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und hier" — indem er das Schwert schüttelte — „ist der, welcher ihm
Gehorsam verschaffen soll."
Im Jahre 800 wurde Karl der Große als Schirmherr der Kirche
vom Papste gegen dessen Feinde um Hülfe angerufen; er leistete diese,
indem er selbst nach Italien zog. Da geschah es, daß — als er am
Weihnachtstage in der Peterskirche zu Rom, angethan mit einem langen
Purpurmantel, mit allem Volke die Geburt des Heilandes feierte und knieend
andächtig an den Stufen des Hochaltars betete — der Papst Leo Iii.
zu ihm trat, ihm eine prächtige Krone auf das Haupt setzte und ihn
unter dem Jubelrufe des Volkes zum römischen Kaiser krönte. Von
jener Zeit an führten seine Nachfolger in Deutschland diesen Titel.
Eine feste Residenz hatte Karl nicht; er wohnte da, wo feine Gegen-
wart am nöthigsten war — am liebsten aber hielt er sich ju Aachen
auf, wo er geboren war. Dort starb er am 28. Januar 814 in einem
Alter von 72 Jahren. Sein Leichnam wurde in einer Gruft im Dome
zu Aachen, aufrecht auf vergoldetem Stuhle sitzend, im vollen kaiser-
lichen Ornat, mit einem Evangelienbuch auf dem Schooße und einer
goldenen Pilgertasche um die Hüfte, bestattet und in dieser Stellung
1165 so gefunden, wo man ihn erst in ein prächtiges Grabmal legte,
die Kleinodien jedoch: Schwert, Krone, Reichsapfel und Panzer,
zurückbehielt, um sie fortan bei jeder Krönung eines römisch-deutschen
Kaisers zu gebrauchen. —
7. Heinrich I., auch Heinrich der Vogelsteller genannt.
(919-936.)
„Heinrich der Vogelsteller!" Ein sonderbarer Name! Wer war
dieser Vogelsteller? Ein Herzog von Sachsen war er, ein mächtiger,
frommer Herr. Darum wählten ihn auch die Deutschen im Jahre 919
zu ihrem Könige. Die Boten, welche ihm die Nachricht von seiner
Wahl zum Könige brachten, sollen ihn bei der Stadt Quedlinburg
am Harz beim Finkenfange angetroffen haben, daher sein Beiname.
Zu seiner Zeit war Deutschland ein sehr unglückliches, trauriges
Land. Von Südosten her jagten häufig auf ihren schnellen Pferden
die Hunnen oder Ungarn herein, trieben den Bauern ihr Vieh
weg und sengten und plünderten, wohin sie kamen. Und sammelte
sich nun erst langsam ein Haufen deutscher Krieger wider sie und fing
an, sich in Marsch zu setzen, dann waren sie sammt ihren Leuten schon
lange wieder fort, weit, weit über alle Berge. — Und von Nordosten
her kamen zu Zeiten die Wenden, die auf der rechten Seite der Elbe
wohnten, und machten's eben so. Das war eine traurige Zeit. —
Was that da der weise, der bedächtige Heinrich?
Zunächst schloß er einen neunjährigen Waffenstillstand mit den
gefährlichen Ungarn und gelobte ihnen einen neunjährigen Tribut.
Dafür sollten sie nicht mehr nach Deutschland kommen und das Vieh
wegtreiben. Sie waren auch damit zufrieden. Und nun begann im
ganzen deutschen Reich eine bessere Zeit, überall ein reges und thätiges
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Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Leo_Iii Leo Karl Karl Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Italien Peterskirche Rom Deutschland Aachen Aachen Sachsen Quedlinburg Deutschland Ungarn Ungarn Deutschland
Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Fortbildungsschule
Inhalt Raum/Thema: ABC_Lesen
Geschlecht (WdK): koedukativ
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den warmen Bädern von Aachen, welchen Ort er später allen andern vorzog,
zu schwimmen. Die Schulen, die er bei allen Klöstern anlegte, besuchte er
selbst und lobte die fleißigen und tadelte die trägen Schüler; auch den fränkischen
Kirchengesang suchte er zu verbessern. Ebenso beförderte er eifrig den Handel,
ließ Straßen anlegen und versuchte es sogar, durch einen Kanal Main und
Donau zu verbinden. Er war ein echt deutscher Mann, von starkem Körper-
bau und schlanker Gestalt; hatte eine hohe, klare Stirn und überaus große
lebendige Augen, die dem Freunde und Hülfesuchenden freundlich, dem Feinde
aber furchtbar leuchteten.
Der Höhe, die Karl der Große einnahm, fehlte noch der entsprechende
Name; er ward gefunden, als er im Jahre 800 die Kaiserkrone empfing,
welche ihm der Pabst Leo Iii. aus Dankbarkeit verlieh. Hiernach hat er noch
14 Jahre regiert, und als er 814 starb, ist er in seiner gewöhnlichen Residenz-
stadt Aachen, im Kaiserschmucke auf einem Stuhle sitzend, in einem Gewölbe
begraben. Sein Reich erstreckte sich von der Nordsee bis an den Ebro in
Spanien, und vom atlantischen Meere bis an die Raab in Uugarn; ein
herrliches, großes Reich und fast durchaus von deutschen Stämmen bewohnt.
Nach Grubs.
82. Kie Kreuzzüge und ihre Jolgen.
Es war im Jahre 1094, als Peter der Einsiedler aus Amiens im
nördlichen Frankreich das heilige Grab besuchte. Er sah die Schmach und
Bedrängnis, welche die Christen erlitten, die nach dem Grabe des Erlösers
wallfahrteten. Nach Europa zurückgekehrt, zog der kleine, feurige Mann auf
seinem Esel, im groben Pilgergewande durch die Länder und schilderte mit
glühenden Farben die Not der Christen in Palästina. Da auch der griechische
Kaiser Alexius in Konstantinopel, dem vor der türkischen Übermacht bange
ward, sich mit Bitten um Hülfe an den Pabst Urban Ii. in Rom wandte,
faßte derselbe den großen Entschluß, alle Gläubigen der ganzen Christenheit
zu einen: Kreuzzuge aufzubieten, um das Grab des Heilandes aus den Händen
der Ungläubigen zu befreien. Zu diesem Zwecke berief er im Jahre 1095
eine große Kirchenversammlung nach Clermont im südöstlichen Frankreich, wo
er selbst in begeisterter Rede die Christen zur Fahrt ins heilige Land auf-
forderte. „Gott will es!" war der allgemeine Ruf, mit den: die Anwesenden,
voran viele edle Fürsten und Bischöfe, sich zur Annahme des Kreuzes, das als
Zeichen auf die Schultern geheftet ward, herandrängten. Die Bewegung
ergriff zuerst Frankreich, dann England und Italien und später auch Deutschland.
Schon 1096 wogte eine wüste Masse aus verschiedenen Ländern, geführt von
Peter von Amiens und einem französischen Ritter, Walter ohne Land genannt,
durch Deutschland nach den: Morgenlande, das jedoch nur sehr wenige von
ihnen erreichten. Später kam ein geordnetes Kreuzheer, 300 000 Mann
stark, zustande, und der fronune Herzog Gottfried von Bouillon ward der
Anführer desselben. Drei volle Jahre brachte dieser auf dem weiten Marsche
zu, und sein Heer schmolz in den vielen Kämpfen, von Hunger und Pest
geplagt, bis auf 40 000 Mann zusammen. Mit unendlichen: Jubel erblickten
diese endlich die Türme von Jerusalem, von der Abendsonne beleuchtet. Nach
fünfwöchentlicher Belagerung eroberten sie die Stadt, und das Schwert der
Christen wütete gleich furchtbar unter Türken wie Juden. Dann lobte man
den Herrn im Salomonischen Tempel und wählte Gottfried von Bouillon
zun: Könige, der es aber in seinem frommen Sinn verschmähte, da die goldene
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