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1. Bd. 4 - S. 241

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 22. Das vatikanische Concil. 241 Gefangenen zu spielen. Zugleich mit der italienischen Regierung kehrten auch die Bibel, der Protestantismus, die freie Presse und Schulunterricht in Rom ein, um in diese, lange des Prüfens überhobene Bevölkerung neue Gedanken hineinzuwerfen. Als der König 2. Juli 71 in die Stadt kam, wurde er mit Frohlocken begrüßt; erschlug im Qnirinal seinen Sitz ans und seine Regierung richtete sich immer ungenirter in den einst geistlichen Bauten ein. Der Papst äußerte demüthig: es ist alles „verloren, nur ein Wunder kann uns retten." Dieses Rettungswunder herbeizuführen, vereinigte der Jesuitenorden sofort alle Kräfte. Er bildete klerikale Parteien in allen Ländern, welche die feindlichen Regierungen stürzen und dereinst die weltliche Macht des Papsts und seine unbedingte Herrschaft über die Christenheit herstellen würden. In Italien bleibt nicht nur der König Sr. Heiligkeit ergebenster Sohn, sondern auch der junge Staat fürchtet den Greis im Vatikan. Man hat freilich der Kirche ihre Güter genommen, die Finanznoth drängte dazu; im Uebrigen lebt man ihr zu willen und läßt sich viel von ihr gefallen. Im I. 67 war z. B. die obligatorische Civilehe eingeführt worden; dem ungeachtet werden Tausende von Ehen nur in der Kirche besiegelt, und die Uebertreter des Gesetzes bleiben ungestraft. Der Finanzminister bestund darauf, den Priestern keinerlei Unannehmlichkeiten zu machen, damit diese nicht im Beichtstuhl die Steuerdefraudation leichthin absolviren. Ueberaus schonend abgefaßte Garautiegesetze vom Mai 71 regeln die unabhängige Stellung des Papstes in zuvorkommender Weise und geben den von ihm ernannten Bischöfen freie Hand, in der Kirche zu schalten, auch ohne daß sie dem Könige Treue schwören. Und Bischöfe, die ihre eigene Ernennung dem Staate nicht einmal angezeigt, ernennen frischweg und unbeanstandet die ihnen beliebigen Pfarrer; sie leiten auch die Erziehung des Klerus, denn die theologischen Fakultäten sind aufgehoben. Der Papst nimmt die vom L>taat angebotene Civilliste nicht an, sondern be- Leseb. d. Weltgesch. Iv. (2. A.) U

2. Bd. 3 - S. 17

1879 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 3. Karl V. und der Reichstag zu Idorms. 17 rechter Meinung und deiner Sache gewiß, so fahre in Gottes Namen fort und sei getrost; Gott wird dich nicht verlassen." Im Saal war eine glanzvolle Versammlung, der römische Kaiser, 6 Kurfürsten, 28 Herzoge, 11 Markgrafen, 40 Reichsgrafen, 30 Bischöse 2c. Luther trat gesenkten Hauptes unter sie. Auf ein er Bank lagen feine Bücher. Der Kurtrierfche Kanzler als des Kaisers Redner fragte ihn, ob er sie geschrieben. Nachdem sie geprüft waren, bekannte er sich dazu. Der Kanzler: Ob er sie widerrufen wolle? Er bat demüthig um Bedenkzeit; ein Tag wurde ihm gewährt. Am 18. April antwortete er in langer Rede, bescheiden, aber freimüthig. Er habe in allen seinen Schriften nichts als Gottes Ehre und der Christen Seligkeit gesucht. Was er darin von christlichem Glauben und des Papstes Tyrannei gelehrt, das könne er nicht widerrufen, denn es sei alles wahr. Gegen Privatpersonen habe er sich freilich öfters Zu heftiger Worte bedient, aber in der Sache felbst auch hier nach bestem Wissen nur die Wahrheit geredet. Weil er jedoch ein Mensch sei und irren könne, so bitte er, daß mau ihn, wo das geschehen sein sollte, ans den prophetischen und apostolischen Schriften seines Irrthums überweise, so wolle er alles gern widerrufen und der Erste sein, der seine Bücher in's Feuer werfe. Aus Wunsch etlicher Herren wiederholte Luther seine ganze lateinische Rede auch in deutscher Sprache, wiewohl ihm bei der großen Hitze im überfüllten Raume die Schweißtropfen auf der Stirne perlten. Als er geendigt, trat einige Stille ein. Dann erklärte der kaiserliche Redner, daß man nicht gesonnen sei, mit ihm zu disputiren; er solle eine runbe Antwort geben, ob er wiberrufen wolle ober nicht. Da that Luther seinen Munb auf und sprach: „Weil bentt eine schlichte, runbe Antwort von mir begehrt wirb, so will ich eine geben, bte Weber Hörner noch Zähne haben soll. Es sei benn, daß ich mit Zeugnissen der heil. Schrift ober durch helle Lesebuch der Weltgeschichte. Iii. 3. Aufl. 2

3. Bd. 3 - S. 51

1879 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§8. Schmalkalden. Suleiman. Münster. 51 Karln die Glückssonne mit vollen Strahlen; er schlug die in Spanien und die Niederlande eingedrungenen Feinde hinaus, verfolgte sie und rückte siegreich bis zwei Tagereisen von Paris vor, worauf der erschöpfte Franz sich beeilte, den dauernden Frieden von Crespy, 1544, mit ihm zu schließen. Zu seinem Kamps mit Frankreich hatte Karl die Hilfe der Evangelischen gesucht und gesunden, weßhalb er sogar bei jener Vertreibung des katholischen Heinrichs von Braunschweig die Augen zudrückte. Im Frieden aber verpflichtete ein geheimer Artikel beide Herrscher hinfort zu gemeinsamem Kampfe gegen die neue Lehre! Dem Kaiser lag schon aus politischen Gründen viel daran, daß der religiöse Riß im Reiche geheilt werde, und da auch Paul Iii., seit 1534, immer noch keinen rechten Ernst mit dem Concil machen wollte, so versuchte er es mittlerweile, selbst den Religionsstreit gütlich und friedlich beizulegen. Zu dem Ende veranlaßte er Religionsgespräche zwischen den angesehensten Theologen beider Theile. Solche wurden zu Speyer, Hagenau, Worms gehalten; allein sie Zerschlugen sich schnell. Näher kam man sich im denkwürdigen Religionsgespräch zu Regensburg 1541, wo evangelischerseits Melanchthon, Pt-storins und Butzer, katholischerseits Eck, Pflug und Gropp er Zugegen waren und der päpstliche Legat Eon-tarini die Verhandlung leitete. Dieser Eontarini war ein milder und tiefer Mann, selbst im Herzen der Augustmischen Lehre zugethan. Schon hatte man sich hier über einige Hauptdogmen geeinigt und die Unterscheidungsgrundlehre von der Rechtfertigung wirklich im evangelischen Sinne gefaßt; allein der Papst bestätigte das Verhandelte nicht, Luther mißtraute seinerseits und zulegt scheiterte auch dieser Vereinigungsversuch. Endlich schrieb der Papst mit vollem Ernst eine allgemeine Kirchenversammlung aus, aus den 15. März 1545 und nach Trident (Trient), einer zwar in Welschtyrol, aber noch innerhalb des deutschen Reichs gelegenen Stadt
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