192
Ausschuß in Paris, an welchen die Verhandlungen ka--
men, ward scheu so durch die Wünsche der holländischen
sogenanten Patrioten, namentlich durch Daendels, bestimt,
daß die niderländischen bevolmächtigten, Repelaar und
Brantsen, nichts erreichten. Beide niderlandische Parteien
steigerten sich in Paris durch Geldanerbieten. Die Be-
volmachtigten boten 80 Millionen Gulden für den Fri-
den; die Patrioten aber boten 10v Millionen, wenn
ihnen die Franzosen nur zur Regirung helfen wollen.
Warend dieser Unterhandlungen trat plözlich anhal-
tender, heftiger Frost sin. Die Franzosen, die hierdurch
die Niderlande ihrer stärksten Waffe, der Waßerverteidi-
gung, beraubt sahen, kündigten nun einen kurz vorher
gcschloßenen Waffeustilstand auf, sagten den Patrioten
Hilfe zu, und drangen in die Territorien der Republik
ein. Grave ergab sich am 30ten Dec. 1794. Anfangs
Januar 1795 besczten die Franzosen die Betuwe; die
englischen Truppen zogen unter argen Gewalttätigkeiten
in der Richtung nach Emden ab, wärend die Franzosen
vortreftiche Manszucht hielten. Pichegru gierig über den
Leck nach Utrecht; liberal erhob sich die patriotische Par-
tei. In Amsterdam zogen die Franzosen unter dem Ju-
bel der Einwoner ein, und am längsten hielt sich noch
Zeeland. Zum Uuglük und zur waren Strafe für die
patriotische Partei in den Niderlanden, schloß in dieser
Zeit auch Preuffen Friden mit Frankreich. Es war im
Herbste und zu Anfänge Winters noch wegen der polni-
schen Verhältnisse nicht ganz beruhigt; die Engländer und
Niderländer hatten aufgehört, Subsidieu zu zalen; unter
solchen Umständen gieng Preuffen eutschiden auf die von
Frankreich gebotenen Fridensunterhandlungen ein. Schon
im Herbste waren die preussischen Truppen auf das
rechte Rheinuser zurükgegangen. Für die Unterhandlun-
gen über den Friden aber bildete die französische Legation
in der Schweiz das Mittelglid. Becher, einer der At-
taches bei der französischen Gesandschaft, der mit diesen
Unterhandlungen vom Wolfartsausschuße (d. h. dem neuen,
dem unter anderen die diplomatischen Angelegenheiten
über-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
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TM Hauptwörter (200): [T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Pichegru
Extrahierte Ortsnamen: Paris Paris Emden Utrecht Amsterdam Zeeland Niderlanden Frankreich Frankreich Rheinuser
50
Die Niederlande.
dung in die Nordsee ein Delta bildet, welches von der Waal und der
Jjssel [eißet] umflossen und von dem Lek durchflössen wird. Mit der
Waal vereinigt sich noch die wasserreiche Maas, und ihre Müudungs-
arme verflechten sich mit denen der Schelde, Außerdem hat das ebene
Schwemmland die Anlegung zahlreicher Kanäle ermöglicht. Die tief-
liegenden Wiesenflächen bewirtschaftet der Viehzüchter, und in den etwas
höher liegenden Gegenden treibt man Acferbcni.
Die Maaslinie deckt das befestigte Maastricht. An der Waal liegt Nym-
wegen, am Rhein Arn heim und flußabwärts Utrecht, der Hauptknotenpunkt
der holländischen Eisenbahnen und daher die wichtigste Binnenhandelsstadt (100).
110] 2. Das Küstenland liegt teilweis unter dem Meeresspiegel und
ist durch die Mündungsarme des Rheins und der Schelde in viele Inseln
geteilt. Eine Kette natürlicher Dünen und künstlicher Dämme schützt den
noch unverletzten Küstensanm. Nicht immer aber ist dieser Schutz aus-
reichend gewesen, so daß Hochfluten gauze Landstriche verschlungen haben.
.
10. Die niederländische Küste.
Die Dünen an der niederländischen Küste sind dadurch entstanden, daß die Wellen
und die starken Winde sich der an der Küste angesammelten Massen von grobkörni-
gem Sand bemächtigen und diese dicht am Strande zu zusammenhängenden Hügeln
aufwerfen; stellenweis sind die Dünen mit Strandhafer oder Kiefern bestanden,
stellenweis bestehen sie aus nacktem Sand. Wo die Dünen fehlen, beginnen in der
Regel die Deiche; das find künstlich aufgeworfene Erdwälle von 4 bis 5 m Höhe,
welche ihren allmählichen Abfall der See, ihren steileren Abhang dem Lande zukehren.
Stellenweis sind die Deiche durchbrochen, um ausmündenden Kanälen Raum zu geben;
an diesen Stellen sind die Einschnitte im Deich durch Siele verschlossen, d. h. Thore,
deren schräggestellte Flügel sich von selbst bei der Ebbe öffnen und bei der Flut
schließen. Hinter den Deichen liegt das fruchtbare Marschland, auf dessen Wiesen
wohlgepflegte Rinderherden weiden, während zahlreiche Schöps-Windmühlen
länder") erstaunliche Mengen von Wasser heben und in die Kanäle ausschütten.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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262
Nord- und Nordwest-Europa.
ebene zusammenhängt; nur der südöstliche Theil Belgiens ist hügelig und
bildet den Uebergang zu dem Ardenner- Walde. Das Land ist flach,
ohne Berge und Wald, und liegt in der Küstennähe noch niedriger als
das Meer, weshalb es durch Deiche gegen dasselbe geschützt ist.
Die drei Hanptftröme des Landes sind Maas, Schelde und Rhein.
Die Maas kommt aus Frankreich, fließt zwischen den Höhen des
Ardenner-Waldes, nimmt links die schiffbare Sambre, rechts die Ourte
aus und geht erst ins Hügelland und dann ins Tiefland, mit zahlreichen
Städten und Dörfern, der Nordsee zu. Die Schelde gehört nur ihrem
Mündungslande nach zu Holland, das fette Marschgegenden bildet; die
Gegenden an der holländischen Grenze und im südlichen Theile Hollands
sind theilweise Sandflächen, Torfmoore und Moräste. Der Rhein hat
den großen Meerbusen mit bilden helfen, der im Gegensatz zur Nordsee
die Zuyder-See heißt. Der größte Landsee ist'das Haarlemer
Meer (eine Fläche von 30,000 Morgen), das mit der Zuyder-See
durch den Meerbusen het Y zusammenhängt. Der Dollart, ein Meer-
busen, liegt am Ausfluß der Ems.
Das Land ist ungemein reich an Canälen, die sogar durch die
Städte führen; der größte ist der Nord-Canal, von Amsterdam nach
Helder, lo Meilen lang, 120' breit und 22' tief. Belgien hat außer-
dem viele Eisenbahnen.
3. Feuchte und nebelige Luft ist vorherrschend, der Herbst ist die
schönste Jahreszeit; in den Berggegenden Belgiens ist das Klima mehr
trocken.
An Produkten ist das Land rach. Rinder und Pferde stehen
oben an. Im nördlichen Theile wird mehr Viehzucht als Ackerbau, im
südlichen mehr Ackerbau als Viehzucht getrieben. Reichthum an Fischen
und Schafen, Armuth an Nutz- und Brennholz.
An merk. Auf der Insel Texel leben allein an 30,000 Schafe, aus deren
Milch man einen grünen Käse bereitet.
Berühmt aber ist das Land durch seine Blumennamentlich Tulpen -
Cultur.
l. Da8 Königreich Holland.
1. Holland grenzt im N. und W. an die Nordsee, im S. an
Belgien und einen Theil von Frankreich, im O. an Deutschland; es hat
598 Q..-M. und 3,592,000 Einw.
2. Staats ausgaben 56,4, Schuld 548, Papiergeld 5,66,
Banknoten 59 Mtll. Thaler. Stehendes Heer 61,318 Mann,
Kriegsflotte >35 Schiffe mit 1325 Kanonen, Handelsflotte 2159
Schiste mit 540,164 Tonnen. Einfuhr 248,«, Ausfuhr 192,g
Millionen Thaler.
3. Ausfuhrprodukte: Schlachtvieh, Fische, Brantwein, Zucker,
Butter, Käse. Der Hauptverkehr ist Zwischenhandel mit den Produkten
der eigenen Colonien.
4. Die Bewohner Hollands sind Holländer, Friesen und Fla-
mänder, durchaus germanisch und der reformirten Kirche angehörig, mit
eigenen dem Plattdeuschen verwandten Dialecten. Außer Viehzucht und
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nordwest-Europa Belgiens Ardenner-_Walde Rhein Frankreich Nordsee Holland Hollands Rhein Nordsee Meerbusen Amsterdam Belgiens Holland Nordsee Belgien Frankreich Deutschland Hollands
'
2. Kap. Ludw. Xiv. Eroberungskr.v. 1672 b. 1697. 49l
Ausdehnungsplane. Er behielt Lothringen und die im Frieden
abgetretenen Plätze in Händen, besetzte sogar andere, und mach-
te die Reichsstädte und die Ritterschaft im Essaß zu seinen Un-
terthanen. Hierauf wurden so genannte Reunionskammern zu
Metz, Breyjach, Besannen und Tournay angelegt, um zu
untersuchen, welche Oener ehemahls zu den abgetretenen Län-
dern gehört hätten, die alsdann der König sogleich tti Besitz neh-
men ließ, und sich auf diese Art eines ausgedehnten Strichs
am Rhein und in den Niederlanden, und am 3 osten Sept. 16^1
sogar der Stadt Strasburg bemächtigte. An demselben Tage
kaufte er Kasale, um einen festen Fuß in Italien zu haben.
Ludwig war in einer furchtbaren Verfassung, und die leidenden
Staaten konnten ihm nur ohnmächtige Unterhandlungen und
unwirksame Bündnisse entgegen stellen, die er um desto weni-
ger fürchtete, da England, Dänemark und selbst Brandenburg
auf seiner Seite waren, und der Kaiser mit den empörten Un-
gern und den Türken einen unglücklichen Krieg führte. Als
Frankreich 1683 die Stadt Luxemburg angriff, so kündigte ihm
Spanien den Krieg an, aber es wurde sogleich zum Nachge-
den gezwungen. Wilhelm war Frankreichs einziger furchtbarer
Feind. Aber er wagte es, bey der Schwäche von Spanien
und Oostreich, nicht, mit Frankreich zu brechen, sondern kam
mit Frankreich über einen Wassenstillstand auf zwanzig Jahre
überein, vermöge dessen Ludwig in dem Besitze desjenigen blieb,
was ihm die Reunionskammern zugesprochen hatten. Ludwig
war damahls auf dem höchsten Gipfel seiner Größe, und ließ
dieselbe jeden fühlen, der seinen Zorn reihte. Allein obgleich
äußerlich diese Uebermacht noch fortzudauern schien, so traten
doch damahls schon verschiedene Umstände ein, die Frankreich
innerlich schwächten. Kolbert starb am 6ten Sept. 1683. Lud-
wig verjagte seine fleißigen Hugenotten, und verdoppelte, im
Schwindel seiner Größe, seine Verschwendung. Louvois ver-
leitete ihn, den Waffenstillstand dadurch zu brechen, daß er,
nach dem Tode des Kurfürsten Karl aus der simmerischen Linie,
der unbeerbt starb, einen beträchtlichen Theil der pfälzischen
Länder als Allodialerbschaft für die Herzoginn von Orleans,
des verstorbenen Kurfürsten Schwester, forderte, 1655.; den
Waffenstillstand in einen Frieden verwandelt wissen wollte; und
sich in eine streitige Kurfürstenwahl von Köln mischte. Der
Prinz Wilhelm wünschte jetzt Frankreich zu beschäftigen, wegen
seiner beabsichtigten Unternehmung gegen Jakob Ii., König
von England, Frankreichs Alliirten. Man gewann Dranden-
X
J
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Wilhelm Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Kolbert Louvois Karl Karl Wilhelm Jakob_Ii
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Breyjach Rhein Niederlanden Italien England Dänemark Brandenburg Frankreich Luxemburg Spanien Frankreichs Spanien Frankreich Frankreich Frankreich Frankreich England Frankreichs
354
A. Europa.
lich solche Zwiebeln seltener Art zu schwindelnden Preisen, eine ein-
zige z.b., Semperaugustus genannt, wurde mit Imoogulden
bezahlt.( Dabei aber kamen weder die Zwiebeln noch der ganze
Kaufpreis zum Vorschein; sondern nach abgelaufenem Termine,
welcher zur Zahlung und Auslieferung bestimmt war, zahlte der
Käufer oder Verkäufer dem andern nur die Summe heraus, um
wieviel die Zwiebeln in der Zwischenzeit im Preise gestiegen oder
gefallen waren: also ein Spiel, wie, es jetzt etwa mit Staatspapie-
ttn oder sogenannten Stocks in London getrieben wird. Dieser
Schwindel hörte auf, als einige die Zahlung verweigerten und auf
Auslieferung drangen, wo denn beide Theile, da die Zwiebeln
wohl nicht in solcher Menge zu schaffen waren, sich vergleichen
wußten. Auch jetzt wird hier noch ein nicht unbeutender Handel
mit Tulpen, Hyacinthen, Ranunkeln , Aurikeln, Sämereien, Obst
und Treibhausgewächsen getrieben und viele Länder Europa's von
hieraus damit versehen. Das Bleichen des Gqrns und der Leinwand,
yielche nicht blos aus Holland, sondern von Deutschland und England
in großer Menge hierher gesendet wird, geschieht unweit Haarlem,
gm Fuß der Dünen, wo man ein klares Quellwasser findet. Die Ar-
beit daran ist sehr schwer und wird daher meist von deutschen Tage-
löhnern verrichtet. Nicht blos die Güte des Wassers, sondern auch
dje Anwendung der Molken, worin man das Garn gähren läßt,
und manches Verfahren, woraus ein Geheimniß gemacht wird,
mag wohl dazu beitragen, die hiesigen Bleichen zu den besten in
Europa zu machen. — In der Nähe von Haarlem liegt der soge-
nannte Haarlemmer Busch, ein unmuthiges Wäldchen, eine
seltene Erscheinung in dieser Gegend, worin sich ein königliches
Landhaus und eine Menagerie befinden.
Nördlich von Amsterdam in einer der niedrigsten Gegenden,
daher auch Waterland genannt, liegt das durch seine übertriebene
Reinlichkeit weltberühmte reiche Dorf Broek (bruhk). Hier ist es,
wo alle Häuser sorgfältig mit Oelfarbe angestrichen, die Straßen
mit Klinker gepflastert sind, und täglich gewaschen, ja mit Bürsten
abgerieben werden. Natürlich darf kein Vieh sie betreten, dies
hat seine Eingänge hinter den Häusern von der Seite der Felder
her. Die Kuhstalle sind hier durchaus mit Fliesen ausgelegt, und
alles Holzwerk, ja selbst die Pfähle auf den Wiesen mit Oelfarbe
angestrichen. Das Innere der Häuser entspricht natürlich diesen
Umgebungen, und selten wird ein Fremder zugelassen, ohne vorher
die ihm gereichten reinen Pantoffeln angelegt zu haben. — ( Noch
weiter nördlich, an der Südersee, liegt Edam, wegen des Käsehan-
dels berühmt: der ganze nördliche Theil dieser Provinz besteht bei-
nahe aus nichts als Wiesen, welche die trefflichste Butter und den
bekannten holländischen Käse liefern. — Ferner bemerken wir
noch in diesem Theile von Holland: die Stadt Alkmaar, welche
ebenfalls Kässehandel treibt; Lnkku^sen (—heujen), an der Sü-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
Extrahierte Personennamen: Haarlemmer_Busch
Extrahierte Ortsnamen: Europa London Holland Deutschland England Haarlem Europa Haarlem Amsterdam Holland
847
Iv. Die Niederlande» A) Holland.
und Brouwer, die sich nach Art der Holländer an Bauernfesten,
Wachstuben u. s. w. hielten; van 1))R, als einer der größten
Portraitmaler berühmt; endlich der größte aus dieser Schule,
Feier Faul Hubens, geb. zu Cöln 1577, gest. zu Antwer-
pen 1640.
A) Das Königreich der Niederlande oder Holland.
Es besteht der Hauptsache nach aus den ehemaligen 7 Pro-
vinzen, welche die Republik Holland bildeten, nemlich: Holland,
Seeland, Utrecht, Geldern, Overvssel, Gröningen und Fries-
land; später kam dazu noch ein südlicher Landstrich, die Generali-
täts-Lande, jetzt Nord-Brabant genannt, und vermuthlich wird
noch der nordöstliche Theil von Limburg und der östliche Theil von
Luxemburg den Niederlanden verbleiben.
Verfassung. Orden.
Nach der seit 1815 eingeführten neuen Verfassung ist das
Königreich der Niederlande eine durch eine Volksvertretung be-
schrankte Monarchie. Die Krone ist erblich in der männlichen
Nachkommenschaft des jetzigen Königs Wilhelm 1. aus dem Hause
Nassau-Oranien: in Ermangelung männlicher Nachkommen kön-
nen auch die Töchter den Thron erben. Der älteste Sohn des
Königs führt als muthmaßlicher Thronerbe den Titel: Prinz von
Oranien. Die Reichsstände (Generalftaaten) theilen sich in 2 Kam-
mern. Die Mitglieder der ersten Kammer werden vom König
auf Lebenszeit ernannt; die zweite Kammer besteht aus den Abge-
ordneten der Ritterschaft, der Städte und der Dörfer jeder Pro-
vinz, und jede Provinz hat noch ihre besondern Stande. — Seit
der Errichtung des Königreichs sind 2 Orden gestiftet worden: der
militairische Wilhelmserden für Land- und Seekrieger, und der
Löwenorden für bürgerliches Verdienst. Jeder hat 4 Klassen; der
erstere wurde im April, der zweite im September 1815 errichtet.
Münzen. Maaß. Gewicht.
Man rechnet in Holland allgemein nach Gulden oder Florenen,
welche 100 Cents oder 20 Stüver, etwa 13 ggroschen werth sind.
An wirklichen Münzen hat man Dukaten, zu 3 und einigen Gro-
schen preußisch; in Silber Ilyksdaalders zu 50 Stüver, Kronen-
thaler zu 40 Stüver. Maaß und Gewicht waren bisher fast an
jedem Orte verschieden. Eine holländische Meile, wovon 192u
auf 1 Gr. des Aequators gehen, beträgt also etwa 1^/2 Stunde
Weges.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Holland Niederlande Holland Holland Holland Seeland Utrecht Limburg Luxemburg Niederlanden Niederlande Holland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
Das ost- und westfränkische Reich, bis zur Absetzung Karls Iii. 876 — 887.
die Normannen an der Schelde. Liese unternehmen während des Winters zu 881 von ihrem Standlager Kortrijk aus verheerende Raabfahrten in das Westreich. Gegen die in Lothringen eingedrungenen Normannen zieht Ludwig Iii. von Ostfranken zu Feld. Verbrennung der Pfalz zu Nimwegen durch die Normannen.1
...
negotiis singulari solertia praeditus, sic prorsus, ut nihil ei deesse rogiae maiestatis competens videretur. Seiner Ehe mit der Tochter des Markgrafen Emst blieben Kinder versagt, aus der von der Kirche nicht anerkannten Verbindung mit Liutswinda stammte als einziger Spröfsling der kräftige Arnulf, der nachmalige König, vgl. Regino 880 Ss. I, 591 und Erchanb. contin. Ss. Ii, 330: Carlomannus — filios non habuit nisi tantum unum, nomine Arnul-fum, ex nobilissima quidem femiua, sed non legaliter sibi desponsata con-' ceptum. Das Wenige, was über Karlmanns Regierung und Hofbeamte in den i Quellen zu finden war, hat Dümmler Ii, 141 f. zusammengestellt. — Die : Regierung in Bayern ging ohne weiteres auf Ludwig über, Karlmann blieb im Besitz von Kärnten (vgl. o. 879c), s. aufser Dümmler auchriezler I, 227.
;) Ann. vedast. 880 Ss. Ii, 198: Gozlinus — abba et exercitus, qui cum
eo erat, statiumt Isiormannis bellum inferre, mittuntque ad eos, qui trans
Scaldum erant, ut die statuta venientes hii ex una parte fluminis, hiique
ex alia eos delerent, sed non provenit ita, ut voluerunt. Nam non solum nil
prospere egerunt, verum turpiter fugiendo vix evasere —. Timor quoque et
tremor eorum cecidit super inhabitantes terrain; et hac elati victoria, die
noctuque non cessant aeclesias igne cremare, populumque christianum iugulare.
Infolgedessen flohen alle zwischen Schelde und Somme und jenseits der Schelde
wohnhaften Mönche, Domherren und Nonnen mit Leuten jeglichen Alters und
Standes davon. Gozlinus vero et qui cum eo erant, videntes, non posse eis
resistere, mense Octobrio iut.rante dimisso exercitu, rediit unusquisque in sua.
Die Dänen bezogen darauf bei Kortrijk ein Avinterlager; indeque Menapios
atque Suevos usque ad intemicionem delevere, quia valde illis infesti erant. —
Gegen Ende des Jahres, am 20. Dezember, überfielen sie das Kloster S. Vaast
in Arras1 und brannten es am 28. nieder. An demselben 28. Dezember erlitt
Cambrai das gleiche Schicksal, worauf alle Klöster supra Hisscär fluvium
(nach Lebeuf die Scarpe, welche bei Tournay in die Schelde mündet; die
von Pertz Ss. I, 519 n. 14 geäufserten Zweifel erscheinen kaum berechtigt)
verheert, die Einwohner des Landes erschlagen oder vertrieben wurden. Kaum .
zurückgekehrt in ihr Standlager bei Kortrijk, brachen sie am 2. Eebruar 881 zu einem neuen Raubzuge auf, der sie über Therouanne nach S. Riquier und S. Valery, Amiens und Corbie führte; am 22. Februar suchten sie Arras zum zweitenmal heim und töteten alle, die sich nicht rechtzeitig geflüchtet hatten, ann. vedast. 881, vgl. ann. bertin. 881 p. 152; nach ann. bland. 881 Ss. V, 24 drangen sie am 22. März bis nach S. Omer vor und brannten cs nieder. Das
1) In der von Lebeuf aufgefundenen Handschr. der arm. vedast. Ss. I, 519 steht monasterium nostrum, in der jüngeren Brüsseler Handschrift, welche der Ausgabe in Ss. U, 196 ff. zu Grunde liegt, liest man dagegen p. 198: monast. Sitdiu (S. Omer). Dümmler Ii, 149 n. 11 giebt mit guten Gründon der ersteren Lesart den Vorzug.
30*
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T69: [Iii Ann Reg Urkunde Otto Chron Waitz Stumpf Urk Leg], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Karls Kortrijk Ludwig_Iii Ludwig Carlomannus Karlmanns Karlmanns Dümmler Ludwig_über Ludwig Karlmann Gozlinus Cambrai Valery
Extrahierte Ortsnamen: Karls Westreich Lothringen Nimwegen Amiens Arras