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1. West- und Süd-Europa - S. 514

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
5! 4 Vereinigte Niederlande. von 24 bis 20 Kanonen; die auf die Flotte verwandt teu Kosten aber rechnet man seit Anfänge des Krie- ges auf 68 Millionen Gulden. Die Marine wird durch die fünf Admiralitäts- Kimmen? oder Kollegien besorgt, und diese find i> zu Rotterdam, 2) Amsterdam, 3) Middelburg, 4) die von Westfriesland oder Nordholland, 5) die von Friesland zu Harlingen, welche besonders dahin trachten, daß die Sicherheit auf der See und in der? Hafen unterhalten, ferner die Kriegsschiffe ausgerü- stet, und wider die Feinde und Seeräuber geschickt werden. Die vornehmsten Häfen für die Kriegs- schiffe find Amsterdam und Rotterdam, allein sie sind für die großen Schiffe sowohl nicht sicher als nicht tief genug. Zur Ehre der Nation verdient aber noch an- gemerkt zu werden, daß sie ihre im Dienst alt oder elend gewordene Matrosen nicht dem Elend überlas- sen, sondern entweder wöchentlich mit drey Gulden, oder mit einer gewiffen Summe zu unterstützen suchen. Die sieben Nachdem wir unsre Leser hoffentlich bis zu einem vereinigten hinlänglichen Begriffe von der Republik Holland, und Provinzen. fcen allgemeinen statistischen Kenntnissen geleitet ha- den, und ihnen nur noch die Geschichte der Republik in den Staatsverändernngen zu zeigen übrig haben; würde doch manches gesagte und noch nicht angezeigte Interessante entgehen, wenn wir ihnen nicht vorhero wieder einen Abriß der einzelnen Provinzen, und der in ihnen befindlichen Denkwürdigkeiten liefern wollten. j) Geldern. Den? Range nach nimmt die Provinz Gelder?? oder Nieder- Gelderland den ersten Platz unter den vereinigten Provinzen ein, und dieß aus Ursache, weil sie vormals ein Herzogthum war. Aber sie ist bey allem ihrem Vorränge, bey der Große von 23 Stunden in der Lange und 18 in der Breite, doch am wenig-

2. West- und Süd-Europa - S. 523

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Vereinigte Niederlande. 52; nicht bebauen kann. Man zahlet darinn sieben und dreyßig Städte, acht Flecken und etwa 400 Dörfer. Nach einer Zählung von 1792 befanden sich in Süd-- F>oi(anb 79957/ und aufdem Lande 469 g2 Häuser, in Nordholland 11154, auf dem lande 25419, und die Berechnung der Personen belief sich ohngefahr gegen eine Million. In Ansehung der Kirchenversassung wird Holland zwar ebenfalls in zwey Theile getheilet, sie geht aber indem Politischen weit ab, denn Amster- dam und Hartem, welche mit zu Südholland gehö- ren , sind in Kirchenfachen mit zu Nordholland ge- rechnet. Die Synode von Südhollond bestehet aus eilf Klaffen, und zu sieben werden 331 Prediger ge- rechnet ; die nordholländische Synode aber hat sechs Klassen, liebst 220 Predigern. Jede versammlet sich jährlich im Monat Julius, nach der Reihe in einer von den Städten, nach welchen die Klaffen benannt werden; ihre Sitzung wahret eilf Tage, wozu jede Klasse drey Prediger nebst einem Aeltesten, sendet. Außerdem zahlt man in Holland 250 katholische Kirchen nebst 255 Priestern, worunter etwa 40 jansenistifche Kirchen begriffen sind. Die Lutheraner machen 19 Gemeinen, und 28 Prediger, die Re- monstranten 50 Gemeinen und z8 Prediger, die Wiedertäufer 76 Gemeinen und 163 Lehrer, außer den in Amsterdam befindlichen Quäkern und den zu Heerendyk, dem Hauptsitz der Herrnhuter, woh- nenden Brüdern. Hollaiid und Zeeland haben zwey hohe Gerichts- höfe mit eillander gemein: das erste ist der große 2xarh von Holland und Zeeland/ welcher aus einem Präsidenten, sechs Räthen der Provinz Hol- laiid, und drey von Zeeland bestehet; das zweyte ist der Hof von Holland , der aus acht Räthen von Holland und aus drey von Zeeland bestehet, die Wechsels-

3. West- und Süd-Europa - S. 628

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
628 Helvetien. den Titel: Den frommen , fursrchtigerr f ehrsa- men und weisen Bürgermeister (u. s. w.) und Rarh der Stadt N., unser» insonders guten Freunden und getreuen lieben Eidgenossen. Seitdem der Kaiser und Reich im westphalischen Frie- den die Eidgenossenschaft für einen freyen Staat er- kannt hat, giebt er ihr den Titel: Den Gestrengen, Vesten und Ehrsamen unserer besondern lie- den gemeinen Eidgenossenschaft aller Xii! und zugewandren Grce in der Schweiz. Ueber- haupt bringt die verschiedene Regierungsform der ein- zelnen Stande, welche bald Volks-, bald gemischte Regierung ist, auch besondre Titulaturen hervor. Aber weder in den dreyzehn verbundenen Kantons, noch in den zugewandten Orten hat der Adel, als be- sondrer Stand betrachtet, großen Antheil an der Staatsverwaltung. Die blutigen Kriege, welche Helvetienö Einwohner zu Gründung ihrer Freyheit führen mußten, haben den Adel hier sehr vermindert, wozu man noch rechnen kann, daß viele Familien aus dem iande gezogen, und durch keine neuen wieder er- setzt worden sind. c) Einkünfte. Da die Obrigkeiten hier den großen und ersten Grundsatz der wahren Staatsverwaltung angenom- men haben, daß, je größer der Wohlstand des Unter- thanen sey, desto reicher sey auch der Staat, so kann man wohl einsehen, daß ihre Einkünfte im Verhalt- niß gegen andre Staaten sehr klein seyn müssen. Alle Anlagen sind äußerst unbeträchtlich, und der §anl> Mann kann Wiesen, Felder und Weinberge verbes- sern, ohne fürchten zu dürfen, daß die Vermehrung seines Einkommens sogleich durch eine treue Austage verschlungen werde. Nur in zwo Städten wird jähr- lich sder viertausendste Pfennig von dem wahren Vermögen versteuert. Die meisten Einkünfte kom- men

4. West- und Süd-Europa - S. 662

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
662 Helvetim. Schicksale, indem es von den Appenzellem einge- nommen, von Oesterreich an die Grafen von Tog- genburg verpfändet, wieder eingelöfet, und wieder , an Werdenberg verpfändet ward, von dem es 1483 die sieben alten Orte für 13000 Rheinische Gülden kauften, und 1712 den Kanton Bern in die Mit- regentschaft aufnahmen. Diese acht Republiken setzen hier einen Landvogt, einen Landammann, Land- schreiber und Landweibel, welche das Gberamt aus- machen. Nach diesem folgt der aus 30 Mann be- stehende Eandrmh, zu welchem jedes Kirchspiel zween Glieder einsetzet. Der Hauptort der Landvog- Sargans. cey ist Sarga.n§/ übrigens ein kleiner und unbedeu- Pfeffcrs. tender Ort. ^)fessers ist eine, im Jahr 720 ge- stiftete Benediktinerabtey, deren Abt unmittelbar dem pabstlichen Stuhle unterworfen ist. Sie wird merk- würdig durch das, eine halbe Stunde davon liegende pfeffersbad/ welches in einer tiefen Höhle, unter ei- nem schrecklich herabhangenden Felsen entspringet, und in vielen aus Schwache der Nerven entstehen- den Krankheiten mit außerordentlichem Nutzen ge- braucht wird. m Westwärts von Sargans liegt die kleine, nur y drey Stunden lange, wegen der Berge in der Breite aber schwer zu bestimmende Landvogtey Gaster, wel- 6)c wenig Getraide, aber desto mehr Obst hervor- bringt, und besonders vortrefflichen Wiesewachs hat, daher die Viehzucht der größte Nahrungszweig der Einwohner ist, deren 2knzahl sich in dieser und der folgenden Landvogtey zusammen auf 12000 Perso- nen, alle katholische Glaubensgenoffen, belauft. Seit Herzog Friedrich von Oesterreich diese Landschaft 1438 an die Kantone Schweiz und Glarus verpfändet hat, ist sie beständig in ihren Händen geblieben, außer daß sie 1712 bis zum Arauer Frieden von Bern und Zürich

5. West- und Süd-Europa - S. 674

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
4) Dasj Dündtner- land. 674 Heloetim. Fabrikant und Kaufmann, und die hier verfertigten Eisenwaaren, Zize, Leder, Gold-und Silberarbei- ten u. f. w. verschaffen den Einwohnern, welche sich zur reformirten Kirche bekennen, und in der Stadt nebst ihrem Gebiete ohngefahr 5500 Perfonen auö- machen, eine beträchtliche Nahrung. Die Stadt erkennt zwar den Bischof von Bafel für ihren Ober- Herr!^, sie ist aber dennoch ein Glied des helvetischen Freystaats. Der Bischof setzt einen Amtmann, er- theilt aber der Stadt bey seiner Huldigung allezeit die Versicherung, daß sie bey allen ihren Rechten, Frey- heiten und Gewohnheiten ungekrankt erhalten werden soll. Vermöge dieser Rechte kann sie ihre Obrigkeit wählen lrnd entsetzen, Gesetze und Verordnungen ge- den, Krieg und Frieden beschließen, Austagen und Zölle anlegen, Bürger annehmen, und über bürger- liche und Malefizsachen das Endurtheil sprechen, ohne daß weitere Rechtshülfe gesucht werden kann. Ein in allem Betrachte merkwürdiges, eine ge- naue Beschreibung verdienendes Land, ist unstreitig das Bündtnerland, welches auch Nhatieu und Grau- bündreu genannt wird, gegen Mittag an Italien, gegen Mitternacht an den Kanton Glarus und die Grafschaft Sargans grenzet, und in seinem ganzen Ilmfange etwan den fünften Theil des ganzen Helve- tiens ausmachet. Die Eisberge, welche dieses Land in sich schließet, sind beynahe die höchsten und größten von allen, und machen in Betracht ihrer großen An- zahl fast die Halste der helvetischen Eisgebirge aus, und es giebt Gegenden in denselben, in die vielleicht noch kein lebendiges Wesen eingedrungen ist. Dein St. Gotthard gegen Osten beginnt eine Kette hoher Berge, die unter dem Namen des Adula, oder des Dogelgebirgcs bekannt, .in verschiedene Arme abgetheilt, und überall mit Schnee und Eis bedeckt ist.

6. West- und Süd-Europa - S. 680

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
eso- Helvetien. sprachen. Im Jahr izzo aber trat das Bis- thum aifc seine Rechte an die drei) Bündle, jedoch mit der Bedingung ab, daß dem Bischof alle zwey Jahr aus dem Zolle zu Kleven 575 Gul- den und 2 0 Kreuzer entrichtet würden, wel- ches auch noch gegenwärtig beobachtet wird. Die Vclte- erste dieser Landschaften, oder das Deltelm, ist ein uu. 8 Meilen langes und 5 breites, fruchtbares Thal, das gewiß eine der schönsten Gegenden nicht nur in Hel- vetien, fbnöem in ganz Europa ist. Saatfelder, Wiesen, kleine, aus Kastanien- und andern Frucht- bäumen bestehende Gehölze, wechseln hier in der an- genehmsten Vermischung miteinander ab, und der Boden trägt in einem Jahre wohl bis viererlei) Früchte hinter einander. Au den Gebirgen sind die herrlich- sten Weinstöcke, die vorzüglich einen rothen Wein liefern, welcher ein gatizes Jahrhundert liegen kann, ohne etwas als seine Farbe zu verlieren. Da der Ertrag dieser Weinberge sehr beträchtlich ist, und der Weinbau also dem Kornbau vorgezogen wird, so wird nicht so viel Getraide gebauet, als die Einwohner nöthig haben. Man findet hier keine Städte, aber viele Flecken und Dörfer, in denen 1779 66766 Menschen gezählt wurden, jwelche sich alle zur rö- mischkatholischen Kirche bekennen, seitdem 1620 die reformirten Einwohner, von ihren katholischen Brü- dern auf die schrecklichste Weise ermordet worden find. Die Bündte regieren dieses Land durch einen Landshauptmann, einen Vikar, welche beyde zu Sonders wohnen, und vier Podestaten. andschaft Die zwote dieser Landschaften ist Bormic»/ von Woems. den Teutschen gemeiniglich lvorms genannt, wel- che rings umher mit hohen Schneegebirgen umgeben und angefüllt ist, und 1 o Stunden Länge, auch bey- uahe eben so viel Breite hat. Diese Berge machen die /

7. West- und Süd-Europa - S. 694

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
694 Helvetim. -delte der König von Preußen seine neuenburgischen dlnterthanen sehr gütig, die er unter den Gefangenen Von Siopad) fant». Eineinzigesmalversuchte 1748 der König die Verpachtung der Einkünfte einzufüh- ren, worüber aber augenblicklich heftige (Nahrungen entstanden, so daß der preußische Minister Herr von Derfchau sich an die verbündeten Kantons Bern, Luzern, Solothurn und Freyburg wenden mußte, welche durch 600 Mann ihrer Truppen die Ruhe wieder herstellten. A?euenburg. Die Hauptstadt des Fürstenthums ist Lzeuem bürg, ein großer, wohlgebauter, und angenehm zwischen dem See und herrlichen Weinbergen gelege- uer Orr, der aber nicht mehr als 3000 Einwohner hat. Das fürstliche Schloß wird von dem Stadt- halter bewohnt, dient auch zum Versammlungsort der drey Stande tmd des Staaksraths. Zn dem Thale Travers, einem der schönsten im Lande, ist der vorzüglichste Wohnsih des Kunslsteißes. Frey- lich ist der Feldbau und Wiejewachs fast gänzlich ver- uachlaßigt, aber dafür haben auch die Dörfer das Ansehen der Städte, und man zahlte 176z, 82 Uhrmacher, 30 Kausteuke und Fabrikanten, und 655 Spitzeumacherinnen Ln demselben. Vülengm. Zn der Grafschaft Daleiigin, welche 1584 mit dem Fürstenthume vereinigt worden, bemerken wir Valengin einen nicht großen, aber gutgebaueten und starkbevölkerten Flecken. Nicht weit davon ist das Thal de Amh, eins der schönsten und volkreichsten in ganz Helvetien, wo in einer Srecke von 4 Stunden, 24 Dörfer inne liegen. Hier steht man wirkliche Bauern, herrliche Wiesen, viele Obstbaume und reiche Kornfelder, wiewohl auch seit einiger Zeit eine Zndiennefabrik und Druckerey angelegt worden ist. Das

8. West- und Süd-Europa - S. 549

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Vereinigte Niederlande. 549 nen und großen Lustwald gezieret, der im Geschmack der Alleen, welche an den Lustschlössern sind, angelegt ist. Die Anzahl der Einwohner wird aus 786 z, und die Zahl Hauser ohngefahr auf 2 5 81 gerechnet. Es fehlt ihr weder an Kirchen noch milden Stiftun- gen, und besonders will sie es sich zur Ehre anrech- nen, daß ein Brillenmacher, Jakob Metius/ der Erfinder der Ferngläser sey, welches aber noch sehr bestritten wird» Es scheint uns sehr nöthig zu seyn, noch etwas über den Tulpenhandel zu erinnern, dessen wir zwar schon oben gedacht, der aber vorzüglich in den Städ- ten Amsterdam, Harlem, Utrecht, Alkmaar, Leiden und Rotterdam am stärksten getrieben wurde, und ganz etwas anders zur Abficht gehabt hat, als Tul- penzwiebeln mit einer so erstaunlichen Summe Gel- des, nur um der Seltenheit willen, zu erkaufen. Der Besih der Blumen ist nie die wahre Abficht des Han- dels gewesen, mit dem sich Edelleute, Kausieute, Handwerker, Bürger, Knechte und Mägde abga- den, sondern es war ein Akticnhandel, der nur den Namen verändert hatte. Denn, kaufte man zum Beyfpiel eine Zwiebel für 1000 Gulden auf Lieferung rn sechs Monaten, so verlangte man nach Verlauf der sechs Monate, wenn der Preis etwa auf 500 Gulden gestiegen war, nicht die Zwiebel, sondern den erhöhten Preis von 502 Gulden: war aber der Preis noch derselbe, so wurde weder gewonnen noch verloren: und war im Gegentheil der Werth gefallen, so wurde er von der andern Parthey nachgezahlt. Dieser Handel hat aber seinen Werth verloren, und man denkt weder mehr daran, ungeheure Summen für die Seltenheit einer Blume zu geben, noch sie zum Mittel zu nehmen, wodurch man gewinnen und verlieren könne.. Die M m 3

9. West- und Süd-Europa - S. 532

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
z; r Vereinigte Niederlande. Erstaunlich große und merkwürdige Stadt zu beschrei- den, wenn es uns nicht zu weit von unserm Plan ent- fernte, und wenn wir nicht gesonnen waren, nur das Interessanteste zu liefern, da die vollständigste Be- schreibung doch dem eignem Anblick bey weitem nach- stehen müßte. Nur für geringe Fischerhütten war der Platz im zwölften Jahrhundert bestimmt , der itzt ganz Europa in Erstaunen setzt, und nur nach etli- chen Zerstörungen von den Nordhollandern von 122z und igo2, nur nach einem großen Brande, kurz, nach mancher vorhergeqangener Verwüstung bekam sie die Stärke, sich scholl um das Jahr 1577 zu ei- ner angesehenen Handelsstadt empor zu schwingen. Der sichtbare Zusiuß der Menschen und des Erwer- des erforderte von Zeit zu Zeit auf Erweiterung be- dacht zu seyn, denn bis 1612 hat man die Grenzen dieser Stadt verändern, und einen Theil nachdem andern hinzusetzen müssen. Die Gestalt dieser Unge- heuern Stadt ist der Krümmung eines halben Mon- des ähnlich, und liegt am Ufer des N an der Amstel, so die Stadt Ln zwey Theile theilet, und sich endlich durch Schleusen, (die dem Eindringen des Meeres widerstehen) in das N ergießt. So erstaullend der Einblick von der Menge der Gebäude ist, so unsicher ist ihr Grund, denn der sumpfigte Boden, worauf die ganze Stadt stehet, erfordert, daß jedes Haus auf lange eichne Pfähle gegründet wird, die zwar vom Master nicht verzehret werden, aber doch immer un- sichere Grundstützen sind. Wenn man den Umfang der Stadt von 894 Acker Landes bedenkt, sie größer als Hartem, Leiden, Delft, Rotterdam, und Dort- recht zufammengenommen findet, und dieß mir der Anzahl von 220222 Einwohnern vergleicht, die alle mit ihren gleichsam auf einem Walde ruhenden Häu- sern ein Gewühle aller Nationen und des Handels auömachen, so erschrickt man bey dem Gedanken, daß ihr

10. West- und Süd-Europa - S. 635

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Helvetien. 635 Hoffnung und Anspruch auf eine Landvogtey, deren der Kanton gegen 70 besitzt. Unter den bernischen Gesetzen bemerkt man weise und gute Veranstaltun- gen. So ist eö z.b. eine treffliche Einrichtung, daß nicht nur alle Hazardspiele verboten sind, sondern auch festgesetzt ist, daß in den erlaubten Spielen nie- mand über vier Thaler verlieren darf. Die Ein- künfte dieses Kantons stießen 1) aus den Zinsen von den, andern Völkern gcliebeiren Summen, die 177c» auf 4 und ^ Millionen Reichsthaler geschätzt wurden. 2) Aus dcnzöllen. 3) Aus dem Gewinn vom Salze, dessen jährlich auf 85000 Centner im Lande ver- braucht werden, und 4) in einigen kleinen Auflagen, welche aber den Einwohnern anf keine Weise zur Be- schwerde gereichen. In keinem Kanten ist auch das Kriegswesen auf einen so regelmäßigen Fuß gefetzt als in Bern. Er stellt seiner Macht 'egen bey dem ersten schweizerischen Aufgebot 2000 L ann, aber die reguljrte Miliz, welche einerlei) gekleidet und mit Waft fen versehen, und bey dein ersten Wink in Bereit- schaft ist, beläuft sich gewiß auf 4000 Mann, alles wohlgeübte Leute, welche im Nothfall Kriegszucht mit Vaterlandsliebe verbinden würden. In Frie- denszeiten unterhält der Kanton eine Stadtwache vom 360 Mann in Bern, und 100 Mann aus dem Schlosse Arburg. Unter den Städten dieses Kantons nennen wir Berts- zuerst Bern/ wegen seiner jetzigen Schönheit die herrlichste der helvetischen, und gewiß eine der schön- sten europäischen Städte. Sie liegt arn Flliffe Aar, auf einer von ihm gebildeten Halbinsel. Alle Häu- ser, einige Winkel und Nebengassen ausgenommen, sind in einer gleichen Höhe mit drey Stockwerken von Quadersteinen erbeuet. Die Gaffen sind schön ge- pflastert, und so breit, daß aus jeder Seite des mitten durchfließenden, weit hergelesteten Bachs, zwey Wa- gen
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