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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 41

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1. Geistesleben der Griechen. 41 Glückes. Einige solcher Sprüche und Lebensregeln werden an die Namen der sogenannten „sieben Weisen" geknüpft. „Maß zu halten ist gut", das lehrt Kleobulus von Lindns; „Jegliches vorbedacht", heißt Ephyra's Sohu Periander; „Wohl erwäge die Zeit", sagt Pittakns von Mitylene; „Mehrere machen es schlimm", wie Bias meint, der Priener; „Bürgschaft bringet Dir Leid", so warnt der Milesier Thales; „Kenne dich selbst", so befiehlt der Lacedämonier Chilon; Endlich: „Nimmer zu sehr", gebeut der Cekropier Solon. Thales gehört schon einer neuern Richtung der Philosophie an, die sich von dem praktischen Leben abwandte und den Urgrund und das Wesen aller Dinge zu erforschen suchte. Der Größte unter den Denkern dieser Zeit ist Pythagoras zu Kroton in 550 Unteritalien. Seine Lehren gründeten sich auf die Wissenschaft der Mathematik, wie er denn auch als Erfinder des nach ihm benannten pythagoreischen Lehrsatzes bekannt ist, dessen Ausfiuoung ihm so viel Freude machte, daß er zum Dank den Göttern eine Hekatombe opferte. Mit den vielen Schülern, die seine Weisheit ihm zuführte, bildete er einen Buud, dessen Mitglieder theils wissenschaftliche Zwecke verfolgeu, theils nach der Theilnahme an der Staatsregierung trachten sollten, damit die öffentlichen Angelegenheiten durch Besonnenheit und Weisheit und nicht durch Leidenschaft und Beschränktheit geleitet würden. Die ganze Lebensweise der Pythagoreer war eine streng geregelte. Sie hatten gemeinschaftliche Uebungen des Leibes und Geistes, gemeinschaftliche Mahlzeiten und gemeinschaftliche gottesdienstliche Handlungen; sie erkannten sich an bedeutungsvollen Sprüchen und Zeichen und an einer besondern leinenen Kleidung. Der menschliche Geist durchmaß immer neue Bahnen. Ein Denker verdrängte des andern Lehren, ehe diese noch zu allgemeiner Geltung gelangt waren. Die Philosophie sank allmählich zum Gewerbe herab, das ihren Lehrern Ruhm, Geld und Ansehen verschaffen sollte. An die Stelle des unbefangenen Glaubens trat eine Aufklärung, die das Herz kalt und leer ließ. Den schädlichen Einwirkungen der neuen Weisheitslehrer („Sophisten") zu steuern, setzte sich Sokrates in Athen zur Lebensaufgabe. Er war der Sohn eines Bildhauers und von diesem selbst zur Bildhauerkunst angehalten worden; doch trieb er sie ohne Neigung und nur, um sich die nothwendigen Lebensbedürfnisse zu verschaffen. Diese waren äußerst gering. „Nichts bedürfen", sagte er, „ist göttlich; wer am wenigsten bedarf, kommt der Gottheit ant nächsten." So sah man ihn denn barfuß und in ärmlicher Kleidung einhergehen und heiteren Antlitzes die größten Entbehrungen erdulden. Regelmäßige, strenge Leibesübungen hatten seinen Körper gegen Hunger, Kälte, Hitze und jedes Ungemach so abgehärtet, daß er ohne sonderliche Mühe die Strapazen der Feldzüge ertragen

2. Geschichte des Altertums - S. 32

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
32 Hi. Die Kultur und Geschichte der östlichen Mittelmeervölker. Stämmen und Städten wurden, da man sich auf solche Weise am besten gegenseitig kennen lernte. Die Wettkämpfe bestanden in gymnastischen Spielen: Wettlauf, Fünfkampf*), Faust- und Ringkamps miteinander verbunden, Wagenrennen mit dem Viergespann, später anch das Pferderennen. Das Hauptfest bildeten die olympischen Spiele zu Olympia in Elis im Alphaiostal (dem Zeus zu Ehren). Alle 4 Jahre fanden diese Spiele statt. Nach ihnen berechneten die Griechen die Zeit, und zwar ist 776 das erste notierte Jahr. (Somit umfaßt ein Olympiadenjahr vier bürgerliche Jahre.) Alle vier Jahre fanden auch Spiele zu Delphi für Apollo statt, hingegen alle zwei Jahre zu Nemea dem Zeus und ebenso oft zu Korinth dem Poseidon zu Ehreu. 5. Die Entwickelung des griechischen Bürgertums bis 500. Der Aufschwung der Kolonien wirkte auf das Mutterland zurück. Auch hier entfaltete sich reges Leben in den Städten, besonders in denen am Meere, vor allem in Athen und Koriuth und auf den Inseln. Industrie und Gewerbe entwickeln sich. Im sechsten Jahrhundert gab es bereits Fabriken mit Sklavenbetrieb. Es bildete sich als neuer Stand neben der Landwirtschaft derjenige der Gewerbetreibenden und der Haudels-Das Geld. leute. An Stelle des Naturaltausches trat das Geld auf, das nun geprägt wurde. Die Einheit im Geldwert bildete das Gewicht. a) Are Aolgen des Geldes für die wirtschaftliche Entwickelung. Die große Masse der Griechen waren Ackerbauer. Die Veränderung, die allmählich wirtschaftlich hervortrat, wird besonders klar an der Geschichte Athen. Athens. Weil es noch wenig Gold gab, nach dem Gold aber alles abgeschätzt wurde, hatte das Gold großen Wert. Alles wurde teuer. Der kleine Bauer, der sich einen Acker gepachtet hatte, konnte bald nicht mehr die höhersteigende Pacht bezahlen. Auch die Steuern wurden höher. Dazu kam, daß die Kaufleute aus den Ländern am Schwarzen Meere viel Getreide einführten. So wurde das Getreide wohl billiger. Davon lebten aber gerade die Bauern. Sie bekamen also wenig für ihr Getreide bezahlt. Der Großgrundbesitzer half sich, indem er die Pacht höher trieb. Konnte nun der verarmte Kleinbauer gar nicht mehr bezahlen, so verfiel er dem Großgrundbesitzer, seinem Kleinbauern^ ®^nbiger, init Leib und Leben. Sv ging der Stand der freien Bauern in den Stand der Hörigen über. Der Hörige mußte von feinen Erträgen fünf Sechstel dem Herrn abliefern. (Davon hießen die Hörigen auch Sechstler.) Da sich obenein habgierige Große Übergriffe aller Art erlaubten, wurde das Verlangen nach einem geschriebenen Recht allgemein. Deshalb schrieb der Drakon. Bürgermeister (Archon) Drakon das herrschende Recht aus. Dasselbe war sehr streng. Wegen der vielen Todesstrafen, die auch aus kleine Vergehen standen, hieß dieses Recht Blutrecht. Besser wurden die Zustände nicht. Da *) Fünfkampf: 1. Springen. 2. Wettlauf. 3. Wettwurf mit der Diskusscheibe. 4. Wurfspießwerfen. 5. Ringkampf.

3. Orientalische und griechische Geschichte - S. 108

1888 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 108 — iinf^a«ehti' 020 (bezw. 612). Der Druck weicht nicht von der Stadt, gung*Athens. Da bewirkt Solon, daß Epimenides von Knossos auf Kreta die Stadt sühnt und reinigt. Solon, als Hiero mneiltott nach Delphoi zur Amphiktyonen - Versammlung ent 3-J^t So- sandt, beantragt: die Krisaierx) für die Plünderung eines reichen lig"r Kriegs Pilgerzuges (auf dem Wege nach Delphoi) zu züchtigen: (erster) heiliger Krieg Athens, Sikyons (Kleisthenes) und der 595-585. Thessaler gegen Krisa 595—585: Dieses wird 591 zerstört, der Krieg dauert aber noch fünf Jahre. Solons zweite Elegie klagt über die Nichtachtung der heiligen Satzungen der Mxrj seitens des Adels. Die Paraler bieten ihm die Tyrannis an (?). Der Adel erkennt die Vermögens- und Schuld-frage nicht als eigentlich politische, sondern als Existenzfrage und hofft, bei dieser die politischen Vorrechte zu retten. Daher wählt er „ 594 den Solon (da dieser selbst großer Gläubiger und ihres- 4. u. wichtigste s • z -r,s v -> / c y . v That Solons: gletcyen t|t) zum uq/mv emo vvfiog „of.iov y.ai öiulkuurrig x«< Gesetzgebung. ro/Liofrsttig“ d. H. aiov/uvtitrjq. Lolonische Gesetzgebung. 1. Teil: Vorbereitung. Aufhebung a) Seiody frsiu: 1) Kassation der Schulden auf Unterpfand 0 en" des Leibes. 2) Freigebnng sämtlicher Schuldsklaven. 3) Reduktion des Münzfußes um etwa 1uf2) um den Schuldnern, die noch Grundbesitz hatten, Bezahlung zu ermöglichen. 4) Zinsfuß für die bis 594 aufgenommenen Gelder ermäßigt?) Wiederher- b) L-Z/o^crn«:4) „Alle, bettelt vor dem Archontate streng9 1b“ Solons das Bürgerrecht verkürzt ist, habeu das volle straften. Bürgerrecht mit Ausnahme derer, welche auf dem Areiopag oder sonst von den Epheten oder von dem Gericht im Prytaneion wegen Mord, Blutvergießen oder wegen Versuch der Tyrannis durch die Königes aus dem Lande verbannt sind" (Wortlaut des Gesetzes). ?e“fsfh c) Niemand darf in Zukunft „auf den Leib borgen".6) Verböthe- ^ Auf Verkauf eines attischen Bürgers steht die Verkaufsb Todesstrafe. eines Bür- ._____________ gers. x) Uber Krisa und Kirrha (häufig verwechselt, vou Strabo scharf geschieden) s. o. S. 73 Note 2. 2) Von einem Gewicht von ca. 78 Pfund auf 56 (Talent von 6249 M. Wert auf 4500) Verhältnis: 100:73. 3) Zinsfuß im Altertum, wenn nicht beschränkt (Rom), höher als bei uns: 10 o/o, doch kommen 12 °/o, 18 <>/<> und mehr vor. Gesetzliche Beschränkungen gab es in der Regel nicht. *) Nach Schömann gehört sie erst in das folgende Jahr. 5) sc. „<fvloßaadszgu, welche die Transportation der Mörder aus dem Lande zu besorgen hatten. 6) d. H. seine Person zum Pfande setzen für den Fall der Zahlungsunfähigkeit.

4. Orientalische und griechische Geschichte - S. 147

1888 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 147 Jeder einzelne dieser Gründe konnte unter Umständen die Explosion herbeiführen. Keiner allein aber that es, vielleicht weil Sparta be-jede von beiden Parteien den Zeitpunkt noch nicht gekommen be" glauben wollte. Alle vier mußten — selbst wider Willen der Beteiligten — recht- oder vorzeitig den Konflikt zum Austrag bringen. Korinth drängte am meisten. Es erwirkte eine Bundesversammlung zu Sparta zur Besprechung der Beschwerden. Trotz Widerspruchs des Archid antos1) wurde erst von der Volksversammlung zu Sparta, dann von den Bundesgenossen beschlossen, wegen Vertragsbruchs den Krieg zu erklären und zu rüsten „weniger als ein Jahr lang" (Thuk.). Drei Drei^vergeb-Gesandtschasten stellten an Athen die Forderungen: schäften nach 1. Vertreibung der Alkmaioniden (Periklesvonmntters- m¥n-seite cfr. p. 113). 2. Aufhebung des rp^cpiofxu gegen Megara und der Einschließung vonpotidaia, Freilassung Aigiuas. 3. Freilassung aller Staaten der athenischen Sym machte. Die athenische Volksversammlung antwortete nach Perikles' Rat: ovdsv xsxsvofxevoi noiriosiv, dixrj de xutu rag Zvvfhjxac £T0iju0i slvai diuxvso&ai tieqi tmv syxxrjfxarwv ini ior] xai o/uoia.2) Auch Athen rüstete im Bewußtsein des Rechts seiner Weigerung. Machtmittel der Parteien: A) Bundesgenossen der Spartaner: 1. Die Peloponnesier außer Argos und starkzulande. Achaia. 2. Megara, Phokis, Lokris, Boiotien, Ampra-kia, Leukas, Anaktorion. — Sie konnten aufbringen ca. 60000 Hopliten. Die Flotte hoffte man durch Unterstützung der Dorier in Sizilien und Magna Graecia auf 500 Trieren zu bringen. Doch Geldmangel war hinderlich. B) Bundesgenossen Athens: 1. Die vnorsxslg der ^e|eeftua„bf B.vfx[xuyla. 2. Dtfx[la^or. Chios, Lesbos, Plataiai, durch Geld. Naupaktos — die meisten Akarnanen, Kerkyra, Zakynthos, bald Kephallenia; thessalische Städte: Larisa, Phar-salos, Kranon, Pherai n. a. — 6000 Talente im Schatz, ca. 1000 Talente jährlicher Einkünfte und das auf der Akropolis vorhandene Gold. Durch die langen Verhandlungen hatten die Spartaner Zeit gewonnen zu Rüstungen, was Athen zuließ, um jenen das odium des Angriffs zu lassen. Das Signal zum Kriege gab Theben, welches, gerufen Maztz ----------- nur kurzerer- ‘) Thuk. I, 81: /ut] yaq Sr) Execrj] ye rjj elncsi enaiqw/uetta u>g ra%v nav- fot9‘ ftyoerai o Ttole/uos, rjv rr/v yijr avrior ra/uut/uer. 2) Thuk. I, 145. 10*

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 24

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
24 Iii. Sparta und Athen. Die Perserkriege. Jahren erreicht, so wurden sie ffentlichen Erziehungsanstalten bergeben. Hier wuchsen sie zusammen auf, aen, spielten und lernten gemeinschaftlich. Der Unterricht bestand hauptschlich in Leibesbungen, sowie im Gebrauch der Waffen. Dabei betraten die Jungen unbeschuht den steinigen Boden, gingen bei kurz geschorenem Haar ohne Kopfbedeckung, trugen nur ein einfaches Oberkleid, badeten fleiig im Enrotas und schliefen auf Schilfrohr, das sie sich selbst brechen muten. Ihre Mahlzeiten waren krglich, doch gestattete man ihnen, um sich die fr den Krieg ntige List und Verschlagen-heit anzueignen, Speise zu stehlen; wer sich aber ertappen lie, mute mit Schlgen oder Hunger den. Auch sonst wurde jedes Vergehen mit Geielhieben bestraft. Um Schmerzen ertragen zu lernen, wurden die spartanischen Knaben am Feste der Artemis bis aufs Blut gegeielt, und keiner durfte eine Miene verziehen. Auch gewhnte man die Knaben frh, ihre Gedanken kurz und bndig auszudrcken, wie denn die sinnvolle Krze der lakonischen" ^Redeweise sprichwrtlich geworden ist. Nachdem Lykurg seine Gesetzgebung beendet hatte, nahm er beut Volke einen Eid ab, nichts an derselben zu ndern, bis er von einer Reise nach Delphi zurckgekehrt sei. Dort erhielt er den Bescheid, seine Gesetze seien vortrefflich, und Sparta werde groß und glcklich sein, so lange es an ihnen festhalte. Da beschlo er sein Leben freiwillig zu enden, damit seine Mitbrger nie ihres Eides entbunden wrden. Die Folgen der lyknrgischen Gesetzgebung machten sich bald bemerkbar. Sparta blhte zu einem krftigen Gemeinwesen empor, das im Laufe der Jahrhunderte die Hegemonie (Vorherrschaft) zu-erst der den Peloponnes, dann der ganz Griechenland erlangte. 2. Athen. Solon. Nachdem die Dorer den Peloponnes eingenommen, suchten sie sich auch in Attika festzusetzen und belagerten Athen. Ein Orakel-spmch hatte ihnen den Sieg verheien, wenn König Kodros nicht von ihnen gettet wrde. Als Kodros dies erfuhr, verkleidete er sich als Bauer, begab sich ins dorische Lager und wurde erschlagen. Darauf zogen die Dorer, an dem Gelingen ihres Unternehmens verzweifelnd, nach dem Peloponnes zurck. Die Athener aber hielten niemand fr wrdig, des heldenmtigen Kodros Nachfolger zu sein und schafften die Knigswrde ab. An die Spitze der Regierung trat ein auf Lebenszeit gewhlter Archon, der dem Volke Rechenschaft abzulegen hatte. Spter wurde die Amtsdauer desselben auf zehn Jahre beschrnkt, und zuletzt verteilte man die hchste Gewalt

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 22

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
22 Hi. Sparta und Athen. Die Perserkriege. Dann wurde die Stadt den Flammen bergeben. Nur eine kleine Schar unter neas' Fhrung rettete sich aus dem brennenden Troja und fand spter in Italien eine neue Heimat. Mit reicher Beute beladen traten die Griechen die Rckfahrt an. Aber nicht allen war eine glckliche Heimkehr beschieden. Viele Schiffe gingen samt der Mannschaft zu Grunde, andere wurden in ferne Lnder verschlagen, und manche Helden muten jahrelang in der Irre umherstreifen. Agamemnon wurde von seiner ungetreuen Gattin Klytmuestra und gisthos im Bade umgebracht. Odyssens wurde zehn Jahre lang an verschiedenen Ksten umher-getrieben, wobei er vielfaches Ungemach erlitt und wunderbare Abenteuer zu bestehen hatte. Als er endlich die Heimat wiedersah, mute er erst sein Eigentum und seine Gemahlin Penelope zu-dringlichen Freiern abringen. Seine Irrfahrten hat Homer in der Odyssee" besungen. Iii. Sparta und ^then. Die Perserkriege. 1. Sparta. Lykurg. Nach dem trojanischen Krieg begann eine Bewegung nutenden griechischen Vlkerschaften, welche unter dem Namen der dorischen Wanderung bekannt ist und fast allen Stmmen neue Wohnsitze anwies. Gedrngt von den Thessaliern und Botiern setzten die Dorer der den korinthischen Meerbusen und eroberten den sd-lichen und stlichen Teil des P e l e p o n n e s. Die A ch e r wanderten nach der Nordkste aus, vertrieben die dort wohnenden Jon:er und nannten das Land Achaja. Die Jonier suchten Zuflucht in dem befreundeten Attika, von wo aus ihre Mehrzahl die stlichen Inseln und die Kste Kleinasiens besetzte. Im Lause der Zeit nahmen die Dorer auch Korinth und Megaris in Besch. In Lakonien gelangten die Dorer am sptesten in den vollen Besitz des Landes, und noch der zwei Jahrhunderte behaupteten Reste der alten Bevlkerung ihre Selbstndigkeit. Die Folge davon war ein fortwhrender Kriegszustand, durch welchen ein trotziger Sinn, wilde Ungebundenst und der Geist des Fehdewesens unter den dorischen Geschlechtern erzeugt ward. Der immer mehr um sich 20 greifenden Verwirrung zu steuern, wurde Lykurg berufen, dem Lande Nene Gesetze zu geben.

7. Lesebuch für Volksschulen - S. 110

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
110 erste deutsche Missionar, den die evangelische Kirche zu den Heiden aussandte, hieß Ziegenbalg. Er war unter August Hermann Franke im halleschen Waisenhause erzogen worden. Ihn schickte der König von Dänemark 1705 nach seinen Be- sitzungen in Ostindien. Nachdem Ziegenbalg 2 Jahre daselbst gearbeitet hatte, taufte er die 5 ersten Hindus. Jetzt ist die Zahl der Christen daselbst auf viele Tausende gewachsen. — Unter demselben frommen König ging 1721 Hans Egede, ein junger Prediger ans Norwegen, nach Grönland, um den Eskimos das Evan- gelium zu verkünden. Er wohnte wie die Grönländer mit Weib und Kind in einer Eishütte. Erst nach 4 Jahren schwerer Arbeit konnte er den ersten Eskimo taufen. Später unterstützten ihn 2 Missionare aus der vom Grafen Zinzendorf gestifteten Brüdergemeinde. Jetzt sind nur noch wenig Heiden daselbst zu finden. In Südafrika war der erste Missionar Georg Schmidt. Er gehörte auch der Brüdergemeinde an und ging 1727 zu den Hottentotten. Etwa 100 km von der Kapstadt entfernt baute er sich in der „Affenschlncht" eine Hütte, legte einen Garten an und machte etwas Land umher urbar. Dann fing er an, das Evangelium zu predigen. Bald hatte er eine kleine Gemeinde von Bekehrten um sich gesammelt, und das Dörflein in der wilden Schlucht blühte fröhlich ans. Aber schon nach sieben Jahren mußte Schmidt wegen Zwistigkeiten mit der holländischen Geistlichkeit in der Kapstadt in seine Heimat zurückkehren. — Nun vergingen mehr als fünfzig Jahre, ehe man von Europa aus wieder etwas für die Heiden in Südafrika unternahm. Erst im Jahre 1703 kamen drei andere Missionare aus der Brüder- gemeinde, um die Arbeit ihres Bruders wieder aufzunehmen. Von seiner Woh- nung fanden sie nur noch ein altes, verfallenes Gemäuer; aber von den Bäumen im Garten war namentlich noch ein schöner, weithin schattender Birnbaum übrig geblieben, den Vater Schmidt an die Stelle gepflanzt, wo er zum erstenmal den Heiden das Evangelium gepredigt hatte. Unter dem alten Birnbäume predigten die Missionare nun wieder zum erstenmal den versammelten Hottentotten. Später bauten sie hier auch eine Kirche und nannten den Ort „Gnadenthal". Die vorher in Roheit und Schmutz versunkenen Hottentotten wohnen da in netten, reinlichen Häusern, gehen anständig gekleidet und sind fleißig und arbeitsam. Die Zahl der Bewohner ist auf mehr als 2000 gestiegen, und über 500 Kinder erhalten regel- mäßigen Schulunterricht. Nach Knapp. 184. Innere Mission. Durch das Dorf wandert ein Mann. Der trägt kein leichtes Gepäck auf dem Rücken und klopft an jede Thür. Weißt du, was er mitbringt? Er bringt die heilige Schrift mit und bietet sie an beim Bauersmann und beim Schulzen und beim Krugwirt, und wer sie nicht mag, dem sagt er, was in der heiligen Schrift für ein Lebensquell fließt, und schlägt sie ans und zeigt ihr Gold und ihre Perlen. Dann geht er fort, und die Bibel bleibt im Hause. Und die Leute nehmen sie vor und lesen, was in ihr vom Heiland geschrieben steht, und den Heiland ge- winnen sie lieb, und ihre toten Herzen erwachen. Jener Mann, der die heilige Schrift in die Häuser bringt, treibt innere Mission. In einer Hütte wohnt eine arme Frau, die todkrank ist. Keiner pflegt sie, keiner speist ihre Seele, und sie ist ganz verzagt. Da kommt ihre Nachbarin, bringt ihr Arznei, setzt sich an ihr Bett, spricht ihr Trost ein, liest ihr einen Psalm vor und betet mit ihr. So thut sie alle Tage, und die kranke Frau, vor deren Seele es Nacht geworden war, wird getrost und voll Glauben. Der Herr Christus hat ihr eine Freundin geschickt, und diese Freundin treibt innere Mission. «

8. Alte Geschichte - S. 23

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 23 — \\. Athen und sein Gesetzgeber Solon. 594 v. Chr. 1. Kodrus' Opfertod. Neben Sparta war Athen in Griechenland der wichtigste Staat. In früherer Zeit herrschten in Athen Könige. Der letzte von ihnen war der sagenhafte Kodrns. Zu seiner Zeit fielen die Dorier in das athenische Gebiet ein, und es kam zum Streite. Das delphische Orakel hatte den Doriern versprochen, sie würden siegen, wenn Kodrus nicht getötet würde. Das erfuhr Kodrus. Da beschloß er, sich für sein Land zu opfern. Er verkleidete sich als Landmann und ging ins feindliche Lager. Hier fing er mit einem Dorier Streit an und ward von ihm erschlagen. Bald wurde feine Leiche erkannt, und die Dorier zogen ab. Die Athener aber sagten: Nach einem solchen Könige ist kein Sterblicher mehr würdig, das Zepter zu führen. Sie schafften die Königswürde ab und errichteten einen Freistaat. An die Spitze desselben stellten sie den ältesten Sohn des Kodrus, der den Titel Archon (— Regierer) führte. Später wurden statt des einen Archonten neun angestellt. 2. Drakon. Mit der Zeit sank das Ansehen der Archonten, und es trat Unordnung in Athen ein. Die Reichen unterdrückten vielfach die Armen; diese empörten sich, und so entstanden Unruhen und Kämpfe im Innern. Um diesen Zuständen ein Ende zu machen, trat der Archon Drakon als Gesetzgeber aus. Aber seine Gesetze waren sehr streng. „Denn beinahe für sämtliche Verbrechen war nur eine einzige Strafe festgesetzt: der Tod. Lin Mensch, der nur des Müßiggangs schuldig befunden wurde, mußte sterben. Wer Gartengemiise oder Gbft gestohlen hatte, verfiel ganz der nämlichen strafe wie ein Tempelräuber und Mörder. Deshalb gefiel es nachher sehr, als einmal einer sagte, daß Drakon seine Gesetze nicht mit Tinte, sondern mit Blut geschrieben habe." (piutarch, griechischer Geschichtsschreiber.) Diese furchtbare Strenge aber half nichts. Die Verbrechen nahmen trotzdem zu. 3. Solon. Da trat Solon in Athen ans und legte durch weise Gesetze den Grund zu Athens Macht und Größe. Er stammte ans dem Geschlechte des Kodrus und war ein vermögender Kaufmann. Wegen seiner hohen Bildung zählte man ihn zu den sieben Weisen Griechenlands. Sein Wahlsprnch war: „Nichts zu viel!" Die wichtigsten seiner Gesetze und Staatseinrichtungen sind folgende: a. Linderung der Not der Schuldner. Zuerst linderte er die Not der Schuldner. Diese konnten damals, wenn sie ihre Schulden nicht bezahlten, von dem Gläubiger als Sklaven verkauft werden. Solon hob diese Schuldknechtschaft auf. Er setzte auch die hohen Zinsen herab und führte, um den Schuldnern die Rückzahlung zu erleichtern, eine neue Geldwährnng ein. Aus 73 alten Drachmen*) ließ er 100 neue prägen und zwang die Gläubiger, die neue, leichtere Münze zum vollen Werte anzunehmen. Dadurch gewannen die Schuldner, indem sich ihre alte Schuld um mehr als ein Viertel verringerte. Die Reichen verloren allerdings; Solon selbst soll durch diese neue Münzwährung fünf Talente**) eingebüßt haben. b. Einteilung der Bürger. Damit nicht nur der Gebnrtsadel zu den höchsten Staatsämtern gelangen konnte, teilte Solon die Bürger nach ihrem Vermögen in vier Klassen. *) 1 Drachme — 67^2 df. **) 1 Talent — 6000 Drachmen.

9. Alte Geschichte - S. 13

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 13 — 4 ganzes Haus bringen. Als nun dem Könige ein Knabe geboren wurde, ließ ihn der Vater durch einen Hirten aussetzen. Der Hirt aber hatte Mitleid mit dem Knaben, ließ ihn leben und brachte ihp an den Hof des Königs von Korinth. 2. Wie er seinen Vater erschlug. Nachdem Ödipus — so hieß der Knabe — herangewachsen war, befragte -er einmal das Orakel zu Delphi nach seiner Abkunft. Er erhielt zur Antwort: „Meide dein Vaterland, sonst wirst du Vatermord und Blutschande auf dich laden!" Ödipus meinte, Korinth sei sein Vaterland, und kehrte nicht wieder dahin zurück, sondern ging nach Theben. In einem Hohlwege begegnete ihm ein Greis. Da Ödipus ihm nicht ausweichen konnte, geriet er mit dem Alten in Streit und erschlug ihn. Es war sein eigner Vater. 3. Wie er das Rätsel der Sphinx löste und seine eigne Mutter zur Frau erhielt. Zu jener Zeit wurden die Thebaner von einer Sphinx geplagt. Das war ein geflügeltes Ungeheuer mit dem Antlitze einer Jungfrau und dem Leibe eines Löwen. Dieses Ungetüm hauste auf einem Felsen und gab jedem Vorübergehenden ein Rätsel aus: „Welches Geschöpf geht des Morgens' auf vier, des Mittags auf zwei und des Abends auf drei Beinen?" Wer das Rätsel nicht lösen konnte, den Ödipus und die Sphinx. stürzte sie vom Felsen in eine tiefe Schlucht. Die Thebaner vermochten nicht, das Rätsel zu erraten. Die Königin versprach daher dem, der es löste, ihre Hand und die Herrschaft über Theben. Da hofft Ödipus, den verheißenen Lohn zu erwerben. Bei der Sphinx angekommen, löst er sofort das Rätsel. „Das Geschöpf", spricht er, „ist der Mensch. Als Kind kriecht er auf Händen und Füßen; als Mann geht er aufrecht auf zweien, als Greis geht er auf dreien, auf einen Stab gestützt." Als das Rätsel gelöst toar,^ stürzte sich die Sphinx in den tiefen Abgrund. Die Thebaner brachten dem Ödipus die Königswitwe, und er nahm Jokaste — seine eigne Mutter — zur Frau. 4. Wie er sich aus Verzweiflung die Augen blendete. Sein Ende. 20 Jahre regierte er sein Land. Dann brach die Pest dort ans. Der König befragte das Orakel nach der Ursache der Krankheit. Das Orakel befahl, den Mörder des Laius aus der Stadt zu entfernen. Ödipus forschte nach dem Mörder, und dabei erfuhr er, daß er es selber sei und daß er seine Mutter zur Frau habe. So hatte sich des Orakels Spruch doch erfüllt. Jokaste, über diese Thatsache entsetzt, erhängte sich, und Ödipus blendete sich aus Verzweiflung die Augen. Seine Söhne verjagten ihn aus der Stadt, und, von seiner Tochter

10. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 4

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
■i isebh. S.mioy Yacjtr. Hermannsschlacht. und die Römer wurden fast gänzlich vernichtet. Als Varus sah, daß alles verloren war, stürzte er sich verzweiflungsvoü in sein Schwert. Augustus aber, von dem Aus- gange der Schlacht benachrichtigt, zerriß wehklagend seine Kleider, rannte wie ein Wahnsinniger mit dem Kopfe gegen die Wand und rief- „Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" 1875 ist dem Befreier Deutschlands auf dem Teutoburger Walde, unweit Detmold, ein Denkmal errichtet worden. Iii. Vmrrumndrrung, Gründung des Frankrnrrichs und Einführung des Christentuins in Arutfchland. 3. Die Völkerwanderung und die Hnnncnfchlacht. 1. Einfall der Hunnen und Völkerwanderung. Ums Jahr 375 n. Chr. kamen die Hunnen, ein wildes Reitervolk, aus den Steppen Asiens nach Europa. Sie hatten hervorstehende Backenknochen, schiefgeschlitzte Augen, schwarzes, struppiges Haar, gelbe Gesichtsfarbe und waren sehr roh und grausam. Bei ihrem Einfall in Europa verdrängten sie zunächst die Alanen (zwischen Wolga und Don) und dann diewest- undostgoten(durchdendniester getrennt). Diesevölkcrverdrängtcnwieder
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