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1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 208

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
208 Vi. Das deutsche Reich zu Ende des Mittelalters. das Reich in zehn Kreise eingetheilt; diese waren der östreichische, bairische, schwäbische, fränkische, oberrheinische, kurrheinische, bnrgnndische, westfälische, niedersächsische und ob er sächsische. Jedem Kreise war ein Haupt mann vorgesetzt, der über Vollstreckung der Urtheile des Reichskammergerichts zu wachen hatte, und unter dessen Vorsitz die Kreistage abgehalten wurden, auf welchen die besonderen Angelegenheiten des Kreises zur Berathung kamen. Unter Maximilian wurden auch die von Franz von Taxis erfundenen Posten eingeführt. Nach Außen war der Kaiser nicht glücklich. Die Franzosen, welche sich Mailands bemächtigt hatten, mußte er in dem Besitze desselben bestätigen, und zu einem beabsichtigten Zuge gegen die Türken verweigerten ihm die Fürsten ihren Beistand. Dagegen begründete er durch die Verheirathuug seiner Kinder Philipp und Margarethe mit Johanna und Johann von Castilien, sowie durch die seiner Enkel Ferdinand und Maria mit Anna und Ludwig von Ungarn und Böhmen die Größe seines Hauses. 4. Friedrich von Hohenzollern. Die Stammburg der Hohenzollern liegt auf einer steilen Felshöhe der schwäbischen Alp, in demselben Lande, aus welchem auch die mächtigen Geschlechter der Hohenstaufen und Habsburger hervorgegangen sind. Zn Ende des 32. Jahrhunderts wurde ein Graf Friedrich vou Hohenzollern Burggraf von Nürnberg. Als solchem war ihm die höchste Gerichtsbarkeit an Kaisers Statt und der oberste Militärbefehl in dem ihm untergebenen Bezirke übertragen. Seine Nachfolger gelangten im Laufe der Zeit zu immer größerem Ansehn. Gute Verwaltung und treues Festhalten an Kaiser und Reich häuften Güter und Rechte auf ihr Haus, dem sich an Macht und Einfluß bald keines im fränkischen Lande an die Seite stellen konnte. Der glänzendsten Zukunft aber führte Friedrich Vi. sein Geschlecht entgegen. Friedrich war ein reichbegabter Fürst von umfassender Bildung, dabei geübt in allen ritterlichen Künsten. Seine Mäßigung und Besonnenheit, gepaart mit Muth und Entschlossenheit, machten ihn geschickt, im Rathe wie im Felde eine hervorragende Stellung einzunehmen. Jung noch schloß er sich an Sigismund an, kämpfte mit ihm bei Nikopolis gegen die Türken und entfaltete dann eine entscheidende Thätigkeit bei der Wahl desselben zum deutscheu Kaiser. Sigismund wußte die Verdienste des klugen und kräftigen Hohenzollern viel zu sehr zu schätzen, als daß er nicht hätte wünschen sollen, ihn noch fester an seine Person zu fesseln. Er verlieh ihm i4iidarnm die Statthalterschaft der Mark Brandenburg mit allen Rechten und Befugnissen eines wirklichen Landesfürsten, doch mit Ausnahme der Kur- und Erzkämmererwürde. Zugleich verschrieb

2. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 200

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
200 Vi. Das deutsche Reich zu Ende des Mittelalters. glaubten des Ordens letzte Stunde gekommen. Doch noch einmal rettete ihn Heinrich von Plauen durch tapfere Vertheidiauua der Marrenburg und durch ein kräftiges Regiment vom Untergänge. Aber seine Kraft war gebrochen, die innern Verhältnisse unmer zerrütteter und fünfzig Jahre später mußten die 1456j Rüter tm Frieden zu Thorn Westpreußen an Polen abtreten und für Ostpreußen, das ihnen verblieb, die polnische Oberho he rt anerkennen. Hochmeister Albrecht von Hohenzollern trat zur Reformation )oste den Orden auf und verwandelte Preußen in ein welt-1d25] lrches Herzogthum. Vi. Das deutsche Reich }u Ende -es Mittelalters. 1. Rudolf von Habsburg. Das Haus Hohenstaufen hatte dem deutscheu Reiche tüchtige Herrscher gegeben. Aber während diese in Italien kämpften, blieben dre pursten sich selbst überlassen und suchten sich in ihren Landen so viel als möglich unabhängig zu machen. Dadurch sank das karserüche Ansehn so sehr, daß nach dem Tode Wilhelms von lo’-e 10??^ Rutscher Fürst besonders lüstern war, die Krone izob—ö\ zu tragen. So trat ein Interregnum (Zwischenreich) em, und 17 Jahre lang war das Reich ohne Oberhaupt; denn die beiden fremden Fürsten Richard von Cornwallis (England) und Alfons der Weise von Castilien, au die man die Krone vergab, kamen wenig oder garnicht nach Deutschland. Alle Bande der Zucht und Ordnung lösten sich in dieser „kaiserlosen schrecklichen Zeit . Fürsten und Herren handelten ganz nach eigenem Gutdünken, unaufhörliche Fehden beunruhigten das Land; die Ritter sperrten mit ihren Burgen die Straßen, drückten Handel und Wandel durch schwere Zölle und überfielen und beraubten die vorüberziehenden Kaufleute; Kunst und Gewerbe lagen darnieder, kaum durfte der wohlhabende Bürger sich ruhig seines Besitzes freuen: kein andres Recht galt mehr als das Fanstrecht. Solche Zustände ließen das deutsche Volk lebhaft wünschen, end-einen kräftigen Herrscher an der Spitze zu sehen, und auch dre Fürsten konnten jich nicht verhehlen, daß ein solcher dem Reiche noth that. Da sie aber ihre gewonnene Selbständigkeit nicht gern aufgeben mochten, so wählten sie nicht den mächtigen Ottokar von li 73—1291] Böhmen, sondern den Grafen Rudolf von Habsburg, den Sprößling eines in Schwaben und im Elsaß reich begüterten Geschlechts. Man hätte keine bessere Wahl treffen können. Rudolf stand wegen seiner Klugheit, Tapferkeit, Gerechtigkeitsliebe und

3. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 284

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
284 V. Brandenburg - Preußens wachsende Macht. 1598—1608] Joachim Friedrich, der — gegen das Testament des Vaters — auf Grund des Hansgesetzes Albrecht Achilles', das in dem Geraer Vertrage seine Bestätigung erhielt, in der Regierung der gesammten brandenbnrgischen Lande folgte, gab sich wie sein Vorgänger ausschließlich den Werken des Friedens hin. Ein besonderes Verdienst erwarb er sich durch Einrichtung einer obersten Verwaltungsbehörde, des Geh eimeraths-Collegiums, dem er mit Ausnahme des Religions- und Unterrichtswesens sowie der Rechtspflege alle äußeren und inneren Angelegenheiten des Staates unterstellte. Auch die geistigen Interessen seines Volkes vernachlässigte er nicht. Auf seinem Jagdschlösse Joachimsthal bei Grimuitz in der Uckermark gründete er eine Fürstenschule, welche später nach Berlin verlegt wurde, wo sie unter dem Namen des Joachimsthal'schen Gymnasiums noch jetzt fortbesteht. 1608—1619] Johann Sigismund, ein Fürst von lebhaftem Geiste und festem Willen, erwarb dem Kurstaate zwei bedeutendere Ländermassen, das Herzogthum Preußen und einen Theil der Jülich'-schen Erbschaft, nämlich das Herzogthum Cleve und die Grafschaften Mark und Ravensberg. Auf beide hatte er als Gemahl eiuer Tochter des letzten Herzogs von Preußen und der ältesten Schwester des letzten Herzogs von Jülich, Cleve und Berg die gegründetsten Ansprüche. Den Verlauf des Jülich'schen Erbfolgestreits haben wir bereits kennen gelernt, ebenso ist erwähnt worden, daß der Kurfürst bei dieser Gelegenheit zur reformirten Kirche übertrat. In Preußen hatte schon Joachim Friedrich und nach ihm Johann Sigismund an Stelle des schwachsinnigen Albrecht Friedrich, des Sohnes jenes Albrecht von Hohen-zollern, der sich in dem bisherigen Ordenslande eine weltliche Herrschaft gegründet, die Regierung geführt, als derselbe starb 1618] und nun das Herzogthum ganz an Brandenburg siel. Selten that wohl einem Lande ein kraftvoller Fürst mehr noth, als zur Zeit des dreißigjährigen Krieges. Leider war 1619—1640] Georg Wilhelm, der Sohn und Nachfolger Johann Sigismunds, ein solcher^nicht. Geleitet von seinem Minister, dem Grafen Adam von Schwarzenberg, welcher Katholik war und im Solde des Kaisers stand, hielt er sich meist zu der Partei des Letzteren, und erst Gustav Adolfs Drohungen konnten ihn bewegen, sich der Sache der Protestanten anzuschließen, die er dauu im Prager Frieden wieder verließ. Die Folge dieser unentschlossenen Haltung war, daß man weder auf kaiserlicher, noch auf schwedischer Seite den Kurfürsten sonderlich achtete; die Mark wurde ein Spielball der kämpfenden Heere, und unsägliches Elend kam über Land und Volk. Doch zum Glück für Brandenburg wie für unser gesammtes deutsches Vaterland folgte auf den schwächsten der Hohenzollern — der große Kursürst.

4. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 308

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
308 Vi. Friedrich der Große und der siebenjährige Krieg. i5. gebr.-i Friedrich überwältigen zu können. Es wurden Unterhandlungen 176^ J angeknüpft, die endlich zu dem Frieden von Hubertusburg (einem sächsischen Jagdschlösse zwischen Grimma und Oschatz) führten, in welchem allen Theilen der frühere Besitzstand gewährleistet wurde, Friedrich also Schlesien behielt. Stärker und ruhmreicher denn je ging Preußen aus dem siebenjährigen Kriege hervor. Es hatte seine Kraft siegreich erprobt, sich einen geachteten Namen erworben, und während es früher nur eine einflußreiche Stellung in Deutschland einnahm, hatte es sich jetzt jit einer europäischen Großmacht emporgeschwungen. 7. Friedrichs des Großen Regierungsthätigkeit. Erste Theilung Polens. Es ist schwer zu sagen, nach welcher Seite hin Friedrich der Große mehr Bewunderung verdient, ob als Feldherr oder als Regeut. Jedenfalls war seine Regierungsthätigkeit eine so bervorragende und entscheidende, daß man gewohnt ist, Preußen als den „Staat Friedrichs des Großen" zu bezeichnen, und daß das ganze Zeitalter seinen Namen trägt. Kaum war er in seine Hauptstadt zurückgekehrt, als er sich mit aller Kraft seines hohen Geistes den Geschäften des Friedens zuwandte, denen er mit geringen Unterbrechungen bis an das Ende seines Lebens treu blieb. Vor allein galt es, dem schwer geschädigten Landbau aufzuhelfen. Das in den Magazinen noch vorhandene Getreide wurde den Bauern zur Aussaat geschenkt; besonders verarmte Gegenden erhielten auf kürzere oder längere Zeit Befreiung von den Abgaben; an Geldunterstützungen verausgabte der Staat viele Millionen. In den Oder-, Warthe- und Netzebrüchen, an der Havel, am Rhin und in der Altmark wurden Sümpfe trocken gelegt und öde, morastige Landstrecken in blühende Felder und Wiesen verwandelt. Kolonisten wurden in die entvölkerten Provinzen eingeladen und mit Häusern, Ackergeräth und baarem Vorschuß versehen. Preußen war das erste deutsche Land, in welchem, Dank den Bemühungen des Köuigs, die Kartoffel in ausgedehnterem Maaße angebaut wurde. — Gleiche Sorgfalt wandte Friedrich der Beförderung der Gewerbthätigkeit zu. Er unterstützte inländische Fabriken, legte Spinnereien an und sorgte für den Absatz der Leinwand nach dem Auslande, besonders nach Amerika, verbot die Ausfuhr der rohen Wolle, um die Tuchfabrikation zu heben, machte Versuche zur Einführung des Seidenbaues und gründete die große Porzellanfabrik in Berlin. Einfache und strenge Rechtspflege war fortwährend des Königs Augenmerk. Er bestrafte jede Parteilichkeit der Richter mit sofortiger Amisentsetzung, kürzte die Prozesse ab und milderte die Härte der Strafen. „Ein Richtercollegium, das Ungerechtig-

5. Geschichte des Altertums - S. 42

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
42 Hi. Die Kultur und Geschichte der östlichen Mittelmeervölker. verherrlicht. Es traten jetzt schon drei Schauspieler auf. Sophokles weist nach, daß mächtiger als wir Menschen die Gerechtigkeit und die Wahrheit, Vergeltung und Tugend sind. (Eine Hauptschöpfung von ihm ist die Behandlung der Schicksale des Oedipns.) Anaxagoras. Aber noch weiter griff der athenische Geist. Anaxagoras, der Philosoph und Freund des Perikles, lehrte, daß die Welt aus llrftoffeu zusammengesetzt sei. Doch zeigte sich bereits in diesem Staate, daß auch alles Gute, wenn es einseitig ausgebildet wird, ungesund werden muß. In Athen war die Einzelpersönlichkeit ausgebildet. Darauf beruhte die Spannkraft und der Sophisten, kühne Aufflug dieses Staates. Aber jetzt traten Männer ans, die da lehrten, der gebildete Mensch sei selbst das Maß aller Dinge, es sei seine Pflicht und fein Recht, ganz frei, ohne auf andere Rücksicht Zu nehmen, seinen Neigungen und Wünschen nach zu leben. Der Starke habe das Recht, den Schwachen zu unterdrücken. Diese Männer hießen Sophisten (d. h. ursprünglich Meister im Wissen, später aber verstand man unter diesem Namen: Aufschneider, Betrüger.) Diese Anschauungsweise fand schließlich viele Anhänger, von denen der bedeutendste Alkibiades war. So kam es, daß Athen immer herrischer gegen seine Bundesgenossen auftrat und sie sich mehr und mehr entfremdete. 43t-405. 2. Der Pelopormesische Krieg. Die wachsende Mißgunst Spartas und das stolze Selbstbewußtsein Athens wie seine Sucht, die Nachbarstaaten sich zu unterwerfen, führte zu einem furchtbaren Kriege aller Griechen gegeneinander, zu dem Bürgerkrieg, der den Namen des Peloponnesifchen Krieges führt. Es war ein Krieg zwischen den Doriern und den Ioniern. Land- und Seemacht kämpften miteinander. Der Krieg tobte von 431—404, also säst 30 Jahre. Nach wechselvollen Kämpfen unter Einmischung der Perser wurde Athen endlich, nachdem es seine besten Männer verloren hatte, von Sparta bezwungen. a) Der Hang des Krieges. Weil die Spartaner zu Lande viel mächtiger waren als die Athener, ließ Perikles die Landbevölkerung Attikas sich hinter den langen Mauern verbergen. Wenn nun die Spartaner kamen und das offene Land verwüsteten, besonders die Ölbäume abhieben, so zogen die Athener ans und plünderten die Küsten des Peloponnes. Aber die Athener hatten besonbers Mühe, ihre Bunbesgenossen vor bent Abfall zu bewahren. Es kam trotzdem vor, daß Inseln und Städte ihnen untreu wurden, und nur mittels harter Strafen behaupteten sie ihr Ansehen. (Abfall von Lesbos, von Städten auf der Chalkidike.) Schlimm wurde es in Athen, als in der zusammengepferchten Menschenmasse ansteckende Krankheiten ausbrachen und viele hinwegrafften; auch Perikles starb. Nachdem sich beide Parteien gegenseitig schweren Schaben

6. Orientalische und griechische Geschichte - S. 53

1888 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 53 — gang vor durch allmählichen Abfall der wichtigsten Statthaltereien (Babylon), Umsichgreifen Mediens, besonders nach einer gewaltigen Überflutung durch die Einbruch der Skythen, welche nach Herodot 28 Jahre lang 635(4)—607(6) über ganz Vorder-Asien erging?) Medien ermannte sich zuerst, 607(6)-ca. fünfzehn Jahre nach dem Beginn des Einbruchs, nach und nach auch die andern. Doch blieben mehrfach Reste der Skythen sitzen?) Es folgt Wiederaufnahme des Vernichtuugs- Untergang krieges gegen Assyrien von seiten Mediens und Baby- mfit,ncns‘ loniens, jetzt mit durchgreifendem Erfolg. Heldenmütiger Widerstand des ©arctk[o§J oder Sardanapal in den ersten beiden Jahren (Widerspruch gegen seine weibische Charakteristik). Im dritten Jahre riß eine ungewöhnlich reißende Überschwemmung des Tigris eine gewaltige Bresche in die Mauer. Sardanapal verzweifelte und verbrannte sich, seine Weiber und seine Schätze3) (die Trümmer des Südwest-Palastes zeigen Spuren des Feuers). Die Stadt wurde genommen, das Land von den Siegern geteilt zwischen 606 und 600. Die Denkmale Einnahme schweigen natürlich von dem Untergang (der ja als solcher die St"** um Verewigung seiner selbst ausschloß), aber in Chalah enthält eine Inschrift den Namen des letzten Herrschers: Assur-idil-ili, Sohn Asarhaddons. Das erste Weltreich, Assyrien, die Zusammenfassung der meisten vorgenannten Staaten, ging so unter. Welt geschichtliche Leistung: Organisation deskrieges im großen, Anfang eigentlicher Kriegskunst, dadurch Weltreich. — Kleinasiatische Staaten siehe 3. Periode. Iii. Periode: Neuzeit des orientalischen Altertums. Fünf Reiche sind teils mittelbar teils unmittelbar hervorgegangen aus den Trümmern des assyrischen Reiches: 1. Das reorganisierte Ägypten. 2. Nen-Babylonien. 3. Medien. 4. Lydien (auch Phrygien). 5. Persien. x) Jerem. 6, 22—25. 2) Skythopolis in Palästina, Sakasene in Armenien, unter dessen Völkern auf Keilinschriften der Name Hunnas vorkommen soll. 3) Sardan — Sandon — der tyrische Melkart; also die Mannweiblichkeit des Königs ist mythologische Ausdeutung. Die Selbstverbrennung ist ein mehrfach bei den Semiten wiederkehrender Sühnetod, z. B. Kroisos von Lydien, Hamilkar, der Feldherr der Karthager, bei Himera.

7. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 140

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
140 Schluß, Deutschlands Stellung in der Weltwirtschaft, || chemischen Industrie zu erlangen, in der Textilindustrie dem englischen Über- gewicht erfolgreich zu begegnen und auch in den meisten anderen Gewerbe- zweigen unsere Produktion so zu fördern, daß Deutschland neben England und den Vereinigten Staaten in industrieller Beziehung als ein geachteter, wohl auch gesürchteter Konkurrent dasteht. Über unsern Anteil am Handel und Verkehr haben wir bereits bei dem Verkehrswesen und dem Vergleich mit England, Frankreich und den übrigen I Verkehrsländern gesehen, daß wir an die zweite Stelle im Welthandel und Seeverkehr gerückt sind und damit unsern westlichen Nachbar, Frankreich, erheb- lich überholt haben. Den Betrag, den wir für Waren an das Ausland mehr zahlen, als wir an dasselbe verkaufen, bekommen wir durch Schiffsfrachten und Zinsen von in dem Auslande angelegten Kapitalien reichlich wieder herein, die „Zahlungsbilanz" gestaltet sich somit viel günstiger als die ..Handelsbilanz". Die Aufgabe unserer Wirtschaftspolitik muß es sein, diese Verhältnisse nach Möglichkeit zu schützen. Englands „Imperialismus", Amerikas „Monroe- doktrin", der russische Hochschutzzoll streben danach, uns unsern Anteil am Welt- verkehr zu schmälern. Um so mehr müssen wir besorgt sein, in solchen Gebieten uns Einfluß zu verschaffen, deren wirtschaftliche Erschließung der Hauptsache nach noch der Zukunft überlassen ist; man nennt dies „Politik der offenen Tür". Aufgabe des deutschen Kaufmanns aber muß es sein, durch rastloses Streben seine Beziehungen im Weltverkehr zu fördern und dadurch befruchtend auf unsere Industrie und alle Erwerbszweige einzuwirken, so daß der Deutsche in Zukunft von seinem Vaterlande sagen kann „Deutschland voran in der Welt", wie der Engländer bisher behaupten konnte: ,,Britannia rules the world" (England beherrscht die Welt). Druck von Velhagen & Klastng in Bielefeld.

8. Der Weltkrieg 1914/15 - S. 22

1915 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Pferde, die seit Monaten keinen Hafer bekommen hatten, einen Durchbruch unmöglich machte. Dann ergab sie sich unter ehrenvollen Bedingungen. Im fernen Ostasien, am südlichen Gestade der Halbinsel Schantung, liegt unsre schöne, musterhafte Kolonie Tsingtau. Aus einem elenden Fischerdorf mit schmutzigen Lehmhütten haben deutsche Tatkraft und Umsicht unter Leitung der Marine in 17 Jahren eine schmucke Stadt geschaffen mit breiten Straßen, hellen Häusern, roten Giebeln und Türmen, einen Stapelplatz des Welthandels. Wir waren auf dieses Kleinod besonders stolz und erhofften noch eine glänzende Entwickelung in der Zukunft. Als uns nun durch schweren Kampf in Europa die Hände gebunden waren, kam Japan wie ein feiger Räuber und überfiel die kleine Besatzung. Wir wollten es zuerst nicht glauben. Hatten doch die Japaner alles, was sie konnten, wodurch ihr Land groß und stark geworden war, von den Deutschen gelernt und waren allzeit besonders freundlich bei uns aufgenommen worden! Aber die Deutschen mußten auch hier sehen, daß alle guten Dienste, die sie in ihrer Gutmütigkeit andern Völkern erwiesen haben, mit Undank, Treulosigkeit und Verrat gelohnt werden. Aus China eilten viele Deutsche herbei und verstärkten die Besatzung auf 3500 Mann. Gegen die fetzten sich 23000 Japaner mit 140 schweren Geschützen und 1000 Engländer in Bewegung. Die wackeren Deutschen zeigten den Gelben, daß es nicht so leicht ist, die schwarz-weiß-rote Flagge herunterzuholen. Treu erfüllten sie das Wort, das ihr Befehlshaber Meyer-Waldeck an den Kaiser drahtete: „Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs äußerste!" und flochten in den Ruhmeskranz deutscher Heldentaten noch ein frisches Blatt. 70 Tage wehrte sich die kleine Schar. Die Japaner verloren nach ihrem Bericht 5403 Mann. Aber es war ein Kampf mit ungleichen Waffen. Am 7. November wurde die Festung im Sturm genommen. In echter Nibelungentreue ging das österreichische Kriegsschiff Kaiserin Elisabeth mit in Kampf und Tod. Das Mutterland konnte seinen Kolonien keine Hilfe bringen. Endgültig wird ihr Schicksal erst auf den Schlachtfeldern Europas entschieden. Ueilnabme der Ciirfm am Kriege. Der Dreiverband reizte auch die Türkei zum Kriege. Die Engländer zogen auf türkischem Gebiet am Suezkanal Truppen zusammen, und die Russen griffen türkische Schiffe im Schwarzen Meer an. Als alle Einsprüche gegen solche Behandlung nichts fruchteten, erklärte der Sultan den Krieg und entfaltete die heilige Fahne gegen die Unterdrücker der moslemitifchen Welt. Die Hilfe ist uns sehr wertvoll; denn dadurch, daß die Türken im Schwarzen Meer, im Kaukasus und in Persien gegen die Russen, am Suezkanal gegen die Engländer vorgehen, werden dort bedeutende feindliche Streitkräfte gebunden. Die Sperrung der Dardanellen aber schließt Rußland von Süden her ab und verhindert die Zufuhr von Schießbedarf und die Ausfuhr russischen Getreides. England beschloß nun im Verein mit Frankreich die Dardanellen zu erobern und suchte Landungstruppen, die sich opfern wollten. Die Griechen hätten es beinahe getan; da sah der König ein, daß es doch Unsinn wäre, andern Konstantinopel zu erobern. Als auch die übrigen Balkanstaaten keine Lust zeigten, mußten

9. Geschichte für mecklenburgische Schulen - S. 84

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
84 — und lieferten die notwenbigsten Gerätschaften, bafür machten sie den Bauer aber zum Leibeigenen und nahmen ihm sein Eigentum. Das „Bauernlegen" würde zur Regel. Ganz Deutschland war fast zur Einöbe geworben. Wo früher Wiefen und selber gewesen waren, sah man jetzt Buschwerk und Heibeland. Wie sollte man wieber fruchtbares Ackerlanb schaffen? In manchen Dörfern gab es Weber Pflug noch Wagen. Es fehlte an Saatkorn, Zugvieh und Hänben. Zwei Drittel der Bewohner waren durch das Schwert ober durch Hunger und Pest bahingerafft worben. „Man wnnbert wohl 10 Meilen weit und sieht nicht einen Menschen. 3n allen Dörfern finb die Häuser voller Leichname und Äser gelegen weil nie-manb gewesen, der sie begraben hat." b) ochäbigung des Hanbels. Der Handel war währenb des Krieges an England, die Nieberlanbe und Frankreich übergegangen. Der Ruhm der Hansa war bahin. Die See gehörte den Fremben. Auf die unsicheren Lanb-straßen bürste sich der Kaufmann nicht mit feinen Gütern wagen, und der ver-arntte Bewohner konnte nicht kaufen. So war auch im Innern der Verkehr erstorben. Hanbwerker gab es kaum noch. c) Verfall der mitten. Roheit und (Sittenlofigkeit hatten üßerhanb genommen. Das Morben war zum Hanbwerk geworben. In den Wölbern hausten Räuber und fielen über die Reisenben her ober brachen in die Dörser ein. Aus dem Lagerleben kam ein wüster Aberglaube über das Volk Aller* hanb Zauberkünste versteht der Solbat. Er kann sich fest, b. H. unverwunbbar machen, nie fehlenbe Kugeln um Mitternacht unter dem Galgen gießen, mit Hilfe des Teufels vergrabene Schätze finben, Tag und Stunbe feines Tobes bestimmen und vielem aubere. Durch das Bünbnis mit dem Teufel sollten f)ejen bösen Zauber verüben, Menschen und Tiere krank machen ober Ungeteilter, Hagel und Unfruchtbarkeit des Felbes herbeiführen können. Die Hexenprozesse, die schon im 15. Jahrhundert aufgekommen waren, würden jetzt mit neuem Eifer betrieben. Mit unglaublicher Grausamkeit würden Kinder und Greise, Gelehrte und Ratsherren, besonbers aber Frauen gefoltert und dann verbrannt. Über 100000 Menschen sinb biesem Schicksal verfallen. Erst im Zeitalter Friebrichs des Großen enbete biefer wahnsinnige Greuel. d) Berwelschung Deutschlanbs. Durch den langen Krieg würde der gerabe, biebere Sinn des deutschen Volkes gebrochen. Sein stolzes Selbstbewußtsein war geschwunben. Mit Bewunbemng staunte man alles Frembe an, und balb galt es für fein, alles Frembe nachzuäffen. So fing man bamals an' steh nach französischer Mode zu kleiben. Die Männer bebeckten ihr Haupt mit einer langen Lockenperücke, und die Frauen erschienen im weiten Reifrocke mit engen Schnürleibern. Die beutfche Sprache würde mit französischen und lateinischen Brocken gemischt. Lange Zeit galt es in Deutschland für gebilbet, möglidjst viele Frembwörter zu gebrauchen. e) Verfall des Deutschen Reiches. Durd) den Westfälischen Frieden würde die Einheit des Deutschen Reiches fast vernichtet. Die kaiserliche Macht sank zum Schatten herab, währenb die Macht der Einzelstaaten bebeutenb vermarkt würde. £hne Zustimmung des Reichstages (mit 240 Stimmen) konnte der Kaiser Weber über Krieg und Frieden beschließen noch Gesetze erlassen ober ein

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 204

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
204 Vt. Das Deutsche Reich zu Ende des Mittelalters. Geschtz (faule Grete") der Belagerer; Dietrich von Quitzow entfloh, sein Bruder Hans wurde gefangen genommen. Da sank den bisher so kecken Gegnern der Mut. Die zuchtlose Ritterschaft hatte endlich den Mann gefunden, der sie zu bndigen den Willen und die Kraft hatte. Die Schuldigen erhielten auf ihre Bitten Verzeihung und unterwarfen sich dem Friedensgebote des Landes-Herrn. So wurde das halb verlorene Land durch des Zollern Ttigkeit gerettet. Recht und Gesetz, Ordnung und Obrigkeit fanden nach langen Jahren wieder Geltung. Jetzt konnte der Brger die Waffen niederlegen und seinem Gewerbe wieder nachgehen, der Bauer seine niedergebrannten Htten wieder aufrichten und den Acker be-stellen, der Handelsmann ungefhrdet seine Strae ziehen. Nach zweijhriger Anwesenheit in der Mark begab sich Friedrich zur Kirchenversammlung nach Konstanz, wo Sigmund seines Rates dringend bedurfte. Hier brachte der Kaiser seinen schon frher ge-1415] hegten Plan zur Ausfhrung und bertrug dem Burggrafen die Mark Brandenburg uebst der Kur- und Erzkmmererwrde zu erblichem Besitz, mit dem Vorbehalte der Wiedereinlsung durch Zahlung von 450 000 Goldgulden. Zwei Jahre spter i8. Apriil empfing der neue Kurfürst, der sich als solcher Friedrich I. 1417 J nannte, auf offenem Markte zu Konstanz die Belehnung. Mit Weisheit, Kraft und Milde ordnete Friedrich auch ferner die Angelegenheiten Brandenburgs. Leider verhinderten ihn die verwirrten Zustnde im Reiche, bei deren Regelung ihn der Kaiser nicht entbehren zu knnen glaubte, sich seinem Lande ganz zu widmen. Whrend seiner Abwesenheit fhrten seine tchtigen Shne Johann und Friedrich die Regierung und verschafften durch glckliche Kriege mit den Nachbarn dem Kurstaate nicht nur erhhtes Ansehn, sondern auch Lnderzuwachs. 5. Deutsches Leben im Mittelalter. Das ganze Mittelalter ist eine Zeit groer Umgestaltungen und reicher Entwicklung. Dabei hat es auch besondere, nur ihm eigentmliche Einrichtungen, Sitten und Lebensformen aufzuweisen, die ihm ein bestimmtes Geprge geben. Dahin gehrt vor allem das Ritterwesen. Die ersten Anfnge desselben greifen bis in jene Zeit zurck, da sich neben dem Kriegsdienste zu Fu auch ein solcher zu Ro auszubilden begann. Zu seiner Blte gelangte es jedoch erst nach jahrhundertelanger Entwicklung, besonders während der Kreuzzge. Die Sitte erforderte eine lange und sorg-fltige Vorbereitung fr die Aufnahme in den Ritterstand. Zuerst mute der junge Adelige als Edelknabe (Page) den Dienst am
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