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1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 27

1893 - Hannover : Hahn
27 Die Casuarinen, schlank und blattlos, mit Zweigen, die den Schachtelhalmen gleichen. Sie sind Trauerweiden ähnlich, wenn diese ihr Laub abgeworfen haben, und finden sich in die anderen Waldungen eingemischt. Tierwelt. Uuter den Säugetieren herrschen die Beuteltiere vor (Rieseukäuguru), zu denen eigentlich auch das merkwürdige Schnabeltier zu rechnen ist. — Der Dingo (australischer Hund) ist eine Plage der Herden. Unter den Vögeln sind der Emu, ein Verwandter des Strauß, der schwarze Schwan und der Leier- schwänz zu erwähnen. Gefährliche Tiere giebt es, von einigen Schlangenarten abge- sehen, nicht. Von Europa sind besonders Rinder, Schafe und Schweine eingeführt. Bewohner. Die Ureinwohner bilden die Australier (A. G. 61viii). Sie sind an Zahl sehr gering und stehen auf einer sehr niedrigen Kulturstufe. Körperlich und geistig höchst mangelhaft ausgestattet, sind sie aus dem Zustande äußerster Roheit nicht herausgekommen. Sie nähren sich von Jagd und Fischfang, huldigen aber auch dem Kaum- balismns. — Fast nackt, sind sie zum großen Teil ohne Wohnungen, staatliche Einrichtungen kennen sie nicht. Ihre Religion besteht in einem finstern Dämonen- und Gespensterglauben- Sie sterben allmählich aus; ihre Zahl beträgt nur noch etwa 50 T. Die europäischen Ansiedelungen datieren vom Ende des vorigen Jahrhunderts, als die Engländer einen Ersatz für den Verlust in N.-Amerika zu bekommen fuchteu. Zunächst wurden Verbrecher nach der O.-Küste deportiert, die dann nach Verbüßnng der Strafe freiwillig dort blieben (Gründung von ^Sydney). Bald folgten andere Kolonisten. Gewaltiger Zuzug in der zweiten Hälfte unseres Jahr- Hunderts infolge der Entdeckung der Goldlager. Seitdem deportierte man die Verbrecher nach der W.-Küste, bis schließlich die Deportation nach Australien ganz aufgegeben wurde. politische Geographie. §. 10. Der gauze Kontinent ist englisch und trägt von allen Kolonial- gebieten am meisten englisches Gepräge. — In der Verwaltung sind die einzelnen Kolonieen^) Australiens (Konföderation von 1885) fast i) Es sind 6 Kolonieen und 1 Territorium.

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 248

1893 - Hannover : Hahn
248 In den gemüßigten Zonen, wo der Mensch vorzugsweise sein Heim aufgeschlagen hat, sind die Tiere zurückgedrängt, so daß sie nicht im entferntesten die Fülle der heißen Gegenden zeigen. 61) Das Menschengeschlecht sondert sich in 9 Hauptgruppen oder Rassen. I. Die mittelländische Rasse: helle Hautfarbe; die Haare, blond oder braun, sind lang, der Bartwuchs stark. Sie teilt sich in 3 Hanptgruppeu: 1) Der indogermanische Stamm. Er hat seine Wiege im s.-w. Asien und schied sich in früher Vorzeit in die asiatischen (brahmanische Inder, Jranier; Kurden, Osseten, Belutschen, Afghanen) und die enropäischenarier. Letztere gruppieren sich in a. Nord - enropäer: Slavo-Letten (Letten; Ost-, Süd- und Westslaven), Germanen (Deutsche, Flämeu, Holländer, Engländer, Skandinavier, Dänen), b. Süoenropäer: Griechen und Romanen (Italiener, Spanier, Franzosen, Wallonen, Rumänen); außerdem gehören die (teils romanisierten, teils germanisierten) Celten dazu. c. Die Alba- ne s e n nehmen eine Mittelstellung ein. Sie stammen wahrscheinlich von den alten Jllyriern ab; ihre Sprache zeigt engen Anschluß an die germanische und letto-slavische Gruppe, obgleich sie auf der Balkanhalbinsel wohnen, d. Eine große Zahl von Jndogermanen hat sich in den letzten Jahrhunderten auch in Amerika und Australieu niedergelassen. 2) Die Semiten (Araber, Syrer, Juden) in Vorderasien sowie in Teileu von O.- und N.-Afrika. 3) Die Hamiten in den Küstengebieten Ostafrikas bis zum Äquator, einem Teil der Sahara und Nordafrikas (Maroceo, Algerien). Ii. Die mongolenähnlichen Völker: langes, straffes, pech- schwarzes Haar, spärlicher Bartwuchs, Trübung der Hautfarbe von Ledergelb bis zu tiefem Braun, bisweilen ins Rötliche spielend. Bei den meisten schiefe Stellung der Angen. 1) Die Südostasiaten: Hinterindien, China, Tibet, Himalaja. — In diese Gruppe gehören auch die Koreaner und Japaner. 2) Die mongolenäh ulichen Völker im Norden der alten Welt: Tuuguseu, wahre Mongolen, Türken, Finnen, Samojeden. 3) Die Beringsvölker umfassen eine Anzahl nordasiatischer und amerikanischer Stämme, die um das Beringsmeer wanderten oder sich von hier weiter verbreiteten (Eskimos bis nach Grönland).

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 249

1893 - Hannover : Hahn
249 Iii. Die amerikanische Urbevölkerung. Sie hat voll- ständig die Merkmale der mongolenähnlichen Völker; nur die Sprachen zeigen innere Verschiedenheit. Iv. Die Neger: die Hautfarbe durchläuft alle Stufen vou Ebenholzschwärze bis zur Mulattenfarbe. Auch die übrigen Merkmale: eirunder Schädel, wulstige Lippen, kurzes gekräuseltes Haar, Plattfüße u. s. w. besitzt zusammen kein afrikanischer Stamm, wenngleich die Gaben an einzelne Individuen stückweise verteilt sind. Sie bewohnen Afrika vom S.-Rande der Sahara bis zur Kala- hari, und lassen nur im S.-W. einen Teil den Buschmännern und Hottentotten. V. Die Buschmänner und Hottentotten: Büschelförmige Verfilzung der Haare, ledergelbe oder lederbraune Haut, spärlicher Bart, schmal geschlitzte Augen. Sie sind nach den s.-w. Teilen Afrikas gedrängt. Vi. Die Malayo-Polynefier: schwarzes Haar (schlicht oder gelockt), braune Haut in verschiedenen Abstufungen (im Mittel oliven- bräunlich), vorteilhafte körperliche Bildung. Sie bewohnen die s.-ö. Teile Asiens und die Inseln der Südsee bis zur Hawaii-Gruppe im N.-O. und der Oster-I. im äußersten O. Die Mikronesier unterscheiden sich von ihnen nicht mehr wie die Schwaben von den Norddeutschen. Vii. Die Melauesier: häßlich und widerwärtig, das üppige Haar ist in Büscheln vereinigt, der Bart gekräuselt, dunkelbraune Haut- färbe, fast schwarz. Sie bewohnen die w. (melanesischen) Inseln des Großen Oceans mit Einschluß von Neu-Guinea. Viii. Die Australier: körperlich (und geistig) höchst mangelhaft ausgestattet. Die Hautfarbe ist dunkel, bisweilen schwarz oder auch hell kupferrot, die schwarzen Haare bilden abstehend um das Haupt eine zottige Krone, der Mund ist weit geöffnet und unförmlich, die Nase ist unten viel breiter als sie hoch ist. Sie sind Mischlinge von Negern und Malayen. Ix. Die Dravidas: stark geduukelte, zuweilen ganz schwarze Haut, langes schwarzes Haar, das kraus oder gelockt ist, wulstige Lippen. Sie stellen die Urbevölkerung Vorder - Indiens dar. Das festländische Südasien bildet die Brücke zwischen den indo- pacifischen und afrikanischen Negern oder ist selbst gemeinsame Quelle für beide.

4. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 9

1832 - Hannover : Hahn
9 Products. Der Mensch. Nachtigallen, Seidenraupen. Die nördliche kalte Zone, denn die südliche kennen wir so gut wie gar nicht, ist am wenigsten mit Producten versehen. Von Metallen hat sie wenig Spuren; von Pflanzen nur Moose, Löffelkraut und verkrüppeltes Weiden- und Birkengesträuch; dagegen Eisbären, Rennthiere, Wallrosse, See- löwen und viele Seevögcl. — Manche Producte finden sich nur in einzelnen Erdtheilen, Ländern ode.r Inseln. So hat Amerika allein das Llama (ljama), den Kuguar, den Moschusochsen, Faul- thiere, Gürtelthiere, Kolibris, Klapperschlangen, Kakao, Vanille, Chinarinde u. a. m. Asien allein hat die, meisten europäischen Hausthiere wild, den Königstiger, den grunzenden Ochsen, In- dianische Schwalben, Muskatnüsse, Zimmt und andere Gewürze, Türkis, Rubin u. a. m. Afrika hat eigenthümlich die Giraffe, das Zebra, den Gnu, das Ichneumon, den Ibis, den Butterbaum u. a. m. Nur in Neuholland findet sich das Känguru, das Schnabelthier, schwarze Schwäne u. a. m. Manche Producte da- gegen sind fast über die ganze Erde verbreitet, z. B. der Hund, die Ratte, der Bär, der Seehund. Rindvieh, Pferde, Schweine, Ka- tzen, Getreide, Kupfer und Eisen. Der Mensch. §. 12. Nur wenige Lander der Erde sind nicht von Menschen bewohnt, keins vielleicht unbewohnbar; einige Länder haben dagegen mehr Bewohner, als sie bequem ernähren können; diese sind übervölkert. Die Menschen theilen sich in Völker, Na- tionen. Die Nationen sind unter sich verschieden 1) durch Körpergestalt und Farbe, 2) durch Sprache, Z) durch Lebensart, 4) durch Geistesbildung, 5) durch Religion, 6) durch Verfassung und Staatseinrichtungen. tz. iz. Nach der Körpergestalt und Farbe theilt man das Menschengeschlecht in fünf Menschcnstamme und Rassen: a) den gelben oder Mongolischen Stamm mit schwarzen schlichten Haaren, in Nordost - und Mittelasien und in den nördlichsten Thei- len von Europa und Amerika; b) den braunen oder Malaii- schen mit schlichten Haaren, in Südostasien und Australien; c) den schwarzen oder Negerstamm mit wolligen Haaren in Süd- und Mittelafrika und Australien; d) den rothen oder Amerika- nischen mit schlichten Haaren, in Amerika; e) den weißen oder Kaukasischen mit schlichten Haaren, in Europa, Nordafrika, Süd- und Westasien. Auch an Größe sind nicht alle Völker gleich; manche sind nicht über vier Fuß, andere nicht leicht unter sechs Fuß groß; aber es giebt keine Riesen- und Zwergvölker. §•14- In Hinsicht der Sprache sind die Menschen ebenfalls ver- schieden. Manche Völker haben gar keine Ähnlichkeit in ihrer Sprache,

5. Abt. 2 - S. 674

1830 - Hannover : Hahn
Lagern, besonders în N. Noch bemerken wir die häufig vorkommenden Reste von Elefanten- u. a. großen Thierknochen in den nördlichen Gegenden und auf den Inseln des Eismeeres. — Die höchst geringe Einwohnerzahl ist sehr verschieden vertheilt: es giebt einige ziem- lich bewohnte Gegenden, der größte Theil des Landes aber ist öde, nur mit einzelnen Dorfschaften besetzt oder von Nomaden durchzogen; viele Quadratmeilen Landes besonders in N. enthalten oft nicht ein mensch- liches Wesen. Die Zahl aller E. beläuft sich noch nicht auf 2 Mill. Sie gehören theils dem Mongolischen, theils dem Kaukasischen Stamme an. Zu ihnen den Mongolen gehören a) die T u n gusen vom Jenisei bis zum Östlichen Ozeane — 16,000 (die an der Küste wohnenden heißen Lamuten). 6) die Burjaten am Baikal See ^,73.000. c) Sojoten und Songaren westlich von den vorigen, d) Jukagiren an der N. Küste in O. der Lena — 1500. e) Kor- li ä k e n östlich von den vorigen an der Kolyma bis zum Aüiadyr — 1400. f) Tschulisch en auf der No. Küste, g) Kamt schaba- len auf Kamtschatka — 1400. 6) Tomskische und Jenisei- sche Ostjak en. i) Samojeden in N. um Ob und Jenisei — 3000. k) Kalmykken in den südwestlichen Steppen, sehr zahlreich. 1) Finnische Ostjaken am Ob und Jrtisch. m) Wogulen, ebenfalls Finnischen Stammes, zwischen Ural und Öby — 2100. Kaukasier sind die Tataren in sehr zerstreueten Stämmen meist ln W. Sibirien — 30,000; zu ihnen gehören auch die Bucharen, Barabinzen, Turalinzen an der Tura, Teleuten am Tom im Gebirge bis Kusnezk, Beltiren und Birjussen am Ubakan n. a. zum Theil stark mit Mongolen vermischt. Auch die Jakuten sind wahrscheinlich Tatarischen Stammes, im nördlichen Gebiete der Lena — 66,000. Aülßer diesen giebt es noch manche kleinere Völkerschaften, deren Herkunft zum Theil unbekannt ist. Die Zahl aller Eingebornen des Landes beträgt keine halbe Million und hat sich durch Europäische Krankheiten (Blattern u. a.), Branntwein und Druck der Europäer noch immer vermindert. Zahlreicher sind die eingewanderten Euro- päer, fast lauter Russen, besonders viele Kosaken, als Colonisten, Beamte, Soldaten und Verbrecher; auch Deutsche finden sich hier als Colonisten, Bergleute und Beamte. Die Eingebornen sind fast alle rohe Jäger- und Fischervölker; die Mongolischen Nomaden der südlichen Gegenden, welche sich zum Lamaismus bekennen, stehen schon auf einer höheren Stufe der Cultur und sind ihren Stammge- nossen in Hochasien ziemlich gleich; auch Muhamedaner finden sich namentlich unter den Tatarischen Völkerschaften; die übrigen sind wahre Heiden, dem Schamanendienste ergeben. Das Christenthum ist hin und wieder, aber meist in sehr roher Gestalt verbreitet; wohlthätig wirken die Bibelgesellschaften für diejenigen Völker, welche eine Schrift- sprache haben. Ganz Sibirien steht unter Russischer Herrschaft, die sich jedoch bei den meisten Stämmen nur auf die Erhebung eines ge- ringen Tributs erstreckt. Die Tschuktschen sind noch gar nicht unter- worfen und manche Mongolische Nomadenstämme leben auf der Gränze ebenfalls unabhängig, stets bereit in das Chinesische Gebiet überzugehen. Das ganze Land zerfällt in die beiden Generalgouvernements

6. Abt. 2 - S. 722

1830 - Hannover : Hahn
722 Asien. Indien. austreten nicht möglich ist. Es giebt 4 solche Kasten, wahrscheinlich ursprünglich eben so viele Stämme, die nach einander ins Land ka- men, denn noch jetzt findet man ganze Völkerschaften, die nur einer Kaste angehören; aber diese Kasten haben mehr als 80unterabtheilnn- gen und es herrschen dabei so verwickelte Verhältnisse, daß es schwer für den Europäer ist, von der ganzen Einrichtung eine deutliche Über- sicht zu bekommen. Die Hauptkasten sind a) Braminen, aus Bra- mas Haupte entsprossen, zu denen Priester, Gelehrte, Staatsbeamte und Lehrer gehören. Viele Braminen treiben aber auch Handel und machen die Agenten der Europäer. Sie sind an sehr strenge Vorschrif- ten gebunden, dürfen z. B. kein Fleisch essen, genießen aber auch große Vorrechte und stehen in hohem Ansehen, zeichnen sich deshalb auch durch äußeren Schmuck aus. In manchen Gegenden sind sie durch Sittenlosigkeit berüchtigt; da sie größtentheils als Priester von den Einkünften der Tempel und den Geschenken der Hindu leben, so sind sie es besonders, die den Bemühungen Christlicher Missionairs entge- gen streben. k>) Tschettries, aus Bramas Schultern stammend, Krieger; zu ihnen gehören die Fürsten und die ganzen Stämme der Maratten und Rasbutten. c) Waisis, Kaufleute (Banianen), Landbauer (Gowassis), aus Bramas Bauche geboren, d) Sudders, Künstler, Handwerker, Fischer, Tagelöhner u. a., die ans Bramas Füßen stammen. Jede Kaste hat bestimmte Pflichten und Vorrechte, z. B. im Genuß gewisser Speisen, deren Übertretung gewöhnlich Ver- stoßung aus der Kaste nach sich zieht. Außer diesen giebt es noch ei- nen Stamm, der von den übrigen als bloßer Auswurf betrachtet wird, der weder in Städten, noch Dörfern wohnen darf, dessen Umgang und Berührung jeder Andere flieht, die Parias, auch durch ihre fast schwarze Farbe von den Übrigen unterschieden, aber, da sie an gar keine beschränkende Vorschriften gebunden sind, für Europäer als Die- ner , selbst als Soldaten sehr nützlich. Nicht allethalben wird mit gleicher Strenge auf den Kastenunterschied gehalten und viele Stämme haben ihn gar nicht. Die Kleidung ist bei den Geringeren sehr ein- fach, oft ein bloßes Tuch um den Unterleib; bei Reicheren verschiedene Gewänder, besonders die kostbaren Shawls. Das Bcmahlen des Ge- sichts ist nicht ungebräuchlich. Die Wohnungen der Armen sind elende Hütten von Bambus, die Reichen haben große massive Palläste. Das Hausgeräth ist, wie bei allen Orientalen, sehr einfach, Reis ist Haupt- nahrung, Wein und berauschende Getränke werden nur von den Aus- gearteten genossen, denn Mäßigkeit und Einfachheit ist ursprünglicher Nationalcharakter. Sehr zahlreich sind die Bekenner des Islam, unter ihnen selbst Fürsten des Landes; die Zahl der Christen unter den Eingebornen schätzt man auf etwa 15,000; außerdem leben aber auf der Südspitze Dekans noch 13,000familien Syrischer Chri- sten seit uralter Zeit, in völlig freier Ausübung ihrer Religion und auch Römische Katholiken aus den Zeiten der Portugiesischen Herrschaft. Ackerbau, Viehzucht und Handwerke sind allgemeine und sehr zweckmäßig betriebene Beschäftigungen; Bergbau, Jagd und Fi- scherei sind aber keinesweges unbekannt. Sehr wichtig ist der Han- del, besonders zur See; schon im Alterthume reizten Indiens Schätze

7. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 58

1871 - Hannover : Hahn
58 Dritte Lehrstufe. Nordküste und das Meer der nordwestlichen Durchfahrten genauer zu erforschen. §. 56. Bevölkerungsverhältnifse. Die bei der Entdeckung Amerikas vorgefundene Bevölkerung bildet eine einzige, diesem Erdtheil eigenthümliche Menschenrasse, die aber in viele Stämme mit ebenso vielen nuter eiuauder sehr ab- weichenden Mundarten zerfällt. Schlichte und glatte Haare, weuig Bart, untersetzte Statur, eine niedrige Stiru, längliche schiefliegende Auge«, stark hervorrageude Backenknochen, breite Lippen und um den Mund ein Ausdruck vou Sanftmnth, welcher gegen ihren ernsten, Traner und Gedrücktheit ans- sprechenden Blick sehr absticht, sind die allen geineinsamen Kennzeichen; ihre Bildnngsstnfe ist gegenwärtig eine ebenso niedrige, als ihre Arbeitslust gering; ist dnrch einen glücklichen Jagdzng die dringendste Noth abgewehrt, so folgt die voll- ständigste Unthätigkeit in träumerischem Hinbrüten in der Hütte. Den geregelten Betrieb des Ackerbans scheut man nicht minder, als die Annahme des Christenthnms. Die natürliche Folge dieses Widerstrebens gegen höhere Gesittung ist das allmähliche Aussterben der Urbewohner überall da, 100 sie neben thätigcn Einwanderern wohnen. Zu den bar- barischen Nationen zählen wir insbesondere znerst im hohen Norden die Eskimos, soweit diese nicht durch die Mission für das Christenthum gewonnen sind, ferner die in beständigem Krieg mit einander lebenden Stämme der „Rothhäute" Nordamerikas, endlich in Südamerika drei Gruppen: Andes- Völker, darunter die tapfern, erst jetzt einigermaßen uuter- worfenen Araucaner im füdl. Chile, Pampas Völker, jetzt fast fämmtlich beritten, von denen die Patagoueu den süd- lichsten Zweig bilden, und die brasilianisch-guyanischen Völker in den Urwäldern des Amazonenstroms und des Orinoco. Die Gesammtzahl dieser Ureinwohner wird auf 3 Mill. geschätzt, von denen etwa die Hälfte noch völlig unabhängig sein mag. — Weit größer ist schon die Zahl der als Sklaven ans Afrika eingeführten Neger, die über fast sämmtliche Staaten und Colonien verbreitet, in neuester Zeit aber in den englischen Besitzungen, den Vereinigten Staaten und ans der Insel Haiti frei geworden sind. Seit Ab- schasfung des Sklavenhandels haben die Plantagenbesitzer, besonders auf deu westindischen Inseln und in Guyana, an- gefangen, freie Arbeiter, die sog. Kulis, aus China und Indien einzuführen. — Die überwiegende Mehrzahl der

8. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 64

1871 - Hannover : Hahn
64 Dritte Lehrstuse. abermals Iv- Jahrhunderten von dem Engländer Cook gleichsam neu entdeckt wurde. Das Innere des Continents hat man erst seit dem Jahre 1813 näher erforscht, und in unseren Tagen ist von dem Engländer Burke (-{- 1861) das Land zum ersten Mal von S. nach N. durchwandert. §.59. Der Mensch des Landes. Dieurbewohner des Festlandes bilden eine Abtheilung der sog. Australneger (2. Lehrst. §. 33, 3.). Dunkelbraune Hautfarbe, auffallend magere Arme und Beine, ein breiter Mund mit dicken, her- vortretenden Lippen, die über deu Augen aufgetriebene Stirn, schwarzes, kranses Haar sind für sie kennzeichnend. Ihre Zahl ist äußerst genug (? 60000) und in beständigem Abnehmen begriffen, so daß voraussichtlich der Stamm bald gänzlich aussterben wird. Fast nackt, höchstens mit einem Schurz be- kleidet, ziehen sie in kleinen Abtheilungen, jagend und sischend, Wurzeln, eßbare Würmer und Muscheln sammelnd, ini Lande umher, ohne Heimat, ohne staatliche Einrichtungen. Ein düsterer Dämonen- und Gespensterglaube ist ihre ganze Reli- gion. Alle Versuche, sie aus diesem Znstande äußerster Roh- heit zu einem seßhaften Leben und zum Christenthum zu bekehreu, sind bisher gescheitert. Die Zahl der europäischen Einwanderer, unter denen Engländer und Deutsche vor- herrschen, mehrt sich rasch. Queensland allein gewann im Jahre 1868 durch Einwanderung mehr als 4000 Bewohner. Davon zeugeu anch die jungen Städte: Sydney mit 94 T. E., Melbourne mit 148 T., obwohl erst 1835 gegründet, beide mit bedeutendem Handel. Adelaide hat 40 T. und Hobart- town (aus Tasmanien) 20 T. E. (vgl. 1. Lehrst. §. 17). §. 60. Die Insel» unterscheiden sich vom Festlande zunächst durch ein sehr entschieden oceanisches Klima mit einer angenehmen Gleichmäßigkeit der Temperatur, die kaum anderswo ihres Gleichen findet. Während z.b.in Honolulu, der Hauptstadt der Saudwichsgruppe (20°N.), die Mittel- temperatur des Jahres etwa 19° beträgt, hat der Januar 17^2°, der August 21». Ju Bezug auf Pflanzen- und Thierwelt ist ein Abnehmen der Arten in der Richtung von W. nach O. in auffallender Weise bemerkbar; so finden sich aus der 20 Cum. großen Insel Taheiti der Gesellschafts- gruppe bei jenem äußerst milden Klima kaum halb so viele (500) blühende Pflanzenarten (Phanerogamen), alö im nördl. Deutschland (Ostfriesland allein hat mehr als 600). Wichtige Nahrungspflanzen (Cocospalme, Brotbaum, Iams, Bataten,

9. Physische Geographie - S. 37

1870 - Hannover : Hahn
Anfangsgründe der physischen Geographie. 37 und äußerlich ihm ähnlichsten Thieren auffallend genug unter- sckeidct, ist vor allem 1) die Sprache, 2) die Fähigkeit, Er- fahrungen zu sammeln und zu benutzen, 3) die Vorstellung deö Eigenthums, 4) die Anlage zur Kunst und 5) der Keim der Religion. Die auffallenden körperlichen Unterschiede aber, die un- leugbar innerhalb des Menschengeschlechts selbst stch finden, erklären sich wenigstens einigermaßen 1) durch die Verschieden- heit der klimatischen Verhältnisse, 2) durch verschiedene Er- nährurigs- und Lebensweise, 3) durch Verschiedenheit der Bildung und Gesittung, 4) durch zufällige Eigentümlichkeiten, die zuerst bei einzelnen Personen auftreten und dann forterben. §. 33. Nassen. Auf Grund jener körperlichen Unter- schiede nimmt man gewöhnlich 5 Menschenrassen an: 1) Die kaukasische (weiße) Rasse iu Europa, Süd- und Westasien und Nordafrika, ausgezeichnet durch einen ovalen oderrundlichenkopf, wenig vorspringende Backenknochen/ senkrecht stehende Zähne, rundes Kinn, weiches, langes, und aus dem braunen ins blonde und schwarze übergehendes Haar. 2) Die mongolische (gelbe) Rasse, in den Polar- hindern von Europa, Asien und Amerika, in Nordost- und Mittelasien, kennzeichnet sich durck hervorspringende Backen- knochen, schmale zurücktretende Stirn, plattes Gesicht, eng- geschlitzte, schiefliegende Augen, eine wenig hervortretende Nase mit werten Nasenlöchern, großen Mund, schlichtes straffes, meist schwarzes Kopfhaar (vgl. Fig. 3 der Tafel am Ende). 3) Die äthiopische (schwarze) Nasse, in Mittel- und Südafrika und Australien, deren Hauptkennzeichen sind: von der Seite zusammengedrückter Kopf, mit zurückstehender Stirn und stark hervortretenden Kiefern, in welchen die Schneide- zähne nicht senkrecht gegen einander stehen; die Nase ist breit und platt, der große Mund ist von breiten wulstigen Lippen umgeben; die schwarzen kurzen Haare sind wollig (vgl. Fig. 2 der Tas.). 4) Die malayische (braune) Rasse, auf der Halbiufel Malacca, den südasiatischen und australischen Inseln; sie uuterscheidet sich durch hohe Stiru, hervorragende Kiefern mit wenig aufgeworfenen Lippen, ziemlich große Nase mit breiten Flügeln und dichte weiche schwarze Haare. 5) Die amerikanische (rothe) Nasse, in Amerika; sie zeichnet sich aus durch eine etwa kupserrothe Hautfarbe, schwarzes lauges straffes Haar, dichte Brauen, kleine Augen, große Nase und sehr zurückweichende Stirn (vgl. Fig.1, der Tas.).

10. Abth. 1 - S. 20

1830 - Hannover : Hahn
20 Einleitung. her in Europa die Samojeden, Lappen und Finnischen Nationen; in Amerika die Eskimos. 3) Der Malaiische, mit hoher Stirn, breiter Nase, großem Munde, schwarzen weichen lockigen Haaren und mehr oder weniger gebräunter, oft Europäischer Farbe, in Malakka, den S. O. Inseln bei Asien und einem großen Theile des N W. Australiens. 4) Die Neger, mit runder Stirn, breiter dicker Nase, dicken aufge- worfenen Lippen, meistentheils fleischigem Körper, schwarzer, oft aber in Braun und Gelb übergehenden Farbe und schwarzen wolligen Haaren, in ganz Afrika in S. des Senegal und Niger und einem großen Theile Australiens. 5) Der Amerikanische, mit niedriger Stirn, klei- ner Nase, breitem Gesichte, welches stark in seinen Theilen hervortritt, ohne Bart, mit schwarzen, straffen und dünnen Haaren, braunrother, oft sehr dunkler, aber auch wieder sehr Heller Farbe, in Amerika mit Ausnahme der Eskimos und einiger Stämme an der N. W. Küste. Durch Handel, Auswanderung und Krieg sind die vier ersten Stämme weit über ihre ursprünglichen Gränzen hinaus verbreitet, so daß oft einzelne Völkerschaften des einen getrennt, aber völlig umschlossen von dem anderen Stamme leben, oder es sind ans der gänzlichen Ver- schmelzung derselben ganze Mischlingsvölker hervorgegangen. Eu- ropäer haben fast ganz Amerika bevölkert, bewohnen ganz N. Asien und Tausende derselben leben schon unter den Malaien und Negern Australiens. Neger sind ein Haupttheil der Einwohner Amerikas, und auf Ostindiens Inseln vermischen sich Mongolen und Malaien immer mehr. Wohl zu bemerken ist, daß bei einzelnen Völkern Sprache und körperliche Beschaffenheit auf ganz verschiedene Abstammung hindeuten. Sehr verschieden ist die Körpergröße der Menschen, jedoch ist sie in der Regel zwischen 4 und 6 F. Ausgezeichnet durch Kleinheit sind die nördlichen Mongolischen Völkerschaften, durch Größe die Patagonier. Riesen- und Zwergnationen giebt es nicht. Politische Geographie. Der Mensch ist durchseine Vernunft und Sprache zum Herrn der Erde geschaffen und hat sich fast die ganze Natur dienstbar gemacht. Seine Ländereintheilung, Wohnplätze und Staatseinrichtungen sind es, die den Inhalt der politischen Geographie ausmachen. Be- trachten wir ihn zuerst der Sprache nach, so finden wir darin die auffallendste und schwer zu erklärende Verschiedenheit, die uns aber den deutlichsten Fingerzeig über die Abstammung der Völker giebt. Man kennt bis jetzt schon über 500 Europäische, über 900 Asiatische, über 1200 Amerikanische, im Ganzen über 3000 verschiedene Sprachen und Dialekte. Theils sind sie, wie die Nationen selbst, bloß Zweige eines Hauptstammes (Plattdeutsch, Hochdeutsch, Dänisch, Schwedisch, Germa- nisch), theils aus verschiedenen Stämmen gemischt (Englisch); manche seit einem Jahrtausend und länger unverändert geblieben, andere seit Jahrhunderten immer mehr gebildet, so daß der alte Stamm jetzt ganz unverständlich ist. Nur selten nehmen Völker ganz fremde Sprachen an und lassen ihre Muttersprache aussterben (Spanier, Franzosen). Manche Sprachen eristiren nur noch in Büchern und im Munde der Gelehrten
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