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1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 83

1893 - Hannover : Hahn
83 geschlossene Einheit bildet, unterscheiden wir das sich daran schließende Gebirgsland, die deutschen Mittelgebirge und das Tiefland an der Küste. A. Das Alpengebiet. §. 39. Nicht das ganze Alpengebiet gehört Mitteleuropa an: die W.-Alpen bilden die Grenze zwischen Frankreich und Italien, die ö. Ausläufer reichen in die Karpatenlandschaften hinein. Im allgemeinen nimmt nach O. die Breite zu, die Höhe vermindert sich. Ähnlichkeit der Gestalt mit einem Füllhorn. Im S. erhebt sich das Gebirge gleich einer Riesenmauer steil aus der Lombardischen Ebene. Vorzüglicher Überblick vom Turm des Mai- länder Doms. Auch im W. (Rhone) und im O. (Donau) sind die Alpen von Tiefebenen gesäumt, während im N. Hochebenen vorlagern, welche zu den deutschen Mittelgebirgen hinüberführen. Besiedelung der Mittel- und O.-Alpen durch Deutsche infolge des allmählichen Anstiegs, nur wo das Etschthal im S. eingreift, italienische Bevölkerung. An die centralen Hochalpen, welche aus älteren Gesteinarten (Granit, Gueis) bestehen, schließen sich aüf beiden Seiten jüngere Gesteine von Schiefer, 'Kalk und Sandstein an, welche meistens durch tief einschneidende Längsthäler (Rhone, Rhein, Salzach, Enns) von dem Mittlern Hauptzuge getrennt sind. Nach dem vorherschenden Kalkgestein heißen sie Kalk alpen; sie begleiten an der äußeren Seite das Hochgebirge in wechselnder Breite ununterbrochen von "Marseille bis Wien, während sie im S. erst beim Lago Maggiore beginnen, aller- dings um in zunehmender Breite dann bis zum ö. Ende zu ziehen. Dem Umfange nach werden die Alpen vom Skandinavischen Gebirge um mehr als die Hälfte übertroffen *), stehen aber vermöge der Höhe (Galdhöpig 2600 vi; Mont Blanc 4800 m) an Masse jenem nicht viel nach. Für den Verkehr sind sie bei den weit hineinreichenden Thälern kein ernstes Hindernis. I. Die W.-Alpen beginnen bei der Senke von Savona, die sie vom Apennin scheidet, und ziehen zuerst in w., dann in n. Richtung bis zum Genfer-See. Senke am O.-Fnß des Mont Blanc. Hart am ö. Abhänge (steiler Abfall nach Italien) zieht sich der Wasser- und länderscheidende Hauptkamm mit einer Reihe von Gipfeln hin; doch tritt derselbe vor den massigen Stöcken im W., wo das Gebirgsland bis in die Nähe der Rhone reicht, oft erheblich zurück. ') Auch der Ural hat eine größere Ausdehnung. 6*

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 102

1893 - Hannover : Hahn
102 Die böhmisch-mährischen Länder sind im ganzen fruchtbar, be- sonders in der Elbgegend (hier die dichteste Bevölkerung). Wichtig für das Land sind auch die Bodenschätze: Steinkohlenlager (^Pilsen). Silber; böhmische Granaten, Porzellan- und Glaswaren. Die vulkanischen Erhebungen am N.- Rande weisen eine Reihe wichtiger Heilquellen auf: Teplitz, Karlsbad, Marienbad, Franzensbad. 4) Der N.-Rand selbst wird dann gebildet durch das Erz- gebirge, das Elbsandsteingebirge und jenen Gebirgszug ö. von der Elbe, den man auch im ganzen die Sudeten zu nennen pflegt. a. Das Erzgebirge ist durch ein niedriges Plateau, das Elstergebirge (Verbindung von 'Eger nach "Leipzig) vom Fichtel- gebirge getrennt. In n. - ö. Richtung hinziehend, fällt es nach S.-O. steil zum Egerthal ab, während es sich nach N.-W. allmählich zur Tiefebene senkt. Hier fließt die Mulde (Freiberger und Zwickauer Mulde) der Elbe zu und mündet unterhalb 'Dessau. Die höchsten Erhebungen sind naturgemäß am s.-ö. Rande: der Keilberg (1250 m). Die Bewohner treiben außer dem Ackerbau hauptsächlich Industrie (Spitzenklöppelei), nachdem der frühere Erzreichtum (Name des Ge- birges) geschwunden ist. Großartiger Bergbau (Silber) wird noch in dem tiefer gelegenen 'Freiberg betrieben, doch auch hier mit großen Schwierigkeiten; daher der rege Besuch gerade der Freiberger Berg- akademie. Reichern Ertrag liefert heute die Region der Steinkohlen am Fuß des eigentlichen Gebirges: Kohlenlager von 'Zwickau und "Chemnitz, sowie in der Nähe von "Dresden. Sachsens Industrie verdankt den- selben ihre Blüte. Fabrikstädte des Landes. d. Elbsandstein- und Lausitzer Gebirge bilden eine Senkung im Zuge (Pforte von Sachsen nach Böhmen) und reichen vom N.-O.-Fuß des Erzgebirges (Paß von Nollendorf) bis zur Görlitzer Neiße («-Görlitz - «Zittau -' Reichenberg). Die Gewässer der Elbe und die ihr zuströmenden kleineren Flüsse haben sich tief in die weichen Massen des Elbsandsteingebirges eingegraben und wundervolle Formen geschaffen: „Sächsische Schweiz" (Königstein, Lilienstein, Bastei). Der König- stein ist befestigt und deckt die wichtige Elbstraße. Bis ins vorige Jahrhundert war das Elbthal ganz unzugänglich, und deswegen führte früher der Hauptweg von Pirna (Lager der Sachsen 1756) über die Nollendorfer Höhen (Schlacht bei Kulm 1813). Die weichen Gesteine liefern ein vorzügliches Baumaterial und finden in Berlin und Hamburg vielfach Verwendung.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 144

1893 - Hannover : Hahn
144 Bodenbildung und Bewässerung: Der Karpatenzug beginnt auf der l. Donauseite bei ° Preßburg, wo das Leitha-Gebirge (Ausläufer der Alpen) an das r. Ufer tritt. (Das militärisch wichtige Thor von «Preßburg.) Nach einer weiten Bogenbilduug (s. die Karte) berührt er zum zweitenmal das l. Donauufer bei Orsowa [orfch]. — Im S.-O. umschließt der Karpatenzug das Siebenbürgische Erzgebirge, im N.-W. die Oberungarischen Gebirge, während zwischen diesen beiden Gebirgs- gruppen das Tiefland bis an die Karpaten herantritt. . a. Der Westflügel der Karpaten zieht von der Preßburger Pforte in u-ö. Richtung zwischen March und Waag. Es ist eiu schmaler, niedriger Rücken, der im s. Teil den Namen der Kleinen Karpaten führt. b. Die Beskiden haben dann ö. Richtung und reichen bis zum Poprad. Am u. Abhange breiten sich gewaltige Salzlager aus, welche z.t. den Wohlstand Galiziens bedingen: Wieliczka [tüjelitfdjfa], Bochnia. Auch große Steinkohlenlager (Fortsetzung der schleichen) hat das Land aufzuweisen. Petroleum. c. Das Ober ungarische Gebirgsland wird von dem W.- Flügel der Karpaten und den Beskiden umspannt.und füllt den Raum ö. der Waag bis zur Theißebene aus, im S. bis zur Donau reichend. — Im Thale der Gran, die das Gebirge in n.-s. Richtung durchfließt, sowie in ihren Nebenthälern wird viel Bergbau getrieben, dessen sich besonders Deutsche befleißigen: Schemnitz, Kremnitz. — Im ö. Teil des Gebirges streicht in n.-s. Richtung ein mit Lavaströmen und er- loschenen Vulkanen bedeckter Bergzug, das Hegyallya- [fjebbjatja] Gebirge, welches im s. Teil mit Weingärten bedeckt ist, die die vor- züglichsten Trauben liefern: Tokay. d. Im n. Teil des Oberungarischen Gebirges, am S.-Fnß der Beskiden, erhebt sich, durch Thäler ganz abgesondert, der Gebirgsstock der Hohen Tatra. [Den w. Teil umspannt gabelförmig die Waag (s.) mit einem Nebenfluß [Arwo| (it.); den ö. der Dnnajec [tz] (n.) mit seinem Nebenfluß Poprad (f.).] Die steil aus der Ebene ansteigende Granitmasse mit den dunkelgrünen Bergseen (Meeraugen) und den turmartig emporstrebenden Gipfeln gewährt einen großartigen Anblick. Die Lomnitzer- (2650 m) und Gerlsdorfer-Spitze (2647 m) sind die höchsten Erhebungen im ganzen Karpatensystem. e. Das Karpatische Waldgebirge vom Poprad bis zur Theißquelle (si-ö. Richtung) bildet eine Einsenhing im Gebirgszuge. Der Kamm sinkt freilich an vielen Stellen unter 1000 m; aber die

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 198

1893 - Hannover : Hahn
198 b. Das Gebirge von Wales snels^ zwischen dem Bristolkanal und der Irischen See. Es besteht aus hohen, baumlosen Plateaus, die von tiefen Thälern zerschnitten sind und eine Reihe von Berg- gipfeln trügen. Am höchsten ist mit 1100 m der dreigipflige Snowdon [snödn], d. i. Schneeberg, im Centrum der britischen Welt (Ausblick auf alle ehemaligen Jnselkönigreiche). — Auf der Landseite wird das Gebirge fast ganz vom Severn umspannt, die auf demselben entspringt und in s. Richtung dem Bristolkanal zueilt- c. Das Nordenglische Bergland begleitet die Küste der Irischen See. Es besteht fast ausschließlich aus dem Gestein der Kohlenformation und stellt sich als eine Reihe von Gipfeln dar, die mit einander in Zusammenhang stehen. ä. Das Cheviotgebirge ftschiwjet^ hat w.-ö. Richtung und zieht quer durch die ganze Insel. N. vom Cheviotgebirge breitet sich das Schottische Niederland aus, wo Firth of Förth und Firth of Clyde in das Land eindringen (Kanal von Glasgow ^gläsgo^j). 6. Das Schottische Gebirgsland zwischen dem Niederland und dem Caledonischen Kanal zeigt keine Vereinigung zu einer domi- nierenden Gruppe; die höchsten Erhebungen sind über das weite Gebiet zerstreut. — Der Beu-Nevis [nittns] (über 1340 m) ist ein ganz vereinzelter Gipfel mit massigen, stumpfen Formen. Wenige ansehn- lichere Berggruppen lagern an der Stelle, wo man das Grampian- ^grämpjän^ Gebirge zu verzeichnen pflegt.*) — Die höhern Teile bedecken weite, kahle Heiden ohne Baum und Strauch; auf den Bergen breiten sich von Steinblöcken übersäte Moore aus. In den Thälern (angepflanzte) Wälder und Wiesen. N. vom Schottischen Gebirgsland zieht eine Senke mit dem durch große Kosten hergestellten Caledonischen Kanal zwischen Moray-Firth und Firth of Lorn. — ' Jnverneß, die Hauptstadt Nord - Schottlands, am n.-ö. Endpunkt. f. Das Caledonische Gebirgsland n. von der Senke zeigt zum größten Teil kahle, unfruchtbare Bergwilduis, in welcher Berge (bis nahezu 1200 m) mit Heiden und Sümpfen wechseln. Nur an der Küste sind größere Strecken eben. — Das Gebirge setzt sich fort in den Hebriden (der Basaltfelsen Staffa mit der Fingalshöhle), den Orkney- [ni] und Shetlands-Jnseln [fchetlänb]. ') Ein Kettengebirge der Grampians giebt es nicht.

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 239

1893 - Hannover : Hahn
239 42) Vertikale Gliederung der Landmassen. Nach der Höhe der Erdoberfläche über dem Meeresspiegel unterscheiden wir Tief- länder und Hochländer; nach der äußeren Gestaltung scheiden wir die Ebenen von den Bergen und Gebirgen. Tiefländer sind Ebenen bis 500 m (mittlere Höhe der Konti- nente). Sie pflegen auch Hügel, einzelne Berge oder niedrige Land- rücken zu tragen. Nur kleine Strecken im Innern der Kontinente liegen tiefer als der Meeresspiegel: Depressionen. Die tiefste Depression bildet das Jordanthal am Toten Meer (400 m). Nach der Pflanzendecke unterscheiden wir in den Ebenen: Heiden, Pußten, Steppen, Wüsten, Tündern und Kulturland. Die Hochländer (über 500 m) weisen Hochebenen, Berge und Gebirge auf. Das Bergland, welches den Übergang von Tief- und Hochland vermittelt, nennt man Stufenland. Einzeln stehende Berge sind entweder durch vulkanische Ausbrüche entstanden, oder sie stellen Reste eines zerstörten Gebirges dar. Bei den Gebirgen unterscheidet man der Höhe nach Mittel- gebirge (600—2500 m Gipselhöhe) und Hochgebirge (über 2500 m Gipfelhöhe); nach der äußern Form: Kuppen-, Massen- (Plateau-) und Ketteu-Gebirge. Die Kuppengebirge (vorzugsweise vulkanisch) bestehen aus einzelnen kegel- oder domförmigen Gipfeln, die einer regelmäßigen Gruppierung entbehren, zuweilen Reihen bilden. Massen gebirge (Massivs) haben bei unregelmäßiger Form keine ausgesprochene Längsrichtung. Die Kettengebirge, durch Faltungen entstanden, zeigen bei verhältnismäßig geringer Breite eine große Längenausdehnung. 43) Innerhalb des Gebirges unterscheidet man Kämme, Gipfel, Einsattelungen und Pässe. Der Kamm ist die erhabenste Linie auf dem Rücken des Ge- birges. Erhebungen, welche über die Gebirgsmasse hinausragen, nennt man Gipfel; Einsattelungen (Furcheu, Joche) sind Senkungen in der Kammlinie; Pässe bilden die gangbaren Stellen, die in einer Einsattelung über den Kamm hinwegführen. Man unterscheidet danach Gipfel-, Kamm- und Paß höhe. 44) Gesteine. Von den verschiedenen Gesteinen der Erde sind die kristallinischen Schiefer die ältesten; in enger Verbindung mit ihnen finden sich neben anderen besonders Granit und Syenit. Ihre Bildung

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 61

1893 - Hannover : Hahn
_61_ §. 30. Das nordafrikanische Viereck. Den mittleren Raum nimmt die Wüste Sahara ein, umrahmt im O. von den nnbischen und ägyptischen Felsplatten, im S. vom Sudan, im N. vom Atlas und dem Plateau von Barka. — Der Atlas, das Gebirgsland von Sene- gambien und das Alpenland von Habesch erheben sich an den Rän- dern wie gewaltige Eckpfeiler. 1) Das Alpenland von Habesch (= Großbritannien) ist ein weites Plateau, das weidereiche Ebenen aufweist. Den Gebirgs- charakter geben ihm die tief eingeschnittenen Flnßthäler sowie die dem Plateau aufgesetzten Berggipfel (bis 4600 m) und Felsblöcke. Wo die letzteren die Form von Tafelbergen annehmen (Ambas), werden sie vielfach als Festungen benutzt, indem die natürliche Unzugänglichkeit durch die Kunst noch erhöht ist. Den ö. Rand bildet eine n.-s. streichende, schroff abfallende Kette, deren Kammhöhe bis zu 3000 m ansteigt. Nach den anderen Seiten ist der Abfall allmählich; aber ein weiter, menschenleerer (reiche Tierwelt), schwer zu durchdringender Urwald kränzt hier den Fuß des Gebirges und macht es auch nach dieser Seite unzugänglich. Nach W. und N.-W. ziehen, der Abdachung entsprechend, auch die Flüsse: der Sobat, der Blaue Nil (Chartum an der Mündung) und der Atbara eilen zum Nil, kein einziger Fluß geht zum Meer; dagegen trägt ein unwirtlicher Landstrich, der die s. Küste des Roten Meeres bis zum Wendekreise begleitet, dazu bei, die Verbindung dahin zu erschweren. Da die Gipfel die Schneegrenze erreichen, so findet man die Gewächse der verschiedenen Zonen hier auf engem Raum zusammen- gedrängt: oben Gerste und Hafer, unten Zuckerrohr, Kaffee, Baum- wolle u. a. 2) Die Felsplatten von Nubien und Ägypten bilden ein wild zerklüftetes, von zahlreichen Flnßthälern durchfurchtes Gebirgsland. Im S., wo sich weite Ebenen ausbreiten, finden wir eins der üppigsten Grasländer Afrikas (tropische Regen), sonst sind die Landschaften wüst und nähren nur weuige Hirten, die aus Furcht vor der „türkischen" Besteuerung meist in Höhlen leben. Das weiche Gestein des Plateaus (Baumaterial bei den thebani- schen und ägyptischen Riesenbauten) ist vom Nil durchwaschen, der der Länge nach das Gebirgsland durchströmend sich ein tiefes aber schmales Bett (in Nubien ist das Flußthal höchstens 15 km breit) in demselben gegraben hat. Die Granitmassen indessen, welche das weiche Gestein

7. Abt. 2 - S. 693

1830 - Hannover : Hahn
693 Türkisches Reich. Syrien. W. sehr fruchtbar und angebauet, in £>. kahler Fels ist. c) Ein tiefes Thal, elghor, in S. das Gebiet des Jordan, in N. das des Aast, trennt dieses westliche Bergland von dem <l) östlichen Hochlande, welches zur großen Syrischen Wüste übergeht. Von dem mittleren höchsten Theile, dem Libanon, dessen Gipfel beständig Schnee tragt, und von dem sich der Bahr Daves gegen Sw. ins Meer ergießt, fließt nach N. zu der Aasi, der alte Oronres, bricht aber endlich vom Hochlande herab gegen M. zum Meere durch das Gebirge hindurch. Gegen S. strömt der berühmte Jor- dan, der in seinem mittleren Laufe den See von Tabarieh oder Genc- zarech (das Galilaische Meer der Bibel) bildet, durch ein i M. breites ödes Felsenthal dem Todten Meere zu. Ganz in No. ist der Eusrar, westlich davon der Doik, dess vom nördlichen Gebirge herab, wie einige andere kleine Gewässer auf dem Hochlande zwischen dem Jordan und Orontes, in einen See fließt. Das merkwürdigste Gewässer Syriens ist das Todre Meer, ein 12m. langer, 3m. breiter See, im mittleren Thale, welches hier einige Meilen breit und von nackten, schauerlichen Gebirgen um- schlossen ist, in einer Einöde, die durch Arabische Rauberhorden noch ab- schreckender gemacht wird. Das Wasser des Sees ist stark gesalzen, ohne Fische, ja selbst ohne Schilf am Ufer. In der Umgegend ist Steinsalz, Schwefel, Erdpech, auch der Mosesstein d. h. Kalk mit Erdpech durch- zogen und daher brennbar, aber wenig Spuren lebender Wesen. Erdpech schwimmt auch in großen Massen auf dem Wasser und macht einen Han- delsartikel aus. Schwefeldünste und Rauch sollen bisweilen aus dem See aufsteigen. Die Küste und die Thalgegenden haben sehr warme Luft, rau- her ist es in der östlichen Hochebene, wo schon kalte Winter herrschen. Ungesund ist die Küste. Bemerkenswert!) ist die Vergrößerung des Kü- stenlandes durch den vom Meere ausgeworfenen Sand, daher bedeutende Entfernung der Reste alter Seestädte von dem jetzigen Ufer und Versan- dung aller Hafen. Wo nur nicht Wasser fehlt ist allethalben Fruchtbarkeit und am W. Abhange des Libanon sind selbst die Berge terrassenförmig und mit großem Fleiße bebauet, aber die Hochebenen sind meist dürre und die fruchtbarsten Strecken liegen zum Theil ohne Anbau als völlige Wüste. ' Die Produkte sind die der übrigen Türkischen Provinzen, verschie- den jedoch nach der Höhe des Bodens, so daß z. B. Südfrüchte und Öl- bäume nicht allethalben gedeihen. Hauptgegenstände der Ausfuhr sind: Baumwolle, Seide, Honig und wachs, Öl, Taback, Salz, Erdpech. Außer Eisen wird kein Metall gewonnen. Waldungen sind nur in N., in den meisten Gegenden Holzmangel. Spuren alter Vulkane finden sich namentlich am Todtem Meere; Erdbeben sind noch jetzt nicht selten und gehören, so wie Heuschrecken und Pest, zu den Landplagen. Die E. sind Syrer mit Arab. Sprache (Syrisch wird nur an wenig Orten geredet), Mvrgenlandische Christen von verschiedenen Sekten, Türken, Araber in O., Durden in No., Turkmanen in N., letztere drei ganz oder wenig- stens im Sommer Nomaden, zum Theil Tribut zahlend, zum Theil ganz frei und durch Räubereien und Handelsverkehr sehr erschwerend, Griechen,

8. Abt. 2 - S. 794

1830 - Hannover : Hahn
794 Afrika. steigt terrassenförmig von der S. Küste zu den inneren Hochebenen auf. Die Gebirgszüge gehen in der Hauptrichtung von O. nach W.; jedoch ziehen mehre Arme in der Nähe der W. Küste in nördlicher Richtung fort. Die südlichste Kette bilden die Schwarzen Berge mit 4 bis 5000 F. hohen Spitzen in zwei parallelen Reihen, zwischen denen ein tiefes enges Thal, die Lange Kloof (d. h. Thal) genannt, liegt. Hinter dieser Bergkette liegt eine etwa 1000 Q. M. große Steppen- hochfläche, die Große K arroo genannt, 60bis70m. lang, bis 20m. breit; eine etwa 3000 F. hohe Steppe. Neben ihr in W. durch nord- westlich laufende Bergketten eingeschlossen liegen die kleineren Karroos Bokkeveld und Roggeveld. Dann folgen gegen N. die Nieuwe- velds Berge, die nach Einigen 10,000 F. Höhe haben sollen, mit dem 5300 F. hohen Komsberge; in O. schließen sich an sie die Schneeberge mit Kompaßberge oder Spitzkopf — 6500 F. Sie machen den S. Rand vom innern Hochlande Afrikas aus, das sich von dort an in unabsehbaren Flächen, hin und wieder von Bergen und Hügeln durchzogen, in einer Erhebung von 5 bis 6000 F. nach N. zu ausdehnt. In S. und W. ist nur ein schmales Küstenland, ja in S. und W. senken sich Zweige der Bergketten steil ins Meer hinab und bilden in W. die Borgebirge St. Martin an der Helenen Bai, die Saldanha (danja) Bai, die Tafelbai mit dem Löwen- berge — 2200 F. und dem östlicher liegenden Tafelberge — 3600f. und dem Teufelsberge — 3300 F., in S. das Cap der Guten Hoffnung und das Falsche Cap, zwischen beiden die Falsche Bai, Cap Agulhas (ajuljas) d. h. Nadelcap, die Sebastians-, Muschel-, Plettenbergs-, Camtoos- und Algoa Bai, alle den So. Winden geöffnet, wie die Buchten der W. Küste den Nw. Winden. Die nördlichsten bekannten Gebirge sind am Koussi Flusse die Khamies Berge — 4000 F., welche die W.küste im Innern begränzen, die Hantam Berge an der Quelle des Dornflusses und die Fortsetzung der Schneeberge, welche in No. Rich- tung als Gränze des Hochlandes fortziehen. Die Küstengebirge bestehen aus Granit, zum Theil mit Sandstein bedeckt, die Gebirge des In- nern sämmtlich aus jüngeren Formationen, Sandstein, Thonfchiefer und Mandelstein. Die Hochflächen sind dürrer Sand und Thon, von wenigen fruchtbaren Oasen unterbrochen, höchstens zur Regenzeit be- grünt, ohne Wald mit seltenen Quellen; nur längs dem Ufer der Flüsse, die meistentheils in der trocknen Jahrszeit ganz wasserlos sind, zieht sich ein gras- und buschreicher Landstrich hin. Wasser schafft auch hier, wie in Asien, die dürre Steppe zur schönsten Flur um, bewirkt aber auch durch sein oft plötzliches Versiegen das Gegentheil und bringt den Colonisten in große Noth. Auf diesen Steppenhöhen finden sich, wie eine Quelle oder ein Fluß es möglich machte, nur einzelne weit zerstreuete Höfe, keine Städte und Dörfer. Ganz anders ist es im Küstenlande und in den Thälern; da sind zahlreiche Gewässer, fruchtbarer Boden, da ist Cultur verbreitet, da sind Städte und Dör- fer. Waldungen sind hier in einigen Gegenden, besonders am mittle- ren Theile der S. Küste. Bemerkenöwerth ist die starke Meeresströmung aus dem Indischen Ozean, welche die ganze Küste mit einer breiten

9. Abt. 2 - S. 907

1830 - Hannover : Hahn
Brasilien. 907 Mann durch Krankheit und Hunger umgekommen. An der Küste der Magelhaens Straße zwischen Cap Negro und Cap Victoria wohnen F e u e r l ä n d e r. Brasilien. Es begreift das ganze O. Land S. Amerikas zwischen Guyana, Kolumbien, Peru, Bolivia, Paraguay und den la Plata Staaten, von 4° N. Br. bis 32° S. Br. (mit Einschluß der jetzt abgetretenen Pro- vinz Cisplatina aber bis fast 35° S. Br.), von 17° 20' bis 55° W. L. Größte Länge von S. nach N. — 580 M.; Breite von W. nach O. — 520m. Flächeninhalt — 140,000, nach Anderen 113,000q M. Die Seeküste hat vom Oyapok, Gränzfluß gegen Guyana, bis zum la Plata eine Ausdehnung von 900 bis 1000 M. Brasilien hat zwar im äußersten S., noch mehr in seiner N. Hälfte große Ebenen, die sich bis 10° S. Br. ausdehnen, ist aber doch größtentheils Gebirgsland. Man kann seinen Boden füglich 3) in das Küstenland und die mit Urwäldern bedeckten Ufer der Flüsse, als angebautes oder des Anbaus fähiges Land; b) in das steinige kahle Hochland und c) in die südlichen und nördlichen Sandflächen theilen. Die Ge- birge stehen mit denen von Peru, Bolivia und Paraguay nicht in Verbindung, nur die Hochebene läuft ohne Unterbrechung zu den Pam- pas jener Länder hin; aber Brasilien selbst wird von vielen waldrei- chen Gebirgen durchzogen. Das Hochland hat im Durchschnitt eine Höhe von 2500 F., das Küstengebirge erhebt sich wohl bis 4000 F. und die höchsten Rücken des Hochlandes bis 6000 F. Die höchsten Spitzen sind der Jtacolumi bei Villa Ricca und Jtambe bei Villa do Principe; diese liegen in dem großen Gebirge, welches sich parallel mit dem Küstengebirge von N. nach S. hinzieht und die öst- lichen Urwälder von den westlichen kahlen oder dünn bewaldeten Hoch- ebenen, Campos, deren Thalgründe nur hin und wieder Waldung ent- halten trennt: die Gebirge haben alle die Richtung von N. nach S. und kein Hauptzug bildet die Wasserscheide zwischen dem Maranhon und la Plata, sondern die einzelnen Ketten, welche die Nebengewässer beider Ströme trennen, laufen in Winkeln zusammen, welche die Schei- dungspunkte bestimmen, deren erhabenste sind die S erra (d. h. Ge- birge) do Canastra und Marcella (ßelja), durch welche der S. Francisco und Parana, die Pyrineos in Goyaz, durch welche der Tocantin und Parana, und in Matto Grosso der Zug, durch welche der Lingu und Paraguay geschieden werden. Die Nebenflüsse des Ma- deira und Paraguay sind auf dem Hochlande nur durch geringe Erhe- bungen getrennt. Die Gebirge Brasiliens bestehen aus Granit, Glim- merschiefer, welche aber nicht höher als 3500 F. verkommen; die höch- sten Bergzüge aus Quarz, Thonschiefer und Kalk; niedriger sind die Kalkgebirge; höchst merkwürdig ist das aufgeschwemmte Gestein, wel- ches ganze Thäler ausgefüllt hat und den Reichthum an Gold und 58*

10. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 28

1871 - Hannover : Hahn
28 Dritte Lehrstufe. Theil, der Lüneburger Heide und dem Fläming; dafür ist der östl. Theil, das Tarnowitzer Plateau, reich an Mineralien; es liefert V4 fämmtlicher Steinkohlen des preuß. Staates, deshalb hier dichtere Bevölkerung und Eisenbahnen. Großglogau, Sa- gan, Muskau, Spremberg und Cottbus, Witten- berg und Magdeburg bezeichnen Punkte, wo Flüße den Landrücken durchbrechen, und leicht erklärt sich aus der Lage die Bedeutung der unter ihnen befindlichen Festungen. Lüne- bürg, an dem Punkte, wo die Ilmenau schissbar wird, verdankt der Lage am Ausgang des Höhenzuges seinen Gyps- selsen, an dessen Fuß zugleich eine der reichsten Salzquellen Deutschlands springt. §. 22. Die Flußgebiete des germanischen Tief- landes. a. Die Weichsel gehört nur mit ihrem unteren Lauf unserm Gebiete an. Von den Karpathen (I. §. 35) kommend, erreicht sie nach ihrem Weg durch die Mitte Polens bei der Festung Thorn preuß. Gebiet und zugleich den S.-Rand des nördl. Landrückens, den sie in einem 20 M. langen Quer- thal zwischen Bromberg und Dan zig durchbricht. Auf dieser Strecke liegen die Städte vorherrschend ans dem höheren rechten Ufer, so Kulm, Graudenz, Marienwerder. Vor ihrer Mündung bildet sie ein 20 Lim. umsaßendes Delta, das aus unbewohntem Sumpf- und Moorland durch niederdeutsche Kolonisten, welche der deutsche Orden hierher versetzte, in ein fruchtbares Gefilde verwandelt wurde, ein immerwährendes Denkmal deutschen Fleißes in ursprünglich slavifchem Lande. b. Die Oder, der wir an der Stelle ihres Ursprungs, dem mährisch en Gesenke (§. 15), schon begegneten, ist bis zur Mündung hin an vielen Stellen versandet und voller Untiefen, daher richtet der Fluß nicht selten bei Frühjahrs- Überschwemmungen gewaltige Verheerungen an, während im Sommer die Schiffahrt häufig unterbrochen ist. Die Oder tritt bei Ratibor (580'), wo ihre Schissbarkeit beginnt, ins Tiefland ein, durchfließt die fruchtbare und gewerbreiche, des- halb dichtbevölkerte Tiefebene von Niederschlesien und zieht an Breslau, der schleichen Hauptstadt und zweit- größten Stadt Preußens, vorüber, wie an den Schlachtfeldern von Mollwitz (1741) und Leuthen (1757), auch nach ihrem Durchbruch durch den uralifch-karpat. Höhenzug auf dem l. Ufer noch von Hügeln begleitet. Die Höhen von Grüne-
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