S o l o n.
47
das Gcgonthcil durch ibre blutige Strenge. Kylon bemäch-v.c.t.
tigt sich als Tyrann der Akropolis (Ol. 42,1.), muß jedoch
vor den Alkmaoniden die Flucht ergreifen, — seine Anhänger
gemordet. Pest in Athen. Reinigung der Stadt durch Epi-
menides. Parteiungen dauere fort. Das empörte Salamis
vergebens angegriffen; erneute Versuche mit Todesstrafe ver-
boten. Dessenungeachtet der Krieg durch Solon's Einfluß be-
schlossen; die Insel erobert, sowie auch Kirrha und Krissa
bezwungen.
Die Unzufriedenheit der gedrückten Aermeren steigt immer
höher. Drei Parteien: die eine für die Aristokratie, die
andere für eine gemischte Verfassung und die dritte für die
Demokratie, drohen mit Aufruhr.
Solon, als Archon Eponymos allgemein geachtet, soll 592.
durch Vermittlung den Staat retten, und gibt seine weisen
Gesetze, wodurch die bisherige Willkührhcrrschaft beschränkt,
und der niedere Stand aus seiner Entwürdigung zu einem
Bürgerthum cmporgehoben wird, in welchem er an der Gesetz-
gebung, der Erwählung und Prüfung der Magistrate, wie
an den Gerichten selbst Thcil erhält:
1. Die Seisachtheia, Ermäßigung der Schuldfordernngen und
ihr entsprechende Erhöhung des Geldwerthes bei Zins - und Capital-
zahlungen; Aufhebung des alten Schuldrechtes, Verbot auf die Person
zu borgen.
2. Eintheilung des Volkes nach dem Stande:
») Freie Bürger, von Bürgern abstammend, mit allen Rechten
des Bürgerthums.
1>) Die Metöken (Beifassen), Ausländer unter dem Schutze der
Gesetze, aber ohne unmittelbares Rechtsverhältniß, ein Bürger ihr Ver-
treter, — Kopfsteuer und andere Leistungen.
«) Sklaven, gekaufte Fremdlinge und deren Nachkommen, der
Willkühr ihrer Herrn preisgegeben; mit dem Rechte, gegen Mißhandlung
zu klagen; die freigelassenen treten in die Rechte der Metöken.
3. Eintheilung der Bürger nach dem als Steuerkapital gescbätzten
Vermögen in vier Klassen: Pentakosiomcdimnoi, Hippeis, Zeugitai,
Thetes; nur die erste Klaffe besetzt die hohen Aemter, namentlich das
Archontat; die beiden mittleren bilden das Heer zu Roß und zu Fuß,
und nehmen Theil an dem Rathe der Vierhundert; die vierte ist in der
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Erster K r e u z z u g.
Kirchenversammlung Urban's H zu Piacenza und Clermont 1095 (Adamar
von Puy). Allgemeine Rüstungen zu einem Kreuzzuge. Indessen
verunglückter Zug Peters von Amiens uiit Walther von Perejo
und Walther ohne Habe, anfgerieben bei Helenopolis durch den Sultan
von Nicäa 1096. Eben so der Zug des Priesters Gottschalk, der in
Ungarn scheitert, und des Nheingrafen Emico mit seinem Gesindel
( gegen die Juden ). Endlich
Erster geordneter Kreuzzug im August 1096, an welchem
ausgezeichnete Grafen und Ritter aus Frankreich, Lothringen und Ita-
lien Theil nehmen, vorzüglich Gottfried von Bouillon, Herzog von
Niederlothringen, Bömund, Fürst von Tarent, und dessen Neffe
Taukred von Brindisi'um rc. Ihre Unterhandlungen mit dem grie-
chischen Kaiser Alexius; Belagerung von Nicäa; Sieg gegen die
Türken bei Dorylteum; unsägliche Mühsale; Balduin, Gottfrieds
Bruder, gründet sich eine Grafschaft in Edessa. Lang dauernde Be-
lagerung und Eroberung von Antiochien (Bömund Fürst daselbst);
endlich erschöpft und einer völligen Auflösung nahe, erstürmen sie 1099
am 15. Juli das wohlvertheidigte Jerusalem. Gottfried von
Bouillon Oberhaupt des neuen Reiches, als Herzog, siegt gegen ein
ägyptisches Heer bei Askalon, und stirbt allgemein geachtet 1100. Sein
Bruder Balduin I., der ihm als König folgt, macht, während einzelne
Kreuzheere, die indessen heran ziehen, jammervoll uutergehen, große
Eroberungen: Akkon, Tripolis, Sidon rc. Ihm folgt 1118 sein Ver-
wandter Balduin Ii. von Boules, dem er Edessa übergeben (seine
Gefangenschaft). Unter seinem Nachfolger Fulko 1131 geht Antiochia
an die Griechen verloren, stirbt 1143, und unter dessen Sohne Balduin
Iii. wird Edessa 1144 von Zenghi, dem Statthalter von Mosul, erobert.
Durch die Kreuzzüge entstehen geistliche Ritterorden: der Jo-
hanniter oder Hospitaliter-Orden, hervorgehend aus einem
Kloster von Amalfi für arme und kranke Pilger, durch Paschalis 1113
bestätigt; der Templer-Orden 1118 durch neun französische Ritter
gegründet, und von Pabst Honorius n. 1127 bestätigt.
4. Schwäbische Kaiser — Hohenstaufen, von
1137 bis 1250.
* Wie einestheils das Reich durch die fortdauerudeit
italienischen Streitigkeiten seine innere selbstständige
Kraft verliert, und die Großen immer mehr ihre Unab-
hängigkeit befestigen, so zeigt sich anderntheils der ächte
Geist des Ritterthums in den Kreuzzügen wie in dem
Minnegesang von seiner glänzendsten Seiten
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
62
Griechenland. Cpaminondas.
v.c.g Die persischen Friedensvorschläge des Pelopidas werden in
366. einer Versammlung zu Theben von den griechischen Abgeord-
neten nicht beachtet. Ueberall Unruhen der verschiedenen Par-
365. teien. Pelopidas siegt und fällt in der Schlacht bei
Kynoskephalä gegen den Tyrannen Alerander von Pherä.
Letzter Einfall der Thebäcr unter Ep am in on-
das in den Peloponnes. Sparta durch Agesilaos gerettet.
Epaminondas gegen Tegea zurück, siegt und fällt bei
362. Mantineia. Die Schlacht ohne Entscheidung für das All-
gemeine.
# Theben sinkt in seiner rasch gewonnenen Gr^ße.
Die Verwirrung dauert fort. Kein einzelner Staat ver-
mag ferner einen gewichtigen Mittelpunkt- für alle zu
bilden. Die im Zwang gehaltene Bnndesgenossenschaft
der üppigen Athenäer löst sich alsbald auf; alle sittliche
Schranken brechen im heiligen Kriege zusammen, und so
konnte ein fremder, kräftig sich aufrichtender Nachbar-
staat dem ersterbenden Griechenland leicht seinen völligen
U n t e r g a n g b e r e i t e n.
Lakedämon schließt sich wegen Messenien dem allgemeinen
Frieden nicht an. Agesilaos leistet dem ägyptischen Könige
361. Hilfe gegen die Perser, stirbt auf seiner Rückkehr. Messenien
durch die Mitwirkung Athens als unabhängig anerkannt.
4. Bundesgenossenkrieg der Athenäer, 358 bis
356 v. C h. G.
Die Athenäer vergeuden frech und schamlos ihre letz-
ten Kräfte in verzehrender üppiger Selbstsucht; ihr
Lurus und Aufwand im Privatleben, wie öffentlich für
die Bühne, geht ins Unsinnige. Daher der Druck ihrer
Bu n des gen offen.
358. Mausolos, der Herrscher von Karien, vereint die
Bewohner von Ehios, Kos, Rhodos und Byzantion in einem
Bunde gegen Athen. Chares und Ehabrias, eben so Jphi-
krates und Timotheos richten nichts gegen sie ans, — Unab-
hängigkeit der Bundesgenossen.
5. Philippos von Macedónien tritt als Er-
oberer ans, und raubt dem tief gesunkenen, in
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T15: [Athen Theben Sparta Griechenland Krieg Philipp Stadt Spartaner Athener König], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
146 Westfälischer Frieden. Neichskammergericht.
Frankreich erhält das österreichische Elsaß, den Sund-
gau, Breisach, Philippsburg und die Bestätig ring der
älteren Eroberungen von Metz, Toul und Verdun.
Schweden? Vorpommern, Stettin, Rügen, Bremen
und Verden mit Wismar und fünf Millionen Thaler.
Chur branden bürg zur Entschädigung für Vorpom.
m c r u: die A n >v a r t s ch a f t auf das E r z b i s t h u m M a g d e b'u r g,
die Bisthümer Halberstadt, Minden und Kamin mit Hin-
te r p o m m e r n.
Hessen-Cassel (Amalia): die Abtei Hersfeld und Au.
theil an der Grafschaft Schaumburg, mit Bückeburg re.
und 600000 Thaler.
Karl Ludwig von der Pfalz: seine Erbländer bis auf
die Ober Pfalz, welche Baiern mit der Chur behält; für
ihn eine n e u e Ch ur w ü r d e in i t d em Erz sch atz m eister-A n> t e rc.
Unabhängigkeit der schweizerischen Eidgenossenschaft
und der Niederlande.
Religionssache: Der Passauer Vertrag (von 1552)
Grundlage; das Jahr 1624 Normaljahr; die katholische
und protestantische Religion (mit Einschluß der refor-
mirten) gleich herrschend im Reiche.
, Jeder deutsche Reichsstand hat Landeshoheit, kann
Bündnisse, Krieg und Frieden beschließen, nur nicht zum
Schaden des Reichs.
Schweden u u d Frankreich sind Bürgen der deutschen
Verfassung und des Friedens.
Was die übrige Cultur der Periode anbelangt, so erhält das
Reichskammergericht durch den westfälischen Frieden einen katho-
lischen Kammerrichter von hohem Adel, durch den Kaiser präsentirt, vier
Präsidenten, ebenfalls vom Kaiser ernannt (zwei katholisch und zwei
evangelisch) und fünfzig Assessoren in Senate getheilt, wovon der Kaiser
zwei katholische, die protestantischen Reichsstände vier und zwanzig von
ihrer Confessio», und die katholischen vier und zwanzig von der ihrigen
präsentirten rc. *). Daneben gewinnt der kaiserliche Reichs Hofrath
immer mehr Gewicht.
Die Sitten der Nation werden durch die steigende Bevölkerung,
den Handel, aufblühende Künste und Wissenschaften im Allgemeinen
*) So war allerdings die damalige Bestimmung; allein die volle
Zahl der Angestellte» kam niemals zusammen.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Metz Karl_Ludwig_von_der_Pfalz Karl Ludwig Religionssache
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Breisach Philippsburg Verdun Schweden Stettin Bremen Wismar Chur Minden Hessen-Cassel Niederlande Frankreich
150 Ii. Die Karolinger im Frankenreiche.
herrschen. Aber schon nach drei Jahren starb der Letztere, und
nun verewigte Karl die Herrschaft des gesammten Frankenreiches tn„ feiner starken Hand. Er war ein Mann von hoher Gestalt kräftigem Körperbau, mit freier Stirn und feurigen Auaeu. Begabt mit großer leiblicher und geistiger Kraft, mit rastloser Thätia-keü, tiefer Einsicht und festem Willen, war er vor Allem berufen dem Abendlande Gesetze zu geben, es aber auch aus eine höhere Stufe der Bildung und Wohlfahrt zu erheben.
Unter den vielen Kriegen, die Karl während feiner 46jahriaen , ^.cntug zu führen hatte, war der mit den Sachsen der lana-772wtmglte und blutigste. Im Jahre 772 unternahm er feinen ersten Aug gegen die stets unruhigen Nachbarn. Bei Worms fetzten die Franken über den Rhein und zogen dann nordwärts nach jenen an Sumpfen und Wäldern reichen Gegenden, wo einst Varns seinen Untergang gefunden. Sie erstürmten die Er es bürg (an der Diemel, einem linken Zufluß der Weser) und zerstörten das in der Nahe befindliche alte Heiligthum des Volkes, die Jrmiuful. -;te Sachsen beugten sich der Uebermacht, schwuren Karl Treue und versprachen, die christlichen Missionare an ihrem Bekehrungswerke nicht zu hindern. Karl ließ Besatzungen in dem eroberten Lande zurück und zog zu neuen Kämpfen nach Italien.
Karl man ns Wittwe Gerberga war zu den Langobarden
geflohen und hatte deren König Desiderius bewogen, die Ansprüche .ihrer Sohne ans den fränkischen Thron zu unterstützen. Da über-774 stieg Karl mit einem Heere den Mont Cenis, schlug die Lougo-barden imd belagerte ihre feste Hauptstadt Pavia. Dann begabter sich zur Feier des Osterfestes nach Rom, wo ihm Papst Hadrian I. eme glänzende Aufnahme bereitete, die Karl durch Bestätigung der Pipmfchen Schenkung vergalt. Bald darauf mußte sich Pavia, erschöpft tmrch Hunger und Krankheiten, dem Belageruugsheer ergeben. Desiderius wurde gefangen genommen, und Karl ließ sich die lombardische Krone auffetzen. Kaum aber hatte er den Rücken gewandt, als sich auch die Großen des Landes gegen die neue Herrschaft empörten. Doch mit wunderbarer Schnelligkeit eilte Karl herbei, unterdrückte den Aufstand und vereinigte nun Norditalien vollständig mit dem Frankenreiche.
Unterdessen hatten auch die Sachsen neuen Muth geschöpft. Sie erhoben sich unter ihrem kühnen und streitbaren Herzog Wittu-kind, gewannen die Eresburg zurück, verjagten die fränkischen Besatzungen und trugen Brand und Verwüstung Über die Grenzen. Da erschien Karl, eroberte die Siegburg am Zusammenfluß der Ruhr und Lenne, nahm die Eresburg wieder ein und drang über die Weser bis an die Oker vor. Als er aber wieder gegen die Longobarden ziehen mußte, erneuerten die Sachsen ihr altes Spiel, belagerten und ^eroberten die Burgen und vertrieben die Besatzungen. Von Neuem führte Karl feine Heerhaufen nach der Weser, und so
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl_Treue Karl Karl_ließ Karl Karl_man_ns Wittwe_Gerberga Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl
200
Vi. Das deutsche Reich zu Ende des Mittelalters.
glaubten des Ordens letzte Stunde gekommen. Doch noch einmal rettete ihn Heinrich von Plauen durch tapfere Vertheidiauua der Marrenburg und durch ein kräftiges Regiment vom Untergänge. Aber seine Kraft war gebrochen, die innern Verhältnisse unmer zerrütteter und fünfzig Jahre später mußten die 1456j Rüter tm Frieden zu Thorn Westpreußen an Polen abtreten und für Ostpreußen, das ihnen verblieb, die polnische Oberho he rt anerkennen.
Hochmeister Albrecht von Hohenzollern trat zur Reformation )oste den Orden auf und verwandelte Preußen in ein welt-1d25] lrches Herzogthum.
Vi. Das deutsche Reich }u Ende -es Mittelalters.
1. Rudolf von Habsburg.
Das Haus Hohenstaufen hatte dem deutscheu Reiche tüchtige Herrscher gegeben. Aber während diese in Italien kämpften, blieben dre pursten sich selbst überlassen und suchten sich in ihren Landen so viel als möglich unabhängig zu machen. Dadurch sank das karserüche Ansehn so sehr, daß nach dem Tode Wilhelms von lo’-e 10??^ Rutscher Fürst besonders lüstern war, die Krone izob—ö\ zu tragen. So trat ein Interregnum (Zwischenreich) em, und 17 Jahre lang war das Reich ohne Oberhaupt; denn die beiden fremden Fürsten Richard von Cornwallis (England) und Alfons der Weise von Castilien, au die man die Krone vergab, kamen wenig oder garnicht nach Deutschland. Alle Bande der Zucht und Ordnung lösten sich in dieser „kaiserlosen schrecklichen Zeit . Fürsten und Herren handelten ganz nach eigenem Gutdünken, unaufhörliche Fehden beunruhigten das Land; die Ritter sperrten mit ihren Burgen die Straßen, drückten Handel und Wandel durch schwere Zölle und überfielen und beraubten die vorüberziehenden Kaufleute; Kunst und Gewerbe lagen darnieder, kaum durfte der wohlhabende Bürger sich ruhig seines Besitzes freuen: kein andres Recht galt mehr als das Fanstrecht.
Solche Zustände ließen das deutsche Volk lebhaft wünschen, end-einen kräftigen Herrscher an der Spitze zu sehen, und auch dre Fürsten konnten jich nicht verhehlen, daß ein solcher dem Reiche noth that. Da sie aber ihre gewonnene Selbständigkeit nicht gern aufgeben mochten, so wählten sie nicht den mächtigen Ottokar von li 73—1291] Böhmen, sondern den Grafen Rudolf von Habsburg, den Sprößling eines in Schwaben und im Elsaß reich begüterten Geschlechts. Man hätte keine bessere Wahl treffen können. Rudolf stand wegen seiner Klugheit, Tapferkeit, Gerechtigkeitsliebe und
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_von_Plauen Heinrich Albrecht_von_Hohenzollern Albrecht Rudolf_von_Habsburg Rudolf Wilhelms Wilhelms Rutscher_Fürst Richard_von_Cornwallis Alfons Ottokar Ottokar Rudolf_von_Habsburg Rudolf Rudolf Rudolf
Extrahierte Ortsnamen: Marrenburg Thorn Italien England Deutschland Schwaben
2. Dcr Krieg in Böhmen, in bcr Pfalz und in Niedersachsen. 265
Stirn, kleine stechende Augen und kurzes, dunkles Haar. Stets umgab ihn tiefes Schweigen; er selbst sprach sehr wenig, aber dann mit einer Bestimmtheit, die alle Gegenrede abschnitt. Von seinen Untergebenen verlangte er unbedingten Gehorsam; bei dem geringsten Vergehen gegen seine Befehle konnte man ihn kurz entscheiden hören: „Laßr die Bestie hängen!" Dafür vergönnte er aber auch seinen Soldaten ein lustiges Leben, sah ihnen bei allen Ausschweifungen durch die Finger, belohnte fürstlich und ließ den gemeinsten Krieger zu den höchsten Stellen aufrücken, sobald er sich auszeichnete.
Tilly stand mit seinem Heere an der Weser, während Wallenstein an der Elbbrücke bei Dessau Stellung nahm. Hier griff ihn Mansfeld an, erlitt aber eine vollständige Niederlage. Von Wallenstein verfolgt, wandte sich der geschlagene Feldherr nach Ungarn, um sich mrt Bethlen Gabor zu vereinigen.
Da indeß der Letztere mit dem Kaiser Frieden schloß, suchte Maus-feld über Venedig nach England zu entkommen. Unterwegs befiel ihn in einem Dorfe unweit Serajewo in Bosnien ein hitziges Fieber, und iu voller Waffenrüstung und auf zwei Adjutanten gestützt, erwartete er aufrecht stehend den Tod. Kurz vorher war auch Christian von Braunschweig den Folgen seines wüsten Kriegslebens in einem Alter von 27 Jahren erlegen.
Art der Weser hatte der Krieg anfangs nur geringen Fori-gang genommen. Endlich kam es nach mancherlei kleineren Gefechten bei Lutter am Barenberge zur Entscheidung, und Tilly er- [1626 rang über das niedersächsisch-dänische Heer einen vollständigen Sieg. König Christian Iv. mußte nach Dänemark entweichen, rüstete indeß von Neuem und stand bald wieder mit einem Heere an der Elbe. Da eilte Wal len st ein aus Schlesien herbei, trieb den Gegner zurück und durchzog verheerend Holstein, Schleswig und Jütland. Dann eroberte er Mecklenburg und bewog deit Kaiser, die Herzöge förmlich zu entsetzen und ihn selbst mit ihrem ^ande zu belehnen. Der ehrgeizige Feldherr hegte keinen geringeren Plan, als eine Seemacht im Norden zu gründen. Dazu erschien ihm der Besitz Stralsunds von besonderer Wichtigkeit. Aber trotz seiner prahlerischen Aeußerung, die Stadt nehmen zu wollen, und wenn sie mit Ketten art den Himmel gebunden wäre, vermochte er boch der mnthvollen Vertheidigung der Bürger gegenüber nichts auszurichten. Zugleich machten England, Frankreich und Schweden Miene, für den König von Dänemark Partei zu ergreifen. Dies bewog Wallenstein, mit Christian den Frieden zu Lübeck zu schließen, der dem Kaiser völlig freie Hand in Nord-dentschland ließ.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Tilly Gabor Christian_von_Braunschweig Tilly Christian_Iv Dänemark Christian
Extrahierte Ortsnamen: Niedersachsen Dessau Mansfeld Ungarn England Bosnien Dänemark Holstein Schleswig England Frankreich Schweden Nord-dentschland
270 Iii. Der dreißigjährige Krieg.
auf, in dessen Nähe Tilly Stellung genommen hatte. Bei dem ?i 1 Dorfe Brcitenfeld kam es zur Schlacht. Während die Sachsen 1631 J schon beim ersten Ansturme die Flucht ergriffen, hielten die Schweden wacker Stand und errangen zuletzt durch ihre Tapferkeit und das Feldherrntalent ihres Königs einen vollständigen Sieg. Mehrmals verwundet, entging Tilly nur mit genauer Noth der Gefangenschaft. Zu Halb er stadt sammelte der geschlagene Feldherr die Trümmer seines Heeres, zog Verstärkungen aus Westfalen an sich und ging nach Süddeutschland zurück, um Baiern zu vertheidigen.
Während die Sachsen in Böhmen einrückten, zog Gustav Adolf über Erfurt und durch den Thüringer Wald nach Franken und von da den Main abwärts nach dem Rheine. Aller Orten jubelten ihm die Protestanten zu und begrüßten in dem Heldenkönige ihren Erretter von schwerem Glaubensdrucke; auch die Fürsten traten nun offen an seine Seite. Die eroberten Städte und Bisthümer mußten ihm huldigen; in Würz bürg errichtete er eine schwedischelandesregierung. Im folgenden Frühjahre setzte er seinen Zug nach dem Süden fort, und Anfang i632april stand er an den Thoren Baierns, am Lech. Tilly hatte am jenseitigen Ufer (bei Rain, nördlich von Angsburg) eine feste Stellung eingenommen. Aber im Angesichte des Feindes und unter dem heftigsten Geschützfeuer bewerkstelligte Gustav Adolf den Uebergaug über den Flu§ und nöthigte die Gegner zum Abzüge. Baiern stand dem Sieger offen, und Mitte Mai hielt dieser seinen Einzug in München. Manche aus der Umgebung des Königs riethen diesem, Magdeburgs Schicksal an der Hauptstadt des größten Widersachers der evangelischen Lehre zu rächen. Doch Gustav Adolf verschmähte es und begnügte sich mit der Zahlung einer bedeutenden (Kontribution.
Tilly hatte sich schwerverwundet nach Ingolstadt begeben, wo er 15 Tage später starb. Er war eine kleine, unscheinbare Gestalt und hatte eine häßliche, fast abschreckende Gesichtsbildung. In der Regel trug er einen hoch aufgestutzten Hut mit einer rothen Feder, die ihm über den Rücken herabhing. Gegen seine Umgebung war er kalt und verschlossen, gegen die Soldaten streng, aber gerecht. Das Elend, das er über viele Gegenden brachte, rührte ihn wenig; aber nie übte er Grausamkeit und Härte aus Uebermuth; Zweckmäßigkeit war die einzige Richtschnur seines Handelns. Uneigennützig verschmähte er es , sich mit Geld und Gütern zu bereichern oder Titel und Würden anzunehmen. Der römischen Kirche war er eifrig ergeben, und seinem Kurfürsten ist er bis an sein Ende ein treuer Diener geblieben.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Extrahierte Personennamen: Tilly Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Tilly
1. Geistesleben der Griechen. 41
Glückes. Einige solcher Sprüche und Lebensregeln werden an die Namen der sogenannten „sieben Weisen" geknüpft.
„Maß zu halten ist gut", das lehrt Kleobulus von Lindns;
„Jegliches vorbedacht", heißt Ephyra's Sohu Periander;
„Wohl erwäge die Zeit", sagt Pittakns von Mitylene;
„Mehrere machen es schlimm", wie Bias meint, der Priener;
„Bürgschaft bringet Dir Leid", so warnt der Milesier Thales;
„Kenne dich selbst", so befiehlt der Lacedämonier Chilon;
Endlich: „Nimmer zu sehr", gebeut der Cekropier Solon.
Thales gehört schon einer neuern Richtung der Philosophie an, die sich von dem praktischen Leben abwandte und den Urgrund und das Wesen aller Dinge zu erforschen suchte. Der Größte unter den Denkern dieser Zeit ist Pythagoras zu Kroton in 550 Unteritalien. Seine Lehren gründeten sich auf die Wissenschaft der Mathematik, wie er denn auch als Erfinder des nach ihm benannten pythagoreischen Lehrsatzes bekannt ist, dessen Ausfiuoung ihm so viel Freude machte, daß er zum Dank den Göttern eine Hekatombe opferte. Mit den vielen Schülern, die seine Weisheit ihm zuführte, bildete er einen Buud, dessen Mitglieder theils wissenschaftliche Zwecke verfolgeu, theils nach der Theilnahme an der Staatsregierung trachten sollten, damit die öffentlichen Angelegenheiten durch Besonnenheit und Weisheit und nicht durch Leidenschaft und Beschränktheit geleitet würden. Die ganze Lebensweise der Pythagoreer war eine streng geregelte. Sie hatten gemeinschaftliche Uebungen des Leibes und Geistes, gemeinschaftliche Mahlzeiten und gemeinschaftliche gottesdienstliche Handlungen; sie erkannten sich an bedeutungsvollen Sprüchen und Zeichen und an einer besondern leinenen Kleidung.
Der menschliche Geist durchmaß immer neue Bahnen. Ein Denker verdrängte des andern Lehren, ehe diese noch zu allgemeiner Geltung gelangt waren. Die Philosophie sank allmählich zum Gewerbe herab, das ihren Lehrern Ruhm, Geld und Ansehen verschaffen sollte. An die Stelle des unbefangenen Glaubens trat eine Aufklärung, die das Herz kalt und leer ließ. Den schädlichen Einwirkungen der neuen Weisheitslehrer („Sophisten") zu steuern, setzte sich Sokrates in Athen zur Lebensaufgabe. Er war der Sohn eines Bildhauers und von diesem selbst zur Bildhauerkunst angehalten worden; doch trieb er sie ohne Neigung und nur, um sich die nothwendigen Lebensbedürfnisse zu verschaffen. Diese waren äußerst gering. „Nichts bedürfen", sagte er, „ist göttlich; wer am wenigsten bedarf, kommt der Gottheit ant nächsten." So sah man ihn denn barfuß und in ärmlicher Kleidung einhergehen und heiteren Antlitzes die größten Entbehrungen erdulden. Regelmäßige, strenge Leibesübungen hatten seinen Körper gegen Hunger, Kälte, Hitze und jedes Ungemach so abgehärtet, daß er ohne sonderliche Mühe die Strapazen der Feldzüge ertragen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
1. Sparta. Lykurg. 27
tigert Kriegern heranzubilden. Zu diesem Zwecke gewöhnte er sie vor Allem an eine einfache, rauhe Lebensweise. Aller Aufwand in Kleidung, Geräth und Nahrung war verboten, kein Luxus, keine Schwelgerei wurde geduldet. Niemand war es gestattet, für sich allein zu speisen; die Mahlzeiten waren öffentliche und gemeinschaftliche, und Jeder mußte dazu einen monatlichen Beitrag an Mehl, Wein, Käse, Feigen und Geld liefern. Das Hauptgericht war die berühmte „schwarzesnppe", eiu Gemisch aus Schweinefleischbrühe, Blnt, Essig und Salz. Und damit das Volk nicht verweichlichte und fremde Sitten und Lebensweise annähme, war es verboten, außer Landes zu gehen. Ans demselben Grunde führte Lykurg auch eisernes Geld ein, welches jeden Verkehr mit den Nachbarvölkern unmöglich machte. Seitdem verschwand Diebstahl und Betrug aus Sparta, aber auch Künste und Gewerbe waren damit aus dem Lande verbannt.
Mit diesen Einrichtungen hing auch die strenge spartanische Erziehung zusammen, auf die Lykurg sein besonderes Augenmerk richtete. Neugeborne Kinder wurden untersucht und nur die kräftigen aufgezogen, die mißgestalteten und schwächlichen dagegen ohne Erbarmen ausgesetzt. Hatten die Knaben das Alter von sieben Jahren erreicht, so wurden sie aus dem elterlichen Hause entfernt und öffentlichen Erziehungsanstalten übergeben. Hier wuchsen sie zusammen auf, aßen, spielten und lernten gemeinschaftlich. Der Unterricht bestand hauptsächlich in Leibesübungen, im Laufen, Ringen, Springen, Diskus- und Speerwerfen, sowie im Gebrauch der Waffen. Dabei betraten die Jungen unbeschuht den steinigen Boden, gingen bei kurz geschorenem Haar ohne Kopfbedeckung, trugen nur ein einfaches Oberkleid, badeten sich fleißig im Flusse Eurotas und schliefen auf Schilfrohr, das sie sich selbst brechen mußten. Ihre Mahlzeiten waren sehr kärglich, doch gestattete man ihnen, um sich die für den Krieg nöthige List und Verschlagenheit anzueignen, sich Speise zu stehlen; wer sich aber ertappen ließ, mußte mit Seh lägen oder Hunger büßen. Auch sonst wurde jedes Vergehen, jede Versäumniß mit Stockschlägen oder Geißelhieben bestraft. Hm Schmerzen ertragen zu lernen, wurden die spartanischen Knaben am Feste der Artemis bis aufs Blut gegeißelt, und keiner durfte eine Miene verziehen. Auf geistige Ausbildung legte man wenig Werth, dagegen gewöhnte man die Knaben früh, ihre Gedanken kurz und bündig auszudrücken, wie denn die sinnvolle Kürze der „lakonischen" Redeweise sprichwörtlich geworden ist.
Nachdem Lykurg seine Gesetzgebung beendet hatte, nahm er dem Volke einen Eid ab, nichts an derselben zu ändern, bis er von einer Reise nach Delphi zurückgekehrt sei. Dort erhielt er deu Bescheid, seine Gesetze seien vortrefflich, und Sparta würde groß und .'glücklich sein, so lange es an ihnen festhielte. Da beschloß er sein Leben freiwillig zu enden, damit seine Mitbürger nie ihres Eides
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]