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Vi. Das deutsche Reich zu Ende des Mittelalters.
glaubten des Ordens letzte Stunde gekommen. Doch noch einmal rettete ihn Heinrich von Plauen durch tapfere Vertheidiauua der Marrenburg und durch ein kräftiges Regiment vom Untergänge. Aber seine Kraft war gebrochen, die innern Verhältnisse unmer zerrütteter und fünfzig Jahre später mußten die 1456j Rüter tm Frieden zu Thorn Westpreußen an Polen abtreten und für Ostpreußen, das ihnen verblieb, die polnische Oberho he rt anerkennen.
Hochmeister Albrecht von Hohenzollern trat zur Reformation )oste den Orden auf und verwandelte Preußen in ein welt-1d25] lrches Herzogthum.
Vi. Das deutsche Reich }u Ende -es Mittelalters.
1. Rudolf von Habsburg.
Das Haus Hohenstaufen hatte dem deutscheu Reiche tüchtige Herrscher gegeben. Aber während diese in Italien kämpften, blieben dre pursten sich selbst überlassen und suchten sich in ihren Landen so viel als möglich unabhängig zu machen. Dadurch sank das karserüche Ansehn so sehr, daß nach dem Tode Wilhelms von lo’-e 10??^ Rutscher Fürst besonders lüstern war, die Krone izob—ö\ zu tragen. So trat ein Interregnum (Zwischenreich) em, und 17 Jahre lang war das Reich ohne Oberhaupt; denn die beiden fremden Fürsten Richard von Cornwallis (England) und Alfons der Weise von Castilien, au die man die Krone vergab, kamen wenig oder garnicht nach Deutschland. Alle Bande der Zucht und Ordnung lösten sich in dieser „kaiserlosen schrecklichen Zeit . Fürsten und Herren handelten ganz nach eigenem Gutdünken, unaufhörliche Fehden beunruhigten das Land; die Ritter sperrten mit ihren Burgen die Straßen, drückten Handel und Wandel durch schwere Zölle und überfielen und beraubten die vorüberziehenden Kaufleute; Kunst und Gewerbe lagen darnieder, kaum durfte der wohlhabende Bürger sich ruhig seines Besitzes freuen: kein andres Recht galt mehr als das Fanstrecht.
Solche Zustände ließen das deutsche Volk lebhaft wünschen, end-einen kräftigen Herrscher an der Spitze zu sehen, und auch dre Fürsten konnten jich nicht verhehlen, daß ein solcher dem Reiche noth that. Da sie aber ihre gewonnene Selbständigkeit nicht gern aufgeben mochten, so wählten sie nicht den mächtigen Ottokar von li 73—1291] Böhmen, sondern den Grafen Rudolf von Habsburg, den Sprößling eines in Schwaben und im Elsaß reich begüterten Geschlechts. Man hätte keine bessere Wahl treffen können. Rudolf stand wegen seiner Klugheit, Tapferkeit, Gerechtigkeitsliebe und
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_von_Plauen Heinrich Albrecht_von_Hohenzollern Albrecht Rudolf_von_Habsburg Rudolf Wilhelms Wilhelms Rutscher_Fürst Richard_von_Cornwallis Alfons Ottokar Ottokar Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf
Extrahierte Ortsnamen: Marrenburg Thorn Italien England Deutschland Schwaben
1. Geistesleben der Griechen. 41
Glückes. Einige solcher Sprüche und Lebensregeln werden an die Namen der sogenannten „sieben Weisen" geknüpft.
„Maß zu halten ist gut", das lehrt Kleobulus von Lindns;
„Jegliches vorbedacht", heißt Ephyra's Sohu Periander;
„Wohl erwäge die Zeit", sagt Pittakns von Mitylene;
„Mehrere machen es schlimm", wie Bias meint, der Priener;
„Bürgschaft bringet Dir Leid", so warnt der Milesier Thales;
„Kenne dich selbst", so befiehlt der Lacedämonier Chilon;
Endlich: „Nimmer zu sehr", gebeut der Cekropier Solon.
Thales gehört schon einer neuern Richtung der Philosophie an, die sich von dem praktischen Leben abwandte und den Urgrund und das Wesen aller Dinge zu erforschen suchte. Der Größte unter den Denkern dieser Zeit ist Pythagoras zu Kroton in 550 Unteritalien. Seine Lehren gründeten sich auf die Wissenschaft der Mathematik, wie er denn auch als Erfinder des nach ihm benannten pythagoreischen Lehrsatzes bekannt ist, dessen Ausfiuoung ihm so viel Freude machte, daß er zum Dank den Göttern eine Hekatombe opferte. Mit den vielen Schülern, die seine Weisheit ihm zuführte, bildete er einen Buud, dessen Mitglieder theils wissenschaftliche Zwecke verfolgeu, theils nach der Theilnahme an der Staatsregierung trachten sollten, damit die öffentlichen Angelegenheiten durch Besonnenheit und Weisheit und nicht durch Leidenschaft und Beschränktheit geleitet würden. Die ganze Lebensweise der Pythagoreer war eine streng geregelte. Sie hatten gemeinschaftliche Uebungen des Leibes und Geistes, gemeinschaftliche Mahlzeiten und gemeinschaftliche gottesdienstliche Handlungen; sie erkannten sich an bedeutungsvollen Sprüchen und Zeichen und an einer besondern leinenen Kleidung.
Der menschliche Geist durchmaß immer neue Bahnen. Ein Denker verdrängte des andern Lehren, ehe diese noch zu allgemeiner Geltung gelangt waren. Die Philosophie sank allmählich zum Gewerbe herab, das ihren Lehrern Ruhm, Geld und Ansehen verschaffen sollte. An die Stelle des unbefangenen Glaubens trat eine Aufklärung, die das Herz kalt und leer ließ. Den schädlichen Einwirkungen der neuen Weisheitslehrer („Sophisten") zu steuern, setzte sich Sokrates in Athen zur Lebensaufgabe. Er war der Sohn eines Bildhauers und von diesem selbst zur Bildhauerkunst angehalten worden; doch trieb er sie ohne Neigung und nur, um sich die nothwendigen Lebensbedürfnisse zu verschaffen. Diese waren äußerst gering. „Nichts bedürfen", sagte er, „ist göttlich; wer am wenigsten bedarf, kommt der Gottheit ant nächsten." So sah man ihn denn barfuß und in ärmlicher Kleidung einhergehen und heiteren Antlitzes die größten Entbehrungen erdulden. Regelmäßige, strenge Leibesübungen hatten seinen Körper gegen Hunger, Kälte, Hitze und jedes Ungemach so abgehärtet, daß er ohne sonderliche Mühe die Strapazen der Feldzüge ertragen
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1. Sparta. Lykurg. 27
tigert Kriegern heranzubilden. Zu diesem Zwecke gewöhnte er sie vor Allem an eine einfache, rauhe Lebensweise. Aller Aufwand in Kleidung, Geräth und Nahrung war verboten, kein Luxus, keine Schwelgerei wurde geduldet. Niemand war es gestattet, für sich allein zu speisen; die Mahlzeiten waren öffentliche und gemeinschaftliche, und Jeder mußte dazu einen monatlichen Beitrag an Mehl, Wein, Käse, Feigen und Geld liefern. Das Hauptgericht war die berühmte „schwarzesnppe", eiu Gemisch aus Schweinefleischbrühe, Blnt, Essig und Salz. Und damit das Volk nicht verweichlichte und fremde Sitten und Lebensweise annähme, war es verboten, außer Landes zu gehen. Ans demselben Grunde führte Lykurg auch eisernes Geld ein, welches jeden Verkehr mit den Nachbarvölkern unmöglich machte. Seitdem verschwand Diebstahl und Betrug aus Sparta, aber auch Künste und Gewerbe waren damit aus dem Lande verbannt.
Mit diesen Einrichtungen hing auch die strenge spartanische Erziehung zusammen, auf die Lykurg sein besonderes Augenmerk richtete. Neugeborne Kinder wurden untersucht und nur die kräftigen aufgezogen, die mißgestalteten und schwächlichen dagegen ohne Erbarmen ausgesetzt. Hatten die Knaben das Alter von sieben Jahren erreicht, so wurden sie aus dem elterlichen Hause entfernt und öffentlichen Erziehungsanstalten übergeben. Hier wuchsen sie zusammen auf, aßen, spielten und lernten gemeinschaftlich. Der Unterricht bestand hauptsächlich in Leibesübungen, im Laufen, Ringen, Springen, Diskus- und Speerwerfen, sowie im Gebrauch der Waffen. Dabei betraten die Jungen unbeschuht den steinigen Boden, gingen bei kurz geschorenem Haar ohne Kopfbedeckung, trugen nur ein einfaches Oberkleid, badeten sich fleißig im Flusse Eurotas und schliefen auf Schilfrohr, das sie sich selbst brechen mußten. Ihre Mahlzeiten waren sehr kärglich, doch gestattete man ihnen, um sich die für den Krieg nöthige List und Verschlagenheit anzueignen, sich Speise zu stehlen; wer sich aber ertappen ließ, mußte mit Seh lägen oder Hunger büßen. Auch sonst wurde jedes Vergehen, jede Versäumniß mit Stockschlägen oder Geißelhieben bestraft. Hm Schmerzen ertragen zu lernen, wurden die spartanischen Knaben am Feste der Artemis bis aufs Blut gegeißelt, und keiner durfte eine Miene verziehen. Auf geistige Ausbildung legte man wenig Werth, dagegen gewöhnte man die Knaben früh, ihre Gedanken kurz und bündig auszudrücken, wie denn die sinnvolle Kürze der „lakonischen" Redeweise sprichwörtlich geworden ist.
Nachdem Lykurg seine Gesetzgebung beendet hatte, nahm er dem Volke einen Eid ab, nichts an derselben zu ändern, bis er von einer Reise nach Delphi zurückgekehrt sei. Dort erhielt er deu Bescheid, seine Gesetze seien vortrefflich, und Sparta würde groß und .'glücklich sein, so lange es an ihnen festhielte. Da beschloß er sein Leben freiwillig zu enden, damit seine Mitbürger nie ihres Eides
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2. Athen. Solon. 29
kund und drohte in offenen Aufruhr überzugehen. Da wurde Solon der Retter seines Volkes. 594
Solon stammte aus königlichem Geschlechte. Eine unermüdliche Lerubegierde erfüllte ihn von früher Jugend an, und diese veranlaßte ihn auch, aufreiseu zu geheu, um die Welt zu erkunden und seine Kenntnisse zu bereichern. Aber mitten in der Unruhe des Wanderlebens blieb er mit seinem ganzen Sinnen und Trachten der Heimath zugewandt, und bei allem, was er beobachtete, überlegte er, wie er es für seine Vaterstadt verwerthen könne. Bald stieg denn auch fein Ruhm und sein Ansehen so hoch, daß er an die Spitze der Regierung berufen wurde, mit dem Aufträge die verwirrten Verhältnisse durch eine neue Staatseinrichtung zu ordnen.
Zunächst war es Solon darum zu thun, die Lasten des Volkes zu erleichtern. Er verordnete, daß alle wegen Schulden in Knechtschaft gehaltenen attischen Bürger in Freiheit gesetzt würden, und daß sich auch, fernerhin der Gläubiger nicht mehr an der Person des Schuldners vergreifen dürfe. Um die Rückzahlung eines Kapitals zu erleichtern, ließ er leichteres Geld prägen und bestimmte, daß alle nach altem Gelde gemachten Schulden in der neuen Münze bezahlt würden. Und damit auch in Zukunft der Bauer gegen die Habsucht der reichen Grundbesitzer gesichert sei, wurde der Zinsfuß herabgesetzt und die Bestimmung getroffen, daß Niemand mehr als ein gewisses Maß von Grund und Boden besitzen dürfe. Um Rechten und Pflichten in ein gleiches Verhältniß zu setzen, theilte Solon die Bürger nach ihrem Einkommen in vier Klaffen. Nur die Glieder der drei ersten Klassen hatten Zutritt zu den Staatsämtern, während die der vierten einzig an der Volksversammlung Theil nahmen. Dafür dienten die Ersteren als Schwerbewaffnete (Hopliten) im Landheer und auf der Flotte, die Letzteren als Leichtbewaffnete oder Matrosen. Rüstung und Waffen hatte sich Jeder selbst zu beschaffen, besondere Stenern wurden nur in Kriegszeiten erhoben.
An der Spitze der Staatsverwaltung standen neun Archonten.
Sie wurden ans der höchsten Vermögensklasse gewählt, mußten 30 Jahr alt sein und bekamen keine Besoldung. Die entscheidende Stimme in allen öffentlichen Angelegenheiten hatte die Volksversammlung, an welcher alle Athener, die das 20. Jahr überschritten und im Vollbesitz der bürgerlichen Rechte waren, Theil nehmen durften. Sie trat wenigstens viermal im Jahre auf offenem Markte zusammen, um die Wahl der Beamten vorzunehmen oder über Krieg, und Frieden, über Waffenstillstand und Bündnisse, über Erlassung neuer oder Abschaffung alter Gesetze zu berathen. Mitten inne zwischen den Archonten und der Volksversammlung stand der Rath der Vierhundert, dessen Mitglieder ans den drei oberen Klassen durchs Loos erwählt wurden und ebenfalls keinen Gehalt bezogen. Er hatte alle Anträge, welche das öffentliche Wohl be-
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Kapitel Ix. Die Zeit der griechischen Machtfülle. 45
Volke zu helfen, riß eine allgemeine Verderbtheit der Sitten ein. Der Patriotismus verschwand mehr und mehr. Nur ein guter Soldat blieb der Grieche, und deshalb fiug man an, sich als Söldner dem zu verkaufen, der gerade Soldaten brauchte.
Ein solches Beispiel bot der berühmte Zug der 10000.
Der Perserfürst Kyros der Jüngere wollte gegen seinen Bruder, den Großkönig, kämpfen. Weil Kyros Herr von Kleinasien war, lernte er die kriegerische Tüchtigkeit der Griechen kennen und erwarb sich einen spartanischen Feldherrn (Klearchos), der ihm 13 000 Krieger zuführte. Aber Kyros verlor in der schweren Schlacht am Euphrat sein Leben, so daß die wenigen Griechen bald allein im fremden Lande standen. Da hat sie der Athener Lenophon zurückgeführt. Nach kühnem, beschwerlichem Marsch kamen die letzten 10000 endlich am Gestade des Schwarzen Meeres an. (Ihr Freuden- 401/400. ruf: O Meer, 0 Meer!)
Nachdem endlich die Griechen die harte Militärherrschaft Spartas abgeschüttelt hatten, halten sich die größeren griechischen Staaten alle ziemlich das Gleichgewicht. Nur Athen erreicht durch feine ausgedehnten Handelsinteressen nach und nach wieder großen Glanz und Reichtum. Doch kam dieser Reichtum immer nur wenigen zugute. Arm und reich standen sich schroff gegenüber. Die Reichen verfügten über unzählige Sklaven. So kam es, daß die Masse des Volkes auch hier die Liebe zum Vaterlande verlor und nicht mehr Heere freier Bürger, sondern gemieteter Sölduer die Kriege des Staates zu führen begannen.
b) Die politischen Zustände in Griechenland nach dem Z'ckoponnesischen Krieg.
Der Übermut der Spartaner führt ein Bündnis fast aller Staaten gegen Sparta herbei. Da dieser neue Krieg sich besonders im letzten Teil um Korinth herum abspielte, so heißt er der Korinthische Krieg.
I. Korinthischer Krieg. In diesem Krieg behaupteten sich die Spartaner mühsam unter ihrem tapferen und fähigen König Agefilaos, der auf einem Fuße lahm war. Ihre Flotte aber wurde von den Persern, die ein athenischer Admiral (Koncm) befehligte, völlig vernichtet. Konon fuhr nach Athen und baute, von persischem Geld unterstützt, die langen Mauern und alle anderen Befestigungen wieder auf.
Endlich kam ein Friede zustande, der nach dem Spartaner Antalkidas genannt wird. Alle griechischen Staaten werden frei, Jonien wird wieder persisch.
Ii. Die kurze politische Macht Thebens. Den Spartanern war vom Großkönig aufgetragen worden, den Königsfrieden in Griechenland einzuführen. Sie benutzten diese Stellung, um bald hier, bald da einzugreifen und so ihre Macht in Griechenland neu zu befestigen. Auf einem Kriegszug gegen eine aufblühende Stadt auf der Chalkidike, Olynth, waren die Spartaner an Theben vorbeigekommen. Hier waren zwei Parteien, eine den
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I. Geschichten aus der Welt der Griechen.
dem stand, daß der Arzt ihn vergiften wolle. Alexander gab den Brief dem Arzte und trank, während der Arzt las, die Medizin. Sein Vertrauen wurde [Belohnt. Nach drei Tagen wurde der König wieder gesund.
Als der Perserkönig Darms Kodomannos fliehen mußte, geriet dessen Mutter und Gemahlin samt zwei Töchtern in die Gewalt Alexanders. Aber während sonst die Sieger damals die Gefangenen zu Sklaven zu machen pflegten, nahm sich Alexander der Frauen gnädig an und behandelte sie königlich. Als der unglückliche Darms das hörte, da betete er zu den Göttern: „Behaltet mir mein Reich, daß ich mich
dankbar zeigen kann, soll ich es aber verlieren, so gebt es keinem anderen als Alexander." Bald darauf ist Darius von einem Verräter ermordet worden. Alexander fand den Sterbenden und reichte ihm die Hand. Den Mörder hat er mit dem Tode bestraft.
Doch einen schlimmen Fehler hatte Alexander, den Jähzorn. Einer seiner Freunde, Klitos, der ihm in einer Schlacht das Leben gerettet hatte, hatte ihn beim Gelage schwer gereizt. Da geriet Alexander vor Wut außer sich und stach ihn nieder. Nachher hat er tief um Klitos getrauert.
Alexander der Große. Porträtbüste im Kapitolinischen Museum zu Rom.
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexanders Alexander Alexander Alexander Alexander Darius Darius Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander_der_Große Alexander
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dem Soldaten das Leben besonders sauer. Zn jedem Dienste mußten sie sorgfältig geschwärzt sein und — damit auch nicht die kleinste Falte sich bildete — feucht über die Beine geknöpft werden. Sie drückten nicht selten so gewaltig das Bein, daß es schmerzte oder einschlief. Die Hauptzier des Kopfes war ein bis zur Hüfte reichender dicker Haarzopf, der an dem knrzgefchorenen Kopfe festgebunden ward. An jeder Seite des Kopfes faß eine Haarlocke, die mit Pomade eingerieben und mit Puder überschüttet wurde. Ein hoher, mächtiger Hut deckte den Kopf. Ging es zur Parade, dann mußte schon am Abend vorher der ganze Anzug vollendet fein und der Soldat die ganze Nacht mit gedrehtem Zopfe und gestreckten Beinen in den engen Gamaschen regungslos auf einem Stuhle fitzend verbringen.
4. Sold. Die Gemeinen bezogen in manchen Ländern einen so geringen Sold, daß sie hungern oder betteln mußten, wenn sie es nicht vorzogen, durch Stricken, Spinnen usw. etwas nebenbei zu verdienen. Die meisten Unteroffiziere, sowie auch viele Gemeine waren verheiratet. Jede Soldateusamilie hatte in der Kaserne eine Stube und Kammer inne. Auch die Frau suchte zu erwerben: sie kochte, spann Wolle und strickte Strümpfe. Die Kaserne sah daher säst wie ein Werkhaus aus.
3. friedricb Mlkelm I. 1713—1740»
1. Sparsamkeit. Nach dem Tode seines Vaters bestieg Friedrich Wilhelm den Thron. Währenb der Vater Pracht und Answanb geliebt hatte, regierte der Sohn mit der größten Sparsamkeit. Seine Gemahlin und seine Töchter strickten, nahten, häkelten und befaßten sich fleißig mit anderen häuslichen Arbeiten. Von den 100 Hofbeamten seines Vaters behielt er nur 12. Über 100 Luruspserde, viele Prachtwagen sowie die Perlen und Ebelsteine verkaufte er und bezahlte davon die Schulden, die fein Vater gemacht hatte. In den ersten Jahren feiner Regierung trug er einfache, bürgerliche Kleidung, später die Uniform eines Obersten. Durch ihn ist es bei den Fürsten Sitte geworden, Uniform zu tragen. Auf feiner Tafel erschien gewöhnlich einfache Hausmannskost; nur wenn hoher Besuch eintraf, durfte sie mit feinen und teuren Speisen besetzt werden.
2. Strenge. Der König war von früh bis spät unausgesetzt tätig. Eine solche Tätigkeit verlangte er auch von allen seinen Beamten. Wehe, wenn jemand seine Schuldigkeit nicht tat! Als er erfahren, daß der Torfchreiber in Potsdam die Bauern des Morgens vor dem Tore warten läßt, begibt er sich eines Morgens selber borthin, und ba er den säumigen Beamten noch im Bett findet, prügelt er ihn mit den Worten: „Guten Morgen, Herr Torfchreiber!" höchst eigenhändig aus dem Bette heraus. Seine Minister und Räte mußten im Sommer um 7, im Winter um 8 Uhr bei ihm erscheinen. „Wir bezahlen sie, daß sie arbeiten sollen," sagte bet König. Unrebliche Beamte ließ er hängen, gleichviel ob vornehm ober gering. So schuf der König ein Beamtentum, das sich durch Fleiß, Gewissenhaftigkeit und Sparsamkeit auszeichnete. Tagebi'ebe und Müßiggänger waren ihm besonbers znwiber. Sah er irgeubwo einen Arbeiter aus dem Felbe ober bei einem Bau müßig stehen, so gebrauchte er ohne weiteres seinen Knotenstock.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
24 Iii. Sparta und Athen. Die Perserkriege.
Jahren erreicht, so wurden sie ffentlichen Erziehungsanstalten bergeben. Hier wuchsen sie zusammen auf, aen, spielten und lernten gemeinschaftlich. Der Unterricht bestand hauptschlich in Leibesbungen, sowie im Gebrauch der Waffen. Dabei betraten die Jungen unbeschuht den steinigen Boden, gingen bei kurz geschorenem Haar ohne Kopfbedeckung, trugen nur ein einfaches Oberkleid, badeten fleiig im Enrotas und schliefen auf Schilfrohr, das sie sich selbst brechen muten. Ihre Mahlzeiten waren krglich, doch gestattete man ihnen, um sich die fr den Krieg ntige List und Verschlagen-heit anzueignen, Speise zu stehlen; wer sich aber ertappen lie, mute mit Schlgen oder Hunger den. Auch sonst wurde jedes Vergehen mit Geielhieben bestraft. Um Schmerzen ertragen zu lernen, wurden die spartanischen Knaben am Feste der Artemis bis aufs Blut gegeielt, und keiner durfte eine Miene verziehen. Auch gewhnte man die Knaben frh, ihre Gedanken kurz und bndig auszudrcken, wie denn die sinnvolle Krze der lakonischen" ^Redeweise sprichwrtlich geworden ist.
Nachdem Lykurg seine Gesetzgebung beendet hatte, nahm er beut Volke einen Eid ab, nichts an derselben zu ndern, bis er von einer Reise nach Delphi zurckgekehrt sei. Dort erhielt er den Bescheid, seine Gesetze seien vortrefflich, und Sparta werde groß und glcklich sein, so lange es an ihnen festhalte. Da beschlo er sein Leben freiwillig zu enden, damit seine Mitbrger nie ihres Eides entbunden wrden.
Die Folgen der lyknrgischen Gesetzgebung machten sich bald bemerkbar. Sparta blhte zu einem krftigen Gemeinwesen empor, das im Laufe der Jahrhunderte die Hegemonie (Vorherrschaft) zu-erst der den Peloponnes, dann der ganz Griechenland erlangte.
2. Athen. Solon.
Nachdem die Dorer den Peloponnes eingenommen, suchten sie sich auch in Attika festzusetzen und belagerten Athen. Ein Orakel-spmch hatte ihnen den Sieg verheien, wenn König Kodros nicht von ihnen gettet wrde. Als Kodros dies erfuhr, verkleidete er sich als Bauer, begab sich ins dorische Lager und wurde erschlagen. Darauf zogen die Dorer, an dem Gelingen ihres Unternehmens verzweifelnd, nach dem Peloponnes zurck. Die Athener aber hielten niemand fr wrdig, des heldenmtigen Kodros Nachfolger zu sein und schafften die Knigswrde ab. An die Spitze der Regierung trat ein auf Lebenszeit gewhlter Archon, der dem Volke Rechenschaft abzulegen hatte. Spter wurde die Amtsdauer desselben auf zehn Jahre beschrnkt, und zuletzt verteilte man die hchste Gewalt
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84 Viii. Tie Kmpfe um die Alleinherrschaft.
kanus zum Hohenpriester und Fürsten der Jnda eilt, mit der Verpflichtung, eilten jhrlichen Tribut an Rom zu zahlen.
Als Pomp ejus aus dem Morgenlande zurckkehrte, schwankte in Rom noch immer der Kampf zwischen den Parteien hin und her. Es wre ihm ein Leichtes gewesen, bei der herrschenden Verwirrung die ganze Gewalt im Staate an sich zu reien. Aber es fehlte ihm dazu die Entschlossenheit. Und als er endlich die Hand nach der Herrschaft ausstreckte, wagte er es, nur in Verbindung mit einem Manne, der ihn an geistiger Gre weit berragte. Dieser Mann war Julius Csar.
Csar war von majesttischer Gestalt und besa auerordentliche Geistesgaben. Krperliche bung und Abhrtung, Gewandtheit im Reiten, Fechten und Schwimmen machten ihn fhig, alle Ent-behrnngen und Anstrengungen mit den Truppen zu teilen. Klarheit und Sicherheit zeigte er in den schwierigsten Lagen; Not und Verlegenheit schienen nur geschaffen, seinen erfinderischen Geist und sein entschlossenes Handeln noch mehr ins rechte Licht zu stellen. der seine Soldaten hatte er eilte unwiderstehliche Gewalt: sein Mut, seine Tapferkeit, seine Feldherrngabe erfllte sie mit Vertrauen und Siegesgefhl. Die Gewandtheit und Klarheit seiner Rede, verbunden mit Wohllaut und Strke der Stimme, rissen alle Zuhrer mit fort. Er war gleich groß als Feldherr, Staatsmann, Gesetzgeber, Rechtsgelehrter, Redner und Geschichtschreiber. Immer strebte er nach dem Hchsten. Ich will lieber in einem Dorfe der erste, als in Rom der zweite sein," sagte er. Er unterlie aber auch nichts, was ihn zu den hchsten Staatsmtern wrdig und geschickt machen konnte. Durch verschwenderische Freigebigkeit und durch glnzende Ausstattung der ffentlichen Spiele fesselte er die Menge an sich. Es machte ihm wenig Sorge, da dabei nicht nur sein ganzes Vermgen zu Grunde ging, sondern auch seine Schulden so hoch stiegen, da er selbst sagte, er bedrfe mehrerer Millionen, um nichts zu haben. Und er hatte sich nicht verrechnet. Die Gunst des Volkes hob ihn von Stufe zu Stufe, und die reichen Einnahmen , die ihm als Statthalter von Spanien zuflssen, waren mehr als ausreichend, die ungeheure Schuldenlast zu tilgen, hk
Mit kluger Berechnung schlo sich Csar nach seiner Rckkehr ans Spanien dem Pompejns an. Beide verbanden sich dann mit dem durch seinen Reichtum sprichwrtlich gewordenen Crassus, dem Besteger des Spartaens, zu gemeinschaftlichem Handeln. So ent-60 stand das erste Triumvirat (Dreimnnerbund), dessen erste Folge war, da Csar fr das nchste Jahr zum Konsul gewhlt wurde. Hierauf lie er sich die Statthalterschaft der das eisalpunsche Gallien (Norditalien) erteilen, und der Senat verlieh ihm dazu
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Extrahierte Personennamen: Julius_Csar
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Rom Spanien Spanien Gallien Norditalien
2. Athen. Solon. 25
unter neun Archonten, die alljhrlich neu gewhlt und smtlich den eblen Geschlechtern entnommen werben muten. Die Ebellente (Eupatriden) besaen alle Macht und (Ehrenstetten und benutzten sie zum Vorteil ihres Stanbes. Sie waren die einzigen Richter und ihre Urteilssprche waren nicht frei von Parteilichkeit. Dabei hatte das Volk an den Lasten des Staats, an Stenern und am Kriegsdienste, reichlich mitzutragen. Sahen sich nun die Bauern durch die Not gebrngt, bei den adligen Gutsbesitzern, deren Fruchtcker grtenteils in der ergiebigen Ebene lagen, Geld aufzunehmen, fo brachte sie der bermig hohe Zins in noch grere Abhngigkeit von ihren Glubigern, denen die harten Schuldgesetze sogar das Recht gaben, sie in die Sklaverei zu verkaufen. Diese Zustnde erzeugten eine tiefe Mistimmung im Volke. Man sehnte sich nach einer besseren Ordnung der Dinge, und vor allem drang man aus Abfaffuug geschriebener Gesetze, um nicht ferner der Willkr der Ebelleute preisgegeben zu fein. Drakon wurde beauftragt, diese Forderung zu befriedigen. Aber die allzugroe Hrte feiner Gesetze, von denen man sagte, sie feien mit Blut geschrieben, war wenig geeignet, die Lage der nieberen Klaffen zu verbessern. Eine bumpse Grung gab sich allenthalben fitnb und drohte in offenen Aufruhr berzugehen. Da wurde Solon der Retter feines Volkes. 594
Solon stammte aus kniglichem Gefchlechte. Eine unermb-liche Lernbegierde erfllte ihn von Jugend an, und diese veranlagte ihn auch, auf Reifen zu gehen, um feine Kenntuisie zu bereichern.
Aber mitten in der Unruhe des Wanderlebens blieb er mit feinem Sinnen und Trachten der Heimat zugewandt, und bei allem, was er beobachtete, berlegte er, wie er es fr feine Vaterstadt verwerten knne. Bald stieg denn auch fein Ansehen so hoch, da er an die Spitze der Regierung berufen wurde, mit dem Auftrage die verwirrten Verhltnis durch eine neue Staatseinrichtung zu ordnen.
Zunchst war es Solon darum zu tun, die Lasten des Volkes zu erleichtern. Er verordnete, da alle wegen Schulden in Knechtschaft gehaltenen attischen Brger in Freiheit gesetzt wrben, nnb ba sich auch fernerhin der Glubiger nicht mehr an der Perfon des Schuldners vergreifen brfe. Um die Rckzahlung eines Kapitals zu erleichtern, lie er leichteres Gelb prgen und erlaubte, ba alle nach altem Gelbe gemachten Schulben in der neuen Mnze bezahlt wrden. Und bamit auch in Zukunft der Bauer gegen die Habsucht der reichen Grundbesitzer gesichert fei, wurde der Zinsfu herabgesetzt. Um Rechte und Pflichten in ein gleiches Verhltnis zu fetzen, teilte Solon die Brger nach ihrem Einkommen in vier Klassen. Nur die (^lieber der brei ersten Klaffen hatten Zutritt zu den Staatsmtern, whrenb bic der vierten einzig an der Volks-
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