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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Physische Geographie - S. 9

1870 - Hannover : Hahn
Anfangsgründe der physischen Geographie. 9 Unter 67°—18'*) beträgt sie 1 Monat ,/ 69°—44 ,f ,/ 2 „ // ' 2° 22 ,, ,, 3 „ „ 78°—11' „ „ 4 „ n 83° 50 h „ o . // 90° , 6 §. 5. Vom Atonde. (G. §. 4.) Die Erde wird in ihrem Laufe um die Sonne von dem Monde begleitet (§. 1). Dieser Himmelskörper, ohne Lnst und Waßer, mit merk- würdigen Gebirgsbildungen bedeckt, ist von der Erde im Mittel etwa 51,000 M. entfernt. Wir seben von ihm stets dieselbe Seite, woraus folgt, daß er sich in demselben Zeit- räum um seine Achse dreht, in welchem er einen Umlauf um die Erde vollendet. Die Dauer dieses Umlaufs, während dessen er uns abwechselnd als erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel und Neumoud (d. h. gar nicht) erscheint, beträgt 29 Tage 12 St. 44'*, so daß 12 solcher Monate kein volles Sonnenjahr ausmachen. I). Anfangsgründe der physischen Geographie. I. Das Festland. §. 6. (©. §. 8.) Zu dem in der 1. Lehrst, über die Gegensätze von Land und Waßer, Gebirgs- und Tiefland Gesagten ist ergänzend noch einiges nachzuholen über die vn lkanisch en Ersch ein nng en der Erd e. — Die Geologie lehrt, daß die Erde einst heißslüßig gewesen ist und noch jetzt einen feurig flüßigen Kern besitzt, der von einer dünnen festen Krnste umgeben ist. Als Beweis hierfür mag die Beobachtung gelten, daß von dem Punkte au, wo im Innern der Erde der Wechsel von Wärme und Kälte der Jahres- zeiten sich nicht mehr bemerkbar macht, in unserer Gegeud von einer Tiefe von 00' au, die Wärme bei zunehmender Tiefe fortwährend steigt, und zwar für je 100' um etwa 1°. — Vulkane nun sind Erdquellen, durch welche der feurig flüßige Kern mit der Oberfläche in bleibender Verbindung steht. Aus ihren Oessnungen (Kratern) werden zu Zeiten glühende Stoffe ausgeworfen, welche um die Oessnnng sich anhäufen und den sog. Ernptionskegel bilden. Gewöhnlich wird der Ausbruch von dem Erguß geschmolzener Steinmassen *) ' bedeutet hier Minute — Veo Grad, bei Zcilangaben Vsc> St.

2. Stadt und Land - S. 73

1895 - Hannover : Meyer
— 73 — Das Moor. In der Nähe von Hadersleben liegt kein größeres Moor, und darum müssen wir, um auf ein solches zu gelangen, einen längeren Spaziergang unternehmen. I. Geographie und Geschichte. 1. Der Weg nach dem Moore. Wir wandern den bekannten Weg durch die Süderstraße, über die Süderbrücke und folgen der Landstraße, welche nach Hoptrnp und Apenrade führt. Rechts liegt der Kirchhof, und links befinden sich kleinere Häuser, die den Namen Süder-Otting führen. Wir wandern über die Skinkelsbek, welche in ihrem Unterlauf Humlegaardsbek genannt wird. Nach kurzer Wanderung gelangen wir an ein Wärterhaus. Dieses erinnert uns an alte Zeiten. Ein Schlagbaum befand sich hier. Wenn ein Wagen gefahren kam, wurde der Schlagbaum heruntergezogen (Eisen- bahn). Der Wagen mußte halten, und der Fuhrmann zahlte als Chaussee- geld einen Groschen. Für dieses Geld wurden die Landstraßen in Ordnuug gehalten. Jetzt ist der Schlagbaum verschwunden, und jeder kann nnge- hindert seine Straße ziehen. Beim Wärterhaus biegen wir mit einem andern Wege nach rechts ab. Der Weg führt uns nach dem Dorfe Mastrup. Wie lang ist der Weg von Hadersleben nach Mastrup? Was steht auf dem letzten Stein vor dem Dorfe? Was bedeutet diese Zahl? Das Dorf Mastrup, welches zum Kirchspiel Hoptrup gehört, be- steht aus zwei Dörfern, Norder- und Süder-Mastrup. Wir sind nach Norder-Mastrup gekommen. Größere Bauernhöfe und kleinere Häuser wechseln miteinander ab. Bei der Schmiede biegt ein Weg ab nach Süder-Mastrup, also nach welcher Himmelsrichtung? Ohne uns lange aufzuhalten, wandern wir zum Dorfe hinaus. Nach Südeu und Norden zweigen sich Wege ab; wir wandern aber nach Westen. Rechts liegt das

3. Stadt und Land - S. 115

1895 - Hannover : Meyer
— 115 — noch so hoch steigen; er kehrt doch zurück. Ein Vogel mag noch so hoch fliegen; er sucht doch wieder die Erde auf. Alles, was auf Erden ist, ist an die Erde gebunden, wie der Fisch an das Wasser. In 24 Stunden dreht die Erde sich einmal herum und zwar von Westen nach Osten. Denkt nun darüber nach, wie es kommt, daß wir Tag und Nacht haben! c) Ju dieser Zeit haben wir schöne lange Tage; dann die Sonne geht früh ans und spät unter. Im Winter sind die Tage dagegen kurz; denn die Sonne geht dann spät auf und früh unter. Sind die Tage aber kurz, so sind die Nächte lang. Warnm? Ist der Tag acht Stuuden lang, wie lang ist dann die Nacht? Warum muß sie so lang sein? ä) Wir haben schon gesagt: Je senkrechter die Sonnenstrahlen fallen, desto mehr wärmen sie. Es giebt Gegenden auf der Erde, in welchen die Sonnenstrahlen senkrecht gegen die Erde gerichtet sind; in solchen Gegenden ist es sehr heiß. Ihr habt gewiß oft von einer heißen Gegend gehört, von Gegenden, in welchen die Leute fast ganz nackt gehen. Nnn giebt es aber auch Stellen auf der Erde, wo die Sonnenstrahlen so schräg fallen, daß sie fast garnicht wärmen; ja, sie kommen nicht einmal dahin. In solchen Gegenden ist es sehr kalt. Wenn wir weit, weit nach dem Norden reisen wollten, würden wir in solche Gegenden kommen, dahin, wo der Eisbär haust. Bei uns ist es weder zu heiß noch zu kalt, und darum wohnen wir sehr gerne hier. Wie kommt es aber, daß es nicht immer gleich kalt oder gleich warm bei uns ist; daß die Tage und Nächte so verschieden sind? Ja, Kinder, das ist nun eine merk- würdige Geschichte mit unserer Erde. Ihr wißt ja, daß sie sich in 24 Stunden einmal um sich selbst herum dreht, und das thut sie so leise, daß wir es garnicht merken. Am Morgen, wenn wir erwachen, haben wir im Bett eine lange Reise gemacht, und so geht es jeden Tag, das ganze Jahr hindurch. Das ganze Jahr! Woher kommt denn das Jahr? Das will ich euch sagen. Wenn ihr es nicht verstehen könnt, so denkt darüber nach und fragt mich wieder! Die Erde dreht sich nicht nur um sich selbst herum, sondern sie dreht sich auch um die Sonne. Die Sonne ist aber sehr, sehr groß, und darum muß die Erde lange Zeit dazu haben. Sie gebraucht gerade 365 Tage, 6 Stunden, 9 Minuten und 11 Sekunden dazu. Diese Zeit nennen wir ein Jahr. Das hat die Erde in Lausenden von Jahren gethan. Wenn wir aber tauseude Mal über ein Feld gehen und immer denselben Weg einschlagen, so ent- steht ein Fußsteig, eine Bahn. So hat auch die Erde ihre Bahn um die Sonne. Diese Bahn ist aber nicht rund wie ein Kreis, sondern länglich rund (Zeichnung), und darum sind wir der Sonne bald näher. 8*

4. Mit Kupfern - S. 404

1788 - Hannover : Pockwitz
404 Astronomie. kellinie, sondern sie schweifen in die Länge und Kürze aus, so daß sie sich der Sonne bald um ein beträchtliches nähern, bald aber sich wieder von ihr entfernen. Was sie aber noch mehr von dm Planeten unterscheidet, ist der feurige Schweif, den sie haben. Dieser Schweif, oder Bart, der ihnen eben den Nahmen-Haarstern, oder griechisch <loi met rieben hat, ist es, weswegen sich bisher die meisten Mensa-m vor ihren Erscheinungen gefürchtet haben: denn man sagt, wie Ihr wisset, einem Conreten nichts geringers nach, als daß er ein großes Unglück auf die Welt bringe. Ganz gewiß wissen wir freylich nicht, worin das wesen dieses Hellen Scheins bestehe, den der Comet allemal auf derjenigen Seite hat, die der Sonne entgegen gesetzt ist. Das aber wissen wir desto gewisser, daß er nichts Böses bedeute: denn diese Weltkörper erscheinen ja nicht etwa cinr zelnen Familien, sondern sie können, da sie sich ja im Gan- zen wie die Planeten um die Sonne wälzen, oft von allen Völkern der Erde gesehen werden. Wenn sie also Böses bedeuteten, so müßte ja das Böse der ganzen Welt, oder doch allerwenigstens einem ganzen Welttheile bevorstehn. Der Comet, der im Jahr 1765. fast durch ganz Europa ge- sehen wurde, müßte auch diesem ganzen Welttheil Un, glück gebracht haben. Es ereignete sich aber um diese Zeit kein anderer böser Zufall von Bedeutung, als daß der rö- mische Kayser Franz mit Tode abgieng. Daß aber ein Kayser, der alt ist, stirbt, kömmt nicht von der Erscheinung eines Cometen, sondern weil er ein alter Niensch ist. Und hätte dieser Stern wirklich den Todesfall hoher Regenten bedeutet, so hätten alle dreyzehn Thronen in Europa mit einemmai ihre Besitzer verliehren müssen. Kurz, lieben Kinder, die Cometen sind, wie ich schon gesagt habe, eben sowohl Weltkörper, als unsere Erde, und lausen eben sowohl.

5. Teil 1 - S. 33

1886 - Hannover : Helwing
Wissenschaft, Gewerbe und Handel der Babylonier und Assyrer. 33 teilten sie auch den täglichen Lauf der Sonne in 360 Teile (Grade). Um die Länge der (scheinbaren) täglichen Sonnenbahn zu bestimmen, öffneten sie in dem Augenblicke, als die Sonnenscheibe am Morgen der Tag- und Nachtgleiche sich zu zeigen begann, ein mit Wasser gefülltes Gefäß und ließen das Wasstr so lange in ein kleines Gefäß strömen, bis die Sonnenjcheibe völlig sichtbar war. Von dem Augenblicke an ließen sie das Wasser so lange in ein drittes, großes Gefäß fließen, bis am folgenden Morgen die Sonne sich wieder zeigte. Durch Vergleichung der beiden ausgeflossenen Wassermassen fanden sie, daß der Durchmesser der Sonne in dem Umfange ihrer Bahn 720 mal enthalten sei. Damit die Sonne einen Weg gleich der Länge ihres eigenen Durchmessers durcheile, bedurfte }u allo V30 Stunde; die Strecke, welche in derselben Zeit ein rüstiger Fußgänger zurücklegen konnte, nannten sie ein Stadion; der 360 ste Teil eines Stadions war die babylonische Elle (— 0,525 m); 1 Fuß war */5 Elle. Trotz ihrer unvollkommenen Hülfsmittel bestimmten die Babylonier die mittlere Länge des synodischen und periodischen Monats, jenen nur um vier Sekunden, diesen um eine Sekunde zu groß. Auch den Eintritt von Sonnenfinsternissen wußten sie genau vorherzubestimmen. Von den Längenmaßen leiteten die Babylonier wieder das Hohlmaß und das Gewicht ab. Das Grundmaß der Hohlmaße war gleich einem Kubikfuß; das Gewicht eines Kubikfußes Wasser (= 30,3 kg) diente wieder als Ausgangspunkt für das Reichsgewicht, es war das leichte Talent; das schwere Talent war doppelt so schwer. Ein Talent wurde wieder m 60 Minen und eine Mine in 60 Seckel (d. i. Gewicht) geteilt. Geprägtes Geld, Münzen, hatte man in ganz Vorderen vor Darms Hystaspis (s. u.!) noch nicht; bei Zahlungen wurde das Gold und Silber dargewogen (1. Mos. 23, 16); erst später dienten ^e Ausdrucke Talent, Mine, Seckel auch zur Bezeichnung von Münzen. Babylonische Maß-, Gewichts- und Münzbezeichnungen wurden durch ganz Vorderasien herrschend. ' Auch die hebräischen Maß-, Gewichts- und Münzbezeichnungen sind durchweg auf die babylonischen zurückzuführen. Die nach dem Exil in Israel gebräuchliche sog. königliche Elle ist die babylonische. Das im alten Testamente erwähnte Hämer oder Kor (d. i. Haufen l.kön. 5, 11; Hes. 45 U) _ 2* Mos. l6 genannte Gomor! — findet sich auch in den assyrischen Keilinschriften. Das hebratsche Gewicht stimmte nicht genau mit dem babylonischen uberetn; während der babylonische Seckel (60,6 ke ■ 3600) 16 83 e betrug' war der hebräische nur 16,37 g schwer, die Mine also 982 g, das Talent ra !??? s Der Gewichtsseckel war — auch in Babylon — dem späteren Gelfcseckel mcht ganz gleich Der bequemeren Rechnung wegen teilte man nämlich l'ln ° l/ fo ba& ein Talent 3000 Geldseckel, dagegen 3600 Gew.chtsseckel hatte. Diese Seckel waren die gangbarsten Münzen. Das angegebene Gewicht wurde für das schwere und leichte Goldtalent und dessen Unterabteilungen beibehalten; für das Silbergewicht schuf der Verkehr noch eine Orient T To; / Erhältnis zwischen Silber und Gold im alten Onent aus 1 . 13 /, geschätzt wurde, so ließen sich Gold- und Silberseckel nicht Hosfmryer und Hrriiig, Handbuch.

6. Vergleichende Darstellung der alten, mittleren und neuen Geographie - S. 11

1832 - Hannover : Hahn
10 Einleitung. Mond - und Sonnenjahr (schon 500 vor Chr. ein Sonnenjahr von 365^ Tagen); Jahrszeiten, Monate (Horn. Od .Xx, 156; Hesiod. op. et. d. V, 733 — 739); Eintheilung des Tages; Gnomon des Anaximander und Pherekydes; erste Sonnenuhr in Rom 363 v. Chr., Wasseruhr 159 v. Chr. Sonnencyklen und Schaltjahre. Das Römische Jahr a) — 304 Tage, — 10 Monate, — 38 Wochen zu 8 Tagen; 6) ^ 355 Tage, alle zwei Jahre ein Schaltmonat (Merkedonius); e) — 365£ Tag (annus confusionis 46 v. Chr. — 445 Tage). Beobachtung der Tageslänge verschiedener Klimate (Anaximenes). Physische Geographie, tz. 18. b. Geologie, Geognosie, Oryktognosie, Orograp- hie. Hypothesen über das Innere der Erde (festes Gestein, Metall, Feuer, hohler Raum?); Tiefe der Bergwerke. Bildung der Minera- lien; Magnetismus, Galvanismus, Elektrizität, chemische Prozesse. Äuf der Oberfläche etwa £ (2,400,000 Q M.) Land; Bertheilung desselben auf der nördlichen (1,800,000 Q. M.), südlichen (600,000 Q. M.), östlichen (1,600,000 Q. M.) und westlichen (800,000 Q. M.) Halbkugel. Bildung der Oberfläche durch Feuer (Vulkanismus) oder Wasser (Neptunismus); Spuren von beiden (erloschene und thätige Vulkane, Versteinerungen von See- geschöpfen selbst auf hohen Bergen, fossile Knochen südlicher Thiere hoch in N.). Hebung des Bodens durch unterirdische Kräfte; Zertrüm- merung ganzer Gebirge (Steinblöcke in N. Deutschland, Dänemark rc.) Gestalt des festen Landes: Halbinseln gegen S. gewendet, In- selgruppen der südlichen Halbkugel. Hochland, Gebirge, Hochgebirge (Alpen), Bergketten, Himalaja — 25,000 F., Cordilleras — 23,000 F.; Hochthäler (Himalaja und Cordilleras —8 bis 13,000 F.); Hochflächen (Mittelasien, Mexico — 6 bis 8000 F.); Messung der Höhen trigo- nometrisch oder barometrisch; Erdrücken, Tiefland, Flächen (Llanos, Pampas, Sahara, Asiatische und Europäische Steppen). Alter der Gebirge*): a) Urgebirge; b) Übergangsgebirge; c) Flözge. birge; d) aufgeschwemmtes Land; Vulkane (lebendige, todte, Basaltgebirge), Vulkanenreihen. Erdbeben, Entstehen neuer Inseln, Seebeben. Sandwüste, Steppe, Morast, Marsch. Kosmogonie und Geogonie der Alten zum Theil in Mythen aus- gedrückt. Elemente. Urstoff der Erde Wasser (Thales), Luft (Anaxi- mander), Feuer (Heraklitus); Bildung der Mineralien ans Dünsten; *) Nach Keferstein's System: 1) Ganggebirge. 2) Altes Flöz- gebirge. 3) Mittleres (eigentliches) Flözgebirge. 4) Ter- tiäres Flözgebirge. 5) Alluvial- und Diluvialbildung. 6) Vulkanische Bildung, wohin auch Granit u. a. sonst zu den Urgebirgen gezählte Gebirgsarten gerechnet werden. — Bou e's System: 1) Urschiefergebirge. 2) Übergangsgebirge. 3) Flözgebirge, 4) Tertiäre Gebirge. 5) Alluvialgebirge. — v. Humboldt's System : 1) Urgebirge. 2) Übergangsge- birge. 3) Sccundäre Gebirge. 4) Tertiäre Gebirge.

7. Schulgeographie für die mittleren Klassen der Gymnasien, für Bürger-, Real- und Töchterschulen - S. 7

1832 - Hannover : Hahn
6 §. 11. 12. Einleitung. Eben so lang ist im Winter in allen diesen Gegenden aber auch die längste Nacht. Der Wechsel von Tag und Nacht geschieht in der hei- ßen Zone schnell; je weiter nach den Polen zu, desto länger dauert die Dämmerung, so daß z. B. bei der 6 Monat langen Nacht unter den Polen fast 3 Monate Dämmerung statt findet. Fallen die Sonnenstrahlen senkrecht auf den Äquator, so hat die ganze Erde Tag und Nacht gleich Aequinoctium 21. März und 21. Sept. fh. lo.j ). Bier Jahrszeiten sind nur in der gemäßigten Zone; ein kurzer Som- mer und langer Winter in der kalten Zone; beständiger Sommer in der heißen Zone, dabei aber der Wechsel der trocknen Zeit und Re- genzeit, welche letztere nördlich vom Äquator während unseres Som- mers, südlich vom Äquator während unsers Winters eintritt; jedoch ist Anfang und Dauer derselben in den verschiedenen Ländern nach Be- schaffenheit des Bodens und der Lage derselben sehr verschieden. Die Erde wird rund herum bewohnt; die Anziehungskraft derselben, oder die Schwerkraft aller Körper auf derselben, vermöge welcher Alles, was sich auf ihr und in ihrer Atmosphäre (§. 16.) befindet, nach dem Mittelpunkte derselben hinstrebt, verhindert, daß sich irgend Etwas von ihr entfernen kann. Diejenigen Erdgeschöpfe, welche 180° der Länge und Breite von einander entfernt wohnen, kehren gleichsam die Füße gegen einander und heißen deshalb Gegenfüßler, Antipo- den. Sie haben entgegengesetzte Jahrs- und Tageszeiten. Die Anti- poden von Deutschland sind die Neuseeländer. Menschen die unter gleichen Längengraden, aber unter entgegengesetzten Breitengraden süd- lich und nördlich vom Äquator wohnen, heißen Gegenbewohner (Antoeci) und haben gleiche Tages- aber entgegengesetzte Jahreszeiten. Menschen, die unter gleichem Breitengrade, aber 180° L. von einander entfernt wohnen, heißen Neben bewohn er (Perioeci) und haben gleiche Jahrs- aber entgegengesetzte Tageszeiten. §. 12. Physische Geographie. Die Erde besteht so weit wir sie kennen aus sehr verschiedenen festen Mineralien, die nach der Oberfläche zu zum Theil mit verschiedenen Erdarten und mit Wasser bedeckt ist. Bom Inneren derselben wissen wir gar Nichts, denn kaum ist man in den tiefsten Bergwerken 1800 F., also iö,^öö des Erdhalbmessers in sie eingedrungen, mehre tausend F. tief sind jedoch einige Gegenden des Meeres gemessen. Ob daher die ganze Erdkugel aus festem Gestein besteht, ob sie hohl ist, ob mit Feuer angefüllt, darüber hat man nur Vermuthungen. Die ganze Erdoberfläche ist et- wa 9 Mill. Q. M. groß; davon kommen fast 6,900,000 Q. M. auf das Wasser. Das Land ist in viele große und kleine Inseln zertheilt. Die Gestalt der Erdoberfläche hat durch verschiedene Naturkräfte viel- fache Veränderungen erlitten; Feuer und Wasser sind dabei vorzüg- lich wirksam gewesen und haben große Erdkevolutionen hervorge- bracht, beide sind in einzelnen Gegenden noch thätig durch Vulkane, Erdbeben, Überschwemmungen, Ansetzen und Abreißen des Landes und dergl. m. Eine allgemeine große Fluth scheint zuletzt die Erdkugel ge- troffen und von S. nach N. hin gewirkt zu haben. Daher die ge- ringe Länder masse auf der S. Halbkugel, wo nur è des festen

8. Teil 4 - S. 87

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
87 abgeschnitten und so ferne liegend, als ob sie Tausende von Meilen weit weg läge. Die letzte Zeitungsnummer, die auf dem Tisch liegt, ist mehr als drei Wochen alt. Der Förster zündet die Lampe an, tiefe Stille herrscht in der Stube, die Kinder beginnen schläfrig zu werden, und draußen schlägt das Flockengewirbel an die Scheiben. Wenn der Schneehimmel gegen Rbend sich lichtet, brechen vereinzelt die flimmernden Sterne durch und funkeln über der eisigen Todesruhe,' zwischen den Zinken des Sonnenwendjoches steigt die kalte, glänzende Sichel des Mondes empor. Dann tönt es, als ob man in der Ferne den verlorenen Klang des Rbendläutens vernähme; ist's nur der Wind, der mit dem klingenden Demantgeschmeide des Waldes spielt? Der Förster streift mit der Hand über die Scheiben und lugt empor, aber die funkelnden Sterne sind stumm. Und doch sind es dieselben Sterne, die über dem Jubel der nordischen Hauptstadt glänzten, über der Ver- zweiflung von Paris, über der Krone des neuen Reiches; die Sterne, die unveränderlich und geheimnisvoll über dem Wandel der Weltgeschichte stehen. „T§ wird heute eine eisige Nacht!" sagt der Förster gedankenvoll. „Wenn es so weitergeht, erstarrt der Schnee so hart, daß er wohl die Last eines Menschen trägt. Dann mag es einer von den Burschen wagen und nach Schliersee hinuntergehen, damit wir hören, wie es draußen steht,' die lange Einsamkeit ist entsetzlich." So sprach der Förster. Der gewaltige Bart fiel ihm über die Brust hinab, und in geduldiger Langmut sah er zu, wie die Minuten verstrichen, wie ihm der Hund die breiten Tatzen aufs Knie legte, wie nach und nach die Kinder in Schlummer fielen. Noch ehe es neun Uhr schlug, ward die Lampe gelöscht, und toten- still war es im stillen Haus. Es mochte drei Uhr nach Mitternacht sein, ein stechender Frost zog den Schnee zusammen; da tönte mit einmal in der Nähe des Hauses ein Schuß. Der Förster fuhr empor. Wie wäre es möglich, daß ein Menschenkind des Nachts durch diese Wüste zöge! Er horchte auf, er blickte durch das mondhelle Fenster, und siehe da, es war in der Tat eine schlanke Gestalt, die vorsichtig über den Schnee hintastete, die Füße mit hölzernen Reifen gesichert, wie man sie im Gebirge zur Winters- zeit trägt, um sich vor der Gefahr des versinken? zu schützen. Bald pochte es sachte unten ans Tor, und als der Förster hinabstieg, stand ein Jägerbursch von Schliersee vor ihm, der den Hut lüftete und ihm lachend entgegenrief: „Paris hat kapituliert!" Gegen Nachmittag war die Nachricht ins Dorf gelangt, und sein Herr in Schliersee wollte sich's nicht versagen, seinem eingemauerten Kollegen die kostbare Botschaft zuzustellen. Er fragte, wer den Mut hätte, über den Spitzing emporzu- steigen, und siehe da, der jüngste und leichteste war bereit, das Wagestück

9. Teil 4 - S. 346

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
346 Der Lastzug schwankt langsam vorüber und entschwindet dem Nuge in einem dunstigen Luftsee, auf dessen wogenden wellenschichten die Kamele zu schweben scheinen. Noch immer verweilt man in derselben Lage, leidet man unter denselben Beschwerden. Die Lonne hat die Mittagshöhe längst überschritten,- aber nach wie vor sendet sie ihre glühenden Strahlen mit gleicher Stärke hernieder. Endlich, in den Spätnachmittagsstunden, bricht man von neuem auf. Und wiederum ein Bitt, daß die rasche Bewegung einen beinahe kühlenden Luftzug entgegenführt, bis die Lastkarawane wieder in Licht kommt und bald darauf erreicht wird. Singend schreiten die Kamelsührer hinter ihren Tieren einher. Liner von ihnen trägt das Lied vor, die übrigen schließen jeden einzelnen Vers mit regelmäßig wiederkehrendem Endreim. Wenn man die Mühsale erwägt, die ein Kameltreiber auf Wüsten- reisen zu erleiden hat, wundert man sich freilich, daß man ihn singen hört, vor Tagesanbruch belud er sein Lasttier, nachdem er mit ihm einige Hand- voll weichgekochter Durrahkörner, beider einzige Nahrung, geteilt hatte; während des ganzen langen Tages schritt er, ohne einen Bissen mehr zu genießen, höchstens an stinkendem Schlauchwasser zeitweilig sich erlabend, hinter seinem Tiere einher,- die Lonne sengte seinen Scheitel, der glühende Land verbrannte seine Sohlen, die heiße Luft trocknete seinen schweiß- triefenden Leib; ihm blieb keine Zeit, zu ruhen, zu rasten; er mußte vielleicht noch einige seiner Tiere umladen, eines oder das andere, das ihm durchgegangen, wieder einfangen; und dennoch singt er jetzt seine Lieder. Das wirkt die Nacht der Wüste. 2. Venn die Lonne zur Rüste geht, scheinen sich die Glieder dieser ausgedörrten Wüstenkinder neu zu erfrischen; denn auch sie gleichen in allem und jedem ihrer erhabenen Mutter, der Wüste. Mit ihr erglühen sie um die Mittagszeit, mit ihr erblühen sie zur Zeit der Nacht. Sobald die Lonne sich neigt, spinnt ihre Dichtergabe goldene Träume noch im Wachen aus. Der Länger preist wasserreiche Brunnen, Palmengruppen um sie her und dunkle Zelte unter ihnen; er grüßt ein braunes Mädchen in einem der Zelte, das ihm den Gruß des heiles spendet, rühmt ihre Schönheit, vergleicht ihre Nugen mit denen der Gazelle, ihren Mund mit einer Nose, deren Blütendüfte als Worte in der Muschel seines Ghres zu perlen sich reihen, verschmäht des Sultans erstgeborene Tochter ihret- halben und sehnt die Stunde herbei, in der das Geschick ihm gestattet, das Zelt mit ihr zu teilen. Seine Genossen aber mahnen ihn, noch höhere Sehnsucht zu empfinden, und richten deshalb fort und fort seine Gedanken auf den Propheten, „welcher unsere Sehnsucht, unser verlangen stillt". So klingt es dem nordischen Fremdlinge entgegen, und auch ihm drängen sich Lieder der Heimat über die Lippen. Und wenn dann der letzte rosige Dufthauch der geschiedenen Sonne nachglüht, wenn die Nacht ihr Zaubergewand über die Wüste breitet, dann will es ihm scheinen, als sei das Schwerste leicht gewesen, als habe er während des Tages Glut

10. Europa - S. 1

1860 - Hannover : Pockwitz
Einleitende Betrachtungen. > '' 1. Das Weltall. Die Erde ist ein Punkt im Weltall. Sie ist einer von den vielen Welt- körpern, welche gleich Sandkörnern von der allmächtigen Hand Gottes in dem uner- meßlichen Weltraum ausgesäet worden sind und, von ihr getragen, nach ewigen Ge- setzen ihre regelmäßigen Kreise beschreiben. Die Weltkörper nennen wir Sterne, den unermeßlichen Raum, in welchem sie schweben, Aether. Wie Sonne, Mond und die übrigen Sterne, so schwebt auch die Erde frei in dem Aether. Die Sterne behalten beständig, mit wenigen Ausnahmen, die Stellung, welche sie gegenseitig ein- nehmen, bei, sie verändern also ihre gegenseitige Lage zu einander nicht. Man nennt sie deshalb Fixsterne (feste Sterne). Bei einigen wenigen Sternen bemerkt man, wenn man sie eine Reihe von Tagen oder Monaten betrachtet, eine Aenderung ihrer Stellung zu den übrigen, namentlich zu denen, in deren Nähe sie stehen. Sie ent- fernen sich von diesen und nähern sich andern. Man nennt sie Planeten (Irr- sterne). Zuweilen erscheinen auch seltsame Lichtwesen oder Lichtkörper am Himmel, die sich durch einen nebelhaften Schimmer, mehr rund oder länglich, und durch einen Schweif auszeichnen und sich. so lange sie sichtbar bleiben, fortbewegen. Sie heißen Kometen, Haar- oder Schweifsterne. — Des Abends und des Nachts sieht man am heitern Himmel häufig plötzlich Lichtfunken entstehen, welche sich schnell fort- bewegen und nach einer oder einigen Sekunden wieder verschwinden. Man nennt sie Sternschnuppen (Sternputzen, Sternschneutzen). Die Fixsterne, die Planeten, wozu auch der Mond gehört, die Kometen und die Sternschnuppen erscheinen bald nach dem Untergange der Sonne, wenn keine Wolken über uns schweben; der Fi.rftern aber, welcher uns hei Tag leuchtet, ist die Sonne. Die Fixsterne glänzen in einem sehr verschiedenen Lichte, bald stärker, bald schwächer, meist in einem weißen Lichte, doch mit mancherlei Färbung. Nach ihrer Lichtstärke theilt man sie in Sterne erster, zweiter bis zehnter, oder, durch die stärksten Fernrohre gesehen, bis sechszehnter Größe. Die Zahl der Sterne ist unendlich groß. Mit bloßest^?chze kann man gegen 5090 unterscheiden, in guten Fernrohren sieht man wenwrns- 70,000. Nimmt man an, daß jede Quadratminute des Himmelsgewölbes auch m»Vnen ein- zigen Stern enthalte, so würde die Anzahl aller Sterne über 148 Millionen Sterne, und sollte jede Quadratsekunde einen Fixstern enthalten/ so" würde sich die Anzahl aller Sterne auf 534,600 Millionen belaufen. Aber auch diese-grosthzahlen drücken noch nicht die wahre Anzahl der Fixsterne aus. Nach allen. Haumrehtungen hin findet das Auge am nächtlichen Himmel Sterne; sie sind abex/'Mmweoz gleichförmig als den St yonr, Ivrwern es gievl Iiernenreicyere und sternenleererk^srvgl >liche Halfte des Himmelsgewolbes im Ganzen reicher ania die jüdliche. Unserem Auge sind die Sterngruppen so altesten Bolkern Veranlassung gegeben haden zur Erfi ' ernbilder oder Gestione. ^Besonders drangen si Ulrici. Die Erde. <3. Aufl.) Nuñ) Mi vie '1 fälligen Sternen, ^Mdaß sie schon Benennung der ¡síeimc in der Nähe ) I
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