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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 156

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
156 Prediger nach Zürich. Hier fing er an, in seinen Predigten ganze Bücher der heil. Schrift, zuerst das Ev. Matthäi, zu erklären. Seine Predigten fanden ungeheuren Beifall, und seine Anhänger mehrten sich mit jedem Tage. Als der Ablaßkrämer Bernhard Samson in der Schweiz sein Wesen trieb, strafte er scharf dieses gottlose Treiben. Eine kräftige Stütze hatte Zwingli an dem Rathe von Zürich. der in seiner Mehrzahl der reinen Lehre zugethan war. Er berief auch alle Geistlichen, die vermeinten, Zwingli's Lehre wider- legen zu können, nach Zürich, und obgleich über 600 beisammen tanzen, so ging der Reformator doch siegreich aus dem Wortkampfe hinweg. Zwingli wich nur in wenigen seiner Lehren von Luther ab, am meisten in der Lehre vom Abendmahl. Beide Männer kamen zwar iu Marburg zusammen, um sich über eine Vereinigung zu berathen, allein keiner von ihnen wollte von seiner Meinung lasten, und so entstand leider die Trennung zwischen Resormirten und Lutheranern. Lange schon hatte große Erbitterung und Feindschaft geherrscht zwischen den katholisch gebliebenen Kantonen der Schweiz und dem protestantisch gesinnten Zürich und seinen Bundesgenossen. Nun brach der Krieg aus, und der edle Zwingli mochte nicht in Ruhe daheim bleiben, während um die höchsten christ- lichen Güter gekämpft wurde; hatte er doch den Kampf hauptsächlich veranlaßt. Er rüstete sich, als Feldprediger mitzureiten. Vor seiner Wohnung auf dem Stiftsplatze sammelte sich das Kriegsvolk. Das Pferd, welches ihn tragen sollte, ward herbeigeführt; er schnallte sich den Panzer um und sprach tröstend zu seinem treuen Weibe: „Die Stunde ist gekommen, wo wir uns trennen wüsten. Es sei so, denn der Herr will es! Er sei mit dir, mit mir und den Kindern!" Der Vater hatte Mühe, aus den Umarmungen des tief betrübten Weibes und der weinenden Kinder sich loszureißen. „So der Herr will, sehen wir uns wieder!" — Das waren die letzten Worte, welche die traute Familie von dem Streiter Gottes auf Erden vernehmen sollte. Am 11. Oktober kam es bei Kappel, nahe am Rigiberge, zur Schlacht. Die Züricher wurden von der Uebermacht der katholischen Kantone besiegt; auch Zwingli, der unter den Vordersten kämpfte, wurde mit Wunden bedeckt, sein Pferd getödtet, zuletzt sank er selbst nieder. Ein Kriegöknecht aus Uri glaubte ihn zu erkennen, trat zu dem sterbenden Manne und rief: „Du syst der Hilterich (Huldreich), sollt' i meine?" Zwiugli läuguete es nicht. Da knieete der Mensch auf den Kraftlosen nieder und schrie ihm in's Ohr: „Gläubst an Päpsten, so möchst du lebe!" Zwingli aber richtete sich kräftig empor und rief so laut, als seine geschwundenen Kräfte es erlaubten: „Ich glaub' an Gott!" — „Da must du sterbe!" war die Antwort, und alsbald stieß der Katholik dem Protestanten das Schwert in die Brust. 25. Adolf Clarenbach, der Reformator des belgischen Landes, f 1529. Adolf Clarenbach wurde auf dem Buscherhöfe in der Gemeinde Lütt ringhausen im Bergischen gegen das Ende des 15. Jahrhunderts von armen Eltern geboren. Schon als Knabe zeigte er viel Lernbegierde, weshalb er auf die hohen Schulen zu Münster und Köln geschickt wurde. Hier machte er gute Fortschritte. Auf's eifrigste beschäftigte er sich mit der heil. Schrift; auch hatte er den Ruhm eines eingezogenen, keuschen, gottesfürchtigen Wandels. Er widmete sich dem Schulfache. Im Jahre 1523 wurde er zuerst Conrector in Münster, wo er nicht nur unter seinen Schülern die evangelische Wahrheit verbreitete, sondern auch viele Bürger für dieselbe gewann. Seit 1525 that er dasselbe als Conrcctor in Wesel. Hier fand er bald Freunde des Evangeliums. Besonders enge verband er sich mit dem gleichgesinnten Lands- manne, dem Caplan Sylvan (vonrade vorm Wald) undklopreis, Pfarrer in dem nahen Büderich. Auf Betreiben der Geistlichen wurde aber Clarenbach verwiesen. Er floh nach Osnabrück, und als er auch hier wegen Verbreitung

2. Lesebuch für Volksschulen - S. 296

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
296 wohnen die braunen Dajakken in den Sümpfen, an großen Strömen, und weiter landeinwärts in dichten Wäldern. Sie sind ain liebsten ganz für sich allein und gehen den Europäern gern aus dem Wege. Unsere Missionare haben sie aber doch aufzufinden gewußt. Sie haben die wilden und scheuen Gesellen auf ihren Stationen gesammelt, haben sich, wie die Dajakken, ebenfalls im Sumpfe hohe Pfahlhäuser gebaut und Kirchen und Schulen dazu. Gemeinden von etlichen 100 Seelen haben sich gebildet, und das Werk des Herrn hatte erfreu- lichen Fortgang. Im Mai 1859 brach aber in dem Sultanreiche eine Em- pörung gegen den Sultan aus; die Empörer verfolgten namentlich die Euro- päer und auch die öingebornen Christen. Männer, Frauen und Kinder wurden auf grausame Weise zu Tode gemartert, oder fortgeschleppt und gefangen ge- halten. Von den Rheinischen Missionaren hatten sich viele mit ihren Familien rechtzeitig durch die Flucht nach Banjermassing, wo die holländischen Soldaten zum Schutze sind, gerettet; aber vier derselben nebst einigen Frauen und Kin- dern sind ermordet worden. Erst im Jahre 1867 haben die Missionare auf's neue in das Innere der Insel vordringen und ihre Thätigkeit wieder aufneh- men können. Unterdessen hat aber die Missionsgesellschaft auf der benachbar- ten Insel Sumatra neue Stationen gegründet. In China arbeiten auch Rheinische Missionare. Sie durchziehen Theile dieses ungeheuern Reiches, lehren und predigen, wo sich nur Gelegenheit findet. Auch haben sie schon kleine Gemeinden aus den Chinesen gewonnen. An der Spitze mancher dieser Gemeinden stehen chinesische Prediger, welche von den Missionaren unterwiesen und zu Lehrern und Predigern ihrer Landsleute heran- gebildet sind. Andere bekehrte Chinesen ziehen als Reiseprediger mit der Bibel und andern erbaulichen Schriften in der Hand umher, um das Evangelium immer weiter zu verbreiten. Aber wie wenigen von den 3 bis 4oo Millionen Chinesen können die Missionare das Evangelium predigen! Darum rufen sie wie alle Missionare immer: Sendet uns mehr Brüder zu Hülfe! Gerne möchte dies die Missionsgesellschaft thun, aber woher soll sie die Mittel nehmen? Darum, wer da helfen will, daß den Chinesen, Bornesen und Afrikanern rc. gepredigt werde, der gebe einen Thaler, oder Groschen, oder Pfennig für die Mission, je ein jeglicher nach dem Vermögen, welches Gott darreicht, nicht mit Unwillen oder Zwang, denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb. (Rach dem „Sonntagsblatt".) 148. Die Stahlwaarenfabrikation des Bergischen Landes. Nicht minder wichtig und berühmt, wie die Manufakturfabriken und Färbereien des Wupperthals, ist die Stahlwaarenfabrikation So- lingens, Remscheids und der umliegenden Orte. Alle nur er- denklichen Stahlmaaren werden hier fabricirt. Die Solinger Fabrika- tion theilt sich in 3 Hauptzweige, nämlich in Schwert-, Messer- und Scheerenfabrikation. Im Jahre 1856 wurden ungefähr 1/2 Million Schwertklingen, gegen 2 Million Dutzend Messer und 1 Million Scheeren verfertigt, außerdem eine Menge anderer Artikel, als Ladestöcke, Bajonette, Lanzen, Korkzieher, Gabeln, Stahlbügel zu Geld- und Cigarrentaschen u. dgl. Und in der Bearbeitung dieser Waaren haben die Solinger eine solche Vollkommenheit erlangt, daß sie dieselben wenigstens eben so gut, wenn nicht besser, dabei aber ent- schieden schöner herstellen, als die Engländer. Sie verstehen es z. B., die Schwertklingen so zu härten, daß man damit einen eisernen Nagel durchhauen kann, ohne daß auch nur eine Scharte entsteht, und dabei sind diese Klingen wiederum so elastisch, daß man sie zu einem Ring

3. Lesebuch für Volksschulen - S. 110

1894 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
110 erste deutsche Missionar, den die evangelische Kirche zu den Heiden aussandte, hieß Ziegenbalg. Er war unter August Hermann Franke im halleschen Waisenhause erzogen worden. Ihn schickte der König von Dänemark 1705 nach seinen Be- sitzungen in Ostindien. Nachdem Ziegenbalg 2 Jahre daselbst gearbeitet hatte, taufte er die 5 ersten Hindus. Jetzt ist die Zahl der Christen daselbst auf viele Tausende gewachsen. — Unter demselben frommen König ging 1721 Hans Egede, ein junger Prediger ans Norwegen, nach Grönland, um den Eskimos das Evan- gelium zu verkünden. Er wohnte wie die Grönländer mit Weib und Kind in einer Eishütte. Erst nach 4 Jahren schwerer Arbeit konnte er den ersten Eskimo taufen. Später unterstützten ihn 2 Missionare aus der vom Grafen Zinzendorf gestifteten Brüdergemeinde. Jetzt sind nur noch wenig Heiden daselbst zu finden. In Südafrika war der erste Missionar Georg Schmidt. Er gehörte auch der Brüdergemeinde an und ging 1727 zu den Hottentotten. Etwa 100 km von der Kapstadt entfernt baute er sich in der „Affenschlncht" eine Hütte, legte einen Garten an und machte etwas Land umher urbar. Dann fing er an, das Evangelium zu predigen. Bald hatte er eine kleine Gemeinde von Bekehrten um sich gesammelt, und das Dörflein in der wilden Schlucht blühte fröhlich ans. Aber schon nach sieben Jahren mußte Schmidt wegen Zwistigkeiten mit der holländischen Geistlichkeit in der Kapstadt in seine Heimat zurückkehren. — Nun vergingen mehr als fünfzig Jahre, ehe man von Europa aus wieder etwas für die Heiden in Südafrika unternahm. Erst im Jahre 1703 kamen drei andere Missionare aus der Brüder- gemeinde, um die Arbeit ihres Bruders wieder aufzunehmen. Von seiner Woh- nung fanden sie nur noch ein altes, verfallenes Gemäuer; aber von den Bäumen im Garten war namentlich noch ein schöner, weithin schattender Birnbaum übrig geblieben, den Vater Schmidt an die Stelle gepflanzt, wo er zum erstenmal den Heiden das Evangelium gepredigt hatte. Unter dem alten Birnbäume predigten die Missionare nun wieder zum erstenmal den versammelten Hottentotten. Später bauten sie hier auch eine Kirche und nannten den Ort „Gnadenthal". Die vorher in Roheit und Schmutz versunkenen Hottentotten wohnen da in netten, reinlichen Häusern, gehen anständig gekleidet und sind fleißig und arbeitsam. Die Zahl der Bewohner ist auf mehr als 2000 gestiegen, und über 500 Kinder erhalten regel- mäßigen Schulunterricht. Nach Knapp. 184. Innere Mission. Durch das Dorf wandert ein Mann. Der trägt kein leichtes Gepäck auf dem Rücken und klopft an jede Thür. Weißt du, was er mitbringt? Er bringt die heilige Schrift mit und bietet sie an beim Bauersmann und beim Schulzen und beim Krugwirt, und wer sie nicht mag, dem sagt er, was in der heiligen Schrift für ein Lebensquell fließt, und schlägt sie ans und zeigt ihr Gold und ihre Perlen. Dann geht er fort, und die Bibel bleibt im Hause. Und die Leute nehmen sie vor und lesen, was in ihr vom Heiland geschrieben steht, und den Heiland ge- winnen sie lieb, und ihre toten Herzen erwachen. Jener Mann, der die heilige Schrift in die Häuser bringt, treibt innere Mission. In einer Hütte wohnt eine arme Frau, die todkrank ist. Keiner pflegt sie, keiner speist ihre Seele, und sie ist ganz verzagt. Da kommt ihre Nachbarin, bringt ihr Arznei, setzt sich an ihr Bett, spricht ihr Trost ein, liest ihr einen Psalm vor und betet mit ihr. So thut sie alle Tage, und die kranke Frau, vor deren Seele es Nacht geworden war, wird getrost und voll Glauben. Der Herr Christus hat ihr eine Freundin geschickt, und diese Freundin treibt innere Mission. «

4. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 4

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
■i isebh. S.mioy Yacjtr. Hermannsschlacht. und die Römer wurden fast gänzlich vernichtet. Als Varus sah, daß alles verloren war, stürzte er sich verzweiflungsvoü in sein Schwert. Augustus aber, von dem Aus- gange der Schlacht benachrichtigt, zerriß wehklagend seine Kleider, rannte wie ein Wahnsinniger mit dem Kopfe gegen die Wand und rief- „Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" 1875 ist dem Befreier Deutschlands auf dem Teutoburger Walde, unweit Detmold, ein Denkmal errichtet worden. Iii. Vmrrumndrrung, Gründung des Frankrnrrichs und Einführung des Christentuins in Arutfchland. 3. Die Völkerwanderung und die Hnnncnfchlacht. 1. Einfall der Hunnen und Völkerwanderung. Ums Jahr 375 n. Chr. kamen die Hunnen, ein wildes Reitervolk, aus den Steppen Asiens nach Europa. Sie hatten hervorstehende Backenknochen, schiefgeschlitzte Augen, schwarzes, struppiges Haar, gelbe Gesichtsfarbe und waren sehr roh und grausam. Bei ihrem Einfall in Europa verdrängten sie zunächst die Alanen (zwischen Wolga und Don) und dann diewest- undostgoten(durchdendniester getrennt). Diesevölkcrverdrängtcnwieder

5. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 29

1895 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
29 eine „Feldbinde". Als Waffen dienten ihnen ein kurzes Seitengewehr, 2 Pistolen eine 5 m lange Pike oder statt dieser eine Muskete. 5. Reichssteuer. Zur Erhaltung dieses Heeres legte Maximilian eine Reichs, steuer, den sogenannten „gemeinen Pfennig", auf. Jeder, der über 15 Jahre all war, mußte von je 1000 Gulden seines Besitzes 1 Gulden, von 500 Gulden einen halben Gulden zahlen u. s. w. Mit der Einnahme dieser Steuer waren die Pfarrer beauftragt. Vh. Lrlirn im Mittelalter. Erfindungen u. Entdeckungen. 19. Städte im Mittetattcr. 1. Bauart. Die Städte waren zum Schutz gegen die Feinde mit einer hohen, oft doppelten Mauer umgeben, auf welcher sich runde, eckige oder spitze Wehrtürme befanden. An einzelnen Stellen führten enge Thore durch die Mauer in die Stadt, welche nachts durch mächtige Thorflügel geschlossen wurden. Die Feldmark der Stadt war noch von einem besonderen Walle oder Graben umzogen, der an den Wegen mit hohen Warttürmen besetzt war. Von ihnen verkündeten spähende Wächter durch Trompetenstoß den nahenden Feind. Die Straßen der Stadt waren ungepflastert, gekrümmt und so eng, daß man oft über sich den blauen Himmel kaum zu sehen ver- mochte. Die Häuser waren mit überstehenden Stockwerken gebaut und mit zierlichen Ecktürmchen, Holzbildern und frommen Sprüchen geziert. Meistens standen ihre Giebel nach der Straße hin. Oft war das Dach mit Schindeln oder Stroh gedeckt und die Hausthür quer in der Mitte geteilt. Auf den Straßen fand man Brunnen mit Rolle, Kette und Eimer. 2. Ackerbau, Handel, Künste. Mit großer Vorliebe trieb der Städter Ackerbau, und daher behielten auch die Städte lange Zeit hindurch das Aussehen eines großen Dorfes. Vor dem Hause lag in der Regel ein großer Düngerhaufen, und die Schweine liefen fast den ganzen Tag frei auf der Straße umher. Des Morgens „tutete" der Hirt die Kühe und Schweine zusammen und trieb sie dann auf die gemein- schaftliche Weide. — Den Haupterwerbszweig des Städters bildeten jedoch Handel und Gewerbe. Die Seestädte, besonders Genua und Venedig, holten die Schätze des Morgenlandes herbei, diese wurden dann auf Saumtieren durch die Alpenpässe nach Augsburg und Nürnberg gebracht und von hier aus in alle Teile Deutschlands verkauft. Mit dem Handel wuchs die Macht und der Reichtum der Städte. Die Augsburger Bürger waren so reich wie Fürsten. In ihren Häusern strahlte alles von Gold. Die vornehmsten Familien in den Städten hießen „Geschlechter". In ihren Hän- den lag meist die Verwaltung der Stadt. — Unter den Künsten blühte vornehmlich die Baukunst. Der Kölner Dom und das Straßburger Münster geben noch heute Zeug- nis davon. Auch die Goldschmiedekunst und die Kunst des Siegelschneidens wurden eifrig betrieben. In vielen Städten pflegten die ehrsamen Handwerker auch die Dicht- kunst und den Gesang. Allsonntäglich kamen sie zusammen und saugen in den Sing- schulen ihre selbstgedichteten Lieder. Man nannte sie „Meistersänger". Der berühm- teste unter ihnen war Hans Sachs in Nürnberg, ein „Schuh—mâcher und Poet dazu." 3. Zunftwesen. Um sich gegenseitig Schutz und Hilfe zu leisten, traten (nament- lich im 13. Jahrhundert) die Handwerker zu besondern „Innungen" (d. h. Einigungen) oder Gilden (Zünften) zusammen. Die einzelnen Zünfte unterschieden sich äußerlich durch Fahnen, Abzeichen und besondere Bräuche. An der Spitze einer jeden Zunft stand der Zunftmeister (Jnnungs-, Gilde oder Altmeister). Derselbe genoß ein hohes Ansehen und hatte oft Sitz und Stimme im Rate. Die Jnuungsgenossen hielten meist brüderlich zusammen. Sie wohnten gern in derselben Gasse, verkehrten in derselben

6. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 25

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
25 er bezahlte sie gut, nannte sie seine „lieben blauen Kinder" und sorgte väterlich für sie. Dieses Leibregiment diente zugleich als Musterregiment. Alle Neuerungen im Heere wurden hier erst versucht, ehe sie bei den übrigen Regimentern eingeführt wurden. Der Exerzier- meister des Königs war der „alte Dessauer". Dieser hat den eisernen Ladestock eingeführt, zuerst den Gleichschritt geübt und es dahin gebracht, daß sämtliche Übungen gemeinschaftlich ausgeführt wurden, so daß in der ganzen Reihe nur ein Griff gesehen, nur ein Schuß gehört wurde. Um solche Pünktlichkeit zu erreichen, war freilich mancher harte Schlag mit dem Korporalsstock nötig. Die härteste Strafe war das Spießrutenlaufen. 3. Innere Verwaltung und geordnete Finanzwirtschaft. Der König sorgte aber nicht allein für ein gutes Heer, sondern es lag ihm auch nicht weniger die innere Verwaltung des Landes und eine geordnete Finanzwirtschaft am Herzen. „Ich bin der Finanzminister und Feldmarschall des Königs von Preußen, das wird ihn aufrecht halten," sagte er einmal. Bis dahin waren die obersten Staats- behörden noch getrennt und gerieten oft in Streit miteinander. Um das zu ver- meiden, vereinigte der König alle diese Behörden zu einer einzigen Oberbehörde, der die Verwaltung der Staatsgelder und Domänen sowie die Erhaltung des Heeres oblag. Diese Behörde führte den Namen „General-Direktorium". Unter ihr standen in jeder Provinz eine Kriegs- und Domänenkammer. — Um die Staatseinnahmen zu vermehren, belegte der König den Adel, der bis dahin steuerfrei gewesen war, mit Abgaben, und zwar mußten von jedem Rittergute jährlich 40 Taler gezahlt werden. Auch suchte er seine Domänen zu verbessern und höher zu verpachten. Die Pächter ließ er genau beaufsichtigen, „ob in die Kuhställe fleißig Stroh ein- gestreut und der Mist zu gehöriger Zeit aufs Feld gefahren würde". Zur Er- haltung des Heeres schuf der König eine besondere „Rekrutenkasse". In diese mußte jeder, der ein neues Amt oder einen neuen Titel empfangen hatte, eine bestimmte Summe zahlen. 4. Als Landesvater, a. Häuserbau. Noch aus dem Dreißigjährigen Kriege her gab es in Stadt und Land viel wüst liegende Häuser. Das konnte er nicht mit an- sehen, und um die Leute zum Häuserbau zu ermuntern, gab er ihnen Geld und erließ ihnen aus 15 Jahre alle Steuern. Sehr viel tat er auch für die Verschönerung Berlins. Er wies den Leuten Bauplätze an und gab ihnen freies Bauholz und einen Teil der Baukosten. Dann aber hieß es: „Der Kerl hat Geld, muß bauen." Wer etwa Einwendungen machen wollte, den wies er streng zurück mit den Worten: „Räsonnier' Er nicht!" b. Ausnahme der Salzburger. Ein großes Verdienst erwarb sich der König auch durch die Aufnahme der Salzburger. 1729 verlangte der Erzbischof von Salzburg von allen seinen evangelischen Untertanen, daß sie katholisch werden sollten. Da sie sich weigerten, wurden sie hart bedrängt. Nun entschlossen sich .die meisten zur Auswanderung. Friedrich Wilhelm nahm an 20000 in sein Land auf und siedelte sie in den von der Pest entvölkerten Gegenden Ostpreußens an. c. Gewerbe. Krankenhaus. Um dem Wollenwebergeschäft aufzuhelfen, ließ er sein Heer nur mit inländischem Tuche kleiden und verbot auch seinen Untertanen, anderes als inländisches Tuch zu tragen. Für arme Kranke ließ er die Charite in Berlin erbauen, ein großes Krankenhaus, in dem gleich im ersten Jahre 300 Kranke Pflege fanden. 4. Die Hörigkeit der Bauern bestand noch wie in alten Zeiten. (S. 3.) Haus und Hof des Bauern gehörten dem Gutsherrn. Deshalb mußte ihm der Bauer den Zehnten von seiner Ernte abgeben und mit den Seinen 3—4 Tage in der Woche „Hofdienste" verrichten. Der Gutsherr war aber auch zugleich der oberste Richter seiner Bauern und konnte sie strafen, wie er wollte. Auch die Kinder des Bauern waren dem Gutsherrn zu dienen verpflichtet und an die Scholle gebunden. Wollte ein Bauernsohn z. B. ein Handwerk erlernen, so mußte er sich von seinem Herrn freikaufen. Das kostete 10, 20 bis 100 Taler.

7. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 25

1897 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
25 er bezahlte sie gut, nannte sie seine „lieben blauen Kinder" und sorgte väterlich sür sie. Dieses Leibregiment diente zugleich als Musterregiment. Alle Neuerungen im Heere wurden hier erst versucht, ehe sie bei den übrigen Regimentern eingeführt wurden. Der Exerzier- meister des Königs war der „alte Dessauer". Dieser hat den eisernen Ladestock eingeführt, zuerst den Gleichschritt geübt und es dahin gebracht, daß sämtliche Übungen gemeinschaftlich ausgeführt wurden, so daß in der ganzen Reihe nur ein Griff gesehen, nur ein Schuß gehört wurde. Um solche Pünktlichkeit zu erreichen, war freilich mancher harte Schlag mit dem Korporalsstock nötig. Die härteste Strafe war das Spießrutenlaufen. 3. Innere Verwaltung und geordnete Finanzwirtschaft. Der König sorgte aber nicht allein für ein gutes Heer, sondern es lag ihm auch nicht weniger die innere Verwaltung des Landes und eine geordnete Finanzwirtschaft am Herzen. „Ich bin der Finanzminister und Feldmarschall des Königs von Preußen, das wird ihn aufrecht halten," sagte er einmal. Bis dahin waren die obersten Staats- behörden noch getrennt und gerieten oft in Streit miteinander. Um das zu ver- meiden, vereinigte der König alle diese Behörden zu einer einzigen Oberbehörde, der die Verwaltung der Staatsgelder, Domänen und die Erhaltung des Heeres oblag. Diese Behörde führte den Namen „General-Direktorium". Unter ihr standen in jeder Provinz eine Kriegs- und Domänenkammer. — Um die Staatseinnahmen zu vermehren, belegte der König den Adel, der bis dahin steuerfrei gewesen war, mit Abgaben, und zwar mußten von jedem Rittergute jährlich 40 Thaler gezahlt werden. Auch suchte er seine Domänen zu verbessern und höher zu verpachten. Die Pächter ließ er genau beaufsichtigen, „ob in die Kuhställe fleißig Stroh ein- gestreut und der Mist zu gehöriger Zeit aufs Feld gefahren würde". Zur Er- haltung des Heeres schuf der König eine besondere „Rekrutenkasse". In diese mußte jeder, der ein neues Amt oder einen neuen Titel empfangen hatte, eine bestimmte Summe zahlen. 4. Als Landesvater, a. Häuserbau. Noch aus dem dreißigjährigen Kriege her- gab es in Stadt und Land viel wüst liegende Häuser. Das konnte er nicht mit an- sehen, und um die Leute zum Hüuserbau zu ermuntern, gab er ihnen Geld und erließ ihnen auf 15 Jahre alle Steuern. Sehr viel that er auch für die Verschönerung Berlins. Er wies den Leuten Bauplätze an und gab ihnen freies Bauholz und einen Teil der Baukosten. Dann aber hieß es: „Der Kerl hat Geld, muß baueu." Wer etwa Einwendungen machen wollte, den tvies er streng zurück mit den Worten: „Räsonier' Er nicht!" b. Aufnahme der Salzburger. Ein großes Verdienst erwarb sich der König auch durch die Aufnahme der Salzburger. 1729 verlangte der Erzbischof von Salzburg von allen seinen evangelischen Unterthanen, daß sie katholisch werden oder aus- wandern sollten. Die meisten entschlossen sich zur Auswanderung. Friedrich Wilhelm nahm an 20000 in sein Land auf und siedelte sie in den von der Pest entvölkerten Gegenden Ostpreußens an. c. Gewerbe. Krankenhaus. Um dem Wollenwebergefchäft aufzuhelfen, ließ er sein Heer nur mit inländischem Tuche kleiden und verbot auch seinen Unterthanen, andres als inländisches Tuch zu tragen. Für arme Kranke ließ er die Charite erbauen, ein großes Krankenhaus, in dem gleich im ersten Jahre 300 Kranke Pflege fanden. cl. Die Hörigkeit der Bauer» bestand noch wie in alten Zeiten. (S. 3.) Haus und Hof des Bauern gehörten dem Gutsherrn. Dafür mußte ihm der Bauer deu Zehnten von seiner Ernte abgeben und mit den Seinen 3—4 Tage in der Woche „Hofdienste" verrichten. Der Gutsherr war aber auch zugleich der oberste Richter seiner Bauern und konnte sie strafen, wie er wollte. Auch die Kinder des Bauern waren dem Gutsherrn zu dienen verpflichtet und an der Scholle gebunden. Wollte ein Bauernsohn z. B. ein Handwerk erlernen, so mußte er sich von seinem Herrn freikaufen. Das kostete 10, 20 bis 100 Thaler.

8. Realienbuch - S. 12

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
12 tüchtige Geistliche und Bischöfe bekamen, baute Kirchen und schmückte sie mit Heiligenbildern würdig aus. Zur Verherrlichung des Kirchengesanges ließ er Sänger und Orgelspieler aus Italien kommen; denn seine Franken sangen schlecht, und wenn sie ihre rauhe Stimme ertönen ließen, so klang es, wie wenn ein schwerer Lastwagen über einen holprigen Knüppeldamm dahin rasselt. 4. Sorge für äie Sckrule. Um die geistige Bildung seines Volkes zu heben, berief Karl gelehrte Männer zu sich, pflegte die deutsche Muttersprache, vermehrte die Schulen und verband sie mit den Kirchen und Klöstern. In diesen waren Lesen, Schreiben und die christliche Lehre die Hauptgegenstünde des Unter- richtes. Auch an seinem Hofe gründete er eine Schule, in welche alle seine Diener, hohe und niedere, ihre Söhne schicken mußten. 5. Oer Heerbann. In Kriegszeiten ließ Karl den Heerbann aufbieten. Zn demselben gehörten einmal alle Lehnsleute des Kaisers und sodann alle freien Männer, die wenigstens 4 Hufen Land als Eigentum besaßen. Auf Befehl des Kaisers mußten sie mit ihrem Gefolge erscheinen. Für ihre Ausrüstung hatten sie selbst zu sorgen, auch sollten sie sich auf drei Monate mit Lebensmitteln versorgen. „Wir gebieten dir," so heißt es in einem Schreiben Karls, „dich am 17. Juni in Staßfurt an der Bode als dem festgesetzten Sammelorte pünktlich einzufinden. Du sollst aber mit deinen Leuten so vorbereitet dahinkommen, daß du von da schlagfertig ziehen kannst, nämlich mit Waffen und Gerät und anderen Kriegserfordernissen an Lebensmitteln und Kleidern, daß jeder Reiter Schild und Lanze, ein zweihändiges und ein kurzes Schwert, Bogen und Köcher mit Pfeilen habe. Dann, daß ihr habet auf euren Wagen: Hacken, Keile, Mauerbohrer, Äxte, Grabscheite, eiserne Schaufeln und was sonst im Kriege nötig ist. Die Wagenvorräte müssen vom Sammelplätze an auf drei Monate reichen, Waffen und Kleider auf ein halbes Jahr. Insbesondere aber gebieten wir euch, wohl darauf zu achten, daß ihr in guter Ordnung zu dem angegebenen Orte ziehet und euch nicht unter- stehet, irgend etwas zu nehmen, außer Futter für das Vieh und Holz und Wasser." 774 6. Krieg mit clen Langobarden. 774. Anfangs regierte Karl mit seinem Brnder Karlmann zusammen. Als aber dieser starb, wurde er von allen Franken als König anerkannt. Die Witwe Karlmanns floh nun mit ihren Söhnen zu ihrem Vater Desiderius, dem Könige der Langobarden. Dieser verlangte vom Papste Hadrian, daß er seine Enkel zu Königen über das Frankenreich salbe. Da sich jedoch der Papst weigerte, überzog ihn Desiderius mit Krieg und nahm ihm das Land weg, welches ihm Pipin geschenkt hatte. Der Papst rief in seiner Not Karl um Hilfe an, und dieser zog mit einem Heere über die Alpen. Dann belagerte er den Desiderius in Pavia, nahm ihn gefangen und schickte ihn in ein Kloster. Was aus Karlmanns Söhnen geworden ist, weiß man nicht. Nachdem Karl dem Papste die Schenkung Pipins bestätigt hatte, setzte er sich die „eiserne" Krone der Langobarden aufs Haupt. In dieser befand sich ein Reif, der an- geblich aus einem Nagel vom Kreuze Christi geschmiedet war, während die anderen Teile der Krone aus Gold und Edelsteinen bestanden. 772 7. Sacblenkrieg. Da um diese Zeit die Sachsen wieder häufig Einfülle in das Frankenreich machten, beschloß Karl, dies Volk zu unterwerfen und zum Christentum zu führen. Mit einem wohlgerüsteten Heer drang er ins Sachsenland ein, zerstörte die Eres bürg und vernichtete in einem heiligen Walde die Ir men- sä ule, einen riesenhaften Baum, der nach dem Glauben der Sachsen das Weltall trug und daher göttlich von ihnen verehrt wurde. Dann drang er bis an die

9. Realienbuch - S. 111

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
111 sich von Schlesien bis zur Lüneburger Heide. Wir unterscheiden: 1) Schlesischer Landrücken/2) Fläming, 3) Lüneburger Heide. c) Die Tieflan--int,l-e. 1. Zwischen den beiden Landrücken breitet sich eine stäche Mulde aus, die durch einzelne Höhenzüge mannigfache Abwechslung erhält. Im Süden der Tief- landsmulde befindet sich der Sprecwald. Die Spree hat hier sehr wenig Gefälle und teilt sich daher in zahllose Arme. Bei hohem Wasserstande wird die ganze Niederung überschwemmt. Die höher gelegenen Stellen sind durch Abzugsgräben in fruchtbares Wiesen- und Gartenland verwandelt worden, die Sümpfe aber sind mit dichten Wäldern Spreewatd. bestanden, in denen die Erle vorherrscht. Die vielen Flußarme und Grüben ver- treten im Spreewalde die Stelle der Straßen. Alles, was anderswo zu Fuß, zu Pferde oder zu Wagen abgemacht wird, verrichtet man hier in Kühnen. Im Kahne fährt hier der Bauer aufs Feld, und im Kahne bringt er seine Ernte nach Haufe. Ein Kahn trägt die Kinder zur Schule, die Erwachsenen zur Kirche, das Kind zur Taufe, die Leiche nach dem Friedhofe. Sind dagegen im Winter die vielen Gräben zugefroren, so schnallt sich jung und alt Schlittschuhe an. Die Bewohner des Spreewaldes sind Nachkommen des einst so mächtigen Volksstnmmes der Wenden. In einigen Kirchen wird noch heute wendisch gepredigt und in den Schulen neben der deutschen Sprache auch die wendische gelehrt. 2. Nördlich von dem Spreewald erstreckt sich ein Höhenzug von dem Unterlauf der Neiße bis zum Unterlauf der Havel. Die Landschaft an der feen-

10. Badisches Realienbuch - S. 59

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
59 I Sprache suchte er zu veredeln und beim Gottesdienste einzuführen:. Die Predigt mußte in der Volkssprache gehalten werden. Da viele Geistliche noch sehr un- wissend waren, ließ er für sie die Predigten alter berühmter Kirchenväter übersetzen. Geistliche, die nicht lesen konnten, mußten es noch lernen. Jeder aus dem Volke sollte den Glauben und das Vaterunser auswendig lernen. „Unausgesetzt war Karl mit den Angelegenheiten seines Reiches beschäftigt; oft stand er des Nachts 4—5 mal von seinem Lager auf und wandte sich seinen Arbeiten zu; selbst beim Ankleiden verhandelte er von Geschäften mit seinen Räten oder ließ Parteien vor, die seinen Richterspruch suchten; beim Mahle ließ er sich geschichtliche oder erbauliche Schriften vorlesen; keine Stunde verstrich ungenutzt." Karl hatte in seiner Jugend wenig Gelegenheit zum Lernen gehabt. Schreiben lernte er erst im Mannesalter. Er hatte deshalb immer eine Schreibtafel von Wachs unter dem Kopfkissen liegen, und nachts, wenn er nicht schlafen konnte, zog er sie hervor, und übte die schwert- gewohnte Hand im Führen des leichten Griffels. Doch brachte er es in der Kunst des Schreibens nicht mehr weit; die meisten seiner Unterschriften bestanden nur aus einem im Viereck gezogenen Strich. Karl wollte, daß an seinem Hofe keiner zu finden sei, der nicht lesen und schreiben könne. Deshalb berief er gelehrte Männer zu sich und gründete eine Schule an seinen: Hofe, in der die Kinder seiner Diener, sowohl der hohen als der niederen, unterrichtet wurden. Oft besuchte er diese Schulen, belohnte die Fleißigen und strafte die Faulen. (Ged.: Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt.) 4. Der Heerbann. In Kriegszeiten ließ Karl den Heerbann aufbieten. Zu diesem gehörten einmal alle Lehensleute des Königs (Grafen, Bischöfe usw.) und sodann alle freien Männer, die wenigstens vier Hufen Land als Eigentum besaßen. (Eine Hufe — 30 Morgen. Ein Morgen war so viel Land, als man mit einen: Ge- spann in einem Tage bearbeiten konnte.) Auf Befehl des Königs mußten sie mit ihrem Gefolge erscheinen. In einem Schreiben Karls an einen Abt heißt es: „Wir gebieten dir, dich am 17. Juni in Staßfurt an der Bode als dem festgesetzten Sammelorte pünktlich einzufinden. Du sollst aber mit deinen Leuten so vorbereitet dahin- kommen, daß du von da schlagfertig ziehen kannst, nämlich mit Waffen und Gerät und anderen Kriegserfordernissen an Lebensmitteln und Kleidern, daß jeder Reiter Schild und Lanze, ein zweihändiges und ein kurzes Schwert, Bogen und Köcher mit Pfeilen habe. Dann, daß ihr habet auf euren Wagen: Hacken, Keile, Mauerbohrer, Äxte, Grabscheite, eiserne Schaufeln und was sonst im Kriege nötig ist. Die Wagenvorräte müssen vom Sammelplätze an auf drei Monate reichen, Waffen und Kleider auf ein halbes Jahr. Insbesondere aber gebieten wir euch, wohl darauf zu achten, daß ihr in guter Ordnung zu dem angegebenen Orte zeihet und euch nicht unterstehet, irgend etwas zu nehmeu außer Futter für das Vieh und Holz und Wasser." 5. Krieg mit den Langobarden. 774. Anfangs regierte Karl mit seinem 771 Bruder Karlmann gemeinsam. Als aber dieser starb, nahm er das ganze Franken- land allein in Besitz. Die Witwe Karlmanns floh mit ihren Söhnen zu ihrem Vater Desiderius, dem Könige der Langobarden. Dieser verlangte vom Papste Hadrian, daß er seine Enkel zu Königen über das Frankenreich salbe. Da sich jedoch der Papst weigerte, überzog ihn Desiderius mit Krieg und nahn: ihm das Stück Land, das ihm Pipin geschenkt hatte. Der Papst rief in seiner Not Karl um Hilfe an, und dieser zog mit einem Heere über die Alpen. Dann belagerte er den Desiderius in Pavia, nahm ihn gefangen und schickte ihn in ein Kloster. Nach-
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