Ii. Die Deutschen Mittelgebirge. 25
Plateaus des Odenwaldes, des Spessart und der Haardt mit ihren prächtigen
Wäldern. Nach O. und W. legen sich an Schwarzwald und Vogesen breite Tafel-
länder mit bald mehr sandigem, bald mehr tonigem Boden (Buntsand, Muschel-
kalk und teuper)1), nämlich im O. die Schwöbisch-Fränlische Platte, in
die Main und Neckar sich eingeschnitten haben, im W. die Lothringische
Platte mit den Talfurchen der Mosel und Maas. Das Südwestdentsche Land-
becken hat also einen gleichheitlichen Ausbau.
Bewässerung. Das Landbecken umfaßt die ganze Entwickeluug des
Mittelrheins von Basel bis Mainz mit den Stufenländern des Neckars und Mains
(dem Schwäbisch-Fränkischen Stufenland) im O. und dem Lothringischen Stufen-
land, dem Flußgebiete der Mosel, im W.
Klima und Erzeugnisse. In den tiefeingesenkten und gegen die rauhen
Nordwinde geschützten Tälern beginnt der Frühling zeitig, der Herbst ist milde '
und trocken, der Winter kurz, wenn auch manchmal hart, so daß sich der Rhein
mit Eis überzieht. Da überdies der Talboden und vielfach noch die unteren
Berghänge mit fruchtbarem Löß bedeckt sind, so vereinigen sich hier alle Be-
dingungen zu fruchtreichem Gedeihen, am meisten in der Oberrheinischen Tiefebene,
„dem Garten Deutschlands". Da werden besonders gepriesen die Weine des
Elsaß, des Markgrafenlandes, der Pfalz und namentlich des Rheingaus, die
Kastanienwälder am Donnersberg und an der Haardt, die Kirschenhaine
um Freinsheim bei Frankenthal, die Mandelbäume an der Bergstraße^), die
Spargel von Schwetzingen, der Tabakbau in der Pfalz und die Hopfen-
knltureu Badens. Aber auch außerhalb des Rheintals fehlt es nicht an edlen
Erzeugnissen der gabenfreudigen Natur. Geschätzte Weine bringen noch hervor
das Moseltal, das Neckartal um Stuttgart und Franken, namentlich um Würz-
bürg. Frankfurts Rosenzucht hat die der Riviera überflügelt, Bambergs feines
Gemüse beherrscht die Märkte in München und Nürnberg, aus dem württem-
bergischen Lande kommt viel Obst und Apfelwein, die Gegend um Hersbruck
und Spalt erzeugt gesuchten Hopfen. Überall aber in den fränkischen und schwä-
bischen Landen strotzen die Talebenen von goldenen Ährenfeldern; sie werden
meist im Kleingrundbesitz bewirtschaftet, der die stärkste Bodennutzung zur Folge
hat. Doch sinden sich auch Striche, in denen Moor oder Sand der Bodenwirt-
schast im Wege stehen, so um Kolmar, im südlichen Teil der Pfalz, um Nürn-
berg u. a. In Hinsicht auf Klima und Bodenerzeugnisse gilt das Südwest-
deutsche Landbecken als der bevorzugteste Teil Deutschlands.
Verkehrslage. Das Rheintal verknüpft die Niederlande und das west-
liche Deutschland mit der Schweiz und weiterhin mit Italien, und die nach O.
und W. weit ausgreifenden Seitenäste dieses Flußsystems, Main und Neckar,
Mosel und Maas, verketten auch die seitlichen Nachbarländer zu einem einheit-
J) Der Buntsandstein ist ein roter, als Baumaterial sehr geschätzter Sandstein, aus
dem die Monumentalbauten der oberrheinischen Universitäts- und Kathedralstädte hergestellt
wurden: so das Heidelberger Schloß, die Dome zu Straßburg, Freiburg, Speyer und Worms.
Er trägt Wald. Der Muschelkalk bildet einen tonigen, fruchtbaren Äckerboden, der Keuper
ist bald mehr sandig, bald mehr tonig und daher teils Acker-, teils Waldboden.
2) Zwischen Heidelberg und Darmstadt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]
Extrahierte Personennamen: O. Maas Kolmar Maas
Extrahierte Ortsnamen: Main Basel Mainz Mains Rhein Oberrheinischen_Tiefebene Rheingaus Donnersberg Freinsheim Frankenthal Schwetzingen Badens Stuttgart Frankfurts Bambergs München Nürnberg Hersbruck Pfalz Deutschlands Niederlande Deutschland Schweiz Italien O. Main Heidelberger_Schloß Freiburg Speyer Worms Heidelberg Darmstadt
30 Die deutschen Landschaften im einzelnen.
Hohe militärische Bedeutung hat Lothringen im Verein mit dem Elsaß
als deutsche Westmark; daher hier die starke Festung Metz mit zahlreicher Be-
satzung und moselabwärts die Festung Die den Hofen. In der Umgebung von
Metz fanden in den Augusttagen des Jahres 1870 die blutigen Schlachten bei
Courcelles, Vionville und Mars la Tour, Gravelotte und
St. Privat statt.
Seit 1871 ist Elsaß und Lothringen wieder mit dem Reiche vereinigt,
nachdem es fast 200 Jahre lang unter französischer Herrschaft gestanden. Beide
Gebiete bilden zusammen das Reichsland Elsaß-Lothringen, d. h. sie haben keinen
eigenen Fürsten, sondern werden durch einen kaiserlichen Statthalter verwaltet.
B. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle.
Überschau.
Ausdehnung, Gliederung und trennende Wirkung. Von
dem Schieferplateau der Ardennen bis zu den Karpaten legt sich zwischen die
Süddeutschen Stufenländer und die Norddeutsche Tiefebene eine Reihe sehr ver-
schieden benannter und verschieden gearteter Gebirge, die unter dem gemeinsamen
Namen Mitteldeutsche Gebirgsschwelle zusammengefaßt werden. Ihre
Glieder sind: das Rheinische Schiefergebirge, Vogelsberg und Rhön, das Weser-
Bergland, Harz und Thüringer Wald, Erzgebirge, Elbsandsteingebirge und Sudeten.
Nicht die „Mainlinie", wie oft irrtümlich hervorgehoben worden, sondern die lange
Folge dieser Mittelgebirge bildet die natürliche Schranke zwischen Nord und Süd
in unserem Vaterlande.
Aber diese Schranken hat die Natur selbst wieder teilweise aufgehoben durch
zahlreiche Quertäler und Einrenkungen; solche sind das Rheintal zwischen Bingen
und Bonn, die Hessische Senke und das Wesertal, das Vogtland zwischen Franken-
Wald und Erzgebirge und die verschiedenen Sudetentore. Da sich überdies auch
in ostwestlicher Richtung allenthalben breite Talwege öffnen, zumal über die
Thüringische Hochfläche hin, so war hier die Anlage eines vielverzweigten Schienen-
netzes zur Verkettung von Nord und Süd möglich.
Bodenformen und Gesteinsverhältnisse. Das Rheinische Schiefer-
gebirge, die Parallelerhebungen Thüringer Wald und Harz, endlich die Randhöhen
des Böhmischen Massivs: Erzgebirge und Sudeten sind Gebirgsmassen
hohen Alters, sozusagen die Kerne der langhingestreckten Erhebungen; sie bestehen
aus Granit, Gneis und Schiefer und stellen den Sockel eines alten abgetragenen
Hochgebirges von 4—5000 m Höhe dar, das sich über die Ardennen bis zum
französischen Zentralplateau fortsetzte. An diese alten Massive lehnen sich dann
die jüngeren Tafelländer der Thüringischen Hochfläche und der mittleren Weser,
bestehend aus Buntsandstein, Muschelkalk und Kenper, dann das Elbsandstein-
gebirge und die Oberschlesische Platte jenseits der Oder, endlich die vulkanischen
Erhebungen des Vogelsberges und der Rhön (Basalt). Vielgestaltigkeit des Auf-
baues in Bezug aus Gestein und Bodensorm kennzeichnen die Mitteldeutsche
Gebirgsschwelle.
Bewässerung. In dieser Hinsicht ist die Deutsche Mittelgebirgsschwelle
wichtig:
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Metz
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Elsaß Hofen Lothringen Elsaß-Lothringen Vogelsberg Weser-
Bergland Nord Bonn Hessische Wesertal Franken-
Wald Nord
Ii. Die deutschen Mittelgebirge.
29
in der Rheinprovinz: Essen mit dem weltberühmten Kruppschen Werke, das
Kanonen und Panzerplatten, Eisenbahnschienen und Radreifen liefert (230000 Einw.);
Mülheim. Der Verschiffungsplatz der Ruhrkohle ist das schon dem Tieflande an-
gehörige Duisburg-Ruhrort (s. S. 239).
d) Linksrheinisches 5chiefergebirge.
Auf dem linken Rheinufer erstreckt sich die Rheinprovinz noch über das
Rheinische Schiefergebirge hinaus nach Süden und zwar gehört
a) das obere Saargebiet
mit seinen Kohlenlagern um
Saarbrückender Lothringi-
fchen Hochflüche an; hier
die Doppelstadt St. Johann-
Saarbrücken; in der Nähe
die Höhen von Spichern
(4. August 1870);
b) das Nahetal mit seinen
malerischen Felspartien ist ein
Teil despsälzischen Berg-
landes; hier Birkenfeld
und Ob er sie in (im Olden-
bnrgifchen), dieses mit Achat-
schleifereien; dann der Bade-
ort Kreuznach.
Die Glieder des Links-
rheinischen Schieferge-
birges sind:
1. Der Hunsrück. Er ist ein reichbewaldetes Schieferplateau, umschlossen
von den malerischen Durchbruchstälern der Nahe, des Rheins und der Mosel.
Hohe landschaftliche Vorzüge weist das vielgewundene Moseltal auf: dunkle,
steile Schiefergehänge in lieblichem Wechsel mit rebengrünen Terrassen, Burgen
und Ruinen auf den Höhen, schmucke Dörfer und Städte im Tal. Es hat ganz
den Charakter des Rheintales.
Der Hauptort des Moseltales ist die alte Römer- und Bischofsstadt Trier,
45000 Einw. Durch Weinbau haben auch die weiter talabwärts folgenden Orte
Bernkastel und Trarbach Berühmtheit erlangt. — Die spärlichen Bewohner
des Plateaus leben in Dörfern und dorfühnlichen Landstädtchen. — Nördlich von
der Mosel erhebt sich
2. die Eifel. Erstarrte Lavaströme, erloschene Krater, Kegelberge und Maare
(—. mit Wasser gefüllte vulkanische Einbruchs-
becken) deuten auf die vulkanische Natur des
Gebirges hin. Von den Maaren ist der
Laacher See das größte. S. vom See die
großen Steinbrüche von Niedermendig. Der
Boden der Eifel ist waldarm und unfruchtbar Wmßmnsdiitfer^Triasnnvuik. Geste/n.
las Saarkohlen gebiet.
Gerolstein
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
1869 -
Calw [u.a.]
: Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Autor: ,
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
424
Ostasien.
schwemmungen durch großartige Wasserbauten und Kanäle
eingedämmt werden. Erst 1868 hat er sich ein 100 M.
nördlicheres Bett zum Ausfluß gesucht. Der Jang tse
kiang dagegen („blauer Fluß," „Sohn des Ozeans"),
700 M. laug, und oberhalb Nanking fast 1 M. breit,
ist der reichste Strom der Welt, Takiaug (großer Strom),
die Hauptader des Reichs durch mächtige Handelsstädte,
bedeutende Zuflüsse, Landschaften voji unerschöpflicher
Fruchtbarkeit, „der Gürtel Ch.'s;" nur die Themsemün-
dung zeigt einen ähnlichen Handelsverkehr, aber auf eine
so viel kürzere Strecke zusammengedrängt. Im Unter-
laufe durchströmt er ein Land, das an Schönheit und
Lieblichkeit der Landschaft und des Klimas wenige seines
Gleichen hat. Fast noch mehr als die Ströme dienen in
Eh., statt der selteneren, wiewohl trefflichen Kunststraße»,
die 350 Kanäle zum Transport, wie kaum in England
und Holland. Vor allen der 200 M. lange, 200—1000'
breite „Kai serkanal" zwischen Peking und den mitt-
leren Ostprovinzen, der fast alle östlich strömende Flüffe
zu dem großartigsten Kanalsysteme verbindet; jetzt wird
ihm durch den „gelben Fluß," der seinen Lauf änderte,
bedeutend Eintrag gethan. Ueberhanpt sangen, bei der
unmächtigen Regierung und dem zerrütteten Staatswescn,
die Kanäle an zu verschilfen, und die Wasserwerke, gleich
den Tempeln, zu verfallen.
Wie die Flüsse, sind auch die Städte nach Klaffen
geordnet und benannt;*) die Flecken und Dörfer unter-
scheiden sich fast nur durch den Mangel an Umfafsnngs-
mauern und -Thürmen. Die Städte sehen sich beinahe
alle gleich und sind viereckig; außer den rechtwinkligen
Hauptstraßen enge, schmutzige und stinkende Gassen; ein
ungeheures Menschengewühl, Alles voll wandernder Hand-
*) Daher die vielen tscheu und fu in den chines. Städte-
namen: tscheu bedeutet nämlich Kreishauptstadt, und fu Provinz-
hauptstadt; tscheu-fn aber eine solche Fu-Stadt, die früher bloß
eine Tschsu-Stadtlvar (Su-tscheu-fu rc.)
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Jang
Extrahierte Ortsnamen: Ostasien Nanking England Holland Peking
Autor: Sandt, Hermann, Schulze, Hermann, Trautwein, Emil, Kahnmeyer, Ludwig
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
173
sich herrliche Obstpflanzungen hin, und darüber an den Hängen reifen köstliche Trauben.
Zu den schönsten Stellen gehören die Talbuchten (z. B. bei Freibnrg, Offenburg,
Heidelberg), wo die Flüsse aus den Gebirgen heraustreten, und vor allem die Berg-
straße; sie zieht sich am Fuße des Odenwaldes durch Obst- und Nnßbaumhaine
von Heidelberg bis nach Darmstadt hin. Mitten in der Ebene liegt der Kaiserstuhl;
er ist vulkanischen Ursprungs. Wo der Untergrund hervortritt, ist der Boden un-
fruchtbar und bildet Moore oder mit Kiefern bewachsene Heiden. In solchem Gebiet
liegen Karlsruhe und Darmstadt. Die Fruchtbarkeit des Bodens hat eine dichte
Bevölkerung hervorgerufen, die in zahlreichen kleinen und großen Orten wohnt.
Bntitebung. Viele Flußtäler sind da-
durch entstanden, daß das Wasser den Boden
ausgewaschen hat. (Rheintal im Rheinischen
Schiefergebirge, Elbtal im Elbsandsteinge-
birge.) Wäre die Oberrheinische Tiefebene
ebenso entstanden, so müßten die Gesteins-
schichten, welche die Randgebirge bedecken, hier
fehlen. Das ist jedoch nicht der Fall. (Siehe
Abbildung!) Die Gesteinsschichten sind vor-
handen, liegen aber tiefer als die gleichen
Schichten des Schwarzwaldes und der Vo- , , ,
Seien. Man nimmt daher an, daß die Srabensrnd,.
Schichten in der Oberrheinischen Tiefebene abgesunken sind. Vordem lagen
sie mit den entsprechenden Schichten der beiden Gebirge in gleicher Höhe, und das Ganze
bildete ein einziges Gebirge, das durch Faltung der Erdrinde entstanden war. Bei
dieser Faltung bildeten sich Risse in der Richtung von S. nach N., und die Gesteins-
massen zwischen den Rissen sanken in die Tiefe. (Grabenbruch.) Aus dieser Entstehung
erklärt sich der steile Abfall der Randgebirge nach dem Rheine zu. Diesen Vorgängen
verdankt auch der Kaiserstuhl seine Entstehung. Als nämlich die Gesteinsschichten in
die Tiefe sanken, wurden die glutflüssigen Massen im Erdinnern gedrückt und quollen aus
Erdspalten hervor. Damit hängen auch die warmen Quellen in Baden, Badenweiler
und Wiesbaden zusammen. Später füllte sich die Talspalte mit einem See, dessen Wasser
nach Nw. über die Rheinische Schieferplatte abfloß. Parallele Spalten in dem Tonschiefer
wiesen dem Wasser den Weg und erleichterten das Durchsägen. Noch später grub sich
in der freigelegten Ebene der Rhein sein Bett.
An der westlichen Hälfte der Tiefebene haben das eisaß, Bayern (Rheinpfalz)
und Belken, an der östlichen Hälfte Backen und Belten Anteil. — Die Hauptstadt
des Elsaß ist Straßburg (178 T.; Fl.?), eine starke Festung. Sie liegt nahe der Ver-
einigung von Rhein und Jll und gegenüber den Stellen, wo Vogesen und Schwarzwald
am leichtesten zu überschreiten sind. Bedeutende Industrie (Maschinen, Gold- und Silber-
waren, Zigarren und Tabak) und Handel mit Getreide, Hopfen und Wein. Von Straß-
burg führt längs des Rheins (reißender Lauf!) der Rhein-Rhone-Kanal nach flßül-
bauten, dem Mittelpunkte einer großen Baumwollweberei. — Die Hauptorte der Rheinpfalz
sind Speyer, die „Totenstadt der deutschen Kaiser", und Luckwigsbaken (Farbenfabriken). —
Die größte Stadt ist kvannbeini (193 T.), das durch seine Lage an Neckar und Rhein eine be-
deutende Handelsstadt geworden ist. Wo der Neckar aus dem Odenwald in die Ebene tritt, liegt
die Universitätsstadt Beickelberg. Die Residenz des Landes ist Karlsruhe (134 T.). Weiter
südlich liegt die Universitätsstadt freiburg im Breisgau. — Das nördliche Stück der Tiefebene
gehört zum Großherzogtum Hessen. Rechts vom Rhein liegt die Landeshauptstadt Oarniltackl
(91 T.), nördlich davon die Fabrikstadt Offenbacb. Der Mündung des Mains gegenüber
liegt die Festung flßain? (113 T.). Mornis ist bekannt durch den Reichstag von 1521.
2. Die Grenzgebirge des Oberrheinischen Tiefebene, a) Der Schwarz-
wald steigt steil aus der Rheinebene empor, senkt sich aber im O. allmählich
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]