4 I. Urgeschichte der Menschheit.
Heimat Mittelasien ist, waren in dieser Zeit schon bekannt. Man verstand bereits zu weben und zu spinnen, wenn auch ohne Spinnrad und Webstuhl.
Die Hausgeräte sind: Amphoren, Krüge iu Becherform. Verzierungen daran: Tupfen (mit den Fingerspitzen), Schnittverzierungen, Schnur- und Stichverzierungen.
Siebeiung. Die Siedelung selbst bestand ans Pfahlbauten im See (in den Alpen, Suddeutschland, Thrazien), oder aus Pfahlbautendörfern auf dem Lande,' daneben gab es noch bewohnte Höhlen. Am Bau eines jeden Pfahlbauhauses half die ganze Gemeinschaft. Auch mächtige Steinbauten, meist Grabanlagen,
.
Querschnitt eines Hünengrabes bei Basbye (Angeln). Modell im Germanischen Museum zu Nürnberg.
sind häufig (Hünenbetten und Gräber), ursprünglich mit Erde bedeckt. Funde im Norden und Westen Europas und im Mittelmeergebiet, desgleichen in Amerika. Iu Europa finden sich viele besonders in der Bretagne. Reste solcher Gräber sind: die Dolmen (Steintische), Kromlechs (Steinkreise), Menhirs (lange und hohe Steine, die aufrecht stehen).
Der Kulturfortschritt der Menschheit über die Steinzeit hinaus besteht in der Kunst des Schmelzens, Gießens und Schmiedens der Metalle. Solche Metalle sind: Kupfer, Bronze (gewonnen durch Legierung von Kupfer und Zinn. Legierung heißt: Verbindung durch Zusammenschmelzen. [Das Wort ist gebildet vom lateinischen ligare — verbinden, franz. allier]). Später Entdeckung der Eisenschmelze.
Die erste Metallperiode ist die Bronzezeit, die zweite die Eisenzeit.
l*
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Ortsnamen: Mittelasien Suddeutschland Thrazien Nürnberg Europas Amerika Europa Bretagne
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
A. Die Rassen und ihre Eigenarten. 15
Ursprünglich stammen unverkennbaren Merkmalen nach alle Menschen
aus einem Geschlecht. Die Verschiedenheiten haben sich erst im Laufe der
Jahrtausende herausgebildet und ändern sich auch heute noch. Andererseits
mischen sich die Völker der einzelnen Erdteile durch den stark gesteigerten Verkehr
heute mehr denn je; dadurch verschwimmen die Unterscheidungen der einzelnen
Rassen teilweise wieder und machen eine scharse Trennung fast unmöglich.
Man hat eine große Reihe von Rassen-Unterscheidungsmerkmalen aufgestellt
und infolgedessen mancherlei Einteilungen erhalten. In der folgenden Zusammenstellung
sind mehrere Merkmale zusammengefaßt und Haupt- und Untergruppen gebildet worden.
Danach unterscheidet man:*)
I. Hellfarbige, edelgebildete Völker, der nordwestlichen Halbkugel entstammend, über
die gemäßigten Zonen beider Erdteile verbreitet.
1. Blond- und braunhaarige, helläugige Völker Nord- und Mitteleuropas mit Töchter-
Völkern in Nordamerika, Nordasien, Südafrika und Südaustralien.
2. Dunkelhaarige, bronzehäutige Völker Südeuropas, Nordafrikas, Westafiens und
Indiens mit Töchtervölkern in Süd- und Mittelamerika und Ostafrika.
Ii. Gelb- bis braunsarbige Völker, der nordöstlichen Halbkugel entstammend, über
kalte, gemäßigte und warme Länder beider Halbkugeln verbreitet.
3. Finnisch-japanische Völker, als Nachbarn der Blonden und der Mongolen.
4. Gelbe, schlitzäugige, straffhaarige Mongolen in Inner-, Nord- und Ostasien, in
den Polargebieten und Nordwestamerika.
5. Gelbe bis rötlichbraue, straffhaarige Indianer Amerikas.
6. Hell- bis dunkelbraune, zum Teil lockenhaarige Südostasiaten und Bewohner der
polynesischen Jnselgebiete.
Iii. Dunkelhäutige, kraushaarige Neger, der südlichen Halbkugel entstammend, über
warme und gemäßigte Länder beider Halbkugeln verbreitet.
7. Neger Inner- und Südafrikas.
8. Neger Australiens (Melanefier, Tasmanier).
9. Australier.
Zu der Gruppe I gehören etwa 800 Millionen Menschen, zu Ii rund 600 Millionen
und zu Iii vielleicht 200 Millionen.
Für die menschliche Wirtschaft ist die körperliche Verschiedenheit der
Rassen von Bedeutung. Der kleine, leichte Chinese braucht zum Lebensunterhalt
erheblich weniger als der kräftigere Europäer, vermag dagegen nicht die gleiche
körperliche Kraft zu entfalten. Er scheint sich in jedem Klima wohl zu sühlen,
während der Mitteleuropäer das tropische Klima vielfach nicht zu ertragen ver-
mag. Man spricht daher auch von der „gelben Gefahr", d. h. von der Mög-
lichkeit der Verbreitung der Mongolen über die ganze Erde.
Von noch größerer Bedeutung ist die verschiedene geistige Veranlagung.
Der Neger wird infolge seines ungünstigen Schädelbaues nie die Kulturhöhe
der Weißen erreichen können. Die gelb- und braunfarbigen Völker zeichnen
sich vielfach durch ihren listigen, heimtückischen Charakter aus; der Nordeuropäer
ist gründlicher und langsamer als der hitzige, bewegliche Südeuropäer und
übertrifft ihn an Ausdauer. Aus diesen Unterschieden erklärt sich auch vielsach
das verschiedene Verhalten der Völker in wirtschaftlicher und politischer Beziehung.
*) Nach Friedrich Ratzel, Die Erde und das Leben.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Völker_Südeuropas Friedrich_Ratzel Friedrich
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
46
Die Welthandels-Artikel. I. Pflanzen-Rohstoffe.
Sea Island (westind. Inseln) Ägypten (Mako)
Upland lver. Staaten) Afrika
Brasilien Ostindien
Die einzelnen Sorten und ihre Preisunterschiede gehen aus einer Preisnotierung der
Bremer Baumwollbörse hervor, wo z. B. am 23. Juni 1911 Upland-Baumwolle
notiert wurde:
Middling fair 82*4 Low middling 74' z
Good middling 80 Good ordinary 71
Middling 77',- Ordinary 67'2
Die Preise verstehen sich in Pfennigen für V2 kg. Der Ankauf erfolgt durch Einschreibung
^Abgabe brieflicher Angebote) für Rechnung der großen Spinnereien seitens der Baum-
wollmakler. Etwa sich ergebende Differenzen werden durch vereidigte Makler in einem
Schiedsgericht (Arbitration) beigelegt. Man kauft sofort lieferbar iloco, oder auf
Lieferung, hierbei auch schwimmende, d. h. noch unterwegs befindliche Ware.
Die Güte der Baumwolle wird nach Länge, Farbe, Festigkeit, Weichheit
und Glanz des Stapels beurteilt. Am wertvollsten sind die längsten und färb-
losesten Stapel, dann folgen die bläulichen, rötlichen, gelblichen und bräunlichen
Sorten.
Beeinflussung der Preise. Die Preise sind in den letzten Jahren durch
den nordamerikanifchen Baumwolltrust, der den Weltmarkt beherrscht, stark in
die Höhe getrieben worden. — Ferner werden sie von den Frachtsätzen beeinflußt,
die z. B. von Galveston nach Bremen 3—4 Pfennig für 1 Pfund berragen.
Infolge der starken Preisschwankungen ist Baumwolle ein großer
Spekulationsartikel, und die Spinnereien schließen oft aus Jahre hinaus
Lieferungsverträge mit den Erzeugern ab.
Garnhandel. Im Verkehr zwischen Spinnereien und Webereien spielt
der Garn- und Zwirnhandel eine große Rolle. Zwirn ist ein Faden, der aus
mehreren Garnfäden zusammengedreht wird. Die Feinheit des Garnes wird
durch Nummern ausgedrückt, die angeben, wievielmal 840 yards — 765 Meter
Garn in einem englischen Pfund enthalten sind. Die gröberen Garne, Nr. 4,
5, 6, 8, 10 bis zu 50 werden fast überall, die feinen Nummern 60 bis 100
dagegen fast ausschließlich in England erzeugt, da hier das feuchte Klima das
Spinnen der feinen Fäden ganz wesentlich erleichtert.
B. Kautschuk ttitfc Guttapercha.
a) Naturgeschichtliches. Kautschuk und Guttapercha stammen aus der
Rinde einer Anzahl von Bäumen und Schlingpflanzen. Der gewonnene Milch-
fast enthält den Kautschuk in Form ganz kleiner Kügelchen.
Die wichtigste dieser Pflanzen ist die der Wolfsmilch verwandte Hevea,
nach ihrer Heimat Brasilien „Hev6a brasiliensis" genannt. Der Baum ist
durchschnittlich 25—30 m hoch und hat einen Umfang von Iv2—2v2 m. Neben
dieser Pflanze kommen noch mehrere Bäume in Frage, die in Mittel- und Süd-
amerika, im tropischen Afrika und in Südostasien beheimatet sind.
Daneben gewinnt man den Kautschuk auch aus Schlinggewächsen, die
an den Urwaldbäumen in Afrika bis in die höchsten Gipfel emporklettern.
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TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Ortsnamen: Island Bremer_Baumwollbörse Bremen England Brasilien amerika Afrika Südostasien Afrika
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsschule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Die deutschen Kolonien.
81
Dritter Hmcbnitt.
Die deu!fd?eti Kolonien«
Die Berufstätigkeit unserer deutschen Bevölkerung wendet sich immer mehr
der Industrie zu. Während 1895 in Industrie und Bergbau 39,1 °/o der
Gesamtbevölkerung tätig waren, ist diese Zahl 1907 auf 42,8 Vo gestiegen.
Eine gleiche Steigerung sehen wir im Handelsgewerbe, bei dem in der Zeit
von 1895—1907 ein Anwachsen von 11,5 °/0 auf 13,4% zu verzeichnen war.
Dabei müssen wir noch berücksichtigen, daß die Gesamteinwohnerzahl des
Reiches im gleichen Zeitraum von 52 Mill. auf 62 Mill. gestiegen ist. Hieraus
ergibt sich, daß unser Vaterland sich immer mehr zu einem Industrie- und
Handelsstaat entfaltet, dessen gedeihliche Weiterentwicklung nur mit Hilfe von
Kolonien möglich ist, wie wir im folgenden sehen werden.
I. Notwendigkeit und Zweck der Kolonien.
Wir benötigen Kolonien
a) als Rohstofflieferanten. Die gewaltige Entwicklung unserer Industrie
ist nur dadurch ermöglicht, daß wir einen großen Teil unserer Rohstoffe vom
Auslande beziehen, besonders aus solchen Gegenden, die in der heißen Zone
liegen. Für diese Stoffe gab Deutschland 1907 rund 23/<i Milliarden Mark
aus, allein für den wichtigsten Rohstoff Baumwolle hatte es 1909 532 Mill.
Mark zu zahlen. Wenn wir jedoch diese Summen den fremden Ländern nicht
zuwenden wollten, würden viele Taufende von Industriearbeitern und Kaufleuten
sofort brotlos werden. Der Hauptlieferant für Deutschland sind die Vereinigten
Staaten von Nordamerika. Diese sind aber immer mehr bestrebt, ihre Rohstoffe
im eigenen Lande zu verarbeiten und die Ausfuhr zu erschweren; außerdem
sind sie sür eine Reihe von Waren sast die einzigen Lieferanten, gestalten daher
die Preise derselben nach ihrem Belieben. In diesen beiden Tatsachen liegt
eine große Gefahr für unsere Industrie, da sie dadurch einerseits sürchten muß,
daß ihr eines Tages die nötigen Rohstoffe fehlen, anderseits aber die Preise
auf eine so ungewisse Grundlage gestellt werden, daß eine ruhige Entwicklung
der Industrie kaum möglich ist. (Baumwolle.)
Diesem Übelstande kann nur dadurch vorgebeugt werden, daß wir selbst
Gebiete besitzen, die in den heißen Zonen liegen und uns die nötigen Rohstoffe
liefern; dann bleibt auch das deutsche Kapital in deutschen Gebieten und hilft
nicht die ausländische Industrie stärken. Wenn wir auch nicht alle überseeischen
Rohstoffe in eigenen Kolonien erzeugen können, so ist es doch schon von
Bedeutung, wenn wir einen Teil derselben produzieren und dadurch so einen
Einstuß auf den Preis des Weltmarktes gewinnen. — Aber nicht allein als
Lieferanten unserer Rohstoffe sind Kolonien wichtig, sondern auch
b) als Absatzgebiete unserer Jnclustrieerzeugnme. Deutschland führte
1909 für über 4,2 Milliarden Mark Fabrikate aus, die zum großen Teile in
Gebiete gingen, deren Industrie noch nicht soweit entwickelt ist wie die uusrige.
Diese Gebiete liegen aber wiederum meist in den heißen Erdteilen, also eben
Osbahr-Eckardt, Wirtschaftsgeographie und Wtrtschaftskunde. I. 4./5. Aufl. 6
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Nordamerika Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsschule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Die deutschen Kolonien. 85
Landes als eine große Hochfläche dar, die sich häufig sanft nach innen senkt.
Die Folgen dieser Bodenform für die Bewässerung sind entweder kurze Küsten-
flüsse mit starkem Gefälle oder längere, aus dem Inneren kommende Flüsse mit
Stromschnellen am Gebirgsrande. Günstiger ist nur der Lauf des Rufidji in
Deutsch-Ostafrika, der für die Schiffahrt geeignet erscheint. Teilweise finden
wir auch Flußläufe, die nach dem Inneren gehen und in kleinen Seen münden
oder schon vorher vertrocknen.
Der flache Küstensaum ist in den Kolonien Deutsch-Ostafrika, Kamerun
und Togo sehr srnchtbar, infolge des feuchtwarmen Klimas aber auch sehr un-
gesund. In Deutsch-Südwestafrika bietet er sich uns als Sandstreifen dar. —
Am Gebirgsraud ist der Pflanzenwuchs infolge der feuchten Winde vom Meere
her meist üppig, hier liegen die fruchtbarsten Gebiete, während die Hochebene
sich infolge der vorwiegenden Trockenheit durch mannshohen Graswuchs (Steppen,
Savannen) — hier und da von Bäumen unterbrochen — und durch Wälder
an den Flußläufen kennzeichnet, die nach dem Hochlande zu immer kümmerlicher
werden (Galerie- oder Uferwälder).
Das Hochland Ostafrikas wird von zwei gewaltigen Grabeneinbrüchen
(s. S. 16), dem Ost- und zentral-asrikanischen Graben unterbrochen, die teil-
weise von einer Reihe langgestreckter Seen ausgefüllt sind. Auch Vulkane
sind in den Kolonialgebieten tätig gewesen und haben den über 6000 in hohen
Kilimandscharo in Deutsch-Ostasrika und das 4100 m hohe Kamerungebirge
geschaffen.
Die Besitzungen Deutschlands in der Südsee bestehen mit Ausnahme
unseres Anteiles an Neu-Guinea in einer Reihe kleiner Inseln, die teils vul-
kanischen Ursprungs sind, teils den kleinen Korallentierchen ihr Entstehen ver-
danken. Neuguinean (Kaiser-Wilhelmsland) steigt dicht hinter der Küste zu
einem mit Urwald bedeckten Gebirgsland an und ist im Innern noch wenig
erforscht. — Von der Bucht von Kiautschou aus ziehen sich zwei Gebirgs-
züge in das Innere des Landes, die zwischen sich einen Streifen fruchtbares
Land frei lassen.
Umstehende Tabelle gibt einen Überblick über Lage, Größe und Bevölkerung
der Kolonien.
b) Klima. Entsprechend der Lage unserer Kolonien herrscht in den Be-
sitzungen in Afrika und in der Südsee das heiße, tropische Klima vor. An
den Küstenrändern wird dasselbe infolge der Feuchtigkeit für Europäer gefährlich
und erzeugt leicht Malariafieber und ähnliche Krankheiten. Die hochgelegenen
Teile haben indes ein gemäßigtes Klima, vor allem trockenere Luft. Südwest-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsschule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
B. Das Südwestdeutsche Becken. 39
lautern in das wirtschaftlich wichtigste Gebiet des Lothringischen Stufenlandes
(Saarbrücken-Metz), das auch durch das Nahetal eine Bahn zum Rhein entsendet.
3. Die Tiesebene. a) Lage und Größe. Zwischen dem Schweizer
Jura im 3., Hunsrück und Taunus im N. und zwischen den soeben betrachteten
Randgebirgen im 0. und W. erstreckt sich das Tal des mittleren Rheins in
einer Länge von sast 300 km und einer zwischen 20 und 60 km schwankenden
Breite.
ß) Boden, Klima und Landwirtschast, aa) Boden und Klima.
Der durch die Wildheit und Unbestimmtheit seines Lauses und durch die große
Menge der mitgeführten Sand- und Geröllmassen ausgezeichnete Rhein hat zu
beiden Seiten ein Ufergelände geschaffen, das mit Sümpfen, Mooren und mit
von Kiefernwaldungen bestandenem Sand bedeckt ist. Bis über Straßburg
hinaus meiden daher größere Siedelungen die Nähe des Flusses. Da er von
Basel bis Straßburg von 240 m aus 140 m Höhe über dem Meere fällt, ist
sein Lauf hier wild und reißend und trotz der ausgeführten kostspieligen Deich-
anlagen für die Schiffahrt wenig geeignet. An den unfruchtbaren, schmalen
mittleren Streifen schließt sich zu beiden Seiten ein breites Gelände an, das
den Fuß der zum Gebirgsrand hinüberleitenden Vorberge mit umfaßt. Es besteht
aus älterem Schwemmland (f. S. 36), vorwiegend aus Löß. Am meisten ist
der sruchtbare Lößboden auf der linksrheinischen Seite zur Ausbildung gelangt.
Auch das nördliche Becken der Braunkohlen-Formation und der Basaltkegel des
Kaiserstuhls zeichnen sich durch ihre Fruchtbarkeit aus (s. S. 21).
Das Klima der Oberrheinischen Tiesebene muß als sehr günstig bezeichnet
werden; denn da es durch die Randgebirge vor den rauhen Nord- und Ost-
winden geschützt ist, andererseits aber die wärmeren und feuchten Südwestwinde
sreien Zugang haben, ist das Klima der Tiefebene das mildeste ganz Deutsch-
lands. Die mittlere Jahrestemperatur ist hier um 2° höher als in der Süd-
deutschen Hochebene (10° gegen 8°).
bb) Landwirtschaft. Boden und Klima gestatten in der Tiesebene eine
blühende Landwirtschaft. Außer Kartosseln werden von den Getreidearten vor
allem Weizen, Haser (im N.) und Gerste gebaut, letztere hauptsächlich im
Unterelsaß um Straßburg. Die große Fruchtbarkeit reizt aber zu gründlicherer
Bodenbenutzung, als es der Getreidebau ermöglicht. So tritt dieser denn auch
vielsach hinter dem Anbau von Obst, Wein, Raps und Rübsen, Flachs,
Hopfen, Tabak, Zichorie und Zuckerrüben zurück. Alle diese Erzeugnisse
treten in gewissen Bezirken besonders hervor.
Der Wein, wosür zum Teil 50% des Bodens benutzt werden, wird am stärksten
an den Berghängen von Ober- und Unterelsaß, der Vorderpfalz, Rhein-Hessens und in
dem am Südfuße des Taunus gelegenen Rheingau angepflanzte Während aber die erst-
genannten Bezirke sich durch den Umfang ihrer Rebenkultur auszeichnen, ist der Rheingau
durch die hohe Güte seiner Weine bekannt. Die Ursachen dafür, daß hier die edelsten
Weine gedeihen, find 1. der Kalkgehalt des Bodens, durch den seine Erwärmung gefördert
wird, 2. die der Mittagssonne zugekehrte Taunuswand, welche die Reben vor den Nord-
winden schützt und die aufgefangene Sonnenwärme zu den Reben zurückstrahlt, und 3. der
Rheinstrom, dessen Wellen ebenfalls die Sonnenstrahlen zu den Reben hinüberspiegeln, so
daß die Trauben „dreifach angeglüht" werden. Die berühmtesten Rheingauweine sind der
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Kursus Ii. Abschnitt Iii. §§ 66. 67. 85
durch weite Entfernung oder durch hohe Gebirge der mildernde Einfluß des Meeres
ausgeschlossen wird, heiße Sommer und kalte Winter (Festlands- oder kon-
tinentales Klima). Einen besonders großen Einfluß üben auf das Klima des benach-
karten Festlandes die warmen und kalten Meeresströmungen aus, von denen
die ersteren vom Äquator nach den Polen, die anderen von den Polen nach dem
Äquator fließen. Je nachdem wärmen oder kühlen dieselben die über ihnen liegenden
Luftschichten und wirken dadurch wärmend bezw. kühlend auf dasjenige Land, dem
diese Luftschichten in den Winden zugetragen werden. So drücken z. B. kalte
Meeresströme im nördlichen Amerika und Asien die Temperatur herab, dagegen
erhöht dieselbe in Europa der warme Golfstrom, welcher die Westküste dieses
Erdteils (England, Skandinavien) bespült. Europa wird dadurch auch im hohen
Norden bewohnbar.
(§ 67.) C. Die Bevölkerung der Erde.
a) Die ganze Erde ist von etwas über 1500 Millionen Menschen bewohnt, von
welchen auf Asien 850 Millionen, Europa 390, Afrika 145, Amerika 140 und
Australien 61/2 Millionen kommen. Unter dem Einflüsse verschiedener klimatischer
Verhältnisse und verschiedener Lebensweise haben sich bei den Menschen im Laufe
der Jahrtausende wesentliche Unterschiede im Körperbau und in der Hautfarbe heraus-
gebildet. Danach hat man verschiedene Menschenrassen unterschieden:
1. Die kaukasische oder mittelländische Rasse: (Fig. 19) mit hoher gewölbter
Stirn, mäßig vorspringenden Backenknochen, senkrecht stehenden Zähnen, meist heller
Hautfarbe, weichem, langem Haar von blonder, brauner oder schwarzer Farbe. Zu
Fig. 19 Kaukasische Rasse: Germane. Fig. 20. Kaukasische Rasse: Semite.
(Nach einer Photographie.) (Jude aus Palästina. Nach einer Photographie.)
ihr gehören in Europa: die Germanen, Slaven, Romanen, Griechen, Juden
(Fig. 20); in Asien: Inder, Perser, Araber, Armenier, die Völker des Kaukasus;
in Afrika: die Völker von Nordafrika (Fig. 21).
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Ortsnamen: Polen Amerika Asien Europa England Skandinavien Europa Asien Europa Afrika Amerika Australien Palästina Europa Asien Afrika Nordafrika
Kursus I. Abschnitt Ii.
i§ 21. 22.
31
Sie zerfallen nach ihrer Lage in zwei sehr verschiedene Teile. Der kürzere Teil
oder die Westalpen erstrecken sich vom 8. nach N. oder vom Mittelmeere bis zum
Genfer See; der größere Teil, die Mittel- und Ostalpen, verfolgen mehr eine
östliche oder südöstliche Richtung und reichen bis zu der Ungarischen Tiefebene und
dem Adriatischeu Meere. Der Brennerpaß, einer der bequemsten und wichtigsten
Alpenpässe, bildet die Grenze zwischen den Mittel- und Ostalpen. — Außer den
Alpen gehören zu den Hochgebirgen Europas uoch die Pyreuäen, ein Teil der
Karpaten, das Skandinavische Gebirge n. a. — Den Apennin und das
Balkängebirge zählt man zu den Mittelgebirgen, da in ihnen nur einzelne Berge
die Höhe von 1500 in überschreiten.
Berge, welche glühende und flüssige Stoffe (Lava) aus einer Öffnnng des
Gipfels (Krater) oder aus neugebildeten Seitenspalten auswerfen, heißen Vulkane
(Fig. 12). — Europas wichtigste Vulkane sind: der Vesuv in Italien (bei Neapel)
und der Ätna auf der Insel Sizilien.
(§ 22.) Europas hydrographische Verhältnisse.
(Wiederhole § 6!)
Das Land, von welchem einem Flusse oder Strome Wasser zufließt, nennt
man dessen Fluß- oder Stromgebiet. — Von den in § 6 genannten Flüssen
haben die Wolga und Donau, Europas größte Flüsse, auch die größteu Strom-
gebiete (1460000 und 820000 qkm).
Die Grenze zwischen zwei verschiedenen Fluß- oder Stromgebieten bezeichnet
man als Wasserscheide; meist wird diese von höheren oder niederen Erhebungen
Fig. 13. Rheinfall bei Schaffhausen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Karpaten Europas Italien Neapel Sizilien Europas Donau Europas Schaffhausen
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsschule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
62 Ii. Teil. Europa. B. Die einzelnen Länder. Rußland,
in der Breite Oberitaliens gelegene Wolgamündung jährlich 2—3 Monate
zufriert.
3. Bewässerung. Die Flüsse Rußlands (vergl. S. 17) zeichnen sich durch
ihre Länge, ein schwaches Gesälle und eine große, oft schon nahe der Quelle
beginnende Schiffbarkeit aus. Sie lassen sich leicht durch Kanäle verbinden,
sind aber monatelang mit Eis bedeckt und ergießen sich in Meere, die für den
Weltverkehr keine große Bedeutung haben. So umfangreich das russische
Wasserstraßennetz ist — sind doch ohne Finnland 120000 km sahrbare Wasser-
wege vorhanden —, so wenig vermag es demnach für den Weltverkehr von
Bedeutung zu werden. Dagegen bildet es ein binnenländisches Verkehrsmittel
ersten Ranges und einen äußerst wichtigen Wasserspender für den Ackerbau.
c. Der Boden und seine Erzeugnisse.
1. Fruchtbarkeit. Das nördlich einer Linie, die ungefähr im W. beim
50.° beginnt und am Ural beim 55.° endet, gelegene Land ist wie die Nord-
deutsche Tiefebene zum großen Teil mit eiszeitlichen Gletscherablagerungen
überdeckt und durch zahlreiche Seen, Sümpfe, Moore und Partien nackten Fels-
bodens (namentlich in Finnland) ausgezeichnet. Südlich der genannten Linie
liegt das Gebiet der Lößböden. Es zerfällt in einen nördlichen, durch humofe
Beimischungen entstandenen Schwarzerdegürtel, die Kornkammer Europas,
und einen das Schwarze und Asowsche Meer umrandenden Bezirk der gelben
Steppenerde. Westlich des Don, wo noch genügende Bewässerung vorhanden
ist, trägt dieser wie die Schwarzerde reiche Körnerfrüchte. Ostlich desselben
aber geht er allmählich in die dürre, aus Salzton und Flugsand bestehende
Halbwüste der Kaspischen Senke über. Abgesehen von den Felsböden Finn-
lands, die in ihrer Unfruchtbarkeit Schweden und Norwegen übertreffen, find
19 °/0 des Bodens unproduktiv.
2. Pflanzen und Tierwelt. Die nördliche Landeshälfte ist außerordentlich
waldreich. Im Nordosten sind zum Teil noch 75—90 °/0 des Bodens mit
Wald bestanden, in ganz Rußland etwa 40 °/0. Während der Waldgürtel
nach Norden in die Tundren übergeht (f. S. 17), wird er im Süden
mehr und mehr durch Ackerbau gelichtet. Die Gegenden des Lößbodens sind
waldarm.
Fast ganz Rußland liegt in der äußeren Getreidezone, nur das Gebiet
der gelben Steppenerde gehört zur inneren, während der Südabhang des
Jailagebirges und des Kaukasus in die äußere subtropische Zone sällt.
Das wichtigste Getreide Rußlands ist demnach der Roggen, aber auch Weizen
und Hafer sind weit verbreitet. Mais wächst nur im Südwesten. Der
Anbau von Jndustriepslanzen findet günstige Bedingungen. Flachs wird im
Nordwesten und in der Mitte des Landes, Hans in der südlichen Mitte,
Zuckerrübe im Westen und Südwesten, Tabak in der Mitte, im bilden
und Südwesten gepflanzt. Polen liefert Raps und Rübsen und in Mittel-
und Südrußland werden zur Ölgewinnung Sonnenblumen kultiviert.
Das Wald- und Tundrengebiet ist reich an Pelztieren (Bären, Wölfen,
Füchsen, Mardern, Hermelinen usw.) und Federwild (Eidergänsen u. dergl.).
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Extrahierte Personennamen: Hans
Extrahierte Ortsnamen: Europa Finnland Finnland Europas Schweden Norwegen Mittel-
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsschule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
I. Die Naturausstattung desselben. 17
Flüssen vorwiegend zwei Richtungen zuweist. Teils strömen sie nach Nordwesten
in den Atlantischen Ozean oder in das Nördliche Eismeer, teils nach Süden
und Südosten in das Mittel-, das Schwarze und Kaspische Meer. Mit Aus- .
nähme der Wolga, des Uralflusses, sowie von Onega, Dwina, Mesen und
Petschora ergießen sich alle europäischen Flüsse in Meere, die für den Welt-
verkehr wichtig sind. Allerdings gehören nur die mittleren und kleineren West-
europa an, während die großen Flußsysteme sich in Osteuropa ausdehnen und
in abgeschlossene oder abseits gelegene Meere entwässern. Dafür aber ist ihre
Schiffahrtsdauer infolge des milderen Winterklimas eine viel längere, z. T. un-
unterbrochene, während die großen wasserreichen Flüsse im Osten monatelang
von Eis bedeckt sind.
e. Der Boden und seine Crzengnisse.
1. Mineralien und Fruchtbarkeit. Am Aufbau des Bodens nehmen
alle geologischen Schichten teil. Daher ist Europa auch reich an den verschieden-
artigsten Mineralien (f. Bd. I, S. 15 u. 16). Kohle, Eisen, Kupfer, Silber,
Blei, Zinn, Zink und Quecksilber sind die wichtigsten. Sie werden seit Jahr-
tausenden abgebaut, und noch heute steht Europa in der Kohlen- und Eisen-
erzeugung unter den Erdteilen an erster Stelle. Großbritannien, Deutschland,
Frankreich, Belgien, Österreich, Spanien, Skandinavien und Rußland sind die
erzreichsten Länder Europas.
Die Verteilung der Ackerböden soll bei den einzelnen Ländern behandelt
werden. Erwähnt sei nur, daß das regenreiche westeuropäische Klima die Ver-
Witterung stark begünstigt und eine weite Verbreitung des fruchtbaren Gehänge-
lehms bewirkt hat, während das osteuropäische Klima namentlich im mittleren
und südlichen Rußland die Ablagerung seinerdigen Steppenbodens (Schwarz-
erde) zur Folge gehabt hat. Weitverbreitet sind auch die diluvialen Lößböden,
die fruchtbaren Bodenarten der Braunkohlenzeit, sowie besonders die in ihrer
Ertragskraft wechselnden Ablagerungen der Eiszeit.
2. Die pflanzlichen Erzeugnisse. Klima und Bodenbeschaffenheit haben
in Europa vier Pflanzengebiete entstehen lassen. Etwa nördlich vom 70. Breiten-
grad erstreckt sich das Gebiet der Tundren oder der mit Moosen, Flechten
und Zwergstränchern bedeckten arktischen Steppen. Daran schließt sich das
Wald- und Getreidegebiet der gemäßigten Zone. Es beginnt mit einem
ziemlich geschlossenen Waldgürtel, der Nordrußland, Finnland, Schweden und
Norwegen umfaßt. Auch Deutschland, Österreich-Ungarn und Rumänien sind
waldreich. Je mehr wir uns nach Süden wenden, um so mehr herrscht in
diesem Gürtel der Getreidebau vor. Das Wald- und Getreideland geht im
Südosten, besonders östlich vom Don in das Sand- und Salzsteppengebiet
Südosteuropas, das am wenigsten produktive Gebiet, über. Südeuropa gehört
zu dem Wald- und Kulturland der subtropischen Zone.
Während die Tundren wt£t^af$$5 ftchtitrathr zu der Kultursläche zu
rechnen sind, stimmt das Wald^unh.-Getreide-, sowie das Steppengebiet wirt-
schaftlich mit der gemäßi^^u -K^ulturzone, das ^ittelmeergebiet mit der
Osbahr, Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskundc, Ii. 2
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TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Onega Dwina Südeuropa
Extrahierte Ortsnamen: Atlantischen_Ozean Osteuropa Europa Europa Deutschland Frankreich Belgien Spanien Skandinavien Europas Europa Finnland Schweden Norwegen Deutschland Südosteuropas