Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
F. Zucker.
65
zeichnen hatte. Immerhin geben auch die vorstehenden Zahlen einen glänzenden
Beweis für den Erfolg des sorgfältigen deutschen Rübenbaues.
Ein- und Ausfuhr. Als Hauptausfuhrländer kommen Deutschland, Oster-
reich-Ungarn und Niederländisch-Jndien in Betracht. Den Wert der 1909
aus- und eingeführten Menge veranschaulicht die folgende Zusammenstellung.
Ausfuhrländer
Wert in
Millionen M
Einfuhrland er
Wert in
Millionen.
Niederl.-Jndien
Deutschland . .
Österreich-Ungarn
Niederlande . ,
Rußland, . . .
290
210
200
100
25
Verein. Staaten
England . . .
China ....
Kanada . . .
Niederlande . .
390
440
70
60
55
Die Einfuhr der Vereinigten Staaten stammt zu aus Kuba, zu je 1jio
von den Sandwich-Inseln und aus Westindien. Europa kommt als Lieferant
nicht mehr in Frage.
Die Ausfuhr Deutschlands und Österreich-Ungarns geht zum weitaus
größten Teil nach England, z. B. von der 1911 aus Deutschland ausgeführten
Menge von 8,7 Millionen Doppelzentnern drei Viertel.
e) Zuckerhandel und Steuer. Rendement. Den Hauptgegenstand des
Welthandels bildet nicht der Konsum-, sondern der Rohzucker, der noch
Verunreinigungen enthält. Im Handel wird nur der Gehalt an reinem Zucker
bezahlt und der Gehalt des Rohzuckers an reiner Zuckersubstanz als „Rendement"
bezeichnet. Als Grundlage für den Preis des ersten Produktes gilt ein
Rendement von 88%, für 2. Produkt von 75 °/0. Konsumzucker soll dagegen
einen Reingehalt von mindestens 99,3 °/0 besitzen.
Ausfuhrplätze. Die wichtigsten Ausfuhrplätze sür Rohrzucker, der auch
als Kolonialzucker bezeichnet wird, sind New York, Ciensuegos und Matanzas
auf Kuba, Bahia in Brasilien und Soerabaja auf Java.
Für Rübenzucker haben als Ausfuhrplätze Prag, Magdeburg und
Hamburg große Bedeutung. Hamburg ist der Hauptlagerplatz für Zucker;
alle Preisnotierungen, auch die von Magdeburg — dem bedeutendsten Zucker-
markt Deutschlands — und die des Weltzuckermarktes London lauten „frei Bord
Hamburg".
Zucker ist ein bedeutender Spekulationsartikel, es werden sehr langfristige
Lieferungsgeschäfte darin abgeschlossen.
Die Zuckersteuer beeinflußt den Zuckerhandel und auch die Produktion in
erheblichem Maße. Fast alle Kulturländer belegen ihn mit einer Verbrauchs-
steuer, die bei der Einfuhr durch einen Zoll ersetzt, bei der Aussuhr zurück-
erstattet wird. Verschiedene Länder gewährten außerdem noch eine Ausfuhr-
Prämie auf Zucker, fo daß nichtproduzierende Länder, wie England, den Zucker
billiger erhielten als z. B. die deutschen Verbraucher.
Um diesem offenbaren Mißstand abzuhelfen, schlössen eine Anzahl
Staaten 1903 die Brüsseler Zuckerkonvention ab, in der bestimmt wurde,
Eckardt, Wellwirtschaftslunde. 5
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Niederländisch-Jndien Deutschland Niederlande England China Kanada Niederlande Kuba Westindien Europa Deutschlands England Deutschland Kuba Bahia Brasilien Prag Magdeburg Hamburg Hamburg Magdeburg Deutschlands England Eckardt
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74 Die Welthandels-Artikel. I. Pflanzen-Rohstoffe.
Batavia, Soerabaja und Samarang auf Java, Padang auf Sumatra, Makasar
auf Celebes und Aemen für arabischen Kaffee.
Der bedeutendste Stapelplatz auf dem Kontinent ist Hamburg, das eine
führende Rolle besitzt; der größte Weltstapelplatz ist jedoch noch immer London.
Daneben tritt die Bedeutung von Bremen, Havre, Bordeaux, Marseille, Trieft,
Antwerpen, Amsterdam und Rotterdam zurück.
Kauf-Gewohnheiten. Der Kauf von Übersee erfolgt meist tob (frachtfrei) oder
cif (frei von Fracht, Spesen und Versicherung) bis zum Bestimmungshafen. Hier
wird der Kaffee größtenteils durch Auktionen verkauft. Zwischen dem Pflanzer
und dem eigentlichen Importeur vermitteln Zwischenhändler und Exporthäuser
in den Produktionsländern; unter ihnen ist die deutsche Firma Wille & Co.
in Santos die bekannteste. In London, Havre und Hamburg ist auch der
Kaffee-Terminhandel von großer Bedeutung.
Die Sorten werden nach den Ursprungsländern, bzw. Ausfuhrhäsen
benannt und nach den Qualitäten bezeichnet. In Brasilien unterscheidet man
11 Nummern, von denen die Nr. 7 den Terminhandel-Kaffee „good average
Santos" bezeichnet. Celebeskaffee kommt unter dem Namen „Menado" in den
Handel. Der „Mokka" stammt nicht nur aus Arabien, sondern besteht zum
großen Teil aus den kleinen Bohnen der Zweigspitzen des brasilianischen
Kaffees.
Kasfeevalorisation in Brasilien. Da infolge erheblicher Überproduktion in Brasilien 190;}
eine große Kaffeekrifis (Preissturz) eintrat und 1906/07 die gleiche Erscheinung zu befürchten
war, nahm die brasilianische Regierung eine Anleihe auf und kaufte dagegen so erhebliche
Kaffeemengen an, daß ein nochmaliger Preissturz verhindert wurde.
In dem Gesetz über die „Kaffeevalorisation" wurde weiter bestimmt, daß die
Regierung jedes Jahr eine Höchstausfuhrmenge festsetzen und die Oarüber hinausgehenden
Beträge mit einem hohen Ausfuhrzolle belegen solle. Dadurch wurde erreicht, daß der
Kaffeepreis sich von 1909 bis 1911 von 40 aus 61 Psg. für 1 Pfd. hob und die Neuanlage
von Plantagen in Brasilien unterblieb. Somit hat es die brasilianische Regierung in der
Hand, Erzeugung und Verbrauch bis zu einem gewissen Grade einander anzupassen.
2. Kakao. Die Gebräuche im Kakaohandel entsprechen durchweg denen
des Kaffeehandels. Die beste Sorte ist der „Caracas" aus Venezuela; ihm
entspricht unser Samoa-Kakao. Die Bohne ist olivengroß, rotbraun, von
angenehmem Geschmack und enthält wenig Fett. Der Preis dieser Sorte ist
doppelt so hoch wie der des Säo Thome-Kakao. Eine in Europa weit verbreitete
Sorte ist der bitter schmeckende „Guayaquil"; auch „Surinam" und „Reunion"
gehören zu den bekannten Arten.
3. Tee. Der schwarze Tee bildet die Hauptmenge des Welthandels; die
beste Sorte aus Blattknospen und zarten Blättern heißt „Pekko". Dann solgen
„Flowery", „Souchong" und als billigste Sorte „Kongo". Von dem grünen
Tee ist „Haysan" die beste Marke.
In dem Hauptverbrauchslande England, das die Hälfte der Weltausfuhr
aufnimmt, gibt es berufsmäßige Teemischer und Teeprüfer (tee-taster), die
nach dem Geschmack und der Farbe des Tee-Ausgusses die Güte beurteilen.
Zoll. Da Kaffee, Kakao und Tee Genußmittel sind, unterliegen sie ähnlich
wie Zucker und Spiritus in den meisten Ländern einem erheblichen Einfuhrzoll,
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Batavia Soerabaja Padang Sumatra Hamburg Weltstapelplatz London Bremen Bordeaux Marseille Antwerpen Amsterdam Rotterdam London Hamburg Brasilien Brasilien Brasilien Brasilien Venezuela Europa England
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78
Tie Wellhandels-Artikel, Ii. Tierische Rohstoffe.
Bemerkenswert ist, daß von dem Verbrauch der Vereinigten Staaten allein
1 kg pro Kopf auf Kautabak entfällt gegen 80 g in Deutschland.
Deutschland erzeugt jährlich etwa (1911) 7—8 Milliarden Zigarren und
10 Milliarden Zigaretten, sowie rund 5000 t Kautabak, davon die Hälfte in
Nordhausen am Harz. Neben der Eigenproduktion an Tabak hatten wir 1911 noch
elne^ Einfuhr von 72 000 t Tnhnf Jip nnn 115 Mill. außerdem eine
Einfuhr von Zigarren und Zigaretten im Werte von^ .Il 15 Mill. notwendig.
Die Ausfuhr betrug nur Jio 7 Mill., da fast alle Staaten sich durch Tabak-
Monopole oder hohe Eingangszölle für Tabakfabrikate gegen die Einfuhr von
Tabakfabrikaten geschützt haben.
e) Handels- und Zollverhältnisse. Art des Handels. Der Rohtabak
wird im Großhandel nach Ursprungsländern, Provinzen und Ausfuhrhäfen
'unterschieden; auf diese Weise sind etwa 6—700 Spezialsorten entstanden. Die
wichtigsten Aussuhrsorten der Vereinigten Staaten sind Virginia und
Seedleas, sowie Kentucky, der hauptsächlich als Rauch- und Schnupftabak dient.
Die beste Sorte liefert Florida. Der Tabak wird in Kisten oder Fässern ver-
packt. Der Hauptmarkt findet in Louisville (Kentucky» statt, wo der Tabak
durch Auktionen oder unter der Hand verkauft wird. Als wichtigster Ausfuhr-
Hafen ist New Jork zu nennen; ein Drittel der Ausfuhr — vorwiegend
Schneidegut (Pfeifentabak) — geht nach England.
In Mittel- und Südamerika sowie in Niederländisch Indien wird
der Tabak in Seronen verpackt; das sind entweder Rinderhäute oder aus Bast
oder Schilf geflochtene Matten. Auf dem Ballen werden alsdann die wichtigsten
Merkmale angegeben.
So heißt z. B. auf einem Ballen aus Sumatra „Deli My M/H": der Tabak ist von
der Plantagengesellschaft Deli Maatschappn in der Plantage M als 3. Abladung gewonnen
worden.
In Havanna wird ein großer Teil des Tabaks zu erstklassigen Zigarren
verarbeitet (vgl. S. 135), die von bekannten Firmen wie Bock, Upmann usw.
hergestellt werden. Da zu ihrer Herstellung nur ausgesuchtes Material Ver-
wendung findet, wird dasür ein Preis bis zu M 5 pro Stück erzielt.
Der erste Markt der Welt für Tabakeinfuhr ist Bremen. Hier wurden
1910 etwa 60 000 t Tabak umgesetzt. Der stärkste Konkurrent ist Amsterdam,
erst dann solgen Hamburg, Rotterdam, Liverpool und London.
Der Tabakhandel ist sehr schwierig, da der Geschmack sich häufig ändert,
die Ernte sehr stark schwankt und die Steuergesetzgebung einen großen Einfluß
auf den Markt ausübt.
Steuer. So ging z. B. die Tabakeinfuhr nach Deutschland infolge der
1909 erfolgten bedeutenden Erhöhung der Tabakzölle und Steuern von
76000 t 1909 auf 65 000 t 1910 zurück, oder, auf den Kopf der Bevölkerung
berechnet, von 1,7 kg auf 1,4 kg.
Der Reinertrag dieser Zölle und Steuern betrug 1910 Jb 150 Mill. bei
einem Zollsatz von Jb 85,— sür 100 kg Rohtabak und einem Zuschlag von
40 % des Wertes. Die Banderolsteuer für Zigaretten beträgt ungefähr 13 %
des Wertes, für billige Sorten weniger, für teure mehr.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Nordhausen Kentucky Florida Louisville_(Kentucky» England Mittel- Südamerika Niederländisch_Indien Sumatra Deli_Maatschappn Havanna Bremen Amsterdam Hamburg Rotterdam Liverpool London Deutschland
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104 Die Welthandels-Artitel. Iii. Mineralische Rohstoffe.
allerdings durch den zunehmenden Volkswohlstand und die Bevölkerungsver-
mehrung verstärkt.
2. Kupfer ist leicht an seiner Farbe zu erkennen, serner daran, daß es
in einer heißen Flamme, z. B. einer blauen Gasslamme, meergrün ausleuchtet.
An der Lust oxydiert es, d. h. es wird schwarzbraun an der Oberfläche. Eine
sehr giftige Verbindung entsteht durch Einwirkung von Säuren, z. B. auch von
Essigdämpsen, aus das Kupfer; es ist dies der bekannte Grünspan.
Fürchtet man, daß in einer Speise Grünspan enthalten ist, so wird dies in der
Regel bereits durch vorsichtiges Kosten zu schmecken sein. Sicherer wirkt das Eintauchen
einer blanken Messerklinge in die Flüssigkeit; selbst bei ganz geringem Vorhandensein von
Grünspan überzieht sich dieselbe sofort mit einem tupferroten Hauch.
Von dem Grünspan zu unterscheiden ist die an alten Kupfer- und Bronze-
gegenständen sehr geschätzte Patina.
Da die Vereinigten Staaten den überwiegenden Teil der Weltproduktion
von Kupfer liefern, beherrschen sie auch durchaus die Kupferpreise, und die
wilde Spekulation, die sich im allgemeinen im amerikanischen Wirtschaftsleben
fühlbar macht, ruft auch in den Kupferpreisen sehr starke Schwankungen hervor,
denen natürlich der deutsche Kupfermarkt folgen muß. Er betrug z. B. für 100 kg
1902 M 113 1907 M. 190
1903 „ 125 1908 „ 155
1905 „ 150 1911 „ 120
Sebstverständlich leiden unsere einheimischen Kupferwerke sehr stark unter der-
artigen Unregelmäßigkeiten des Preises.
3. Eisen. Der Versuch der Vereinigten Staaten, durch Gründung des
,,Steel-trusts", einer Vereinigung von 150 der größten Eisenwerke (von
insgesamt 600) des Landes mit etwa 2'/* Milliarde Mark Kapital eine Be-
herrschung des Welteisenmarktes zu erzielen, ist von deutscher Seite durch die
Gründung des Stahlwerksverbandes verhindert worden. Während es dem
Stahltrust nur gelungen ist, etwa 65 % der Eisenerzeugung der Vereinigten
Staaten in seine Hand zu bekommen, verkaufte der Stahlwerksverband 1911
rund 4 r, der Erzeugung von Eisen und Eisenwaren.
B. Acchle.
a) Entstehung. Tors, Braunkohle und Steinkohle sind aus die gleiche
Weise entstanden, nämlich durch das Verwesen von Sumpfwäldern oder Holz-
anschwemmungen (wie z. B. im Mississippi-Delta noch heute) unter einer Decke
von Sand oder Lehm. Die Art des entstandenen Brennstoffes ist von dem
Alter des Lagers und der Art der verwesten Pflanzen abhängig. Der älteste
Brennstoff ist der kohlenstoffreichste, als Anthrazit bekannte, ihm folgen im Alter
Steinkohle, Braunkohle und Torf.
Näheres über die Entstehung vergl. Osbahr-Eckardt, Bd. I, S. 18 19.
b) Vorkommen. Die drei wichtigsten Kohlenproduzenten sind wie bei
Eisen die Vereinigten Staaten, England und Deutschland. Die Vereinigten
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Vereinigten
Staaten Mississippi-Delta Osbahr-Eckardt England Deutschland
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106 Die Welthandels-Artikel, Iii. Mineralische Rohstoffe.
in den drei wichtigsten Produktionsländern, die nach denselben Grundsätzen
aufgestellt ist wie die Roheisenerzeugungstabelle auf S. 100. Es betrug die
Kohlenförderung in Millionen t im Durchschnitt der Jahre:
Name des Landes 1891 95 1901 05 1910 Millionen Deutschland Millionen Deutschland Millionen Deutschland Tonnen | =1 Tonnen 1891 — 1 Tonnen 1891 — 1
Deutschland. . Verein. Staaten England . . . 100 1,0 j 160 1,6 185 1,8 ! 160 320 225 1,6 i 220 3/2 380 2,3 1 270 2,2 3,8 2,7
Das Bild, das sich uns hier zeigt, ist ein ganz ähnliches wie bei der
Roheisenerzeugung; die deutsche Förderung hat sich mehr als verdoppelt, die
amerikanische ebenfalls, die englische dagegen hat sich nur um die Hälfte vermehrt.
Dadurch ist der Unterschied in der deutschen und englischen Förderung im Lause
der letzten 20 Jahre ein verhältnismäßig geringer geworden.
Von der englischen Förderung wird 1u von den mittelenglischen Kohlen-
feldern im penninischen Gebirge geliefert; allein diese Menge von etwa 65 Mill. t
kommt der gesamten französischen und belgischen Produktion gleich. Das nord-
östliche Kohlenbecken bei Newcastle und das Lager in Wales liefern ungefähr
je V« der Gesamtsörderung. Das erstere dieser beiden Lager hat eine Mächtig-
keit von 1000 m und führt in 30 untereinander liegenden Flözen Kohle.
Das belgifch-nordfranzöfifche Lager befitzt ebenfalls eine Mächtigkeit
von 200—1000 m und erfüllt fast das ganze Ardennenvorland. Bei Namur
und Lüttich finden sich außerdem unter der Kohle noch Eisenerzlager.
In Rußland werden 3ii der Förderung von dem südrussischen Donezbezirk
geliefert, der größte Teil des Restes stammt aus dem polnischen Revier der
Grenze des oberfchlesischen Beckens.
Nimmt man an, daß die Kohle in dem gleichen Maße wie bisher gefördert
wird, so dürften nach verschiedenen Berechnungen die meisten europäischen Lager
in 100—300 Jahren erschöpft sein.
Verbrauch. Gab uns schon der Verbrauch von Roheisen ein ungefähres
Bild von dem Stande der Industrie eines Landes, so gilt dies in noch höherem
Maße von dem Kohlenverbrauch. Allerdings darf hierbei nicht vergessen werden,
daß die Art der Industrie von wesentlichem Einfluß auf den Kohlenverbrauch
ist. Das französische Gewerbe, das zum großen Teil Kunft-Jndustrie ist, ferner die
Herstellung feiner elektrischer Maschinen und Apparate, feiner Gewebe und
Spitzen werden einen verhältnismäßig viel geringeren Kohlenverbrauch bedingen
als die Großeisenindustrie oder die Herstellung großer Maschinen u. dgl.
Immerhin bietet uns der Kohlenverbrauch den besten zahlenmäßigen
Anhalt für den allgemeinen Stand der Industrie eines Landes. Er betrug im
Jahre 1910 auf den Kopf der Bevölkerung an Stein- und Braunkohlen in:
den Verein. Staaten . . 4,8 t Belgien.....3,2 t
England......4,0 „ Frankreich . . . . 3,4 „
Deutschland.....3,4 „ Österreich-Ungarn. . 1,0 „
Rußland und Japan 0,2 t
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland England Wales Namur Belgien England Frankreich Deutschland Japan
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C. Erdöl. 109
b) Vorkommen. Das Erdöl ist auf der Welt zwar außerordentlich weit
verbreitet, indes sind die vorhandenen oder doch zur Zeit gewonnenen Mengen
in der Mehrzahl der Fundstätten so gering, daß zwei Länder, die Vereinigten
Staaten und Rußland, mehr als 4/s der Weltproduktion hervorbringen und die
Vereinigten Staaten allein V» der Gesamtmenge liefern.
Das älteste, größte, zur Zeit noch bedeutendste, aber zum Teil schon er-
schöpfte Gewinnungsgebiet von Erdöl in den Vereinigten Staaten findet sich
im nördlichen Teil der Alleghannies am westlichen Abhange derselben, also
dem Meere abgekehrt. Das ganze Gebiet umsaßt von den rund 9000 Quadrat-
meilen (engl.) Ölseldern des Landes 4000 Meilen und erstreckt sich durch die
Staaten New Jork, Pennsylvania, Ohio, Westvirginia und Kentucky. Der
Mittelpunkt desselben ist Oil-City, südlich vom Erie-See. Auch die Provinz
Ontario in Kanada hat an diesem Gebiet Anteil.
Das zweite Gebiet liegt südlich vom Michigansee und umsaßt 1200 Quadrat-
meilen, von denen bei weitem der größte Teil in dem Territorium Indiana zu suchen ist.
Auch in dem westlichen Gebirgszuge des Landes und in seinen Aus-
läusern fehlt es nicht an Ölfeldern. Das größte Gebiet findet sich hier nördlich
vom Golf von Mexiko in den Staaten Kansas, Oklahoma und Texas mit etwa
1000 Quadratmeilen, ein anderes mit ungefähr 3/4 dieser Größe im nordöstlichen
Felsengebirge (Wyoming) und ein drittes von ungefähr gleicher Größe in Kali-
formen. Neuerdings sind auch in Alaska Petroleumfunde gemacht worden, so
daß an eine Erschöpfung der nordamerikanischen Quellen in absehbarer Zeit
noch nicht zu denken ist.
In Südamerika sind in Peru, Argentinien und auf der Insel Trinidad
Erdölfunde zu verzeichnen, deren Bedeutung indes erst nach der Entwicklung
in den nächsten Jahren beurteilt werden kann. Das gleiche gilt zum Teil von
den Ölquellen auf den Sunda-Jnfeln Borneo, Java und Sumatra.
In Asien ist bisher das wichtigste Gebiet der Kaukasus, den wir als
zweitwichtigsten Ölproduzenten bereits kennen lernten. Der Mittelpunkt des
Gebietes ist Baku am Kaspischen Meer.
Von europäischen Gebirgen zeichnen sich besonders die Karpathen durch
reiche Ölquellen aus, die teilweise in Galizien am Südostknie des Gebirges in
Siebenbürgen und Rumänien liegen. Demgegenüber sind die Quellen in der
Lüneburger Heide (bei Wietze) ohne große Bedeutung.
c) Gewinnung und Verwendung. Gewinnung. Ursprünglich ist das
Erdöl als Quelle aus der Erde gekommen und bildete im Kaukasus die heiligen
Feuer, d. h. brennende Ölquellen. Jetzt erfolgt die Gewinnung in der Regel
durch Bohrungen 20—40 cm weiter Löcher, die in eine Tiefe bis zu 1500 in
getrieben werden. Nach Erreichung der ölführenden Schicht strömt das braun-
schwarze oder grünliche Rohöl, die Naphta, häufig als artesischer Brunnen —
zum Teil mit großer Heftigkeit — aus, indes muß meist nach einiger Zeit der
weitere Inhalt durch Pumpen gehoben werden. Es gibt Ölbrunnen, die täglich
bis zu 100000 Doppelzentner Naphta liefern.
Da das Rohöl sehr leicht entzündlich ist, gerät es bisweilen schon durch das plötz-
liche Empordringen in dem Bohrloch in Brand. So entzündete sich 1891 im Kaukasus
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: C._Erdöl Naphta Naphta
Extrahierte Ortsnamen: Pennsylvania Ohio Westvirginia Kentucky Kanada Mexiko Oklahoma Texas Wyoming Alaska_Petroleumfunde Südamerika Peru Argentinien Borneo Sumatra Asien Kaukasus Baku Galizien Siebenbürgen Lüneburger_Heide Kaukasus
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112
Die Welthandels-Artikel. Iii. Mineralische Rohstoffe,
Von 1906 an ist anstelle des aus der Menge berechneten Gewichtes in der Statistik
das wirkliche Gewicht eingeführt worden und hat eine Veränderung der Mengen in der
Verbrauchsberechnung bewirkt; daher ergibt sich für die folgenden Jahre ein anscheinend
geringerer Verbrauch, der sich indes mit den vorhergehenden Zahlen nicht vergleichen
läßt.
Der Verbrauch betrug
1906/10 . . 14,0 / 1911 . . 15 I,
ist also in allerletzter Zeit noch immer im Steigen begriffen.
Ein- und Ausfuhr. Über den Wert der Ein- und Ausfuhr in den
wichtigsten Ländern miterrichtet uns die folgende Zusammenstellung. Es betrug
in Millionen Mark 1910
in die Ausfuhr: in die Einfuhr:
Verein. Staaten . . . 415 England . . . . 70
Rußland......35 Deutschland ... 55
Rumänien..... 15 Frankreich.... 45
Von der amerikanischen Ausfuhr stammten für Jb 250 Mill. aus New
Horker und für Jb 100 Mill. aus Philadelphiaschen Häfen, der Rest gelangte
über Port Artur und Sabine, San Franziska und Baltimore zur Ausfuhr. Ihre
Bedeutung tritt jedoch völlig hinter die der beiden erstgenannten Häfen zurück.
Die deutsche Einfuhr betrug 1911 für
Rohbenzin........Jb 20 Mill.
Leuchtöl (Petroleum).....„ 50 „
Schmieröle........„ 35 „
zusammen somit Jb 105 Mill.,
oder abzüglich der Ausfuhr an Schmieröl „ 5 „
Jb 100 Mill.
Von diesem Werte lieferten
die Verein. Staaten für......lb 62 Mill.
Asiatisch Rußland.......„ 15 „
Österreich-Ungarn.......„11 „
Rumänien..........„ 7 „
die genannten 4 Staaten zusammen demnach Jb 95 Mill.,
so daß nur ein geringer Rest für die Einfuhr aus Niederl.-Indien usw. bleibt.
e) Handelstechnisches. Der Preis des Leuchtöls, das den eigentlichen
Gegenstand des Welthandels bildet, wird in den Vereinigten Staaten für Barrels
angegeben, in Deutschland dagegen für 50 kg oder 100 kg; die Umrechnung
ist nicht gleichmäßig, wie bereits S. Iii bemerkt wurde, und schwankt zwischen
110 und 143 kg für ein Barrel, je nach der Beschaffenheit des Öls.
Barrels selbst (Fässer) kommen heute sast gar nicht mehr zur Verwendung.
Trotzdem lautet die Notierung in den wichtigsten deutschen Einsuhrplätzen
bzw. Handelsplätzen Stettin und Berlin „für 100 kg einschl. Faß, abzüglich
20 °/0 Tara". In Berlin kostete Leuchtöl „water white" lwasserhell, beste
Sorte) seit 1902 mit geringen Schwankungen Jb 25 für 100 kg. Stettin notiert
die etwas geringere Sorte „Standard white", die etwa Jb 2 billiger ist. Andere
wichtige Handelsplätze sind Hamburg, Königsberg und Danzig.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Artur Sabine Franziska
Extrahierte Ortsnamen: England Deutschland Frankreich Baltimore Deutschland Stettin Berlin Berlin Leuchtöl Hamburg Königsberg Danzig
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
140 Schluß, Deutschlands Stellung in der Weltwirtschaft,
|| chemischen Industrie zu erlangen, in der Textilindustrie dem englischen Über-
gewicht erfolgreich zu begegnen und auch in den meisten anderen Gewerbe-
zweigen unsere Produktion so zu fördern, daß Deutschland neben England und
den Vereinigten Staaten in industrieller Beziehung als ein geachteter, wohl
auch gesürchteter Konkurrent dasteht.
Über unsern Anteil am Handel und Verkehr haben wir bereits bei dem
Verkehrswesen und dem Vergleich mit England, Frankreich und den übrigen
I Verkehrsländern gesehen, daß wir an die zweite Stelle im Welthandel und
Seeverkehr gerückt sind und damit unsern westlichen Nachbar, Frankreich, erheb-
lich überholt haben. Den Betrag, den wir für Waren an das Ausland mehr
zahlen, als wir an dasselbe verkaufen, bekommen wir durch Schiffsfrachten und
Zinsen von in dem Auslande angelegten Kapitalien reichlich wieder herein, die
„Zahlungsbilanz" gestaltet sich somit viel günstiger als die ..Handelsbilanz".
Die Aufgabe unserer Wirtschaftspolitik muß es sein, diese Verhältnisse
nach Möglichkeit zu schützen. Englands „Imperialismus", Amerikas „Monroe-
doktrin", der russische Hochschutzzoll streben danach, uns unsern Anteil am Welt-
verkehr zu schmälern. Um so mehr müssen wir besorgt sein, in solchen Gebieten
uns Einfluß zu verschaffen, deren wirtschaftliche Erschließung der Hauptsache nach
noch der Zukunft überlassen ist; man nennt dies „Politik der offenen Tür".
Aufgabe des deutschen Kaufmanns aber muß es sein, durch rastloses
Streben seine Beziehungen im Weltverkehr zu fördern und dadurch befruchtend
auf unsere Industrie und alle Erwerbszweige einzuwirken, so daß der Deutsche
in Zukunft von seinem Vaterlande sagen kann „Deutschland voran in der
Welt", wie der Engländer bisher behaupten konnte: ,,Britannia rules the
world" (England beherrscht die Welt).
Druck von Velhagen & Klastng in Bielefeld.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland England Vereinigten_Staaten England Frankreich Frankreich Englands Amerikas England Bielefeld
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
C. Verkehrsorganisation. 37
Eisenbahn-See-Tarife geben dem Kaufmann die Möglichkeit, im voraus
die Transportkosten für eine bestimmte Warenmenge zu berechnen; der wichtigste
von ihnen für Deutschland ist der Levantetarif (nach der Türkei), neben dem
der Ostafrikatarif zu nennen ist. Die großen Schiffahrtsgesellschaften haben
mit den außereuropäischen Eisenbahngesellschaften derartige Tarife vereinbart,
um ihren Verfrachtern dadurch eine schnelle und verhältnismäßig billige
Beförderung mit genauer Vorausberechnung der Fracht gewährleisten zu können.
Die folgende Tabelle V gibt uns zum Schluß einen Überblick über die
Bedeutung und Leistungen der wichtigsten Eisenbahnnetze der Erde.
Tabelle V.
Eisenbahnbetriebsergebniffe 1909.
Name des Landes Anla in Milli- arden- M gekapital tnl000j6 pro km Betriebs- länge Betri in 1000 km ebslänge davon 2- u. mehr- gleisig in % Aus 1( län Lokomo- tiven ]0 km Be ge entsal Personen- wagen triebs- len Güter- wagen Aus 1 km Betriebslänge wurden geleistet je 1000 Personen-Itonnen- km | km
Deutschland . . Österr.-Ungarn, Rußland .... Frankreich . . . Belgien..... Großbritannien Verein, Staaten 18 10 14 15 2 26 73 310 250 220 370 470 700 190 59 41 63 40 4 37 380 38 11 23 43 47 56 46 26 31 31 94 61 15 96 52 31 73 173 140 12 950 570 700 850 i960 2100 550 590 | 830 290 ' 550 320 | 840 410 540 940 — 130 950
c) Nachrichtendienst. Der Nachrichtendienst zerfällt in die Beförderung
von Briefen und Telegrammen und in das Fernsprechwesen. Alle drei Be-
förderungsarten werden in der Regel von einer einheitlichen Verwaltung, kurz-
weg Post genannt, geleitet. Hierbei ist in noch höherem Maße als beim Güter-
und Personenverkehr Einheitlichkeit im internationalen Verkehr wünschenswert
und in der Tat auch erreicht.
Der Weltpostverein» der 1874 von dem deutschen Generalpostmeister Stephan
ins Leben gerufen wurde, umfaßt ein Gebiet mit rund 1200 Millionen Ein-
wohnern, d. h. der Erdbewohner. Fast alle Kulturländer gehören ihm an,
und die Zahl der von ihm 1909 beförderten Briefe und Karten belief sich auf
40 Milliarden Stück.
Alle Vertragsstaaten befördern Briefsendungen für Durchfuhr auf dem
Lande zu dem Einheitssatze von 20 Pfennig für je 20 g und Postkarten zu
10 Pfennig. Auch bezüglich der Wertbriefe, Postanweisungen, Pakete usw. sind
einheitliche Regelungen getroffen. Erst durch diese Einrichtung war es möglich,
den Nachrichtenverkehr auf seine heutige Höhe zu heben.
Ein Vorläufer des Weltpostvereins war der bereits 1868 gegründete
Welttelegraphenverein, der eine ähnliche Ausdehnung gewonnen hat und 1909
fast 400 Millionen inländische und etwa 90 Millionen internationale Telegramme
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Extrahierte Personennamen: Stephan
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Milli- Güter- Deutschland Frankreich Belgien
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsfachschule
Inhalt Raum/Thema: Weltkunde
A. Baumwolle. 45
Ein Vergleich der Spindelzahlen zeigt uns, daß dieselben in einigen
Ländern, besonders in England, unverhältnismäßig hoch sind. Der Grund
liegt darin, daß in diesem Lande in erster Linie seine Garne erzeugt werden,
zu deren Herstellung naturgemäß viel mehr Spindeln erforderlich sind, als zu
den gröberen Sorten. — Dementsprechend beschäftigt sich die japanische
Spinnerei vorerst noch hauptsächlich mit der Herstellung grober Garne.
Welchen Umfang die Baumwollindustrie in England und Deutsch-
land besitzt, beweist die Tatsache, daß 1907 in der Baumwollindustrie in
England 2500 Fabriken mit über 500000 Arbeitern, in
Deutschland 17 000 Betriebe mit 300000 „
vorhanden waren, die in England für A 5 Milliarden Garne und für Jb 1,5
Milliarden Gewebe, in Deutschland für M> 3 4 Milliarden Garn und Zwirn
erzeugten.
Ausfuhr von Baumwollwaren. Die Zahlen zeigen bereits, daß
England eine bedeutende Ausfuhr an Baumwollgarnen und Geweben haben
muß; diese betrug 1909 tatsächlich zwei Milliarden Mark, d. h. * 3 des Ge-
samtausfuhrwertes der englischen Fabrikate. Dadurch ist die Stellung der
Baumwollindustrie in England zur Genüge gekennzeichnet.
In Deutschland betrug die Ausfuhr 1910 365 Millionen Mark; das
heißt mit anderen Worten: England verkauft täglich an das Ausland für
5 Millionen, Deutschland für 1 Million Mark Baumwollwaren. Dagegen
zahlen diese Länder täglich an das Ausland für Rohbaumwolle 3, bezw.
Iv2 Millionen. — Zum Vergleich sei noch bemerkt, daß die Vereinigten Staaten
jährlich für über 2 Milliarden Mark (-Ausfuhr Englands an Baumwollwaren)
Rohbaumwolle ausführen.
Es bleibt uns jetzt noch die Frage zu beantworten: Wie vollzieht sich dieser
gewaltige Handel mit Baumwolle und ihren Erzeugnissen?
e) Handelstechnisches. Ein- und Aussuhrhäsen. Da die Haupt-
erzeugungs- und Hauptverbrauchsgebiete durch das Meer getrennt sind, erfolgt
der Export der Baumwolle der Hauptsache nach zur See. Die wichtigsten
Ausfuhrhäfen sind: in den Vereinigten Staaten Galveston mit jährlich 31/2
bis 4 Millionen Ballen, New-Orleans mit 2 Millionen Ballen und Savannah
mit 1 Million; in Indien Bombay, in Ägypten Alexandrien.
Als bedeutendste Einfuhrplätze sind dagegen zu nennen: Liverpool, Bremen
und Le Havre. Bremen allein führte 1910 etwa 2 Millionen Ballen — 28%
des gesamten Bedarfs des Kontinents ein.
Art des Verkaufs. Die gepreßten Baumwollballen werden in grobe
Jutehüllen verpackt und in den Vereinigten Staaten meist durch den Trust der
Baumwollpflanzer an die Baumwollbörsen in New York, Liverpool und Bremen
gebracht. In Ägypten und Indien sind vielfach noch Aufkäufer tätig, die be-
reits die noch auf dem Felde stehende Ernte kaufen.
Qualitäten und Preis. Der Preis wird in pence, cents oder Pfennigen
für das Pfund ausgedrückt und richtet sich nach der Art und der Güte der
Baumwolle. Die Arten werden nach den Herkunftsländern (Provenienzen)
unterschieden und ordnen sich der Güte nach in:
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Le_Havre
Extrahierte Ortsnamen: England England England Deutschland England Deutschland England England Deutschland Deutschland Englands Vereinigten_Staaten_Galveston New-Orleans Indien_Bombay Bremen New_York Liverpool Indien