Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 29

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Athen. Solon. 29 kund und drohte in offenen Aufruhr überzugehen. Da wurde Solon der Retter seines Volkes. 594 Solon stammte aus königlichem Geschlechte. Eine unermüdliche Lerubegierde erfüllte ihn von früher Jugend an, und diese veranlaßte ihn auch, aufreiseu zu geheu, um die Welt zu erkunden und seine Kenntnisse zu bereichern. Aber mitten in der Unruhe des Wanderlebens blieb er mit seinem ganzen Sinnen und Trachten der Heimath zugewandt, und bei allem, was er beobachtete, überlegte er, wie er es für seine Vaterstadt verwerthen könne. Bald stieg denn auch fein Ruhm und sein Ansehen so hoch, daß er an die Spitze der Regierung berufen wurde, mit dem Aufträge die verwirrten Verhältnisse durch eine neue Staatseinrichtung zu ordnen. Zunächst war es Solon darum zu thun, die Lasten des Volkes zu erleichtern. Er verordnete, daß alle wegen Schulden in Knechtschaft gehaltenen attischen Bürger in Freiheit gesetzt würden, und daß sich auch, fernerhin der Gläubiger nicht mehr an der Person des Schuldners vergreifen dürfe. Um die Rückzahlung eines Kapitals zu erleichtern, ließ er leichteres Geld prägen und bestimmte, daß alle nach altem Gelde gemachten Schulden in der neuen Münze bezahlt würden. Und damit auch in Zukunft der Bauer gegen die Habsucht der reichen Grundbesitzer gesichert sei, wurde der Zinsfuß herabgesetzt und die Bestimmung getroffen, daß Niemand mehr als ein gewisses Maß von Grund und Boden besitzen dürfe. Um Rechten und Pflichten in ein gleiches Verhältniß zu setzen, theilte Solon die Bürger nach ihrem Einkommen in vier Klaffen. Nur die Glieder der drei ersten Klassen hatten Zutritt zu den Staatsämtern, während die der vierten einzig an der Volksversammlung Theil nahmen. Dafür dienten die Ersteren als Schwerbewaffnete (Hopliten) im Landheer und auf der Flotte, die Letzteren als Leichtbewaffnete oder Matrosen. Rüstung und Waffen hatte sich Jeder selbst zu beschaffen, besondere Stenern wurden nur in Kriegszeiten erhoben. An der Spitze der Staatsverwaltung standen neun Archonten. Sie wurden ans der höchsten Vermögensklasse gewählt, mußten 30 Jahr alt sein und bekamen keine Besoldung. Die entscheidende Stimme in allen öffentlichen Angelegenheiten hatte die Volksversammlung, an welcher alle Athener, die das 20. Jahr überschritten und im Vollbesitz der bürgerlichen Rechte waren, Theil nehmen durften. Sie trat wenigstens viermal im Jahre auf offenem Markte zusammen, um die Wahl der Beamten vorzunehmen oder über Krieg, und Frieden, über Waffenstillstand und Bündnisse, über Erlassung neuer oder Abschaffung alter Gesetze zu berathen. Mitten inne zwischen den Archonten und der Volksversammlung stand der Rath der Vierhundert, dessen Mitglieder ans den drei oberen Klassen durchs Loos erwählt wurden und ebenfalls keinen Gehalt bezogen. Er hatte alle Anträge, welche das öffentliche Wohl be-

2. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 308

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
308 Vi. Friedrich der Große und der siebenjährige Krieg. i5. gebr.-i Friedrich überwältigen zu können. Es wurden Unterhandlungen 176^ J angeknüpft, die endlich zu dem Frieden von Hubertusburg (einem sächsischen Jagdschlösse zwischen Grimma und Oschatz) führten, in welchem allen Theilen der frühere Besitzstand gewährleistet wurde, Friedrich also Schlesien behielt. Stärker und ruhmreicher denn je ging Preußen aus dem siebenjährigen Kriege hervor. Es hatte seine Kraft siegreich erprobt, sich einen geachteten Namen erworben, und während es früher nur eine einflußreiche Stellung in Deutschland einnahm, hatte es sich jetzt jit einer europäischen Großmacht emporgeschwungen. 7. Friedrichs des Großen Regierungsthätigkeit. Erste Theilung Polens. Es ist schwer zu sagen, nach welcher Seite hin Friedrich der Große mehr Bewunderung verdient, ob als Feldherr oder als Regeut. Jedenfalls war seine Regierungsthätigkeit eine so bervorragende und entscheidende, daß man gewohnt ist, Preußen als den „Staat Friedrichs des Großen" zu bezeichnen, und daß das ganze Zeitalter seinen Namen trägt. Kaum war er in seine Hauptstadt zurückgekehrt, als er sich mit aller Kraft seines hohen Geistes den Geschäften des Friedens zuwandte, denen er mit geringen Unterbrechungen bis an das Ende seines Lebens treu blieb. Vor allein galt es, dem schwer geschädigten Landbau aufzuhelfen. Das in den Magazinen noch vorhandene Getreide wurde den Bauern zur Aussaat geschenkt; besonders verarmte Gegenden erhielten auf kürzere oder längere Zeit Befreiung von den Abgaben; an Geldunterstützungen verausgabte der Staat viele Millionen. In den Oder-, Warthe- und Netzebrüchen, an der Havel, am Rhin und in der Altmark wurden Sümpfe trocken gelegt und öde, morastige Landstrecken in blühende Felder und Wiesen verwandelt. Kolonisten wurden in die entvölkerten Provinzen eingeladen und mit Häusern, Ackergeräth und baarem Vorschuß versehen. Preußen war das erste deutsche Land, in welchem, Dank den Bemühungen des Köuigs, die Kartoffel in ausgedehnterem Maaße angebaut wurde. — Gleiche Sorgfalt wandte Friedrich der Beförderung der Gewerbthätigkeit zu. Er unterstützte inländische Fabriken, legte Spinnereien an und sorgte für den Absatz der Leinwand nach dem Auslande, besonders nach Amerika, verbot die Ausfuhr der rohen Wolle, um die Tuchfabrikation zu heben, machte Versuche zur Einführung des Seidenbaues und gründete die große Porzellanfabrik in Berlin. Einfache und strenge Rechtspflege war fortwährend des Königs Augenmerk. Er bestrafte jede Parteilichkeit der Richter mit sofortiger Amisentsetzung, kürzte die Prozesse ab und milderte die Härte der Strafen. „Ein Richtercollegium, das Ungerechtig-

3. Geschichte des Altertums - S. 57

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Iv. Die Entwickelung römischer Kultur. 57 Darstellung eines altrömischen Ehepaares (genannt Cato und Porzia) auf seinem Grabe. Jetzt im Vatikanischen Museum. Nach einer Photographie von D. Anderson in Rom. 3. Beleidigung. Hatte der Beleidiger unrecht, so mußte er sich das Gleiche gefallen lassen, sonst Strafe zahlen an den Beleidigten. Ebenso verfuhr man bei Körperverletznugeu. Die Richter waren Geschworene, d. h. solche Männer, die einen Eid darauf geleistet habeu, den Prozeß gerecht zu führen. Geschworene wurden nur aus den hohen Beamten genommen. b) Das Strafrecht oder das öffentliche Recht. Wenn das Ansehen des Strasrecht. Staates selbst mißachtet wurde, griff der Staat den Übeltäter an. Das geschah durch das Strafverfahren. Solche Fälle waren Übertretungen von Gesetzen, wofür man mit Geldstrafe belegt oder am Leibe gestraft wurde. Aber auch fchwere Verbrechen an Privatpersonen, durch die die Sicherheit des Staates in Gefahr kam, wurden vom Strafrichter gesühnt. Statt der Todesstrafe trat häufig die Verbannung ein. 2. Das Geld. Wie überall, so waren auch bei den Römern die natürlichen Produkte Tauschmittel gewesen, besonders Tiere. Vom Vieh hat das Geld für immer

4. Geschichte des Altertums - S. 58

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Wehrpflicht. Beschaffenheit des Heeres. Sold. Auszeich- nungen. Der Feldherr. 58 Iv. Die Kultur der westlichen Mittelmeerländer. bei den Römern den Namen behalten: pecus das Vieh, pecunia das Geld (genau so bei den germanischen Goten, faihu heißt Vieh und Geld). Von den Phöniziern und Griechen her lernten die Italiker das Geld kennen. Zuerst hatte man Kupfergeld, aber als die Römer Herren von gauz Italien geworden waren, nahmen sie das Silbergeld an. Solange Rom eine Republik war, trugen die Münzen auf dem Avers (Vorderseite) das Bild der Roma, später das des Kaisers; auf dem Revers (Rückseite) Götterbilder. In der Kaiserzeit wurde Gold die alleinige Wertmünze, alles andere sank zu Scheidemünzen herab. (Scheidemünzen nennt man die kleinen Münzen, die zu kleinen Zahlungen gebraucht werden.) Die Vermögen erscheinen uns gering, sind aber, an den damaligen Verhältnissen gemessen, viel höher an Wert als sie scheinen. 50 Pfennige Tagelohn genügte für den Arbeiter in der Kaiserzeit, um mindestens 2 Tage auszukommen. Als die Römer noch ein einfaches Volk gewesen waren, hatte es eine große Anzahl etwa gleich wohlhabender Bürger gegeben, die einen gesunden Mittelstand darstellten. Später ist freilich dieser Mittelstand allmählich verschwunden. 3. Das Heerwesen. Jeder römische Bürger war Soldat. Sein Leben gehörte dem Vaterland. „Schön und ehrenvoll ist's für das Vaterland zu sterben," war der Wahlspruch des Römers. Später, als die Römer nicht mehr so edel dachten, richtete man es ein, daß sich der Wohlhabende vertreten lassen konnte. In der älteren Zeit bekam der Bürger keine Bezahlung für den Kriegsdienst, nur die Reiter wnrden bezahlt von den dienstfreien Bürgern, die es auch gab (z. B. Priester, Witweu, reiche Waisen). Als aber die Kriege länger dauerten und auch weit von der Heimat geführt wurden, bekam jeder Krieger seinen Sold vom Staate. Der Name Soldat kam erst in der Kaiserzeit auf (von dem Geldstück solidus abgeleitet). Für tapfere Taten gab es Auszeichnungen: Geld, Beförderung, Geschenke wie Spangen, Kränze, Ehrenwaffen. (Z. B. der tapfere L. Siecius Deutatus soll 22 Ehrenlanzen, 25 Schilde, 160 Armspangen, 85 Halsketten uni) 26 Kränze erhalten haben.) Auch das Heer konnte seinem Feldherrn einen Kranz, und zwar aus Gras, als Dankgeschenk für Rettung aus großer Not verehren. Die Ausbildung des Soldaten war fehr sorgfältig und wurde streng durchgeführt. Übungen im Fechten, Schießen, Marschieren wechselten mit Felddienstübungen. Im Winter pflegte man nicht zu kämpfen im Altertum. Damit der Soldat sich dann aber nicht verweichliche, wurde er nützlich beschäftigt (z. B. mit Straßenbauten). Die Behandlung war streng. Vergehen der Soldaten wurden hart bestraft. Eiue bestimmte Anzahl von Truppen bildete die Legion (gewöhnlich 4500 Mann). Der Feldherr war angesehen wie ein König. Er Hatte ähnliche Rechte wie ein solcher. Wenn er den Krieg siegreich beendet Hatte, durfte er einen Triumph feiern. Das Heer stellte sich auf dem großen Feld bei Rom, dem

5. Geschichte des Altertums - S. 69

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Viii. Der Unsegen der schnell erlangten Weltherrschaft. 69 § 3. Befestigung der römischen Herrschaft innerhalb unterworfener Gebiete. Unter Hanmbals umsichtiger Leitnng hatte sich Karthago rasch erholt. Sein Handel blühte dermaßen wieder ans, daß eine starke Partei in Rom ständig in Furcht war. Der Führer dieser Kriegspartei war der alte Senator Cato, der jede Rede im Senat mit den Worten schloß: „Übrigens bin ich Cato, immer noch der Ansicht, daß wir Karthago Zerstören müßten." Hannibal wnrde infolgedessen endlich nachgestellt, so daß er die Vaterstadt verließ. Als aber die Karthager sich gegen den räuberischen Massinissa wehrten, erklärte Rom ihnen den Krieg, weil sie ohne Erlaubnis einen Krieg ange- ue. fangen hätten. Vergeblich juchten die Karthager die Römer bnrch Ans- iiefernng aller Waffen zu beschwichtigen. Diefe forderten, daß die Stadt von den Einwohnern verlassen werde. Da entschlossen sich die Karthager zum Widerstand. Nach 2 jähriger Verteidigung ist die alte stolze Stadt endlich von Publins Cornelius Scipio Emiliauus (der von der Familie Scipio adoptiert worden war) erobert und zerstört worden. Der Sieger erhielt den Zunamen Asricanus Minor, und als er in Spanien auch noch eine Stadt zerstört hatte, den weiteren Namen Nnmantinus. Wie der Charakter der Römer schlechter wurde, hatte schon die treulose falsche Art gezeigt, wie sie Karthago behandelt hatten. Ebenso falsch zeigten sie sich gegen die Spanier, fo daß diese empört zu den Waffen griffen und einen langen Krieg führten, bis sie endlich erlagen. Auch Griechenlands Freiheit sank schnell dahin. Die letzten Stämme, die bis dahin keine Rolle gespielt hatten und deshalb noch die meiste Kraft aufgespart hatten, die Achäer auf dem Peloponnes, erhoben sich gegen Rom. Und die große Stadt Korinth schloß sich ihnen an. Doch hatten die Griechen nicht mehr die Kraft, beut starken Römervolk erfolgreich zu wiberstehen. Sie würden besiegt, und Korinth würde von Grunb aus zerstört. Das geschah im selben Jahre, in dem Karthago zerstört wurde. Beide Städte sanken dahin, weil das die römischen Kaufleute so wollten. Der Konsul Mummius ließ damals viele Kunstschätze nach Rom bringen. Leider gingen die Soldaten so roh bamit um, daß viele zerbrachen. Kapitel Viii. Der Unsegen der schnell erlangten Weltherrschaft. Die Römer waren mit einem Male reiche Leute geworben. Die ganze Welt gehörte ihnen. Nach dem bamaligen Recht siel dem Sieger der ganze Besitz des Besiegten zu. So kam es, daß die römische Kaufmannschaft und Beamtenschaft fehr reich würden. Bald behnten die römischen Großkaufleute ihre Geschäfte über die ganze den Römern gehörige Welt aus. Sie gingen in die Provinzen und übernahmen vom Staat die Einbringung der Abgaben der „Provinzialen". Wenn z. B. eine Gegenb eine Million Mark nach unserem Gelb Steuern zu zahlen hatte, so bezahlte eine kaufmännische

6. Geschichte des Altertums - S. 32

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
32 Hi. Die Kultur und Geschichte der östlichen Mittelmeervölker. Stämmen und Städten wurden, da man sich auf solche Weise am besten gegenseitig kennen lernte. Die Wettkämpfe bestanden in gymnastischen Spielen: Wettlauf, Fünfkampf*), Faust- und Ringkamps miteinander verbunden, Wagenrennen mit dem Viergespann, später anch das Pferderennen. Das Hauptfest bildeten die olympischen Spiele zu Olympia in Elis im Alphaiostal (dem Zeus zu Ehren). Alle 4 Jahre fanden diese Spiele statt. Nach ihnen berechneten die Griechen die Zeit, und zwar ist 776 das erste notierte Jahr. (Somit umfaßt ein Olympiadenjahr vier bürgerliche Jahre.) Alle vier Jahre fanden auch Spiele zu Delphi für Apollo statt, hingegen alle zwei Jahre zu Nemea dem Zeus und ebenso oft zu Korinth dem Poseidon zu Ehreu. 5. Die Entwickelung des griechischen Bürgertums bis 500. Der Aufschwung der Kolonien wirkte auf das Mutterland zurück. Auch hier entfaltete sich reges Leben in den Städten, besonders in denen am Meere, vor allem in Athen und Koriuth und auf den Inseln. Industrie und Gewerbe entwickeln sich. Im sechsten Jahrhundert gab es bereits Fabriken mit Sklavenbetrieb. Es bildete sich als neuer Stand neben der Landwirtschaft derjenige der Gewerbetreibenden und der Haudels-Das Geld. leute. An Stelle des Naturaltausches trat das Geld auf, das nun geprägt wurde. Die Einheit im Geldwert bildete das Gewicht. a) Are Aolgen des Geldes für die wirtschaftliche Entwickelung. Die große Masse der Griechen waren Ackerbauer. Die Veränderung, die allmählich wirtschaftlich hervortrat, wird besonders klar an der Geschichte Athen. Athens. Weil es noch wenig Gold gab, nach dem Gold aber alles abgeschätzt wurde, hatte das Gold großen Wert. Alles wurde teuer. Der kleine Bauer, der sich einen Acker gepachtet hatte, konnte bald nicht mehr die höhersteigende Pacht bezahlen. Auch die Steuern wurden höher. Dazu kam, daß die Kaufleute aus den Ländern am Schwarzen Meere viel Getreide einführten. So wurde das Getreide wohl billiger. Davon lebten aber gerade die Bauern. Sie bekamen also wenig für ihr Getreide bezahlt. Der Großgrundbesitzer half sich, indem er die Pacht höher trieb. Konnte nun der verarmte Kleinbauer gar nicht mehr bezahlen, so verfiel er dem Großgrundbesitzer, seinem Kleinbauern^ ®^nbiger, init Leib und Leben. Sv ging der Stand der freien Bauern in den Stand der Hörigen über. Der Hörige mußte von feinen Erträgen fünf Sechstel dem Herrn abliefern. (Davon hießen die Hörigen auch Sechstler.) Da sich obenein habgierige Große Übergriffe aller Art erlaubten, wurde das Verlangen nach einem geschriebenen Recht allgemein. Deshalb schrieb der Drakon. Bürgermeister (Archon) Drakon das herrschende Recht aus. Dasselbe war sehr streng. Wegen der vielen Todesstrafen, die auch aus kleine Vergehen standen, hieß dieses Recht Blutrecht. Besser wurden die Zustände nicht. Da *) Fünfkampf: 1. Springen. 2. Wettlauf. 3. Wettwurf mit der Diskusscheibe. 4. Wurfspießwerfen. 5. Ringkampf.

7. Römische Geschichte - S. 31

1889 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 31 Bei einer Hungersnot (f. u.) gewalttätiges Auftreten der 439. Patres. Zur Beruhigung geben die Patrizier zu, daß für das nächste Jahr Konsulartribunen gewählt werden, aber es werden nur Patrizier gewählt. 432 Gesetz gegen Wahlnmtriebe. 482• 421 beantragen die Tribunen, daß von den auf Quästormauf vier (Nb. die Zahl seit 447) erhöhten Quästorenstellen (zwei für die Stadtkasse, zwei für die Kriegskasse) die Hälfte to^I6ar-42l den Plebejern eingeräumt werde. Es geht 420 nur durch (auctore 420. Papirio interrege), daß sie sämtlich von den comitia tritt uta zu wählen und auch Plebejer wählbar seien. 409 sind die ersten Plebejer Ouästoreu. *°9- 400 wird ein Plebejer (P. Licinins Calvns) tribunus mili- 400. taris consulari potestate; 399 die Mehrzahl. 399 Soziale Bewegung. Es ist eine Zeit vielfacher Not. 440—439 Hungersnot. Hungers™^ Die Bemühungen des prsefectus annonse (außerordentliche Ma- tastrophe des gistratur) L. (G.) Miuucius bleiben ohne Erfolg. Der Plebejer ep- 9)1011118 (Ritter)^ Sp. Mälins läßt durch seine Gastfreunde überall Korn aufkaufen, reist selbst nach Etrurien und Cam-panien lkumä). Diese Vorräte verkauft er billig in Rom. Die römischen Geschichtschreiber sagen, er habe nach dem regnum gestrebt. Minucius macht dem Senat Anzeige. Eincinnatus in seinem achtzigsten Jahre zum Diktator ernannt. (G. Servilius Ahala magister equi-tum.) Kapitol besetzt. Am andern Morgen wird Sp. Mälius von einer Ritterschar unter Führung des Ahala nach einiger Gegenwehr erschlagen.2) 417 Sp. Mecilius und Sp. Metilius beantragen als Vergeblicher Tribunen Aufteilung sämtlicher Staatsländereien. Ihre age^pubu-Kollegen intereediren (auf Veranlassung der plebejischen Aristo- ^ a£p7utet* hotte? Mommsen). 406 wird der Sold sür das Fußvolk auf die Staats- Soldfürfuß-kasse übernommen d. H. auf den Ertrag der indirekten Steuern 60 und der Domänen; im Fall der Not Deckung durch ein außerordentliches tributum. x) Jedenfalls giebt es auch damals reiche plebejische Ritter. Liv. Iv, 13 init. wird er als Ritter bezeichnet, 15 extr. wird ihm jede nobilitas abgesprochen: cui tribunatus plebis magis optandus quam sperandus fuerit. *) Nach einem Bruchstück des Dionys wissen Cincius Alimentus und Calpurnius Piso uiä)ts von Ernennung eines Diktators. Servilius wurde nur vom Senat beauftragt, eilends den Sp. Mälius aus dem Wege zu räumen.

8. Orientalische und griechische Geschichte - S. 108

1888 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 108 — iinf^a«ehti' 020 (bezw. 612). Der Druck weicht nicht von der Stadt, gung*Athens. Da bewirkt Solon, daß Epimenides von Knossos auf Kreta die Stadt sühnt und reinigt. Solon, als Hiero mneiltott nach Delphoi zur Amphiktyonen - Versammlung ent 3-J^t So- sandt, beantragt: die Krisaierx) für die Plünderung eines reichen lig"r Kriegs Pilgerzuges (auf dem Wege nach Delphoi) zu züchtigen: (erster) heiliger Krieg Athens, Sikyons (Kleisthenes) und der 595-585. Thessaler gegen Krisa 595—585: Dieses wird 591 zerstört, der Krieg dauert aber noch fünf Jahre. Solons zweite Elegie klagt über die Nichtachtung der heiligen Satzungen der Mxrj seitens des Adels. Die Paraler bieten ihm die Tyrannis an (?). Der Adel erkennt die Vermögens- und Schuld-frage nicht als eigentlich politische, sondern als Existenzfrage und hofft, bei dieser die politischen Vorrechte zu retten. Daher wählt er „ 594 den Solon (da dieser selbst großer Gläubiger und ihres- 4. u. wichtigste s • z -r,s v -> / c y . v That Solons: gletcyen t|t) zum uq/mv emo vvfiog „of.iov y.ai öiulkuurrig x«< Gesetzgebung. ro/Liofrsttig“ d. H. aiov/uvtitrjq. Lolonische Gesetzgebung. 1. Teil: Vorbereitung. Aufhebung a) Seiody frsiu: 1) Kassation der Schulden auf Unterpfand 0 en" des Leibes. 2) Freigebnng sämtlicher Schuldsklaven. 3) Reduktion des Münzfußes um etwa 1uf2) um den Schuldnern, die noch Grundbesitz hatten, Bezahlung zu ermöglichen. 4) Zinsfuß für die bis 594 aufgenommenen Gelder ermäßigt?) Wiederher- b) L-Z/o^crn«:4) „Alle, bettelt vor dem Archontate streng9 1b“ Solons das Bürgerrecht verkürzt ist, habeu das volle straften. Bürgerrecht mit Ausnahme derer, welche auf dem Areiopag oder sonst von den Epheten oder von dem Gericht im Prytaneion wegen Mord, Blutvergießen oder wegen Versuch der Tyrannis durch die Königes aus dem Lande verbannt sind" (Wortlaut des Gesetzes). ?e“fsfh c) Niemand darf in Zukunft „auf den Leib borgen".6) Verböthe- ^ Auf Verkauf eines attischen Bürgers steht die Verkaufsb Todesstrafe. eines Bür- ._____________ gers. x) Uber Krisa und Kirrha (häufig verwechselt, vou Strabo scharf geschieden) s. o. S. 73 Note 2. 2) Von einem Gewicht von ca. 78 Pfund auf 56 (Talent von 6249 M. Wert auf 4500) Verhältnis: 100:73. 3) Zinsfuß im Altertum, wenn nicht beschränkt (Rom), höher als bei uns: 10 o/o, doch kommen 12 °/o, 18 <>/<> und mehr vor. Gesetzliche Beschränkungen gab es in der Regel nicht. *) Nach Schömann gehört sie erst in das folgende Jahr. 5) sc. „<fvloßaadszgu, welche die Transportation der Mörder aus dem Lande zu besorgen hatten. 6) d. H. seine Person zum Pfande setzen für den Fall der Zahlungsunfähigkeit.

9. Orientalische und griechische Geschichte - S. 137

1888 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 137 — für das Eintrittsgeld ins Theater an den Festen, an welchen Schauspiele stattfanden, gezahlt an den Pächter (^sarqwvrjg, uq/ltextcdv) (je zwei Obolen), allmählich immer mehr erweitert (bei verschiedenen Festen) und vergrößert?) Es folgten in natürlicher Konsequenz das exxlrioiaorixöv (erst später?), wahrscheinlich erst eine, später drei Obolen, der fiio-Gog ßovlsvnxog für jede Sitzung eine Drachme, f-aosog ovvriyoqixög, eine Drachme, für die als Staatsanwälte in öffentlichen Prozessen Fungierenden?) Plato (Gorgias) urteilt darüber: risqixua nsnoirjxtvai Iddijvaiovg uqyovg xai dsixovg xai Xd'kovg — rpilctqyvqovg sig /uio-&0(f>0qiuv nq<7nov xatuorrjaurza. Also (?): Keim der Ochlokratie. Das Urteil ist aber einseitig. So lange Perikles lebte, lenkte er trotzdem das Volk! Zugleich waren jene Einrichtungen eine Modernisierung des antiken Staates: Staatsbesoldung. (Nß. Das Fremdartige derselben für das klassische Altertum erklärt das Urteil.) Tendenz nach außen: Rücksichtslose Erweiterung von 46o Zug nach Athens Hegemonie und Einfluß. So wurde jelbft 460 ein typten. Hülfszug nach Ägypten, wo sich Jnaros, der Sohn Psamme-tichs, gegen die Perser empört hatte, als Gelegenheit, sich im Nilthal festzusetzen, nicht verschmäht; freilich endete er mit Verlust von Heer und Flotte, 455. Besonders aber wurde 455. die Kasse der Bundesgenossenschaft 460 nach Athen ver-legt unter dem Vorwand der Schutzlosigkeit auf Delos (auf Antrag «0. der (garnier). Überhaupt wurde die ursprüngliche Gleichheit der Glieder des Bundes immer mehr zu Gunsten Athens verlassen (Verständigung nur mit den Mächtigeren). Daher gehen nebeneinander her in der auswärtigen Politik: Kriege der Athener gegen aufständische Bundesgenossen und Kämpfe mit den Spartanern und andern eifersüchtigen Staaten. 1) Nach Corp. inscript. grsec. wurde aus dem Schatz der Athene im Jahre 410 gezahlt in nicht ganz 5 Monaten (4 Prytanien): 16 Talente 47 Minen 87 Drachmen — 75 000 M. und zwar an die Hellanotamiai. Also wahrscheinlich zahlten diese noch eine bedeutende Summe aus der Bundeskasse dazu in Erwägung, daß die Athener das stehende Heer der Bundesgenossenschaft bildeten. 1 Talent — 60 Minen = 6000 Drachmen — 36 000 Obolen. 1 attisches Talent = ca. 1500 Thaler — 4500 M. Mine = 25 - 75 , Drachme — 71/2 Silbgr. — 0,75 - Obole = l1/* - -• 0,15 - 2) Nach Scholien zu Demosthenes (nefi owta&w;) wurde damals auch für die Hopliten Sold eingeführt: ya^ hxeivos fra%e fjlafroyoquv xcu i'suxe Tm Si]/U(p ot(icct£vo]uevci>. Hopliten 2 Obolen bis 1 Drachme (Thut Iii, 17), Offiziere das Doppelte. Reiter das Dreifache (Xen. Anab. Vii, 6, 1 — vergl. Iii, 9, 18). Dazu Verpflegung (Naturalien oder Geld). Seesoldaten 3 Obolen.

10. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 61

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
E. Getreide. 61 großen Getreidebörsen, von denen als die wichtigsten New York, Chicago, London, Paris, Mannheim, Wien, Budapest und Berlin, — das aber gegen srüher erheblich an Bedeutung verloren hat — zu nennen sind. Dabei haben die New Aorker Preise den größten Einfluß auf die Welt-Preisbildung, obgleich die größte Aussuhr nicht von Amerika, sondern von Rußland ausgeht. Der Reishandel geht nicht in dem Maße durch die Börsen wie derjenige der anderen Getreide. Die Aussuhrländer. Rußland. Als wichtigstes Ausfuhrland für Getreide im allgemeinen und insbesondere für Gerste ist bereits Rußland genannt worden; der bedeutendste Ausfuhrplatz ist Odessa. Ihm solgen Petersburg, Riga, Reval und Libau, während für den Innenhandel Moskau und Warschau von Einfluß sind. Die Ausfuhr erfolgt zum größten Teil auf dem Wasserwege über das Schwarze Meer und die Ostsee. Das russische Getreide steht sehr niedrig im Preise, da es infolge der meist noch sehr primitiv betriebenen Landwirtschast ungleiche Sorten und mäßige Ware darstellt, die vielfach noch Uneinigkeiten enthält. Seitdem die russische Regierung 1910 dem Ackerbau und Getreidehandel eine neue, gesetzliche Grundlage gegeben hat, scheint eine wesentliche Besserung in den Verhältnissen einzutreten. Vereinigte Staaten. Hier ist der Getreidehandel mustergültig einge- richtet. Als die größten Stapel- und Handelsplätze im Innern sind die an dem Zuge der großen Seen gelegenen Orte Chicago, Milwaukee, Duluth, Buffalo und Detroit zu nennen. Die Ausfuhr erfolgt dagegen über New Hork, Baltimore, Philadelphia und New Orleans nach Europa, über San Franzisko nach Asien. Die Ausbewahrung des Getreides erfolgt in den riesigen, Silos genannten, 15—40 m hohen eisernen Kästen der als Elevatoren bekannten Lagerhäuser, wo auch die Sortierung und Reinigung vorgenommen wird. Einer dieser Elevatoren, der Armour-Elevator in Chicago, vermag 3 Millionen Tonnen zu fassen. Der Einlagerer erhält einen Lagerschein, der amtlich beglaubigt wird und wie die Ware veräußert oder verpfändet werden kann. — Der Preis wird in Cents per Bushel (60 Pfund engl.) festgesetzt und sür Terminhandel und Kassa- geschäste besonders notiert. Argentinien. Es ist das dritte wichtige Produktions- und Aussuhrland mit den Hauptplätzen Buenos Aires, Bahia Blanca und Rosario. Da hier die Ernte im Winter stattsindet, beeinflußt sie stark den Weltmarktpreis. Die wichtigste Handelsware ist der Trigo-Barletta-Weizen, dessen Notierung in Papierpesos sür 100 kg erfolgt. Der Preis des Getreides hängt von dessen Herkunst, der Sorte, der Reinheit und vor allem von dem Gewicht des Ki ab. Weizen z. B. wiegt in 1. Qualität 82 Kz pro Ki, in 2. dagegen nur 78 kg und in der dritten 76 Kz. Gute Qualitäten dürfen höchstens l°/o Verunreinigungen durch Staub und Unkrautsamen enthalten. Bei Brotgetreide wird serner eine Backprobe gemacht, um den Klebergehalt des Mehls zu ermitteln.
   bis 10 von 254 weiter»  »»
254 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 254 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 182
1 18
2 31
3 45
4 111
5 1309
6 9
7 322
8 34
9 27
10 133
11 14
12 33
13 68
14 20
15 62
16 540
17 15
18 135
19 217
20 13
21 13
22 18
23 19
24 32
25 46
26 89
27 27
28 52
29 103
30 461
31 8
32 0
33 184
34 33
35 8
36 136
37 859
38 177
39 254
40 6
41 18
42 41
43 53
44 16
45 81
46 152
47 123
48 68
49 26

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 11
2 3
3 9
4 60
5 1
6 4
7 6
8 2
9 17
10 13
11 5
12 6
13 5
14 0
15 5
16 11
17 59
18 0
19 12
20 1
21 0
22 1
23 5
24 3
25 0
26 1
27 2
28 13
29 4
30 0
31 2
32 3
33 0
34 3
35 0
36 142
37 10
38 39
39 16
40 8
41 21
42 4
43 10
44 6
45 28
46 5
47 0
48 0
49 0
50 2
51 3
52 2
53 0
54 67
55 4
56 0
57 0
58 2
59 45
60 20
61 26
62 3
63 6
64 4
65 0
66 0
67 0
68 23
69 5
70 1
71 15
72 118
73 2
74 1
75 12
76 13
77 8
78 4
79 24
80 0
81 0
82 10
83 1
84 2
85 1
86 2
87 23
88 1
89 0
90 2
91 8
92 50
93 0
94 71
95 0
96 3
97 2
98 15
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 19
2 2
3 31
4 0
5 55
6 2
7 42
8 3
9 7
10 0
11 8
12 22
13 2
14 0
15 1
16 1
17 2
18 8
19 16
20 2
21 6
22 11
23 0
24 0
25 5
26 3
27 1
28 5
29 6
30 3
31 1
32 2
33 51
34 1
35 11
36 2
37 1
38 1
39 201
40 2
41 1
42 1
43 24
44 22
45 0
46 2
47 10
48 0
49 0
50 67
51 8
52 213
53 0
54 33
55 3
56 1
57 2
58 1
59 28
60 36
61 17
62 15
63 1
64 4
65 30
66 0
67 17
68 0
69 1
70 0
71 9
72 0
73 5
74 0
75 3
76 5
77 0
78 84
79 2
80 33
81 31
82 0
83 2
84 3
85 0
86 24
87 0
88 0
89 1
90 0
91 10
92 0
93 4
94 1
95 1
96 3
97 2
98 2
99 35
100 34
101 19
102 11
103 6
104 3
105 6
106 2
107 10
108 0
109 3
110 10
111 11
112 19
113 7
114 43
115 1
116 1
117 1
118 1
119 7
120 1
121 6
122 56
123 17
124 13
125 7
126 2
127 8
128 0
129 31
130 1
131 12
132 0
133 39
134 3
135 3
136 29
137 11
138 0
139 0
140 5
141 2
142 28
143 9
144 2
145 102
146 4
147 9
148 1
149 0
150 1
151 27
152 10
153 2
154 66
155 60
156 4
157 39
158 0
159 2
160 0
161 2
162 6
163 0
164 1
165 11
166 8
167 1
168 1
169 8
170 5
171 0
172 2
173 3
174 3
175 33
176 13
177 37
178 1
179 10
180 0
181 0
182 28
183 111
184 1
185 3
186 1
187 1
188 56
189 0
190 3
191 3
192 0
193 1
194 1
195 2
196 35
197 0
198 2
199 17