52 Iv. Die Kultur der westlichen Mittelmeerländer.
Sümpfe), sind später entstanden, als die Wälder ausgerodet worden waren; infolge davon verloren die Küstenflüsse an Wasser, sie waren nicht mehr imstande, die Schuttmassen zum Meere zu führen, sondern stauten sich an der Küste, so daß Sümpfe entstanden. In der geschichtlichen Zeit hat sich das Landschaftsbild Italiens sehr verändert, weil nach Ausrodung des Waldes fremde Pflanzen und Bäume eingeführt wurden. Wein und Ölbaum brachten die Griechen, später kam die Aprikose aus Armenien, der Pfirsich aus Persien, die Kirsche aus Kleinasien. Eichen, Buchen und Nadelhölzer wurden verdrängt durch Kastanien, Lorbeer, Zypressen und Pinien. Die jetzt bekannten Südfrüchte wie Orangen, Zitronen kamen erst im Mittelalter auf.
Kapitel Iii. Die Entstehung Horns.
Mehrere Umstände haben dazu geführt, daß Rom entstehen konnte. 1. Es erhoben sich mehrere Hügel über der weiten snmpsreichen Ebene am Tiber und ermöglichten eine verhältnismäßig gesunde Siedelnng, 2. lag diese weit genug vom Meere, um vor plötzlichen räuberischen Überfällen sicher zu sein, 3. wurde hier der Tiber schiffbar, 4. ging hier die alte Handelsstraße vom Norden zum Süden Italiens hindurch. Die Sage hat das Jahr 753 festgelegt. Die Zeit der Entstehung ist ungewiß. Romulus ist eine Gestalt der Sage.
Kapitel Iv. Die Entwickelung römischer Kultur.
§ 1. Rom, eine Hcherbauftadt.
Die Römer waren zuerst Ackerbauer. Den Acker gab ihnen die weite Ebene um Rom. Jedoch die römische Bevölkerung war sehr verschiedenartig zusammengesetzt. Der größere Teil bestand aus Leuten der weiteren Umgebung, die gezwungen worden waren, sich in Rom anzusiedeln, nachdem man ihre alten Dörfer und Städte zerstört hatte. Die ältere, schon vorhandene Bevölkerung besaß die Herrschaft. Alle Ämter waren in ihren Händen. Diese vornehmen Geschlechter hießen Patrizier. Das übrige Volk bildeten die Plebejer. Sie waren ohne Rechte, mußten aber Kriegsdienst tun und bekamen von der Beute nur wenig. '
§ z. Die Königstage.
Ju dieser ältesten Zeit sind die Römer von Königen beherrscht gewesen, deren die sagenhafte Überlieferung 7 mit Namen nennt: Romulus, Numa Pompilins, Tullus Hostilius, Aucus Marcius, Tarquiuius Priskus, Servius Tullius und Tarqninins Superbus. Die ersten 4 sollen abwechselnd von den Römern und den mit ihnen verschmolzenen Sabinern stammen, die 3 letzten über aus Südetrurien (aus der Stadt Tarqninii) gewesen sein. Von den ersten 4 sind sich immer ein kriegerischer und ein friedlicher König gefolgt. Eine hohe Blütezeit erlebte Rom unter den Tarqniniern. Die Stadt unter-
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht]]
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
Ii. Kaffee, ftafao und Tee. 67
b) Spiritus-Steuer und -Handel. Der Spiritushandel wird in noch viel
stärkerem Maße als der Zuckerhandel von der Steuergesetzgebung beeinflußt.
Eine Anzahl von Staaten, z. B. Rußland, haben die Spiritusbereitung zum
Staatsmonopel erklärt, d. h. der Staat allein darf Spiritus herstellen und
verkaufen. In anderen Ländern ist der Spiritus mit fehr hohen Zöllen und
Verbrauchsabgaben belegt worden und verschafft auch hier dem Staat recht
beträchtliche Einnahmen.
Infolge der hohen Steuer- und Zollsätze ist der Außenhandel mit Spiritus
bedeutend zurückgegangen und für den Weltverkehr ohne große Bedeutung.
Ii. Kaffee, Xiafao und Tee.
a) Naturgeschichtliches. Seit dem Zeitalter der Entdeckungen haben eine
Reihe von Rohstoffen in Europa ihren Einzug gehalten, die bis dahin völlig
unbekannt waren. Dahin gehören auch die jetzt allgemein verbreiteten Genuß-
mittel Kaffe, Kakao und Tee, die alle drei als erfrischende Getränke Verwendung
finden. Die anregende Wirkung geschieht durch ein darin in kleinen Mengen
enthaltenes Gift, das beim Kaffee Kaffein, beim Kakao Theobromin (nicht etwa
Cocain) und beim Tee Teein heißt und nur im Übermaß genossen schädlich wirkt.
1. Der Kaffee. Man unterscheidet den arabischen und den aus Westafrika
stammenden Liberiakaffee.
Der arabische Kaffee-Baum erreicht im Naturzustande eine Höhe von
5—6 m; an den dünnen, feinen Zweigen sitzen die kleinen, weißen Blüten, die
schon nach 1—2 Tagen verwelken. Die kirschenförmigen Früchte, die anfänglich
dunkelgrün, später gelb und zur Reisezeit rot aussehen, beherbergen im Innern
des saftigen, süß-säuerlichen Fleisches zwei mit der Flachseite aneinanderliegende
.Kaffeebohnen, die von einer pergamentartigen Haut und einem darunterliegenden
silberfarbigen Häutchen umhüllt sind. In einigen Früchten findet sich nur eine
Bohne, die dann rund erscheint und bei der Ernte als besonders wertvolle
Perlbohne abgesondert wird.
Der Liberia-Kaffee wird seit etwa 1870 im großen angebaut, hat ein
kräftiges Wachstum und erweist sich auch als widerstandsfähiger. Er erreicht
eine Höhe von 6—12 m. Die Früchte sind mit 2—3 cm Länge größer als
die des arabischen Kaffees. Dagegen steht das Aroma der Bohnen hinter dem
der arabischen zurück. Durch Okulieren der arabischen Sorte aus die liberische
hat man mit Erfolg die Vorteile der beiden Arten zu vereinigen gesucht. —
Im ganzen werden jetzt etwa 60 verschiedene Kaffeesorten unterschieden.
2. Kakao ist in Südamerika heimisch, wie der Kaffee ein Baum, der wild
eine Höhe von 10—15 m erreicht, in der Kultur jedoch des leichten Pflückens
wegen auf 3, höchstens 6—8 m Höhe gehalten wird. — Die kleinen rosa Blüten
kommen nicht aus den Blattachseln, sondern sprießen an anderen Stellen der
Aste und des Stammes hervor. Aus ihnen entwickelt sich die Frucht.
Die Frucht ist gurkensörmig, 12—15 cm lang und 6 —10 cm stark. Sie
ist zunächst wie die Kaffeebohne grün und wird später je nach der Sorte gelb,
orange oder rot. Unter der lederartigen Schale findet sich das saftige Fleisch..
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Westafrika Südamerika
336
einbringen und die in ihm ruhenden festen Nahrungsstoffe, als Salze, Phosphor
n. s. w. auflösen. Durch fortwährendes Bepflanzen werden dem Erdboden die
Nährstoffe nach und nach entzogen, und daher ist es notwendig, dieselben wieder
zu ersetzen. Das geschieht durch das Düngen.
2. Der beste und billigste Dünger ist der Stalldünger. Die künstlichen Dünger
können den Stalldünger nie ganz ersetzen. Man darf aber den Stalldünger in der
Regel nicht frisch aufs Land bringen, namentlich aber ihn hier nicht längere Zeit
ungeschützt liegen lassen. Dadurch verflüchtigen sich die wertvollsten Bestandteile,
und der Dünger wirkt dann nicht besser als Stroh. Bevor man den Dünger
aufs Land bringt, sollte man ihn erst gar machen. Das geschieht dadurch, daß
man ihn ans undurchlässigem Boden in Hansen bringt, ihn von Zeit zu Zeit
mit Jauche begießt, damit er nicht „verbrennt", und ihn öfter umsetzt.
3. Außer dem Stalldünger verwendet man seit 1842 auch dazu den Guano.
Das ist zersetzter Vogelmist der Pelikane u. a. Seevögel, der sich ans einigen
Inseln bei Peru in 30 m dicken Schichten vorfindet. In neuer Zeit düngt man
auch vielfach mit Chilisalpeter. Derselbe stammt aus Chili. Dort liegt er unter
einer Schicht von Sand und Geröll in einer Mächtigkeit von Vs—lvs m. Er
enthält Stickstoffnahrung (S. 310) in fertiger, aufnehmbarer Form. Da er sich ans
dem Boden leicht löst, so wirkt er ungemein schnell. Die Anwendung muß deshalb
auch äußerst vorsichtig geschehen. Schon oft ist durch zu starke Düngung mit ihm
Unheil angerichtet worden. Die Blätter sind verbrannt und ganze Pflanzen zu
Grunde gegangen. Zur Vorsicht verabreiche man von diesem Düngemittel nie mehr
als 20 g auf das Quadratmeter und vermische ihn mit Sand. Auch sollte man
nur bei und unmittelbar nach Regenwetter Chilisalpeter ausstreuen. Die aufgelöste
Menge dnrchdringt dann den Boden und verteilt sich. — Auch die Staßfnrter
Kalidünger, sowie Holzasche, Knochenmehl, Thomasschlacke, Gyps, Kalk, Mergel re.
sind geeignet, den Boden fruchtbar zu machen.
4. Verschiedene Pflanzen verlangen auch verschiedene Nährstoffe. So sind z. B.
Rüben und Kohl vorzugsweise Kalipflanzen; Klee, Erbsen und Bohnen gedeihen
am besten ans Kalkboden; Getreidearten und Gräser aber entnehmen dem Boden
besonders viel Kiesel. Der Landmann thut daher gut, bei Bestellung seiner Felder
alljährlich mit Kali-, Kalk- und Kieselpflanzen re. abzuwechseln. (Wechselwirtschaft.)
Nach Söüttncr u. a.
386. Futtcrkräutcr und ihre Feinde.
1. Der Anbau guter Fntterkräuter ist für den Laudmauu von größter
Wichtigkeit. „Biel Futter, viel Milch, viel Dünger, viel Getreide, viel Geld!"
Als eine der besten Futterpflanzen gilt besonders der rote Kopf- und Wiesen-
klee. Die eigentliche Heimat desselben ist Italien. Erst vor hundert Jahren
ist er bei uns eingeführt. Durch seinen Anbau wurde die reine Brache ver-
drängt; auch konnte durch ihn in vielen Gegenden der Weidegang des Viehes
abgeschafft und die vorteilhaftere Stallfntternng eingeführt werden.
2. Der rote Kopfklee gedeiht am besten aus kalkhaltigem, etwas feuchtem
Boden. Dieser muß wegen der langen Pfahlwurzel des Klees sehr tief ge-
pflügt werden. Man sät den Klee gewöhnlich im Frühjahre zwischen das
junge Winterkorn oder zwischen die eben gesäte Gerste. In dem darauf
folgenden zweiten Sommer kann dann der Klee zwei- bis dreimal gemäht und
sowohl zur Grün- wie zur Trockenfütterung verwandt werden. Neben dem
roten Kopfklee sind besonders noch die Luzerne und Esparsette als wertvolle
Futterpflanzen zu nennen. Beide Arten haben vor dem Kopfklee den Borzug,
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Mergel Kohl
Extrahierte Ortsnamen: Hansen Peru Thomasschlacke Italien
278
4. Seine Nahrung nimmt der Elefant nur aus dem Pflanzenreiche. Die
üppigen Wälder der heissen Zone bieten ihm diese Pflanzenkost in grosser Fülle
dar. Mit seinem Rüssel zerknickt er die von den Bäumen gerissenen Äste und
Zweige und schiebt sie in ganzen Bündeln ins Maul. Man hat Holzstücke von
10 Zentimeter Hänge und 3—4 Zentimeter Dicke in seinen Eingeweiden ge-
funden. Eine Lieblingsspeise für ihn ist der Reis. Gerät eine Elefantenherde
in ein Reisfeld, so ist die ganze Ernte verloren. Ein einziger Elefant verzehrt
gegen 50 kg Reis, und was der Riesenmagen nicht verspeist, das zerstampfen
die plumpen Füsse.
5. Dieser gewaltige Riese, welcher den mächtigsten Tiger wie einen Feder-
ball fortschleudert, welcher den Löwen mit einem Fusstritte zermalmt, vor dem
der Mensch schwach ist wie ein Wurm — dieser starke Elefant wird doch
ein gehorsamer Diener des Menschen, der auf die Stimme seines Herrn hört,
aufmerksamer und klüger als mancher Hund. Er weiss den leisesten Ton zu
unterscheiden, versteht die Wünsche und Gedanken des Menschen oft schon,
bevor sie ausgesprochen sind. Seinem Wärter ist er mit der wärmsten Liebe
zugethan und liebkost ihn wie ein treuer Hund. Wie der Hund wegen seines
Verstandes dem Menschen alles geworden ist, so ist ihm auch der Elefant
Reitpferd, Lasttier, Zugvieh, Packknecht und Soldat geworden.
6. Ein Pferd mag wohl zwei Reiter tragen, aber es macht ihm doch schon
Mühe; der Elefant nimmt mit Leichtigkeit 28 Menschen auf seinen Rücken,
die sich dort bequem auf einem Tragsessel niederlassen. Wenn das Kamel
als das stärkste Lasttier die schwere Last von 600 kg zu tragen vermag, so
nimmt der Elefant 2000 kg auf seinen gewaltigen Rücken. Diese schweren
Lasten trägt er nicht nur, sondern er hilft sie selber sich ausladen, indem er
niederkniet wie das Kamel und dann mit seinem Rüssel die Waren auf den
Rücken hebt. Eine 24-Pfünder-Kanone, die 6 Pferde kaum fortbringen würden,
zieht er ohne Mühe auf dem schlechtesten Wege die Berge hinan. Was unsere
Bauern mit einem Gespann Pferde oder Ochsen mühsam in einem Tage um-
pflügen, das pflügt der Elefant in ein paar Stunden. In alten Zeiten hat der-
selbe auch zur Kriegführung gedient. Einen ganzen Turm voll streitbarer
Soldaten trug er auf seinem Rücken, und viele Feinde wurden von seinem
starken Rüssel erschlagen oder von seinen Füssen zerstampft.
Nach Brehm und Grube.
327. Der liéis.
1. Her Ilcis ist ursprünglich in Ostindien zu Hause. Doch wird er jetzt
in den meisten toarmen Ländern angebaut, so in fast ganz Asien, in Afrika,
den wärmeren Teilen von Amerika, ja, selbst in Oberitalien, Südfrankreich
und Spanien. Er gehört zu den Gräsern und erinnert mit seinem feder-
spuldicken Halm, seinen linealförmigen Blättern, seiner Hispe an unser
Getreide.
2. Der Anbau des Heises ist deshalb schwierig, weil er einen mehr-
fach überschwemmten Boden verlangt. Beim Säen muss der Landmann
deshalb häufig bis an die Knie im Schlamm waten. Bies ist jedoch nur
bei dem am weitesten verbreiteten Sumpfreis der Fall. Eine besondere
Sorte, der Bergreis, gedeiht auf höher gelegenen trockenen Feldern. Ge-
wöhnlich bringt der Beis einen achtzig- bis hundertund zwanzig fachen Er-
trag-, in einigen Gegenden hat man sogar den vierhundertfachen erzielt.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Extrahierte Personennamen: Brehm
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Asien Afrika Amerika Oberitalien Spanien
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
B. Die Viehzucht. 79
fördert gleichzeitig den Gemeinsmn und regt zu technischen Fortschritten an.
1911 gehörten über 2 Millionen Landwirte derartigen Genossenschaften an.
Der Staat förderte die Bestrebungen durch Schaffung einer staatlichen Zentral-
Genossenschaftskasse, die den Zahlungs- und Kreditverkehr der einzelnen Ge-
nossenschaften untereinander erleichtert. X,L / ' -
'V. Zölle. Wir haben bereits bei den einzelnen Zweigen der Landwirtschaft
gesehen, daß auf die Einfuhr von ausländischem Getreide Zölle erhoben werden,
die zwar den Preis für den Verbraucher steigern, der Landwirtschaft aber ermög-
lichen, dem ausländischen Wettbewerb gegenüber stand zu halten. Man bezeichnet
diese Zölle daher als Schutzzölle und solche Leute, die für deren Weiterbestand
eintreten, als Schutzzöllner. Die Berechtigung dieser Zölle, die 1913 dem Reich
ßo 270 Mill. oder Jk 4.— aus den Kopf der Bevölkerung (30% der ge-
samten Zolleinnahmen) einbrachten, wird von den Freihändlern bestritten. In
England ist teilweise infolge des Freihandels der Ackerbau zur Bedeutungs-
losigkeit herabgesunken (vgl. S. 65). Für Deutschland ist es wichtig, daß es
9/io seines Bedarfes an Lebensmitteln durch seine Landwirtschast decken kann,
da die Gefahr des Aushungerns im Kriegsfalle dadurch verhindert wird, wie
uns der Krieg sehr deutlich gezeigt hat.
Von sonstigen Mitteln des Staates zur Pflege der Landwirtschaft mögen
noch die Moorkultur, d. h. die Umwandlung der Moore in Ackerland, die Land-
wirtschastsschulen, die Anlage von Mustergütern und die Einrichtung der Land-
wirtschaftskammern erwähnt werden. Der Staat geht bei all diesen Maßregeln
von dem Grundsatz aus, daß eine gesunde Landwirtschaft eine der wichtigsten
Grundlagen unseres Staatswesens ist. /
B. Du Vtebfucht
Bedeutung und Verbreitung.
a. Bedeutung. Die Viehzucht ist neben dem Ackerbau der wichtigste
Zweig der Landwirtschaft. Sie versorgt die Bevölkerung mit der notwendigen
Fleischnahrung, liefert Milch, Butter, Käse und Eier, sowie einige der be-
deutendsten Rohstoffe der Industrie wie Wolle und Häute, daneben Haare,
Horn, Federn usw. Der Stalldünger bildet eine der wesentlichen Grundlagen
eines sorgfältigen Ackerbaues; zahlreiche Abfälle der landwirtschaftlichen Neben-
gewerbe (siehe Spiritus, Bier, Zucker) und der Industrie können nur als Vieh-
futter verwandt werden. Ebenso können große Ländergebiete auf der Erde der
Menschheit nur als Viehweide nützen. Eine große Zahl von Haustieren
dient dem Menschen als unentbehrliche Arbeitskraft (Last-, Reit- und Zug-
tier), die in den meisten Fällen durch Maschinen nicht ersetzt werden kann.
Aus all diesen Gründen ist es erklärlich, daß die Viehzucht in allen Kultur-
staaten mit Sorgfalt betrieben wird.
Deutschlands Viehbestand in Mill. Stück:
1873
ninoer:
1914
Pferde:
1914
3,4
15,8
21,8
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: England Deutschland Deutschlands
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
26 I. Teil. Zweiter Abschnitt.
wo er andernorts nicht mehr zu finden ist. Allerdings gedeiht hier nur die
Kartoffel. In tieferen Lagen wird der Getreidebau gepflegt, der in erster
Linie Roggen und Hafer liefert. Im westlichen Teile des Gebirges, dem
Elstergebirge, und in dem ihm vorgelagerten Vogtlande ermöglichen die saftigen
Wiesen eine nicht unbeträchtliche Rinderzucht.
Der Durchbruch der Elbe erfolgt im Elbsandsteingebirge, das meist
Wald wuchs trägt und wegen seiner eigenartigen Schönheit einen starken
Fremdenverkehr aufweist.
Bodenschätze. Die Grundlage der außerordentlich lebhaften Industrie
des Erzgebirges bildete früher das Vorkommen von Erzen (Name!), besonders
von Silbererzen in Freiberg und Annaberg. Heute ist der Silberbergbau im
Erzgebirge völlig eingestellt; nur in der Gewinnung von Zinnerzen steht es
noch an erster Stelle in Deutschland. Wichtig ist dagegen der Steinkohlen-
Bergbau in der Chemnitz-Zwickauer Mulde und im Plauenschen Grunde bei
Dresden. Wenn diese Lager auch nur das Königreich Sachsen zu versorgen
vermögen und bereits in etwa 100 Jahren erschöpft sein werden, so sind sie
doch heute der Grundpfeiler der sächsischen Industrie.
Industrien. Durch den Waldreichtum hat sich die Spielwaren-Jndu-
strie (besonders Puppen) und die Herstellung von Musikinstrumenten in
Markneukirchen und Klingenthal entwickelt. Das Elbstandsteingebirge liefert
Bausandstein für Dresden. Die Silberhütten in Freiberg und Annaberg
verarbeiten jetzt auswärtige Erze. Die Steinkohle begünstigt die Maschinen-
Industrie in Chemnitz — dem bedeutendsten Platze —, sowie in Zwickau und
Dresden. Glashütte nimmt in der Uhren-Herstellung eine hervorragende
Stellung ein. Der wichtigste Industriezweig ist die Textilindustrie, deren
Mittelpunkt das Vogtland mit Plauen (Spitzen) und Chemnitz (Baumwoll-
industrie) sind. Gera, Greiz und Altenburg zeichnen sich durch Tuchweberei
aus, Annaberg ist die Heimat der Spitzenklöppelei. Die reichen Wasser-
kräfte des Gebirges treiben fast in jedem Dorf Webstühle, Wirk- und Stick-
Maschinen, so daß die sächsische Textilindustrie in sehr erheblichem Maße für
die Ausfuhr zu arbeiten vermag.
b. Das Flachland. Vodenbenutzung. Dank dem fruchtbaren Boden
ist nicht nur der Anbau von Getreide und Kartoffeln, sondern auch von
Zuckerrüben und Gemüse (Gurken, Sellerie, besonders Zwiebeln bei Borna,
Zichorien) gut entwickelt. Den besten Boden haben die Umgebung Leipzigs
und die Lommatzscher Pflege bei Meißen, die als die Kornkammer Sachsens
(wo liegt die Kornkammer Bayerns?) bezeichnet werden. Im N. hat das Gebiet
um Dessau an der Fruchtbarkeit der Magdeburger Börde Anteil. Das Elbtal
bei Dresden mit seinen Weinbergen, Obst- und Beerenpflanzungen ist eine
besonders reich ausgestattete Landschaft.
Bodenschätze und Industrien. An Bodenschätzen ist das Flachland
dagegen arm. Östlich von Leipzig findet sich ein Braunkohlenlager; die Felsen
bei Meißen liefern den Rohstoff zu der weltberühmten Porzellan-Jndustrie
in Meißen. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse finden in zahlreichen Zucker-
sabriken, Brennereien und Brauereien (Dessau, Zerbst) Verwendung. Die
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
70 Hi. Teil. Erster Abschnitt.
Die stärksten Verbraucher von Zucker sind England, die Vereinigten
Staaten und Deutschland. Je höher die Kultur eines Landes, desto größer ist
auch verhältnismäßig der Zuckerverbrauch. In Deutschland ist er von 6 kg
auf den Kopf der Bevölkerung (1870) innerhalb 40 Jahren auf 19 kg (1914)
gestiegen.
Die wichtigsten Ausfuhrländer für Rohrzucker sind Niederländisch-Jndien
und Kuba, das allein 2lz des Bedarfs der Vereinigten Staaten deckt. Rüben-
zucker wird vor allem aus Deutschland (über Jt> 200 Mill.), Österreich-Ungarn
mit fast gleicher Menge und Rußland (2u soviel wie Deutschland) ausgeführt.
Daß die Zuckermenge Deutschlands während des Krieges kaum den eigenen
Bedarf deckt, beruht teils auf der verringerten Anbaufläche, teils auf dem erhöhten Ver-
brauch infolge des Fettmangels, teils auf der anfänglich erfolgten starken Verwendung
des Zuckers als Viehfutter.
Unter den Einfuhrländern steht England obenan mit einer Einfuhr,
deren Wert (M 550 Mill.) die gesamte Ernte Deutschlands übersteigt. Ihm
folgen die Vereinigten Staaten mit etwa Ji> 450 Mill., Kanada, China und
die Niederlande mit weit geringeren Beträgen. Deutschland verkaufte vor dem
Kriege den größten Teil seiner Ausfuhr an England.
e. Iueker-Handel und -Steuer. Rohrzucker gelangt hauptsächlich
über die Häfen Neuyork, Eienfuegos und Matanzas auf Kuba, Bahia in
Brasilien und Soerabaja auf Java zum Versand; er wird auch Kolonialzucker
genannt. Im Rübenzuckerhandel steht für den Weltverkehr Hamburg als Aus-
fuhr- und Handelsplatz an erster Stelle. Die Preisangaben der anderen Haupt-
Handelsplätze Prag, Magdeburg und London lauten alle „frei Bord Hamburg".
Der Zucker unterliegt wie der Spiritus einer sehr erheblichen Verbrauchs-
abgäbe, die in Deutschland <M> 10 für 100 kg beträgt und A 180 Mill.
jährlich, d. h. etwa A 3,— auf den Kopf der Bevölkerung einbringt. Bei der
Ausfuhr wird die Zuckcrsteuer zurückerstattet, so daß der Zucker in Ländern,
die ihn einführen müssen (z. B. England), billiger verkauft werden kann als
bei uns. Der zwischenstaatliche Zuckerhandel wurde durch die Brüsseler Zucker-
konvention, eine Vereinbarung vieler Staaten wegen der Zuckerzölle, stark
beeinflußt.
5. L)opfenbau und Bierbrauerei.
a. Hspfenbau. Der Hopfen ist neben dem aus Gerste (vgl. S. 62)
hergestellten Malz der Hauptrohstoff der Biererzeugung. Die an 5—6 m langen
Stangen als Schlinggewächs gezogene Pflanze enthält in den Früchten Stoffe,
die dem Bier den herben Geschmack verleihen und vor allem seine Haltbarkeit
wesentlich erhöhen.
Der Hopfenbau ist am stärksten in Österreich (Böhmen) und in Deutsch-
land verbreitet, wo die Hauptanbaugebiete in Süddeutschland (Bayern, auch
Württemberg) und in Posen liegen. Da die Ernteerträge sehr stark schwanken,
z. B. in Deutschland 1911 rund 10000 t, 1914 aber 23000 t betrugen, ist
auch der Preis sehr verschieden (1908 Ja» 125, 1911 415 für 100 kg).
Von der ungleichmäßigen Ernte wird ferner die Ein» und Ausfuhr
beeinflußt. Wir führen hochwertigen Hopfen aus Böhmen (Saaz) ein und
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Ortsnamen: England Deutschland Deutschland Kuba Deutschland Deutschland Deutschlands England Deutschlands Kanada China Niederlande Deutschland England Kuba Bahia Brasilien Soerabaja Hamburg Magdeburg London Deutschland England Deutsch- Bayern Posen Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsschule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Gr. Das Norddeutsche Tiefland ^ 77
legung des Hamburg und Lübeck verbindenden Elbe-Trave-Kanals kann diese alte
Hansestadt ihre einstige Blüte nicht wieder erreichen (s. S. 7). Ihr Schiffsverkehr zählt
4960 Schiffe mit 1,1 Mill. Reg.-Tons Ladung.
An dritter Stelle steht Danzig, dessen Lebensnerv die Weichsel mit ihren Getreide-
ladungen und Holzflößen bildet. In Danzig und Neufahrwasser zusammen wurden 1908
fast 4880 Schiffe mit etwa 1,4 Reg.-Tons gezählt.
Kiel hat seine Hauptbedeutung darin, daß es unser bedeutendster Kriegshafen ist,
der 250 Kriegsschiffe aufnehmen kann. Als Handelshafen steht er unter den preußischen
Häfen an dritter Stelle. 1908 betrug die Zahl der mit Ladung ein- und ausgelaufenen
Schiffe 5450 mit 900000 t. Auch die Bahnlinie Paris-Bremen-Hamburg-Kiel-Kopenhagen
ist sür die Entwicklung Kiels von Bedeutung.
2. Oer baltische Höhenzug steigt in einzelnen Teilen über 300 m an
(Turmberg bei Danzig 330 m) und zeichnet sich durch eine große Reihe von
Seen aus, die aus seinen Höhen liegen. Während er in einigen Teilen sehr
fruchtbares Ackerland liefert, wie z. B. in der Priegnitz, Uckermark und in
der Gegend von Stargard und Pyritz, so daß hier der Weizenbau von Be-
deutung ist, sind andere Teile unfruchtbar und zum großen Teil von Heide und
Wald bewachsen. Zu den letzteren Gebieten gehören besonders die Pommersche
Seenplatte, auf der viele Schafe und Gänse gezüchtet werden, die Tucheler
Heide und Teile der ostpreußischen Seenplatte. Die großen Wiesenflächen des
Höhenzuges haben außerdem lebhafte Rinderzucht in Mecklenburg und
Pferdezucht in Ostpreußen hervorgerufen. Das bedeutendste königl. Gestüt
finden wir bei Trakehnen, östlich von Gumbinnen, es liefert unserer
Militärpferde.
An größeren Städten fehlt es auf dem Landrücken, erwähnenswert sind
nur Graudenz und Stargard mit Webereien und Jnsterbnrg als Eisen-
bahnknotenpunkt von 5 Linien.
3. Das ostckeutscke ^ieklanck. «) Bodenbenutzung. Das Tiefland
bestand ursprünglich zum größten Teil aus unfruchtbarem Sandboden und
großen Bruchgebieten, die eine Folge des geringen Gefälles der Flüsse waren.
Der Sandboden ist jedoch durch Bemergelung (s. S. 74), ebenso wie die Bruch-
gebiete am Rhin (Rhinluch), an der Warthe und Netze durch Trockenlegung
(unter Friedrich Ii.) in teils recht fruchtbares Acker- und Wiesenland umgewandelt
worden. Wir finden daher in diesen Gebieten neben der Viehzucht den Anbau
von Weizen und Zuckerrüben (besonders in Posen), sowie Gerste, Raps und
Kartoffeln. In der Nähe von Berlin blüht die Gemüsezucht — weltbekannt
sind die Rüben von Teltow — und in der Uckermark wird sogar Tabak gebaut.
Auch der Hopsenbau im westlichen Posen ist nicht unbedeutend. Trotz der
großen Anstrengungen zur Bodenverbesserung gibt es aber immer noch große
Gebiete, die mit Heide und Kiefernwald bestanden sind.
ß) Bodenschätze und Industrien. Das Niederungsgebiet Ostdeutschlands
entbehrt nicht ganz der Bodenschätze. Die Braunkohlensormation, die an ver-
schiedenen Stellen das Schwemmland durchbricht, hat Veranlassung zur Kohlen-
gewinnung in den Regierungsbezirken Frankfurt a. O. und Potsdam gegeben.
Auch Salz lag er sind vorhanden und werden bei Sperenberg (nördlich
von Berlin), Luckenwalde und Hohensalza ausgebeutet. Das Sperenberger
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Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsschule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
A. Die Landwirtschaft und die mit ihr zusammenhängenden Industrien. 153
Sie zeigt uns in allen Zweigen der Viehzucht mit Ausnahme der Schaf-
zucht in den letzten 25 Jahren eine Ausdehnung. Sie beträgt bei den
Schweinen sogar über 240 °/0, während die Schafzucht um fast 7ho ihres
früheren Umfanges zurückgegangen ist. Dennoch erlaubt die letztere noch immer
eine allerdings im Verhältnis zu srüher sehr geringe Ausfuhr an Tieren (Woll-
Ein- und -Ausfuhr vergl. Wollindustrie). Die Vermehrung der Rinder und
Pferde hat nicht mit dem Bevölkerungswachstum Schritt gehalten; auf 100 Ein-
wohner entfallen jetzt weniger Tiere als früher. Aber dieser Fehlbetrag in der
Versorgung der Volkswirtschaft wird durch das bedeutende Wachstum der
Schweinezucht im Verhältnis zur Bevölkerungsvermehrung wieder ausgeglichen;
auf 100 Einwohner kommen jetzt 35,7 statt 20,1 Schweine. Wir können
daher behaupten, daß im ganzen genommen, besonders hinsichtlich der zur
Volksernährung dienenden Tiere, die deutsche Viehzucht dem Wachstum
der Bevölkerung durchaus gefolgt ist.
Wir erkennen jedoch aus der Tabelle auch, daß trotz des Aufschwunges der
Viehzucht, abgesehen von den Schasen, eine Einsuhr nötig ist, die sich nach Abzug
der geringen Ausfuhr auf rund M 200 Mill. beläuft. Dazu tritt noch eine
reine Fleischeinfuhr von etwa Ji> 25 Mill., so daß dem Auslande für Vieh
und Fleisch ein Tribut von rund A 225 Mill. zu entrichten ist. Wir müssen
aber noch in Betracht ziehen, daß Deutschland 1909 abzüglich der Aussuhr sür
98,1 Mill. Ji Butter,
29.0 „ „ Käse,
111.3 „ „ Schweineschmalz,
27.1 „ „ Oleomargariu (Ausgangsmaterial zur Margarine-
Bereitung),
326,5 „ (f Häute und Felle von den in der Tabelle ge-
nannten Tieren,
356,8 „ „ rohe und gewaschene Schafwolle,
42,8 „ „ Därme, Blasen usw.,
9,1 „ „ Fleischextrakt usw.,
159.4 „ „ Eier,
19,0 „ „ Bettsedern,
1179,1 Mill. M
eingeführt hat. Im ganzen sind also etwa sür M 1400 Mill. an Erzeugnissen
der Viehzucht dem Auslande zu zahlen. Ebensowenig wie der Getreide-
bau trotz intensiverer Wirtschast den inländischen Bedarf zu be-
friedigen imstande ist, ebensowenig vermag demnach die Viehzucht
den Ansprüchen, die an sie als Nahrungsmittel- wie als Rohstoff-
produzentin gestellt werden, gerecht zu werden.
Unsere wichtigsten Vieh- und Fleischlieferanten sind aus der Tabelle
ersichtlich. Außerdem mögen hier folgende Einfuhrländer genannt werden: für
Butter: die Niederlande, Rußland und Dänemark; für Käse: die Niederlande,
die Schweiz und Frankreich; für Schmalz und Oleomargarin: die Verein.
Staaten; für Eier: Rußland und Österreich-Ungarn; für Bettfedern: Öfter-
reich-Ungarn, daneben China und Rußland; sür Fleischextrakt: Uruguay.
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Niederlande Niederlande Frankreich China Uruguay
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsschule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
B. Das Südwestdeutsche Becken. 39
lautern in das wirtschaftlich wichtigste Gebiet des Lothringischen Stufenlandes
(Saarbrücken-Metz), das auch durch das Nahetal eine Bahn zum Rhein entsendet.
3. Die Tiesebene. a) Lage und Größe. Zwischen dem Schweizer
Jura im 3., Hunsrück und Taunus im N. und zwischen den soeben betrachteten
Randgebirgen im 0. und W. erstreckt sich das Tal des mittleren Rheins in
einer Länge von sast 300 km und einer zwischen 20 und 60 km schwankenden
Breite.
ß) Boden, Klima und Landwirtschast, aa) Boden und Klima.
Der durch die Wildheit und Unbestimmtheit seines Lauses und durch die große
Menge der mitgeführten Sand- und Geröllmassen ausgezeichnete Rhein hat zu
beiden Seiten ein Ufergelände geschaffen, das mit Sümpfen, Mooren und mit
von Kiefernwaldungen bestandenem Sand bedeckt ist. Bis über Straßburg
hinaus meiden daher größere Siedelungen die Nähe des Flusses. Da er von
Basel bis Straßburg von 240 m aus 140 m Höhe über dem Meere fällt, ist
sein Lauf hier wild und reißend und trotz der ausgeführten kostspieligen Deich-
anlagen für die Schiffahrt wenig geeignet. An den unfruchtbaren, schmalen
mittleren Streifen schließt sich zu beiden Seiten ein breites Gelände an, das
den Fuß der zum Gebirgsrand hinüberleitenden Vorberge mit umfaßt. Es besteht
aus älterem Schwemmland (f. S. 36), vorwiegend aus Löß. Am meisten ist
der sruchtbare Lößboden auf der linksrheinischen Seite zur Ausbildung gelangt.
Auch das nördliche Becken der Braunkohlen-Formation und der Basaltkegel des
Kaiserstuhls zeichnen sich durch ihre Fruchtbarkeit aus (s. S. 21).
Das Klima der Oberrheinischen Tiesebene muß als sehr günstig bezeichnet
werden; denn da es durch die Randgebirge vor den rauhen Nord- und Ost-
winden geschützt ist, andererseits aber die wärmeren und feuchten Südwestwinde
sreien Zugang haben, ist das Klima der Tiefebene das mildeste ganz Deutsch-
lands. Die mittlere Jahrestemperatur ist hier um 2° höher als in der Süd-
deutschen Hochebene (10° gegen 8°).
bb) Landwirtschaft. Boden und Klima gestatten in der Tiesebene eine
blühende Landwirtschaft. Außer Kartosseln werden von den Getreidearten vor
allem Weizen, Haser (im N.) und Gerste gebaut, letztere hauptsächlich im
Unterelsaß um Straßburg. Die große Fruchtbarkeit reizt aber zu gründlicherer
Bodenbenutzung, als es der Getreidebau ermöglicht. So tritt dieser denn auch
vielsach hinter dem Anbau von Obst, Wein, Raps und Rübsen, Flachs,
Hopfen, Tabak, Zichorie und Zuckerrüben zurück. Alle diese Erzeugnisse
treten in gewissen Bezirken besonders hervor.
Der Wein, wosür zum Teil 50% des Bodens benutzt werden, wird am stärksten
an den Berghängen von Ober- und Unterelsaß, der Vorderpfalz, Rhein-Hessens und in
dem am Südfuße des Taunus gelegenen Rheingau angepflanzte Während aber die erst-
genannten Bezirke sich durch den Umfang ihrer Rebenkultur auszeichnen, ist der Rheingau
durch die hohe Güte seiner Weine bekannt. Die Ursachen dafür, daß hier die edelsten
Weine gedeihen, find 1. der Kalkgehalt des Bodens, durch den seine Erwärmung gefördert
wird, 2. die der Mittagssonne zugekehrte Taunuswand, welche die Reben vor den Nord-
winden schützt und die aufgefangene Sonnenwärme zu den Reben zurückstrahlt, und 3. der
Rheinstrom, dessen Wellen ebenfalls die Sonnenstrahlen zu den Reben hinüberspiegeln, so
daß die Trauben „dreifach angeglüht" werden. Die berühmtesten Rheingauweine sind der
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]