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1. Bd. 6 - S. 571

1845 - Leipzig : Kollmann
571 den, es nothwcndig scy, kräftigere Maßregeln, als die im Jahre 1814 getroffenen, zu ergreifen. Mehr als eine halbe Million Krieger verbreitete sich in die Provinzen. Zu Paris ließen die Souveraine nun die Kunstwerke zurücknchmen, welche das Dircc- torium und Napoleon in den Zeiten des französischen Glanzes aus Deutschland und Italien geraubt und als Trophäen ausge- stellt hatten. Hierauf kamen die von Frankreich zu verlangenden Gebietsabtretungen in Berathung. Es verging eine geraume Zeit, ehe man sich darüber mit Frankreich vereinigen konnte, und der Friede kam erst am 20. November zu Stande. Frank- reich mußte, gemäß desselben, die Festung Landau abtrcten und die Festungswerke von Hüningen schleifen; desgleichen verlor cs die niederländischen Grenzplätze Marien bürg und Philip- peville, dazu den größten Theil der Gcbietsvcrmehrung, die der erste Friede von Paris ihm gelaffen hatte, nämlich Saar- brück, Saarlouis, Rheinzabern, Bergzabern, einen Strich der Landschaft Gex, nebst einem Thcile von Savoyen. Zur Sicherstellung Deutschlands wurden die Festungen Mainz, Luxemburg und Landau zu Bundesfestungcn erklärt, und zu Verstärkung und Unterhaltung derselben, sowie zur Anlegung einer vierten Bundcsfestung am Oberrhcin, sechzig Millionen Franken aus den von Frankreich zu zahlenden Entschädigungsgeldern be- stimmt. Das Königreich mußte nämlich den Verbündeten eine Entschädigungssumme von 700 Millionen Franken zahlen; dazu ward ihm die Verpflichtung auferlegt, von den Truppen der Verbündeten 150,000 Mann, längstens für die Dauer von fünf Jahren, zu unterhalten und eine Anzahl Festungen zu dem Ende zu räumen. Auch kamen die verbündeten Monarchen überein, im Laufe des Jahres 1818 abermals eine persönliche Zusammen- kunft zu halten. (Diese Zusammenkunft fand in Aachen im Mo- nat September des genannten Jahres statt.)*) Inzwischen hatte Ludwig Xviii. ebenfalls ein Strafamt geübt. Am 24. Juli erschien eine königliche Verordnung, wo- durch ncunundzwanzig im Jahre 1814 von dem Könige angcstellte *) Schon am 1. April 1817 wurde indeß ein Fünftheil der Bcsatzungö- armee aus Frankreich zurückgezogen; der Rest räumte das Land aul 30. November 1818 in Folge einer am 0. October desselben Jahres auf dem Aachener Congressc getroffenen llebcrcinkunft.

2. Bd. 3 - S. 189

1844 - Leipzig : Kollmann
den, beschlossen, um diese Ausschweifungen künftig zu verhüten, fortan bandenweis und in besserer Ordnung zu stürmen. In Gent wagte cs eine tolldreiste Rotte, eine förmliche Deputation an den Gouverneur der Stadt abzusenden. „Es scy ihnen — sagten sie — von ihren Obern anbcfohlen, nach dem Beispiele der andern Städte, die Bilder aus den Kirchen zu neh- men. Widersehe man sich ihnen nicht, so solle es ruhig und ohne Schaden vor sich gehen; im Gcgentheile aber würden sie stürmen;" ja, sie gingen sogar so weit, die Hülfe der Gcrichts- diener dabei zu verlangen. Anfangs erstarrte der Gouverneur über diese Anmuthung; nachdem er aber in Ueberlcgung gezogen, daß die Ausschweifungen durch das Ansehen der Gesetze vielleicht mehr im Zaume gehalten werden könnten, so trug er kein Be- denken, ihnen die Häscher zu bewilligen. Intournay wurden die Kirchen, Angesichts.der Garnison, die man nicht dahin brin- gen konnte, gegen die Bilderstürmer zu ziehen, ihrer Zicrrathen entkleidet. Mit ihnen verbanden sich Andere aus Valencien- nes, um alle Klöster des umliegenden Gebiets zu verwüsten, wobei eine kostbare Bibliothek, an welcher seit vielen Jahrhun- derten gesammelt worden, in den Flammen zu Grunde ging; selbst Grabmäler wurden erbrochen, und die Todten hcrausge- schleppt. — Auch in's Brabantische drang dies verderbliche Beispiel; Mecheln, Herzogenbusch, Breda und Bergen op Zoom erlitten das gleiche Schicksal. In einem Zeiträume von vier oder fünf Tagen waren in Brabant und Flandern allein vierhundert Kirchen verwüstet. Von der nämlichen Raserei, die den südlichen Thcil der Niederlande durchlief, 'wurde bald auch der Norden ergriffen. Die holländischen Städte Amsterdam, Leyden und Gravenhaag hatten die Wahl, ihre Kirchen ent- weder freiwillig ihres Schmucks zu berauben, oder ihn mit gewaltsamer Hand daraus weggerissen zu sehen. Delft, Har- tem, Gouda und Rotterdam entgingen durch die Entschlos- senheit ihres Magistrats der Verwüstung. — Die Calvinisten inantwerpen glaubten den König bei sei- ner schwachen Seite zu fassen, wenn sie seine Habsucht befrie- digten. Sie boten ihm daher dreißig Tonnen Goldes für die Re- ligionsfreiheit an. Aber dies Anerbieten, wie jene Verwegenheit, reizten gleich heftig seinen Zorn, und die Statthalterin erhielt den Auftrag, Truppen zu werben. Mit diesen wurden einige rcbel-

3. West- und Süd-Europa - S. 514

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
5! 4 Vereinigte Niederlande. von 24 bis 20 Kanonen; die auf die Flotte verwandt teu Kosten aber rechnet man seit Anfänge des Krie- ges auf 68 Millionen Gulden. Die Marine wird durch die fünf Admiralitäts- Kimmen? oder Kollegien besorgt, und diese find i> zu Rotterdam, 2) Amsterdam, 3) Middelburg, 4) die von Westfriesland oder Nordholland, 5) die von Friesland zu Harlingen, welche besonders dahin trachten, daß die Sicherheit auf der See und in der? Hafen unterhalten, ferner die Kriegsschiffe ausgerü- stet, und wider die Feinde und Seeräuber geschickt werden. Die vornehmsten Häfen für die Kriegs- schiffe find Amsterdam und Rotterdam, allein sie sind für die großen Schiffe sowohl nicht sicher als nicht tief genug. Zur Ehre der Nation verdient aber noch an- gemerkt zu werden, daß sie ihre im Dienst alt oder elend gewordene Matrosen nicht dem Elend überlas- sen, sondern entweder wöchentlich mit drey Gulden, oder mit einer gewiffen Summe zu unterstützen suchen. Die sieben Nachdem wir unsre Leser hoffentlich bis zu einem vereinigten hinlänglichen Begriffe von der Republik Holland, und Provinzen. fcen allgemeinen statistischen Kenntnissen geleitet ha- den, und ihnen nur noch die Geschichte der Republik in den Staatsverändernngen zu zeigen übrig haben; würde doch manches gesagte und noch nicht angezeigte Interessante entgehen, wenn wir ihnen nicht vorhero wieder einen Abriß der einzelnen Provinzen, und der in ihnen befindlichen Denkwürdigkeiten liefern wollten. j) Geldern. Den? Range nach nimmt die Provinz Gelder?? oder Nieder- Gelderland den ersten Platz unter den vereinigten Provinzen ein, und dieß aus Ursache, weil sie vormals ein Herzogthum war. Aber sie ist bey allem ihrem Vorränge, bey der Große von 23 Stunden in der Lange und 18 in der Breite, doch am wenig-

4. West- und Süd-Europa - S. 523

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Vereinigte Niederlande. 52; nicht bebauen kann. Man zahlet darinn sieben und dreyßig Städte, acht Flecken und etwa 400 Dörfer. Nach einer Zählung von 1792 befanden sich in Süd-- F>oi(anb 79957/ und aufdem Lande 469 g2 Häuser, in Nordholland 11154, auf dem lande 25419, und die Berechnung der Personen belief sich ohngefahr gegen eine Million. In Ansehung der Kirchenversassung wird Holland zwar ebenfalls in zwey Theile getheilet, sie geht aber indem Politischen weit ab, denn Amster- dam und Hartem, welche mit zu Südholland gehö- ren , sind in Kirchenfachen mit zu Nordholland ge- rechnet. Die Synode von Südhollond bestehet aus eilf Klaffen, und zu sieben werden 331 Prediger ge- rechnet ; die nordholländische Synode aber hat sechs Klassen, liebst 220 Predigern. Jede versammlet sich jährlich im Monat Julius, nach der Reihe in einer von den Städten, nach welchen die Klaffen benannt werden; ihre Sitzung wahret eilf Tage, wozu jede Klasse drey Prediger nebst einem Aeltesten, sendet. Außerdem zahlt man in Holland 250 katholische Kirchen nebst 255 Priestern, worunter etwa 40 jansenistifche Kirchen begriffen sind. Die Lutheraner machen 19 Gemeinen, und 28 Prediger, die Re- monstranten 50 Gemeinen und z8 Prediger, die Wiedertäufer 76 Gemeinen und 163 Lehrer, außer den in Amsterdam befindlichen Quäkern und den zu Heerendyk, dem Hauptsitz der Herrnhuter, woh- nenden Brüdern. Hollaiid und Zeeland haben zwey hohe Gerichts- höfe mit eillander gemein: das erste ist der große 2xarh von Holland und Zeeland/ welcher aus einem Präsidenten, sechs Räthen der Provinz Hol- laiid, und drey von Zeeland bestehet; das zweyte ist der Hof von Holland , der aus acht Räthen von Holland und aus drey von Zeeland bestehet, die Wechsels-

5. West- und Süd-Europa - S. 549

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Vereinigte Niederlande. 549 nen und großen Lustwald gezieret, der im Geschmack der Alleen, welche an den Lustschlössern sind, angelegt ist. Die Anzahl der Einwohner wird aus 786 z, und die Zahl Hauser ohngefahr auf 2 5 81 gerechnet. Es fehlt ihr weder an Kirchen noch milden Stiftun- gen, und besonders will sie es sich zur Ehre anrech- nen, daß ein Brillenmacher, Jakob Metius/ der Erfinder der Ferngläser sey, welches aber noch sehr bestritten wird» Es scheint uns sehr nöthig zu seyn, noch etwas über den Tulpenhandel zu erinnern, dessen wir zwar schon oben gedacht, der aber vorzüglich in den Städ- ten Amsterdam, Harlem, Utrecht, Alkmaar, Leiden und Rotterdam am stärksten getrieben wurde, und ganz etwas anders zur Abficht gehabt hat, als Tul- penzwiebeln mit einer so erstaunlichen Summe Gel- des, nur um der Seltenheit willen, zu erkaufen. Der Besih der Blumen ist nie die wahre Abficht des Han- dels gewesen, mit dem sich Edelleute, Kausieute, Handwerker, Bürger, Knechte und Mägde abga- den, sondern es war ein Akticnhandel, der nur den Namen verändert hatte. Denn, kaufte man zum Beyfpiel eine Zwiebel für 1000 Gulden auf Lieferung rn sechs Monaten, so verlangte man nach Verlauf der sechs Monate, wenn der Preis etwa auf 500 Gulden gestiegen war, nicht die Zwiebel, sondern den erhöhten Preis von 502 Gulden: war aber der Preis noch derselbe, so wurde weder gewonnen noch verloren: und war im Gegentheil der Werth gefallen, so wurde er von der andern Parthey nachgezahlt. Dieser Handel hat aber seinen Werth verloren, und man denkt weder mehr daran, ungeheure Summen für die Seltenheit einer Blume zu geben, noch sie zum Mittel zu nehmen, wodurch man gewinnen und verlieren könne.. Die M m 3

6. West- und Süd-Europa - S. 532

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
z; r Vereinigte Niederlande. Erstaunlich große und merkwürdige Stadt zu beschrei- den, wenn es uns nicht zu weit von unserm Plan ent- fernte, und wenn wir nicht gesonnen waren, nur das Interessanteste zu liefern, da die vollständigste Be- schreibung doch dem eignem Anblick bey weitem nach- stehen müßte. Nur für geringe Fischerhütten war der Platz im zwölften Jahrhundert bestimmt , der itzt ganz Europa in Erstaunen setzt, und nur nach etli- chen Zerstörungen von den Nordhollandern von 122z und igo2, nur nach einem großen Brande, kurz, nach mancher vorhergeqangener Verwüstung bekam sie die Stärke, sich scholl um das Jahr 1577 zu ei- ner angesehenen Handelsstadt empor zu schwingen. Der sichtbare Zusiuß der Menschen und des Erwer- des erforderte von Zeit zu Zeit auf Erweiterung be- dacht zu seyn, denn bis 1612 hat man die Grenzen dieser Stadt verändern, und einen Theil nachdem andern hinzusetzen müssen. Die Gestalt dieser Unge- heuern Stadt ist der Krümmung eines halben Mon- des ähnlich, und liegt am Ufer des N an der Amstel, so die Stadt Ln zwey Theile theilet, und sich endlich durch Schleusen, (die dem Eindringen des Meeres widerstehen) in das N ergießt. So erstaullend der Einblick von der Menge der Gebäude ist, so unsicher ist ihr Grund, denn der sumpfigte Boden, worauf die ganze Stadt stehet, erfordert, daß jedes Haus auf lange eichne Pfähle gegründet wird, die zwar vom Master nicht verzehret werden, aber doch immer un- sichere Grundstützen sind. Wenn man den Umfang der Stadt von 894 Acker Landes bedenkt, sie größer als Hartem, Leiden, Delft, Rotterdam, und Dort- recht zufammengenommen findet, und dieß mir der Anzahl von 220222 Einwohnern vergleicht, die alle mit ihren gleichsam auf einem Walde ruhenden Häu- sern ein Gewühle aller Nationen und des Handels auömachen, so erschrickt man bey dem Gedanken, daß ihr
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