Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsschule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
28 I. Teil. Zweiter Abschnitt.
gehören. Die Härteunterschiede der verschiedenen Gesteine, also ihre verschiedene
Verwitterbarkeit, haben den wirtschaftlichen Wert der einzelnen Gebiete bestimmt.
Wo die Gesteine weicher waren und leicht verwitterten, hat sich eine fruchtbare
Ackerkrume gebildet. Wo aber zwischen den harten, senkrecht stehenden Schichten
die leichter verwitterbaren herausgenagt sind, haben sich die steilen Felsspitzen
und Schluchten (Klamme) gebildet, denen besonders die bayerischen Alpen ihre
Schönheit verdanken.
2. Einteilung und wirtschaftliche Bedeutung der deutschen Alpen.
Durch Lech, Inn und Salzach werden die deutschen Alpen in 3 Teile zerlegt:
die Algäuer, die Bayerischen und Berchtesgadener Alpen. Dabei brechen vor
allem Inn und Salzach tiefe Breschen in die Felsenmauern, von denen die
des Inn für den Eisenbahnverkehr bereits von großer Bedeutung geworden ist.
Das Jnntal aufwärts geht der uns fchou bekannte Schienenweg Berlin-München-
Rosenheim-Brennerpaß (1360 m)-Verona-Rom (s. S. 12).
«) Die Algäuer Alpen. Sie gehören der Kreide- und hauptsächlich der
Braunkohlenformation an, deren leicht verwitterbare Mergelschiefer (s. S. 20)
für Pflanzenwuchs eiuen guten Untergrund geben. Für Getreidebau ist das Höhen-
klima allerdings zu rauh, dagegen ziehen sich bis zu den Gipfeln faftige Matten
hinauf, auf denen, erleichtert durch den mäßigen Abfall der Hänge, eine aus-
gezeichnete Almenwirtschaft blüht. Ihre Produkte Butter und Käse besitzen
in Kempten einen wichtigen Handelsplatz. Ein großer Teil unseres „Schweizer-
käses" stammt aus den deutschen Alpen. Auch Sonthofen ist ein Stapelplatz
für Molkereiprodukte, ragt aber vor allem durch feine Viehmärkte hervor.
Wälder treten im Algäu zurück. Das Holz jedoch, das gewonnen oder
eingeführt wird, findet ebenfalls in Kempten einen Stapelplatz. Anschließend
an die vorhandenen Wasserkräfte hat sich eine lebhafte Industrie entwickelt.
Die Herstellung von Bindfaden in Jmmenstadt, von Seilerwaren in
Füssen, von Holzstoff, Möbeln, Strohhüten in Lindenberg (30 Fabriken),
sowie die Baumwollspinnereien und -Webereien besonders in Kempten
sind am meisten hervorzuheben. Kempten bildet somit den bedeutendsten Platz
des Algäus.
Als ein wichtiger Verkehrsplatz ist Lindau am Bodensee zu nennen,
das den Handel in Getreide, Obst, Wein, Käse, Schmalz und Bauholz zwischen
Deutschland, der Schweiz und Tirol vermittelt.
ß) Die Bayerischen und Berchtesgadener Alpen. Die Bayerischen
Alpen werden durch den Taleinschnitt der Isar in das Wettersteingebirge mit
der 3000 m hohen Zugspitze, dem höchsten deutschen Berge, auf deu demnächst
eine Bahn fuhren wird, und das Karwendelgebirge geschieden. Beide Gebirgs-
gruppen gehören der Trias- und Juraformation mit ihren hohen, schroff-
wandigen Kalksteinmassen an. Zu ihren Füßen jedoch lagern die sanft gewellten
Vorberge der älteren Braunkohlenzeit, aus deren Gestein sich, wie bei den
Algäuer Alpen, leicht eine Ackerkrume gebildet hat. Auch hier sind daher
Viehzucht und Milchwirtschaft wichtige Erwerbszweige. Die Hauptrolle
im Erwerbsleben der Bevölkerung fpielt aber der Wald, der die unteren Teile
des Gebirges und die Vorhöhen bekleidet. Er bildet die Grundlage der Holz-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Ortsnamen: Berlin-München-
Rosenheim-Brennerpaß Sonthofen Jmmenstadt Lindenberg_( Deutschland Wettersteingebirge
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Handelsschule
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
A. Das nördliche Vorland der Alpen. 29
schnitzerei, deren Mittelpunkte Garmisch, Partenkirchen und das durch
seine Passionsspiele bekannte Oberammergau sind, des Geigenbaus, der
in Mittenwald eine weltbekannte Heimstätte hat und der Sägemühlen-
Industrie. Die Produkte der letzteren werden wie das Nutz- und Brennholz
der Waldungen durch eine großartig betriebene Flößerei auf Isar und Loisach
nach München befördert. In Berchtesgaden hat die Holzschnitzerei schon
vor Jahrhunderten zur Kunstschnitzerei in Elfenbein, Knochen, Kirsch- und
Aprikosenkernen geführt.
Die Trias des Berchtesgadener Gebiets ist ebenso wie der Keuper des
benachbarten Salzkammerguts reich an Steinsalz (s. S. 18). Dasselbe wird
östlich der Stadt Berchtesgaden, des wirtschaftlichen Mittelpunktes dieses Alpen-
teils, in holzarmer Gegend durch Auslaugung gewonnen. Die Sole wird dann
nach Berchtesgaden, Reichenhall, Traunstein und Rosenheim, die in
holzreichen Gegenden liegen, geleitet und in den dortigen Salinen versotten.
Erwähnenswert sind die Marmorbrüche bei Berchtesgaden, sowie in manchen
anderen Teilen des Alpengebiets (s. S. 18). Auch der Fremdenverkehr, der
besonders von Partenkirchen und Berchtesgaden ausgeht, gewährt einer Reihe
von Bewohnern der deutschen Alpen lohnenden Unterhalt.
b) Die Scbwäbitcb-Bayritcbe I)ocbebetie. 1. Lage, Entstehung,
Gliederung. Die Schwäbisch-Bayerische oder Süddeutsche Hochebene gehört zum
Fundament der Alpen und ist bei deren Auffaltung mit emporgehoben worden.
Daher erstreckt sie sich bei einer durchschnittlichen Höhe von 500 m in sanftem
Abfall nach Norden zur Donau, wohin auch der Lauf ihrer Flüsse gerichtet
ist. Die Oberflächenbedeckung gehört, wie die geologische Karte lehrt, in der
Südhälste dem älteren Schwemmlande, in der nördlichen mehr der Braun-
kohlenzeit an. Der Boden der Südhälfte setzt sich aus den Schutt- und
Geröllmassen zusammen, mit denen einst die weit hinabreichenden eiszeitlichen
Alpengletscher den Fuß des Gebirges umhüllt haben. Dagegen ist die Nord-
Hälfte vor der Beschüttung mit dem Trümmergestein der Alpengletscher größten-
teils bewahrt worden.
2. Bewässerung. Den Gletschern und ihren Schmelzwässern verdanken
auch die Flüsse Jller, Lech, Isar, Inn und deren Nebenflüsse, ihr breites, tief
und steilwandig in die Hochebene eingeschnittenes Bett. Sie alle entquellen den
Alpen und tragen den Charakter der Alpenwässer: den schnellen Lauf, den
Reichtum an Schuttbänken und Felsgeröllen, die Willkür und Unregelmäßigkeit
der Fluten. Die Menge des Wassers ist zur Zeit der Schneeschmelze 30 bis
40 mal so groß wie im Sommer. Mit Ausnahme des Inn sind daher auch
die zahlreichen Wasserläufe der Hochebene nicht sahrbar, sondern meist nur
flößbar. Daher ist auch die Landwirtschaft meist nicht in den Tälern heimisch,
die Siedelungen befinden sich mehr abseits der Flüsse.
Die aus dem Schwarzwald kommende Donau hat für die Schiffahrt eben-
falls keine große Bedeutung. Obwohl fchon bei Ulm fahrbar, erreicht ihr
Verkehr doch erst von Regensburg ab größeren Umfang; denn bis dahin ist
sie breit und flach, und ihr Lauf wird noch häufig durch Sandbänke gehemmt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Kursus I. Abschnitt Ii.
i§ 21. 22.
31
Sie zerfallen nach ihrer Lage in zwei sehr verschiedene Teile. Der kürzere Teil
oder die Westalpen erstrecken sich vom 8. nach N. oder vom Mittelmeere bis zum
Genfer See; der größere Teil, die Mittel- und Ostalpen, verfolgen mehr eine
östliche oder südöstliche Richtung und reichen bis zu der Ungarischen Tiefebene und
dem Adriatischeu Meere. Der Brennerpaß, einer der bequemsten und wichtigsten
Alpenpässe, bildet die Grenze zwischen den Mittel- und Ostalpen. — Außer den
Alpen gehören zu den Hochgebirgen Europas uoch die Pyreuäen, ein Teil der
Karpaten, das Skandinavische Gebirge n. a. — Den Apennin und das
Balkängebirge zählt man zu den Mittelgebirgen, da in ihnen nur einzelne Berge
die Höhe von 1500 in überschreiten.
Berge, welche glühende und flüssige Stoffe (Lava) aus einer Öffnnng des
Gipfels (Krater) oder aus neugebildeten Seitenspalten auswerfen, heißen Vulkane
(Fig. 12). — Europas wichtigste Vulkane sind: der Vesuv in Italien (bei Neapel)
und der Ätna auf der Insel Sizilien.
(§ 22.) Europas hydrographische Verhältnisse.
(Wiederhole § 6!)
Das Land, von welchem einem Flusse oder Strome Wasser zufließt, nennt
man dessen Fluß- oder Stromgebiet. — Von den in § 6 genannten Flüssen
haben die Wolga und Donau, Europas größte Flüsse, auch die größteu Strom-
gebiete (1460000 und 820000 qkm).
Die Grenze zwischen zwei verschiedenen Fluß- oder Stromgebieten bezeichnet
man als Wasserscheide; meist wird diese von höheren oder niederen Erhebungen
Fig. 13. Rheinfall bei Schaffhausen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Karpaten Europas Italien Neapel Sizilien Europas Donau Europas Schaffhausen
94
Kursus Ii. Abschnitt Iii. §§ 70. 71.
gegliedert; von hier ab breiten sie sich in der Richtung von W. nach 0. in mehreren
Ketten ans, wobei ihre Kammhöhe abnimmt.
In Bezug auf die horizontale Gliederung teilt mau die Alpen in 1. die
Westalpen bis zum Großen St. Bernhardpaß (2450 m), 2. die Mittelalpen
bis zum Brennerpaß und 3. die Ostalpen bis zum Adriatischeu Meere und der
Donau.
In vertikaler Richtung unterscheidet man a) Voralpen. Dieselben reichen
bis zur Grenze des Baumwuchses, also bis zu etwa 1800 m, und sind reich an
Wäldern, Weiden und Ortschaften. An diese schließt sich weiter nach oben hin an
b) die eigentliche Alpenregion, welche in einer durchschnittlichen Höhe von 2700 m
durch den „ewigen Schnee" begrenzt wird; sie ist die Heimat der Gemse (Fig. 32),
des Steinbocks und des Murmeltiers. Auf ihren blumeu- und grasreichen Triften
oder Almen weiden die Herden in der Hochsommerzeit, c) Die Hochalpen sind
die Region der Gletscher und des „ewigen Schnees". — Der Hochgebirgsschnee
wird durch längeres Liegen körnig und heißt dann Firn. Durch allmähliches herab-
sinken dieses Firns in Schluchten und Täler drücken sich die einzelnen von Tau-
Wasser durchzogenen Eiskörner desselben immer fester aneinander und bilden endlich
das feste Gletschereis. Durch die eigene Schwere sowie
durch das Nachdrängen weiterer Firnmassen wird dies tal-
abwärts geschoben, so daß also ein Gletscher beständig
vorwärts schreitet. — Von den Talwänden stürzen Stein-
schntt und Felsblöcke herab und bleiben auf den Rändern
des Gletschers liegen: Seitenmoränen (Fig. 33 s).
Taut der Gletscher an seinem unteren Ende ab, so
bleiben die Steinmassen, die er mit sich geführt, liegen;
aus ihnen bildet sich dann die oft haushohe End-
moräne (e). Die Mittelmoränen (m) entstehen
durch die Vereinigung zweier Gletscher und ihrer aus
den Seitentälern der Gebirge kommenden Seitenmoränen
(Fig. 33 und 34).
Kein Hochgebirge der Erde besitzt so viele Pässe und Verkehrsstraßen, wie
die Alpen; der höchste Paß ist das Stilfser Joch (2800 in); von den anderen
Pässen sind bemerkenswert: der Simplon (2000 in); der St. Gotthard (2100 m),
der Splügen (2100 m) und der Brenner (1350 in). Durch den Mont Cenis
(seit 1870), den St. Gotthard (seit 1882) und den Arlberg (seit 1884) führen
Eisenbahntunnel von 12, bezw. 15 und 10 km Länge. Der Brenner (seit 1867)
und der Semmering (seit 1853) werden von einer Eisenbahn überschritten.
Fig. 33. Gletschermoränen,
s. Seiten- und m. Mittelmoränen,
c. Endmoräne.
(§ 71.) Die Westalpen.
Sie reichen vom Mittelländischen Meere oder vom Eol di Tenda (1900 m)
bis zum Großen St. Bernhardpaß und zerfallen in See-, Cottische und
Grajische Alpen; ihre mittlere Kammhöhe (2—3000 m) und die Höhe ihrer Gipfel
(2—4000 in) steigt auf dem Zuge von 8. nach M. Der Westabhang fällt allmählich
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
112
Rhein, die Donau liefert die Wassermassen ihrer Zuflüsse aus den Alpen
(Iller, Lech, Isar, Inn, Drau) zum Schwarzen Meer; die Rhone ergießt
sich ins Mittelmeer, und Po und Etsch münden ins Adriatische Meer.
Also stellen die Alpen die gewaltigste Wasserscheide Europas dar.
6. Je höher man in den Alpen steigt, desto kälter wird es. Bei einer
Steigung von 1000 in nimmt die Temperatur um 6° 6 ab. In einer Höhe
von 2700 m fällt überhaupt kein Regen mehr, dort ist das Reich des
ewigen Schnees. In den Schluchten und Felsmulden lagern große Eisfelder,
die wohl 100 ui dick und mehrere km lang sind. Das sind die Gletscher.
In diesen Höhen fällt auch im Sommer Schnee. Die kleinen Eisnadeln,
aus denen er besteht, werden zwar durch die Sonnenstrahlen am Tage etwas
aufgetaut, allein in der Nacht gefrieren sie wieder zu graupenähnlichen Körnern.
Dieser körnige Schnee heißt Firn. Der Schnee gerät durch den Druck der
höher liegenden Schneemassen ins Rutschen. Durch häufiges Auftauen und
Gefrieren wird ans dem Schnee eine schmiegsame Masse, das Gletschereis.
Gleich einem Strom wandert das Gletschereis zu Tal. An seinem Fuße
schmilzt der Gletscher fortwährend ab. Die Wassermassen, die durch die
Spalten in den Gletscher eindringen, bilden beim Austreten eine bogenförmige
Gotthardbahn bei Giornico.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
113
Axenstraße (Vierwaldstätter See).
Wölbung, das Gletschertor. Die Gletscherbäche, die namentlich im Sommer
sehr wasserreich sind, sind die Quellen der meisten Alpenflüsse.
An den Seiten des Gletschers werden die mitgeführten Steinmassen zu
mächtigen Wällen abgelagert. Diese Steinwälle nennt man Moränen. Man
unterscheidet Seiten-, End- und Grundmoränen. Viele Alpenseen sind durch
Endmoränen gebildet worden.
7. Sine Bergbesteigung in clen Alpen. Zu den höchsten Genüssen
eines rüstigen Alpenwanderers gehört die Besteigung eines Bergriesen, dessen
ehrwürdiges Haupt mit ewigem Schnee bedeckt ist.
„Da wir zwei Tage unterwegs sein wollen, rüsten wir uns entsprechend
aus. Unbedingt notwendig sind derbe doppelsohlige benagelte Bergschnhe.
Sie dürfen weder drücken noch scheuern und keine Feuchtigkeit durchlassen.
Zum bequemen Anzug aus Wollenstoff gehören auch ein wollenes Hemd,
weiche Strümpfe, ein leichter Filzhut und Gamaschen, die bis an die Knie
reichen. Ein Schulterkragen oder Umschlagtuch wird uns gegen Kälte oder
Regen schützen. Zum bequemen Bergsteigen bedürfen wir eines 2 m langen
Bergstockes aus festem Eschen- oder Haselnußholz, der mit einer starken Eisen-
Gieseler, Erdkunde für Mittelschulen. I. 8
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
118
Nachdem wir uns eine Stunde auf dem Gipfel aufgehalten haben, beginnt
der Abstieg. Zuvor holen wir unsere blaue Gletscherbrille, deren Gläser nach
dem Auge zu mit einem leichten aber dichten Drahtgeflecht umgeben ist, hervor,
auch reiben wir Gesicht und Hände mit weißer Zinksalbe ein. So schützen
wir uns gegen die vom Gletscher zurückgeworfenen Sonnenstrahlen, deren Kraft
in der dünnen Höhenluft so groß ist, daß ohne solche Schutzmittel die Augen
erblinden und die Haut schmerzhaft wund wird. Beim Niedersteigen sind die
oben geschilderten Schwierigkeiten sicherlich nicht geringer als beim Aufstieg;
aber der zuverlässige Führer, der jetzt am Ende geht, weiß unsern Mut und
unsere Ausdauer zu beleben, und bei der nötigen Vorsicht kommen wir glücklich
über alle Hindernisse hinweg. Sobald wir den Gletscher hinter uns habe»,
legen wir das Seil wieder ab. Eine Zeitlang schreiten wir stumm neben-
einander her und bewegen die großen Eindrücke in unserer Seele, bis das
Rauschen der wilden Bergwasser und die Stimmen der Menschen uns ans
ernstem Sinnen zu dankbarer Freude zurückrufen." (Borchers.)
I». Oie Zchwetz.
(41425 qkm — 3,3 Mill. E.; auf 1 qkm 80 E.)
1. Die natürlichen £andscbaften. Eine Fahrt von Basel nach den
italienischen Seen mit der Gotthardbahn gibt uns ein klares Bild der senkerchten
Gliederung der Schweiz. Der Zug durchbraust die Rheinebene, steigt gegen
ein dunkles Waldgebirge mit langgestreckten Kämmen, den Jura, und durch-
bricht ihn. Ein breites, mit dem Jura parallel laufendes dichtbewohntes Tal
liegt vor uns. Die Eisenbahn durchquert es. Himmelhoch türmen sich. die
Riesen der Alpenwelt vor uns ans. Wir steigen höher und höher. Nach
einigen Stunden fährt der Zug donnernd in die Ebene der Lombardei hinab.
Wir haben also drei natürliche Landschaften:
A. Der Jura.
B. Das hügelige Mittelland.
0. Die Alpen.
a) Der Schweizer Jura erstreckt sich in zunehmender Höhe vom Rhein
bis zur Rhone. Seine höchste Erhebung ist 770 in hoch. Er umfaßt etwa
V7 der Schweiz. Die schroffen Höhenzüge des Jura trennen die Schweiz von
Frankreich. Zwischen den einzelnen parallel laufenden Bergketten liegen
Mulden. Gleich dem deutschen Jura ist der Jura ein wasserarmes wenig
fruchtbares Kalkgebirge, das sich wenig für den Ackerbau eignet. An den
sonnigen Hängen am Rhein blüht der Weinbau. Seine dichte Bevölkerung
verdankt der Jura der lebhaften Industrie. Unter den mannigfachen
Industriezweigen hat namentlich die Herstellung von Uhren Weltruf erlangt.
Die Heimat der Schweizer Uhrenindustrie sind die vornehmen Dörfer Chaux de
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Borchers
Extrahierte Ortsnamen: Basel Schweiz Rheinebene Rhein Frankreich Rhein
— 110 —
Die 20 größten Städte Deutschlands sind:
Berlin 2012000 (2064 T.)*) Stuttgart 285000
Hamburg 875000 (936 T.) Charlottenbnrg 275000 (304 T.)
München 566000 Chemnitz 272000
Dresden 546000 Essen 266000
Leipzig 534000 Hannover 252000
Brcslan 501000 (510 D.) Magdeburg 250000
Cöln 470000 Stettin 245000
Frankfurt a. M. 362000 (414 T.) Königsberg 238000 (248 T.)
Nürnberg 317000 Bremen 234000 (246 T.)
Düsseldorf 286000 (356 T.) Rixdorf 213000 (236 T.)
In diesen 20 Städten wohnen über 9 Millionen Menschen.
C. Die Hipen.
1. Die Hipen übertreffen tut Ausdehnung und Höhe alle Gebirge
Europas. Vom Golf von Genua erstrecken sie sich bis zur Donau bei Wien.
Ihre Breite nimmt nach Osten immer mehr zu, die Höhe dagegen ab. Der
höchste Berg der Alpen ist der schneebedeckte Montblanc (4800 m).
2. Nach Süden fallen die Alpen schroff und steil zur Potiefebene ab.
Nach Norden gehen sie durch die Voralpen in Hochebenen über.
3. Gliederung. Die vom Bodensee zum Langen See gehende Senke
teilt die Alpen in zwei Hälften: West- und Ostalpen. Die Westalpen bestehen
aus zwei durch Längstäler geschiedenen parallelen Gebirgszügen. In den
Ostalpen haben wir 3 Bergketten. Die Berge der mittleren (Zentralalpen),
die aus Urgesteinen (Schiefer, Granit, Gneis) bestehen, sind am höchsten.
Diesem Zentralzug der Alpen sind nördlich und südlich die Kalkalpen vor-
gelagert. Da der Kalk sehr rasch verwittert, sind die Kalkalpcn schroffer,
zackiger als die Zcntralalpen, deren Gestein der Verwitterung besser getrotzt
hat. In den Westalpen fehlen im Süden die Kalkalpen völlig, dagegen
gehören die Voralpen im Norden zu den Kalkalpen.
4. Die Hipen bilden zwar eine Bölkerscheide, allein sic stellen trotz
ihrer Höhe dem Verkehr keine großen Hindernisse in den Weg. Zwischen den
einzelnen Gebirgszügen liegen breite Längstäler. Von ihnen gehen Quertäler
aus. An verschiedenen Stellen nähern sich die Quertäler von Norden und
Süden (zwischen Italien von Osten und Westen) einander. Da entsteht im
Kamm des Gebirges eine Einsenkung — ein Paß. Über diese Pässe ging
seit alten Zeiten der Verkehr. Wichtige Alpenpasse sind der Mont Cenis,
der Große St. Bernhard, der St. Gotthard, der Brenner und der Semmering.
Im vorigen Jahrhundert wurden zur Erleichterung des Verkehrs über die
h Ergebnis der Volkszählung 1910.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Bernhard Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Berlin Stuttgart Hamburg Charlottenbnrg Chemnitz Dresden Magdeburg Stettin Frankfurt_a._M. Königsberg Nürnberg Bremen Rixdorf Europas Genua Donau Wien Langen_See Italien
Ii
44
Vi. Die Oberrheinische Üiefebene mit ihren Randgebirgen.
An die Hessische Senke schließt sich nach Süden die Oberrheinische 'Tief-
ebene an, die sich zu beiden Seiten des Rheines von Basel bis Mainz erstreckt.
In dem sonst hochgelege-
nen Süddeutschland ist die Tief-
ebene etwas Seltsames. Sie
ist nicht, wie man auf den
ersten Blick glauben sollte, durch
die auswaschende Tätigkeit
des Rheines entstanden. Unter
ihren Kies- und Geröllmassen
finden wir dieselben Gesteine
wie bei den sie begleitenden, in
Richtung, Abfall zum Rhein und
Gesteinsmassen übereinstimmen-
den Gebirgen. Ehemals bildeten
diese Gebirge ein zusammen-
hängendes Ganze. Als sich in-
folge der Erkaltung der Erde
Nisse in der Erdrinde bildeten, sanken die Schichten der Oberrheinischen Tiefebene in die
Tiefe. Es entstand eine 6rabenversenkung, die unser Bild veranschaulicht.
Mitten durch die Tiefebene fließt der Rhein, der aus mehreren Gletscher-
bächen in der Nähe des St. Gotthard entsteht. In wilder Unmündigkeit braust
Rheinfall bei Schaffhausen.
er zuerst zwischen hohen Felsen dahin und ergießt sich dann in den Bodensee.
Nachdem er sich hier vom Schmutze und Gerölle gereinigt hat, wendet er sich
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
ll
62
Gletscher und die meisten „Zacken" und „Hörner" der Alpen, wie die Schreck-
hörner, die Wetterhörner u. a. — Ein mächtiger Gebirgsstock der Westalpen ist
der St. Gotthard. Auf ihm und in seiner Nähe haben vier Flüsse ihre Quellen.
Seit 1882 geht durch ihn ein Tunnel (15 km) mit einer Eisenbahn, die die
Schweiz mit Italien verbindet. — Am Vierwaldstätter See liegt der wegen
seiner entzückenden Aussicht vielbesuchte Rigi.
2. Die Ostalpen reichen vom Bodensee und Oberrheintale bis zur Ungarischen
Tiefebene. Zn ihnen gehören die Bayrischen Alpen, die Tiroler Alpen, die
Hohen Tauern, die Salzburger Alpen. Die höchsten Berge der Ostalpen sind
der Großglockner (3800 m) und der Groß-Venediger (3700 m).
G Das Klima der Alpen ist je nach ihren verschiedenen Höhenstufen
verschieden. Die Wärme nimmt bei je 1000 m Steigung um etwa 6° C ab,
In den zahlreichen sonnigen und geschützten Tälern sieht man grüne Wiesen,
lachende Obstgärten und wallende Kornfelder. Hier liegen auch die langgestreckten
Dörfer und Städte, deren Häuser meist mit weit vorspringendem Dache versehen
sind, damit zur Winterszeit ein schneefreier Gang um das Haus bleibe. Am
Fuße der Berge dehnen sich schöne Laubwaldungen aus. Etwas weiter nach oben
zu folgen Nadelhölzer und grüne Matten; auf den Matten wachsen liebliche
Alpenrosen und würzige Bergkrüuter. Noch höher hinauf verschwinden auch die
Nadelbäume; Moose und Beerensträucher bedecken den Boden, und Felsblöcke türmen
sich auf- und übereinander. Zwischen ihnen nistet der Lämmergeier und klettert
die Gemse umher. Hier ist auch die Heimat des Berghasen, des Murmeltiers
und des Schneehuhns. In einer Höhe von etwa 2700 m gelangen wir in den
Bereich des ewigen Schnees.
c) Dort oben lagern in Schluchten und Felsmulden große Eisfelder, die nicht selten
über 100 m dick, an 5 km breit und mehr als doppelt so lang sind. Man nennt sie Stet-
ster. Sie bilden sich aus deni Schnee, der hier 8—10 m hoch liegt. Der Hochgebirgs-
schnee besteht nämlich im Winter aus kleinen Eisnadeln. Während des heißen Sommers
taut er am Tage etwas auf, in der Nacht aber gefrieren die Eisnadeln zu Körnern zu-
sammen, die unsern Graupeln oder Schloßen ähnlich sind. Solch vorjähriger, körniger
Schnee heißt firn. (Firn — fern, vorjährig.) Infolge seiner abschüssigen Unterlage
gerät er durch den Druck der höherliegenden Schneemassen allmählich ins Rutschen, und
nach und nach bildet sich durch öfteres Tauen und Gefrieren
aus dem Firn eine eisige, schmiegsame Masse, das Gleschereis.
Wie ein Eisstrom senkt sich der Gletscher, meist sehr langsam,
nach unten ins Tal, bisweilen 40—60 m in einem Jahre. Soviel
er nach unten vorrückt, soviel schmilzt er hier gewöhnlich ab.
Beim Hinabgleiten bilden sich oft tiefe Spalten und Risse in
dem Eise. In diese dringt an heißen Tagen, wenn der Glet-
scher an seiner Oberfläche taut, das Wasser ein, und dann
bilden sich unter dem Gletscher kleine Bäche. Wo diese unten
am Ende des Gletschers zutage treten, da sieht man oft eine
bogenförmige Wölbung im Eise, das Stelsterlor. Solche
Gletscherbäche sind die Quellen vieler Alpenflüsse, z. B. des
Rheins, der Rhone, der Aare u. a. Zu beiden Seiten des
Gletschers sieht man lange Stein- und Schuttwälle. Man
nennt sie Moränen. Von Zeit zu Zeit fallen nämlich Stein-
trümmer, durch Frost und Tauwetter, Regen und Sturm oben
vom Felsen losgelöst, auf den Gletscher herab. Infolge seiner Fortbewegung sammeln
sich alle diese Steine zur Seite des Gletschers und bilden nach und nach die Moränen.
8. Seiten- und m. Mittelmoränen,
e. Endmoräne.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]