2 I. Urgeschichte der Menschheit.
Beweise für das Dasein des Menschen in dieser Zeit: Nicht Knochen selbst, sondern Werkzeuge des Menschen. Material ist der Feuerstein, aus dem Speerspitzen, Äxte, Messer verfertigt sind. Alte Fenerstellen beweisen Bekanntschaft mit dem Feuer. Der Urmensch verwendete es schon zum Braten von Fleisch.
In den Höhlen, namentlich in Frankreich (Dordogne) finden sich Schmuckgegenstände aus Stein oder Knochen. Sogar eine Art Bilderschrift kommt vor. Der Mensch zeigt sich mit den einfachsten Mitteln schon der gewaltigsten Tierwelt überlegen. Der paläolithische Mensch konnte nähen und flechten, aber nicht spinnen, auch nicht Töpferei treiben.
Heute stehen noch genau auf dieser Stufe die Eskimos, die Feuerläuder und manche wilde Stämme der Südsee.
Menschenknochen finden sich in Höhlen, besonders in Südamerika. Sie sind nicht anders als die Skelette des heutigen Menschen.
b) Den ersten Fortschritt von dieser ältesten Kultur bildet die jüngere Steinzeit (neolithische, neos neu). Diese Kulturfunde ruhen in alluvialen Schichten _ (Anschwemmungsland). Das Klima Europas und der anderen Erdteile ist damals schon wesentlich dasselbe wie jetzt. Die Geräte sind noch aus Stein und Knochen oder Holz. Ren ist die Kunst des Schleiseus und Durchbohreus der Steine. Sorgfältige Bearbeitung der Knochen. Tongefäße sind hergestellt (mit der Hand aus Lehm geknetet), Anfänge von Fischfang und Schiffahrt. Hauptnahrung für die Strandbewohner sind Muscheln. Die wichtigsten Fundstellen dieser Zeit sind im Norden Europas, der vom paläolithischeu Menschen nicht bewohnt war. (Die Küchenabfallhaufen in Dänemark in der Fichten- und Anerhahnzeit.) Auch diese Kulturschicht war auf der ganzen Erde verbreitet.
Die wichtigsten Arbeitsgeräte des neolithischen Menschen: 1. Das Steinmesser aus Feuerstein (Schlagmarke, scharfe Schneide). 2. Die Säge (ein Feuersteinmesser mit gezackter Schneide). 3. Der Schaber oder das Steinbeil (bei den Eskimos Uln), zur Bearbeitung von Fellen usw.
Die feinsten Geräte sind unter Druck zugerichtet, so daß die Oberfläche ganz muschelig aussieht.
Neben Feuersteinen kommen viele andere harte und weiche Steine vor, die zu Geräten verarbeitet wurden. Sogar kostbarere aus Asten, wie Nephrit und Jadeit (gesunden z. B. am Zobten in Schlesien und am Bodensee). Es gab also schon damals Handelsbeziehungen zu fernen Ländern. Die Schmuckstücke aus dieser Zeit bestehen aus Knochen und Steinen. Besonders beliebt waren durchbohrte Tierzähne. Auch Bernstein wurde verwertet. Schmuckstücke find: Knöpfe, Kämme, Haarnadeln, Ohrringe, Ketten.
Die neolithische Kultur erhebt sich über die paläolithische, besonders durch den Besitz von Haustieren und durch Keuutuis des Ackerbaus. Haustiere: Hund, Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Schwein. Der Hund ist das älteste ■Haustier. Eine große Anzahl der heutigen Feld- und Garten fruchte, deren
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Südamerika Europas Europas Dänemark Feuerstein Schlesien
354
6. Ein wunderbares Beispiel van der Klugheit und dein edlen Opfer-
mute der Hunde liefern ilns die Bernhardiner Hunde, welche in dem
Hospiz des St. Bernhard in der Schweiz gehalten werden. Die Mouche
dieses Klosters machen sich bei schlimmem Wetter ans, um erstarrte oder
von Lawinen ver-
schüttete Wanderer
auszusuchen, wobei
ihnen dann ihre Hunde
die vortrefflichsten
Dienste leisten. Diese
Hunde tragen am
Halse ein Körbchen
mit Nahrungsmitteln
und eine Flasche Wein.
Haben sie einen Ver-
unglückten ausgewit-
tert, so scharren sie ihn
ans dem Schnee her-
vor und melden ihn
eiligst bei den Mön-
chen. Der berühmteste
unter ihnen warbarry.
Er rettete mehr als
vierzig Menschen das
Leben. Einst wußte
er einen aufgefunde-
nen Knaben- zu be-
wegen, sich ans seinen
Rücken zu setzen. Er-
freut eilte er mit ihm
Hunde von St. Bernhard. 3^tn Kloster, zog an
der Klingel, übergab
den Mönchen den Findling und eilte sogleich aufs neue zum Suchen fort.
7. Die Tollwut des Hundes erscheint in zwei Formen, entweder als
rasende oder als stille Wut. Sie soll entstehen, wenn es den Hunden an
Wasser zum Saufen fehlt, oder bei schneller Abwechselung von Hitze und
Kälte. Daß die tollen Hunde auch immer wasserscheu seien, ist ein Irrtum.
Sie saufen sogar gern; aber nicht alle können das Wasser schlucken. Das
Schäumen des Maules kommt nur bei den Hunden vor, die au der stillen
Wut leiden; bei diesen sind die Unterkiefer vollständig erschlafft, weshalb sie
das Maul stets geöffnet haben. Es ist auch nicht richtig, daß tolle Hunde
immer geradeaus laufen oder den Schwanz zwischen die Beine klemmen. Die
sichersten Kennzeichen der Tollwut fiub folgende: 1. Der tolle Hund ist traurig
und still, scheut das Licht und knurrt gegen seinen Herrn. 2. Er verliert
den Appetit, verschluckt aber gern kleine Stückchen Torf, Stroh, Holz, Lappen,
Erde rc. 3. Er bellt nicht mehr, sondern heult heiser. 4. Es tritt eine
größere Beißlust ein als gewöhnlich. — Wird jemand vom tollen Hunde ge-
bissen, so schicke man gleich zum Arzte. Bis zu dessen Ankunft aber wasche
man die Wunde mit lauwarmem Wasser. Fe,,g u.a.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
371
4. Wahrhaft rührend ist die Mutterliebe, mit der die Ricke das Kälbchen
bewacht. Naht sich in den ersten Tagen, wo das Junge nach sehr hilflos ist,
Gefahr, so sucht sie dieselbe durch allerlei List abzuwenden. Kommt z. B.
ein Mensch in die Nähe des Lagers, so versteckt sie das Junge im hohen
Grase und springt selbst vor, um die Aufmerksamkeit von dem Kälbchen weg
auf sich zu lenken. Dann läuft sie fort, kehrt aber nach einigen Quersprüngen
zum Lager zurück. Schleicht der Fuchs an das Kälbchen heran, so sucht sie
dasselbe mit ihrem Körper zu decken und stampft den Räuber mit den
Vorderfüßen.
420. Der Fuchs.
1. Ter Fuchs ist ein vollendeter Spitzbube und Räuber. Seine Jagd gilt
allem möglichen Getier von dem jungen oder kranken Reh an bis zum Käfer herab.
Er ist aber auch zum Räuber ausgerüstet wie kein zweites Tier bei uns. Das
zeigt uns vor allem sein scharfes Gebiß. Mit einem Ruck beißt er dem Hahn den
Hals ab. Sein Gehör ist so scharf, daß er schon ans hundert Schritt die Maus
piepen oder im Laube rascheln hört, und Mäuse sind seine Hauptspeise. An manchen
Tagen frißt er zwei bis drei Dutzend. Sein Auge sieht gleich dem Auge der Katze
auch im Dunkeln vorzüglich. Daher jagt er auch gern des Nachts, wo ihn niemand
sieht. Dann schleicht er oft an den Hecken des Dorfes entlang. Er kennt die
Gegend, von woher sein scharfes Gehör die Enten hat schnattern und die Hühner
gackern hören. Seine feine Nase führt ihn leicht und sicher zu dem Hühner- oder
Gänsestall. Hier würgt er alles ohne Unterschied. Er beißt den Gänsen und
Hühnern den Hals ab, schleppt sie Stück für Stück fort und verscharrt sie in einem
Versteck, um sie dann in den nächsten Tagen zu verspeisen. Im Herbst kommt er
auch in den Garten und sucht sich Äpfel, Birnen und Weintrauben. — Seine Beine
sind dünn, fast zierlich, aber doch sehr kräftig. Mit ihnen läuft er so schnell, daß
selbst der Hase ihm nicht entrinnt, wenn er nicht einen Haken schlägt und den Fuchs
vorbeischießen läßt. Auch springen kann er vorzüglich.
2. Am Tage, namentlich bei schlechtem Wetter, hält sich der Fuchs meist in
seinem Bau aus. Derselbe liegt sehr versteckt, gewöhnlich in einem Geklüft, zwischen
Wurzeln und an andern günstigen Stellen. Wenn es irgend geht, gräbt sich der
Fuchs den Ban nicht selber, sondern siedelt sich in einem Kaninchen- oder Dachsbau
an. Die Kaninchen frißt er nicht selten aus, den Dachs beißt er hinaus oder stört
ihn so lange, bis er seine Wohnung räumt. Gewöhnlich hat der Fuchsbau eine
Hauptröhre, welche als Eingang dient, und mehrere Seitenröhren, durch welche er
entflieht, wenn er verfolgt wird. Hinten im Ban ist die Kammer oder der „Kessel".
Derselbe hat ein Meter im Durchmesser und ist weich mit Moos und Laub gepolstert.
3. Anfangs Mai wird es im Fuchsbau lebendig. Es liegen jetzt drei bis
sieben Junge darin. Haben sie nach zehn bis vierzehn Tagen ihre Augenlider ge-
öffnet, so führt die sorgsame Mutter die feinen Kinderlein während des warmen
Sonnenscheins ein wenig vor die Thür, spielt mit ihnen, trägt ihnen Vögel, Ei-
dechsen u. s. .w. zu und lehrt sie, die Tiere zu fangen und zu verzehren. Beim
leisesten verdächtigen Geräusch aber trägt -die stets wachsame Füchsin die Jungen
sogleich im Maule in die Höhle zurück. Haben sie die Größe halberwachsener Katzen
erreicht, so liegen sic bei guter Witterung gern morgens und abends vor dem Bau
und erwarten die Heimkehr der Alten. Es giebt keinen anmutigeren Anblick, als
solche Füchslein miteinander spielen zu sehen. Ihre Bewegungen sind so leicht,
behend und geschmeidig, daß selbst junge Katzen plump dagegen erscheinen. Schon
24*
k
377
425. Die Kreuzotter.
1. Tie Kreuzotter ist ein unheimliches Tier. Schon ihr Äußeres ist ab-
schreckend. Ihr Körper hat die Gestalt eines großen, langen Wurmes. Er ist mit
Schuppen bedeckt, damit sich das Tier beim Umherkriechen nicht so leicht verletze.
Die Färbung ist nach Alter, Gegend, Jahreszeit re. verschieden, auf der Oberseite
meist dunkelbraun, ans der Unterseite bläulich oder gelblich. Über den Rücken läuft
in der Regel eine schwarze Zickzacklinie, und auf dem Kopfe findet sich eine dunkle
Zeichnung, welche an ein Kreuz erinnert und der Schlange den Namen gegeben
hat. Unheimlich sieht es besonders aus, wenn die Kreuzotter ihre zweispaltige Zunge
hervorstreckt, um damit zu „züngeln". Sie kann
aber mit derselben nicht stechen, sondern tastet
nur damit umher. Beine hat sie nicht. Beim
Kriechen stützt sie sich auf ihre Rippen, die wie
Beine bewegt werden können. Was uns die
Kreuzotter am meisten verhaßt macht, das sind
ihre Giftzähne. Dieselben sitzen im Oberkiefer,
sind hohl und nahe an der Spitze mit einer
kleinen Öffnung versehen. Am Grunde aber Kopf der Kreuzotter.
steht jeder der beiden Giftzähne mit einer Drüse
in Verbindung, die mit Gift gefüllt ist und an beiden Seiten des Kopfes in der
Schläfengegend liegt. Bei jedem Bisse fließt durch den Druck der Schläfenmuskeln
etwas Gift in den hohlen Zahn und durch diesen in die Wunde.
Wer das Unglück hat, von einer Kreuzotter gebissen zu werden, thut gut, die
Wunde sofort auszusangen. Das darf jedoch nur geschehen, wenn man keine wunde
Stelle im Munde hat, da das Gift im Blute sofort tödlich wirkt. Das wirksamste
Mittel gegen den Biß der Kreuzotter jedoch ist, recht viel Rum oder Cognac zu
trinken. In jedem Falle aber lege man sich ins Bett, nehme etwas zu schwitzen
ein Und lasse den Arzt rufen.
2. Die Kreuzotter nährt sich »reist von Mäusen. Wird sie eine Maus ge-
wahr, so schießt sie mit hochgehobenem Kopfe auf dieselbe los. Bei dem Bisse zuckt
die Mails zusammen, der Leib schwillt sofort ans, nur noch einige Schritte schwankt
sie weiter — dann füllt sie auf die Seite itiib stirbt. Auch Frösche und selbst junge
Vögel frißt sie. So fand man einst in dem Magen einer Kreuzotter drei fast flügge
Hänflinge, in dem einer andern sogar zwei kleine Wiesel. Da die Otter die ge-
töteten Tiere mit ihren Zähnen rricht zerbeißen karrn, so muß sie dieselben stets ganz
hinunterschlucken. Dies karrrr sie um so eher, als sie ihre Kiefern ungemein ans-
dehrren und so ihren Rachen weit aufreißen kann.
3. Kreuzottern kommen irr Deutschland fast überall vor. Am zahlreichsten
leben sie in Mooren und den daran grenzenden Wäldern. Dort wohnen sie in
Mauselöchern, Fuchs- und Kaninchenhöhlen, hohlen Baumstämmen, unter Wurzel-
werk re. Oft liegt die Otter vor ihrem Loche wie ein Teller zusammengerollt rrrrd
sonnt sich. Im Hochsommer legt sie gegen fünfzehn Eier, aus denen sofort die
Jullgeil auskriechen. Zum Winter fällt sie in eineil Winterschlaf. Jil Pommern
fanden einst Arbeiter belln Roden eines Ellernbruches unter einem Erlenstnbben
81 Kreuzottern, welche hier ihr gemeinschaftliches Winterbett hatten. In Wäldern,
wo sich Kreuzottern aufhalten, sei man sehr vorsichtig. Niemals betrete man die-
selben barfuß, auch vermeide man es, mit der Hand in Baumlöcher, Mauselöcher
u. s. w. hineinzufassen.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
388
zusammenhalten, wie Wolle, Pelz oder Seide. Im Sommer wählen wir bessere
Wärmeleiter, z. B. Leinen, da sie die Körperwärme schneller nach außen abgeben
als jene. Namentlich wollen Füße, Bauch, Rücken und Achselhöhlen warnt ge-
halten sein; daher empfiehlt sich besonders für Kranke das Tragen wollener Strümpfe
und Unterjacken. Dichte Kleiderstoffe wärmen nicht so gut als lockere; weitmaschige
Strümpfe und Unterjacken sind demnach besser als dicht gewebte. Auch das Wechseln
der Leibwäsche ist dem Körper sehr zuträglich. Der Hals wird am besten bloß
getragen, niemals aber darf er durch enge Halsbinden imb Hemdenkragen einge-
schnürt werden.
17. Die Wohnung ist für das Wohlbefinden des Menschen von großem Ein-
fluß. Besonders ist darauf zu achten, daß sie reine Luft und gutes Licht hat und
durchaus nicht feucht ist. Um reine Luft im Zimmer zu haben, muß man dasselbe
täglich mehrmals lüften, besonders wenn es von vielen Personen bewohnt ist. In
dunstigen, mit Staub, Rauch oder Gestank erfüllten Stuben kann kein Mensch wohl
gedeihen. Deshalb halte man alle übelriechenden Stoffe, als schmutzige Wäsche,
Käse re., möglichst von der Wohnstube fern und dulde weder Misthaufen noch Aborte
in der Nähe des Hauses. Eine freundliche, helle Wohnung stimmt das Gemüt heiter
und ist einer dunklen entschieden vorzuziehen. Die Temperatur sei mäßig, etwa
-j- 18" 6.; im Schlafzimmer genügen schon 15".
Xiv. gnt Körper des Menschen.
430. Die Trichine.
Die Trichine ist so klein, daß man sie mit bloßem Auge gar nicht sehen kann
Sie findet sich sehr häufig im Fleische der Schweine. Letztere erhalten sie dadurch,
daß sie Ratten fressen. Die Ratten aber sind die eigentlichen Träger der Trichinen
und vererben diese
dadurch unter sich,
daß sie ihresgleichen
auffressen. — Die
in den Mückeln des
Schweines lebcn-
den Trichinen rollen
sich im Alter von
drei bis fünfwochen
wie eine Uhrfeder
zusammen und um-
geben sich mit einer
kalkigen Kapsel. Ge-
nießen wir nun
Trichine, a. Weibchen, b. Männchen (beides Darmtrichinen), o. Muskel- W^hes trichinen-
trichinen, noch nicht eingekapselt, cl. Eingekapselte Muskeltrichinen. haltige Fleisch, so
(100 fach vergrößert.) löst sich die Kapsel
in unserm Magen
auf, die Trichinen werden lebendig und kriechen zwischen die Zotten des Dünn-
darmes, wo sie nun als sogenannte „Darmtrichinen" (a ii. b) bedeutend größer werden.
(Das Männchen 1,5 mm; das Weibchen sogar 3 mm.) Nach kurzer Zeit bringen
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
83
der Fuchs, mied den Hof; denn er hatte der losen Streiche zu viele begangen
und fast allen Tieren Leides gethan.
Sogleich begannen nun die Tiere gegen ihn zu klagen: Isegrim, der Wolf,
Wackerlos, das Hündchen, Hinze, der Kater, Lampe, der Hase u. v. a. Sie alle
baten den König, Reineke an Leib und Leben zu strafen, wie er es verdient habe.
Nur Grimbart, der Dachs, der ein Verwandter Reineke's war, wagte es, den Ohm
zu verteidigen. Als aber dann Henning, der Hahn, seine Tochter Kratzesuß auf
einer Bahre aus dem Walde herbei brachte und Reineken als ihren Mörder be-
zeichnete, da ries der König die Klügsten seines Reiches herbei und hielt Rat mit
ihnen, wie der Frevel an dem Fuchse zu bestrafen sei. Hin und her ward geredet.
Endlich beschloß man, Braun, den Baren, mit dem Befehle an Reineke zu senden,
daß er um Leibes und Lebens willen sich nicht länger vom Hofe fernhalten, son-
dern am nächsten Gerichtstage erscheinen solle.
2. Wie Reineke den Bären überlistet.
Stolzen Mutes wandelte Braun durchs Gebirge dahin. Endlich kam er nach
Malepartus? Reinekens stärkster Burg. Hier fand er die Pforte verschlossen. Da
trat er davor und rief: „Herr Oheim, seid Ihr zu Hanse? Braun, der Bär, ist
gekommen, des Königs gerichtlicher Bote; der König hat geschworen, Ihr solltet bei
Hose Euch stellen. Bleibt Ihr daheim, ist mit Galgen und Rad Euch gedroht."
Reineke hörte die Worte, und als er sich versichert, daß Braun allein gekommen
war, ging er hinaus und rief: „Wertester Oheim, seid mir willkommen. Morgen,
setzte ich mir vor, bestimmt am Hofe zu erscheinen, und gern ging ich heute schon
mit; leider aber hab' ich zu viel von einer Speise gegessen, die mir übel bekommt.
Cie schmerzt mich gewaltig im Leibe. Ihr wißt, es geht mir dürftig, nur kümmerlich
friste ich mein Leben, und so mußte ich heute mittag mit elendem Honig vorlieb
nehmen. „Ei, was höre ich da?" versetzte lüstern der Bär, „Ihr verschmäht den
köstlichen Honig? Honig geht mir über alles." „Ihr spottet," sagte der Fuchs.
,,Wahrhaftig nicht," versicherte Braun. „Wenn's so ist," sagte der Fuchs, „da
kann ich Euch reichlich dienen. Am Berge dort wohnt der Bauer Rüsteviel, der
hat Honig in Menge; schwerlich habt Ihr jemals so viel beisammen gesehen." Den
Bären gelüstete es nach der geliebten Speise, und flehentlich bat er den Fuchs,
ihn eiligst nach dem Orte hinzuführen. „Wie gern thue ich das," sprach der
listige Reineke und sprang hurtig voraus. Braun folgte ihm blindlings.
So kamen sie nach Rüsteviels Hofe. Es war bereits Abend, und Rüsteviel
iag schon zu Bette. Ans dem Hofe aber lag ein eichener Baumstamm. Rüsteviel
hatte, um diesen zu spalten, schon zwei tüchtige Keile hineingetrieben, und der
Stamm klaffte deshalb oben weit auseinander. Reineke merkte es. „Seht, Oheim,"
l'ics er, „in diesem Baume befindet sich mehr des Honigs, als Ihr zu essen ver-
flögt." Gierig steckte der Braune den Kopf und die Vorderfüße in den Spalt.
Reineke aber machte sich daran, die Keile heraus zu zerren, und siehe, es gelang
chm. Sogleich schlugen die Hälften des Stammes zusammen, und zu seinem Ent-
setzen fühlte sich Braun plötzlich an Haupt und Füßen eingeklemmt. Er schalt
^en ungetreuen Oheim, er schmeichelte. Alles vergeblich. Ta heulte und plärrte
kr so sehr, daß Rüsteviel erwachte und ans dem Bette sprang. Eiligst griff er nach
R'in Beile, damit er bewaffnet sei, wenn ihm jemand zu schaden gedächte. Als
Reineke Rüsteviel kommen sah, rief er: „Braun, wie steht es? Wie schmeckt der
Honig? Ich rate Euch, seid mäßig und eßt nicht zu viel! Ha, da kommt Rüste-
tet, sicherlich um Euch zur Mahlzeit ein Schlückchen zu bringen. Wohl bekomm's
^"ch, Oheim!" Damit entsprang er.
6*
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
288
und nicht selten werden ganze Karawanen unter den Sandwolken dieses Orkans
begraben.
3. In den tiefsten muldenförmigen Einsenkungen der Wüste tritt das unter-
irdische Wasser stellenweise bis ans 2—3 m nahe an die Oberfläche heran. Hier
in den sogenannten Oasen (— Wohnungen) ist daher der Boden recht fruchtbar
und gedeihen Mais. Südfrüchte und hauptsächlich Datteln. Die Oasen sind auch
daher die einzigen bewohnbaren Stätten der Sahara und die Ruhepunkte der Kara-
wanen, mit denen die Oasenbewohner vielfach Handel treiben.
338. Das Kamel.
1. Das Kamel ist dem Wüstenbewohner unentbehrlich. Mit seiner
Milch ersetzt es ihm die Kuh, mit seinem Haar das wollige Schaf und
mit seiner Kraft und Schnelligkeit das Pferd. Die Gestalt des Kamels
ist ziemlich hässlich. Der Leib, an und für sich schon dick und plump,
wird noch besonders durch den hohen Höcker und die eingezogenen
Weichen entstellt. Auf dem langen, gebogenen Straufsenhalse sitzt ein
kleiner „Schafskopf“, der durch die vorstehenden Augen und die ge-
spaltenen Lippen ein recht unschönes Aussehen erhält.
2. Je weniger aber die Natur für die Schönheit des Kamels sorgte,
desto mehr that sie für die Zweckmässigkeit seines Körpers. Wunderbar,
dass gerade diejenigen Körperteile, die das Kamel am meisten verun-
stalten, ihm beim „Durchschiffen des sandigen Wüstenmeeres“ von grösstem
Nutzen sind. So ist z. B. der hässliche Höcker eine Vorratskammer, in
welcher sich Fett ansammelt. In Hungerszeiten wird dasselbe durch
feine Adern dem Blute als Nährstoff zugeführt. Daher schwindet auch
der Höcker bei dürftiger Nahrung allmählich dahin, schwillt aber auf
grüner Weide erstaunlich schnell wieder an. Auch die breiten Füsse sind
wie geschaffen für die Wüste. Die beiden Hufe an jedem Fusse sind
nämlich auf der untern Seite mit einer dicken, lederartigen Sohle be-
kleidet, welche die Hufe fast bis ans Ende verbindet und so das zu tiefe
Einschneiden in den weichen, heissen Wüstensand verhindert. Ebenso
kommen dem Kamele die Schwielen, die es an der Brust und an den
Gelenken der Beine hat, vorzüglich zu statten. Soll es nämlich beladen
werden, so kniet es nieder und vermag dann mit Leichtigkeit wieder
aufzustehen, da es sich mit den Schwielen bequem aufstemmen kann.
Am meisten aber wird das Kamel zu seinen Wüstenwanderungen durch
die gewaltige Kraft befähigt, welche es beim Tragen der Lasten zeigt.
Ein Lastkamel legt mit 200—250 kg täglich 60—70 km und ein Beit-
kamel sogar 150 km zurück. Der Gang des Kamels ist der schaukelnde
Passgang, wobei es mit beiden Füssen einer Seite ziemlich zu gleicher
Zeit auftritt.
3. Auch wegen seiner Genügsamkeit eignet sich das Kamel besonders
für die Wüste. Es begnügt sich mit Disteln und stachelichten Dorn-
gewächsen, wie sie ihm der dürre Sand bietet. Sein Gaumen ist auch
so hart, dass es selbst die schärfsten Dornen ohne Beschwerden hinunter-
würgen kann. Zur Zeit der Not aber stillt das Kamel seinen Hunger
sogar mit einem alten Weidenkorbe. Dazu kommt ferner, dass das Kamel
zwei bis drei (das Reitkamel Ostsudans vier bis fünf) Tage ohne Wasser
aushalten kann. Dass man aber im Falle der Not ein Kamel schlachte,
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
291
2. Den Südosten Afrikas bewohnen die Koffern. Dies Volk zerfällt in viele
Stämme, von denen die Zulnkaffern die wildesten find. Sie haben sämtlich eine
dunkelbraune Haut, die sie mit Tierfett beschmieren und mit roter Erde bemalen.
Ihre Hütten haben wie die der Hottentotten die Form eines Bienenkorbes.
10—20 bilden einen „Kraal", in dessen Mitte der gemeinsame Viehhof liegt.
Der ganze Reichtum des Koffern besteht in Rindern; stirbt ihm eins davon, so
beweint er es oft mehr als den Tod seines Kindes. Ist jemand schwer erkrankt,
so trägt man ihn in den Busch, damit er dort sterbe und der Kraal durch seinen
Tod nicht verunreinigt werde.
341. Der Strauß.
1. Der Strauss ist der (/rosste Vogel. Er erreicht eine Höhe von
2ll2 m. Seine Flügel sind zum Fliegen nicht geeignet, da ihnen die
Schwungfedern fehlen. An ihre Stellen treten lange, dannenartige Schmuck-
federn, die sogenannten Straußenfedern. Auch an dem Schwa/nze befinden
sich solche. Diese Federn sind es, um deretwillen man den Strauß ver-
folgt. Je weniger aber der Strauß sich aufs Fliegen versteht, desto besser
befähigen ihn seine kräftigen, zweizeiligen Beine zum Laufen. Wie der
Sturmwind saust er dahin, und ein Beiter hat Mühe, ihn einzuholen.
2. Der Strauß lebt in den Wüsten Afrikas, Arabiens und Indiens.
Zum Aufenthalte in diesen unfruchtbaren Gegenden eignet er sich besonders
durch seine Genügsamkeit; denn wie der Strauß schon durch seine Gestalt
an das Kamel erinnert, so ist er ebenso genügsam und kann auch tagelang
dürsten wie dieses. Seine hauptsächlichste Nahrung nimmt er aus dem
Pflanzenreiche, er verschmäht jedoch auch Käfer, Gewürm und junges Ge-
flügel nicht.
3. Das Nest des Straußes besteht nur in einer muldenartigen Ver-
tiefung im Wüstensande. Fine Auspolsterung mit weichen Gegenständen
findet nicht statt. Ein Straußenei hat die Größe eines Kinderkopfes, wiegt
soviel als vierundzwanzig Hühnereier und sättigt vier hungrige Personen.
Die fünfzehn bis zwanzig Eier werden meistens vom Hahn ausgebrütet.
Während des Tages verlässt er öfter das Nest, um zu saufen und zu
fressen, bedeckt aber vorher erst die Fier mit Sand. Da die Gluthitze der
Sonne durch diesen hindurchdringt, so setzt die Sonne gleichsam das Ge-
schäft des Brütens fort.
Äineriir n.
Amerika heißt auch, da es erst 1492 durch Kolumbus entdeckt ist, die neue
Welt. Es übertrifft Europa an Größe viermal, hat aber noch nicht den dritten
Teil seiner Bewohner (etwa nur 100 M). Durch den Meerbusen von Mexiko
imb das karibische Meer wird Amerika in zwei große Erdhälften zerlegt: in Nord-
und Südamerika. Verbunden sind die beiden Festländer durch Mittelamerika, dessen
schmälste Stelle — die Landenge von Panama — nur 50 km breit ist. Zwischen
den beiden Ländern liegen die westindischen Inseln.
19*
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Strauss Kolumbus
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Arabiens Indiens Amerika Europa Mexiko Amerika Mittelamerika Panama
353
ticren haben sich aber auch noch andere Gäste in Haus und Hof einge-
funden. Als Sommergäste bauen sich Storch und Schwalbe hier an, als
Wintergast besucht die Nebelkrähe den Hof. Die Schleiereule sucht ihren
Schlupfwinkel auf dem Boden, und unterm Holzhaus en lauern im Winter
Marder und Iltis. Aber auch in Kammer und Stube dringen ungebetene
Gäste ein, vor allem die lästigen Mäuse und Batten.
405. Der Hund.
1. Der Hund ist das klügste und treuste Tier. Kein anderes hat seinen
Herrn so lieb, keines versteht so seinen Wink und Befehl. Ein Herr hatte
einen Hund mit Namen Diana und ein kleines Töchterchen Emma, das noch
nicht allein gehen konnte. Wenn er zu dem Hunde sagte: „Diana, gieb acht
ans Emma!" dann legte sich der Hund neben sic. Er holte ihr den Ball,
der fortgerollt war, und andere Spielsachen. Wenn die Kleine müde war,
dann legte sie ihr Köpfchen auf den Hund und schlief ein, und der Hund
rührte sich nicht eher, bis sie erwacht war.
Ein Herr aus Hannover war einst im Winter bei hohem Schnee mit
seinem Hunde über Land gegangen. Unterwegs wurde der Mann müde, setzte
sich an einen Baum und schlief ein. Der Hund bellte, aber sein Herr rührte
sich nicht. Endlich rannte er fort, und als er zwei Männer sah, lief er
kläglich winselnd vor ihnen hin und her, bis sie ihm folgten und den schon
halb im Schnee Erstarrten fanden. Sie brachten diesen in das nächste Hans,
und es gelang ihnen, den beinahe erfrornen Menschen ins Leben zurück-
zurufen.
2. Der gelehrigste von allen Hunden ist der Pudel. Er tanzt auf den
Hinterbeinen, steht Wache, trügt seinem Herrn den Stock und holt im Korbe
Wurst vom Fleischer. Ein Hundefänger hatte einstmals alle Hunde der Stadt,
die ohne Maulkorb umherliefen, aufgefangen und in eine Scheune gesperrt.
Kaum war er fort, als ein Mitgefangener Pudel sich auf die Hinterbeine
stellte, die Klinke aufdrückte und die gefangene Schar in Freiheit setzte.
3. Auch der Schäferhund ist ein kluges Tier. Er weiß genau, daß die
Schafe nicht in den Klee oder ins Getreidefeld gehen dürfen. Er scheint jedes
Wort seines Herrn zu verstehen. Das Rind und den Hammel beißt er in
die Hinterbeine; denn sie haben sonst keine Furcht vor ihm. Das Lämmchen
aber beißt er nicht; er thut nur so, als ob er es beißen wollte.
4. Der Spitz ist ein ganz vorzüglicher Wächter des Hauses. Sobald
sich des Nachts Diebe nahen, weckt er seinen Herrn durch lautes Gebell. Auch
der Fuhrmann hat ihn gern als Wagenhüter. Er ist sehr lebhaft. Im
Dorfe läßt er keinen Fremden ungeschoren, und auch vom Wagen herab kläfft
er jeden Vorübergehenden an.
5. Der Jagdhund zeichnet sich besonders durch seinen scharfen Geruch
und sein Spürvermögen aus. Er findet die Spur des Wildes, ohne die
Fußtritte desselben zu sehen. Der Geruch leitet ihn auf die rechte Fährte.
Hat er ein Wild gewittert, so geht er keinen Schritt mehr vorwärts, sondern
bleibt wie angebannt stehen, um das Wild nicht aufzuscheuchen und den
Jäger heranzulassen. Der gewöhnlichste unter ihnen ist der Hühner- oder
Vorstehhund.
Kahnmeyer u. Schulze, Lesebuch.
23
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
Zerhacken der Beute eignet. Auch ist der Schnabel sehr stark und kräftig gebaut.
Die Beine sind durch ihre langen Zehen iinb sehr scharfen Krallen zum Ergreifen
der Bente wie geschaffen. Die eine der Zehen kann nach hinten und vorn gerichtet
werden und heißt deshalb Wendezehe.
Der Flug der Eule ist wegen des
weichen, lockern Gefieders (namentlich
der Flügel) fast unhörbar. Deshalb
kann sie sich, ohne bemerkt zu werden,
der feinhörigen Maus leicht nähern.
Dazu hat sie ein äußerst feines Gehör
— das feinste unter allen Vögeln
— so daß sie die leiseste Bewegung
der vorbeihuschenden Maus vernimmt.
Auch das Auge sieht scharf, nament-
lich im Dunkeln. Denn nicht ohne
Grund hat der Schöpfer die Augen
der Eule fast unförmlich groß gestaltet.
Zum Sehen im Dunkeln muß nämlich
das Auge außerordentlich viele Licht-
strablen aufnehmen können. Dies ist
aber nur dadurch möglich, daß das
Sehloch (Pupille) sehr erweiterungs-
fähig ist, wodurch naturgemäß auch ein
größeres Auge bedingt wird. Am Tage
kann die Eule das Sehloch bis auf
eine sehr kleine Öffnung verengen. Die
Augen sind in den Augenhöhlen fest-
gewachsen und daher unbeweglich. In-
folgedessen hat die Eule einen sehr
starren Blick und ist gezwungen, jedes-
mal, wenn sie nach einer andern Rich-
tung sehen will, in höchst auffälliger
Weise den ganzen Kopf zu drehen. Umgeben sind die Augen von einem eigentüm-
lichen Federkranze, dem Schleier, dem auch die Schleiereule ihren Namen verdankt.
2. Ihre Jagd macht die Eule vorzugsweise beim Mondschein. Oft schleppt
sie einen ganzen Vorrat von Mäusen zusammen, besonders vor Eintritt stürmischen
Wetters, da sie bei letzterem nicht gern jagt. Wenn sie auch hin und wieder einen
schlafenden Vogel überfällt und durch Wegfangen der Spitzmäuse und Maulwiirfe
einigen Schaden bringt, so ist sie doch durch die Maffenvertilgnng der Mäuse
und Maikäfer ein überaus nützlicher Vogel. Leider wird die Eule trotz ihres
großen Nutzens immer noch oft genug von thörichten Leuten getötet und mit
ausgebreiteten Flügeln an das Scheunenthor genagelt, damit — der Blitz nicht
einschlage.
3. Ihre Wohnung hat die Schleiereule gern in der Nähe der Menschen. Am
liebsten weilt sie in Türmen und Scheunen. Sie bleibt gewöhnlich zeitlebens an
ein und demselben Orte und ist somit ein echter Standvogel. Ein Nest baut sie
nicht, sondern legt ihre drei bis fünf Eier ohne jegliche Unterlage in Mauer-
löcher re. Am Tage ruht sie mit geschlossenen Angen auf dem Gebälk. Ihr Schlaf
ist äusterst leise. Naht sich ein Mensch, so fliegt sie nicht sogleich fort, sondern
glotzt ihn groß an. Dabei hebt sie abwechselnd die Beine und schneidet, indem sie
Schleiereule.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]