Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Weltgeschichte - S. 47

1835 - Mainz : Kupferberg
S o l o n. 47 das Gcgonthcil durch ibre blutige Strenge. Kylon bemäch-v.c.t. tigt sich als Tyrann der Akropolis (Ol. 42,1.), muß jedoch vor den Alkmaoniden die Flucht ergreifen, — seine Anhänger gemordet. Pest in Athen. Reinigung der Stadt durch Epi- menides. Parteiungen dauere fort. Das empörte Salamis vergebens angegriffen; erneute Versuche mit Todesstrafe ver- boten. Dessenungeachtet der Krieg durch Solon's Einfluß be- schlossen; die Insel erobert, sowie auch Kirrha und Krissa bezwungen. Die Unzufriedenheit der gedrückten Aermeren steigt immer höher. Drei Parteien: die eine für die Aristokratie, die andere für eine gemischte Verfassung und die dritte für die Demokratie, drohen mit Aufruhr. Solon, als Archon Eponymos allgemein geachtet, soll 592. durch Vermittlung den Staat retten, und gibt seine weisen Gesetze, wodurch die bisherige Willkührhcrrschaft beschränkt, und der niedere Stand aus seiner Entwürdigung zu einem Bürgerthum cmporgehoben wird, in welchem er an der Gesetz- gebung, der Erwählung und Prüfung der Magistrate, wie an den Gerichten selbst Thcil erhält: 1. Die Seisachtheia, Ermäßigung der Schuldfordernngen und ihr entsprechende Erhöhung des Geldwerthes bei Zins - und Capital- zahlungen; Aufhebung des alten Schuldrechtes, Verbot auf die Person zu borgen. 2. Eintheilung des Volkes nach dem Stande: ») Freie Bürger, von Bürgern abstammend, mit allen Rechten des Bürgerthums. 1>) Die Metöken (Beifassen), Ausländer unter dem Schutze der Gesetze, aber ohne unmittelbares Rechtsverhältniß, ein Bürger ihr Ver- treter, — Kopfsteuer und andere Leistungen. «) Sklaven, gekaufte Fremdlinge und deren Nachkommen, der Willkühr ihrer Herrn preisgegeben; mit dem Rechte, gegen Mißhandlung zu klagen; die freigelassenen treten in die Rechte der Metöken. 3. Eintheilung der Bürger nach dem als Steuerkapital gescbätzten Vermögen in vier Klassen: Pentakosiomcdimnoi, Hippeis, Zeugitai, Thetes; nur die erste Klaffe besetzt die hohen Aemter, namentlich das Archontat; die beiden mittleren bilden das Heer zu Roß und zu Fuß, und nehmen Theil an dem Rathe der Vierhundert; die vierte ist in der

2. Die Weltgeschichte - S. 131

1835 - Mainz : Kupferberg
©u tient) er g. Columb it s. |^¡J Die Kaiser verlieren durch die Churfürstcu, welche durch die goldene Vnlle Karls Iv. manche Vorrechte erlangt, immer mehr von ihrem Uebergewichte über die Stande, und die Fürsten gewinnen immer mehr vu Privilegien. Goldenes Zeitalter der Städte, ihr Reichthum und Lnrus durch ausgebreiteteil Handel und veredeltem Gewerbe, vorzüglich blühen Nürn- berg, Augsburg, Frankfurt, Strafiburg, Köln, Erfurt und Lübeck, das Haupt der Hansa; ihre Verbindungen. Druck des Bauernstandes unter Frohudieusten und Steuern für den immer mehr Aufwand machenden Edelmann. Die Ve hm geeichte, Freistühle mit ihren Stuhlherru, durch Friedrich Hi. 1442 in ihrer ausgedehnten Gewalt eingeschränkt. Sinken der pä bst lichen Macht durch die Verlegung des pabst« lichen Sitzes nach Avignon, — Kirchenspaltung, durch die allgemeinen Concillen, durch die Mißbrauche in der Kirche, Laster der Geistlichen, Zunahme der Aufklärung ( Bibelstndium) rc. Die Sitten der Nation legen immer mehr ihre Rohheit ab, der Sinn für Cultur wird immer mehr geweckt, vorzüglich durch die mit dem Handel sich verbreitende Kenntniß des Auslandes, sowie durch die B nchd ruck er kunst mit beweglichen, gegossenen Buchstaben, erfunden von Johann Guttenberg von Mainz, in Verbindung mit Johann Faust und Peter Sch off er seit 1449 zu Mainz, nachdem er seit 1455 zu Straßburg die ersten Versuche mit hölzernen beweglichen Lettern gemacht (die lateinische Bibel vollendet 14-56). Guttenberg in Zwiespalt mit Faust, stirbt in Armuth 1468. Erfindung des Schießpulvers durch den Franziskaner-Mönch Barthvld Schwarz zu Freiburg (1354?); daher Dombarden und Donnerbüchsen, Kanonen, und int fünfzehnten Jahrhundert Büchsen, Flinten. Im Kriege mehr Fußtruppen, Lanzknechte durch Georg Frunds» berg und Kaiser Mar, — Söldner. Die Räubereien der Ritter hören mit dem Faustrechte nach und nach auf. Einführung des Postwesens durch Marimilian seit 1495. Entdeckung Amerika's mit ihren wichtigen Folgen seit 1492 durch Christoph Colnmbus, der nach wiederholt vergeblichen Bemü« Hungen endlich von Ferdinand und Jsabella einige Schiffe erhielt; auf seiner ersten Reise Guanahani, Cuba und Hispaniola entdeckt; auf seiner zweiten 1493 : die Caraiben und Jamaica; auf seiner dritten 1496 : Trinidad, — aber verdächtigt, wird er abgesetzt und in Ketten nach Spanien zurück geführt. Auf seiner vierten ( 1502 — 1504): Portvbello; nach wundervollen Schicksalen kehrt er zurück, stirbt, mit Undank belohnt, kummervoll zu Valladolid 1506. 9*

3. Die Weltgeschichte - S. 118

1835 - Mainz : Kupferberg
Erster K r e u z z u g. Kirchenversammlung Urban's H zu Piacenza und Clermont 1095 (Adamar von Puy). Allgemeine Rüstungen zu einem Kreuzzuge. Indessen verunglückter Zug Peters von Amiens uiit Walther von Perejo und Walther ohne Habe, anfgerieben bei Helenopolis durch den Sultan von Nicäa 1096. Eben so der Zug des Priesters Gottschalk, der in Ungarn scheitert, und des Nheingrafen Emico mit seinem Gesindel ( gegen die Juden ). Endlich Erster geordneter Kreuzzug im August 1096, an welchem ausgezeichnete Grafen und Ritter aus Frankreich, Lothringen und Ita- lien Theil nehmen, vorzüglich Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, Bömund, Fürst von Tarent, und dessen Neffe Taukred von Brindisi'um rc. Ihre Unterhandlungen mit dem grie- chischen Kaiser Alexius; Belagerung von Nicäa; Sieg gegen die Türken bei Dorylteum; unsägliche Mühsale; Balduin, Gottfrieds Bruder, gründet sich eine Grafschaft in Edessa. Lang dauernde Be- lagerung und Eroberung von Antiochien (Bömund Fürst daselbst); endlich erschöpft und einer völligen Auflösung nahe, erstürmen sie 1099 am 15. Juli das wohlvertheidigte Jerusalem. Gottfried von Bouillon Oberhaupt des neuen Reiches, als Herzog, siegt gegen ein ägyptisches Heer bei Askalon, und stirbt allgemein geachtet 1100. Sein Bruder Balduin I., der ihm als König folgt, macht, während einzelne Kreuzheere, die indessen heran ziehen, jammervoll uutergehen, große Eroberungen: Akkon, Tripolis, Sidon rc. Ihm folgt 1118 sein Ver- wandter Balduin Ii. von Boules, dem er Edessa übergeben (seine Gefangenschaft). Unter seinem Nachfolger Fulko 1131 geht Antiochia an die Griechen verloren, stirbt 1143, und unter dessen Sohne Balduin Iii. wird Edessa 1144 von Zenghi, dem Statthalter von Mosul, erobert. Durch die Kreuzzüge entstehen geistliche Ritterorden: der Jo- hanniter oder Hospitaliter-Orden, hervorgehend aus einem Kloster von Amalfi für arme und kranke Pilger, durch Paschalis 1113 bestätigt; der Templer-Orden 1118 durch neun französische Ritter gegründet, und von Pabst Honorius n. 1127 bestätigt. 4. Schwäbische Kaiser — Hohenstaufen, von 1137 bis 1250. * Wie einestheils das Reich durch die fortdauerudeit italienischen Streitigkeiten seine innere selbstständige Kraft verliert, und die Großen immer mehr ihre Unab- hängigkeit befestigen, so zeigt sich anderntheils der ächte Geist des Ritterthums in den Kreuzzügen wie in dem Minnegesang von seiner glänzendsten Seiten

4. Die Weltgeschichte - S. 10

1835 - Mainz : Kupferberg
10 Inder. Heerstraßen, dem Kriegswesen rc. vor. Die ganze Nation theilte sich in vier abgeschlossene Hauptkasten mit vielen Unterabtheilungen: die der Bramanen (Priester), der Tschetris oder Ketri (Krieger), der Wayshyas (Acker- und Handelsleute) und der Sudras (Hand- werker, Dienende). Die Priester wußten die Lehre des dunkeln Pan- theismus zum National-Götterdienste zu erheben, und sich als Diener der Götzen mit dem unverletzlichen Scheine der Heiligkeit zu umhüllen. Auf diese Weise gingen nicht allein Künste und Litteratur von ihnen aus, sondern sie hatten auch die Gewalt der Gesetzgebung in Händen, und leiteten somit den ganzen Mechanismus des indischen Staatsgebändes. Die älteste Religion war der Brahmaismus, die Verehrung Drahma's (Erde?), des höchsten Wesens, welches aus sich selbst die Welt erschaffen; später zuerst im nördlichen Indien die Verehrung Schiwa's (Feuer), und im südlichen die des Wischnu (Luft und Wasser), welche drei Gottheiten allmälig als Ausflüsse eines einigen höchsten Wesens gedacht wurden; — außerdem zahllose Untergötter. Aus dem Wischnu - Dienste ging der Buddhaismus hervor, welcher ein höchstes, unveränderliches Wesen, sowie eine Vergeltung nach dem Tode verkündete, und allen Kasten die Priesterwürde zugänglich machte. Von den Künsten vorzüglich frühe schon Baukunst und Webe- kunst. Handel durch den Reichthum der Landesproducte blühend und allgemein. Die Litteratur ist reich an Schriften. Die vier Hauptklassen sind: die Vedas (Religions-Urkunden), Upa vedas (Erläuterungen der Vedas re.), Puranas (Theogonien rc.) und die Gesetze des M eint (des ersten Sterblichen). Die alte klassische Sprache der Inder war das seit dem fünften Jahrhundert nach Chr. Geb. ausgestorbene Sanscrit, eine Schwester der Zendsprache. §. 6. Biblische und im Besonderen Israelitische Geschichte. I. Von Adam bis Noah, von 4000 bis 2300 I. v. Ch. G. * Der Mensch, ge leitet von der unsichtbaren Hand der Gottheit, tritt allmälig aus dem rohen Naturzu- stände über zum freien Gebrauche seiner Vernunft. Die Bekanntschaft mit den ihn u m g e b e n d e n T h i e r e n führt ihn zum Hirten- und N o m a d e n - L e b e n.

5. Die Weltgeschichte - S. 62

1835 - Mainz : Kupferberg
62 Griechenland. Cpaminondas. v.c.g Die persischen Friedensvorschläge des Pelopidas werden in 366. einer Versammlung zu Theben von den griechischen Abgeord- neten nicht beachtet. Ueberall Unruhen der verschiedenen Par- 365. teien. Pelopidas siegt und fällt in der Schlacht bei Kynoskephalä gegen den Tyrannen Alerander von Pherä. Letzter Einfall der Thebäcr unter Ep am in on- das in den Peloponnes. Sparta durch Agesilaos gerettet. Epaminondas gegen Tegea zurück, siegt und fällt bei 362. Mantineia. Die Schlacht ohne Entscheidung für das All- gemeine. # Theben sinkt in seiner rasch gewonnenen Gr^ße. Die Verwirrung dauert fort. Kein einzelner Staat ver- mag ferner einen gewichtigen Mittelpunkt- für alle zu bilden. Die im Zwang gehaltene Bnndesgenossenschaft der üppigen Athenäer löst sich alsbald auf; alle sittliche Schranken brechen im heiligen Kriege zusammen, und so konnte ein fremder, kräftig sich aufrichtender Nachbar- staat dem ersterbenden Griechenland leicht seinen völligen U n t e r g a n g b e r e i t e n. Lakedämon schließt sich wegen Messenien dem allgemeinen Frieden nicht an. Agesilaos leistet dem ägyptischen Könige 361. Hilfe gegen die Perser, stirbt auf seiner Rückkehr. Messenien durch die Mitwirkung Athens als unabhängig anerkannt. 4. Bundesgenossenkrieg der Athenäer, 358 bis 356 v. C h. G. Die Athenäer vergeuden frech und schamlos ihre letz- ten Kräfte in verzehrender üppiger Selbstsucht; ihr Lurus und Aufwand im Privatleben, wie öffentlich für die Bühne, geht ins Unsinnige. Daher der Druck ihrer Bu n des gen offen. 358. Mausolos, der Herrscher von Karien, vereint die Bewohner von Ehios, Kos, Rhodos und Byzantion in einem Bunde gegen Athen. Chares und Ehabrias, eben so Jphi- krates und Timotheos richten nichts gegen sie ans, — Unab- hängigkeit der Bundesgenossen. 5. Philippos von Macedónien tritt als Er- oberer ans, und raubt dem tief gesunkenen, in

6. Die Weltgeschichte - S. 146

1835 - Mainz : Kupferberg
146 Westfälischer Frieden. Neichskammergericht. Frankreich erhält das österreichische Elsaß, den Sund- gau, Breisach, Philippsburg und die Bestätig ring der älteren Eroberungen von Metz, Toul und Verdun. Schweden? Vorpommern, Stettin, Rügen, Bremen und Verden mit Wismar und fünf Millionen Thaler. Chur branden bürg zur Entschädigung für Vorpom. m c r u: die A n >v a r t s ch a f t auf das E r z b i s t h u m M a g d e b'u r g, die Bisthümer Halberstadt, Minden und Kamin mit Hin- te r p o m m e r n. Hessen-Cassel (Amalia): die Abtei Hersfeld und Au. theil an der Grafschaft Schaumburg, mit Bückeburg re. und 600000 Thaler. Karl Ludwig von der Pfalz: seine Erbländer bis auf die Ober Pfalz, welche Baiern mit der Chur behält; für ihn eine n e u e Ch ur w ü r d e in i t d em Erz sch atz m eister-A n> t e rc. Unabhängigkeit der schweizerischen Eidgenossenschaft und der Niederlande. Religionssache: Der Passauer Vertrag (von 1552) Grundlage; das Jahr 1624 Normaljahr; die katholische und protestantische Religion (mit Einschluß der refor- mirten) gleich herrschend im Reiche. , Jeder deutsche Reichsstand hat Landeshoheit, kann Bündnisse, Krieg und Frieden beschließen, nur nicht zum Schaden des Reichs. Schweden u u d Frankreich sind Bürgen der deutschen Verfassung und des Friedens. Was die übrige Cultur der Periode anbelangt, so erhält das Reichskammergericht durch den westfälischen Frieden einen katho- lischen Kammerrichter von hohem Adel, durch den Kaiser präsentirt, vier Präsidenten, ebenfalls vom Kaiser ernannt (zwei katholisch und zwei evangelisch) und fünfzig Assessoren in Senate getheilt, wovon der Kaiser zwei katholische, die protestantischen Reichsstände vier und zwanzig von ihrer Confessio», und die katholischen vier und zwanzig von der ihrigen präsentirten rc. *). Daneben gewinnt der kaiserliche Reichs Hofrath immer mehr Gewicht. Die Sitten der Nation werden durch die steigende Bevölkerung, den Handel, aufblühende Künste und Wissenschaften im Allgemeinen *) So war allerdings die damalige Bestimmung; allein die volle Zahl der Angestellte» kam niemals zusammen.

7. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 123

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
6. Constantin der Große. Sieg des Christenthums über das Heidenthum. 123 verband und zu heilsamer Thätigkeit anhielt. Später wurde deu Mönchen neben den gottesdienstlichen Uebungen und körperlichen Arbeiten auch die Pflege der Wissenschaften und die Anfertigung von Bücherabschriften zur Pflicht gemacht, eine Aufgabe, durch welche sich die Benediktiner den Dank der Nachwelt verdient haben. 6. Constantin der Große. Sieg des Christenthums über das Heidenthum. Um den Thron sicher zu stellen gegen Aufstände und Verrath, um das große Reich, das im Innern die alte Ordnung verloren hatte und mehr und mehr von äußeren Feindeu bedroht wurde, besser zu schützen, schritt Kaiser Diokletian zur Theilung der Herrschergewalt, indem er kräftige Feldherren zu Mitregenten_ ernannte. Einer derselben war Constantins Clorus, dem sein Sohn Constantinus in der Herrschaft folgte. Fünf Nebenbuhler hatte er zu bekämpfen, aber er überwand einen nach dem andern. Auf dem Zuge gegen Max ent ins, der über Italien gebot, sah er, wie erzählt "wird, in den Wolken ein großes Kreuz, mit der Umschrift: „In diesem Zeichen wirst du siegen!" Nor den Thoren Roms kam es zur Schlacht, und unter der Kreuzesfahne erfocht Constantin einen vollständigen Sieg. Zehn Jahre später erlangte er durch Bezwingung seines Mitkai'sers Licinins die Alleinherrschaft. Constantin, der „Große" genannt, war eine hohe [324—337 majestätische Gestalt, gewandt in allen Leibesübungen, unerschrocken im Kriege, leutselig im Frieden. Nie ließ er sich von Eifer oder blinder Leidenschaft hinreißen: mit klarem Verstände erfaßte er das Leben und die menschlichen Verhältnisse und benutzte sie für seine Zwecke. Seine zahlreichen Verordnungen geben ein rühmliches Zeugniß von seiner Fürsorge für alle Zweige der Verwaltung. Er suchte den Mißbräuchen der Amts- und Richtergewalt zu begegnen, beförderte Wissenschaften und Künste, gründete Schulen und gelehrte Anstalten und sorgte für Belebung des Handels itud der Gewerbe. Die Reichsgrenzen vertheidigte er mit Kraft und Geschick und sicherte sie durch eine Reihe von Festungswerken an der Donau. Unempfänglich gegen die Lockungen des Vergnügens, verschmähte Constantin doch den äußern Glanz nicht. Er strebte nach dem Ruhme, der Gründer einer neuen Weltstadt zu sein, welche seinen Namen verherrlichen sollte. Dazu erschien ihm kein Ort geeigneter als das alte Byzanz mit seiner günstigen Lage ans der Grenze zweier Welttheile, in einer schönen und fruchtbaren, mit Weinbergen, Gärten und ergiebigen Saatfeldern bedeckten Hügelland-schaft. Mit rastlosem Eifer betrieb er den Bau, und schon nach wenigen Jahren konnte die Einweihung der Residenz erfolgen, die 330 den Namen Neu-Rom erhalten sollte, aber nach ihrem Gründer Constantinopel („Constantinsstadt") genannt wurde. Damit die

8. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 150

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
150 Ii. Die Karolinger im Frankenreiche. herrschen. Aber schon nach drei Jahren starb der Letztere, und nun verewigte Karl die Herrschaft des gesammten Frankenreiches tn„ feiner starken Hand. Er war ein Mann von hoher Gestalt kräftigem Körperbau, mit freier Stirn und feurigen Auaeu. Begabt mit großer leiblicher und geistiger Kraft, mit rastloser Thätia-keü, tiefer Einsicht und festem Willen, war er vor Allem berufen dem Abendlande Gesetze zu geben, es aber auch aus eine höhere Stufe der Bildung und Wohlfahrt zu erheben. Unter den vielen Kriegen, die Karl während feiner 46jahriaen , ^.cntug zu führen hatte, war der mit den Sachsen der lana-772wtmglte und blutigste. Im Jahre 772 unternahm er feinen ersten Aug gegen die stets unruhigen Nachbarn. Bei Worms fetzten die Franken über den Rhein und zogen dann nordwärts nach jenen an Sumpfen und Wäldern reichen Gegenden, wo einst Varns seinen Untergang gefunden. Sie erstürmten die Er es bürg (an der Diemel, einem linken Zufluß der Weser) und zerstörten das in der Nahe befindliche alte Heiligthum des Volkes, die Jrmiuful. -;te Sachsen beugten sich der Uebermacht, schwuren Karl Treue und versprachen, die christlichen Missionare an ihrem Bekehrungswerke nicht zu hindern. Karl ließ Besatzungen in dem eroberten Lande zurück und zog zu neuen Kämpfen nach Italien. Karl man ns Wittwe Gerberga war zu den Langobarden geflohen und hatte deren König Desiderius bewogen, die Ansprüche .ihrer Sohne ans den fränkischen Thron zu unterstützen. Da über-774 stieg Karl mit einem Heere den Mont Cenis, schlug die Lougo-barden imd belagerte ihre feste Hauptstadt Pavia. Dann begabter sich zur Feier des Osterfestes nach Rom, wo ihm Papst Hadrian I. eme glänzende Aufnahme bereitete, die Karl durch Bestätigung der Pipmfchen Schenkung vergalt. Bald darauf mußte sich Pavia, erschöpft tmrch Hunger und Krankheiten, dem Belageruugsheer ergeben. Desiderius wurde gefangen genommen, und Karl ließ sich die lombardische Krone auffetzen. Kaum aber hatte er den Rücken gewandt, als sich auch die Großen des Landes gegen die neue Herrschaft empörten. Doch mit wunderbarer Schnelligkeit eilte Karl herbei, unterdrückte den Aufstand und vereinigte nun Norditalien vollständig mit dem Frankenreiche. Unterdessen hatten auch die Sachsen neuen Muth geschöpft. Sie erhoben sich unter ihrem kühnen und streitbaren Herzog Wittu-kind, gewannen die Eresburg zurück, verjagten die fränkischen Besatzungen und trugen Brand und Verwüstung Über die Grenzen. Da erschien Karl, eroberte die Siegburg am Zusammenfluß der Ruhr und Lenne, nahm die Eresburg wieder ein und drang über die Weser bis an die Oker vor. Als er aber wieder gegen die Longobarden ziehen mußte, erneuerten die Sachsen ihr altes Spiel, belagerten und ^eroberten die Burgen und vertrieben die Besatzungen. Von Neuem führte Karl feine Heerhaufen nach der Weser, und so

9. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 198

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
198 V. Die Kreuzzüge. aus der ihn nur die Zurückgabe aller Eroberungen und die Zahlung eines bedeutenden Lösegeldes befreite. Zwanzig Jahre später unter-1270] nahm er den (siebenten) Krenzzng nach Tunis, um die Macht der Saracenen in Nordafrika zu brechen. Da raffte eine Seuche ihn selbst und einen großen Theil seines Heeres hinweg, und der Rest kehrte unverrichteter Dinge in die Heirnath zurück. Non jetzt ab gaben die Fürsten des Abendlandes die Züge nach dem Osten auf, und bald ging mit dem Falle von Ptolemais auch die letzte 1291] christliche Besitzung im heiligen Land verloren. So waren denn alle die gewaltigen Anstrengungen, alle die ungeheuren Opfer — man berechnet, daß die Kreuzzüge 5—8 Millionen Menschen gekostet haben — scheinbar vergeblich gewesen; aber doch eben nur scheinbar. Der ursprüngliche Zweck derselben, Gründung einer christlichen Herrschaft im Morgenlande, war zwar für die Dauer nicht erreicht worden, aber ohne segensreiche Wirkung blieben die Kreuzzüge doch nicht. Mußte ja schon der Gedanke, zur Ehre Gottes und für die Ausbreitung der heiligen Kirche das Schwert zu führen, veredelnd auf die Gemüther'einwirken. Und die ganze große Bewegung, sie war nicht Eigenthum eines einzelnen Volkes, sondern des gesammten Abendlandes. Ein Band der Zusammengehörigkeit umschlang alle christlichen Nationen, zu einem hohen Streben reichten sie sich die Hand. Die Herzen der Einzelnen und der Völker wurden abgezogen von selbstsüchtigen Zwecken und auf das Allgemeine gerichtet. Das Ritterthum kam zum Bewußtsein seiner edlen Ausgabe, die Schwachen zu schützen und_ den Bedrängten seinen Arm zu leihen. Die Möglichkeit, durch Theilnahme an den Kreuzfahrten harter Dienstbarkeit zu entgehen, machte in dem Bürger- und Bauernstande die Sehnsucht nach größerer Freiheit rege. Die Künste und Wissenschaften des Morgenlandes, Astronomie, Naturkunde und Arzneiwissenschaft, wurden nach Europa verpflanzt. Die Verbindung mit dem Osten erzeugte einen lebhaften Handel und vermehrte den Wohlstand der Städte. Neue Bedürfnisse und Gewohnheiten riefen ein regeres gewerbliches Leben hervor und spornten zu größerer geistiger Thätigkeit an. Freilich fand auch die Ueppigkeit und Verweichlichung des Morgenlandes im Westen Eingang, und die erwachte Thatenlust artete in der Heimat!) in Raubritterthum und Fehdewesen aus. 3. Der deutsche Ritterorden in Preußen. Die geistlichen Ritterorden gaben auch nach dem Verluste des heiligen Landes ihren Hauptzweck, die Bekämpfung der Ungläubigen, nicht auf. Die Johauuiter verlegten ihren Sitz zuerst nach Eypern, von da nach Rhodns und zuletzt nach Malta, von dem sie auch den Namen Malteserritter führten. Hier gründeten sie das für unüberwindlich gehaltene La Valette und

10. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 200

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
200 Vi. Das deutsche Reich zu Ende des Mittelalters. glaubten des Ordens letzte Stunde gekommen. Doch noch einmal rettete ihn Heinrich von Plauen durch tapfere Vertheidiauua der Marrenburg und durch ein kräftiges Regiment vom Untergänge. Aber seine Kraft war gebrochen, die innern Verhältnisse unmer zerrütteter und fünfzig Jahre später mußten die 1456j Rüter tm Frieden zu Thorn Westpreußen an Polen abtreten und für Ostpreußen, das ihnen verblieb, die polnische Oberho he rt anerkennen. Hochmeister Albrecht von Hohenzollern trat zur Reformation )oste den Orden auf und verwandelte Preußen in ein welt-1d25] lrches Herzogthum. Vi. Das deutsche Reich }u Ende -es Mittelalters. 1. Rudolf von Habsburg. Das Haus Hohenstaufen hatte dem deutscheu Reiche tüchtige Herrscher gegeben. Aber während diese in Italien kämpften, blieben dre pursten sich selbst überlassen und suchten sich in ihren Landen so viel als möglich unabhängig zu machen. Dadurch sank das karserüche Ansehn so sehr, daß nach dem Tode Wilhelms von lo’-e 10??^ Rutscher Fürst besonders lüstern war, die Krone izob—ö\ zu tragen. So trat ein Interregnum (Zwischenreich) em, und 17 Jahre lang war das Reich ohne Oberhaupt; denn die beiden fremden Fürsten Richard von Cornwallis (England) und Alfons der Weise von Castilien, au die man die Krone vergab, kamen wenig oder garnicht nach Deutschland. Alle Bande der Zucht und Ordnung lösten sich in dieser „kaiserlosen schrecklichen Zeit . Fürsten und Herren handelten ganz nach eigenem Gutdünken, unaufhörliche Fehden beunruhigten das Land; die Ritter sperrten mit ihren Burgen die Straßen, drückten Handel und Wandel durch schwere Zölle und überfielen und beraubten die vorüberziehenden Kaufleute; Kunst und Gewerbe lagen darnieder, kaum durfte der wohlhabende Bürger sich ruhig seines Besitzes freuen: kein andres Recht galt mehr als das Fanstrecht. Solche Zustände ließen das deutsche Volk lebhaft wünschen, end-einen kräftigen Herrscher an der Spitze zu sehen, und auch dre Fürsten konnten jich nicht verhehlen, daß ein solcher dem Reiche noth that. Da sie aber ihre gewonnene Selbständigkeit nicht gern aufgeben mochten, so wählten sie nicht den mächtigen Ottokar von li 73—1291] Böhmen, sondern den Grafen Rudolf von Habsburg, den Sprößling eines in Schwaben und im Elsaß reich begüterten Geschlechts. Man hätte keine bessere Wahl treffen können. Rudolf stand wegen seiner Klugheit, Tapferkeit, Gerechtigkeitsliebe und
   bis 10 von 3457 weiter»  »»
3457 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3457 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 195
1 53
2 44
3 73
4 181
5 1426
6 26
7 400
8 37
9 35
10 267
11 39
12 79
13 56
14 40
15 74
16 632
17 42
18 195
19 281
20 37
21 18
22 59
23 33
24 56
25 90
26 140
27 50
28 61
29 133
30 501
31 45
32 14
33 221
34 65
35 17
36 122
37 1001
38 204
39 351
40 19
41 48
42 53
43 63
44 37
45 234
46 65
47 92
48 69
49 64

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 45
1 255
2 21
3 82
4 194
5 101
6 220
7 36
8 68
9 123
10 46
11 86
12 143
13 55
14 32
15 23
16 511
17 780
18 32
19 124
20 41
21 290
22 31
23 156
24 188
25 86
26 32
27 13
28 137
29 34
30 6
31 26
32 30
33 24
34 40
35 34
36 289
37 58
38 174
39 389
40 97
41 116
42 519
43 94
44 32
45 224
46 48
47 42
48 44
49 84
50 58
51 26
52 53
53 7
54 435
55 46
56 42
57 38
58 28
59 127
60 78
61 80
62 28
63 37
64 46
65 69
66 64
67 34
68 116
69 56
70 293
71 145
72 210
73 25
74 29
75 310
76 96
77 1133
78 26
79 94
80 26
81 23
82 407
83 61
84 430
85 26
86 23
87 365
88 21
89 15
90 26
91 188
92 591
93 50
94 1327
95 69
96 30
97 29
98 157
99 8

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 423
1 450
2 297
3 473
4 245
5 229
6 826
7 408
8 85
9 408
10 379
11 291
12 859
13 1001
14 559
15 220
16 337
17 174
18 306
19 479
20 151
21 276
22 278
23 79
24 871
25 492
26 332
27 270
28 1356
29 436
30 321
31 187
32 661
33 1489
34 735
35 280
36 285
37 259
38 190
39 478
40 384
41 275
42 1721
43 637
44 264
45 128
46 783
47 422
48 250
49 284
50 1332
51 2419
52 562
53 244
54 685
55 253
56 178
57 119
58 311
59 1786
60 164
61 519
62 417
63 109
64 245
65 504
66 146
67 412
68 185
69 41
70 149
71 353
72 294
73 423
74 191
75 635
76 268
77 324
78 737
79 235
80 366
81 3801
82 127
83 664
84 1471
85 243
86 306
87 288
88 283
89 494
90 306
91 399
92 212
93 177
94 124
95 434
96 222
97 306
98 233
99 172
100 1766
101 299
102 1221
103 346
104 341
105 187
106 198
107 425
108 198
109 390
110 334
111 738
112 436
113 259
114 453
115 220
116 485
117 127
118 220
119 617
120 250
121 823
122 274
123 529
124 1412
125 864
126 234
127 671
128 192
129 425
130 233
131 1325
132 312
133 1035
134 312
135 218
136 1018
137 418
138 162
139 427
140 434
141 226
142 526
143 604
144 130
145 539
146 291
147 123
148 324
149 99
150 237
151 321
152 1202
153 280
154 247
155 484
156 565
157 415
158 268
159 358
160 259
161 284
162 248
163 231
164 260
165 227
166 506
167 158
168 374
169 359
170 170
171 543
172 355
173 553
174 182
175 1231
176 380
177 851
178 238
179 509
180 277
181 216
182 729
183 1742
184 407
185 190
186 213
187 254
188 760
189 210
190 164
191 286
192 373
193 546
194 209
195 589
196 1551
197 265
198 258
199 319