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1. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 89

1913 - Cöthen : Schulze
— 89 — land eine Brünne und 2 Schildträger (Schildknappen) herzuführen, so jedoch, daß sie für eine Halsberge 3 Mark und für jeden Schildträger 1 Mark erhalten; und so follen sie bei der Hinfahrt wie der Herfahrt für diesen Sold (Stipendium) ohne jeden Schaden oder irgendwelche weitere Ausgabe der Herren, außer was diese freiwillig geben wollen, treulich dienen. Hat etwa, was ferne sei, ein Ritter verschiedene Lehen und also verschiedene Herren, so soll er, damit kein Lehen ohne Pflichtleistung oder Dienst bleibe, von jedem Lehen jedem Herrn soviel zahlen, wie er von ihm, salls er mit ihm gezogen wäre, erhalten hätte, widrigenfalls er an besagtem Orte (im Lehengerichte auf dem Felde von Roncaglia) sein Lehen verliert------------ Ebenso bestimmen wir betreffs der Ministerialen der Kirche oder der Dienstmannen, welche den Fürsten zu täglichem Dienste gewärtig sein müssen, daß, wer 5 Mansen zu Lehen hat, seinem Herrn eine Brünne und einen Schildträger zuführen soll. Es steht im Ermessen des Herrn, welche unter ihren er (zur Heerfahrt) führen, von welchen er Geld (stipendia) nehmen und welchen er Halsbergen gewähren will. Zur Vorbereitung auf die Fahrt erhalten sie 5 Pfund Münze zum Solde und 2 Pferde, einen Renner (zum Kampfe) und einen Gänger (zum Marsche) Sie sollen von ihren Herren (mit Lebensmitteln u. dergl.) versorgt werden, so lange sie sich auf der Heerfahrt befinden, und wenn sie im Kampfe mit den aufständischen Ländern etwas gewinnen, so sollen sie zwei Teile davon ihren Herren geben und den dritten für sich behalten.. . . Damit aber unser Reich von allen Unterstützung empfange, so bestimmen ... wir, daß jeder Bauer 10 Schillinge und 12 hänfene Stricke seinem Herrn gebe und ihm außerdem ein Saumtier mit einem Halfter überlasse, das er auch, wenn der Herr es will, bis zum nächsten schiffbaren Wasser führen muß. Der Hüfner soll 5 Schillinge, wer unbebauten Acker bearbeitet (absarius), 30 Denare,..., jeder Besitzer einer Herdstätte 6 Denare zahlen. Expeditio Romana. Leges Ii p. 3 u. 4.*) *) Weiland, Reichsheerfahrt (Forschungen Vii S. 134) sagt: „Die Constitutio de expeditione Romana ist nicht nach 1190 verfertigt.... Sie enthält in lügenhaftem Gewände unzweifelhaft unter Friedrich I. geltende Normen zur Ordnung der von den Lehensleuten zur Romfahrt zu leistenden Reichskriegshülfe." Vielleicht ist die Fälschung im Kloster Chiemsee entstanden. S. Leges Ii B p. 2, die Vorrede Pertz' zu der Exped. Romana.

2. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 92

1913 - Cöthen : Schulze
— 92 — und nadj Lanbesbrauch das Gerüste erhoben wirb, so sollen alle in Waffen nachsetzen.... Wer sich ohne zwingenbe Not dieser Leistung entgeht, soll, Wenn er einer von beit Fürsten des Landes ist, 10 Pfunb erlegen, ein Ebeler 5, ein Freier ober Ministeriale 2 Pfunb: ein Knecht ober Lite soll 5 Schillinge zahlen ober Haut und Haar verlieren. Juramentum pacis Dei a. 1085. Leges Ii p. 58 seq. 261. (Etwa 1136. Lothar würde durch den klugen Rat des veranlaßt, auf einem Berge in Wagrien die Burg Seqeberq anzulegen.) Er befahl allem Volke der Norbalbinger, zur Erbauung der Feste herbeizukommen. Helmoldi Chron. Slav. I, 53. 262. (13. Jahrh.) Wer als treulos ober als heerflüchtig aus des Reiches Dienste überführt wirb, dem spricht man seine Ehre und sein Lehenrecht ab, aber nicht seinen Leib. Sachsensp. I, 40. £rsm„ 263* (939* Die Bebrängnis, in welche Otto I. durch den Der König. Bürgerkrieg versetzt war, gab den Slaven den Mut zur Empörung. Vergebens ließ Markgraf Gero 30 wenbische Fürsten bei einem Gastmahle, zu welchem er sie geloben hatte, niebermachen.) Aber bet seine Kräfte nicht zur Bekämpfung aller der barbarischen Völker-haften ausreichten - bentt zur selben Zeit hatten sich auch die Ahnten erhoben und ein Heer samt dessen Führer Haika nieber-gemetzelt —, so führte der König selber wieberholt das Heer, letzte ihnen hart zu und brachte sie fast in die äußerste Not. Widuk. n, 20. [1075. S. oben Sz. 63.] 264. (1158. Graf Ekkebert von Pütten und Vormbach hatte mit andern tapfern Männern einen Angriff auf die Mailänber unternommen, ohne dazu des Kaisers Befehl zu haben. Das Unternehmen mißglückte vollstänbig.) Als die Ritter zurückkehrten..., Adelte sie der erzürnte Kaiser mit folgenben Worten: „Die Mai-länber tun alles nach kluger Erwägung, inbem sie Kriegslist an-toenben und Hinterhalte legen, und ihre listigen Maßnahmen begleitet das Glück. Die Unfern aber, benen sonst das Glück wegen ihrer Mannszucht, und weil sie den Befehlshabern zu gehorchen gewohnt sinb, günstig ist, fehlen jetzt durch das Gegenteil (durch Ungehorsam). Sie haben es beshalb tierbient, besiegt und zurückgetrieben zu werben; benn es ist das allerverwerslichste, wenn der Kaiser gegenwärtig ist, ohne Anführer sich in einen Kampf einzulassen,

3. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 99

1913 - Cöthen : Schulze
— 99 — von Ache, angesehene Bürger. Diese sollten sie anweisen, gegen wen sie kämpfen sollten. Und so bestimmten sie, daß alle Fußstreiter der Bürgerschaft jenen beiden gehorchen und sich nach ihrer Weisung richten sollten. Das versprachen alle zu tun und haben es auch getan. Sie ordneten nun an, daß alle Bogenschützen der Bürgerschaft von den andern (Streitern) gesondert würden, und es wurde ihnen aufgetragen, sich durchaus nicht in einen Kampf einzulassen, sondern sich nur den Fußstreitern des Bischofs zu widersetzen, die diesem zu Hülfe kommen sollten und noch nicht eingetroffen waren, und durch ihre Geschosfe sie zu verhindern, in die Schlacht einzugreifen. Auch wurde angeordnet, daß, wenn die eine Hälfte der besagten Bogenschützen schießen sollte und schoß, die andere ihre Armbrust aufziehen müsse. Und so groß war ihre Zahl, daß man schätzte, wenn 150 schössen, daß dann ebensoviel ihre Armbrust aufzögen. Conflictus apud Husbergen. Fontes Iii p. 130. 281. (990. Ein kleines deutsches Heer zog dem Herzoge Waffen. Miseko von Polen gegen Bolizlav von Böhmen zu Hülfe.) Von wffi'. feiten Bolizlavs kam der Ritter Slopan heran, um unser Heer auszukundschaften Slopan meldete seinem Herrn: „Das Heer der Feinde ist an Zahl klein, aber seiner Beschaffenheit nach vortrefflich und ganz und gar von Eisen. .. . Selbst wenn du heute den Sieg gewinnst, so wirst du doch so geschwächt werden, daß du deinem Feinde Miseko auf die Dauer nicht entrinnen kannst." Thietmari Chron. Iv, 9. 282. (939. Otto I. besiegt die Aufrührer bei Wirthen am Rheine.) Sehr viele wurden niedergehauen und Heinrich (Ottos Bruder) am Arme schwer getroffen. Obwohl nämlich die Stärke der dreifachen Brünne (lorica triplex) des Schwertes Schneide nicht bis auf das Fleisch dringen ließ, so wurde der Arm doch von der Wucht des scharfen Hiebes so arg gequetscht, daß alle Kunst der Ärzte ihn nicht soweit zu heilen vermochte, daß er nicht jedes Jahr sehr große Schmerzen empfunden hätte. Liudprand. Antapodos. Iv, 23. 283. (10. Jahrh. Walthers v. Aquitanien Kampf im Wasgauwalde.) Held Randolf eilte auf schnellem Rosse den andern voraus, griff ihn (Walther) ungestüm an und traf ihn mit eisenbeschlagener Lanze unter der Brust. Und hätte nicht das Wielandswerk (welan- 7*

4. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 152

1913 - Cöthen : Schulze
— 152 Su cjjogen, und brachten nun von der Wildbahn der eine einen ftisch erlegten Bären, der andere einen Hirsch. Als dies über Tische (dem Bischöfe) Salomo von den Dienern leise gemeldet wurde he- 1- bte 9°s?äniter ienen Gebrüdern (Perchtold und Erchinaer) die als Vornehme (primates) an seinem Tische speisten, die erbeutete» Jagdüere als eigenes Geschenk darbrächten. Es wurde vorgeqeben Männer seren freie Nachbarn. Als die Gebrüder die ehrwürdig aussehenden Männer erblickten?) erhoben sie sich, zogen den Hut ab und dankten den Jägern, indem sie sich ehrerbietig (reverenter) verneigten. Als das der Bischof sah, gedachte er dessen, was er vordem gesagt, und freute sich. Aber jene wurden ihres Irrtumes mne, ließen das Wildbret vor den Bischof bringen und ihm sagen -dem ist, nimm hin; uns. ist genug, verspottet zu sein. Ekkehardi Iv Cas. 8. Galli. 88. Ii p. 85 (Vgl. (Weistum derbauernschaft zu Großkems im Ober-elsaß von 1384:) Wir sollend auch aller fürsten genoss sin und mögent wiben und mannen on eygen lüt, wo wir wöllent, und sönt (sollen) wir einen zug han mit einem wagen, davor 6 ross syent> und wenn er geladen hat und enweg will, so soll er zu der zweien meier einem gan und sprechen: ich will enweg; so soll denn derselbe meyer ihm nachgan unz für das dorf us und soll de minsten finger in die langwied stossen; mag ei ihn bhan (festhalten), so soll er widerkheren und bliben; mag er ihn aber nit bhan, so mag er faren, war (wohin) er will. Zöpfl, Alterthümer des deutschen Reichs und Rechts Bd. Ii S. 136 f.] 6. (1073. Die sächs. Fürsten riefen ihre Volksgenossen zu- sammen. Otto von Nordheim redete zu ihnen, um sie zum Aufstande gegen Heinrich Iv. zu reizen:) „ . . . Was euch gehört, die ihr m der Nähe der Burgen wohnt, wird gegen euren Willen in die Festen hmeingeschleppt, . . . , eure Knechte und euer Zugvieh, alles was sie (die Burgmannen) wollen, muß ihnen Dienste leisten; ja auch euch selbst zwingen sie, Lasten, und wären sie noch so widerwärtig, auf euren freien Schultern zu tragen.. . . Wenn er (Heinrichiv.) er ft seine Burgen nach Gutdünken überall in unserm Lande erbaut und sie mit bewaffneten Kriegern und allem, was dazu gehört, er- ") Im Texte heißt es: quibus talibus aspectis.

5. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 196

1913 - Cöthen : Schulze
— 196 — 124b. (13. Jahrh. Gawan lehrte bei einem Fährmanne ein, der von Rittersart war und ein sehr schönes Haus besaß. Des Fährmanns Tochter mußte den Gast bedienen.) Die Jungfrau geleitete Gawan auf eine Kemenate. Der Estrich war vollständig mit zerschnittenen neuen Binsen und schönfarbigen Blumen bedeckt. Dort nahm ihm die Süße die Waffen ab. „Gott müsse Euch dafür lohnen, Herrin," sprach Gawan. . . . Des Wirtes Sohn . . . trug weiche Betten herbei, an die Wand der Tür gegenüber. Ein Teppich wurde davor gelegt. Hier sollte Gawan sitzen. Der Knabe brachte . . . eine Decke aus rotem Zindel, die er über das Betr breitete. Auch dem Wirte wurde ein Belt hingelegt. Alsdann trug ein anderer Knabe ein Tischlaken und Brot herbei. (Nachdem ge-speist war und der Tisch abgeräumt, bereitete man für Gawan das Nachtlager.) Man brachte viel Betten hinauf (in die Kemenate), die wurden für Gawan dorthin gelegt. Eins war ein Bett aus Flaumfedern (pfiümit), dessen Bezug aus grünem . . ., unechten Samt bestand. Eme Steppdecke (kulter) diente als Bettdecke. Sie war aus feinem Seidenzeuge (pfellel), das fern in der Heidenschaft erbeutet wurde, und aus Palmat (einen Seidenstoff) gesteppt. Darüber zog man linde Stoffe, zwei fchueefarbene leinene Laken. Man legte ein Kopfkissen dazu und ... einen neuen, reinen Mantel aus Hermelin. Der Wirt ging nicht weg, ohne sich zu beurlauben (Abschied zu nehmen), bevor Gawan schlafen ging. . . . Große Müdigkeit zog ihm (Gawan) die Augen zu. So schlief er bis zum frühen Morgen. Da erwachte der Held. Auf der einen Seite hatte die Wand der Kemenate viel Fenster, vor denen Glas war. Das eine Fenster öffnete sich nach dem Baumgarien. Dahinein ging er, um sich umzuschauen, Luft zu schöpfen und der Vögel Gesang zu hören. Parzival X vs. 1390—Xi vs. 9. (8°£iaul) 125- (1009 —1036) In der Advenizeit, wo die Villici Schweine zu liefern pflegen, stand Meinwerk einst in der Laube (in lobio) des Bischofshauses und sah, wie eine Frau, die mit ihrem einzigen Sohne ein Schwein vor sich hertrieb, bitterlich weinte. Vit. Meinwerci cap. 150. 88. Xi p. 138. <trct>t>e.) 126. (13. Jahrh.) Feiresiz Anschewin und Parzival wurden beide vor dem Palas an der Treppe wohl empfangen. Man begab sich in den Palas. Da lagen nach ihrer Gewohnheit ringsherum hundert breite Teppiche, auf deren jeglichem ein mit Flaum-

6. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 180

1913 - Cöthen : Schulze
ihres Mannes Willen (und in diesem Falle auch nur so), daß er es von Rechts wegen dulden darf. Sachsensp. I, § 2 u. 1. 63. (13. Jahrh. Vor der Kirche zu Worms hat Kriemhild die Brunhild schwer beleidigt. Sigfrid ist über seine Gemahlin sehr aufgebracht und droht, sie zu züchtigen. Weiterhin heißt es in dem verhängnisvollen Gespräche zwischen Kriemhild und Hagen, der sich arglistig nach der verwundbaren Stelle an Sigfrids Körper erkundigt:) „Er (Sigfrid) soll des nicht entgelten, hab ich Brunhild was getan. „Das hat mich schon gereuet," sprach das edle Weib, „Auch hat er so zerbläuet darum meinen Leib; „Daß ich je verüble, was ihm beschwerte den Mut, „Das hat wohl gerochen der Degen kühn und gut.* Der Nibelunge Not. 837 ed. Lachmann. tjhtbcs 04. (13. Jahrh.) Die Sippe Hört im 7. Gliede auf, Elbe zu nehmen, obwohl der Papst erlaubt Hat, eine im fünften Gliede Verwandte zur Frau zu nehmen. Denn der Papst vermag kein Recht zu setzen, womit er unserm Landrechte oder Lehenrechte Abbruch tun würde. Sachsenspiegel I, 3 § 3. unfreier 65, Jahrh.) Man sagt, daß alle Wendinnen frei seien.... Das ist jedoch nicht der Fall; denn sie gibt ihre burmede*) ihrem Herrn, so oft sie einen Mann nimmt Sachsenspiegel Iii, 73 § 3. Leibzucht. 66. (13. Jahrh.) Wird ein Mann mit Recht (nach Rechts- spruch) von seinem Weibe geschieden, so behält sie doch ihre Leibzucht, die erihrans einem Eigen gegeben hat. — Leibzucht kann den Frauen niemand brechen, weder nachgeborne Erben, noch der, aus welchen das Gut vererbt, sie verwirken sie denn selber, indem sie etwa Obstbäume abhauen oder Leute, die zu dem Gute geboren sind, wegschaffen. . . . Sachsensp. I, 21 § 2. Morgen. 67. (13. Jahrh.) Nun vernehmt, was jeglicher Mann von äq6e' Ritters Art (jeder Ritterbürtige) fernem Weibe möge zur Morgengabe geben. Er mag, wenn er des Morgens mit ihr zu Tische geht, vor dem Essen ihr ohne der Erben Erlaubnis geben: einen Knecht oder eine Magd, die noch nicht volljährig sind, und ein nmzäuntes Haus und feldgehendes Vieh. Alle, die nicht von Ritters Art sind, mögen ihren Weibern zur Morgengabe nichts geben, als das beste Pferd oder Stück Vieh, das sie Haben. Sachsenspiegel I, 20 § 2 u. 8. *) Eine Heiratsabgabe, s. Grimm, R. A. S. 383 f.

7. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 355

1913 - Cöthen : Schulze
— 355 — 14b- (Hohenstaufische Zeit.) Die Stadt Mainz liegt groß und stark am Rheine und ist auf der Seite, auf welcher sie den Fluß berührt, bicht bewohnt und volkreich.... Otton. Frising. Gest. Frid. I, 13. 15. [Über Worms s. Gesellsch. Leben Sz. 17 und Staatsleben Sz. 437b ] 16. (1208—1217. Vereinbarung zwischen den Bürgern von Speyer und von Worms über die Zölle, die sie gegenseitig erheben wollten.) Wenn ein Speyrer Bürger mit Waren nach Worms kommt und bort ein Geschäft (forum) von 20 Schillingen ober barüber macht, so soll er 4 Denare geben; beträgt es weniger als 20 Schill., so soll er nichts erlegen. Wenn jemand (ein Wormser) mit einem belabenen Wagen durch Speyer zieht, auf der Ausfahrt ober auf der Heimfahrt, so soll er nichts geben. Labet er ab und hat feinen Umsatz, so mag er seinen Wagen wieber beloben und 4 Den. geben; ... hat er aber durch Hanbelschast seine Labung gegen anbere Waren umgesetzt, so mag er seinen Wagen wieber belabeu und 8 Den. geben. Ebenso gibt er von einem Schiffe wnder phlihtden (wohl zollpflichtig) 5 Den. Ein Ochs gibt 1 Den., eine Kuh 1 Heller (obulum); vier Schafe 1 Den., zwei Schweine 1 Den., ein Pferb 4 Den. Ein Schifflein, das man nahcho nennt, gibt 1 Den., bsgl. ein anberes mit 3 Borten 2 Den. Ein Schiff mit Reisenden zahlt nichts. Diplom. Wormat. n. 3. Fontes Ii p. 217. I7a- (1184. Das berühmte Pfingstfest bei Mainz wirb beschrieben.) Da war auch eine Fülle von Wein, die den Rhein herab, wie den Rhein herauf herbeigefahren war. Arnoldi Chron. Slav. Iii, 9. 17b- (1269. Richarb von Kornwallis.) Aus den Sonntag Jubilate sagte er einen Reichstag nach Worms an und sorgte basür, daß ein allgemeiner Friebe, der lange gemangelt Hatte, von allen Edeln und Großen beschworen würde. Auch legte er alle ungerechten Zölle zu ßanbe und zu Wasser nieber, in den Städten das Ungelt, auch das Wegegelb, welches auf dem Rheine und auf den Straßen ohne Barmherzigkeit von allen geforbert und erpreßt würde, die ihre Waren burchführten. Ann. Worm. ad a. 1269, Fontes Ii p. 205. 17c- (1157. Gesetz Friebrichs I.) Als wir, aus Italien heim-kehrenb, nach Würzburg kamen, würde eine sehr schwere Klage öon 03*

8. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 148

1913 - Cöthen : Schulze
— 148 — [Sgl. Es geschah aber zu denselben Zeiten, im Jahre des Herrn 1364, im Monate Juni, daß einige junge und angesehene Bürger sich verschworen und durch viele falsche Unterstellungen das Stadtvolk nach sich zogen, indem sie behaupteten und der (Bürger-) Gemeinde sagten, daß die Ratmänner und jene 16 Männer das dem Ungelt erwachsene Gut der Stadt nach ihrer Willkür vertäten, und reizten (so) die (Bürger-)Gemeinde gegen sie auf. Und sogleich nahmen sie die Erhebung des Ungelts und die Verwaltung (provisionem) der Stadt an sich. Ann. Wormat. Font. Ii p. 171 seq.l Äbvrfllürf9eer 445- 1242/ im Monate August kam König Konrad (Iv.) nach Worms und bat um Hülfe zu einem Zuge in das Rheingau. Sofort rüsteten (die Wormser) ihre sehr gut mit zum Kampfe tauglichen Zinnen versehenen Schiffe aus und zogen mit 300 Gerüsteten und sehr stattlichen Vorkehrungen zum Rheingau hinab und folgten dem Könige 6 Wochen lang auf eigene Kosten, die für die Stadt Worms mehr als 300 Mark betrugen. Ann. Worm. Font. Ii p. 182. 446. (S. Sz. 366.) Die Wormser legten auch Bogenschützen nach Kastel. Ann. Worm. Font. Ii p. 182. 447. (1250. Der Gegenkönig Wilhelm befand sich in Mainz. Konrad Iv. lag gegen die Mainzer, die es mit Wilhelm hielten, zu Felde.) Herr König Konrad zog mit den Seinen nach Flonheim (nordwestlich von Alzei) und zerstörte es völlig. Inzwischen beschickte er die Wormser Bürger, die, seinen Bitten willfahrend, ihm Freitag vor der Jungfrau Maria Himmelfahrt (12. Aug.) die Hälfte der Bürgerschaft, die Parochie St. Petri und die St. Andrea, sandten. Diese gelangten sehr stattlich mit 2000 Gerüsteten und 100 Bogenschützen (balistams) vor Flonheim zum Herrn Könige Konrad, der sie ehrenvoll und mit Freude empfing. Der Zug kostete mehr als 700 Mark. Ann. Worm. Font. Ii p. 188. 448. (1255.) Das Werk des allgemeinen (Land-)Friedens kostete den Wormser Bürgern mehr als 1000 Mark. Im I. 1255 gaben die Juden wiederum 150 Pfund Heller zur Anwerbung von Söldnern und zur Sicherung des Friedens. Ann. Worm. Font. Ii p. 189. 449. Im Jahre des Herrn 1265 nach Pfingsten begannen die Bürger auf ihrem Hofe in der Hagengaffe, den sie 42 Jahre un-

9. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 181

1913 - Cöthen : Schulze
— 181 — 68a- (13. Jahrhundert. Sigfrid war von Hagen meuchlings M-b^und auf den Tod verwundet.) „Ihr möget euch leichtlich rühmen," sprach Herr Sigfrid da. ^Wenn ich der Mördersitte mich von euch versah, ^Vor euch hätt' ich behütet Leben wohl und Leib. ..Mich jammert nichts so bitter, wie Kriemhild, mein Weib. . . Da sprach in tiefer Klage der todwunde Mann: „Wenn, edler König, Eu'r Herz noch treu sein kann ^Jemand auf der Erde, laßt Euch besohlen sein „Auf Eure Gnade die liebe Trauteste mein. „Laßt sie des genießen, daß sie Eure Schwester sei; „Bei aller Fürsten Tugend, steht ihr mit Treuen bei. ..." Die Blumen allenthalben von Blute waren naß. Da rang er mit dem Tode; unlange tat er das. Der Nibelunge Not. 935. 937-939, 2. ed. Lachm. 68b- (13. Jahrh. Ehe Sigfrid begraben ward, bat Kriem-Htfbe die Mannen, den Sarg noch einmal zu öffnen.) Hinbrachte man die Fraue, da sie ihn liegen fand. Sie hob sein Haupt, das schöne, mit ihrer weißen Hand Und küßte dann den Toten, den edlen Ritter gut. Ihre so lichten Augen vor Leide weinten Blut. Ein jammervolles Scheiden mochte man da sehn. Da trug man sie von dannen, sie konnte selbst nicht gehn. Die herrliche Fraue verlor der Sinne Macht. Dem holden Leben hätte das Leid ein Ende bald gemacht. Der Nibelunge Not. 1009 u. 1010. ed. Lachm. 69. (Vgl. aber auch:) Es war einmal ein Bauer, den deuchte bilter und sauer, daß er mit seinem Weibe zusammenleben sollte. . . . Es ward keinem Weibe ihr Mann so gram. Daß er ihr nicht das Leben nahm, dazu bewog ihn mehr die Rücksicht auf die Leute, als auf Gottes Gebot. Er mochte nicht mit ihr reden: er wähnte, sein Herz werde ihm brechen, wenn er sie hörte und sah. Was sie tat oder sprach, das deuchte ihn alles böse. „Daß mich Gott von dir erlöse!" sagte er zu allen Zeiten. „Wie soll ich das erwarten, daß uns der Tod (erst) scheide? Der Donner erschlage uns beide! Der Teufel brachte mich zu dir, und dich seine Mutter her zu mir." Wenn er sie raufte und schlug, so deuchte ihn das nicht eher genug,

10. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 209

1913 - Cöthen : Schulze
— 309 — 181. (10. Jahrh. Waltharius und Hagen sitzen nach dem Handschuhe. Kampfe friedlich beim Weine. Hagen spottet des Waltharius, dem er die Rechte abgehauen:) „Von nun ab mußt du Hirsche jagen, Freund, und Handschuhe aus ihrem Felle beständig tragen. Aber den rechten Handschuh, das rat’ ich dir, fülle mit zarter Wolle, damit du Unkundige mit einer Nachbildung der Hand täuschest." Waltharius vs. 1425—1428. 182. (946. Otto I. wollte seinem Schwager Ludwig von Hut. Frankreich zu Hülfe ziehen gegen Hugo, der in seinem Übermute prahlte, er könne mit einem einzigen Zuge 7 Speere der unkriegerischen Sachsen verschlucken.) Auf solche Prahlerei gab der König (Otto I.) die berühmte Antwort: er besitze eine so große Anzahl von Stroh hüten*), die er ihm darbieten werde, wie weder er (Hugo), noch sein Vater (Robert t 923 bei Soissons) gesehen habe. Und wirklich fand sich, obwohl das Heer (Ottos I.) sehr groß war, nämlich 32 Legionen, niemand, der nicht eine solche Kopfbedeckung getragen hätte, einige wenige ausgenommen. Widuk. Iii, 1. 183. (10. Jahrh. Ein Heiliger wird in seiner Selbstpeiniguug in Vergleich gestellt mit den übrigen Sündern.) Wir Frevler, die wir um Vergebung bitten sollten, bedecken das Haupthaar, das wir voll Trauer ausraufen müßten, mit einem wollenen Hute, um nicht von der Kälte zu leiden: seine Haube (cuphia) war der Schnee, der Hagel und der regenschwere Wind Statt mit dem Hute,' den mit ausländischen Pelzen zu füttern... Sitte ist, war sein Haupt mit der winterlichen Wolle (mit Schnee) bedeckt Jene nach sächsischem Brauche aus Stroh hergestellte Hülle (camera = gewölbter Raum), die sie auf den Kopf setzen, um die ^onnenglut abzuwehren, vertrat bei ihm die stammenspeiende Sonne selber. Aus Hatherius Veronensis episc. Eine Anmerkung v. Pertz zu Widuk. Iii, 1. 88. Hi p. 451. ’) Stejte steht: sibi fore tantim multitudinem pilleorum.... Die Anspielung beruht entweder in der Ähnlichkeit des Klanges von pilleorum (hüte) und pilorum (Wurfspieße), oder wie R. Schottin in seiner Übersetzung des Widuktnd vermutet, in dem Anklange an pilularum (Pillen). Otto will also sagen: er werde dem Eisenfresser Hugo in den sächsischen Strohhüten eine ungewöhnliche Menge von Wurfspießen zu verschlucken geben, oder auch eine tüchtige Portion Pillen. Blume, Quellensätze Ii, 2. 14
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