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1. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 99

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 99 — Kulturbild: Weite Polder (Fruchtebenen) von Deichen eingeschlossen, belebt von Herden wohlgenährter Rinder, zahllose Kanäle von raschen Dampfern und malerischen Segelschiffen und Kähnen be- fahren — Windmühlen mit den weitausgebreiteten Flügeln, verein- zelte Höfe, grün und rot bemalt — kleine buschige Gehölze. Noch ein Fünftel des Landes ist Ödland. Welche Bodenschätze fehlen hier? — Steine, Eisen und Kohlen. Folge? — keine Eisen- industrie — Hauptindustrie Niederbelgiens (Gent, Brügge) Lein- und Baumwollenweberei, Spitzenfabrikation (Brabanter Spitzen). Künstliche und natürliche Wasserstraßen durchziehen das Niederland und führen an das Meer. Folge? Fischfang, Schiff- fahrt, Schiffsbau — Handel mit Fischen (Heringen) und Ko- lonialwaren (Kaffee, Zucker, Vanille, Cacao, Thee, Reis, Tabak Baumwolle u. f. w. aus Indien, Java). Warum? — weil sie dort Colonien haben. Handelsstädte und Häfen? Amsterdam (500000 Einw.) ruht zum großen Teil auf Pfählen („Das nordische Venedig"), steht durch den Nordseekanal direkt mit der Nordsee in Verbindung — Aus- fuhrort nach Amerika (Auswanderer). Rotterdam (240000 Einw.) am Leck, ist der eigentliche Rheinmündungs- Hafen. Dortrecht ist der Stapelplatz des Holzhandels vom Rheine her. Antwerpen (270000 Einwohner) liegt an jenem Punkt der Schelde, bis wohin die größten Seeschiffe gelangen können und ist der wichtigste Seehafen Belgiens, Festung — Schiffswerft. Ostende ist Hafen und Bad. Universitätsstädte? Lehden, Groningen, Amsterdam in Holland, Gent in Belgien. Hauptstädte? Gravenhag oder Haag (des Grafen Gehege) und Brüssel. Warum ist die Tiefebene ohne kräftige Terrainerhebung und plastische Durchbildung des Bodens? Das vulkanische Gebilde, das anstehende Gestein fehlt hier vollständig. Die weite Ebene ist nur von Geröll, Schotter und Sand bedeckt. Diese Ablagerungen geschahen durch die Überschwemmungen der Flüsse und des Meeres. Diluvium ist das alte Schwemmland aus Lehm und Letten, Löß, Sand, erotischen Blöcken, Resten ausgestorbener Landsäugetiere. Alluvium bedeutet die jüngste Ablagerung hauptsächlich durch Überflutung der Flüsse. Es ent- hält erdige mit Pflanzen- und Tierstoffen vermengte Bestandteile, meist fruchtbaren Schlamm- und Marschboden. Wie sind die Inseln, Watten und Busen an der Küste der Nordsee entstanden? (Siehe Deutschland, S. 40!) Wie entstehen die Gezeiten? Die Gezeiten treten an der Nord- see, weil sie ein Teil des Atlantischen Ozeans ist, besonders bei Sturm- fluten sehr stark auf. Die Flut erfolgt nach gewissen Zeiten (alle 12

2. Das Deutsche Reich - S. 184

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 184 — Auf dem Hohenstaufen erhob sich einst eine stolze Burg, die Stammburg eines mächtigen Kaisergefchlechts. Auf ihr verlebte Kaiser Friedrich Rotbart feine Jugendzeit. Auf ihr wuchs Konradin, der letzte Hohenstanfe, heran zu einem Jüngling voll Mut und Entschlossenheit. Auf ihr hat manch glänzendes Fest stattgefunden. Von der Kaiserburg ist jedoch fast kein Stein übrig ge- blieben. Im Bauernkriege ist sie von aufrührerischen Bauern erobert, geplündert und verbrannt worden. Gras und Disteln wachsen dort, wo einst mutige Rosse stampften und Ritter in klirrender Rüstung dahinfchritten. Die Namen der großen Hohenstaufenkaiser aber, die einst hier ihre Heimat hatten, find noch nicht vergessen. Noch immer wird von ihnen und ihren Taten erzählt. 3. Grdlchtsbcsprcchnng: a. An das befreite Straßburg. O Straßburg, du feine, O Straßburg, du feine, du wunderschöne Stadt, du wunderschöne Stadt, du Perle an dem Rheine, du Krone an dem Rheine, die schwer gelitten hat! die tief getrauert hat! Du wardst nach schnödem Raube, Du hast vom Münsterknaufe nach langer Schmach befreit, viel Not und Tod geschaut, deutsch war von je dein Glaube, doch aus der Feuertaufe deutsch deine Herrlichkeit. gingst du hervor als Braut. O Straßburg, du feine, O Straßburg, du feine, du wunderschöne Stadt, du wunderschöne Stadt, du Rose an dem Rheine, du Königin am Rheine, die viel geblutet hat! die lang' geduldet hat! Du bist im deutschen Kranze Du sollst aufs neu' erglänzen erblüht zu neuer Pracht, in deutscher Städte Kreis; auf deiner alten Schanze willkommen, laß dich kränzen steht fest die deutsche Wacht. mit Eich' und Ehrenpreis! Müller von der Werra, b. Frühlingslied von d er Bergstraße. Summer, Summer, Maaje!^ De Hinkel^ legt die Aajer^); sie lege se hinners Loch, do finne mer se doch! Ha ri ro, der Summer der is do! i) Mai, 2) Hühner, 3) Eier.

3. Das deutsche Vaterland - S. 290

1912 - Leipzig : Wunderlich
— 290 — 4. Beide sind reich an Wein Mosel und Neckar) und Obst und Getreide. 5. Das Lothringische Stufenland ist reich an Kohle (Saarbrücken), dem Schwäbischen Stufenland fehlen die Kohlenlager gänzlich. Ergebnisse. Ziel: Wir stellen heute zusammen, was wir über die zu- letzt betrachteten Gebiete (Oberrheinische Tiefebene, Schiefer- gebirge, Lothringer Stufenland) gelernt haben. Charakterbild. I. Die Oberrheinische Tiefebene. I. Lage und Größe. Die Oberrheinische Tiefebene liegt zwischen dem Becken von Lothringen und dem Schwäbischen Stufenlande. Sie breitet sich zu beiden Seiten des Oberrheins aus und ist ungefähr 300 km (70 — 80 Stunden) lang und 30 km (7—8 Stunden) breit. Ii. Grenzwälle. Die Tiefebene wird von zwei Gebirgszügen eingeschlossen. Im Westen erheben sich Wasgenwald und Hardtgebirge, im Osten Schwarzwald, Odenwald und Spessart. Beide Gebirgszüge haben im Süden ihre höchsten Erhebungen, senken sich gegen die Mitte zu und erheben sich weiter nörd- lich wieder zu bedeutenderer Höhe. Über die Senken führen wichtige Straßen. Über die Senkung des Westzuges führt die Eisenbahn, welche Straßburg und Paris verbindet, über die Senke des Ostzuges die Straße ins Neckar- und Donau- land. — Beide Gebirgszüge bestehen in der Hauptsache aus Buntsandstein, der ein treffliches Baumaterial bildet und beim Bau der Dome und Schlösser Westdeutschlands Verwendung fand. Beide Gebirgszüge sind mit großen Waldungen bedeckt. Ihr Holz hat neben Flößerei, Köhlerei und Holzhandel auch eine lebhafte Industrie entstehen lassen. (Schwarzwälder Uhren!) Iii. Bewässerung. Die Tiefebene wird in ihrer ganzen Länge vom Rhein durchflössen. Er tritt bei Basel in die Ebene ein und verläßt sie bei Mainz wieder. Auf feinem Laufe nimmt er eine Anzahl Nebenflüsse auf, von links die Jll, von rechts Neckar und Main. Iv. Klima und Frncktbarkeit. Da die Ebene nicht nur fruchtbaren Boden besitzt, fondern auch infolge ihrer tiefen und geschützten Lage ein sehr mildes Klima hat, so ist sie überaus fruchtbar. Sie bringt Getreide, Obst, Tabak, Wein und zartes

4. Das deutsche Vaterland - S. 333

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 338 bat er den Boden zu düngen. Das ist besonders deshalb so mühsam, weil der Dünger nicht im Wagen herbeigefahren wird, sondern in Körben und Eimern hinaufgetragen werden muß. Ist der Boden so genügend vorbereitet, so muß der Winzer die Reben an die Pfähle binden und überflüssige Triebe abschneiden. Damit ist aber die Arbeit im Weinberge noch nicht zu Ende. Den ganzen Sommer über gibt es zu tun. Bald muß man Unkraut ausjäten, bald hat man losgerissene Reben aufs neue anzubinden, bald ist der von der Sonnenhitze fest- gewordene Boden wiederum zu lockern. Manchmal, wenn heftige Regen- güsse die Erde, welche die Wurzeln bedeckt, hinab ins Tal geschwemmt haben, muß der Winzer neue Erde in Körben auf die Berge tragen, damit die Wurzeln nicht bloß liegen. — Zusammenfassung. b) Aber auch Freuden bringt der Weinbau mit sich. Wenn der Wein reif geworden ist (September und Oktober!), feiert der Winzer das Fest der Weinernte oder Weinlese. Alt und jung, groß und klein, Männer, Weiber und Kinder ziehen dann hinauf in die Weinberge und klettern, mit dem kurzen Winzermesser in der Hand (An- zeichnen!), von Stein zu Stein, um die süßen Trauben abzuschneiden, in Körbe oder Butten (Zeichnen!) zu legen und dann hinab ins Dorf zu tragen. Während der Weinlese herrscht überall Lust und Fröhlich- feit. Von den Bergen erschallen Böllerschüsse, fröhliche Lieder ertönen, man neckt sich und lacht. Abends ist Tanz unten im Dorfe. Zur sachlichen Besprechung. a) Wie kommt es wohl, daß es bei der Weinlese so fröh- lich zugeht? (Die mühevolle Arbeit, die den ganzen Frühling, Sommer und Herbst hindurch gewährt hat, ist nun zu Ende. Die Sorge, daß Frost und Hagel, Regengüsse oder heftige Stürme die Ernte schmälern könnten, ist vorbei. — Verdienst und Ruhe- zeit in Aussicht.) d) Wie verwendet.man die gepflückten Trauben? 1. Tafel- tranken. 2. Zur Bereitung des Weines. (Zerquetschen der Trauben zu Most. Durch Gärung entsteht aus dem Moste unter Absatz der Weinhefe der Wein.) c) Welches find die bedeutendsten Städte im Moseltale? (Metz, Trier und Koblenz. Metz ist Deutschlands stärkste Festung. Es schützt den Moselübergang, wie Mainz den Rheinübergang, Magdeburg, den Elbübergang schützt*). Trier liegt in einem überaus fruchtbaren wein- und obstreichen Talkessel. Koblenz ist bekannt durch seinen Weinhandel.) d) Durch das Moseltal führen weder wichtige Bahnen, noch große Landstraßen. Wie erklärst du das? (Die zahlreichen Windungen!) i) Alle drei Festungen liegen an der großen Heerstraße, die von Paris nach Berlin, also ins Herz Deutschlands, führt.

5. Das deutsche Vaterland - S. 348

1917 - Leipzig : Wunderlich
— 348 — 20. Wie gelangen wir von unserer Heimat aus a) nach Frankfurt am Main, b) nach Köln, c) nach Friedrichshafen? B. Kleinere Aufgaben. svon den Schülern gestellt.) 1. Zeige Mainz! Zeige Bingen! Zeige das Siebengebirge! Zeige den Drachenfels! Zeige die Wupper! usw. 2. Zeige die Nebenflüsse des Rheins! Zeige die Teile des Schiefer- gebirges! Zeige den Rhein! Zeige solche Stellen, wo der Rhein ein Knie macht! usw. 3. Zeige die Stadt, die durch ihr Münster berühmt ist! Zeige den Gebirgszug, dessen Tannen bis nach Holland gesandt werden! Zeige die Orte, in deren Nähe sich Kohlenlager befinden! Zeige den Fluß, an dessen Ufer der Badeort Ems liegt! usw. Ii. Kartenzeichnen. (Faustskizze.) Wir zeichnen heute den Rhein mit seinen Nebenflüssen, Städten usw. an die Wandtafel. (Faustskizze.) — Ein Schüler zeichnet, ein anderer gibt die nötigen Anweisungen, z. B.: Zeichne zuerst den St. Gotthard! Zeichne, wie der Rhein nach Norden fließt! Zeichne den Bodensee! usw. — Korrektur durch die Klasse! Iii. Formen. Wir formen den Bodensee. Legleitstoffe. 1. Lesen und Besprechen einschlägiger Lesebnch- aussähe. Im Hohen Venn. Kein Hüttenlicht, kein Glockenschlag vom Turm, im öden Hochland nur der Flockensturm. Drin tanzt der Moormann mit der Nebelfrau, er braun am Rock, sie vom Gewände grau. Bei ihren Walzern dreht der Wirbelschnee den weißen Strick, der Kreatur zum Weh. Drei Mordgesellen: Nebel, Schnee und Sumpf — sechs Würgerarme an dem gleichen Rumpf! „Komm in den Wald! Dein Fuß am Tode irrt", die Graue um den matten Wandrer girrt. Der Braune ruft ihm heiser, gurgelnd, hohl: „Am Wässerlein weis' ich den Pfad dir wohl." Der Weiße knistert aus dem Flockenschwarnn „Ich leuchte dir und bette dich auch warm."

6. Von der germanischen Urzeit bis zum Ausgange der Regierung Friedrichs des Großen - S. 268

1912 - Leipzig : Wunderlich
268 Außerdeutsche Staaten und Türkenkriege. a) Innere Regierung: Ludwig Xiv., der „Roi Soleit6, nach Maza-rins Tode selbständig, vollendet die unumschränkte Fürstengewalt, die aber immer mehr die Form des höfischen oder ausbeutenden Absolutismus , annimmt. „Alles durch den König, alles für den König;" „l’Etat c’est moi.“ Ludwig Xiv. führt die Allgewalt (Omnipotenz) des Staates dnrch und vereinigt alle gäben der Regierung in seiner Hand; neben ihm gibt es keine Selbständigkeit des Parlamentes (= oberster Gerichtshof in Paris, der sich eine Art Überwachung der Gesetzgebung angeeignet hatte), des Abels ober der Städte. Der Staat erscheint als sein persönliches Eigentum: Staats und Privatkasse sinb nicht getrennt. Die kraftvolle Zentralisation hebt Frankreich rasch an die Spitze aller Staaten, so daß es vorbilblich wirb auf politischem und wirtschaftlichem Gebiete, in Sprache und Literatur, in Sitte und Tracht. Um die Finanzen zu heben, begründet der Finanzminister Colbert das Merkantilsystem (Colbertismus), nach welchem das Geld (Golb ober Silber) als der Hauptbestandteil, Gewerbe und Handel als die Hauptquelle des Nationalreichtums gelten und das in solgenben Maßnahmen seine Verwirklichung findet: Ausschluß frember Gewerbserzeugnisse durch hohe Zolle (Schutz- ober Prohibitivzölle); Einführung frember Gewerbe; staatliche Bevormunbung der Gewerbe durch Vorschriften über die Beschaffenheit-ber Ware, durch Staatsmonopole usw.; Belebung des inneren Hanbels durch Verkehrswege (Canal du midi); Hebung des auswärtigen Handels durch Kolonien. _ Ein Ausfluß des Absolutismus ist auch Ludwigs Kirchenpolitik. Er verfolgt den Jansenismus und, bestärkt durch seinen Beichtvater Pöre la Chaise und die Frau von Maintenon, die Hugenotten („Dragonaden"; Aushebung des Ebiktes von Nantes 1685). b) Äußere Politik. 1667—1668. Erster Raubkrieg (^Devolutionskrieg"). Gegen Spanien. Buub zwischen Hollanb, England und Schweden. Friede zu Aachen; Frankreich erhält einige flanbrische Städte, barunter Lille. 1672—1679. Zweiter Raubkrieg. Gegen Holland. 1675. Schlacht bei Fehrbellin. 1678. Friebe zu Nimwegen; Frankreich erhält die Freigrafschaft Burgund. 1679 Friede zu St. Germain (mit dem Großen Kurfürsten; „exoriare aliquis nostris ex ossibus ultor“). 1680. Einsetzung der Reunionskammern zu Metz, Breisach und Befangen. 1681. Wegnahme von Straßburg.

7. West- und Süd-Europa - S. 514

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
5! 4 Vereinigte Niederlande. von 24 bis 20 Kanonen; die auf die Flotte verwandt teu Kosten aber rechnet man seit Anfänge des Krie- ges auf 68 Millionen Gulden. Die Marine wird durch die fünf Admiralitäts- Kimmen? oder Kollegien besorgt, und diese find i> zu Rotterdam, 2) Amsterdam, 3) Middelburg, 4) die von Westfriesland oder Nordholland, 5) die von Friesland zu Harlingen, welche besonders dahin trachten, daß die Sicherheit auf der See und in der? Hafen unterhalten, ferner die Kriegsschiffe ausgerü- stet, und wider die Feinde und Seeräuber geschickt werden. Die vornehmsten Häfen für die Kriegs- schiffe find Amsterdam und Rotterdam, allein sie sind für die großen Schiffe sowohl nicht sicher als nicht tief genug. Zur Ehre der Nation verdient aber noch an- gemerkt zu werden, daß sie ihre im Dienst alt oder elend gewordene Matrosen nicht dem Elend überlas- sen, sondern entweder wöchentlich mit drey Gulden, oder mit einer gewiffen Summe zu unterstützen suchen. Die sieben Nachdem wir unsre Leser hoffentlich bis zu einem vereinigten hinlänglichen Begriffe von der Republik Holland, und Provinzen. fcen allgemeinen statistischen Kenntnissen geleitet ha- den, und ihnen nur noch die Geschichte der Republik in den Staatsverändernngen zu zeigen übrig haben; würde doch manches gesagte und noch nicht angezeigte Interessante entgehen, wenn wir ihnen nicht vorhero wieder einen Abriß der einzelnen Provinzen, und der in ihnen befindlichen Denkwürdigkeiten liefern wollten. j) Geldern. Den? Range nach nimmt die Provinz Gelder?? oder Nieder- Gelderland den ersten Platz unter den vereinigten Provinzen ein, und dieß aus Ursache, weil sie vormals ein Herzogthum war. Aber sie ist bey allem ihrem Vorränge, bey der Große von 23 Stunden in der Lange und 18 in der Breite, doch am wenig-

8. West- und Süd-Europa - S. 523

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Vereinigte Niederlande. 52; nicht bebauen kann. Man zahlet darinn sieben und dreyßig Städte, acht Flecken und etwa 400 Dörfer. Nach einer Zählung von 1792 befanden sich in Süd-- F>oi(anb 79957/ und aufdem Lande 469 g2 Häuser, in Nordholland 11154, auf dem lande 25419, und die Berechnung der Personen belief sich ohngefahr gegen eine Million. In Ansehung der Kirchenversassung wird Holland zwar ebenfalls in zwey Theile getheilet, sie geht aber indem Politischen weit ab, denn Amster- dam und Hartem, welche mit zu Südholland gehö- ren , sind in Kirchenfachen mit zu Nordholland ge- rechnet. Die Synode von Südhollond bestehet aus eilf Klaffen, und zu sieben werden 331 Prediger ge- rechnet ; die nordholländische Synode aber hat sechs Klassen, liebst 220 Predigern. Jede versammlet sich jährlich im Monat Julius, nach der Reihe in einer von den Städten, nach welchen die Klaffen benannt werden; ihre Sitzung wahret eilf Tage, wozu jede Klasse drey Prediger nebst einem Aeltesten, sendet. Außerdem zahlt man in Holland 250 katholische Kirchen nebst 255 Priestern, worunter etwa 40 jansenistifche Kirchen begriffen sind. Die Lutheraner machen 19 Gemeinen, und 28 Prediger, die Re- monstranten 50 Gemeinen und z8 Prediger, die Wiedertäufer 76 Gemeinen und 163 Lehrer, außer den in Amsterdam befindlichen Quäkern und den zu Heerendyk, dem Hauptsitz der Herrnhuter, woh- nenden Brüdern. Hollaiid und Zeeland haben zwey hohe Gerichts- höfe mit eillander gemein: das erste ist der große 2xarh von Holland und Zeeland/ welcher aus einem Präsidenten, sechs Räthen der Provinz Hol- laiid, und drey von Zeeland bestehet; das zweyte ist der Hof von Holland , der aus acht Räthen von Holland und aus drey von Zeeland bestehet, die Wechsels-

9. West- und Süd-Europa - S. 549

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Vereinigte Niederlande. 549 nen und großen Lustwald gezieret, der im Geschmack der Alleen, welche an den Lustschlössern sind, angelegt ist. Die Anzahl der Einwohner wird aus 786 z, und die Zahl Hauser ohngefahr auf 2 5 81 gerechnet. Es fehlt ihr weder an Kirchen noch milden Stiftun- gen, und besonders will sie es sich zur Ehre anrech- nen, daß ein Brillenmacher, Jakob Metius/ der Erfinder der Ferngläser sey, welches aber noch sehr bestritten wird» Es scheint uns sehr nöthig zu seyn, noch etwas über den Tulpenhandel zu erinnern, dessen wir zwar schon oben gedacht, der aber vorzüglich in den Städ- ten Amsterdam, Harlem, Utrecht, Alkmaar, Leiden und Rotterdam am stärksten getrieben wurde, und ganz etwas anders zur Abficht gehabt hat, als Tul- penzwiebeln mit einer so erstaunlichen Summe Gel- des, nur um der Seltenheit willen, zu erkaufen. Der Besih der Blumen ist nie die wahre Abficht des Han- dels gewesen, mit dem sich Edelleute, Kausieute, Handwerker, Bürger, Knechte und Mägde abga- den, sondern es war ein Akticnhandel, der nur den Namen verändert hatte. Denn, kaufte man zum Beyfpiel eine Zwiebel für 1000 Gulden auf Lieferung rn sechs Monaten, so verlangte man nach Verlauf der sechs Monate, wenn der Preis etwa auf 500 Gulden gestiegen war, nicht die Zwiebel, sondern den erhöhten Preis von 502 Gulden: war aber der Preis noch derselbe, so wurde weder gewonnen noch verloren: und war im Gegentheil der Werth gefallen, so wurde er von der andern Parthey nachgezahlt. Dieser Handel hat aber seinen Werth verloren, und man denkt weder mehr daran, ungeheure Summen für die Seltenheit einer Blume zu geben, noch sie zum Mittel zu nehmen, wodurch man gewinnen und verlieren könne.. Die M m 3

10. West- und Süd-Europa - S. 532

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
z; r Vereinigte Niederlande. Erstaunlich große und merkwürdige Stadt zu beschrei- den, wenn es uns nicht zu weit von unserm Plan ent- fernte, und wenn wir nicht gesonnen waren, nur das Interessanteste zu liefern, da die vollständigste Be- schreibung doch dem eignem Anblick bey weitem nach- stehen müßte. Nur für geringe Fischerhütten war der Platz im zwölften Jahrhundert bestimmt , der itzt ganz Europa in Erstaunen setzt, und nur nach etli- chen Zerstörungen von den Nordhollandern von 122z und igo2, nur nach einem großen Brande, kurz, nach mancher vorhergeqangener Verwüstung bekam sie die Stärke, sich scholl um das Jahr 1577 zu ei- ner angesehenen Handelsstadt empor zu schwingen. Der sichtbare Zusiuß der Menschen und des Erwer- des erforderte von Zeit zu Zeit auf Erweiterung be- dacht zu seyn, denn bis 1612 hat man die Grenzen dieser Stadt verändern, und einen Theil nachdem andern hinzusetzen müssen. Die Gestalt dieser Unge- heuern Stadt ist der Krümmung eines halben Mon- des ähnlich, und liegt am Ufer des N an der Amstel, so die Stadt Ln zwey Theile theilet, und sich endlich durch Schleusen, (die dem Eindringen des Meeres widerstehen) in das N ergießt. So erstaullend der Einblick von der Menge der Gebäude ist, so unsicher ist ihr Grund, denn der sumpfigte Boden, worauf die ganze Stadt stehet, erfordert, daß jedes Haus auf lange eichne Pfähle gegründet wird, die zwar vom Master nicht verzehret werden, aber doch immer un- sichere Grundstützen sind. Wenn man den Umfang der Stadt von 894 Acker Landes bedenkt, sie größer als Hartem, Leiden, Delft, Rotterdam, und Dort- recht zufammengenommen findet, und dieß mir der Anzahl von 220222 Einwohnern vergleicht, die alle mit ihren gleichsam auf einem Walde ruhenden Häu- sern ein Gewühle aller Nationen und des Handels auömachen, so erschrickt man bey dem Gedanken, daß ihr
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