10
Wodurch nützen uns die Obstbäume? (Obst.) Was giebt cs auch
von diesen Bäumen, wenn wir sie umhauen! (Holz.) Was erhalten wir
von den Waldbäumen? (Holz.) Was machen oft böse Buben, wenn sie
ein Messer haben, mit den jungen Bäumen ? (hineinschneiden.) Warum
darf man das nicht? (Die Bäume werden dürr.) Welche Tiere wohnen
ansden Bäumen? (Vogel.) Was fressen diese Vögel ? (Raupen u. Mai-
käfer.) Warum sind dieraupen schädlich? (Sie fressen die Blätter ab.)
Wie sind nun die Vögel, weil sie die schädlichen Raupen fressen?
(nützlich.) Was machen aber oft böse Buben mit den Vogel-
nestern ? (ansnebmen, herunterreißen.) Warum darf man das
nicht? (Die Vögel sind nützlich.) Wer läßt die Bäume wachsen?
(Der liebe Gott.) Wer hat auch die Vögel lieb ? (Der liebe Gott.)
Womit werden die Bäume umgehauen? (Axt.) Womit sägt
man die Bäume ab? (Säge.) Wer führt die Bäume heim?
(Fuhrmann.) Worauf werden die Bäume geladen? (Wagen.)
Welche Tiere müssen den Wagen ziehen? (Pferde, Ochsen, Kühe.)
Diese Tiere nennt man Zugtiere. Was für ein Tier ist also
das Pferd? (Zugtier.) Warum nennt man das Pferd ein Zug-
tier? (weil es den Wagen zieht.)
Nenne Dinge, welche ans Holz gemacht sind ! Welche Dinge
haben eine schwarze Farbe? Nenne Dinge, we'che eine weiße, (rote)
Farbe haben! Was ist noch viereckig? Wer streicht die Schnltafel
an? (Maler.) Womit wird die Schultafel angestrichen? Was
für Farbe braucht der Maler, wenn er die Linien zieht? (rote.)
Nenne viereckige Dinge! Nenne runde Dinge! u. s. w.
A n m erkung: Bei den ersten vier Nummern wurden absichtlich
.die formalen Stufen nicht strenge eingehalten.
Wr. 2.
Die Schiefertafel *
Worauf schreiben die Kinder? (Tafel.) Zeige deine Tafel!
Was ist außen um die Tafel herum? (Holz.) Wie nennt man
dieses Holz? (Rahme.) Woraus ist also die Nahme gemacht?
(Holz.) Was ist das? (Schiefer.) Woraus ist der Schiefer ge-
macht? (Schieferstein.) Wie heißt die Tafel, weil sie einen Schiefer
hat? (Schiefertafel.) Was für eine Farbe hat die Schiefertafel?
(schwarze.) Was für eine Farbe haben die Linien? (rote.) Deine
* Anmerkung: Keinesfalls werden die Fragen alle ohne wei-
teres beantwortet werden. Der Lehrer must manchmal zuerst die Sachen
mitteilen, ehe er auf jede Frage eine Antwort erwarten darf.
21
aber von einem Knaben erzählen, der aus Liebe zu feiner Mutter
auch bei den größten Schmerzen nicht geweint hat.
Ii. Darbietung des Stoffes. (Synthese.)
1. Ein Knabe spielte einmal ans der Gasse. 2. Da kam
ein Wagen dahergefahren. 3. Weil der Knabe den Wagen nicht
gleich sah, kam er darunter und brach das Bein. 4. Da kamen
die Nachbarslente des Knaben und trugen ihn heim. 5. Der
Knabe schrie vor Schmerzen ganz entsetzlich. 6. Die Mutter des
Knaben lag im Bette. 7. Sie war schwer krank. 8. Als man
beit Knaben heimbrachte, sprang sie vor Schrecken ans dem Bette
und siel in Ohnmacht. 9. Der Knabe wurde dann plötzlich still.
10. Man holte den Arzt. 11. Der Arzt verband dem Knaben
das gebrochene Bein. 12. Das that dem Knaben sehr wehe.
13. Der Knabe schrie aber doch nicht. 14. Da fragte der Doktor
den Knaben, ob ihm der Fuß nicht wehe thut. 15. Da sagte
der Knabe ganz leise: „Doch der Fuß thut mir arg weh; aber
die Mutter soll es nicht merken, damit sie sich nicht so sehr be-
trübt !"
(Satzweises abtragen und freies Nacherzählen Vonseiten der
Schüler.)
Iii. Verknüpfung. (Affoceation.)
Iv. Zusammenfassung. (System.)
V. Anwendung. (Methode.)
(Nb. Es lassen sich nicht immer leicht diese drei Punkte
auseinander halten, wenn man nicht etwa künstlich »och anderes
verwandtes Material beizieht. Eine kleine Erzählung, in welcher
die entgegengesetzten Eigenschaften zutage treten, dürfte dem Zwecke
sehr förderlich sein. Z. B.: „Ich will euch ein Geschichtlein
von einem andern Knaben erzählen:
Ein Knabe spielte einmal mit einem scharfen Messer, ob-
gleich es ihm die Mutter schon oft verboten hatte. Da schnitt
sich der Knabe in den Finger. Obwohl es ihm gar nicht arg
wehe that, fing er ein entsetzliches Geschrei an, als er das Blut
ans der Wunde fließen sah. Da kam die Mutter herbei. Als
sie die blutende Hand des Knaben sah, war sie fast zum Tode
erschrocken. Sie wollte den Knaben trösten. Der böse Knabe
schrie aber immer ärger und brachte die Mutter beinahe zur
Verzweiflung.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
70
Esel nicht gar zu viel schaffen muß, so geht es ihm nicht schlecht;
er bekommt ja sein gutes Futter. Was fressen denn die Esel?
(Heu, Hafer u. s. w.) Diesem Esel war es aber zu wohl; er
wollte es besser haben, und wohin ging er deswegen? Wie ist
es ihm da zuerst gegangen? Wie ist es ihm zuletzt ge-
gangen? Ja, dieser Esel wollte mehr sein als nur ein Esel;
was für ein Tier wollte er sein? Lange hätte es ihm im
Walde wohl nicht gefallen; denn, da er nichts arbeitete,
was hätte ihm da auch niemand gegeben? (Futter.) Wohin
hätte darum der Esel doch wieder gehen müssen? Wer
hat aber den Esel schon, ehe dieser Hunger hatte, ans dem Walde
geholt? Was für eine Strafe bekam der Esel? Was mußte
er wohl nachher auch wieder thun? (arbeiten.) Und damit cs
ihm nicht znwohl wurde, hat er noch mehr arbeiten müssen.
(Warum hat er denn noch mehr arbeiten müssen?)
Es giebt auch Menschen, denen cs geht lute es dem Esel
gegangen ist. Wenn aber die Menschen nicht arbeiten, so haben
sie auch nichts zu essen. Ich will euch hierüber ein Geschichtlein
erzählen: „Die Arbeiter in einer Fabrik wollten einmal einen
größeren Lohn haben. Als sie den Lohn nicht bekamen, hörten
sie auf 311 arbeiten. Sie zogen in das Wirtshaus und ver-
brauchten noch das wenige Geld, das sie hatten. Sie konnten
nicht einmal ihren hungrige» Kindern mehr Brot kaufen. Sie
arbeiteten aber dennoch nicht und wollten den hohen Lohn er-
zwingen. Der Fabrikherr konnte ihnen aber den großen Lohn
nicht geben, sonst hätte er selbst nichts mehr gehabt. Endlich
kamen die Arbeiter doch wieder und arbeiteten um den alten
Lohn. Sie waren aber jetzt ärmer als vorher; denn sie hatten
Schulden und hatten mehrere Wochen nichts verdient."
Iv. Zusammenfassung. (System.)
Was müssen alle Menschen thun? (arbeiten.) Was verdienen
die Leute auch nicht, welche nicht arbeiten? <Geld.) Und da mau
sich mit dem Gelde das Essen und die Kleider kauft; was haben
die faulen Leute darum auch nicht? (Essen.» Wie sagt ein
Sprüchlein? — „W:r nicht arbeiten will, soll auch nicht essen."
Was hätte also der Esel thun sollen, weil er auch fressen wollte?
Was hätten die Fabrikarbeiter, von denen ich euch erzählte, auch
thun sollen, wenn sie Verdienst haben wollten?
Sprüchlein: „Arbeit macht das Leben süß." „Müßiggang
ist aller Laster Anfang."
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
55
Warum sagen wir, daß die Ohren der Kuh beweglich sind? weil
die Kuh sie hin und her bewegen kann.) Wie sind nun deine
Ohren, weil dn sie nicht bewegen kannst? (unbeweglich.) Womit
sind die Ohren der Kuh bedeckt? (Haareu.) Was haben wir nun
von den Ohren der Kuh gesagt? «Die Ohren der Kuh sind
groß. Sie sind beweglich. Dieselben sind mit Haaren bedeckt.)
Womit sieht die Kuh? (Augen.) Zeige die Augen der Kuh?
(geschieht.) Wieviele Angen hat die Kuh? (zwei.) Was kannst
dn von der Größe der Augen sagen? «groß.) Welche Form
haben die Angen? (runde.) Womit schließet die Kuh die Angen,
wenn dn ihr in die Angen greifen willst? (Angendeckel.) Wozu
dienen die Angendeckel? (Schließen der Angen.) Was haben
wir nun von den Angen der Kuh gesagt? «Die Kuh hat zwei
Angen. Sie braucht die Angen zum Sehen. Die Augen der
Kuh sind groß. Sie haben eine runde Form. Die Kuh kann
die Augen mit den Angendeckeln (Lidern) schließen.)
Was frißt die Kuh? (Heu, Gras, Klee u. s. w.) Womit
frißt die Kuh? (Maul.) Zeige das Maul der Kuh! Sage
etwas von der Größe des Maules! (Das Maul der Kuh ist
groß.) Womit beißt die Kuh? (Zähneu.) Wie heißt der obere
Teil des Maules? (Oberkiefer.) Wie nennt man den unteren
Teil des Maules? (Unterkiefer.) Wie nennt man die Zähne
dornen?*) (Vorderzähne.) Zeige deine Vorderzähne! Zeige auch
die Vorderzähne der Kuh! In welchem Kiefer hat die Kuh keine
Vorderzähne? (oberen.) Wie nennt man die Zähne an den
Ecken? (Eckzähne.) Zeige deine Eckzähne! Zeige die Eckzähne
a» dem Gebiß der Kuh! (sie hat keine.) Welche Zähne fehlen
also der Kuh? (Eckzähne.) Wie heißen die Zähne an den
Backen? (Backenzähne.) Zeige dieselben an dem Gebiß der Kuh!
Wievielerlei Zähne giebt es? (dreierlei, nämlich Vorderzähne,
Eckzähne und Backenzähne.) Wieviele Zahnarten hat aber die
Kuh nur? (zwei.) Welches sind diese? (Schneidezähne und
Backenzähne.)
Wiederhole nun, was wir von den Zähnen der Kuh gesagt'
haben!
Was ist noch im Maule der Kuh? (Zunge.) Wozu brauchst
du deine Zunge? (sprechen.) Wozu braucht aber die Kuh ihre
Zunge? (lecken.) Was sind das für Löcher über dem Maule?
(Nasenlöcher.) Wieviele Nasenlöcher sind es? (2.) Wozu braucht
/’ *) Aumerkung: Selbstverständlich kann dieser Teil nur dann ein-
sehend behandelt werden, wenn ein skelettiertes Gebib oder eine gute Ab-
bildung zu Gebote steht.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
69
Erwachsenen thun solches an der Fastnacht. — Eininal machte
es sogar ein Esel ähnlich so, indem er sich verkleidete und seine
Stimme verstellte. Ich will euch dieses Geschichtlein erzählen.
(Bild des Esels und Löwen vorzeigen!)
Ii. Darbietung des Stoffes. (Synthese.)
Ein Esel wollte einmal nicht mehr arbeiten. Da ist er
seinem Herrn durchgebrannt. Er ist in den Wald gelaufen. In:
Walde hat er zufällig die Haut eines Löwen gefunden. Der
Esel hat die Löwenhaut angezogen. Er wollte ein Löwe sein.
Er hat auch wie ein Löwe gebrüllt Die Tiere und die Menschen,
welche den verkleideten Esel sahen, haben ihn für einen Löwen
gehalten. Sie sind vor ihm davongesprungen. Der Herr suchte
den Esel überall. Da kam er auch in den Wald. Als der
Esel seinen Herrn sah, wollte er ihn auch täuschen. Er fing ein
fürchterliches Gebrüll an. Der Herr erkannte den Esel aber doch.
Seine lange» Ohren schauten ans der Löwenhaut heraus. Daran
erkannte der Herr seinen Esel. Er sprach zu ihm: „Ich kenne
dich schon, mein lieber Langohr!" Dann gab er dem Esel eine
tüchtige Tracht Schläge und trieb ihn heim.
Abfragen: Was wollte ein Esel nicht mehr thun?
(arbeiten.) Was that deswegen der Esel? Wohin ging der
Esel? Was fand der Esel in dem Walde? Was machte
der Esel mit der Löwenhaut? (Er zog sie an.) Wofür
hielten ihn deswegen die Menschen und Tiere? Wie hat der
Esel gebrüllt? Wer kam da auch in den Wald? Warum kam
der Herr in den Wald? (Er suchte den Esel.) Was machte
der Esel, als er seinen Herrn erblickte? (brüllen.) Warum brüllte
der Esel? (Er wollte den Herrn täuschen.) Was sagte aber der
Herr! Wie nannte der Herr seinen Esel? Warum nannte er
den Esel einen Langohr? Woran erkennt man also den Esel?
Was gab dann der Herr dem Esel? Wohin trieb der Herr
den Esel? Und was mußte er von da an wieder thun? (arbeiten.)
Ii. Verknüpfung. (Affoceation.)
Warum ist der Esel dem Herrn davongelaufen? Was müssen
denn die Esel arbeiten? (ziehen, tragen.) Was für Tiere sind
die Esel, weil sie schwer tragen können? (Lasttiere.) Wie nennt
man die Tiere, welche ziehen können? Was für ein Tier ist
der Esel, weil er ziehe» und tragen kann? Was bekommt aber
der Esel für einen Lohn von dem Herrn? (Fressen.) Wenn der
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
134
itr. 35.
Der Strohmann.
(Leseb. I. Teil Nr. 175.)
1. Vorbereitung. (Analyse.)
Im Anschluß an die vorhergehende Katechese wird abgefragt:
Was fressen die Singvögel? (Raupen.) Wie sind sie ver-
wegen, weil sie Raupen fressen? (nützlich.) Was frißt aber des
Sperling noch gerne? (Frucht.) Wo holt er sich die Frucht?
(Auf dem Felde oder in der Scheuer.) Was stellt mau aber
auf die Fruchtäcker, damit sich die Spatzen fürchten sollen?
(Vogelscheuche.) Wie macht mau eine Vogelscheuche? (Dabei
werden die Kinder die Art der Anfertigung wohl zu erzählen
wissen. Andernfalls müßte dieses erzählt oder gar gezeigt werden)
Und nun will ich euch erzählen, wie es einer Spatzenherde
mit einer Vogelscheuche gegangen ist.
A. @ t) ji t \) e f e 1. Der schlaue Baue r.
Ein Bauer hatte einen sehr schönen Weizenacker. Der
Weizen war beinahe reif. Da kamen die., bösen Spatzen und
fraßen ihm den halbreifen Weizen ans den Ähren. Und wenn es
lange so fortgegangen wäre, hätte der Bauer gar nichts mehr
bekommen. Da dachte der Mann darüber nach, was er mit den
bösen Spatzen anfangen sollte. Am andern Morgen ging er
mit einem Gewehre hinaus und wollte die Spatzen schießen.
Die Spatzen stehen aber sehr frühe aus. Als der Bauer hinaus-
kam, waren die Spatzen schon dagewesen und hatten von dem
Weizen gefressen. Sie saßen auf des Nachbars Kirschbaum und
machten einen gewaltigen Lärm. Der Bauer wußte nun zuerst
gar nicht, was er anfangen sollte. Da kam er ans einen guten
Gedanken. — Als er heimkam, nahm er einen Stock so groß
als ein Mann, wickelte Stroh darum, zog ihm seinen alten Nock
an und setzte ihm seinen alten Hut auf. Dann sah es ans wie
Mann. Da gab der Bauer dem Strohmann seine Peitsche in
die Hand und trug ihn abends, als die Spatzen schlafen ge-
gangen waren, auf den Acker."
(Nun erzähle du dieses Geschichtleiu vowdem schlauen Bauer!)
3. S y n t h e s e 2. Die dummen Spatzen.
Ich will euch nun erzählen, wie es den dummen Spatzen
gegangen ist.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
138
man an dem Kopfe derkatze? (Ohren,.Augen, Maul, Nase.) Wieviele
Ohren hat diekatze? Womit ftnb die Ohren bedeckt ? (Haaren.) Wozu
braucht die Katze die Ohren? (hören.) Warum muß die Katze
gut hören können? (Weil sie Mäuse fängt.) Die Mäuse machen
kein großes Gepolter; aber dennoch hört sie die Katze. Warum
kann die Katze sie doch hören? (Weil sie gut hört.) Womit sieht
die Katze das Mäuslein? (Mit den Angen.) Wann kommen die
Mäuse gewöhnlich ans ihrem Loche? (nachts.) Wann können
wir nichts sehen? (nachts.) Was müssen wir nachts anzünden,
wenn wir sehen wollen? (Licht.) Warum braucht die Katze kein
Licht, wenn sie nachts ein Mäuslein fängt? (Die Katze sieht auch
bei der Nacht.) Warum ist das notwendig? (Weil die Mäuse
nachts ans ihrem Loche kommen.) Wie sehen die Angen der
Katze bei finsterer Nacht aus? (feurig.) Ja, sie leuchten wie eine
glühende Kohle. Wofür könnte man die Angen der Katze halten?
(glühende Kohlen.) Warum könnte man meinen, es seien glühende
Kohlen ? (sie leuchten.) Womit packt die Katze das Mäuslein?
(Krallen - Maul.) lind was macht die Katze mit der gefangenen
Maus? (frißt sie.) Womit frißt sie die Maus? (Maul.) Nun,
sie schluckt sie nicht ganz hinunter; was macht sie denn, vorher?
(zerbeißt sie.) Womit wird die Alans zerbissen? (Zähnen ) Wie-
vielerlei Zähne unterscheidet man? (das habt ihr bei der Be-
schreibung der Kuh gehört.) - (dreierlei.) Welches sind diese
drei Zahnarten? (Vorderzähne, Eckzähne, Backenzähne.) Mit
den Eckzähnen fängt sie hauptsächlich die Maus; darum heißen
diese Zähne auch Fangzähne. Wie heißen die Eckzähne noch?
(Fangzähne.) Warum nennt man die Eckzähne auch Fangzähne?
(Weil sie damit die Mäuse fängt.)
Zusammenfassung: Wiederhole nun, was wir von dem Kopfe
der Katze gesagt haben! —
Woran ist der Kopf angewachsen? (Hals.) Zeige den Hals
derkatze? — Was kannst du über die Länge des Halses sagen?
(kurz.) Und was kann man von der Dicke des Halses sagen?
(ist dick.) Nun, sage beides zusammen in einem Satze! (Der
Hals der Katze ist kurz und dick.)
Welches ist der größte Körperteil an der Katze? (Rumpf.)
Was kannst du vom Rumpfe sagen? (Er ist dünn, (schlank) und
ist mit Haaren bedeckt.) Wie heißt der obere Teil des Rumpfes?
(Rücken.) Und wie nennt man den unteren Teil des Rumpfes?
(Bauch.) Zeige den Rücken! (den Bauch!) Wieviele Füße hat
die Katze ? (4.) Was ist denn unten Merkwürdiges an den Füßen?
(Krallen.) Wozu braucht die Katze die Krallen? (Kratzen.) Wo-
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
144
greifst. Was will er da machend (Augen schließen.) Wir wollen
das sehen! - Warum kann der Hase die Augen nicht schließen d
(Angendeckel sind zu klein.) Wann kann also der Hase die Angen
auch nicht schließen? (wenn er schläft.) Wie hält also der Hase
die Angen beim Schlafe d (offen.) Sieht er da auch, wenn er
schläft? (nein ) Wie nennt man die Angendeckel noch? (Augen-
lider.) Was fehlt also dem Hasen an den Äugend (Augen-
lider.) Nun, der Jäger nennt die Augen des Hasen noch Lichter.
Wie nennt der Jäger die Angen des Hasen d (Lichter.) Was
ist noch am Kopfe des Hasen? (Maul.) Wie nennt man das
Maul der Katze? (Schnauze.) Was für Haare stehen an der
Schnauze der Katze d (Schnanzhaare.) Was für Haare hat auch
der Hase an seiner Schnauze? (Schnanzhaare.) Besehet die
Lippen des Hasen! Was ist in der Oberlippe? (Rinne, Graben.)
Nun, die Oberlippe des Hasen ist gespalten. Ein solches Mäulchen
heißt Hasenmänlchen. Wie ist die Oberlippe an dem Hasen-
maule ? (gespalten.) Wie nennt man ein solches Mäulchen?
(Hasenmänlchen.) Was hat der Hase im Maule drinnen ? (Zähne,
Zunge.) Wievielerlei Zälme hat die Katze? (dreierlei.) Welches
sind diese Zahnarten? (Schneidezähne, Eckzähne, Backenzähne.)
Wie heißt man die Eckzähne der Katze auch? (Fangzähne.)
Zeige auch bei dem Hasen die Fangzähne! (hat keine.) Warum
braucht der Hase keine Fangzähne? (Er hat nichts zu fangen.)
Was hat aber die Katze zu fangen? (Mäuse.) Was frißt der
Hase? (Gras, Klee, Rüben u. s. w.) Im Winter findet er aber
manchmal nichts zu fressen. Da nagt er in seinem Hunger die
Rinde von den jungen Bäumen. Mit welchen Zähnen nagt er
die Rinde ab? (Vorderzähnen.) Wieviele Vorderzähne hat der
Hase oben und unten? (je zwei.) Wie kann man diese Zähne
auch noch nennen, weil er damit nagt? (Nagezähnech Wieviele
Nagezähne hat der Hase in jedem Kiefer? (2.) Was ist der
Hase für ein.tier, weil er nagt? (Nagetier.) Wie müssen die
Nagezähne sein, damit er die Rinde, das Gras und die Rüben
gut abbeißen kann? (scharf.)
Besehet nun die Beine des Hasen! Wieviele Beine hat der
Hase? (4.) Welche Beine sind die längsten? (Hinterbeine.)
Welche Beine dagegen sind kürzer? (Vorderbeine.) Wozu braucht
der Hase die Beine? (laufen.) Wie kann der Hase laufen?
(gut.) Der Jäger nennt die Beine auch Läufe; warum nennt
wohl der Jäger die Beine auch Läufe? (weil er gut damit
laufen kann.) Was hat der Hase auch unten an seinen Füßen?
(Krallen.) Wie sind die Krallen der Katze immer? (scharf.)
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
— 152 —
Hund.) Bei welchen Hunden sind die Beine dicker? (Pudel,
Dogge.) Welche Hunde haben einen langen Schwanz? (Wind-
hund.) Bei welchen Hunden ist der Schwanz kurz? (Spitzer.)
Z u s a in in enfassung der Synthese 1. Was weißt
du zu sagen über die Ohren, (Augen, Nase, Maul, Zähne) des
Hundes? Was kannst du von der Bedeckung der Hunde angeben?
Was ist über die Farbe des Hundes zu sagen? Wie könnender
Hals, (Rumpf, die Beine, Schwanz) der Hunde sein u. s. w.
Synthese 2. Der Hund, ein treues und kluges
Haustier bezw. Nutzen des Hundes.
Was für Hunde giebt es? Wozu hält inan den Hofhund?
(zum Bewachen des Hauses.) Wie ist der Hofhund, weil er
nachts jedes Geräusch hört? (wachsam.) Welche Eigenschaft muß
also ein Hofhund haben? (der Hofhund muß wachsam sein.)
Warum muß der Hofhund wachsam sein? (damit er alles hört.)
Was muß der Schäferhund thun? (Schafe hüten.) Wie
macht er das? (Er springt immer um die Herde herum und
wenn ein Schaf zu weit von der Herde geht, jagt er es wieder
dazu.) Welche Tiere stellen dem Schaf nach? (Wölfe.) Was
würde der Schäferhund thun, wenn ein Wolf käme? (sich wehren,
beißen, bellen.) Die Wölfe schleichen aber auch gerne nachts
herbei. Wie muß darum auch der Schäferhund sein, damit er
den Wolf merkt? (wachsam.) Welche Hunde müssen also wachsam
sein? (Haushund, Hofhund, Schäferhund.) Wodurch sind diese
Hunde also nützlich? (Wachsamkeit.) Wie sind also die Hunde?
(wachsam.)
Wie heißt der Hund des Jägers? (Jagdhund.) Was muß
der Jagdhund thun? (das Wild aufsuchen.) Wie macht er das?
(Hält seine Nase auf den Boden und riecht) Und wenn er einen
Hasen bemerkt hat, so giebt er dem Jäger ein Zeichen. Wie
macht er das? (bleibt stehen.) Warum bellt er nicht? (Sonst
würde der Hase davonlaufen.) Und wenn der Jäger den Hasen
geschossen hat, was macht da der Hund? (holt ihn.) Wie muß
der Jagdhund sein, damit er alle diese Dinge so geschickt thun
kann? (klug, gescheit.)
Wir haben im Lesebuch auch schon von einem listigen Hunde
gelesen; was war das für ein Hund? (Pudel.) Erzähle jenes
Geschichtlein! (Les. I. Nr. 53. der listige Pudel v. Schierhorn.)
Abfragen! Wir haben auch von zwei treuen Hunden gelesen,
welche ihrem Herrn das Leben retteten. Wer kann diese Geschichte
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
136
Ja, die Spätzlein wollten klüger sein als der Bauer; wer
war aber der Klügste? (Bauer.) Wie waren aber der Spatzen?'
(dumm.), Warum waren sie so dumm? (Sie hielten die Vogel-
scheuche für den Bauern.)
Und nun will ich euch erzählen,, was ein alter Vogel seinen
Jungen über die Schlauheit der Menschen und über die Vogel-
scheuche sagt:
„Höre, junge Vogelbrnt,
Einer Alten Lehren!
Menschenwitz weiß bös und gut
Täuschend zu verkehren.
Nah du weder jedem Ort,
Wo sie hin dich locken,
Noch, wo man dich scheuchen will,
Flieh sogleich erschrocken.
Denn, wo ihr die Lockung seht,
Dort will man euch haschen;
Aber, wo die Scheuche steht,
Dürft ihr ruhig naschen.
Hinter Scheuchen könnt ihr still
Eben euch verstecken;
Denn, wo man euch fangen will,
Wird man euch nicht schrecken."
Wir haben schon einmal von einem Tiere gehört, das ge-
scheiter sein wollte als der Mensch; wer weiß noch, was das
für ein Tier war? (Esel in der Löwenhaut.) Wie ist es dem
Esel gegangen? (Wurde bestraft.) Wie ging es den dummen
Spatzen? (Sie wurden gefangen.)
Iv. Zusammenfassung. (System.)
(Motto: Diebstahl und Faulheit werden bestraft.)
Warum wurde der Esel bestraft? (Weil er dem Herrn fort-
lief.) Warum ist er dem Herrn davongelaufen? (Er wollte
nicht mehr arbeiten.) Wie war er also, weil er nicht mehr ar-
beiten wollte? (träge.) Welche schlimme Eigenschaft wurde also
an ihm bestraft? (Trägheit.) Was wollten die Spatzen in der
Stube des Bauern machen? (Käse stehlen.) Wie nennt man
den, welcher stiehlt? (Dieb.) Wo haben die Spatzen noch ge-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]