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1. Geschichte des Altertums - S. 20

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Geschirr. Stilarten. 20 Hi. Die Kultur uitb Geschichte der östlichen Mittelmeervölker. wurden. Man konnte auch mehrere an einem Gestell aufhängen und so einen Leuchter gewinnen. Das Geschirr bestanb aus Tongefäßen, die mannigfacher Form waren, entsprechet^ dem Zweck ihrer Benntznug. Es gab große Tonfässer (der Philosoph Diogenes wohnte in einem solchen), zweihenklige Kruge, Amphoren genannt, Wasferkrüge, die man auf dem Kopf trug; Mischkessel, den Wein mit Wasser zu mischen (Bowle); Trinkschalen und Trinkbecher; Tassen und Trinkhörner. Vielfach ist aber die alte Form der Tongefäße der Steinzeiten noch erkennbar. Und wie ctn den Geräten der ältesten Zeiten schon Verzierungen angebracht waren, so finben sich solche auch hier, und zwar haben Schulszenen. Rotfigurige Malerei von Duris auf einer Trinkschale. sich im Lauf der Zeit oerschiebene ©tilarten herausgebilbet, bereu hauptsächlich 4 unterschieben werben. 1. Älterer ursprünglich griechischer Stil. Einfarbige Malerei auf Ton, Darstellungen aus dem Tierleben ober dem häuslichen Leben. Verzierungen nach Art der Webemuster. 2. Beeinflussung oon Asien her. (Von den Semiten Kleinasiens ober von den Phöniziern.) Asiatische Bilber von Pflanzen und Tieren. Die Verzierungen sinb schematisch angeorbnet. 3. Schwarze Figuren auf rotem Ton. Das ganze Gefäß wirb schwarz gemacht. Nur für das Bilb bleibt der Untergrunb rot. Auf biefem roten Untergrunb tritt das schwarze Hauptbilb scharf hervor. Die Zeichnung ist noch unbeholfen, aber ein Streben nach Naturwahrheit zeigt sich überall. 4. Rote Figuren. Das Gesäß wird auch schwarz gefärbt, nur die Figur bleibt rot. Ab und zu treten zur Verzierung auch Farben wie weiß, bunfelrot hinzu; auch Blattgolb wirb tierwenbet.

2. Geschichte für mecklenburgische Schulen - S. 167

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
167 Großherzogin Elisabeth. Großherzog Adolf Friedrich V. wenn sie erwerbsunfähig werden oder ein Alter von 70 Jahren erreicht haben. Gewerbegerichte sind eingeführt, um Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitern zu schlichten. Die Arbeiterschutzgesetze sorgen für gesunde Arbeitsräume und besondere Schutzvorrichtungen bei gefährlichen Arbeiten. Das Kinderschutzgesetz bewahrt die Kinder vor zu langer und ungesunder Arbeit in gewerblichen Betrieben. Die Gesetze über die Sonntagsruhe und den Neunuhr-Ladenschluß wollen Arbeitern und Angestellten die nötige Zeit für Ruhe und Erholung verschaffen. Um die kleineren Einkommen zu entlasten und die Steuer gerechter zu verteilen, wurde in Preußen die steigende Einkommensteuer auf Grund der Selbsteinschätzung eingeführt. Je größer ein Einkommen ist, desto stärker wird es besteuert. Ein Verdienst bis zu 900 Mark bleibt steuerfrei. Wer mehr als 3000 Mark einnimmt, muß selbst der Steuerbehörde darüber genaue Angaben machen. 8. Künsten und Wissenschaften bringt der Kaiser großes Verständnis und rege Teilnahme entgegen. Gern hört er Vorträge der Gelehrten; oft besucht er die Werkstätten der Künstler und gibt ihrem Schaffen neue Aufgaben. Seiner Residenzstadt Berlin stiftete der Kaiser aus eigenen Mitteln in der Siegesallee 32 Marmorstandbilder der Herrscher von Albrecht dem Bären bis zu Wilhelm I. Am 100. Geburtstage seines Großvaters enthüllte der Kaiser das von dem deutschen Volke errichtete Nationaldenkmal für Wilhelm I. Große Bauten, wie das Reichstagsgebäude, vor dem sich das Standbild des ersten Reichskanzlers, des Fürsten Bismarck erhebt, und der Dom, tragen zur Verschönerung der Hauptstadt bei. 9. Familie. Am 27. Februar 1881 vermählte sich Prinz Wilhelm mit der Prinzessin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg. Sie ist am 22. Oktober 1858 zu Dolzig bei Sommerfeld geboren und verlebte ihre Jugend auf dem Schlosse Primkenau in Schlesien. Armen Gutes zu tun, war schon früh ihre Lust. Von ihrem Taschengelde ersparte sie stets etwas für die Armen des Ortes, und häufig ging sie in die niedrigsten Hütten, um

3. Belgien - S. 9

1917 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Das Brothaus (Maison du Roi) aus dem Marktplatz in Brüssel, dem Rathaus gegenüber. Von hier wurden Egmont und Hoorn zur Hinrichtung geführt. Anstandspflicht der vornehmsten Kreise Welt hinausschickt: die „bois de Spa", Europas war. Der Wettbewerb der zierliche, lackierte Holzarbeiten, und das Kurorte ist heute zu groß, und zu sehr „Elixir de Spa", einen von alters sind auch sie den Launen der Mode her berühmten feinen Likör. Die 17 unterworfen. Aber Spa hat immerhin Mineralquellen Spas und feiner nach- noch einen stattlichen Jahresbesuch, etwa steu Umgebung gehören zu den alkalisch- 12 000 Kurgäste, und weiß sich seinen eisenhaltigen Säuerlingen und werden alten Ruf eines stillen, vornehmen Bade- hauptsächlich gegen Bleichsucht, Blut- ortes zu bewahren. Sanft ansteigende, armut und Nervenschwäche angewendet, reich bewaldete Höhenzüge schließen das Mit Stolz weist der Kurort darauf hin, im Tal des Wayaibaches gelegene daß fchon Peter der Große, von an- freundliche, fanbere Städtchen ein, das deren Berühmtheiten der Geschichte ganz außer seinen Mineralquellen auch noch zu schweigen, die heilbringenden Tränke zwei andere Spezialitäten weit in die Spas genoß, wobei wir dahingestellt sein 2*

4. Teil 1 = (Vorstufe) - S. 105

1906 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 105 — deutschen Teil Lothringens abtreten und vier Milliarden Mark Kriegskosten zahlen. (S. 101.) 3. Nationaldenkmal auf dem Niederwald. Zur Eriuueruug an die deutschen Siege 1870 und 71 wurde auf dem Niederwald ein Riesendenkmal, die Germania darstellend, errichtet — ein Sinnbild der deutschen Einheit und Macht. f. Sinnesart des Kaisers. 1. Der kleine Nekrut in Ems. Kaiser Wilhelm I. war gegen jedermann freundlich und wohlwollend. Anderen eine Freude zu machen, war seine Lust. Besonders liebevoll war er gegen Kinder. Einmal ging er in Ems spazieren. Da kam plötzlich ein kleiner Knabe auf ihn zugelaufen, umklammerte seine Knie und rief: „Bist du wirklich der Kaiser Wilhelm?" „Ja, ich denke, kleiner Mann," lautete die Antwort; „und wie heißt denn du, und was willst du werden?" „Ich heiße auch Wilhelm, und Soldat will ich werden," ruft der Kleine freudestrahlend, „ aber weißt du, einer von denen mit den roten Ausschlägen und den weißen Federbüscheu, damit ich meine Uniform gebrauchen samt." „Gott segne dich, mein Junge," erwiderte der Kaiser, „und wenn du einmal groß bist, dann sag meinem Sohne Fritz, du wolltest unter die Soldaten $oä N°ti°,i°ld-»,mal aus dem mit den roten Ausschlägen und den weißen Niederwald. Federbüschen, der alte Kaiser Wilhelm habe dir's erlaubt." Erfreut springt das Büblein davon, um der Mama zu berichten, was der Kaiser ihm gesagt hat. 2. Am historischen Eckfenster. Wenn der Kaiser in Berlin weilte, so bewohnte er nicht das prächtige königliche Schloß, sondern ein einfaches Palais am Eingänge „Unter den Linden," dem Denkmale Friedrichs d. Gr. gegenüber. Das letzte Fenster links in der Front ist das „historische Eckfenster," nach dem die Fremden in Berlin oft stundenlang hinüberschauten, um ihren geliebten Kaiser zu sehen, wenn er vom Arbeitstische aufstand und einmal zur Erholung ans Fenster trat. So oft sich der Kaiser zeigte, brausten ihm Jubelrufe entgegen, und „manche Mutter hob ihr Kind auf, daß es sähe des alten Kaisers freundliches Gesicht." Nicht selten fanden sich in der Menge auch Bittsteller, die sich hier dem Kaiser bemerklich zu machen suchten. So stand hier einmal ein alter Bergmann aus dem Mansseldschen. Er hatte 30 Jahr wacker gearbeitet, aber für sein Alter nichts zurücklegen können. Da gedachte er seines Kaisers, von dessen Mildtätigkeit er oft gehört hatte. Mit einem Brieflein in der Tafche fuhr er nach Berlin. Dort stellte er sich vor dem Denkmale des „alten Fritz" aus und hielt das Bittschreiben in die Höhe, damit es der Kaiser von seinem Eckfenster aus sähe. Als aber Wagen auf Wagen vorfuhr und Generale kamen und gingen, da verlor er fast den Mut;

5. Alte Geschichte - S. 90

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 90 — c. Das Pantheon. Das Kapitol wurde an Pracht noch übertreffen von dem Pantheon Agrippas, des Schwiegersohnes des Augustns. Es ist ein Rundbau mit einer Kuppel. Oben ist eine Öffnung (das Auge), durch die das Licht einströmt. Das Pantheon war ein Tempel des Jupiter; es sollte aber zugleich zur Verehrung aller Götter dienen, damit nicht irgend ein Gott übergangen würde. 609 wurde es in eine Kirche verwandelt. d. Das Kolosseum. (Abb. S. 91.) Das gewaltigste Gebäude aber war das Kolosseum, dessen Mauern noch heute teilweise erhalten sind. Der Bau wurde von Vespasian begonnen und von Titus beendet. Seiner Größe wegen wurde es Kolosseum genannt. Es war ein länglich rundes Gebäude, ganz ohne Dach und vier Stockwerke hoch. Jedes der drei untern Stockwerke war mit 80 offenen Bogen versehen, das oberste Stockwerk bestand jedoch aus einer geschloffenen Mauer, die mit korinthischen Halbsäulen geschmückt war. Der innere Raum enthielt eine mit Sand bestreute Kreisfläche (Arena). Auf diesem Platze fanden die Schan-uud Fechterspiele statt. Rund herum lagen die Behälter für die wilden Tiere und die treppenförmig aufsteigenden Sitzreihen (Amphitheater) für die Zuschauer. Über 80000 Menschen hatten im Kolosseum Platz. Damit sie nicht vom Regen oder Sonnenschein zu sehr belästigt würden, konnte über das ganze Gebäude ein Tuch gespannt werden. 6. Bäder. Besonders großartig waren in der Kaiserzeit die Bäder. So konnten in den Thermen (Warmbädern) Dioeletians zu gleicher Zeit 3000 Menschen baden. Und nicht das allein: auch für die Unterhaltung der Besucher war in ausgiebigster Weise gesorgt. Da gab es Säulenhallen mit den herrlichsten Gemälden und Bildhauerarbeiten, Bibliotheken und sogar eine Rennbahn — alles in kostbarstem Marmor ausgeführt. 42. Nero (64 n. Chr.) und die Lbristenverfolgungen. 1. Grausamkeit und Eitelkeit. 40 Jahre nach Augustus' Tode wurde der grausame Nero römischer Kaiser. Er war erst 17 Jahr alt, als er den Thron bestieg. Alle freuten sich feiner, denn er schien ein tüchtiger, freundlicher Regent zu fein. „Ach, hätte ich nie schreiben gelernt!" rief er aus, als er einmal ein Todesurteil unterschreiben sollte. Doch nur zu bald brach seine Roheit und Grausamkeit hervor. Da er fürchtete, fein Stiefbruder mochte ihn vom Throne stürzen, ließ er ihn bei der Tafel vergiften. Selbst seine eigne Mutter und seine erste Gemahlin ließ der Unmensch töten, und auch seinen unschuldigen Lehrer Seneca verurteilte er zum Tode. Seiner zweiten Frau versetzte er im Rausche einen Fußtritt, an dessen Folgen sie starb. Zu seiner Grausamkeit gesellte sich die größte Eitelkeit. Er hielt sich für einen ausgezeichneten Künstler, durchzog Italien und Griechenland, trat mit der Harfe im Theater als Sänger auf und ließ sich bei Wettspielen als Wagenlenker bewundern. Dann kehrte er mit 1800 Siegeskränzen nach Rom zurück, um sich hier als Held und Sieger beglückwünschen zu lassen. 2. Brand Roms. Im Jahre 64 n. Chr. entstand ein gewaltiger Brand in Rom, der sechs Tage lang wütete und den größten Teil der Stadt mit ihren prächtigen Tempeln vernichtete. Während alles wehklagte, stand Nero auf der Zinne eines entfernten Palastes und deklamierte im Künstlergewande den „Brand von Troja". Man vermutete daher — und wahrscheinlich nicht mit Unrecht — daß Nero selbst das Feuer habe anlegen lassen. Um aber den Verdacht von sich abzulenken, schob er die Schuld auf die Christen, und eine grausame Verfolgung erhob sich gegen sie.

6. Mitteleuropa - S. 104

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
104 Saale und Altmühl ihren Ursprung. Vier Volksstämme stoßen nachbarlich zusammen: Sachsen, Franken, Bayern und Böhmen. Das Fichtelgebirge ist ein altes Gebirge. Gewaltige Granitdurchbrüche haben die Schiefermasse durchbrochen. Durch die Verwitterung des Granits sind Felslabyrinthe entstanden, wie sie wohl in der Großartigkeit und Schön- heit sonst nicht in Deutschland vorkommen. Das Fichtelgebirge hat seinen Namen von den gewaltigen Fichten- waldungen, die seine Höhen überziehen. Die vielen Torfmoore sind die natür- lichen Sammelbecken für die Niederschläge. Die Bewohner des Fichtelgebirges finden ihren Unterhalt in der Forstwirschaft und Steinindustrie. b) Vom Fichtelgebirge bis zur Donau erstreckt sich in einem weit aus- holenden Bogen der Fränkische Jura. Er ist niedriger als der Schwäbische Jura. Nach Nordosten, Norden und Westen fällt er steil ab. Mächtige Steinkolosse, vielfach gegliederte Riffe, überhängende Felshänge sichern manchen Tälern lebhaftes Interesse. Aus der eintönigeren Hochfläche heben sich als Reste des ehemals hohen Gebirges kleinere Berge, Kuppen mit Kapellen und Burgruinen. Charakteristisch sind auch die Dolinen, das sind trichterförmige Einsenknngen. Sie entstehen, weil sich durch die auslaugende Tätigkeit des Wassers im Innern des Bodens Hohlränme gebildet haben. Der Fränkische Jura zeichnet sich ans durch seinen Reichtum an Tropfsteinhöhlen und wunderbar erhaltenen Versteinerungen von Tieren ans dem Mittelalter der Erde. Solche Versteinerungen finden sich in großer Zahl in Solnhofen, wo feinkörniger Kalkschiefer, der als Lithographiestein Verwendung findet, gebrochen wird. Bei Amberg und Eichstädt finden sich Eisenerze. Der Parallelzug zum Jura trägt auf seinem Westabhang zusammenhängende Waldgebiete. Seine Hänge und Gründe sind lieblicher als wie beim Jura. 3. Oie Oednilzmulde ist ein meist unfruck>1bares Zanclgebiet, clas im Norden und Süden von fruckkgefilden umsdrlonen wird. Das Bamberger Becken ist ein lieblicher Fruchtgarten mit großem Gemüse- und Obstbau. An der Regat im Süden liegt das berühmte Hopfengebiet von Spalt. Die sandige Rednitzmnlde mit ihren Flußtälern ist die Vermittlerin des Verkehrs vom Rhein und Main zur Donau, von Nord- und Süd- deutschland. Infolge der günstigen Lage haben sich viele Städte zu mächtigen Handels- und Jndustriestätten entwickelt. Die bedeutendste Stadt ist Nürnberg (317 T.). Nürnberg war schon im Mittelalter eine mächtige Handelsstadt. „Nürnberger Tand (Spielwaren) geht durch das ganze Land." Die Gunst der Kaiser und der Kunstsinn der Biirger trugen in gleichem Maße zum Ruhme der Stadt bei. In Nürnberg lebte der größte Maler des Mittelalters, Dürer, und der erste Meistersinger Deutschlands, Hans Sachs. Obwohl Nürnberg mit dem benachbarten Fürth jetzt eine Riesenwerkstätte bildet, finden wir doch kaum in einer Stadt so viele mittelalterliche Häuser mit malerischen Giebeln

7. Mitteleuropa - S. 79

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
land, kommen staunend und bewundernd alle Nationen der Erde. Von ihm sagt der bekannte Schweizer Dichter Heer: ..Der Dom ist das Märchen vom versteinerten Wald, so wunderbar, daß man davor wie ein Stein stillstehen und ganz tiefsinnig werden konnte . . . Wie ein Gebirge erschien mir der Dom, wie ein Gebirge aus Menschenhand und nach den Gesetzen der Kunst. Eine Zacke trägt und stützt die andere, jede will hoher als die andere . . . alles strebt weltflüchtig empor in die Sonne." Die beiden herrlichen Türme des Domes, der 1248 angefangen und erst 1880 ganz vollendet wurde, werden in ihrer Höhe (156 m) nur noch vom Münster in Ulm (161 in) überragt. Die Niederrtzei- nische Tiefebene ist ein Hauptgebiet des Acker- baus. Der meist tief- gründige Lehmboden, das milde Seeklima und die reichlichen Niederschläge begün- stigen den Ackerbau. Der Boden bringt reiche Getreideernten. Auch der Anbau von Zuckerrüben und Ta- bak liefert gute Er- träge. Im nördlichen Teil der Ebene und in der Erftniedernng ist wie in Holland bedeutende Rindviehzncht. Die Industrie dringt immer weiter in das Gebiet des Ackerbaus vor. (S. 75.) Neben den von den Erzeugnissen des Landes abhängigen Industriezweigen, der Käsebereitung, Zuckerfabriken, Tabakindustrie haben sich Baumwollen- und Seidenindustrie mächtig entwickelt. Baumwollen- spinnereien und Webereien sind besonders in München-Gladbach, Rheyd, Odenkirchen und Wickrath entstanden. Der Mittelpunkt der Seiden- industrie ist Krefeld (128 T.). Die deutsche Seidenindustrie, die die Roh- stoffe aus China, Japan, Kleinasien und Italien bezieht, steht heute ebenbürtig neben der französischen. Krefeld allein versendet jährlich für 80 Millionen Mark Seidenwaren in alle Welt. Von Krefeld aus haben sich die Seiden- webereien in die Umgegend verbreitet. Cölner Dom. Nach einer Aufnahme der Neuen Photographischen Gesellschaft A--G., Berlin-Steglitz.

8. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 106

1897 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
106 den gesegneten Rheingau. Jeder Hügel, jedes Fleckchen Erde ist hier mit Reben bepflanzt. Die edelsten Weinsorten werden bei Rüdesheim, Erbach, Johannisberg, Aßmannshausen u. s. w. gewonnen. 3. Wiesbaden, d. h. Wiesenbad (75 T.), liegt am südwestlichen Abhange des Tannusgebirges in einem Thalkessel und ist von lieblichen Obstgärten und Reben- hügeln umgeben. Ihren Aufschwung verdankt die Stadt besonders den warmen Quellen dort. Jhrwasserhateinetemperaturvon40—70°C. Die bedeutendste Quelle ist der sogenannte Kochbrunnen. Sein salziges Wasser kommt sprudelnd aus der Erde hervor und schlägtwel- len, als ob es koche. Daher der Name. — Die verschiedenen Quellen werden teils zum Trin- ken, teils zum Baden benutzt. Besouders wird das Wasser solchen Kranken verordnet, die an Rheumatismus, Gicht oder Nervenschwäche leiden. Über 50 000 Fremde finden sich all- jährlich hier ein, um Heilung von ihren Leiden oder Erholung von ihrer Arbeit zu suchen. 4. Die Flüsse mit ihren Städten. Die Hauptflüsse der Provinz sindwerra, Fulda, Main und Lahn. An der Lahn liegt Mar- burg, an der Fulda Cassel, die Hauptstadt der Provinz. 2 Stunden von Cassel liegt das Lustschloß Wilhelmshöhe mit seinen berühm- ten Wasserfällen. Dort residierte von 1807 bis 1813 Jörome, der König Westfalens; von 1870—71 aber diente es Napoleon Iii. während semer Gefangenschaft zum Aufent- halte. — An der Fulda liegt auch die Stadt Fulda. Bor dem Dome steht das Bonifatius-Denkmal. Am Main liegen Hanau (dessen Schmucksachen fast alle Gold- und Silberläden Deutschlands füllen) und Frankfurt. 5. Frankfurt a. M. (mit den Vorstädten an 230 T.) ist eine sehr alte Stadt. Ihre Entstehung verdankt sie der Furt durch den Main. Daher auch der Name Frankfurt d. h. Furt im Frankenlande. In dem Dome wurden ehemals die deutschen Kaiser gekrönt. Dann wurden sie nach dem Rathause, deni Römer, geleitet. Im ersten Stocke des Römers befindet sich der Kaisersaal, wo das Krönungs- mahl gehalten wurde. An den Wänden hängen die überlebensgroßen Bildnisse aller (49) deutschen Kaiser bis ans Franz Ii., der 1806 die deutsche Kaiserkrone niederlegte. „Bedeckt sind alle Wände bis an den letzten Saum; kein neuer Herrscher fände zu seinem Bildnis Raum." Dem Kaiser Wilhelm I. ist 1896 ein Denkmal in der Stadt gesetzt worden. Die Messen zu Frankfurt a. M. waren im Mittel- alter hoch berühmt. Auf dem Roßmarkte erhebt sich das Denkmal Gutenbergs und auf dem Goetheplatze das Standbild Goethes. 1. Provinz Westfalen. (20 T. gllm — 2,7 M. E. — Va kath.) 1. Im Norden der Provinz liegt ein Teil des Wesergebirges. Bei Minden wird dieses von der Weserdurchbrochen. Dieses Durchbruchsthor, Weserscharte oder westfälische Pforte genannt, ist aber kein enges Felsenthor, sondern ein weites Thal. An der linken Seite des Flusses liegt hier der Wittekindsberg, dessen Kuppe mit einem Denkmale Kaiser Wilhelms I. geschmückt ist. Südwestlich von der Weserkette Niederwalddenkmal.

9. Realienbuch - S. 42

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
n 42 Eder gehenden Schwalm gebildete Grund. Die Bäche und Flüsse haben von den Gebirgen fruchtbare Ackererde mitgenommen und in den Ebenen abgelagert. Infolgedessen zeichnet sich die Hessische Senke durch hohe Fruchtbarkeit aus. Dazu bedingt ihre von Bergen eingeschlossene Lage ein geschütztes Klima. Ackerbau, Viehzucht, Obst- und im Maintale der Weinbau liefern reiche Erträge. Durch die Hessische Senke führt aus Norddeutschland durchs Tal der Weser und Fulda eine alte Handelsstraße nach Süddeutschland. An derselben liegen die Städte der Hessischen Senke: Marburg: die schönstgelegene Stadt Hessen-Nassaus, hat gleich Gießen eine Universität. Gielzen, sowie die Badestadt Naubeirn gehören zum Großherzog- tum Hessen. Da, wo die Handelsstraße andere Straßen kreuzt, haben sich Hanau (32 T.) und frankfurt (335 T.) entwickelt. Frankfurt verdankt seine Entstehung der Furt durch den Main. (Name.) Karl d. Gr. hatte hier einen Meierhof, und eine Pfalz. Ein Denkmal auf einer Mainbrücke erinnert an ihn. In dem Dome wurden ehemals die Kaiser von Deutschland gekrönt. Dann wurden sie nach dem Rathause, dem Römer, geleitet. Im ersten Stocke des Römers befindet sich der Kaisersaal, wo das Krönungsmahl gehalten wurde. An den Wänden hängen die überlebensgroßen Bildnisse aller (49, deutschen Kaiser bis auf Franz Ii., der 1806 das deutsche Reich auflöste. Dem Kaiser Wilhelm I. ist 1896 ein Denkmal in der Stadt gesetzt worden. Die Messen zu Frankfurt a. M. waren im Mittel- alter hochberühmt. Auf dem Roßmarkte erhebt sich das Denkmal Gutenbergs und auf dem Goetheplatz das Standbild Goethes. Im Hirschgraben steht Goethes Geburtshaus. Das östlich von der Hessischen Senke gelegene I)eííiícbe Bergland reicht im Nor- den bis znr Diemel und Weser. Es besteht aus dem Vogelsberg, der Rhön, dem Bergland zwischen Fulda und Schwalm, Fulda und Diemel und Fulda und Werra. Der Vogelsberg ist vulkanischen Ursprungs. Basaltmassen haben die hier wie überall im Hessischen Bergland vorkommenden Buntsandsteinmassen durch- brochen und bedeckt. Durch die Verwitterung des Basaltes ist ein fruchtbarer Lehm- und Tonboden entstanden. Das durch die Höhenlage (bis 770 m) bedingte rauhe Klima bewirkt es, daß der Ackerbau mit Ausnahme der Südabhänge nur geringe Erträge liefert. Infolge der reichlichen Bewässerung begünstigen die gras- reichen Wiesen die Viehzucht. Die Hälfte des Bodens ist mit Waldungen bedeckt. Forstwirtschaft und Ausnutzung der Bodenschätze: Sand, Basalt, Ton, Braunkohlen gewähren den Bewohnern Unterhalt. Das Fuldatal scheidet den Vogelsberg von der Bbön. Wie im Vogelsberg, so haben auch hier Basaltmassen die Sandsteine und Kalkmassen durchbrochen und mächtige steile Kuppen gebildet. Die höchste Erhebung der Rhön und von ganz Hessen ist die Große Wasserkuppe (950 m). An der Kleinen Wasserkuppe ent- springt die Fulda. Die oberen Teile der Hohen Rhön sind mit Wiesen und Weiden bedeckt, die Abhänge tragen prachtvolle Buchenwaldungen. Vom Klima sagt der Volksmund: „Aus der Rhön ist es s/4 Jahr Winter und 1u Jahr kalt." Der Ackerbau ist daher wenig lohnend. Wiesen und Weiden weisen auf die Viehzucht hin. Weberei, Holzschnitzerei geben kärglichen Verdienst. Viele Be- wohner suchen nach der Heuernte in den Nachbargebieten Beschäftigung. Für die Armut der Gegend sind manche Ortsnamen bezeichnend: Dürrfeld, Sparbrod, Wüstensachsen. In neuerer Zeit bringt die Ausnutzung der Bodenschätze (s. Vogels- berg) den Bewohnern lohnende Beschäftigung. Der „König der hessischen Berge" ist der zwischen Werra und Fulda gelegene Meißner. Im Fuldatal finden wir viele alte Siedlungen, so die Bonifatiusstadt suida (20 T.), f)ersfeld und in der weiten fruchtbaren Talebene an der schiffbar werdenden Fulda die Hauptstadt von Hessen-Nassau, Kattel (153 T.). Die günstige Lage am Kreuzungspunkt

10. Realienbuch - S. 150

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 150 Arbeit in gewerblichen Betrieben. Die Gesetze über die Sonntagsruhe und den Neunuhr-Ladenschlnß wollen Arbeitern und Angestellten die nötige Zeit für Ruhe und Erholung verschaffen. Um die kleineren Einkommen zu entlasten und die Steuer gerechter zu verteilen, wurde in Preußen die steigende Ein- kommensteuer auf Grund der Selbsteinschätzung eingeführt. Je größer ein Einkommen ist, desto stärker wird es besteuert. Ein Verdienst bis zu 900 Jl> bleibt steuerfrei. Wer mehr als 3000 Ji> einnimmt, muß selbst der Steuer- behörde darüber genaue Angaben machen. Kaiser Wilhelm Ii. und Kaiserin Auguste Viktoria. Mit Genehmigung von Hofphotograph E, Bieber in Berlin. 3. Rünnen unä Mmensckasten bringt der Kaiser großes Verständnis und rege Teilnahme entgegen. Gern hört er Vorträge der Gelehrten; oft be- sucht er die Werkstätten der Künstler und gibt ihrem Schaffen neue Aufgabeu. Seiner Residenzstadt Berlin stiftete der Kaiser aus eigenen Mitteln in der Sieges- allee 32 Marmorstandbilder der Herrscher von Albrecht dem Bären bis zu Wilhelm I. Am 100. Geburtstage seines Großvaters enthüllte der Kaiser das von dem deutschen Volke errichtete Nationaldenkmal für Wilhelm I. Große Bauten, wie das Reichstagsgebäude, vor dem sich das Standbild des ersten Reichskanzlers, des Fürsten Bismarck erhebt, und der Dom, tragen zur Ver- schönerung der Hauptstadt bei.
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