Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 11

1893 - Hannover : Hahn
11 Städte mit 100 T. E. und darüber: 1. Rio de Janeiro 800 T.e. 6. "Pernambuco 2. Buenos Aires ü. 500 „ 7. "ßiirta 3. "Montevideo 222 „ 8. "Valparaiso 4. "Bahia 200 „ 9. "Bogota 5. "Santiago 190 „ 190 T. 100 „ 100 „ 100 „ §. 4. Wittel-Amerika. (Das Festland gegen 1/2 Mill. qkm., die großen Antillen über 200000 qkm., die übrigen Inseln 25000 qkm.) Mittel-Amerika beginnt mit der (45 km breiten) Landenge von Panama und reicht bis zum Busen von Tehuantepec. Mit den beiden halbinselartigen Ausbuchtungen von Iucatan und Honduras [on..] erinnert es in der Form an den Rücken eines Kamels. Die Cordilleren von Mittel-Amerika erreichen nicht die Höhe des Mont Blanc, haben aber wie die Anden von S.-Amerika eine Reihe von Vulkanen aufzuweisen. An zwei Stellen finden sich Einsenkungen. Die Panamabahn überschreitet nur 80 m Höhe und noch niedriger ist die Senke, deren Richtung der Nicaraguasee [gw] mit seinem Abfluß, dem (bis auf eine Stelle) schiffbaren San Juan, bildet. Nachdem die Arbeiten am Panamakanal — hartes Gestein, ungesundes Klima — aufgegeben sind, haben die Amerikaner den Bau des Nicaraguakanals in Angriff genommen. Der weite Jnselkreis kränzt das Amerikanische Mittelmeer, das durch die Annäherung von Euba an Iukatau in den Mexikanischen Busen und das Caribischemeer geteilt wird. — Die Inseln bilden ein Gegenstück zu den ö. Gebirgen S.-Amerikas, nur der äußere Kranz der Kleinen Antillen und die Bahamagruppe sind ein Werk der Korallen. Die Vegetation ist bei reichlichem Niederschlag und hoher Temperatur im allgemeinen sehr üppig; manche Strecken — O.-Küste des Festlandes — sind dabei aber auch von Fieberluft geplagt. Die Plantagenwirtschaft steht besonders auf den Inseln in großer Blüte: Zuckerrohr (Jamaica-Rnm), Tabak (Havana), Kaffee, Baum- wolle, Kakao.

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 42

1893 - Hannover : Hahn
42 Vergleiche die s. Glieder Europas mit den eben beschriebenen: Arabien mit Spanien, Vorder-Indien mit Italien, Hinter-Indien mit der Balkanhalbinsel. g. Der Ostindische Archipel besteht aus 4 größern und einer Menge kleinerer Inseln. — Der vulkanische Boden erzeugt bei großer Feuchtigkeit und Wärme eine üppige Pracht der Vegetation, wie wir sie nur noch im tropischen Küstengebiet Brasiliens finden. Wälder mit kostbarem Holz. Kaffee auf Java. Edle Gewürze auf den Molukkeu. Auch Bodenschätze bergen die Inseln, besonders Kohlenlager, die aber noch wenig genützt werden. An vielen Orten freilich macht sich ein ungesundes Klima geltend. So ist von der fruchtbarsten und bevölkertsten Insel Java die ganze flache N.-Küste bis auf deu Küstenstrich von * Surabaja äußerst ungesund und nur die Wichtigkeit der Snndastraße bedingt die Lage von *Batavm (die ganze S.-Küste hat keine Häfen). Der vulkanischen Natur verdankt das „Thal des Todes" seine Entstehung. Der äußere Kranz wird gebildet durch Sumatra, Java und die Kleinen Sunda-Inseln; n. davon liegt Borneo, die größte von allen (— Skandinavien), die größte Jusel der Erde überhaupt*), Celebes [lebes] und die Molukkeu; noch weiter n. die Phi- lippinen, die nach Formosa sich fortsetzend das Südchinesische Meer einschließen. An das N.-Ende Sumatras schließen sich im N.-W. die ebenfalls vulkanischen Nikobaren und Andamanen, die aber von geringer Bedeutung sind. h. China ist im S. von einzelnen Ausläufern Hochasiens durch- zogen, welche ein reichbewaldetes Fruchtlaud mit guten Häfen (Eanton) bilden. — Der n. Teil Chinas ist eine weite Fruchtebene, die vom Hoangho [Ijo] und Jangtsekiang durchströmt wird. Der Hoangho (d. i. gelber Fluß) entspringt im Innern Hoch- asiens, durchbricht den Kueulun und gelangt nach einer weiten n. Ausbiegung in die Ebene, um dann nach verhältnismäßig kurzem Lauf ius Gelbe Meer zu münden. Die Schutt- und Sandmassen, welche er mit sich führt, haben sein Bett in der Ebene derartig erhöht, daß es sich leistenförmig über die Umgebung erhebt und nur hohe Dämme die Wasser zusammenhalten. Verheerende Überschwemmungen beim Durchbrechen der Dämme.2) ') Die Polarländer sind dabei nicht in betracht gezogen. 2) Man kennt 11 große Stromlaufveränderungen in historischer Zeit, die letzte 1889.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 246

1893 - Hannover : Hahn
246 Sie gedeihen nur in klarem Salzwasser, das höchstens auf ca. 18v C. herabsinkt. Daher finden sie sich nur in den Meeren zwischen 25 0 s. B. und 30 0 n. B. Bei Hebung des Bodens tauchen sie als Riffe oder Inseln empor. Wo ihre Bauten bis in die Tiefe des Weltmeeres hinabreichen, sind die unteren Teile abgestorben; man kann hier immer auf säkulare Senkungen des Meeresbodens schließen. Schließen sich die Riffe unmittelbar an die Küste, so haben wir Küstenriffe; trennen sie in einiger Entseruuug vom Lande einen Teil des Meeres dammartig ab, so heißen sie Dammriffe; bilden sie die Form eines, wenn auch nicht regelmäßigen Ringes, so daß der da- zwischen liegende Meeresteil lagunenartig abgeschlossen ist, so nennt man sie Lagunenriffe oder Atolle. E. Biologie. §. 92. 58) Die Verbreitung der Lebewesen hängt von ihrer Vermehrungsfähigkeit ab, sowie von der Kraft, bei Wanderungen sich zu erhalten und entgegenstehende Organismen zu überwiudeu. Die Verbreitung geschieht von der Urheimat (dem Schöpfnngs- centrnm) aus; denn jede Tier- und Pflanzenart ist im allgemeinen nur einmal im Laufe der Zeiten und nur an einem Orte der Erde entstanden. *) Die Verschiedenheit der Existenzbedingungen bei der Wanderung und dem Kampfe ums Dasein brachte bei den einzelnen Individuen Verschiedenheit der Formen hervor, die auch auf die Nach- kommen überging. So entstanden die verschiedenen Arten der Gattung. Mau unterscheidet bei den Lebewesen Pflanzen und Tiere. Doch giebt es auch Geschöpfe, die eine Zwitterstellung haben, so daß ein allmählicher Übergang stattfindet. 59) Die Pflanzenwelt ist, von der Bodenbeschaffenheit ab- gesehen, in erster Linie vom Klima abhängig. Wir unterscheiden deshalb nach den Breiten und der Höhe der Gebirge 9 Zonen, deren charakteristische Pflanzen (nur im allgemeinen maßgebend) folgende Tabelle angiebt. Auch bei gleichzeitigem Eintreten der Entstehungsbedingungen an ver- schiedenen Stellen der Erde ist wahrscheinlich dieselbe Art nicht an sehr verschiedenen Stellen der Erde gleichzeitig entstanden.

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 245

1893 - Hannover : Hahn
245 Wo ein Sinkstoffe führender Strom der Brandung begegnet, setzen beide ihre Sedimente ab. So entsteht eine Sandbarre, die bald mit ihren Spitzen über die Meeresfläche taucht. Durch Verbindung der erhabenen Stellen unter einander und mit der Küste entsteht eine Land- zuuge, Nehrung, Lido u. dgl. genannt. Die abgeschnürten Meeresteile, die bald durch das Flußwasser ausgelaugt werden, nennt man Lagunen (Italien) oder Haffe (Ostpreußen). Säkulare Hebungen und Senkungen. Die Hebungen und Senkungen von Strandlinien, welche erst im Lauf von Jahrhunderten ein wahrnehmbares Maß erreichen, nennt man säkulare. Sie scheinen ihren Grund in dem Gegensatze von Denudation und Sedimentablagerung zu haben. Die mehr belasteten Teile der Erd- rinde sinken, die anderen steigen. Wo der Gegensatz sehr groß ist, treten wohl auch Spaltungen und Verwerfungen ein, die zuweilen vulkanische Eruptionen zur Folge haben. Andere erklären sie aus den Veränderungen, die aus der weiteren Zusammenschrumpfung der Erde infolge der Abkühlung er- wachsen. 55) Halbinseln bilden sich durch Ab- und Angliedernng. Die abgegliederten setzen die Bodenbeschaffenheit fort, welche sich auf dem benachbarten Festlande findet; die angegliederten sind voll- ständig selbständige Individuen, die durch Anschwemmungen mit dem Festland verbunden sind. 56) Inseln nennt man die kleinern vom Meer umgebenen Land- stücke im Gegensatz zu den großen Landmassen oder Kontinenten. Man unterscheidet kontinentale und oceanische (ursprüngliche) Inseln. Die kontinentalen Inseln stimmen in der Oberslächensorm und dem inneren Bau mit dem Festlande überein. Viele sind erst in jüngerer (geologischer) Zeit vom Kontinent losgerissen: Abgliede- ruugs-Jnseln. Die oceanischen Inseln sind im Meer entstanden ohne je mit dem Festlande im Zusammenhang gestanden zu haben. Sie sind ent- weder durch vulkanische Thätigkeit über die Meeresfläche emporgehoben (vulkanische Inseln) oder bilden die Reste eines versunkenen Kontinents (Restinseln), oder sie sind das Werk von Korallen (Korallen-Jnseln). 57) Korallenriffe sind durch unzählige kleine Tierchen, ver- mittelst des Kalkes, den sie ausscheiden, aufgebaut.

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 249

1893 - Hannover : Hahn
249 Iii. Die amerikanische Urbevölkerung. Sie hat voll- ständig die Merkmale der mongolenähnlichen Völker; nur die Sprachen zeigen innere Verschiedenheit. Iv. Die Neger: die Hautfarbe durchläuft alle Stufen vou Ebenholzschwärze bis zur Mulattenfarbe. Auch die übrigen Merkmale: eirunder Schädel, wulstige Lippen, kurzes gekräuseltes Haar, Plattfüße u. s. w. besitzt zusammen kein afrikanischer Stamm, wenngleich die Gaben an einzelne Individuen stückweise verteilt sind. Sie bewohnen Afrika vom S.-Rande der Sahara bis zur Kala- hari, und lassen nur im S.-W. einen Teil den Buschmännern und Hottentotten. V. Die Buschmänner und Hottentotten: Büschelförmige Verfilzung der Haare, ledergelbe oder lederbraune Haut, spärlicher Bart, schmal geschlitzte Augen. Sie sind nach den s.-w. Teilen Afrikas gedrängt. Vi. Die Malayo-Polynefier: schwarzes Haar (schlicht oder gelockt), braune Haut in verschiedenen Abstufungen (im Mittel oliven- bräunlich), vorteilhafte körperliche Bildung. Sie bewohnen die s.-ö. Teile Asiens und die Inseln der Südsee bis zur Hawaii-Gruppe im N.-O. und der Oster-I. im äußersten O. Die Mikronesier unterscheiden sich von ihnen nicht mehr wie die Schwaben von den Norddeutschen. Vii. Die Melauesier: häßlich und widerwärtig, das üppige Haar ist in Büscheln vereinigt, der Bart gekräuselt, dunkelbraune Haut- färbe, fast schwarz. Sie bewohnen die w. (melanesischen) Inseln des Großen Oceans mit Einschluß von Neu-Guinea. Viii. Die Australier: körperlich (und geistig) höchst mangelhaft ausgestattet. Die Hautfarbe ist dunkel, bisweilen schwarz oder auch hell kupferrot, die schwarzen Haare bilden abstehend um das Haupt eine zottige Krone, der Mund ist weit geöffnet und unförmlich, die Nase ist unten viel breiter als sie hoch ist. Sie sind Mischlinge von Negern und Malayen. Ix. Die Dravidas: stark geduukelte, zuweilen ganz schwarze Haut, langes schwarzes Haar, das kraus oder gelockt ist, wulstige Lippen. Sie stellen die Urbevölkerung Vorder - Indiens dar. Das festländische Südasien bildet die Brücke zwischen den indo- pacifischen und afrikanischen Negern oder ist selbst gemeinsame Quelle für beide.

6. Abt. 2 - S. 698

1830 - Hannover : Hahn
698 Asien. als Lehn gegeben, nach dem Aussterben derselben von Venedig 1473 in Besitz genommen und 1571 von den Türken erobert. Nikosia ist die Hauptst., im Innern, 16,0000. Sitz eines Griech. Erzbischofs und Arme- nischen Bischofs.— Die wichtigsten Küstenstädte sind: Famagusta in O., Baffo in W>, Larnika in S., letztere am bedeutendsten, 5000 E. Arabien. Größe sehr ungewiß 45 bis 55,000 ¡0.. M., da die Gränze in N. gar nicht bestimmt ist. Die äußersten Punkte sind in Sw. am Ein- gänge in den Arab. Busen — 12° 40'; in So. das Vorgebirge Ras el Had und Müssen dom, letzteres am Anfänge des Persischen Bu- sens; in Nw. die Stadt Suez — 30°; jedoch erstreckt sich der Na- me Arabien noch einige Grade weiter gegen N. Im Ganzen ein sehr unbekanntes Land: in R. ist völlige Sandwüste, das Innere ist Hoch- land, Nedsched, welches nach drei Seiten zur Küste abfällt und von Gebirgen, die aber die Schneelinie nicht erreichen, durchzogen wird, bloße Steppe oder Wüste mit kleinen Steppenflüßchen, von denen keiner das Meer erreicht (der größere Fluß Aftan auf den Karten eristirt gar nicht). Die Beschaffenheit dieses Hochlandes ist ganz dem von Iran gleich, jedoch erreicht es nirgend eine solche Höhe, wie in Afganistan oder Mittelasien. Der Ausdruck Tehama bezeichnet das flache Küstenland, welches sich mit wenigen Ausnahmen um die ganze Halbinsel zieht, und gleich dem Persischen Küstenstriche immer mehr sich erweitert, so daß die Häfen nach und nach versanden. Steile Gebirge umschließen den Rand des Hochlandes, enthalten aber in ihren bewässerten Thälern die fruchtbarsten Gegenden des Landes, da die Küste selbst aus dürrem Sande besteht. Vulkane kennt man nicht, aber die W. Küste zeigt in mächtigen Lavaschichten und Spuren alter Erdbrände, hinlänglich die Ausbrüche früherer vulkanischer Thätigkeit. Die Araber reden auch noch von rauchenden Inseln und alte Geschicht- bücher erwähnen wirkliche Vulkane an der W.küste. Der Arabische Busen oder das Rothe Meer, 300 M. lang, bis 35 M. breit, welches in N. sich in die beiden Busen Bahr el Kolsum in W. und Bahr el Akkaba in O. theilt, ist an den Küsten voll Koral- lenriffen, Klippen, Inseln und Sandbänken, daher für die Arabischen Schiffer, die sich ungern weit vom Lande entfernen, höchst gefährlich. Im Alterthume reichte es weiter gegen Norden. Meilenlange Thäler, jetzt bloßer Sumpfboden, erleichterten damals die Anlage »on Kanä- len, die den Nil mit demselben verbanden. Sein Wasserspiegel steht zur Fluthzeit 30 F. höher als das Mittelmeer, von dem es durch eine 15 M. weite Sandwüste und niedrige Felsenreihen getrennt ist. Die etwa 5m. breite Straße B ab el Mandel (Thor der Gefahr) verbindet es mit dem Busen von Aden und dem Arabisch Indischen Meere. Der Persische Busen oder das Grüne Meer, ist etwa 130m. lang, aber über 50m. breit, und sein Eingang, die Straße von

7. Abt. 2 - S. 785

1830 - Hannover : Hahn
Westküste. 785 hindurch gedrungen sind. Deutlich bemerkt man also auch ein allmä- liges Aufsteigen der Küste zum innern Hochlande. Nur an wenig Stellen tritt das Gebirge selbst bis zum Meere vor, so z.b. am Cap Sierra Leona. Der flache in einigen Gegenden 12 M. breite Küsten- strich ist häufig sandig und unfruchtbar, aber große Strecken haben den schönsten Boden, und im Innern zu herrscht fast allethalben große Fruchtbarkeit, da es an Bewässerung nicht fehlt. Auf dem Hochlande selbst sind wahrscheinlich auch steppenartige unangebauete Gegenden. Dicke Waldungen bedecken zum Theil die Gebirge, welche von den rei- zendsten Thälern durchschnitten sind und erhabene Naturszenen bilden. Die Höhe der Gebirge ist unbekannt, Schnee hat man noch nirgend auf denselben bemerkt. Das Klima erreicht hier einen hohen Grad der Wärme, bis über 35’ R., jedoch kühlt die Seeluft die Atmosphäre am Tage etwas und im Innern tragen die schattigen Waldgebirge dazu bei, die Hihe erträglicher zu machen. Das ganze Jahr ist ein Wechsel der trockenen und Regenzeit, deren Eintritt und Dauer aber verschieden ist und sich nach den herrschenden Winden, der Richtung und Höhe der Gebirge und dem Stande der Sonne richten. Im N. des Äquators ist die Regenzeit vom Mai oder Jun. bis Octbr. oder Nov.; in S. ist es umgekehrt. Während der trocknen Zeit herr- schen Ostwinde, besonders der unglaublich ausdörrende No. Wind, der Harmattan, der in Oberguinea gewöhnlich vom Dec. bis Jan. weht. Der S. und Sw. bringt die Regenzeit, die mit entsetzlichen Gewitterstürmen, Tornados, Travaten, begleitet ist. Für Euro- päer ist das Klima, besonders bei Europäischer Lebensart und ohne die höchste Vorsicht, vorzüglich auf anstrengenden Reisen ins Innere, sehr nachtheilig, daher bis jetzt auch die meisten kühnen Entdecker, die es wagten ins Innere vorzudringen, ein Opfer ihrer Anstrengungen ge- worden sind. Vier große Stämme sind uns auf dieser Küste bekannt: in N. der Senegal und Gambia, beide in neueren Zeiten bis zu ihrer Quelle erforscht, in S. der Kongo oder Zaire (ßaireh) und Coanza (koanßa), beide in ihrem oberen Laufe unbekannt. Im In- nersten des großen Guinea Busens kennt man noch die Mündungen einiger bedeutenden Flüsse, welche seit einiger Zeit die Aufmerksamkeit der Geographen auf sich gezogen haben, weil in einer oder mehren der- selben sich der Ausfluß des berühmten Niger finden soll, z. B. der Formoso, Calabar, Benin, Camarones u. a. Auch die bei- den westlicher fließenden Volta und Lagos sind nicht unbedeutend. Unzählige kleinere Küstenflüsse kommen außerdem von den nahen Ge- birgen. —> Groß ist der Produktenreichthum dieser Gegenden, jedoch ver- schieden von dem der bisher genannten Länder. Europäische Haus- thiere sind nicht von besonderer Art: der Hund verliert in Guinea seinbellen, das Schaf hat statt der Wolle bloßes Haar; das Pferd, welches nicht viel gebraucht wird, und das Rind sind nicht aus- gezeichnet. Ziegen sind in Menge, auch wilde Büffel giebt es; das gewöhnlichste Lastthier ist der Esel; das Kamel ist hier schon seltener, der Elefant wohnt zwar in ganzen Rudeln in den Wal- dungen, aber nirgend ist er Hausthier, sondern er wird nur des Elfen- beins, in manchen Gegenden auch wohl des Fleisches wegen, gejagt.

8. Abt. 2 - S. 861

1830 - Hannover : Hahn
Mexico. Einleitung. 861 Landes einen ungeheuren Bergwall, der den Atlantischen und Stillen Ozean scheidet, die große Hochebene Anahuak, die sich zu 8000 F. Höhe erhebt, mit steilerem Abfalle nach O. zu, als nach W. Unter 17° wendet sich der Bergzug völlig gegen O. und geht in den Staat Guatemala über. Auf der Hochebene steigen höhere Bergketten empor, deren Riesengipfel weit über die Schneelinie (12,000 F.) hinaus ra- gen und zum Theil thätige oder erloschene Vulkane bilden. Die höch- sten Bergspitzen liegen zwischen 18 und 20° N. Hier ist der Popo- katepetl — 16,800 F., der Zitlaltepetl — 16,300f., der Jz- tac cih uatl — 14,700f., der Nauhkampatepetl oder der Kof- fer von Per ote — 12,500 F., der Berg von T olu ca — 14,200$?. Über den 30° hinaus ist der Richtung und Höhe der Gebirge (Sierra Madre, Verde, de las Grullas (gruljas) u. a.) bis auf die Umgegend des Nordflusses die ein gegen N. fortlaufendes Hochland bilden, noch gar nicht erforscht; man weiß auch nicht, wie der Abfall zum Östlichen Ozean ist; jedoch ist es gewiß, daß die Westküste, freilich nicht mit so vielen Inseln bedeckt, aber eben so gebirgig ist, als die nördliche Fortsetzung derselben in den Vereinigten Staaten und dem Russischen Amerika. Unter 33° beginnt die felsige 180 M. lange Halbinsel Kali- fornien, die einen schmalen Meerbusen, das Purpurmeer, Mare Bermejo lcho), bildet; die Südspitze der Halbinsel ist C. Lncas <23°). Hoch in N. ist C. Mend sein o (40z° N.). In O. senkt sich das Hochland zu dem unbegranzten Flachlande hinab, das sich zu den Gränzen der Vereinigten Staaten (Arkansas, Rother Fluß, Sa- bina) und zum Mericanischen Busen erstreckt. So wie überhaupt die ganze Westküste steil und bergig ist, so zeigt sich im Gegentheil die Ostküste als völlig flacher Strand, voll Sandbänke, Landzungen und Lagunen, hat aber deshalb auch nicht einen einzigen guten Hafen, de- ren die Westseite verschiedene ausgezeichnete besitzt. An Vulkanen und vulkanischen Erscheinungen fehlt es nicht, aber Erdbeben sind hier nie so furchtbar gewesen als in S. Amerika. Einige der höchsten Berge sind noch thätige Vulkane, der Popokatepetl dampft und wirft Asche, Sand und Steine aus; der Zit laltepetl wirft Funken aus und an der W.küste brach 1759 ein Vulkan von 1500 F. Höhe und von zahllosen noch dampfenden Schlünden umgeben hervor. Der 4000f. hohe Jorullo (choruljo). Die Beschaffenheit des Bodens bildet ein sehr verschiedenes Klima. Die tiefliegende Küste hat in der S. Hälfte völlig tropisches Klima, höchst passend zum Anbau des Zuk- kerrohrs, Pisangs, Kakaos, Indigos und der B aumwo lle, sehr fruchtbar, selbst noch in den höheren und gesunderen Gegenden. Mit 3600 F. Höhe beginnt das milde Klima, ein höchst reizender Landstrich, der weder übertriebene Hitze, noch rauhe Lust kennt und in dem Europäische Südfrüchte noch herrlich gedeihen. Die 6700 F. ho- hen Gegenden sind im Klima dem nördlichen Italien gleich, bringen Öl, Mais und Weizen reichlich hervor, sind aber mit gelindem Froste nicht ganz unbekannt. Höher als 8000 F. liegende Striche ha- den eine rauhe Luft, wasserlosen Boden und sind unangebauet. Aber diesen Maaßstab darf man nicht allethalben anlegen; die Richtung der Bergketten, die Nahe des Östlichen Ozeans (der die Luft immer mil-

9. Abt. 2 - S. 930

1830 - Hannover : Hahn
930 A u st r a l i e n. Unter diesem Namen begreift man das große Festland in So. der Hinterindischen Inseln und eine zahllose zum Theil noch wenig erforschte Menge kleinerer und größerer Inseln, die sowohl in ganzen Gruppen, als auch einzeln im großen S. Ozean und dem Stillen Meere westlich von Amerika zerstreuet liegen. Die meisten und größ- ten derselben finden sich auf der S. Halbkugel. Genaue Gränzen sind hier nicht, denn bei der immer sorgfältigeren Durchforschung der Ge- wässer dieser Gegenden finden sich stets neue Inseln, so daß z. B. bis zum 300 sjk zwischen Amerika und Asien eine ganze Reihenfolge der- selben in unsere Karten, die dort fast nur eine ununterbrochene Mee- resfläche darstellen, eingetragen werden muß. Noch unter 20° N. liegt eine ganze Inselgruppe und in S. hat man noch unter 55° Inseln gefunden. Die Scheidungslinie zwischen den Indischen Inseln und Australien zieht man in O. der Molukken, der äußersten ehemals von Europäern besuchten Inselgruppe dieser Gegend. Sehr ungewiß ist der Flächeninhalt des ganzen Erdtheils; zu mehr als 170,000 Q.m. kann man ihn sicher annehmen. Nicht zehn Inseln haben eine größere Fläche als 100, die meisten noch weit unter 10 Q.m. Das Festland kennen wir nur an den Küsten,, und die größeren Inseln überhaupt sind im Innern noch unerforscht, daher läßt sich über Boden und Gewässer im Allgemeinen so wenig Zuverlässiges sagen. Die kleineren Inseln ver- danken zum Theil ihre Entstehung vulkanischen Kräften und in ver- schiedenen derselben sind noch jetzt Vulkane thätig; viele dagegen auf Korallen gegründet und nirgend finden sich so ausgedehnte und gefähr- liche Korallenriffe als hier. Große Gebirgsketten (Alpen) kennt man noch nirgend, wohl aber finden sich auf einigen Inseln Gebirgszüge mit hohen Gipfeln; so in Neuseeland der Eg mont — 14,700 F., auf den Sandwich Inseln der Muna Rua — 13,500 F. Große Flüsse können nur auf dem Festlande sein; aber auch dort hat man noch keinen kennen gelernt, welcher der Elbe gleich käme, eben so we- nig sind große Landseen bekannt. Die Hypothese einer von S. ausge- gangenen Erdrevolution findet in der Gestalt, Zerstreuung und Be- schaffenheit der Inseln Bestätigung. Der Zusammenhang eines ehema- ligen Continents, von dem die jetzigen Inseln nur Trümmer zu sein scheinen, mit S. Asien scheint auch durch die Ähnlichkeit der organischen Natur bestätigt zu werden. Das Klima ist allethalben mild und manche Inseln genießen in der That einen immerwährenden Frühling. Die geringe Größe der meisten setzt sie selbst in der Nähe des Äqua- tors dem völligen Einflüsse der kühleren Seeluft aus; aber auf dem Festlande erreicht die Hitze einen hohen Grad. Regelmäßigem Ostpas- satwind bemerkt man besonders zwischen 16 und 24° N.; südlicher ist der Wind unbeständiger. Ganz in S. sind schon rauhe Winter. Über die Produkte können wir bei dem Mangel an Kunde vom Festlande noch gar kein allgemeines llrtheil fällen. Bis jetzt hat man große Armuth des Mineral- und Thierreichs gefunden; namentlich von Gold und Silber kaum eine Spur, dagegen hin und wieder Kupfer und Eisen; von Steinen giebt es natürlich mannigfaltigere Arten, verschie-

10. Abt. 2 - S. 745

1830 - Hannover : Hahn
745 Hinterindien. Inseln. Westl. Inseln. Sunda. sind. Die Insel Großnikobar ist — 12 bis 15 0. M. Die Niederlas- sungen der Dänen und Österreicher, erstere mit einer Herrnhutermission, sind langst verlassen. c) Die Mergui Inseln. Sie sind fast alle klein, manche bloße Klip- pen, welche die W. Küste von Malakka vom 4°N. an umgeben. Die E. sind Malaien. Die größte Insel ist Lambi oder Domel, n°N., 10m. lang, wenig bekannt. Merkwürdiger ist Salanga oder Junkselan durch ihre reichen Ainngruben. Die wichtigste ist unstreitig pulo (d. h. Insel) pinang oder Prinz Wales, — 710. M., mit sehr gesundem Klima, 1786 von den Engländern in Besitz genommen und jetzt eine blühende Colonie mit 35,ooo E. von allen Nationen Südasiens, die hier in viel- leicht 20 Sprachen Handelsgeschäfte abmachen. Die Insel ist arm an Thieren (hier lebt der Nashornvogel und Pelikan), aber mit dem üppig- sten Pflanzenwuchse. Die Ananas wird 6 Pfd. schwer; das Hauptprodukt ist Pfeffer; aber auch Muskat- und Sewürznagleinbaume, welche jetzt angepflanzt sind, gedeihen herrlich. — Die Hauptstadt Georgetown (dfchordschtaun) hat 20,000e., unter denen besonders viele Chinesen. Die wichtigsten Produkte der ganzen Inselkette sind, Pfeffer, Salanganen, Schildkröten, Tripang (Mollusken, die von den Chinesen als Leckerbissen gesucht und ausgefschrt werden), Ambra, Wachs und Honig. ä) Singapur, 12^0. M. große Insel unweit des Cap Romania, auf der die Engländer 1819 ein 4tzq.m. enthaltendes Gebiet erkauften, wel- ches einige Hundert Malaiische Fischer und Seeräuber bewohnten. Schnell hat sich diese Colonie gehoben, die jetzt wahrscheinlich über 20,000e. (Chi- nesen, Malaien u. a.) enthält und blühenden Seehandel treibt, eine der wichtigsten Stationen des Indischen Handels. Aus Indien hatte man 1827 bereits 600 Verbrecher dorthin gebracht. Die Insel ist gesund, sehr fruchtbar und hat einen sicheren Ankerplatz. Ein wichtiger Handelsartikel ist das sogenannte Larechu (Terra Japónica), eine Masse aus den Blät- tern einer Pflanze gekocht, die man mit Betelblättern kauet. 2) Die Sunda Inseln: a) Sumatra = 7 bis 8000 0. M. Sie liegt, vom Äquator in der Mitte durchschnitten, in Sw. von Malakka, 6°S. bis 5z-N., ist über 200m. lang und 30bis50m. breit. Ein ho- hes Gebirge, dessen eine Spitze Ofir —13,000f., zieht sich der Sw. Küste nahe von S. nach N., ist stark bewaldet und enthält viele Seen u. Flüsse, unter denen der Rekkan und Siak in 0 die ansehnlichsten sind. Die W. Küste ist gebirgiger und hat bessere Häfen, als die 0. Seite, deren Ufer bisweilen über 30 Meilen weit ins Innere hinein eben, meistentheils sandig oder morastig sind. Sandbänke erstrecken sich meilenweit in die Straße von Malakka hinein und erschweren die Schifffahrt. Es sind hier verschiedene Vulkane, und Erdbeben gehören zu gewöhnlichsten Erscheinun- gen. Der S.monsun bringt vom Mai bis 0ctbr. die trockne, der entge- gengesetzte die nasse Iahrszeit. Das Klima ist hier, wie fast auf allen übrigen Inseln, an den Küsten wegen seiner feuchten Wärme Europäern nicht zuträglich; die innern Gebirgsgegenden haben aber eine recht gesunde Volger's Handb. d. Geograph. 2te Aufl. 48
   bis 10 von 46 weiter»  »»
46 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 46 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 8
7 12
8 0
9 0
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 2
16 3
17 17
18 6
19 4
20 0
21 1
22 6
23 0
24 6
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 3
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 9
39 2
40 1
41 9
42 0
43 0
44 0
45 2
46 0
47 0
48 0
49 25

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 46
1 156
2 43
3 101
4 60
5 21
6 182
7 25
8 29
9 91
10 15
11 46
12 90
13 14
14 30
15 19
16 162
17 518
18 7
19 67
20 14
21 199
22 168
23 148
24 74
25 27
26 17
27 21
28 95
29 27
30 11
31 29
32 17
33 13
34 20
35 21
36 209
37 41
38 69
39 97
40 29
41 84
42 199
43 35
44 26
45 73
46 16
47 29
48 43
49 85
50 81
51 20
52 36
53 7
54 203
55 34
56 29
57 78
58 13
59 81
60 47
61 30
62 17
63 37
64 46
65 38
66 20
67 22
68 101
69 33
70 214
71 108
72 149
73 22
74 20
75 143
76 83
77 299
78 11
79 48
80 9
81 15
82 204
83 30
84 166
85 33
86 30
87 151
88 39
89 12
90 31
91 78
92 333
93 18
94 360
95 70
96 21
97 14
98 74
99 9

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 6
1 2
2 1
3 2
4 0
5 0
6 47
7 2
8 1
9 0
10 0
11 27
12 1
13 3
14 11
15 0
16 1
17 0
18 0
19 4
20 44
21 0
22 0
23 4
24 24
25 7
26 0
27 2
28 8
29 13
30 1
31 9
32 32
33 3
34 123
35 0
36 1
37 2
38 1
39 2
40 1
41 0
42 3
43 4
44 1
45 11
46 2
47 112
48 10
49 0
50 1
51 1
52 6
53 10
54 7
55 0
56 0
57 0
58 0
59 2
60 0
61 0
62 2
63 1
64 0
65 0
66 0
67 0
68 1
69 0
70 0
71 1
72 1
73 1
74 6
75 2
76 36
77 0
78 37
79 1
80 0
81 22
82 0
83 89
84 6
85 5
86 44
87 49
88 4
89 16
90 10
91 17
92 0
93 0
94 2
95 32
96 0
97 0
98 5
99 0
100 2
101 31
102 0
103 7
104 214
105 0
106 0
107 7
108 24
109 149
110 8
111 0
112 0
113 34
114 1
115 1
116 0
117 6
118 0
119 55
120 1
121 0
122 10
123 1
124 4
125 0
126 51
127 29
128 0
129 29
130 0
131 12
132 0
133 52
134 42
135 6
136 16
137 14
138 61
139 8
140 0
141 0
142 23
143 2
144 0
145 1
146 4
147 0
148 0
149 12
150 1
151 3
152 11
153 13
154 0
155 1
156 0
157 2
158 0
159 69
160 132
161 0
162 1
163 1
164 2
165 1
166 0
167 1
168 4
169 0
170 0
171 0
172 0
173 10
174 0
175 54
176 11
177 10
178 27
179 3
180 21
181 1
182 3
183 37
184 173
185 15
186 43
187 9
188 31
189 6
190 0
191 1
192 7
193 367
194 0
195 51
196 0
197 2
198 0
199 1