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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 11

1893 - Hannover : Hahn
11 Städte mit 100 T. E. und darüber: 1. Rio de Janeiro 800 T.e. 6. "Pernambuco 2. Buenos Aires ü. 500 „ 7. "ßiirta 3. "Montevideo 222 „ 8. "Valparaiso 4. "Bahia 200 „ 9. "Bogota 5. "Santiago 190 „ 190 T. 100 „ 100 „ 100 „ §. 4. Wittel-Amerika. (Das Festland gegen 1/2 Mill. qkm., die großen Antillen über 200000 qkm., die übrigen Inseln 25000 qkm.) Mittel-Amerika beginnt mit der (45 km breiten) Landenge von Panama und reicht bis zum Busen von Tehuantepec. Mit den beiden halbinselartigen Ausbuchtungen von Iucatan und Honduras [on..] erinnert es in der Form an den Rücken eines Kamels. Die Cordilleren von Mittel-Amerika erreichen nicht die Höhe des Mont Blanc, haben aber wie die Anden von S.-Amerika eine Reihe von Vulkanen aufzuweisen. An zwei Stellen finden sich Einsenkungen. Die Panamabahn überschreitet nur 80 m Höhe und noch niedriger ist die Senke, deren Richtung der Nicaraguasee [gw] mit seinem Abfluß, dem (bis auf eine Stelle) schiffbaren San Juan, bildet. Nachdem die Arbeiten am Panamakanal — hartes Gestein, ungesundes Klima — aufgegeben sind, haben die Amerikaner den Bau des Nicaraguakanals in Angriff genommen. Der weite Jnselkreis kränzt das Amerikanische Mittelmeer, das durch die Annäherung von Euba an Iukatau in den Mexikanischen Busen und das Caribischemeer geteilt wird. — Die Inseln bilden ein Gegenstück zu den ö. Gebirgen S.-Amerikas, nur der äußere Kranz der Kleinen Antillen und die Bahamagruppe sind ein Werk der Korallen. Die Vegetation ist bei reichlichem Niederschlag und hoher Temperatur im allgemeinen sehr üppig; manche Strecken — O.-Küste des Festlandes — sind dabei aber auch von Fieberluft geplagt. Die Plantagenwirtschaft steht besonders auf den Inseln in großer Blüte: Zuckerrohr (Jamaica-Rnm), Tabak (Havana), Kaffee, Baum- wolle, Kakao.

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 104

1893 - Hannover : Hahn
104 Der Boden ist alter Meeresgrund, durch säkulare Hebung trocken gelegt. Wo die Sandmassen mit Thon gemischt sind, ist die Frucht- barkeit sehr bedeutend, so namentlich am Fuß der Gebirge in Schlesien, Sachsen, Westfalen. Gegensatz zwischen den Sandhügeln der Lüne- burger Heide und den Thälern derselben, in welche die Thonmassen herabgeschwemmt sind. Im N. finden wir die Geestlandschasten, die aus Dünen und Flugsand gebildet und deswegen unfruchtbar sind. Dahinter der Marschgürtel (bis 20 km, in Holland bis 40 km breit). Ungeheure Fruchtbarkeit desselben. Sehr wichtig sind die Stellen, wo der ursprüngliche Felsboden zu tage tritt: die Kalkberge bei Rüders- dorf (ihre Bedeutung für die großen Berliner Bauten), die Steinsalz- und Gypslager von Sperenberg, s. von Berlin, die Gypslager von 'Lüneburg, wo sich zugleich eine wichtige Salzquelle findet. Man unterscheidet zwischen Ostdeutschem Flachland und West- deutschem Tiefland. I. Das Ostdeutsche Flachland, ö. der Elbe, ist von 2 niedrigen Erhebungen durchzogen. 1) Der Baltische Höhenzug beginnt in Rußland mit der Walda'i-Höhe und durchzieht die Landschaften an der Küste des Balti- schen Meeres bis zum C. Skageu. Er überragt nur um ein weniges die Ebene; unter den zahlreichen Kuppen ist der Turmberg in Westpreußen mit 330 m am höchsten. Durch die Bodengestaltung wird der Abfluß der Gewäfser vielfach gehindert und weite Seenplatten (Preußische, Pommersche, Mecklenburgische), z. T. von großer land- schaftlicher Schönheit, bedecken den Zug. Die großen Ströme (Memel, Weichsel, Oder) durchbrechen ihn, während auf dem Landrücken felbst sich nur kleine Flüsse bilden konnten: Pregel, Passarge, Persante, Warnow, Trave. Durch die Städte an den Mündungen sind aber diese kleinern Flüsse ebenfalls von Wichtigkeit. Auf der jütischen Halbinsel ist der Höhenzug von tiefen Senken durchsetzt: die Eid er mit dem Ei d erkanal, der Meeresdnrchbrnch im Lim Fjord. — 2) Der Karpatische Höhenzug ist durch die obere Weichsel von den Karpaten getrennt. In der Polnischen Platte hat er die weiteste Ausdehnung und steigt hier bis 650 m. Dann zieht er schmal und niedrig, ohne stetigen Zusammenhang, nach N.-W. und endigt auf der l. Seite der Elbe nahe deren Mündung. Hervorzuheben sind die Höhen von Tarnowitz mit reichem Ertrag an Steinkohlen

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 199

1893 - Hannover : Hahn
199 Für die Entwickelung bedeutender Ströme ist auf der schmalen Insel nicht Raum. Überhaupt haben sich nennenswerte Flüsse, von der Themse abgesehen, nur in n.-s. Richtung bilden können. So der Severn (s. o.), ferner Trent und Ouse [ü§], welche das Nord- englische Bergland umspannen und zum meerbusenartigen Hnmber [hömbr] zusammenfließen. Der bedeutendste Fluß, die Themse, bildet an der Mündung vorzügliche Häfen, die, in der Nähe des Festlandes gelegen, die Weltstadt London haben erblühen lassen. Trotz der Kürze sind die Flüsse für den Verkehr brauchbar, weil sie infolge des reichen Niederschlags wasserreich sind, und die Flut, welche zweimal täglich in die Mündungen einstürmt, diese zu tiefen Golfen ausgefeilt hat, so daß sie große Seeschiffe weit in das Innere tragen. Lage von Liverpool [pul] an der Mersey [jjt]. Produkte: Das Flachland ist gut bebaut und liefert dem Acker- bau und der Viehzucht reichlichen Gewinn. Von viel größerer Bedeutung für das Land sind indessen die Gebirgsschätze geworden. In der Steinkohlen- und Eisenproduktion steht Großbritannien an der Spitze aller Länder der Erde und übertrifft N.-Amerika, das die zweite Stelle einnimmt, um das doppelte. Eine Unzahl von Fabriken, die heimische und eingeführte Produkte (Baumwolle, Wolle) verarbeiten, bedecken das Land und hüllen ganze Gegenden in dunkle Rauchwolken: Manchester-Salford smäntschestr-sälförd^, * Sheffield [fdjeffllb], ^Bir- mingham [bönninghäm] u. a. Die Ausfuhr der hier verfertigten Pro- dukte erfolgt nach W. über Liverpool, nach O. über Hnll [höll] am Humber. * Newcastle [njüfa^I] ist Ausfuhrort für Steinkohlen und Eisen. Gegen diese Häfen treten selbst die an der S.-Küste trotz ihrer trefflichen Gestaltung in der Bedeutung für den Handel zurück. 'Dover ist hier als Überfahrtsort nach Frankreich Calais) wichtig, «Southampton [ßanshämpln] wegen der bequemen Verbindung mit London als Ans- gangspnnkt für eine Reihe von oceanischen Dampferlinien. Auch in Wales hat man in letzter Zeit die Bodenschätze (Eisen, Kohlen) gehoben: °Swansea [fnäit&i]. Von geringer Bedeutung für die Ausbeute an Metallen ist Eornwall. In Schottland liefert das Niederland den meisten Ertrag sowohl in Ackerland und Weiden als besonders in Kohlenlagern und Eisen: Großartige Eisenindustrie von Glasgow [gläßgo]; die Hauptstadt ^ Edinburgh. Die Hälfte der Bewohner des Landes drängt sich in dem Niederland (— V18 Schottland) zusammen.

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 42

1893 - Hannover : Hahn
42 Vergleiche die s. Glieder Europas mit den eben beschriebenen: Arabien mit Spanien, Vorder-Indien mit Italien, Hinter-Indien mit der Balkanhalbinsel. g. Der Ostindische Archipel besteht aus 4 größern und einer Menge kleinerer Inseln. — Der vulkanische Boden erzeugt bei großer Feuchtigkeit und Wärme eine üppige Pracht der Vegetation, wie wir sie nur noch im tropischen Küstengebiet Brasiliens finden. Wälder mit kostbarem Holz. Kaffee auf Java. Edle Gewürze auf den Molukkeu. Auch Bodenschätze bergen die Inseln, besonders Kohlenlager, die aber noch wenig genützt werden. An vielen Orten freilich macht sich ein ungesundes Klima geltend. So ist von der fruchtbarsten und bevölkertsten Insel Java die ganze flache N.-Küste bis auf deu Küstenstrich von * Surabaja äußerst ungesund und nur die Wichtigkeit der Snndastraße bedingt die Lage von *Batavm (die ganze S.-Küste hat keine Häfen). Der vulkanischen Natur verdankt das „Thal des Todes" seine Entstehung. Der äußere Kranz wird gebildet durch Sumatra, Java und die Kleinen Sunda-Inseln; n. davon liegt Borneo, die größte von allen (— Skandinavien), die größte Jusel der Erde überhaupt*), Celebes [lebes] und die Molukkeu; noch weiter n. die Phi- lippinen, die nach Formosa sich fortsetzend das Südchinesische Meer einschließen. An das N.-Ende Sumatras schließen sich im N.-W. die ebenfalls vulkanischen Nikobaren und Andamanen, die aber von geringer Bedeutung sind. h. China ist im S. von einzelnen Ausläufern Hochasiens durch- zogen, welche ein reichbewaldetes Fruchtlaud mit guten Häfen (Eanton) bilden. — Der n. Teil Chinas ist eine weite Fruchtebene, die vom Hoangho [Ijo] und Jangtsekiang durchströmt wird. Der Hoangho (d. i. gelber Fluß) entspringt im Innern Hoch- asiens, durchbricht den Kueulun und gelangt nach einer weiten n. Ausbiegung in die Ebene, um dann nach verhältnismäßig kurzem Lauf ius Gelbe Meer zu münden. Die Schutt- und Sandmassen, welche er mit sich führt, haben sein Bett in der Ebene derartig erhöht, daß es sich leistenförmig über die Umgebung erhebt und nur hohe Dämme die Wasser zusammenhalten. Verheerende Überschwemmungen beim Durchbrechen der Dämme.2) ') Die Polarländer sind dabei nicht in betracht gezogen. 2) Man kennt 11 große Stromlaufveränderungen in historischer Zeit, die letzte 1889.

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 244

1893 - Hannover : Hahn
244 einer der Teile wenig ausgebildet, so nennen wir den Fluß anormal gebaut. Schwemmlandbildungen an der Mündung, die durch die vom Strom hier abgelagerten Erdmassen (Sinkstoffe) entstanden sind, nennt man Deltas. Die Gabelung des Flusses, die dabei meistens ein- tritt und den Namen hervorgerufen hat, gilt heute als unwesentlich und kann ganz fehlen. 52) Seenbildung wird durch Hemmnisse verschiedener Art her- vorgerufen, die das abfließende Wasser anstauen. Nach vollständiger Durchsägung des Hemmnisses muß das Seebecken verschwinden. Waren die Vertiefungen bereits vorhanden, so haben wir De- Pressionsseen; wo sie durch Aufschüttung eines Dammes aus fremdem Material entstanden, Abdämmungsseen. Außerdem unterscheiden wir Reliktenseen, Reste vom Meerwasser, das einst das Land überflutete. Haben die Seen Zuflüsse und verlieren sie den Überschuß an Wasser nur durch Verdunstung, so daß der größte Teil der salzigen Bestand- teile zurückbleibt, so bekommen sie allmählich salziges Wasser. — Ur- sprünglich salzige Seen werden süß, wenn sie von einem Fluß durch- strömt werden, weil die salzigen Bestandteile nach und nach abfließen, ohne wieder in der Stärke ersetzt zu werden. Werden stehende Gewässer mit Pflanzenresten erfüllt, die infolge verschiedener Einflüsse nicht ganz verwesen, sondern nur mehr oder weniger hnmisiciert werden, so entstehen Moore. 53) Fjorde sind thalartige Buchten, welche an Steilküsten unter senkrechtem (oder steilem) Winkel in das Land eindringen, wo sie sich gewöhnlich verästeln. Es sind Querthäler des Gebirges, die durch Erosion erweitert, unter den Meeresspiegel tauchen. 54) Zerstörende und wiederaufbauende Wirkungen des Meeres. Dünen- und Lagunenbildnng findet an der Flachküste statt. — Der von der Flut am Strande zurückgelassene Sand wird, wenn er trocken geworden ist, landeinwärts getragen. Wo er an einem Hindernis sich anhäuft, bildet er einen Dünenhügel. Oft schließen sich die Dünenhügel zu Dünenwällen zusammen. Wo die Dünen vernichtend landeinwärts wandern, sucht man sie durch Anpflanzungen (Strandhafer) zu befestigen.

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 164

1893 - Hannover : Hahn
164 di Roma mit ihren vielfachen Resten aus dem Altertums und die Ca m Pag na felice [tjcfje] um den Golf von Neapel. Die eigentlich ebenen Striche an der Küste bieten gerade kein erfreuliches Bild. Zu ihnen gehören die Maremmen in Toseana und die Poutiuischeu Sümpfe in Latinm. 1) Die Maremmen längs der Küste von Toscana (2—31/2 M. breit) bilden eine heidereiche, von weiten Sümpfen durchsetzte Niederung und fiud durch Anstauung von Flußwasser infolge einer Bodeuauschwel- luug und der Dünenbildung an der Küste entstanden. — Die Ver- wesung der üppig wuchernden Pflanzen verbreitet im Sommer einen entsetzlichen Geruch (Malaria)^). Daher kauu auch an den günstigen Stellen nur wenig Ackerbau getrieben werden; im Winter dagegen sind sie Tummelplatz der Herden, die im Sommer auf dem Gebirge weideten. — Man bemüht sich gegenwärtig, die Entfumpfuug dieser Gegenden herbeizuführen. 2) Die Pontinifchen Sümpfe (etwa 45 km lang, 7—15 km breit) an der Küste Latinms sind grüne, üppige, zum großen Teil versumpfte Wiesen (mannshohes Gras, Weidengebüsch), wo Büffel, Hirsche, Eber ?c. hänfen- Den Menschen vertreibt aber die Malaria; nur einzelne Wirtshäuser findet man an den Straßen, sonst wenige, vom Fieber verzehrte Menschen. — Entstanden sind sie durch die Gebirgsgewässer, die keinen Abfluß fiuden. Da die Ebenen im W. liegen, so können sich größere Flüsse auch nur nach dieser Seite hin entwickeln: Arno, Tiber mit Chiana [f] (der Chianakanal nach dem Arno) und Voltnrno. Wo der südliche Apennin die O.-Küste verläßt, bildet sich die vom Osauto durchslosseue Ebene von Apulien, die fruchtbar und gut angebaut ist. An die eigentliche Halbinsel lehnt sich im N. die Lombardische Tiefebene gleichsam als kontinentale Zugabe, wie Sicilieu im S. als maritime erscheint. 1) Die Lombardische Tiefebene, eine frühere Bucht des Adriatischen Meeres, ist aus dem Geröll der Alpen- und Apenninflüsse aufgebaut. Die Flüsse sind durch Dämme eingefaßt, die bei zunehmender Versandung des Flußbettes immer wieder erhöht werden müssen, so Jetzt ist von der Campagna nur Vio bebaut, das übrige Steppe (Viehzucht) mit der Malaria. Eine Besserung wird erst eintreten, wenn an Stelle der Groß- grundbesitzer ein tüchtiger Bauernstand tritt. — 2) Durch Anpflanzung des anstra- tischen blauen Gummibaums wird sie jetzt vermindert.

7. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 243

1893 - Hannover : Hahn
243 49) Verwitterung nennen wir den Vorgang, durch den die Gesteine unter dem Einfluß von Luft und Wasser zerstört werden. Der Kohlen- und Sauerstoff iu der Luft wirkt zersetzend, während die Wirkung des Wassers rein mechanisch ist. Gewöhnlich finden beide Wirkungen zu gleicher Zeit statt und unterstützen sich gegenseitig bei der Zerstörung, die auch durch den Temperaturwechsel begünstigt wird. Die Gesteinstrümmer, die durch freien Fall, durch Lawinen oder Gewässer zur Tiefe befördert werden, häuften sich oft zu Schutt- kegeln zusammen. Die Vereinigung mehrerer Schuttkegel giebt Schutthalden. Bei den ältern Gesteinen — Granit, Syenit, Porphyr, Gneiß — bilden bei der Zersetzung die Absouderungsklüfte nicht selten ein regel- mäßiges Netz, so daß durch die Verwitterung regelmäßige Blöcke abgelöst werden: Blockbildung. Wittert die Unterlage fort, so stürzen die Blöcke in wildem Chaos über einander und bilden ein Felsmeer. Oft bleiben einzelne Teile mit den sonderbarsten Formen stehen, die dann die Volksphantasie mit Namen wie „Teufelskanzel", „Teufelsmauer", „Großvaterstuhl", „Königsstuhl" u. a. belegt hat. Bei Auflösung und Wegführung fester, besonders leicht löslicher Bestandteile im Innern (Kalk, Gyps) der Erde tritt Höhlenbildung ein, die oft eine große Ausdehnung annimmt (die Adelsberger Grotte ist 5,5 km lang). Sickert kohlensäurehaltiges Wasser mit (aufgelöstem) kohlensaurem Kalk hinein, so bleibt bei Verdunstung des Wassers ein Teil vom Kalk an der Decke hängen, während der andere sich ablagert, wo die Tropfen niederfallen. So bilden sich eiszapfenförmige Gebilde, die einander entgegenwachsen, oben Stalaktiten, unten Stalag- miten genannt: Adelsberger Tropfsteinhöhle. 50) Die Thalbildung geht infolge der Verwitterung und der Thätigkeit des fließenden Wassers (Erosion) vor sich; auch die härtesten Gesteine leisten nicht genügenden Widerstand. Durchsägt der Fluß ein Gebirge, so nennen wir dies Durch- bruch; unfertige Thalwege werden durch Wasserfälle, Strom- schnellen (Einengung des Stroms) und Katarakte (Felsenreste im Strom) bezeichnet. Strudel und Wirbel sind die Folge von Un- ebenheiten im Flußbett, die es nicht der ganzen Breite nach durchsetzen. 51) Bei einem Fluß unterscheidet man: Oberlauf (Überschuß au erodierender Kraft), Mittellauf (Geschiebelast und Erosionskraft ziemlich gleich), Unterlauf (der Absatz überwiegt die Erosion). Ist 16*

8. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 245

1893 - Hannover : Hahn
245 Wo ein Sinkstoffe führender Strom der Brandung begegnet, setzen beide ihre Sedimente ab. So entsteht eine Sandbarre, die bald mit ihren Spitzen über die Meeresfläche taucht. Durch Verbindung der erhabenen Stellen unter einander und mit der Küste entsteht eine Land- zuuge, Nehrung, Lido u. dgl. genannt. Die abgeschnürten Meeresteile, die bald durch das Flußwasser ausgelaugt werden, nennt man Lagunen (Italien) oder Haffe (Ostpreußen). Säkulare Hebungen und Senkungen. Die Hebungen und Senkungen von Strandlinien, welche erst im Lauf von Jahrhunderten ein wahrnehmbares Maß erreichen, nennt man säkulare. Sie scheinen ihren Grund in dem Gegensatze von Denudation und Sedimentablagerung zu haben. Die mehr belasteten Teile der Erd- rinde sinken, die anderen steigen. Wo der Gegensatz sehr groß ist, treten wohl auch Spaltungen und Verwerfungen ein, die zuweilen vulkanische Eruptionen zur Folge haben. Andere erklären sie aus den Veränderungen, die aus der weiteren Zusammenschrumpfung der Erde infolge der Abkühlung er- wachsen. 55) Halbinseln bilden sich durch Ab- und Angliedernng. Die abgegliederten setzen die Bodenbeschaffenheit fort, welche sich auf dem benachbarten Festlande findet; die angegliederten sind voll- ständig selbständige Individuen, die durch Anschwemmungen mit dem Festland verbunden sind. 56) Inseln nennt man die kleinern vom Meer umgebenen Land- stücke im Gegensatz zu den großen Landmassen oder Kontinenten. Man unterscheidet kontinentale und oceanische (ursprüngliche) Inseln. Die kontinentalen Inseln stimmen in der Oberslächensorm und dem inneren Bau mit dem Festlande überein. Viele sind erst in jüngerer (geologischer) Zeit vom Kontinent losgerissen: Abgliede- ruugs-Jnseln. Die oceanischen Inseln sind im Meer entstanden ohne je mit dem Festlande im Zusammenhang gestanden zu haben. Sie sind ent- weder durch vulkanische Thätigkeit über die Meeresfläche emporgehoben (vulkanische Inseln) oder bilden die Reste eines versunkenen Kontinents (Restinseln), oder sie sind das Werk von Korallen (Korallen-Jnseln). 57) Korallenriffe sind durch unzählige kleine Tierchen, ver- mittelst des Kalkes, den sie ausscheiden, aufgebaut.

9. Abt. 2 - S. 698

1830 - Hannover : Hahn
698 Asien. als Lehn gegeben, nach dem Aussterben derselben von Venedig 1473 in Besitz genommen und 1571 von den Türken erobert. Nikosia ist die Hauptst., im Innern, 16,0000. Sitz eines Griech. Erzbischofs und Arme- nischen Bischofs.— Die wichtigsten Küstenstädte sind: Famagusta in O., Baffo in W>, Larnika in S., letztere am bedeutendsten, 5000 E. Arabien. Größe sehr ungewiß 45 bis 55,000 ¡0.. M., da die Gränze in N. gar nicht bestimmt ist. Die äußersten Punkte sind in Sw. am Ein- gänge in den Arab. Busen — 12° 40'; in So. das Vorgebirge Ras el Had und Müssen dom, letzteres am Anfänge des Persischen Bu- sens; in Nw. die Stadt Suez — 30°; jedoch erstreckt sich der Na- me Arabien noch einige Grade weiter gegen N. Im Ganzen ein sehr unbekanntes Land: in R. ist völlige Sandwüste, das Innere ist Hoch- land, Nedsched, welches nach drei Seiten zur Küste abfällt und von Gebirgen, die aber die Schneelinie nicht erreichen, durchzogen wird, bloße Steppe oder Wüste mit kleinen Steppenflüßchen, von denen keiner das Meer erreicht (der größere Fluß Aftan auf den Karten eristirt gar nicht). Die Beschaffenheit dieses Hochlandes ist ganz dem von Iran gleich, jedoch erreicht es nirgend eine solche Höhe, wie in Afganistan oder Mittelasien. Der Ausdruck Tehama bezeichnet das flache Küstenland, welches sich mit wenigen Ausnahmen um die ganze Halbinsel zieht, und gleich dem Persischen Küstenstriche immer mehr sich erweitert, so daß die Häfen nach und nach versanden. Steile Gebirge umschließen den Rand des Hochlandes, enthalten aber in ihren bewässerten Thälern die fruchtbarsten Gegenden des Landes, da die Küste selbst aus dürrem Sande besteht. Vulkane kennt man nicht, aber die W. Küste zeigt in mächtigen Lavaschichten und Spuren alter Erdbrände, hinlänglich die Ausbrüche früherer vulkanischer Thätigkeit. Die Araber reden auch noch von rauchenden Inseln und alte Geschicht- bücher erwähnen wirkliche Vulkane an der W.küste. Der Arabische Busen oder das Rothe Meer, 300 M. lang, bis 35 M. breit, welches in N. sich in die beiden Busen Bahr el Kolsum in W. und Bahr el Akkaba in O. theilt, ist an den Küsten voll Koral- lenriffen, Klippen, Inseln und Sandbänken, daher für die Arabischen Schiffer, die sich ungern weit vom Lande entfernen, höchst gefährlich. Im Alterthume reichte es weiter gegen Norden. Meilenlange Thäler, jetzt bloßer Sumpfboden, erleichterten damals die Anlage »on Kanä- len, die den Nil mit demselben verbanden. Sein Wasserspiegel steht zur Fluthzeit 30 F. höher als das Mittelmeer, von dem es durch eine 15 M. weite Sandwüste und niedrige Felsenreihen getrennt ist. Die etwa 5m. breite Straße B ab el Mandel (Thor der Gefahr) verbindet es mit dem Busen von Aden und dem Arabisch Indischen Meere. Der Persische Busen oder das Grüne Meer, ist etwa 130m. lang, aber über 50m. breit, und sein Eingang, die Straße von

10. Abt. 2 - S. 830

1830 - Hannover : Hahn
830 Nordamerika. fließt durch die Straße Sr. Marie, die einen 60 F. hohen Wasserfall enthalt, in den 760 Q. M. großen Auronen See, den der Fluß und kleine See Sr. Llair und die Straße Derroir mit dem Erle See — 507q.m.vereinigt. Durch den Niagarafluß steht er mit dem 582q.m. großen Ontario See in Verbindung. Vor diesem See ist der berühmte Niagara Wasserfall. Der Fluß bildet hier eine Infel zwischen 200f. hohen Felsenwänden und stürzt über 4000f. breit in zwei Armen, deren westlicher fast 2000f., deren östlicher aber nur etwa 1050 F. breit ist an der W. Seite 144 F. an der O. Seite 164 F. hoch mit ungeheurer Wasser- masse und entsetzlichem Toben herab. Meilenweit hört man das Brausen und dichter Nebel ruht auf der erhabenen Szene. Der Abfluß des Onta- rio ist der Sr. Lorenz, bis zur Mündung des Utawas ehemals Rarara- gui genannt, 140 M. lang, mit reizenden Umgebungen. In der Hälfte feines Laufes wird er schon Im. breit, erweitert sich bis auf 20m., bil- det 3 Seen und kann über 80 M. weit von Seeschiffen befahren werden. Er nimmt von W. her verschiedene bedeutende Flüsse z.b. den Urawas, seinen größten Nebenfluß, der aus dem Timmiskamie See kommt, Ver- stärk, Richelieu, Saguenay, den Abfluß des Sr. John Sees, auf, die nebst anderen Gewässern auch große Fälle bilden; so stürzt der Monrmo- reney 240 F. und der Lhaudiere 130 F. hoch herab. Im Innern sind die Seen Nipissing, Abbiribbi, Shallow (schallo) und viele andere kleinere, die gegen N. oder S. Abflüsse haben und dadurch das Land äußerst was- serreich machen. Die Wasserstraße vom W. Ende des Oberen Sees bis zur Mündung des Lorenz ist 436m. lang und wird nur durch die beiden Wasserfälle unterbrochen; zur Umgehung des Niagarafalles hat man einen über 9 M. langen Kanal aus dem Erie nach dem Ontario See gezogen. Der Lhamplain See in O. des Lorenz berührt die Granze in S. und schickt den Fluß Sorel zum Lorenz. Diese Wassermenge, die großen Wal- dungen und der Mangel an Anbau, besonders nach dem Innern zu, ma- chen das Klima um Vieles rauher, als es der Lage nach sein sollte. Be- merkenswert!) ist es, daß der Winter im Innern nicht so dauernd sein soll, als in den östlicheren Gegenden. Der Winter ist sehr strenge, beson- ders in der nördlichen Hälfte, wo noch der Branntewein gefriert, aber groß ist auch im Sommer die Wärme und daher ein ungewöhnlich schnel- les Wachsthum der Pflanzen. Sommer und Winter wechseln, wie in al- len kalten Ländern, schnell mit einander; jedoch bemerkt man, daß das Klima jetzt um Vieles milder wird, so daß z.b. im Jan. 1825 die Kälte nicht oft über 6° stieg. Der Boden ist zum Theil überaus fruchtbar, je- doch giebt es auch große Moräste und dürre steppenartige Flächen. Die einheimischen Produkte sü:d ganz denen im Indianer Lande gleich: Reich- thum an Holz, wilden Thieren, Geflügel und Fischen; aber außer den dort genannten bemerken wir hier noch den Zuckerahorn, stark zur Zuk- kerbereitung benutzt, die Sprossenfichre, die ein gesundes Bier giebt, ei- nen Gifrbaum (Mm» vernix), dessen Blätter tödtlich, ja dessen Ausdün- stungen selbst betäubend sind, die Klapperschlange, sehr häufig auf den
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