— 99 —
Kulturbild: Weite Polder (Fruchtebenen) von Deichen eingeschlossen,
belebt von Herden wohlgenährter Rinder, zahllose Kanäle von
raschen Dampfern und malerischen Segelschiffen und Kähnen be-
fahren — Windmühlen mit den weitausgebreiteten Flügeln, verein-
zelte Höfe, grün und rot bemalt — kleine buschige Gehölze. Noch
ein Fünftel des Landes ist Ödland. Welche Bodenschätze fehlen
hier? — Steine, Eisen und Kohlen. Folge? — keine Eisen-
industrie — Hauptindustrie Niederbelgiens (Gent, Brügge) Lein-
und Baumwollenweberei, Spitzenfabrikation (Brabanter
Spitzen). Künstliche und natürliche Wasserstraßen durchziehen das
Niederland und führen an das Meer. Folge? Fischfang, Schiff-
fahrt, Schiffsbau — Handel mit Fischen (Heringen) und Ko-
lonialwaren (Kaffee, Zucker, Vanille, Cacao, Thee, Reis, Tabak
Baumwolle u. f. w. aus Indien, Java). Warum? — weil sie
dort Colonien haben.
Handelsstädte und Häfen? Amsterdam (500000 Einw.) ruht zum
großen Teil auf Pfählen („Das nordische Venedig"), steht durch
den Nordseekanal direkt mit der Nordsee in Verbindung — Aus-
fuhrort nach Amerika (Auswanderer).
Rotterdam (240000 Einw.) am Leck, ist der eigentliche Rheinmündungs-
Hafen.
Dortrecht ist der Stapelplatz des Holzhandels vom Rheine her.
Antwerpen (270000 Einwohner) liegt an jenem Punkt der Schelde, bis
wohin die größten Seeschiffe gelangen können und ist der wichtigste
Seehafen Belgiens, Festung — Schiffswerft. Ostende ist Hafen
und Bad.
Universitätsstädte? Lehden, Groningen, Amsterdam in Holland, Gent
in Belgien.
Hauptstädte? Gravenhag oder Haag (des Grafen Gehege) und Brüssel.
Warum ist die Tiefebene ohne kräftige Terrainerhebung
und plastische Durchbildung des Bodens? Das vulkanische Gebilde,
das anstehende Gestein fehlt hier vollständig. Die weite Ebene ist nur
von Geröll, Schotter und Sand bedeckt. Diese Ablagerungen geschahen
durch die Überschwemmungen der Flüsse und des Meeres. Diluvium
ist das alte Schwemmland aus Lehm und Letten, Löß, Sand, erotischen
Blöcken, Resten ausgestorbener Landsäugetiere. Alluvium bedeutet die
jüngste Ablagerung hauptsächlich durch Überflutung der Flüsse. Es ent-
hält erdige mit Pflanzen- und Tierstoffen vermengte Bestandteile, meist
fruchtbaren Schlamm- und Marschboden.
Wie sind die Inseln, Watten und Busen an der Küste der
Nordsee entstanden? (Siehe Deutschland, S. 40!)
Wie entstehen die Gezeiten? Die Gezeiten treten an der Nord-
see, weil sie ein Teil des Atlantischen Ozeans ist, besonders bei Sturm-
fluten sehr stark auf. Die Flut erfolgt nach gewissen Zeiten (alle 12
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Ortsnamen: Niederbelgiens Niederland Cacao Indien Amsterdam Amerika Rotterdam Rheinmündungs- Rheine Antwerpen Belgiens Groningen Amsterdam Holland Belgien Nordsee Deutschland
— 184 —
Auf dem Hohenstaufen erhob sich einst eine stolze Burg,
die Stammburg eines mächtigen Kaisergefchlechts. Auf ihr
verlebte Kaiser Friedrich Rotbart feine Jugendzeit. Auf ihr
wuchs Konradin, der letzte Hohenstanfe, heran zu einem
Jüngling voll Mut und Entschlossenheit. Auf ihr hat manch
glänzendes Fest stattgefunden.
Von der Kaiserburg ist jedoch fast kein Stein übrig ge-
blieben. Im Bauernkriege ist sie von aufrührerischen Bauern
erobert, geplündert und verbrannt worden. Gras und Disteln
wachsen dort, wo einst mutige Rosse stampften und Ritter in
klirrender Rüstung dahinfchritten.
Die Namen der großen Hohenstaufenkaiser aber, die einst
hier ihre Heimat hatten, find noch nicht vergessen. Noch immer
wird von ihnen und ihren Taten erzählt.
3. Grdlchtsbcsprcchnng:
a. An das befreite Straßburg.
O Straßburg, du feine, O Straßburg, du feine,
du wunderschöne Stadt, du wunderschöne Stadt,
du Perle an dem Rheine, du Krone an dem Rheine,
die schwer gelitten hat! die tief getrauert hat!
Du wardst nach schnödem Raube, Du hast vom Münsterknaufe
nach langer Schmach befreit, viel Not und Tod geschaut,
deutsch war von je dein Glaube, doch aus der Feuertaufe
deutsch deine Herrlichkeit. gingst du hervor als Braut.
O Straßburg, du feine, O Straßburg, du feine,
du wunderschöne Stadt, du wunderschöne Stadt,
du Rose an dem Rheine, du Königin am Rheine,
die viel geblutet hat! die lang' geduldet hat!
Du bist im deutschen Kranze Du sollst aufs neu' erglänzen
erblüht zu neuer Pracht, in deutscher Städte Kreis;
auf deiner alten Schanze willkommen, laß dich kränzen
steht fest die deutsche Wacht. mit Eich' und Ehrenpreis!
Müller von der Werra,
b. Frühlingslied von d er Bergstraße.
Summer, Summer, Maaje!^
De Hinkel^ legt die Aajer^);
sie lege se hinners Loch,
do finne mer se doch!
Ha ri ro,
der Summer der is do!
i) Mai, 2) Hühner, 3) Eier.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Rotbart Friedrich Konradin Konradin Grdlchtsbcsprcchnng
— 290 —
4. Beide sind reich an Wein Mosel und Neckar) und Obst und
Getreide.
5. Das Lothringische Stufenland ist reich an Kohle (Saarbrücken),
dem Schwäbischen Stufenland fehlen die Kohlenlager gänzlich.
Ergebnisse.
Ziel: Wir stellen heute zusammen, was wir über die zu-
letzt betrachteten Gebiete (Oberrheinische Tiefebene, Schiefer-
gebirge, Lothringer Stufenland) gelernt haben.
Charakterbild.
I. Die Oberrheinische Tiefebene.
I. Lage und Größe. Die Oberrheinische Tiefebene liegt
zwischen dem Becken von Lothringen und dem Schwäbischen
Stufenlande. Sie breitet sich zu beiden Seiten des Oberrheins
aus und ist ungefähr 300 km (70 — 80 Stunden) lang und
30 km (7—8 Stunden) breit.
Ii. Grenzwälle. Die Tiefebene wird von zwei Gebirgszügen
eingeschlossen. Im Westen erheben sich Wasgenwald und
Hardtgebirge, im Osten Schwarzwald, Odenwald und Spessart.
Beide Gebirgszüge haben im Süden ihre höchsten Erhebungen,
senken sich gegen die Mitte zu und erheben sich weiter nörd-
lich wieder zu bedeutenderer Höhe. Über die Senken führen
wichtige Straßen. Über die Senkung des Westzuges führt
die Eisenbahn, welche Straßburg und Paris verbindet, über
die Senke des Ostzuges die Straße ins Neckar- und Donau-
land. — Beide Gebirgszüge bestehen in der Hauptsache aus
Buntsandstein, der ein treffliches Baumaterial bildet und beim
Bau der Dome und Schlösser Westdeutschlands Verwendung
fand. Beide Gebirgszüge sind mit großen Waldungen bedeckt.
Ihr Holz hat neben Flößerei, Köhlerei und Holzhandel auch
eine lebhafte Industrie entstehen lassen. (Schwarzwälder Uhren!)
Iii. Bewässerung. Die Tiefebene wird in ihrer ganzen Länge
vom Rhein durchflössen. Er tritt bei Basel in die Ebene ein
und verläßt sie bei Mainz wieder. Auf feinem Laufe nimmt
er eine Anzahl Nebenflüsse auf, von links die Jll, von rechts
Neckar und Main.
Iv. Klima und Frncktbarkeit. Da die Ebene nicht nur
fruchtbaren Boden besitzt, fondern auch infolge ihrer tiefen und
geschützten Lage ein sehr mildes Klima hat, so ist sie überaus
fruchtbar. Sie bringt Getreide, Obst, Tabak, Wein und zartes
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Schwäbischen
Stufenlande Wasgenwald Schwarzwald Odenwald Paris Westdeutschlands Rhein Basel Mainz Main
— 338
bat er den Boden zu düngen. Das ist besonders deshalb so mühsam,
weil der Dünger nicht im Wagen herbeigefahren wird, sondern in Körben
und Eimern hinaufgetragen werden muß. Ist der Boden so genügend
vorbereitet, so muß der Winzer die Reben an die Pfähle binden und
überflüssige Triebe abschneiden. Damit ist aber die Arbeit im
Weinberge noch nicht zu Ende. Den ganzen Sommer über gibt es zu
tun. Bald muß man Unkraut ausjäten, bald hat man losgerissene
Reben aufs neue anzubinden, bald ist der von der Sonnenhitze fest-
gewordene Boden wiederum zu lockern. Manchmal, wenn heftige Regen-
güsse die Erde, welche die Wurzeln bedeckt, hinab ins Tal geschwemmt
haben, muß der Winzer neue Erde in Körben auf die Berge tragen,
damit die Wurzeln nicht bloß liegen. — Zusammenfassung.
b) Aber auch Freuden bringt der Weinbau mit sich.
Wenn der Wein reif geworden ist (September und Oktober!), feiert der
Winzer das Fest der Weinernte oder Weinlese. Alt und jung, groß
und klein, Männer, Weiber und Kinder ziehen dann hinauf in die
Weinberge und klettern, mit dem kurzen Winzermesser in der Hand (An-
zeichnen!), von Stein zu Stein, um die süßen Trauben abzuschneiden,
in Körbe oder Butten (Zeichnen!) zu legen und dann hinab ins Dorf
zu tragen. Während der Weinlese herrscht überall Lust und Fröhlich-
feit. Von den Bergen erschallen Böllerschüsse, fröhliche Lieder ertönen,
man neckt sich und lacht. Abends ist Tanz unten im Dorfe.
Zur sachlichen Besprechung.
a) Wie kommt es wohl, daß es bei der Weinlese so fröh-
lich zugeht? (Die mühevolle Arbeit, die den ganzen Frühling,
Sommer und Herbst hindurch gewährt hat, ist nun zu Ende.
Die Sorge, daß Frost und Hagel, Regengüsse oder heftige Stürme
die Ernte schmälern könnten, ist vorbei. — Verdienst und Ruhe-
zeit in Aussicht.)
d) Wie verwendet.man die gepflückten Trauben? 1. Tafel-
tranken. 2. Zur Bereitung des Weines. (Zerquetschen der Trauben
zu Most. Durch Gärung entsteht aus dem Moste unter Absatz
der Weinhefe der Wein.)
c) Welches find die bedeutendsten Städte im Moseltale?
(Metz, Trier und Koblenz. Metz ist Deutschlands stärkste Festung.
Es schützt den Moselübergang, wie Mainz den Rheinübergang,
Magdeburg, den Elbübergang schützt*). Trier liegt in einem
überaus fruchtbaren wein- und obstreichen Talkessel. Koblenz ist
bekannt durch seinen Weinhandel.)
d) Durch das Moseltal führen weder wichtige Bahnen, noch
große Landstraßen. Wie erklärst du das? (Die zahlreichen
Windungen!)
i) Alle drei Festungen liegen an der großen Heerstraße, die von Paris nach
Berlin, also ins Herz Deutschlands, führt.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Ortsnamen: Moseltale Trier Koblenz Deutschlands Mainz Rheinübergang Magdeburg Koblenz Paris Berlin Deutschlands
— 348 —
20. Wie gelangen wir von unserer Heimat aus a) nach Frankfurt
am Main, b) nach Köln, c) nach Friedrichshafen?
B. Kleinere Aufgaben. svon den Schülern gestellt.)
1. Zeige Mainz! Zeige Bingen! Zeige das Siebengebirge! Zeige
den Drachenfels! Zeige die Wupper! usw.
2. Zeige die Nebenflüsse des Rheins! Zeige die Teile des Schiefer-
gebirges! Zeige den Rhein! Zeige solche Stellen, wo der Rhein ein
Knie macht! usw.
3. Zeige die Stadt, die durch ihr Münster berühmt ist! Zeige den
Gebirgszug, dessen Tannen bis nach Holland gesandt werden! Zeige
die Orte, in deren Nähe sich Kohlenlager befinden! Zeige den Fluß,
an dessen Ufer der Badeort Ems liegt! usw.
Ii. Kartenzeichnen. (Faustskizze.)
Wir zeichnen heute den Rhein mit seinen Nebenflüssen, Städten usw.
an die Wandtafel. (Faustskizze.) — Ein Schüler zeichnet, ein anderer
gibt die nötigen Anweisungen, z. B.: Zeichne zuerst den St. Gotthard!
Zeichne, wie der Rhein nach Norden fließt! Zeichne den Bodensee!
usw. — Korrektur durch die Klasse!
Iii. Formen.
Wir formen den Bodensee.
Legleitstoffe.
1. Lesen und Besprechen einschlägiger Lesebnch-
aussähe.
Im Hohen Venn.
Kein Hüttenlicht, kein Glockenschlag vom Turm,
im öden Hochland nur der Flockensturm.
Drin tanzt der Moormann mit der Nebelfrau,
er braun am Rock, sie vom Gewände grau.
Bei ihren Walzern dreht der Wirbelschnee
den weißen Strick, der Kreatur zum Weh.
Drei Mordgesellen: Nebel, Schnee und Sumpf —
sechs Würgerarme an dem gleichen Rumpf!
„Komm in den Wald! Dein Fuß am Tode irrt",
die Graue um den matten Wandrer girrt.
Der Braune ruft ihm heiser, gurgelnd, hohl:
„Am Wässerlein weis' ich den Pfad dir wohl."
Der Weiße knistert aus dem Flockenschwarnn
„Ich leuchte dir und bette dich auch warm."
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TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule
268 Außerdeutsche Staaten und Türkenkriege.
a) Innere Regierung: Ludwig Xiv., der „Roi Soleit6, nach Maza-rins Tode selbständig, vollendet die unumschränkte Fürstengewalt, die aber immer mehr die Form des höfischen oder ausbeutenden Absolutismus , annimmt. „Alles durch den König, alles für den König;" „l’Etat c’est moi.“ Ludwig Xiv. führt die Allgewalt (Omnipotenz) des Staates dnrch und vereinigt alle gäben der Regierung in seiner Hand; neben ihm gibt es keine Selbständigkeit des Parlamentes (= oberster Gerichtshof in Paris, der sich eine Art Überwachung der Gesetzgebung angeeignet hatte), des Abels ober der Städte. Der Staat erscheint als sein persönliches Eigentum: Staats und Privatkasse sinb nicht getrennt. Die kraftvolle Zentralisation hebt Frankreich rasch an die Spitze aller Staaten, so daß es vorbilblich wirb auf politischem und wirtschaftlichem Gebiete, in Sprache und Literatur, in Sitte und Tracht.
Um die Finanzen zu heben, begründet der Finanzminister Colbert das Merkantilsystem (Colbertismus), nach welchem das Geld (Golb ober Silber) als der Hauptbestandteil, Gewerbe und Handel als die Hauptquelle des Nationalreichtums gelten und das in solgenben Maßnahmen seine Verwirklichung findet: Ausschluß frember Gewerbserzeugnisse durch hohe Zolle (Schutz- ober Prohibitivzölle); Einführung frember Gewerbe; staatliche Bevormunbung der Gewerbe durch Vorschriften über die Beschaffenheit-ber Ware, durch Staatsmonopole usw.; Belebung des inneren Hanbels durch Verkehrswege (Canal du midi); Hebung des auswärtigen Handels durch Kolonien.
_ Ein Ausfluß des Absolutismus ist auch Ludwigs Kirchenpolitik. Er verfolgt den Jansenismus und, bestärkt durch seinen Beichtvater Pöre la Chaise und die Frau von Maintenon, die Hugenotten („Dragonaden"; Aushebung des Ebiktes von Nantes 1685).
b) Äußere Politik.
1667—1668. Erster Raubkrieg (^Devolutionskrieg"). Gegen Spanien. Buub zwischen Hollanb, England und Schweden. Friede zu Aachen; Frankreich erhält einige flanbrische Städte, barunter Lille.
1672—1679. Zweiter Raubkrieg. Gegen Holland.
1675. Schlacht bei Fehrbellin.
1678. Friebe zu Nimwegen; Frankreich erhält die Freigrafschaft Burgund.
1679 Friede zu St. Germain (mit dem Großen Kurfürsten; „exoriare aliquis nostris ex ossibus ultor“).
1680. Einsetzung der Reunionskammern zu Metz, Breisach und Befangen.
1681. Wegnahme von Straßburg.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
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Autor: Kosche, Christian Traugott, Hammerdörfer, Karl
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
5! 4 Vereinigte Niederlande.
von 24 bis 20 Kanonen; die auf die Flotte verwandt
teu Kosten aber rechnet man seit Anfänge des Krie-
ges auf 68 Millionen Gulden.
Die Marine wird durch die fünf Admiralitäts-
Kimmen? oder Kollegien besorgt, und diese find i>
zu Rotterdam, 2) Amsterdam, 3) Middelburg,
4) die von Westfriesland oder Nordholland, 5) die
von Friesland zu Harlingen, welche besonders dahin
trachten, daß die Sicherheit auf der See und in der?
Hafen unterhalten, ferner die Kriegsschiffe ausgerü-
stet, und wider die Feinde und Seeräuber geschickt
werden. Die vornehmsten Häfen für die Kriegs-
schiffe find Amsterdam und Rotterdam, allein sie sind
für die großen Schiffe sowohl nicht sicher als nicht tief
genug. Zur Ehre der Nation verdient aber noch an-
gemerkt zu werden, daß sie ihre im Dienst alt oder
elend gewordene Matrosen nicht dem Elend überlas-
sen, sondern entweder wöchentlich mit drey Gulden,
oder mit einer gewiffen Summe zu unterstützen suchen.
Die sieben Nachdem wir unsre Leser hoffentlich bis zu einem
vereinigten hinlänglichen Begriffe von der Republik Holland, und
Provinzen. fcen allgemeinen statistischen Kenntnissen geleitet ha-
den, und ihnen nur noch die Geschichte der Republik
in den Staatsverändernngen zu zeigen übrig haben;
würde doch manches gesagte und noch nicht angezeigte
Interessante entgehen, wenn wir ihnen nicht vorhero
wieder einen Abriß der einzelnen Provinzen, und der
in ihnen befindlichen Denkwürdigkeiten liefern wollten.
j) Geldern. Den? Range nach nimmt die Provinz Gelder??
oder Nieder- Gelderland den ersten Platz unter den
vereinigten Provinzen ein, und dieß aus Ursache,
weil sie vormals ein Herzogthum war. Aber sie ist
bey allem ihrem Vorränge, bey der Große von 23
Stunden in der Lange und 18 in der Breite, doch am
wenig-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Autor: Kosche, Christian Traugott, Hammerdörfer, Karl
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Vereinigte Niederlande. 52;
nicht bebauen kann. Man zahlet darinn sieben und
dreyßig Städte, acht Flecken und etwa 400 Dörfer.
Nach einer Zählung von 1792 befanden sich in Süd--
F>oi(anb 79957/ und aufdem Lande 469 g2 Häuser, in
Nordholland 11154, auf dem lande 25419, und die
Berechnung der Personen belief sich ohngefahr gegen
eine Million. In Ansehung der Kirchenversassung
wird Holland zwar ebenfalls in zwey Theile getheilet,
sie geht aber indem Politischen weit ab, denn Amster-
dam und Hartem, welche mit zu Südholland gehö-
ren , sind in Kirchenfachen mit zu Nordholland ge-
rechnet. Die Synode von Südhollond bestehet aus
eilf Klaffen, und zu sieben werden 331 Prediger ge-
rechnet ; die nordholländische Synode aber hat sechs
Klassen, liebst 220 Predigern. Jede versammlet
sich jährlich im Monat Julius, nach der Reihe in einer
von den Städten, nach welchen die Klaffen benannt
werden; ihre Sitzung wahret eilf Tage, wozu jede
Klasse drey Prediger nebst einem Aeltesten, sendet.
Außerdem zahlt man in Holland 250 katholische
Kirchen nebst 255 Priestern, worunter etwa 40
jansenistifche Kirchen begriffen sind. Die Lutheraner
machen 19 Gemeinen, und 28 Prediger, die Re-
monstranten 50 Gemeinen und z8 Prediger, die
Wiedertäufer 76 Gemeinen und 163 Lehrer, außer
den in Amsterdam befindlichen Quäkern und den zu
Heerendyk, dem Hauptsitz der Herrnhuter, woh-
nenden Brüdern.
Hollaiid und Zeeland haben zwey hohe Gerichts-
höfe mit eillander gemein: das erste ist der große
2xarh von Holland und Zeeland/ welcher aus
einem Präsidenten, sechs Räthen der Provinz Hol-
laiid, und drey von Zeeland bestehet; das zweyte ist
der Hof von Holland , der aus acht Räthen von
Holland und aus drey von Zeeland bestehet, die
Wechsels-
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Julius
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Nordholland Holland Nordholland Holland Amsterdam Zeeland Holland Zeeland Holland Holland Zeeland
Autor: Kosche, Christian Traugott, Hammerdörfer, Karl
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Vereinigte Niederlande. 549
nen und großen Lustwald gezieret, der im Geschmack
der Alleen, welche an den Lustschlössern sind, angelegt
ist. Die Anzahl der Einwohner wird aus 786 z,
und die Zahl Hauser ohngefahr auf 2 5 81 gerechnet.
Es fehlt ihr weder an Kirchen noch milden Stiftun-
gen, und besonders will sie es sich zur Ehre anrech-
nen, daß ein Brillenmacher, Jakob Metius/ der
Erfinder der Ferngläser sey, welches aber noch sehr
bestritten wird»
Es scheint uns sehr nöthig zu seyn, noch etwas
über den Tulpenhandel zu erinnern, dessen wir zwar
schon oben gedacht, der aber vorzüglich in den Städ-
ten Amsterdam, Harlem, Utrecht, Alkmaar, Leiden
und Rotterdam am stärksten getrieben wurde, und
ganz etwas anders zur Abficht gehabt hat, als Tul-
penzwiebeln mit einer so erstaunlichen Summe Gel-
des, nur um der Seltenheit willen, zu erkaufen. Der
Besih der Blumen ist nie die wahre Abficht des Han-
dels gewesen, mit dem sich Edelleute, Kausieute,
Handwerker, Bürger, Knechte und Mägde abga-
den, sondern es war ein Akticnhandel, der nur den
Namen verändert hatte. Denn, kaufte man zum
Beyfpiel eine Zwiebel für 1000 Gulden auf Lieferung
rn sechs Monaten, so verlangte man nach Verlauf
der sechs Monate, wenn der Preis etwa auf 500
Gulden gestiegen war, nicht die Zwiebel, sondern
den erhöhten Preis von 502 Gulden: war aber der
Preis noch derselbe, so wurde weder gewonnen noch
verloren: und war im Gegentheil der Werth gefallen,
so wurde er von der andern Parthey nachgezahlt.
Dieser Handel hat aber seinen Werth verloren, und
man denkt weder mehr daran, ungeheure Summen
für die Seltenheit einer Blume zu geben, noch sie
zum Mittel zu nehmen, wodurch man gewinnen und
verlieren könne..
Die
M m 3
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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Autor: Kosche, Christian Traugott, Hammerdörfer, Karl
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
z; r Vereinigte Niederlande.
Erstaunlich große und merkwürdige Stadt zu beschrei-
den, wenn es uns nicht zu weit von unserm Plan ent-
fernte, und wenn wir nicht gesonnen waren, nur das
Interessanteste zu liefern, da die vollständigste Be-
schreibung doch dem eignem Anblick bey weitem nach-
stehen müßte. Nur für geringe Fischerhütten war
der Platz im zwölften Jahrhundert bestimmt , der itzt
ganz Europa in Erstaunen setzt, und nur nach etli-
chen Zerstörungen von den Nordhollandern von 122z
und igo2, nur nach einem großen Brande, kurz,
nach mancher vorhergeqangener Verwüstung bekam
sie die Stärke, sich scholl um das Jahr 1577 zu ei-
ner angesehenen Handelsstadt empor zu schwingen.
Der sichtbare Zusiuß der Menschen und des Erwer-
des erforderte von Zeit zu Zeit auf Erweiterung be-
dacht zu seyn, denn bis 1612 hat man die Grenzen
dieser Stadt verändern, und einen Theil nachdem
andern hinzusetzen müssen. Die Gestalt dieser Unge-
heuern Stadt ist der Krümmung eines halben Mon-
des ähnlich, und liegt am Ufer des N an der Amstel,
so die Stadt Ln zwey Theile theilet, und sich endlich
durch Schleusen, (die dem Eindringen des Meeres
widerstehen) in das N ergießt. So erstaullend der
Einblick von der Menge der Gebäude ist, so unsicher
ist ihr Grund, denn der sumpfigte Boden, worauf
die ganze Stadt stehet, erfordert, daß jedes Haus
auf lange eichne Pfähle gegründet wird, die zwar vom
Master nicht verzehret werden, aber doch immer un-
sichere Grundstützen sind. Wenn man den Umfang
der Stadt von 894 Acker Landes bedenkt, sie größer
als Hartem, Leiden, Delft, Rotterdam, und Dort-
recht zufammengenommen findet, und dieß mir der
Anzahl von 220222 Einwohnern vergleicht, die alle
mit ihren gleichsam auf einem Walde ruhenden Häu-
sern ein Gewühle aller Nationen und des Handels
auömachen, so erschrickt man bey dem Gedanken, daß
ihr
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Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Europa Delft Rotterdam