1857 -
Glogau [u.a.]
: Flemming
- Autor: Schneider, Karl Friedrich Robert
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
1527
Europa. Daö dänische Reich. Königreich Dänemark.
breiten, im N aber nur kahle, baumlose Sandflächen sich erstrecken; die 0seite
dagegen ein reizender, hin und wieder hügliger, mit schönen Buchenwaldungen bedeckter
Ländersaum, der auch, wie die Inseln, von größerer historischer Bedeutung als die
Wseite gewesen, zwischen beiden in der Mitte ein flacher, baumloser Haidestreifen,
der im 8 bei Segeberg beginnt und bis an die nördliche Spitze Skagenshorn sich
hinaufzieht; so erscheint die ganze Halbinsel aus einem grünen Wald-, einem rothen
Haide-, einem gelben Sandstreifen zusammengesetzt.
Die Inseln durch Kanäle und Meeresstraßen von einander und vom Festland
getrennt, zwischen Jütland und Schweden, zwischen Kattegat und Ostsee zumeist ge-
legen, zeigen einen verhältnißmäßig größern Wechsel der Oberflächenverhältnisse, zum
Theil Hügelgruppen, vorherrschend fruchtbarer Boden; die Insel Bornholm, von den
übrigen abgetrennt in der Ostsee, eine Felseninsel, Gneißgranit die Unterlage, im W
Steinkohlenflötze, im S Sandstein, Schiefer, Kalkstein, viel Flugsand; bis 479' h.,
wellig, tiefe Thaleinschnitte, viele Mineralien.— Die Nordsee, der Skager Rak,
das Kattegat, der große und kleine Belt, der Sund und die Ostsee sind die
umgebenden Meerestheile.
Im Ganzen Wasserreichthum, Abfluß nach O und nach W, die nach O
abfließenden Gewässer kurz aber wasserreich, die mit ^Vrichtung länger aber wasser-
ärmer: der Suus-, der Odense-, der Guden-, der Stör-, der Konge Aae sind die schiff-
baren Flüsse, der Koleisund-, Fiil- und Mos-See und der Mariboe die bedeutendsten
Landseen, die Aalbecker Bucht anskagens Horn, der Lymfjord, der im Jahre
1825 durchgerissen das ganze Land quer durchzieht, Kattegat mit Ostsee verbindet,
Managers-, Randers-,.Horsens-, Veile-Fjord die wichtigsten Fjorden. Viele Moore,
Torfmoore, Sümpfe, Moräste, zum Theil von bedeutender Ausdehnung.
Die Oberfläche besteht zu allermeist aus Schwemmland und Geröll-
bildungen, Sand-, Thon-Geröllmassen, in denen nicht selten Bernsteinstücke und
Muschelschaalen, diese zumeist von noch vorhandenen Geschlechtern, gefunden werden;
der Boden besteht zum großen Theil aus Sand oder sandhaltigem Klaiboden, der in
den fruchtbarern Gegenden auf Kalklagern ruht, die an einigen Stellen zu Tage kommen;
doch nehmen auch Torfmoore und Brüche einen großen Raum ein, und gewähren einen
unerschöpflichen Reichthum des wohlfeilsten und zweckmäßigsten Feuerstoffs. Die
Inseln Fyen, Langeland, Falster, Laaland mit schwerem Klaiboden sind die frucht-
barsten, dann Seeland und Jütland; der Grad der Fruchtbarkeit wird nach Tonnen
Hartkorn bezeichnet, zu welcher von den fruchtbarsten Bodenarten 4— 5, vom un-
fruchtbaren 50—100 Acres oder Tönder nöthig sind. Die Landstriche mit vorwal-
tenden Thon- und Mergellagern gehören zu den fruchtbarsten; hin und wieder Gebilde
der Kreideformation, Sand-, Kalkstein, Schieferbildungen, der Kalkstein zumeist
mit Feuersteinlagern, die Schieferbildungen mit Braun- und Steinkohle und Alaunerde;
der Sandstein vorherrschend.
§.4. Das Klima hier wie auf den Inseln im Ganzen mild, dem englischen
ähnlich, aber mit warmem Sommern und Wintern; vorherrschend feuchtes Küsten-
und Jnselklima, 8,,2° mittle Jahres-, 17,25 mittle Sommer-, —0,5 mittle Winter-,
34,37 höchste Sommer-, —25,25 C. niedrigste Winterwärmegrade; die Ostsee nicht
selten mit großen Eisstücken bedeckt, in der Nähe des Strandes gefroren; doch erfrieren
die Wallnußbäume nicht, wie in Preußen und Meklenburg, reifen Pfirsiche, die in
England nicht zur Reife gelangen; der kürzeste Tag 6%, der längste 17]/2 Stunden.
Der Himmel selten wolkenfrei, die Witterung veränderlich, Gewitter selten, zumeist im
Juli und August, auf der Wseite Nebel und starke ^Vwinde, in den tiefgelegenen
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Europa. Das dänische Reich. Königreich Dänemark. 1529
Landbau gewidmet sind, Dänemark vorzugsweis ein Ackerbau treibender Staat ist. —
Eigenthümlich sind die Verhältnisse auf den Färöer, auf Island, in Grönland.
ß. 6. Die Bewohner, 2,550,000 auf 2645,5 Cm., 960 auf Cm. im ganzen
Reich, 2193 im eigentlichen Königreiche, 2660 in den Herzogtümern, 380 auf den
Färöer, 43 auf Island, 51 auf dänisch Grönland, 4716 auf der Ihm. auf den dänisch;
westindischen Inseln; im eigentlichen Dänemark hat die Bevölkerung um mehr als
'/2 Mill. zugenommen; sehr gering die Zahl der Städtebewohner, im eigentlichen Däne;
mark, Kopenhagen ausgeschlossen, verhalten sie sich zu den Landbewohnern wie 154 zu
1000, die wenigsten in Jütland, hier 122 zu 1000; überhaupt wenig Städte, und
diese zumeist klein.
Ihrer Abstammung nach sind die Bewohner Dänen, Deutsche und
Friesen, die beiden letztern bilden in Schleswig ohngefähr 2/3 der Bevölkerung, 03
sind Dänen, die hier und in dem eigentlichen dänischen Königreich ihre Sprache, die
dänische, mit der deutschen sehr nahe verwandt, in 4 verschiedenen Mundarten:
seeländisch, fühnensch, jütländisch und sönder; oder südjütländisch sprechen.
Der Däne, der fast ausschließliche Bewohner Jütlands und der östlichen Inseln, aber
auch nach 8 durch Schleswig zwischen den dort vorwaltenden Deutschen verbreitet, dort im
steten Gegensatz und Kampf mit diesen, mit dem Bestreben, sie politisch zu unterdrücken, obgleich
er mit ihnen eines Stammes, des germanischen, ist ein absonderlicher Mensch, mit vielen Licht-,
mit manchen Schattenseiten, sehr reizbar, raschen Muthes, raschen Entschlusses, überhaupt geistig
sehr beweglich; verschieden der Jüte, der Jütländer, verschieden der Seeländer und die
übrigen Inselbewohner; jener der Urdäne, der längste aller nordischen Volksstämme, durch-
schnittlich noch länger alö der lange, schlanke Friese, fast durchgängig mit blondem Haupthaar,
mit großen blauen Augen, im Gemüthe ruhig und bedächtig, am Leibe schwerfällig und lang-
sam, im Angesicht mit eigenthümlich schelmischem und gutmüthigem Ausdruck, sehr fleißig, arbeit-
sam, klug, anstellig, von berühmt stiller Tapfe»feit; die Seeländer und übrigen benachbarten
Inselbewohner sind mehr mittelgroß, selbst klein, die Haare häufig schwarz, daö Gesicht ist
meist eng und kurz zusammengedrängt, die Augen tiefliegend, blitzend, leiblich leicht und geschwind
beweglich; sie sind die Führer der jetzigen geistigen und politischen Bewegung in Dänemark; der
Däne geht völlig auf in sein Vaterland, dem sein Gut und Blut gehört, so tief, so innig ist
seine Lieve für dasselbe, so daß er in dasselbe hineinsieht, wie in einen goldenen Kelch — er ist
ein sich selbst fühlender Mensch — der Danismus geht ihm über Alles, wodurch er nicht
selten sehr ungerecht wird; er ist, wo eö gilt, ein Held im vollsten Sinne deö Wortes, das hat
er hundertfach bewiesen; eine gewisse Lebendigkeit, Beweglichkeit, Reizbarkeit hat er alö etwaö
Eigenthümliches an sich, er ist nicht frei von Titelsucht, von Schwatzhaftigkeit und Kleinlichkeitö-
krämerei. Gutmüthigkeil, Ehrlichkeit, Bravheit, Zuverläßigkeit, wahre Herzenöhöflichkeit, Offen-
heit, tüchtiger und gesunder Verstand mit lebendiger Phantasie gepaart sind die Grundzüge ihres
Charakters, woraus denn Gastfreiheit, Zuvorkommenheit gegen den Fremden, guter Geschmack,
tiefer Sinn für Kunst und Wissenschaft geflossen; sie sind tapfere Krieger, treffliche Seefahrer;
ihr Kampf gegen deutsches Wesen geht aus dem Gefühl hervor, daß sie, ein verhältnißmäßig
kleines Volk, die kleinste Hälfte der ganzen Bevölkerung, und sonst nirgends vorhanden, leicht
in demselben alö Volk untergehen können.
Die herrschende Kirche ist die lutherische; ihr gehört die allergrößte Zahl der
Bewohner an, sie hat in Dänemark 8 Bischöfe, 2 General-Superintendenten, 62
Pröbste, unter denen die c. 1500 Prediger stehen; kaum 15,000 sind Glieder anderer
Kirchengemeinschaften und Sekten; gegen 1800 Reformirte, ihre Kirchen ohne
Glocken, Glieder der Brüdergemeinde über 1000, mit dem Gemeindeort Christians-
feld, Katholiken mit beschränkter Religionsausübung 2 — 3000, außerdem Ian-
senisten, Arminianer, Mennoniten, Wiedertäufer, gegen 8000 Juden; an der Spitze
der 7 größer» lutherischen Kirchsprengel stehen Bischöfe und Stiftsprobste.
Geistige Bildung allgemein verbreitet; der Volksunterricht durch mehr als
2000 Volksschulen, zumeist mit wechselseitigem Unterricht, gefördert; 2 Gymnasien
und 7 gelehrte Schulen, 2 Universitäten, Kopenhagen, 1475 gestiftet, für die dänische,
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1507
Europa. Das vereinigte Königreich Großbritannien und Zreland.
Im Ganzen fruchtbar, 12vs Milt. Acres angebautes Land, einschließlich
der Wiesen und Weiden; gegen 5 Mill. kulturfähiges Land, worunter 2,800,000
Torf- und Sumpfland oder Bogs, 1 Mill. Acres Bergtorfmoore oder Mountaing Bogs.
Bon den 10 Mill. Acreö Ackerland waren im Jahre 18-17: 743,871 Acres Weizen-, 2'/z
Mill. Hafer-, 283,587 Geisten-, 49.068 Wintergersten-. 12,415 Roggen-, 23,768 Bohnen-,
2,836,696 Erbsen-, 284,116 Kartoffel-, 370,344 Rüben-, 13,766 Mangelwurz-, 59,512 Acres
mit andern Futterkräutern bestellter Acker, 58,312 Flachs-Acker, 1,138,946 Acreö Heuland
oder Wiesen.
Der jährliche Durchschnittöertrag vom Acre ist 32 Bushels Weizen, 40 B. Hafer,
40 B. Gerste, 7 Tonnen oder 140 Ctr. Kartoffeln; der Weizen gewährt einen 10, Gerste 13,
Hafer 9, Kartoffeln losachen Ertrag.
Im Ganzen ist Jreland ein Ackerbau treibendes Land; immer inehr und mehr blüht der
Ackerbau auf, obgleich er sich noch fern von der Stufe befindet, die er in England eingenommen;
noch ist ein weites Feld für Verbesserungen des Bodenö, besonders im 8 und W durch Aus-
trocknung der Sumpf- und Torfmoore übrig; die große Zerstückelung der Grundstücke, die vielen
belasteten und verschuldeten Güter, die vielen abwesenden großen Grundbesitzer, die zum Theil so
große Armuth, die feindselige Stimmung vieler der ärmern Bewohner und die daraus entsprin-
gende Unsicherheit haben sehr nachtheilig eingewirkt; der irländische Bauer ist in der Regel blos
Tagelöhner, der für andere arbeitet, und dafür eine Erd- und Lehmhütte mit einem Stückchen
Land von 1—4 Ruthen erhält, worauf er Kartoffeln pflanzt, die Pacht arbeitet er meist im
Tagelohn, 160—150 Tage, auch mehr, ab. Bedeutend haben die kleinern Farms von 1841
bis 1847 abgenommen, besonders in Connaught, bedeutend ist die Zunahme der größeren.
Ueber l'/z Mill. Pachtgrundstücke zu 4 — 8 Pfo. Sterl.; oft herrscht in den kleinen Pächter-
Wohnungen die größte Armuth; viele leben fast ausschließlich von Milch und Kartoffeln,
Schweinefleisch die einzige Feflspcise. Viel hat die Regierung in den letzten Jahren gethan,
1846 — 48 gegen 2'/^ Mill. Pfd. für Sumpfaustrocknungen, Drainage, Kanalanlagen, Fluh-
verbesserungen, ^ Hasendämme, Eisenbahnen, 1850: 1 Mill. Pfd. für Drainage bewilligt. Die
Gesammtvorschüsie der britischen Regierung für Jreland seit der Union 1800 betragen mehr als
9 Mill. Pfo., dabef ist Jreland von vielen englischen Abgaben frei (Einkommensteuer, 1851 sollte
sie auch hier eingeführt werden, Land-, Fenster-, Pferde-, Wagen-, Diener- und andere Steuern),
zusammen über 12 Mill. Pfd., die England und Schottland mehr bezahlen.
Bedeutend ist der Vieh stand in Jreland, besonders der Rindviehstand; große
Mengen werden alljährlich ausgeführt. 1849 zählte man 548,288 Pferde, 117,933
Esel, 2,771,139 Rinder, 2,177,111 Schafe, 182,988 Ziegen, 795,963 Schweine,
6,328,001 Stück Federvieh, im Gesammtwerth von 25,692,617 Pfd. Sterling.
„ Im Allgemeinen ist das irische Pferd kleiner als das englische, eö bleibt im Wachsthum
zurück, Armuth und Gebrauch legen ihm zu schwere Arbeiten aus, geringer ist seine Schnelligkeit,
unvergleichlich sein Setzen und Springen; selten große Fuhrmannbimgen, meist einspännige
Karren, selten eigentliche Zugpferde.
Für Schafzucht ist Jreland trefflich geeignet, daö Klima gleichsern von zu hohen, wie
von zu niedern Wärmegraden, weite Weidestrecken mit der schönsten, unerschöpflichen Weide;
noch wird sie nicht in der Ausdehnung, wie sie könnte, betrieben, viel ist in neuester Zeit für
Verbesserung der Wolle geschehen, in den verschiedenen Gegenden sind mancherlei Abarten ent-
standen; Wtcklow ist die eigentliche Hcimath des irischen Schafts. Bedeutende Schafmärkte; auf
den Markt von Ballinatzloe gegen Ende Oktober werden 60-80—100,000 Stück Schafe ge-
bracht, davon oft mehr als «/> verkauft; große Mengen weiden alljährlich nach England und
Schottland ausgeführt: 1797: 1875, 1811: 26,029, 1825: 72,191, 1835: 125,452, 1846:
259,257; vom 5. Juli 1847 bis 5. April 1849: 615,050, besonders nach Liverpool und Run-
corn; außerdem werden Tauftude von Schafen in Jreland geschlachtet und gut verpackt durch
Dampfboote nach Liverpool gebracht, wo sie am andern Morgen ankommen; nicht unbedeutend
sind die Wollcnmengen, die zum Theil in Jreland, viel auch von den Landlcuten verwebt werden.
Kein Land in Europa hält im Verhältniß zu seinem Flächenraum so viel Rindvieh und
treibt mit demselben und seinen Erzeugnissen einen so ausgebreiteten Handel; 2 Hauptrinderraffeu,
die Kuh von Kerry, eine kleine Raffe, welche sehr hart ist, den Winter hindurch auf den ein«
heimischen Bergen und Mooren lebt, viel Milch giebt und auf bessern Weiden leicht fett wird,
und irisches Langhornvieh in Tippcrary, Munster, Roscommon, eine größere Raffe mit abwärts
gerichteten Hörnern, in neuester Zeit ist viel für Veredlung gethan; häufig wird daö Vieh aus
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Europa. Das dänische Reich. Die Insel Island. 1545
fliot, an einigen Stellen im Mittellauf 4 — 6000' br., 50 Faden tief, zu nennen;
der längste Strom Islands ist der Ioekuls-Aa i Axarsirdi an der ?«Küste.
Island ist reich an Binnenseen, Vatan, zumeist durch die Gestalt der Thäler
bedingt, jetzt mit Süßwaffer, früher wohl zum Theil Me^resfjorde.
Der Thingvalla Vatn, fast 2 M. l., Im. br., bis 100 Klaftern tief, Inseln ein-
schließend, 250' über dem Meere, 1789 durch Erdbeben verändert; der Hvitaar Vatn,
2 M l, I'/r M. br.; der My Vatn, Mückensee, I'/r M. l., 4 — 5 337. im Umfang, 20 bis
25' t mit 34 Lavainseln, 800' über dem Meere; der Fidkn Vatn, Fischsee, Io M. nördlich
vom Hekla, der größte von allen, ohne Abfluß.
Island ist ein durchaus vulkanisches Land, ein großer Vulkan mit 19 be«
kannten Kratern, die sich zum Theil aus der Mitte ewiger Eismassen erheben, mit einer
Menge anderer Erscheinungen in Verbindung stehen; Trappe und Laven oder ältere,
untermeerische, und jüngere, übermeerische vulkanische Bildungen, jene mit
dichterm, diese mit porösem Gefüge, bilden die Felsenmassen dieser vulkanischen Insel.
Die isländischen Trappe bestehen zumeist aus einem innigen Gemenge von Augit,
Labrador«Feldspath, Magneteisen und Olivin in großer Verschiedenheit ihrer Zusam-
mensetzung. Die Trapp- oder basaltische Lava ist es vorzüglich, die durch ihre
große Verbreitung ganz besonders dem isländischen Boden einen so schauerlichen,
wüsten ähnlichen Charakter verleiht; nachdem man in geringer Entfernung von
der Küste gewöhnlich sogleich ins Gebirge getreten ist, erblickt man zwischen den der
ältern Zeit angehörigen vulkanischen Bergen und den sie umgebenden Schuttwällen jene
unabsehbaren ältern Lavafelder, die der Isländer mit dem Ausdruck Haiden bezeichnet,
während kleinere Lavafelder Rhaun, durch Lava verwüstete Gegenden Oerefi, mit
sandartigem Schutt und Gerölle bedeckte Gegenden Sandur, Sandflächen genannt^
werden. An manchen Stellen liegt die Lava über 100' h., ihr Inneres aufs Man«
nigfaltigste zerklüftet von Spalten und zum Theil sehr umfangsreichen Höhlen;
an einigen Orten erheben sich eine Menge kleiner 10—15' h. Lavakegel oder Hornitos.
Die Trappgänge haben zumeist eine ix^Xo Richtung.
Welt verbreitet sind die öden Trapp selber oder Haiden, die, mit einer ärmlichen,
eigenthümlichen Vegetation bedeckt, dem isländischen Boden einen ganz eigenthümlichen Charakter
ertheilen und ihre besondern Namen haben.
Häufig, oft ausgezeichnet, find die Trapp-Säulenbildungen, besonders die Basalt-
Säulen am Sneesjaelsjökul bei Staffen und an vielen Stellen des Bredefjords, wo sich '/2 M.
weit Säulen an Säulen reihen, bis 50' h., meist regelmäßig sechseckig; zahlreiche Grotten
und Höhlen, der Schafe Aufenthaltsort bei schlechter Witterung; eine der intereffantesten die
Surst-Hellir (Höhle), die, nahe an der Grenze zwischen Hunnavatns- und Hnappadals-
Syffel in der Nähe des Baula gelegen, 5000' l., an vielen Stellen 50' br., 40' h.; einem
Kanal oder großen Feltzspalt vergleichbar, wellenförmig auf- und absteigend ihr Boden, mit
vielen Seitengängen verbunden; an der Decke hin und wieder basaltische Lavazapfen, die Wände
mit verglastem Ansehen, hin und wieder gestreift, hin und wieder ein Durchblick durch ein Loch
auf den freien Himmel; in ihrer Nähe noch mehrere Höhlen; im Hraunthal auf der Skards-
heid die Saung-Hellir, Gcsanghöhle, die Hunda-Hellir, Hundsgrotte. Fiaarhellir,
die Bo leb aas-H., 26 Klaftern l., 2 — 8 Kl. br., 16 Kl. hoch. Merkwürdig die ungeheure
Lava spalte von Allmanagia im N des Thingvallavatn, über I M. >., mit mehr als
100' h. Wänden, wahrscheinlich bei einem Erdbeben entstanven; 2 M. von ihr entfernt die
Hrafnagiaa, beide mit einander gleichlaufend, hochgelegen, zwischen ihnen sehr viele kleinere;
die erstere im Grunde mit Erde angefüllt und mit Gräsern und Kräutern, treffliche Pserde-
wetde, bedeckt.
Viele Trapptuffe Islands sind durch zahlreiche Conchhlien-Einschlüsse ausge-
zeichnet, von denen einige noch jetzt am isländischen Meere lebenden Arten angehören, viele
reichlich mit Krystallen erfüllt sind.
i^on Hr0&em treffe ist der Surturbrand, isländisch Svartatorf, Steinkol genannt,
die ueberreste einer ehemaligen Waldvegetation, neben einander geschichtete, von oben nach unten
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1546
Europa. Das dänische Reich. Die Insel Island.
zusammengedruckte, bis 1' dicke, verschiedenen Baumgattungen ungehörige Stämme, Birken,
Weiden, Ulmen, Ahorn, Tulpenbaum, Nadelhölzer, hln und wieder Blatt- und Frucht-Ueber-
reste, theils braunkohlenartig, theils stark mit Kalkspath durchsetzt, oder auch chalzedonartig ver-
steinert, hin und wieder auch anthrazitähnlich, nur dann, sonst nicht, als Brennstoff zu be-
nutzen, nie in großer Seehöhe, meist in 3 — 4 Lagen über einander, von denen die oberste
gegen 600, die mittlere 130, die unterste nur wenige Fuß über dem Meeresspiegel. Die Sutur-
brandlager streichen meist in l^Orichtung; man bricht den Suturbrand mit eisernen Stangen;
dem Hörne sehr ähnlich, schwarz, zähe, glatt, schwerer als Eichenholz, leicht zu hobeln, spalten
und sägen, zuweilen verarbeitet, die brennbaren von den Schmieden mit Vortheil verwendet;
die größten Suturbrandlager am Vapna-, am Isaf-, Steingrimms-, überhaupt häufig an den
Westfjordö, seltener auf der Sudseite.
Sehr beschränkt ist die Trachytformation, dann in kegelförmigen und pyramidalen
Bergformen.
Mitten aus den Trappgesteinen und ihren unabsehbaren Lavafeldern erheben sich
an verschiedenen Orten Islands jüngere, zum Theil noch thätige, oder in geschicht-
licher Zeit noch thätig gewesene Vulkane, von denen bis zur neuesten Zeit der Hekla
sich am häufigsten thätig erwiesen hat.
Der Hekla, ein Längenvulkan, an der südlichen Küste der Insel gelegen, hat kein walt-
förmiges Rtuggebirge und zeigt jetzt 5 in lvk§0richtung neben einander stehende Krater, erhebt
sich aus der Lavagegend um Skalholt, die in 5 — 10 M. weiter Entfernung ganz mit vulkani-
schen^ Schlücken, Asche und Sand überschüttet ist, die dem Boden und den Flüffen eine bald
schwärzliche, bald gelbliche, bald röthliche Farbe ertheilen, und vom Winde in oft unglaubliche
Entfernung weithin geweht, oft datz wenige Weideland ganz vernichtet; beim letzten Hekla-
Ausbruch wurde die Asche bis zu den Färöer, also gegen 80 M. wett fortgeführt; sie würden
ftuchtdares Land bilden, wenn ein wärmeres Klima auf sie einwirkte. Die 3 Krater liegen wie
tiefe Kesiel in einer Reihe; in dieser Richtung erscheint er altz spitzer Kegel, seiner ganzen Länge
nach angesehen als langgedehnter Rücken; über 20 bekannte Ausbrüche, unter denen die von
1004 — 5, 1157, 1222, 1300, 1390, 1619, 1636, 1693, 1766 die bedeutendsten sind; sie
sind immer mit gewaltigen Erdbeben begleitet; ungeheuer ist die Menge der ausgeworfenen Asche,
Lapilli, Sand u. s. w.; ihre Ausbrüche sind großartiger als die der südeuropäischen Vulkane,
noch furchtbarer aber die der übrigen isländischen Vulkane, welche in ^Vorichtung auch an der
Sküste der Insel gelegen sind; der Eyafjell oder Oester-, der Köttlugia-, der Myrdal-,
Skaptaar-, Skeydaraa-, Hnaapadals- und Oerifijökul sind die bedeutendsten und
wichtigsten derselben. Der Oesterjökul sprengte 1823 unter Feuer-, Schutt-, Asch- und
Schlammauöwurf seine Gletscherdecke; der furchtbare Skaptaajökul zerstörte bei seinem Aus-
bruche 1783 unter Donner, Blitz, Erdbeben, Sturm, Hagel, Regen, Schneewctter durch seine
Lava- und Schlammergüffe die Gegend ringsumher; die Provinz Skaptaa, vom Vorgebirge
Portland bis zum Oesterhorn, starrt von vulkanischen Kegeln, zeigt ein erschreckliches Bild der
Verwüstung; viele Oerter, viele fruchtbare Ländereien sind im Lause der Zeit von Lava-Ergüssen
zerstört, von Schlacken- und Aschenmaffen selbst mehrere 100' h. überschüttet worden; Flüsse
sind in ihrer Richtung verändert, mit vulkanischem Gerölle ganz und gar angefüllt worden,
weithin die Meeresküste und das Meer versandet, weshalb sie auch die sandige Küste genannt
wird; der Kötlugiajökul schüttete bei seinem Ausbruche 1721 3 parallel laufende Wälle von
Blöcken, Schutt, Schlacken, Asche und Sand bis auf 2 M. wett ins Meer hinaus, M. br.,
über 100' h. an Stellen, die früher über 40 Faden tiefes Wasser gehabt. Der Breidamerkur-
jökul entstand 1762; nur der Oerefi- und der Sneefjaelsjökul nähern sich den Centralvulkanen.
Auf der Nseite der Insel liegen der Trölladingr, der Herdubreid, der Leirhnukr, die
den Myvatn umgeben; der in der Nähe liegende Kr ab la ist bis jetzt fälschlich für einen Vulkan
angesehen worden, ist aber ein aus Palagonittuf bestehender Bergrücken. Die eigentliche Lava,
ein Gemenge von Feldspath und Augit, auch von titauhaltigcm Magneteisen und Leuzit, bedeckt
große Strecken in verworrenen, vielfach zerklüfteten und über einander geworfenen Blöcken; die
von ihnen bedeckten jüngern Lavafelder, 5—lofach größer als am Vesuv und Aetna, fast von
allem organischen Leben entblößt, das grauenvolle Bild einer trostlosen Wüste, einer unheimlichen
Wildniß, mit ihren schwarzen, in phantastischen Gestalten Über einander gethürmten Schollen,
werden Rhaun genannt; sie verbreiten sich zum Theil 4 —5 M. breit, über 20 M. lang.
Die mit Schlacken und Asche bedeckten Felder, Sundur genannt, sind große, unbewohnte
Wüsteneien, von denen heftige Orkane die feinsten Aschenthcile in starkem Staubwehen weit
fortführen, und nicht selten über- weite Landstrecken Verarmung, Hunger, Seuchen, Pest ver-
breiten, wenn sie Grasfluren verwüsten, während sie an andern Stellen der Vegetation durch
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Europa. Das dänische Reich. Die Insel Island.
Island wird von der Isotherme 0" in seinem Nw durchschnitten, Reykjavik
von 4,z » 6., bei je 1500' Erhebung nimmt die mittlere Jahreswärme um 2° ab, so
daß Island den ewigen Schnee- und Eismaffen seiner Gebirge mit Recht seinen Namen
Eis land verdankt. Genauere Wärmebeobachtungen liegen nur von Reykiavik und
dem Handelsorte Akueyre am Oefjord im Nordlande vor.
Reykiavik hat - 1,2 mittlere Winter-, + 3,7» Frühlings-, + 14,4 Sommer-,
3,7» Hervft-, ,4,» Jahres-, + 32,5 orößte Sommer-, - 37.» geringste Winter-Wärme; ver-
hältnißmäßig günstige Wärmeverhältniffe in Folge der ozeanischen Lage und der Golfstiomung.
Anders im N zu Akueyre am Oefjord, wo die Wärmegrade in Folge der Polarströmung im
Jahresmittel 4, im Winter 5, im Frühling und Herbst 3, im Sommer 2° geringer sind. —
Höchst große Veränderlichkeit der Witterung, oft ganz verschieden in ganz benachbarten
Gegenden; die Wilterunqsverhältniste mehr den amerikanischen als den europäischen ähnlich, oft
bedeutende Wärmegegensatze, zuweilen im Juni Nachtfrost, am Tage zuvor und nachher bis
21 » C!. Wärme; der Winter nur durch einen ganz kurzen Frühling vom Sommer geschieden,
im März und April eisige Nordwinde -, im Winter frieren die Meerbusen an den Küsten ge-
wöhnlich zu, das Meer selbst nur bei den größten Kältegraden bis auf einige Meilen; die Schnee-
grenze erreicht den Meeresspiegel nirgends, scheint 3000' über demselben zu liegen, gegen N
etwas niedriger.
Gewaltig sind die großen Gletscher- oder Eisfelder, die in 3 — 4000' Höhe sich
bilden, von dort aus sich in die tiefern Regionen, selbst in die Nähe des Meeres herab senken,
nicht selten Strecken cultivirten Landes zerstören, 2 — 300 Um. des Landes bedecken. Die
größte Eismaffe liegt im 80 und ist unter dem Namen Kl osa- und Va tu a Jökul! be-
kannt; einzelne Theile dieser starren winterlichen Wüste führen besondere Namen: Oräfa-,
Skeidara-, Sidu-, Skapta-Jökull, die Gegend, wo in den letzten Jahrhunderten die
furchtbarsten vulkanischen Ausbrüche mitten in dieser Gletscherwelt stattfanden und Zerstörungen
des Wafferß mit denen des unterirdischen Feuers wetteifernd wechselten; auf der dlsette der
Insel giebt es bei der geringen Höhe der Gebirge nicht so ausgebreitete Gletschermaffen; außer
mehrern kleinern Eismaffen liegen auf der Mitte der Insel noch 2 sehr ausgedehnte Gletscher,
der lange und der Hofs-Jökull, von welchen letzterer der Othcil Arnarfells-Jökull
oder Adlergletscher heißt. Die früher aufgestellte, aus dem Vorhandensein zahlreicher Schliffs-
flächen abgeleitete Behauptung, daß die Gletscher auf Island weiter verbreitet gewesen, ist neuer-
dings wiederlegt worden.
Island könnte auch Wind land genannt werden, da es wenig Länder giebt, in
denen sich die Winde so ununterbrochen und in solcher Heftigkeit als hier zeigen; kein
Tag ohne Wind; häufig sind die Stürme so stark, daß Reisende zu Fuß und zu Pferde
niedergeworfen werden, Vögel nicht fliegen können, Flüsie aufstauen, kleine Wasserfälle
in ihrem Sturz gehemmt, das Wasier in Landseen zu Schaum gepeitscht werden; ist
der Sturm mit Schnee verbunden, so hört aller Verkehr auf; besondern Schrecken
veranlaßt der Mistur, eine Art Wirbelwind, gemischt mit einem röthlichbraunen
Nebel, der außer Wasierdünsten noch eine Menge Staubtheile enthält. — Sehr zahl-
reich sind Nebel, Thau, Regen, Schnee, Hagel, Schlossen; im Sommer
wechseln ununterbrochen Regen und Sonnenschein, im Frühling und Herbst Regen,
Hagel und Schnee mit einander, im Winter drohen die heftigsten Schneestürme Alles
zu überwehen; der Reisende wird auch in der schönsten Jahreszeit fast nie trocken, Ge-
witter sind im Ntheile fast gar nicht, im 8 selten.
Das Pflanzen leben hat sich keiner Gunst der Verhältnisse zu erfreuen, die
weiten Schnee; und Eisfelder, die überall nur sehr kurze, der Vegetation günstige
Sommerzeit; erst im Mai und Juni beginnt kräftiger das höhere.pflanzenleben, schon
à September wird ihm durch Schnee und Hagel Einhalt gethan; günstiger sind
Moose und Flechten, besonders die auf Steinen wachsenden, daran; kurz das Pflanzen-
leben, sehr rasch der Verlauf ihrer Entwickelungsstufen, Kraut, Blüthe und Frucht
folgen sehr schnell im Juli und August auf einander; der Oktober bedeckt sie mit dauern-
der Schneehülle; sehr feindlich wirken die heftigen Stürme, sie sind Hauptursache der
1857 -
Glogau [u.a.]
: Flemming
- Autor: Schneider, Karl Friedrich Robert
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
1590. Europa. Die bereinigten Königreiche Schweden und Norwegen.
alle übrigen Theile Europas nach N, weit über den Polarkreis hinausragend, mit
Nordcap und Nord kpn, als den äußersten Spitzen des westeuropäischen Festlands
und der ihm nahe liegenden Inseln.
4 Provinzen oder Stifter: Christiania, Christiansand, Bergen,
Trondhjem und die Aemter Nord land und Finnmarken.
1. Das Stift Christiania umfaßt die größere Ohälfte von 8norwegen, das
Land zwischen dem Hauptgebirgskamm und Schweden, das Stromgebiet des Glommen
und der in den Christianiasjord einmündenden Flüsse, nach 8 und 80 gerichtete Fluß»
thäler mit den zwischen ihnen liegenden Bergzügen und Berggruppen, die Aemter
Smaalehnenes, Aggerhuus, Hedemarken, Christians, Buskeruds,
Bradsberg und Jarlsberg mit Laurwig, welche wiederum in Vogteien zerr
fallen, und den bevölkertsten und städtereichsten Theil in Norwegen enthalten.
1) Amt Aggerhuus, 94% Om., 112,000 E., am ixende des Christiania»
Fjord gelegen, vom Glommen durchströmt, der hier den dem Mjösensee entfließenden
Bormen aufnimmt; reich an den lieblichsten Landschaften, ein reicher Wechsel von
Berg und Thal, von Fluß und Seen; verbreiteter Anbau.
Christiania, die Hauptstadt deß Landes, am inselreichen lmnde des Chrlstianasjordtz,
an der Mündung der die Stadt durchfließenden Agger, auf einer dreieckigen Landzunge in der
lieblichsten Lage, von Bergen und Hügeln umgeben, welche mit Wald und Gärten bedeckt sind,
zwischen denen hin und wieder Felsen emporsteigen, schöne Landhäuser erbaut sind, breite freund-
liche Straßen, mittelgroße, bürgerliche, zumeist steinerne, nur in den Vorstädten hölzerne Häuser,
zum Theil ungcpflasterte Straßen, im Ganzen das Gepräge einer aufblühenden Mittelstadt, ohne
ausgezeichnete Plätze und Gebäude; einfach, gemüthlich, bürgerlich die Einrichtung der Häuser;
am 8ende der Landzunge die kleine Feste Aggerhuus, etwas entfernter im O Opsio, die
Altstadt von Christiania, der uralte, 1058 von Harald Harbraade erbaute, 1624 durch eine
Feuersbrunst zerstörte Königbsttz der Normänner, die Neustadt erst von Christian I V. angelegt,
auf einem Felsenhügel nahe der Stadt das große, von Karl Johann erbaute Schloß; prächtiger
Ueberblick der Stadt und Umgegend auf dem Eggeberge; 1814 mit >2,000, jetzt mit 32,000
bis 35,000 E., Sitz der Ctaalöregierm.g, Versammlungsort der Landstände oder des St or-
thing S, Universttäts- und wichtiaer Handelsplatz; die Erlöser- Domstiftskirche in Kreuzesform
auf dem großen, regelmäßigen Marktplatz, Stifts-Obergerichtshof: das Storthinghaus ein
ziemlich unscheinbares Haus mitten in der Stadt; die Universität, die einzige im Lande, ein
herrliches Zeugniß für den Eifer des Volkes, erst 1811 unter dem schwer lastenden Drucke des
Krieges von den Bewohnern durch freiwillige Unterschriften begründet und ausgestattet, 769,611
Reichsbankthaler und 3960 Species zu l1/* Thlr. preuß. kamen ein, 13,352 Thlr. und nahe
an 1000 Tonnen Getreide wurden zugesichert; die Profefloren werden gut besoldet, erhalten von
den 600 hier studirendcn Studenten kein Honorar, die Bibliothek enthält über 150,000 Bände,
die Sammlungen sind erst im Entstehen; 4 —5monatliche Ferien wegen der weiten Entfer-
nungen; viel deutsches Wesen, viel deutsche Sprache in der Hauptstadt verbreitet; Kriegsschule,
Kunstverein, Bibelgesellschaften. Der Handel sehr bedeutend, Holz, Bretter, Eisen, Glas-
Waaren Hauptauöfuhrartikel; der meiste Verkehr mit Hamburg, von wo fast Alles kommt, was
der Norweger gebraucht, da er nur Weniges sich selbst macht, deutsche Handels- und Muster-
Reisende durchziehen das ganze Land bis Hammerfest; der Handel der norwegischen Kaufleute
ist meist Kramhandel, sie haben in ihren Läden fast alle irgend nur verkaufbaren Waaren, die
fle meist auf Kredit den Landleuten ablaffen, oft Jahre lang stunden muffen, selbst Jahre lang
den Hamburger Kaufleuten schuldig bleiben; die auf die Waaren gelegten Zölle sind die einzigen
Steuern des Landes; Werth der Ausfuhr 525,000 Thlr., einiges Fabrikwesen: Tabak, Taue,
Wagen, Holzwaaren. Dröback, Stadt am Christianifjord, 1400 E., Holzhandel. Blakier,
Veste am Glommen, Niederlage der Schweden 1809. Eidsvold, Versammlungsort dcö Stör-
Ihins im Jahre 1814 Dom 10. April bis 20. Mai. Bärum, altes Eisenwerk.
2) Amt Smaalehnenen, 78'^ Um., 75,000 E, das südöstlichste Amt,
vom Glommen durchflossen, der sich hier in einen langen See erweitert, in 2 unter
einander vielfach verbundene Mündungsarme zertheilt, bei Sarp den Sarpenfoß,
den berühmtesten der c. 20 Wasserfälle des Glommen, bildet, welcher aus 3 Wasser-
1857 -
Glogau [u.a.]
: Flemming
- Autor: Schneider, Karl Friedrich Robert
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
1594 Europa. Die bereinigten Königreiche Schweden und Norwegen.
Hekle-Fjeld durchzogen, das sich im Cap Lindesnaes im 8 endet, enthalt die Aemter
Neben äs im 0 , Mandats A. im8,Stavangera. im W.
8) Amt Nedenäs, 217 */2 (Um., 55,000 E., am Skager Rak gelegen, vom
Torrisdalelf und Nidels durchflossen.
Arendal, an der Nidelfmündung, romantisch und eigenthümlich zwischen und auf Inseln.
Klippen, Felsen und Pfählen erbaute, von Kanälen durchschnittene Stadt, darum Klein-Venedig
genannt, schöne achteckige Kirche, Realschule, 2000 E., Branntweinbrennereien, Tabaksabr., zahl-
reiche Schneidemühlen am Nidels, starker Brett- und Holzhandel; in seiner Nähe die berühmten
Etsengruben von Aren.dal mit ihren schönen Gesteinen. Oester Rüsöer, Stadt, 2000(1-,
Holz-, Eichenrinden-, Hummer-, Eisenhandel. Grimstad, kleine Stadt, Schifffahrt. Lille,
fand, Hafenplatz, 300 E.
9) Amt Mandats, 97,,7 Ihm., 63,000 E., das südlichste und kleinste Amt.
Chriftiansand, an der Mündung des Torrisdalelf, an schöner Bucht gelegen, aus
2 Haupttheilen bestehend, befestigte Handelsstadt mit schnurgraden. rechtwinklig sich durchschnei-
denden Straßen, steinernen Kirchen, Rathhaus, Schulen, Bibliothek, Hospital. Wohlthätigkeits-
Anstalten, Zuchthaus, Branntweinbrennereien, Tabaksabr., Seilerbahn, Schiffswerfte, trefflicher
Hafen, Handel, Fort Christiansholm, 8000 E.. von 1611 — 43 von Christian Iv. erbaut.
Mandat, am Ausfluß des Mandalelfs. 2500 E., Fischerei und Holzhandel. Lindesnaes,
Fischerdorf am gleichn. Cap, kühne Lootsenschiffer. Fahrsund, Stadt, 1000 C., Fischerei,
Hummerfang, Steinmoossammeln. Flekkesjord. Handelsstadt, 1000 E.
10) Amt Stavanger, 166 Ihm., 80,000 E., die fjordenreiche südwestliche
Küstenlandschaft mit dem tiefeindringenden Bukke fjord, seinen noch tiefer eindrin-
genden kleinern Fjorden und seinen zahlreichen großem und kleinern Inseln.
Stavanger, alte Handels- und Hafenstadt am Bukkefjord, eine der ältesten Städte Nor-
wegens, Bisthums- und Stiftshauptmannsfltz, alte Domkirche, des Naturforschers Steffens Ge-
burtsort, Töpferei, Fischerei, besonders Häringsfang, 4000 ®. Egersund, Stadt am gleichn.
Fjord, 1000 E-, Hafen- und Handelsstadt. Udsteen, Insel, früher Königsfltz, Klosterruineir
3. Das Stift Bersten umfaßt die westlichen, am Hardanger-, Fjelle- und
Sogne-Fjeld gelegenen Landschaften 8norwegen, mit ihren tiefeindringenden Fjorden, an
denen sich einige Tausend Fuß die Felsenwände ganz steil erheben, ihren sehr zahlreichen
großem und kleinern Inseln und Klippen, und den dazwischen liegenden Meerestheilen;
der Hardanger- und der Sognefjord sind die bedeutendsten Fjords, der Sulelind, der
Skagstölstind, der Lodals Knaben, der Sneebraen sind die bedeutendsten Höhenpunkte;
die Landschaft an der Küste ist wichtig wegen Fischerei und Handel; die schnee- und
eisreichen Gebirgshochflachen sind die Heimath von Rennthierheerden, der Anfang
des unermeßlichen Jagdreviers der Rennt hiere, das sich über Hardanger-, Fille-
fjelden, Folgefonden und Jnstedals Eisbraen unter hundert verschiedenen Namen zu
den Dovressellen, Kiö'len und Nordlandfjellen bis in die Lapp- und Finnmarken in einer
Erstreckung von 4 —500 M. hinzieht. Kräftige Menschengestalten, eigenthümliche
kleidsame Trachten; nicht selten eine Art Aussatz, Lepra, unter den Fischern, die zu den
entsetzlichsten Krankheiten gehört; harte, braune Flecken, aus dem ein blutiger Grind
wird, bis Fäulniß die tiefem Theile und das Knochengebäude ergreift, ganze Glieder
abbrechen, der Leib alle menschliche Form verliert, der Tod unter den gräßlichsten Leiden
erfolgt; nicht ansteckend, aber erblich, in andern Theilen Norwegens mehr vereinzelt.
Das Rennthier, das eigentliche Hausgeschöpf des skandinavischen Nordens, ist im wilden
Zustande Gegenstand einer sehr eifrig betriebenen Jagd; es hält sich immer in Heerden zusam-
men, zuweilen so zahlreich, bis 2 — 3000 Thiere, daß sie ein Gewimmel von Gehörn darbieten.
Es hat eine äußerst scharfe Witterung, und alle Muhe ist umsonst, wenn es die Nähe des
Jägers bemerkt, mit Windeseile entflieht der ganze Haufe; leicht und sicher springt es über das
Gestein, jagt es die schroffen Höhen hinan, stürzt in die steilsten Tiefen, verschwindet in den
Schnee- und Eisfeldern, auf denen der Mensch nur vorsichtig Schritt für Schritt fortkommen
kmm; das Thier muß vorsichtig gegen den Wind beschlichen werden, gegen den die weidenden
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Glogau [u.a.]
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- Autor: Schneider, Karl Friedrich Robert
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Das kontinentale und gebirgige Westeuropa.
und mit ihren Vorbergen. Den großartigen Alpencharakter tragen sie nicht an allen
ihren Alpentheilen gleichartig; am großartigsten tritt er in den Alpen zwischen dem
Genfersee und Montblanc einerseits, und den Donau - und Sauquellen andrerseits im
Hauptzuge der Alpen auf, minder großartig sind die südwestlich gelegenen West-
alpen, die von den Quellen der zur Donau gehörenden Drau-, Sau- und
Murquellen zu diesen sich abdachenden Ostalp en; diese sollen bei Oesterreich, jene bei
Frankreich und Italien ihre nähere Betrachtung finden; der Hauptalpenzug selbst
zerfallt nach dem vorwaltenden verschiedenen Gebirgscharakter, nach dem Laufe seiner
Hauptgewässer in einen östlichen und westlichen Theil, dieser, die Schweizer-Alpen,
mit Rhein, Rhone und den Alpennebenflüssen des Po, jene, die Tyroler Alpen,
mit dem zur Donau strömenden Inn und mit der Etsch; sie sollen bei den be-
treffenden Ländern näher betrachtet werden.
Die West-, die Schweizer-, Tyroler- und Ostalpen sind die Haupttheile
der Alpen von W nach 0 betrachtet, in ihnen werden wieder verschiedene Alpentheile
unterschieden, in den Westalpen: die Seealpen, die in der Nähe des Mittelmeers
aus der Nähe von Genua (Nizza) sich bis in die Nähe der Rhone ziehen, die Pie-
m on teser A., die C ottischen A. mit dem Monte Viso, die Savo ier oder Gra-
jischen A., vom Mt. Cenis bis Montblanc mit ihren Westfortsetzungen, den Dau-
phineer A.; in den Schweizer Alpen: die Penninischen oder Wallisera.,
vom Montblanc bis Gotthard, die Berner A. im N des Rhonethals, die Lepon-
tischen A., von den Rhone- bis zu den Jnnquellen, die nördlichen Schweizera.,
die Ost-Graubündner A. mit dem Vorarlberg und den Allgäuer Alpen,
zwischen Rhein und Donaugebiet bis zum Bodensee; die r hätt sch eu oder Tyroler
Alpen; in den Ostalpen, a. die norischen zwischen Drau und Donau: 1) die
Salzburger, 2) die Steierschen A.; b. die julischen zwischen Drau und
Adriameer, als Kärnthner und Krainer Alpen, die sich zuletzt als Plateauflächen
bis zum Adriameer verbreiten.
Wie von W nach O zeigen sie auch einen verschiedenen Charakter von 8
nach N, als Central-, Kalk- und Sandsteinalpen, in ihrer Höhe, in ihrer
äußern Erscheinung, in ihren sie bildenden Maffen. Die Mauer der Central-
alpenkette erhebt sich mit ihren zahllosen Zinnen, Hörnern, Graten, Pyramiden
und Kuppeln in der Mitte; Granit, Gneiß, Glimmerschiefer, Thonschiefer, Serpentin,
Porphyr und Urkalkstein bilden ihre Massen. Vor ihnen liegen im N und S die
Mittel- oder Kalkalpen, die im K aus mehrern zum Theil großartigen und steil-
wandigen, zackenreichen Ketten gebildet werden, denen sich im lvdie Vor- oder Sand-
steinalpen vorlagern, an deren Fuß sich mehr oder minder mächtige Steinschuttmaffen
ausgebreitet haben. Auf der Südfeite trennen meist Thonschieferberge die Central-
von den Kalkalpen, strecken sich krystallinische Alpenglieder namentlich an der Etsch
weiter nach 8.
Verschieden ist ihr Anblick von der N und von der 8 Seite. Plötzlich, dicht ge-
drängt steigen sie auf der Südseite aus der lombardisch - venetianischen Tiefebene von
den bewaldeten Voralpen zu den massenhaften, schneebedeckten Felsenhäuptern, vielfache
Hügel-, Berg- und Gebirgslandschaften breiten sich auf der Nordseite aus, und ent-
ziehen den großartigen Anblick der Alpen von der Ferne; prächtig ist er vom Iuragebirge,
ausgebreitet aber entfernt aus der Münchener Hochebene, vom Pöstlingberg bei Linz,
von den Vorbergen der Alpen auf der Nordseite, namentlich vom 5550' h. Rigi in
der Schweiz, vom 5478' h. Schaafberge am Mondsee im Salzkammergute, auf
dem 3150' h. Petssenberge in den baierschen Voralpen, auf dem 3937' H.gais-
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Europa. Beschäftigungen und Nahrungsquellen der Bewohner. 621
Gebirgsgegenden, wo der Getreidebau wegen der klimatischen Verhältnisse und der
sparsamen Ackerkrume, sowie wegen vorwaltender Bodenfeuchtigkeit nicht betrieben
werden kann; letztere ist in den Flußniederungen des deutschen Ost- und Nordseegebiets
und der Marschgegenden am deutschen Nordseegestade auch Veranlassung, daß in diesen
Gegenden nur Viehzucht, oder diese in Verbindung mit verhaltnißmäßig geringem
Ackerbau betrieben wird; aus diesen Gegenden stammen milchreiche Kühe (Oldenburger,
Holsteiner, Tyroler, Schweizer), stammt Oldenburger und Holsteiner Butter, Schweizer,
holländischer und Niederungskäse, deren Wichtigkeit wir bei diesen Ländern näher sehen
werden. V i e h z u ch t in Verbindung mit A ck e r b a u ist fast überall, wo kulturfähiger
Boden ist; die Land wirthschaft mit ihren in neuester Zeit ausgebildeten Neben-
zweigen wird mit besonderer Umsicht in England, Deutschland, Dänemark betrieben,
in Mittelcußland in großem Umfange, aber mit geringerer Umsicht nach altherkömmlicher
Weise; in England und Deutschland ist der Bodenertrag durch zweckmäßige Bewirth-
schaftung desselben am meisten erhöht. — Vom Weinbau ist bei den Erzeugnissen des
Pflanzenreichs schon die Rede gewesen.
a) Landwirthschaft.
§. 42. Der Umfang des Kulturbodens ist in den verschiedenen europäischen
Staaten sehr verschieden; in Großbritannien bildet er 80, in Frankreich 78, in den
Niederlanden 68, in Belgien 66, in Preußen 67,' in Spanien 64, Italien 60?, in
der Schweiz 55, in Deutschland fast 55, in Oesterreich 44, Griechenland 44, Däne-
mark 33, Schweden 20, Rußland 17, Norwegen 13 Prozent der ganzen Boden-
fläche, wovon jedoch nicht alles in Kultur genommen ist.
§.43. Der Werth des jährlich im Durchschnitt geernteten Weizens wird
von Fr. W. v. Reden auf 1120, der des Roggens auf 495, der der übrigen Acker-
früchte mit Ausschluß der Handelspflanzen auf 800 Mill. Rthlr. angenommen;
hierzu treten 1000— 1600 Mill. Rthlr., welche der Weinbau abwirft, der demnach
einen wichtigen Zweig der Landwirthschaft bildet, ferner der Nutzertrag der mit derselben
verbundenen Viehzucht mit 4100 Millionen, und der mit der Landwirthschaft jetzt
meist in Verbindung gesetzten B r a n n t w e i n b r e n n e r e i mit 190, die B.i e r b r a u e r e i
mit 85 Mill. Rthlr., so daß sich der Gesammtertrag der Landwirthschaft in Europa
jährlich auf 8000 Mill. Rthlr annehmen läßt.
Von dem gesammten Weizenertragt tiefem Frankreich und Rußland jedes T3ff, Eng-
land und Deutschland jedes fast z. Dänemark fast vom Roggenertrage Deutschland fast
z, Rußland z. Frankreich Dänemark 3v — Vom Wein ertrage Frankreich über Oe-
sterreich Spanien Tls, ganz Deutschland ohne Oesterreich A\, Portugal Italien
§. 44. Nicht unbedeutend ist der Ertrag der Forsten, der sich auf mehr als
1000 Millionen des Jahres annehmen läßt, die Forsten selbst sind sehr verschieden
über die verschiedenen Länder Europas vertheilt; die meiste Pflege wird auf sie in
Deutschland verwendet, wo die Forstwirthschaft zuerst wissenschaftlich ist bearbeitet
worden; in Spanien sind die Waldungen verwüstet, in Frankreich besonders seit der
Revolution; die Baum - und Heckeneinfassungen der Aecker in England reichen auch
Holz dar, Steinkohlen werden als Brennstoffe verbraucht, Südrußland ist fast ganz
baumlos, in vielen Gegenden wird Mist in Ziegelform gebracht, getrocknet und ver-
brannt. Rußland, Preußen, Deutschland, Schweden und Norwegen, Südösterreich
treiben einen nicht unbedeutenden Holzhandel ins Ausland, besonders mit Schiffs-
bauholz. Die Forsten nehmen in Prozenten der ganzen Bodenfläche ein in