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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2, Abth. 2 - S. 295

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Preußen. 295 fen von da ab, und bringen für Preußen und Likhanen wieder ein, Wein, Salz, Gewürze, Tücher, Seidenzeuge, geringe, Zinn, Rupfer, Reiß, Raffee, Thee u. dgl. Um dieses Glücks- rad des Handels zu bewegen, bedienen sie sich der preußischen Geldsorten, deren wir hiebey mit ge- denken wollen. Sie bestehen in 1 preußischen Pfennig, welches aber eine eingebildete Münze ist, 6 gehn aus i preußischen Schilling, und z Schil- linge machen l Groschen, uns Z Groschen machen 1 Dütchen, 6 Groschen i Sechser, 18 Groschen i Achtzehncr, 20 Groschen 1 Mark preußisch, welches aber keine wirkliche Münze ist: 30 Groschen machen 1 preußischen Gulden, welcher 8 Groschen sächsischen Geldes gleicht und Z Gulden einen Rthlr. Ein branden» burgifcheö 2 Groschenstück wird in Preußen ein Achthalber genannt. Das polnische Geldbeträge nur halb so viel als das preußische. Nachdem wir so manches über Preußen gesagt haben, bleibt uns immer noch die nähere Bekannt» schaft mit den Einwohnern selbst übrig, und dieses glauben wir nicht geschwinder abtragen zu können, als wenn wir uns zuförderst die Fähigkeiten ihres Geistes, ihre Stärke oder Schwäche kennen zu ler- nen bemühen. Eigentliche Gelehrsamkeit muß man in Preußen vor der Ankunft der Teutschen so wenig, als in den meisten Landern von Europa suchen. Krieg, Jagd und ökonomische Geschäfte waren Uebungen der Einwohner dieses Landes, nicht aber der Anbau der Wissenschaften; allein wir verstehen auch nur hierunter den ältesten Zustand, der uns wenig intereßirt. Ware es aber der Maaßstab des rhigen Zustandes, oder nnr der neuern Zeiten, so wä- re die Anzahl der wirklich großen Männer nur ein T 4 neuer

2. Bd. 2, Abth. 1 - S. 15

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Teutschland. 15 Nach der alten Verfassung der teukschen Monarchie besaß nur der Kaiser das Recht Münzen zu schlagen, durch das Gesetz der goldenen Bulle erhielten es die Kurfürsten, und nachher ward es jedem Re ich 5 für- sten , welcher Bergwerke hatte, erlaubt, die 'Aus- beute derselben in Münze zu verwandeln, doch so, daß einige die Münzgerechtigkeit überhaupt haben, andre in Gold und Srlber, andre allein in Silber, und noch andre nur Scheidemünzen prägen dürfen. Eben so sollen in jedem Kreise nur drey oder vier Münzstädte seyn, und alle Jahre ein oder zwey Münz- prüsrmgstage gehalten werden. Allgemeine Münze hat daher Teurschland so wenig, als der Werth der Münzen derselbe ist. Nach der 1667 im Kloster Zinna genommenen Verabredung zwischen Sachsen und Brandenburg, sollte die seine Mark für 1 ot\ Thaler ansgemünzr werden. Im I. 1690 aber tra- fen Sachsen, Brandenburg und Braunfchweig - Lü- neburg zu Leipzig einen neuen Vergleich, welcher Ln den Kur- und Herzoglich braunschweigischen Landen noch beobachtet wird; da die übrigen Staaten zum Theil nach dem Konventionsfuß von 175z, zum Thei! auch nach dem sogenannten Reichsfuß auömünzen. Um einige der teutfchen Münzen zu nennen, so hat man in Gold porcugaloser von zehn Dukaten, zu Hamburg und Lübeck; Souveramen zu drey Duka- ten im Oesterreichischen, Augustd'or in Sachsen, Aarolmsd'or in Pfalz - Bayern, B.arld'or in Braunschweig, Georgsd'or im Hannoverschen, Lriodrrcchsd'or im Brandenburgischen, welche alle den Werth eines französischen Luidors haben; Duka- ten und Goldgulden. In Silber hat man Spe- ziesrhaler, Gulden u. f. w. bis zu Pfennigen herab, sowie in Tupfer die ostfriestschen Mitten, deren 540 auf einen Thaler gehen, die kleinste Schei- demünze sind. Die

3. Bd. 2, Abth. 1 - S. 151

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Teurwand: 151 kaust werden können; — Leder Ln Berlin, Potsdam, Halberstadt, Halle, Westphalen und vielen andern Orten; —- gyld- und silberne Treffen u. dgl. in Ber- lin und Potsdam; — Eisen - und Stahlwaaren in der Mark, Westphalen, Schlesien u. a. O., wohin auch daö königliche Gießhaus zu Berlin, und die Ge- weht fabriken in Potsdam und im Amt Spandau ge- hören, in welcher lehtern 1777 10020 Stück aller- hand Gewehre verfertigt wurden; — Porzellan in Berlin, welche Fabrik 1751 ihren Anfang nahm, nachher wieder eingieng, von Gozkowöky 1762 von neuem unternommen ward, 1763 aber königlich wurde, und nun nach und nach immer zu größerer Vollkommenheit gelangte. Sie beschäftigt gegen 620 Personen; das schlechteste Kaffeeservice gilt i r Rthlr. ig gl., das beste 2g2 Rthlr. 4 gl.; ein Ta- felservice kann man von 196 Rthlr. 4 gl. bis 1174 Rthlr. haben; — Fayance in Berlin, Magdeburg und Schlesien; — Spiegel zu Neustadt an der Doße in der Mittelmark, womit auch alle preußische Staa- ten von hier versorgt werden; — Tabak in Berlin, Potsdam, Magdeburg und Breslau. Die Berei- tung desselben ist ganz in königlichen Händen, es wer- den auch viel Blätter ausgeführt, im Lande selbst ist er aber so theuer, daß ein Pfund, welches hier in Sachsen nicht mehr als vier Groschen zu stehen kommt, mit sechszehn bis achtzehn bezahlt werden muß. Dies sind einige der wichtigsten brandenbur- gifchen Fabrikate, überhaupt aber läßt sich kein einzi- ger Zweig des Fabrikswesens denken, der hier nicht kultivirt würde, wie denn auch die preußischen Lande durch eigene Zuckerfiedereyen mit Zucker versorgt wer- den, und überall so viel als möglich immer noch mehr daran gearbeitet wird, das Land gänzlich mit einhei- mischen Manufaktur - und Fabrikswaaren zu ver- sehen.

4. Bd. 2, Abth. 1 - S. 149

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
149 Teutschland. lieget, wenn ihre Absichten nicht durchaus erreicht werden, und daß der Anbau des Landes, wie er jetzt ist- mit dem, was er vormals war, ganz und gar in keine Vergleichung gebracht werden kann. Erstens haben bey weitem nicht alle brandenburgische Lander den sandigen oder morastigen unfruchtbaren Boden, den man ihnen wohl noch aus Unkenntniß hie und da zuschreibt. Das Magdeburgische, Halberstädtische, Schlesien, ein Theil von Pommern und Westphalen sind gewiß äußerst fruchtbare Lander, in der Mark ist der wirklich zum Theil sandige, zum Theil mora- stige Boden auf alle mögliche Weise durch Anlegung guter Kanäle, Ausrottung des Gehölzes u. s. w. ver- bessert worden, und wo die Natur bisher den Bemü- hungen der Menschen widerstanden hat, da hat man durch Anpflanzung von Weinbergen, durch Besäen mit Kien und Fichtenholz, durch den Anbau der Kar- toffeln, der Teltower Rüben, der Farbekräuter u. s. w. das Land so gut als möglich zu benutzen gewußt. Es giebt auch hier sehr erleuchtete Landwirthe, unter de- nen des Kabinetöministers von ^erzherg Excellenz, und der so verehrungswürdige Herr von )Tochow auf Rekahn vorzüglich genannt 511 werden verdienen, und man hat in einigen Gegenden so gute dem Boden angemeffene Ackerwerkzeuge, wohin der in Büschings Reise nach Kyritz, S. 21 o und f. beschriebene und abgebildete statt dem Pflug gewöhnliche Ochsenhaken, den oft nur ein Ochse zu ziehen im Stande ist, gehö- ret, daß man gewiß in Zukunft noch weit mehrere Vervollkommnung des Landbaues zu erwarten hat. Fast gleiche Bewandniß hat es mit dem Manu- Manufaktu- fakturwesen. Ehe die ausgewanderten französischen ren und Han- Protestanten sich in Brandenburg niederzulassen an- stengen, war beynahe keine einzige Fabrik im Lande gangbar, und alles, was die Einwohner in dieser Ab- K g' sicht

5. Bd. 2, Abth. 1 - S. 150

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
1 eö Teutsckland. sicht nöthig hatten, mußten sie meist den Ausländem abkaufen. Nun entstanden nach und nach verschie- dene Manufakturen, für deren Aufkommen denn aber bis zur Regierung des gegenwärtigen Königs nicht sehr gesorgt wurde. Friedrich Ii. ist es, der zur Un- terstützung der alten und Anlegung neuer unglaubliche Summen verwendet, und keine Art Vorschub zu Er- y-eckung des Fleißes und der Arbeitsamkeit gespart hak, dem die preußischen Staaten den ganzen Flor ihres Manufakturwesens zu verdanken haben. Statt daß man ehedem alles von den Ausländern kaufen mußte, verarbeitet man nun sowohl die eigenen, als eine Menge eingeführte fremde Materialien im Lande- kann viele fremde Manufakturen, deren Einführung auch fast gänzlich verboten ist, entbehren, und treibt mit den einheimischen einen beträchtlichen Handel. Eine kurze Uebersicht hievon zu gewahren, so werden gegenwärtig folgende Fabrikate in den teutscheu Pro- vinzen der preußischen Monarchie verfertigt: leinene Waaren, vorzüglich in Schlesien, welches 1776 für 4127^6 Rthlr. uusführre, in Pommern und den wesiphalifchen Provinzen, wie denn Ostfrieöland und Kleve dergleichen selbst nach Holland absetzen; —- wollene Waaren in Berlin, wo 1777 für 1817409 Rthlr. verfertigt wurden, ohne die Strümpfe und Handschuhe in Anschlag zu bringen, in Schlesien, Magdeburg, Halberstadt und Westphalen; — seidene und halbseidene Waaren, deren Verfertigung vor- züglich wahrend der gegenwärtigen Regierung sehe begünstigt worden ist, in Berlin, wo in dem letztge- nannten Jahre allein für 7170790 Rthlr. Sammte und seidene Zeuge, und für 91200 Rthlr. Band ge- macht wurden, in Potsdam und Magdeburg; — haumwouene Zeuge, ebenfalls in Berlin, Potsdam und Pommern; — Wachstücher in Berlin uni) Magdeburg, die aber den sächsischen nicht gleich ver«

6. Bd. 2, Abth. 1 - S. 322

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
;rr Tcutschland. b) Titel,Wa- Der kurfürstliche Titel ist folgender: pfcrlzgraf) pen, Hof- heb heiligen römischen Reichs Erzcruchses und staat,Ritter.kurfürst, in Gdcr- und ^liederduyern, denn orvrn. Aherpfrlz, auch zu Jülich, Rleve und Berg Herzog, Landgraf zu Leuchrenderg, Fürst zu Mors, Marquis zu Bergen opzoom, Graf zu Deldcnz, Sponheim, der Mark und Ra- vensberg, Herr zu Ravenstein; und> das wapen ist aus den einzelnen Warnschildern aller dieser Pro- vinzen zusammengesetzt. Der Hof ist einer der präch- tigsten in Teutschland, und es sind so viel Bedienun- gen an demselben, daß die Halste gewiß mehr als zu hinreichend seyn würde. Da sind 248 Kammerherren, 191 Kammerdiener und Hofbediente, 2 Hofpoeten, 3 Zwerge, 22 Hofkaplane, 20 Hofmaler u. s. w., die alle wohl besoldet werden, ohne noch der vielen Musiker und andrer dem Vergnügen des Herrn ge- widmeten Personen zu gedenken, von denen allen der Fürst und der Staat nur sehr wenig Vortheil zu zie- hen im Stande ist. Es sind auch hier drey Ritter- orden: -) der pfälzische des heiligen Huberts, der schon im fünfzehnten Jahrhundert gestiftet, und 1 709 wieder erneuert worden ist. Sein Zeichen ist ein vierecktes Kreuz, welches an einem rothen Bande ge- tragen wird. 2) Der Löwenorden, gestiftet 1763: ein goldneö Kreuz mit blauen; Setunelz und goldenen Flammen, in dessen Mitte ein stehender gekrönter goldner löwe. Es wird an einem weißen blau einge- faßten vier Finger breiten Bande getragen. 3) Der bayersche Orden des heiliger; Georgs, welcher 1729 erneuert worden ist. Sein Zeichen ist ein blau emaillirtes Kreuz, das an einem breiten hellblauen, schwarz und weiß eingefaßten Bande getragen wird. Noch ist auch eine eigene Zunge für den Malrheser- vrden in Bayern errichtet worden, welche aiisehruiche /Einkünfte genießet. So

7. West- und Süd-Europa - S. 514

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
5! 4 Vereinigte Niederlande. von 24 bis 20 Kanonen; die auf die Flotte verwandt teu Kosten aber rechnet man seit Anfänge des Krie- ges auf 68 Millionen Gulden. Die Marine wird durch die fünf Admiralitäts- Kimmen? oder Kollegien besorgt, und diese find i> zu Rotterdam, 2) Amsterdam, 3) Middelburg, 4) die von Westfriesland oder Nordholland, 5) die von Friesland zu Harlingen, welche besonders dahin trachten, daß die Sicherheit auf der See und in der? Hafen unterhalten, ferner die Kriegsschiffe ausgerü- stet, und wider die Feinde und Seeräuber geschickt werden. Die vornehmsten Häfen für die Kriegs- schiffe find Amsterdam und Rotterdam, allein sie sind für die großen Schiffe sowohl nicht sicher als nicht tief genug. Zur Ehre der Nation verdient aber noch an- gemerkt zu werden, daß sie ihre im Dienst alt oder elend gewordene Matrosen nicht dem Elend überlas- sen, sondern entweder wöchentlich mit drey Gulden, oder mit einer gewiffen Summe zu unterstützen suchen. Die sieben Nachdem wir unsre Leser hoffentlich bis zu einem vereinigten hinlänglichen Begriffe von der Republik Holland, und Provinzen. fcen allgemeinen statistischen Kenntnissen geleitet ha- den, und ihnen nur noch die Geschichte der Republik in den Staatsverändernngen zu zeigen übrig haben; würde doch manches gesagte und noch nicht angezeigte Interessante entgehen, wenn wir ihnen nicht vorhero wieder einen Abriß der einzelnen Provinzen, und der in ihnen befindlichen Denkwürdigkeiten liefern wollten. j) Geldern. Den? Range nach nimmt die Provinz Gelder?? oder Nieder- Gelderland den ersten Platz unter den vereinigten Provinzen ein, und dieß aus Ursache, weil sie vormals ein Herzogthum war. Aber sie ist bey allem ihrem Vorränge, bey der Große von 23 Stunden in der Lange und 18 in der Breite, doch am wenig-

8. West- und Süd-Europa - S. 523

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Vereinigte Niederlande. 52; nicht bebauen kann. Man zahlet darinn sieben und dreyßig Städte, acht Flecken und etwa 400 Dörfer. Nach einer Zählung von 1792 befanden sich in Süd-- F>oi(anb 79957/ und aufdem Lande 469 g2 Häuser, in Nordholland 11154, auf dem lande 25419, und die Berechnung der Personen belief sich ohngefahr gegen eine Million. In Ansehung der Kirchenversassung wird Holland zwar ebenfalls in zwey Theile getheilet, sie geht aber indem Politischen weit ab, denn Amster- dam und Hartem, welche mit zu Südholland gehö- ren , sind in Kirchenfachen mit zu Nordholland ge- rechnet. Die Synode von Südhollond bestehet aus eilf Klaffen, und zu sieben werden 331 Prediger ge- rechnet ; die nordholländische Synode aber hat sechs Klassen, liebst 220 Predigern. Jede versammlet sich jährlich im Monat Julius, nach der Reihe in einer von den Städten, nach welchen die Klaffen benannt werden; ihre Sitzung wahret eilf Tage, wozu jede Klasse drey Prediger nebst einem Aeltesten, sendet. Außerdem zahlt man in Holland 250 katholische Kirchen nebst 255 Priestern, worunter etwa 40 jansenistifche Kirchen begriffen sind. Die Lutheraner machen 19 Gemeinen, und 28 Prediger, die Re- monstranten 50 Gemeinen und z8 Prediger, die Wiedertäufer 76 Gemeinen und 163 Lehrer, außer den in Amsterdam befindlichen Quäkern und den zu Heerendyk, dem Hauptsitz der Herrnhuter, woh- nenden Brüdern. Hollaiid und Zeeland haben zwey hohe Gerichts- höfe mit eillander gemein: das erste ist der große 2xarh von Holland und Zeeland/ welcher aus einem Präsidenten, sechs Räthen der Provinz Hol- laiid, und drey von Zeeland bestehet; das zweyte ist der Hof von Holland , der aus acht Räthen von Holland und aus drey von Zeeland bestehet, die Wechsels-

9. West- und Süd-Europa - S. 549

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Vereinigte Niederlande. 549 nen und großen Lustwald gezieret, der im Geschmack der Alleen, welche an den Lustschlössern sind, angelegt ist. Die Anzahl der Einwohner wird aus 786 z, und die Zahl Hauser ohngefahr auf 2 5 81 gerechnet. Es fehlt ihr weder an Kirchen noch milden Stiftun- gen, und besonders will sie es sich zur Ehre anrech- nen, daß ein Brillenmacher, Jakob Metius/ der Erfinder der Ferngläser sey, welches aber noch sehr bestritten wird» Es scheint uns sehr nöthig zu seyn, noch etwas über den Tulpenhandel zu erinnern, dessen wir zwar schon oben gedacht, der aber vorzüglich in den Städ- ten Amsterdam, Harlem, Utrecht, Alkmaar, Leiden und Rotterdam am stärksten getrieben wurde, und ganz etwas anders zur Abficht gehabt hat, als Tul- penzwiebeln mit einer so erstaunlichen Summe Gel- des, nur um der Seltenheit willen, zu erkaufen. Der Besih der Blumen ist nie die wahre Abficht des Han- dels gewesen, mit dem sich Edelleute, Kausieute, Handwerker, Bürger, Knechte und Mägde abga- den, sondern es war ein Akticnhandel, der nur den Namen verändert hatte. Denn, kaufte man zum Beyfpiel eine Zwiebel für 1000 Gulden auf Lieferung rn sechs Monaten, so verlangte man nach Verlauf der sechs Monate, wenn der Preis etwa auf 500 Gulden gestiegen war, nicht die Zwiebel, sondern den erhöhten Preis von 502 Gulden: war aber der Preis noch derselbe, so wurde weder gewonnen noch verloren: und war im Gegentheil der Werth gefallen, so wurde er von der andern Parthey nachgezahlt. Dieser Handel hat aber seinen Werth verloren, und man denkt weder mehr daran, ungeheure Summen für die Seltenheit einer Blume zu geben, noch sie zum Mittel zu nehmen, wodurch man gewinnen und verlieren könne.. Die M m 3

10. West- und Süd-Europa - S. 532

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
z; r Vereinigte Niederlande. Erstaunlich große und merkwürdige Stadt zu beschrei- den, wenn es uns nicht zu weit von unserm Plan ent- fernte, und wenn wir nicht gesonnen waren, nur das Interessanteste zu liefern, da die vollständigste Be- schreibung doch dem eignem Anblick bey weitem nach- stehen müßte. Nur für geringe Fischerhütten war der Platz im zwölften Jahrhundert bestimmt , der itzt ganz Europa in Erstaunen setzt, und nur nach etli- chen Zerstörungen von den Nordhollandern von 122z und igo2, nur nach einem großen Brande, kurz, nach mancher vorhergeqangener Verwüstung bekam sie die Stärke, sich scholl um das Jahr 1577 zu ei- ner angesehenen Handelsstadt empor zu schwingen. Der sichtbare Zusiuß der Menschen und des Erwer- des erforderte von Zeit zu Zeit auf Erweiterung be- dacht zu seyn, denn bis 1612 hat man die Grenzen dieser Stadt verändern, und einen Theil nachdem andern hinzusetzen müssen. Die Gestalt dieser Unge- heuern Stadt ist der Krümmung eines halben Mon- des ähnlich, und liegt am Ufer des N an der Amstel, so die Stadt Ln zwey Theile theilet, und sich endlich durch Schleusen, (die dem Eindringen des Meeres widerstehen) in das N ergießt. So erstaullend der Einblick von der Menge der Gebäude ist, so unsicher ist ihr Grund, denn der sumpfigte Boden, worauf die ganze Stadt stehet, erfordert, daß jedes Haus auf lange eichne Pfähle gegründet wird, die zwar vom Master nicht verzehret werden, aber doch immer un- sichere Grundstützen sind. Wenn man den Umfang der Stadt von 894 Acker Landes bedenkt, sie größer als Hartem, Leiden, Delft, Rotterdam, und Dort- recht zufammengenommen findet, und dieß mir der Anzahl von 220222 Einwohnern vergleicht, die alle mit ihren gleichsam auf einem Walde ruhenden Häu- sern ein Gewühle aller Nationen und des Handels auömachen, so erschrickt man bey dem Gedanken, daß ihr
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