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1. Geschichte des Altertums - S. 92

1896 - Hannover : Manz & Lange
92 Die Plebejer erkmpfen sich die brgerliche Nachricht von einem Einsall der Veneter in das cisalpinische Gallien erhielt und dadurch an die Heimkehr gemahnt wurde, lie er sich um teures Lsegeld zum Abzug bewegen. Der aus der Verbannung zurckgekehrte Camillus ver-hinderte es, da der Rest der Bevlkerung von Rom nach Veji bersiedelte; dafr erhielt er den Namen eines zweiten Grnders der Stadt. Rasch erholte sich das jugendlich krftige Volk von dem schweren Unglck; in wenigen Jahren war die frhere Macht-stellung wiedergewonnen. 30. Die Plebejer erkmpfen ftd) die brgerliche Gleich-berechtigung mit den Putridem. . 1) Das Voltstribunat. Die Verfassungsnderung des Servius Tullius hatte den Plebejern fast nur Pslichteu auferlegt, dagegen fast gar keine Rechte gewhrt. Die Staatsmter blieben ausschlielich den Patriciern vorbehalten. Die umfangreichen Lndereien, die der rmische Staat in den Eroberungskriegen gegen die benachbarten Vlkerschaften gewann, wurden nur Patriciern zur Nutznieung zugewiesen. Aber der Plebejer 'ging nicht nur bei der Verteilung der Beute leer aus, die er doch hatte erkmpfen helfen; er kam auch stndig in seinen Vermgensverhltnissen zurck. Zog der meist wohlhabende Patricier in den Krieg, so bestellte nach wie vor sein Gesinde die Felder. Aber niemand nahm sich des Ackers des meist armen Plebejers an, der nur mit eigener Hnde Arbeit sein Dasein fristete. Um leben zu knnen, mute er bei seinem reichen, bevorzugten Nachbar ein Darlehen aufnehmen. Konnte er dies nicht zur rechten Zeit zurckzahlen, so harrte seiner nach dem erbarmungslosen rmischen Schuldgesetz das klglichste Geschick. Der Glubiger durfte nicht nur das gesamte Vermgen des sumigen Schuldners an sich ziehen, sondern ihn sogar als Sklaven verkausen.

2. Geschichte des Altertums - S. 77

1896 - Hannover : Manz & Lange
Die Grndung Roms. 77 Trmmern der dem Untergang verfallenen Stadt. Er trug seinen greisen Vater Anchlses auf den Schultern aus den brennenden Husern hinaus und fhrte seinen jungen Sohn Askznius an der Hand mit sich. Auerdem entkam noch eine Anzahl Trojaner mit ihm. Nach langen Irrfahrten gelangte er unter der gtigen Fhrung seiner Mutter Venus im siebenten Jahr nach der Zerstrung Trojas an die Mndung des Tibers. Hier herrschte der König Latinus. Er nahm die Fremdlinge gastfreundlich auf und gab dem neas seine Tochter Lavlnia zur Frau. Nachdem einige Zeit spter Latinns im Kampf gegen auswrtige Feinde gefallen war, wurde sein Schwiegersohn neas sein Nachfolger in der Regierung der das Volk, dem er zur Erinnerung an den Verstorbenen den Namen Latiner gab. Als neas auf wunderbare Art während einer Schlacht in. den Himmel entrckt worden war, folgte ihm sein Sohn Askanins oder Julus in der Herrschaft der die Latiner. Er baute im latinischen Gebirge, nahe bei einem tiefen See, die Stadt Alba' longa. Von hier aus herrschten er und seine Nachkommen dreihundert Jahre lang der Latium. 2) Romulus. Da geschah es, da der jngere von zwei Knigsshnen, Amlius, seinen lteren Bruder Nuttutor, den rechtmigen König von Alba longa, vom Throne stie. Auch ttete er Numitors Sohn und machte dessen Tochter Rhea Silvia zur Vestalin, d. h. zur Priesterin der Vesta. Als solche schenkte sie dem Gotte Mars Zwillinge, Romlus und Remus. Daraus wurde auf den Befehl des grausamen Amnlius die Mutter gettet, ihre beiden hlflosen Shnlein aber wurden im Tiber ausgesetzt, damit sie dort umkmen. Doch die Mulde, in der sie ins Wasser hinausgestoen wurden, verfing sich wunderbarer Weise an einem Feigenbaum und kam dadurch aufs Trockene. Eine Wlfin spendete den wimmernden Kleinen die erste Nahrung. Ein Hirt Namens

3. Geschichte des Altertums - S. 116

1896 - Hannover : Manz & Lange
116 Marius und Sulla und der erste Brgerkrieg. Plne wieder auf, bei deren Verfolgung Gaius Gracchus seinen Untergang gefunden hatte. Er stellte den Antrag, da den Bundesgenossen in Italien das rmische Brgerrecht verliehen werden solle. Aber noch ehe er ihn durchsetzen konnte, wurde er eines Abends in seinem eigenen Hause von einem Mrder mit einem Dolche niedergestoen. Diese Greuelthat, die man als eine Folge des politischen Parteihasses ansah, rief unter den Bundesgenossen die uerste Erbitterung hervor. Sie entschlossen sich, mit Gewalt zu erzwingen, was ihnen die Regierung und das Volk von Rom nicht gutwillig gewhren wollten. Allenthalben erhoben sich die kriegerischen Vlkerschaften im Sabinerland, in Picenum, in Samnium und Lukanien. Sie sagten sich von Rom los, ernannten sich eigene Konsuln und einen eigenen Senat und stellten groe Heere zum Kampf gegen Rom ins Feld. Zwei rmische Konsuln fanden im Krieg gegen sie den Tod. Selbst Marius und Sulla wuten sie nicht zur Unterwerfung zu bringen. Da endlich gehorchte man in Rom den Forderungen der Billigkeit und gab nach. Durch ein eigenes Gesetz wurde allen den Jtalikern das Brgerrecht zugestanden, die sich innerhalb einer bestimmten Frist zur Ein-zeichnung in die Brgerlisten meldeten (89). Damit war die Ursache des Krieges beseitigt, und so erlosch dieser bald von selber. 2) Der Ausbruch der Feindschaft zwischen Marius und Sulla und der erste mithridatische Krieg 88 bis 84. Gleich darauf fhrte der Gegensatz zwischen Volks-partei und Optimalen zu einem blutigen Zusammensto. Als nmlich im Jahr 88 ein Krieg mit dem König Mithridztes. von Pontns ausbrach, bertrug der Senat die Fhrung desselben dem Cornelius Sulla, einem strengen Optimaten. Die Volks-Versammlung setzte sich aber der diesen Beschlu der Regierung hinweg und ernannte den Fhrer der Volkspartei, den schon altersgrauen Gaius Marius, zum Feldherrn gegen Mithridates. Da zog Sulla von Kampanien aus, wo er sich bereits nach

4. Lehrbuch der alten Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 106

1886 - Hannover : Meyer
106 Stuf Antrag des Marcus Porcius Cato wurde Macedonieu „befreit", b. H. tu vier Republiken geteilt, die kein Connbinm und Commercium und kein Heer haben bürsten; die Macebonier sollten in Zukunft überhaupt keine Waffen tragen, benn Rom übernahm den Schutz bcs Landes; die Hälfte der Steuern, welche dem Könige entrichtet waren, mußte von nun an nach Rom gezahlt werben. — Auch Jllyrien würde „frei" und in brei Republiken geteilt. Herauf gingen die Römer mit den Freuuben des Perseus ins Gericht. Epirus würde furchtbar geplünbert und 150 000 Epiroten in die Sklaverei geschleppt. Von den Achäern würden 1000 der Vornehmsten, barunter der Geschichtsschreiber Polybius aus Megalopolis, nach Italien geführt. Rhobus mußte Lycien und Karten herausgeben und würde durch Errichtung des Freihafens Delos geschädigt. Der König Antiochus Epiphanes von Syrien, der Ägypten siegreich bekriegt hatte, sah sich durch einen römischen Gesandten gezwungen am Nil umzukehren und würde durch den Verlust Palästinas geschäbigt, welches im Kampfe für die Religion unter dem Heldengeschlecht 167 der Makkabäer ober Hctsmonäer sich losriß. Die Schlacht beipybtta ist ein Wenbepnnkt in der Politik der Römer. Ämilius Paullus legte so viel Gelb in beit Staatsschatz, daß ohne Kriegssteuern von nun an Eroberungskriege geführt werben konnten. Nach 17sähriger Hast entließ man die Achäer, von bettett inzwischen 700 gestorben waren, in ihre Heimat. Die haßerfüllten Greise wirkten überall gegen Rom, und als der Senat befahl, daß Sparta und 4 andere wichtige Städte ihrem Wunsche gemäß aus dem achäischen Bunde entlassen würden, entstand ein allgemeiner Aufstand der Achäer, an deren Spitze Kritolaus und Diäns standen. Zu gleicher Zeit erhob ein gewisser An-drivcus, der sich für Philipp, den Sohn des Perseus, ausgab, die Fahne des Aufruhrs in Macedonicn, dessen königstreue Bewohner ihm zuströmten. Quintus Cäcilius Metellus besiegte ihn aber und nahm ihn gefangen, zog dann durch die Thermopylen und vernichtete ein achäisches Heer unter Kritolaus in Lokris. Der Konsul Mummius nahm schließlich Korinth, dessen blühenden Handel die römischen Kaufleute schon lange mit scheelem Auge ansahen, verkaufte die Einwohner, schleppte die Kunstschätze nach Rom und zündete die Stadt an. Maeedonien, erweitert bis zum adriatischen Meere, wurde römische 146 Provinz; Griechenland (Achaia) aber ward unter die Oberaufsicht des Statthalters zu Theffalonich gestellt. § 19. Der dritte punische und der numantinische Krieg. seitdem Hannibal feine Vaterstadt notgedrungen verlassen hatte, entriß der König Masinissa von Numidien den Karthagern ein Gebiet nach dem

5. Lehrbuch der alten Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 120

1886 - Hannover : Meyer
120 Pächter den Gemeinden diese Summe geliehen, die aber durch Wucher bis auf 120 000 Talente angewachsen war. Lneullus verordnete daher im Interesse der bedrängten Asiaten, daß nicht mehr als 12 °/0 Zinsen genommen und nur die entliehenen Summen zurückgezahlt würden. Die wütenden Ritter setzten es deshalb durch, daß Lucullus der Kriegsführung enthoben wurde, der sich seitdem ins Privatleben zurückzog und ganz dem Genusse seines großen Reichtums lebte. Ein Jahr darauf übernahm Pompejus auf Autrag des Tribunen 66 Manilius deu Oberbefehl, obgleich die Optimaten sich ans das heftigste widersetzten. Pompejus drang in Pontus ein und siegte an einer Stelle, wo spater Nikopolis (= Siegesstadt) gegründet wurde. Infolgedessen floh Mithradates in sein bosporanisches Königreich, Tigranes unterwarf sich und wurde auf Armenien beschränkt. Pompejus suchte uoch auf dem Landwege zur Krim vorzudringen, kehrte aber am Fuße des Kaukasus um und ordnete ohne Auftrag des Senates die Verhältnisse Asiens, wo 3 reiche Provinzen 63 dem römischen Reiche hinzugefügt wurden: Cilieien, Bithynien mit Pontus und Syrien, so daß sich das Staatseinkommen um die Hülste des bisherigen Betrages vermehrte. Daneben blieben als abhängige Staaten bestehen Kappa-doeien, Kommagene (im nördl. Syrien), Galatien, dessen König Dejotarus ein treuer Bundesgenosse der Römer gewesen war, und Palästina. Palästina war damals durch einen Bürgerkrieg zerrissen. Die Pharisäer und Saddneäer oder die hohepriesterliche und königliche Partei unter Hyr-kanns und Aristobulus bekriegten einander. Pompejus eutschied den Streit zu gnnsten des Hohenpriesters Hyrkanus, der aber seitdem einen Tribut au Rom zahlen mußte. Hier erhielt Pompejus auch die Nachricht vom Tode des Mithradates. Derselbe hatte noch einmal ein Heer gesammelt und wollte auf dem Landwege nach Italien ziehen, wurde indessen durch eiueu Ausstand seines Sohnes Pharnaees daran gehindert. Da auch die Truppen von dem argwöhnischen und grausamen Könige abfielen, nahm er Gift, und als dieses nicht wirkte, ließ er sich von einem Söldner töten. Pharnaees behielt das bosporanische Königreich als „Freund und Bundesgenosse des römischen Volkes". § 27. Die Verschwörung des Catilina und das erste Triumvirat. Durch die namhaften Erfolge des Pompejus und seine außergewöhnlichen Machtmittel erwachte in Rom die Besorgnis vor der Aufrichtung einer Monarchie. Es fehlte eine starke Regierung und vor allem eine Militärmacht, welche dem Pompejus entgegentreten konnte. Diese Mängel suchte Lucius Sergius Catiliua für eine sociale Revolution auszunutzen. Catilina stammte aus einer vornehmen aber verarmten Patrizierfamilie, war talentvoll und ehrgeizig, aber ehrlos und hatte sich durch ein ausschweifendes

6. Lehrbuch der alten Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 97

1886 - Hannover : Meyer
97 An der Spitze der Verwaltung, Militärmacht itrtb Rechtspflege stand ein Prätor, welchem für die Finanzverwaltung zwei Quästoren untergeordnet waren. Die Erhebuug der Steuern (vectigalia) sowie der Hafenzölle (portoria) wurde an römische Stenerpächter (publicani) vergeben, die im voraus die festgesetzte Summe zahlten und dann die Provinz aussogen, um sich schadlos zu halten. Da in dem langen und gefährlichen Kriege die unteren Volksklassen mit den höheren gewetteisert hatten, wurden die Centuriatkomitien in der Weise umgeändert, daß jede Klasse gleich viele Centurien (70) zählte. In diesen Centuriatkomitien wurden die Konsuln, Prätoren und Censoren gewählt und ward über Krieg und Frieden abgestimmt; die Wahl der niederen Magistrate und G e se tz es ä nd erungen erfolgten in Tribnt-ko mit ie n. Diezahl der römifchentribns wurde auf 3 5 erhöht und zugleich geschlossen. Seit dem ersten pnnischen Kriege nahm der Fremdenverkehr in Rom bedeutend zu, so daß für Streitigkeiten zwischen Fremden und Römern ein zweiter Prätor (praetor peregrinus) eingesetzt wurde. Um diese Zeit (240) dichtete Titus Androniens Livins, ein Freigelassener aus Tarent, Tragödien und Komödien nach griechischem Muster und übersetzte die Odyssee ins Lateinische. — Die Gladiatorenspiele fanden von Kapna her Eingang in Rom. Da oft dieselben Männer im Kriege die höchste Gewalt bekleidet hatten, so bildete sich jetzt ein bestimmter Kreis von Familien, welcher die ersten Ämter an sich riß: die Nobilität. Durch griechische Bildung und weiteren Blick in die politischen Angelegenheiten unterschieden sich die nobile s von der großen Masse, die sie durch ihren Reichtum von sich abhängig zu machen suchten. Während des 1. puuischen Krieges hatten sich die Illyrier als Seeräuber einen gefürchteten Namen gemacht. Mit ihren Schnellseglern plünderten sie die griechische Küste und eroberten Koreyra. Da sie schließlich auch italische Handelsschiffe wegnahmen, kam es zum Kriege mit Rom. Ihre Königin Teuta mußte alle Eroberungen herausgeben und Tribut zahlen. Die Griechenstädte Apollonia, Epidamnus und Koreyra wurden für frei erklärt. Auch gegen die Gallier mußten die Römer wieder das Schwert ziehen. Der Volkstribun Gajns Flaminius hatte es nämlich gegen den Willen der Nobilität durchgesetzt, daß der gesamte Besitz der ausgerotteten Senonen in Bauerngüter geteilt und armen Plebejern gegeben wurde. Daher fürchteten die Bojer auch für ihren Besitz, verbündeten sich mit den Jnsubreru, warben gallische Heerhaufen jenseits der Alpen, Gäsaten (= Söldner) genannt, und marschierten gegen Rom. Zwei römische Heere erlagen ihrem stürmischen Knaake, Lehrbuch der alten Geschichte. n

7. Quellen-Lesebuch für den Unterricht in der vaterländischen Geschichte - S. 19

1895 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
19 kommen war, lagerte er vor allen Thoren und bewachte den Tiberflu, um die Zufuhr von Lebensmitteln nach der Stadt zu verhindern. Die Not stieg aber in der Stadt aufs hchste. Da endlich beschlo man, eine Gesandt-schaff an den Feind zu senden. Als die Gesandten der Rmer, die in Alarichs Lager gekommen waren, drohten, da das Volk bewaffnet und zum Kampfe entschlossen sei, lachte Alarich hhnend und rief aus: Je dichter das Gras, um so leichter das Mhen." Und er erklrte, unter keiner andern Bedingung von dem Kampfe abstehen zu wollen, als wenn er alles Gold, das in der Stadt sei, erhalte, desgleichen, was in der Stadt an kostbarem Hausrat sich finde, und alle Sklaven barbarischer Abkunft. Da fragte einer der Gesandten, was er dann denen zurcklassen wolle, die in der Stadt wren. Das Leben", gab der Gote zur Antwort. Nachdem man hin und her gesprochen hatte, kam man berein, da die Stadt an Gold 5000, an Silber 30 000 Pfund, ferner 4000 seidene Gewnder und 300 purpurgefrbte Felle den Belagerern bergeben sollte. In den Staatskassen war kein Geld; die Not verlangte daher, da alle nach Abschtzung zu dieser Steuer beitrugen. Man vermochte aber nicht, das Ganze zusammenzubringen. Da beschlossen die Rmer, was noch an der Schtzung fehlte, mit dem goldenen Zierat zu ergnzen, der da-mals noch die Bilder der Götter schmckte. Ebenso lie man die goldenen und silbernen Statuen einschmelzen. Darunter befand sie auch das Bild der Tapferkeit, welches die Rmer Virtus nennen. Auch dieses ging dahin, und mit ihm erlosch alles, was die Rmer an Tapferkeit und mnnlicher Tugend besaen. Auf diese Art wurde das Geld zusammengebracht. Alarich aber ge-stattete während dreier Tage den Brgern der Stadt den Ankauf von Lebensmitteln; auch gab er ihnen drei Thore frei und erlaubte, vom Hafen her Getreide herbeizufhren. So konnten die Brger wieder aufatmen. Die Barbaren zogen endlich von Rom ab und schlugen ihre Zelte in Tus-cien auf. Von der Belagerung Roms 410 und von Alarichs Tode erzählen der Bischof Jo r d anes in seiner Geschichte der Goten" und der rmische Geschichtschreiber Pro-kopins in seinem Buch Der gotische Krieg" folgendes: Auf Alarichs Befehl drangen zwar die Goten in Rom ein, aber sie be-gngten sich mit der Plnderung und warfen nicht, wie sonst feindliche Völker pflegen, die Brandfackel in die Stadt. Auch duldete Alarich nicht, da den Wohnungen der Heiligen Unbill widerfahre. Man erzhlt aber, da damals in Ravenna einer der kaiserlichen Diener, dem die Aufsicht der das Federvieh oblag, dem Kaiser Honorius gemeldet habe, Roma sei verloren. Da soll der Kaiser klagend ausgerufen 2*

8. Geschichte des Altertums - S. 261

1903 - Hannover : Manz & Lange
Das Zeitalter des Marius und Sulla. 261 Wie richtig er damit gehandelt hatte, zeigte der nächste Verlauf der Ereignisse. Denn Flaccus wurde, bald nachdem er Asien erreicht hatte, von seinem eigenen Unterfeldherrn, dem Demagogen Flavius Fimbria, ermordet, der dann an den abgefallenen Städten Kleinasiens ein grausames Strafgericht ausübte. Sulla schloß nach langen Verhandlungen mit Mithradates bei einer persönlichen Zusammenkunft zu Dardänos 85 Frieden, demgemäß sich der König auf sein Pontisches und Bosporanisches Reich beschränken und eine unerhebliche Summe als Kriegskosten zahlen mußte. Nun erst wandte sich Sulla gegen Fimbria. Aber noch ehe es zum Zusammenstoß kam, liefen dessen Soldaten haufenweise in das Sullanische Lager über, und der treulose Verräter an seinem Oberbefehlshaber hatte schließlich keine andere Wahl, als sich selbst den Tod zu geben. 4) Während Mithradates eine verhältnismäßig glimpfliche Behandlung erfuhr, mußten die Städte der Provinz Asien, welche sich an dem Blutbade des Jahres 88 beteiligt hatten, die Rache des Siegers schwer empfinden; außer anderen Kontributionen wurde ihnen die Zahlung von 20000 Talenten auferlegt, einer Summe, die sie nur durch Anleihen bei italischen Wucherern aufbringen konnten, so daß sie auf lange Jahre verschuldet blieben und ihr Wohlstand zu Grund gerichtet wurde. Endlich kehrte Sulla nach Griechenland und nach längerem Aufenthalt daselbst auf dem Seeweg Dyrrhachion-Brundisium an der Spitze von fünf Legionen nach Italien zurück. Iii. Der Erste Bürgerkrieg. 88 bis 82. A. Italien in Sullas Abwesenheit. Wenn Sulla in seinen Forderungen gegen Mithradates eine gewisse Mäßigung beobachtet hatte, so bestimmte ihn hierzu vor allem die Rücksicht auf die Lage der Dinge, welche sich inzwischen in Rom und Italien herausgebildet hatte und seine Rückkunft dringend erheischte. Kaum hatte er den Boden Italiens verlassen, als Cinna als Führer der Volkspartei c! ran ging, die Sullanischen Einrichtungen wieder über den Haufen zu werfen. Zwar mißlang der erste gewaltsame Versuch, und Cinna mußte vor seinem optimatischen Kollegen aus der Stadt weichen. Nun aber sammelte er hauptsächlich aus noch aufständischen Italikern, Sklaven und verkommenem Gesindel ein Heer, scharte die vertriebenen Häupter der Volkspartei,

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 139

1872 - Hannover : Hahn
139 Spitze, mit der Wuth der in ihnen beleidigten Menschenwrde fochten; nur mit Mhe war der Aufstand durch Crassus nieder-geschlagen worden (71 v. Chr.). Ein Krieg gegen die zahlreichen Seeruber, die von ihren Schlupfwinkeln in Cilicien aus die Ksten des Mittelmeeres beunruhigten und plnderten, und jahrelang der rmischen Macht trotzten, ist von Pomp ejus erst, nachdem man ihn mit auerordentlichen Vollmachten durch ein von dem Volkstribun Gabinius beantragtes Gesetz ausgestattet hatte, zu Ende gefhrt worden (67 v. Chr.). Cilicien" mit Pamphylien wurde darauf von Pompejus als rmische Provinz. eingerichtet. 2) In Asien hatte Mithridates im Jahre 74 einen neuen Krieg gegen Rom begonnen, anfangs mit glcklichem Erfolg. Als aber der kriegserfahrene Consul L. Licinius Lucullus gegen ihn heranzog, wurde er am Lycus in Pontus gnzlich ge-schlagen (71) und zur Flucht zu dem Könige von Armenien, Ti-granes, seinem Schwiegersohne gezwungen. Lucullus rckte darauf in Armenien ein, als Tigranes die Auslieferung seines Schwiegervaters verweigerte, schlug den Tigranes bei seiner Hauptstadt Tigranocerta (69) und drang, der erste Rmer, bis der den Euphrat vor. Hier brach aber eine Meuterei unter den Truppen aus, die den siegreichen Feldherrn zur Umkehr nthigte. Lucullus, seiner aristokratischen Gesinnungen wegen beim Volke wenig beliebt, verlor das Commando. Dagegen wurde durch ein vom Volkstribunen C. Manilius beantragtes Gesetz der Oberbefehl im ganzen Osten zu Wasser und zu Lande mit erweiterten Vollmachten, wie dies im Seeruberkriege geschehen war, an Pompejus bertragen (66 v. Chr.). Selbst Marcus6661 Tullius Cicero hatte als Prtor in seiner ersten Staatsrede (pro lege Manilia) fr das Ausnahmegesetz gesprochen. ^ pejus Com- I 3) Pompejus rechtfertigte das auf ihn gefetzte vertrauen mfcn durch schnelle und glnzende Erfolge. Er schlug den Mithri-dates, der sich in der Zwischenzeit wieder in Pontus festgesetzt hatte, so entscheidend, da dieser nach seinen bosporanischen Be-sitzungen entfloh. Hier lie sich der greise König hoffnungslos und von den Meisten verlassen durch einen seiner Sldner tobten (64 v. Chr.). Der armenische König Tigranes hatte sich selbst im rmischen Lager gestellt und seine Unterwerfung angeboten. Er wurde auf das eigentliche Armenien beschrnkt und bezahlte 6000 Talente (etwa 9 Mill. Thlr.) Kriegskosten, auerdem an jeden rmischen Soldaten 50 Denare (etwa 14 Thlr.). Dies Alles hatte Pompejus in einem einzigen Feldzuge (65) erreicht. Das ganze vordere Asien westlich vom Euphrat bis zum Mittel-meere war jetzt theils unmittelbar, theils mittelbar durch ab-hngige Vasallenfrsten den Rmern unterthcm. Nachdem Pom-

10. Lehrbuch der deutschen Geschichte für Seminare und höhere Lehranstalten - S. 19

1878 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
19 die Alpen gekommen. Deshalb bereitete denn auch Marius dort eine Schlacht vor und nahm zum Lagerplatz einen Ort, der wohl fest war, aber keinen Ueberflu an Wasser hatte, in der Absicht, wie es heit, auch dadurch die Soldaten anzufeuern. Als die Soldaten wegen des Wassermangels murrten, sagte er zu ihnen, da sie sich bei den Barbaren fr Blut einen Trunk Wasser kaufen knnten. Und als sie von ihm forderten, gegen die Barbaren gefhrt zu werden, ehe ihnen das Blut in den Adern vertrocknete, befahl er, erst das Lager zu befestigten. Sie gehorchten, obwohl unwillig. Der Tro der Knechte aber, der weder fr sich noch fr die Thiere zu trinken hatte, ging haufenweise an den Flu; die einen nahmen Aexte, andere Hacken, einige aber auch Schwerter und Lanzen neben den Wasserkrgen mit, um selbst durch Kampf zum Wasser zu gelangen. Zuerst banden nur wenige von den Feinden mit ihnen an; denn die meisten waren beim Frhstck, beim Bade oder badeten noch. Dort nmlich sprudeln aus dem Boden warme Wasserquellen, und ein Theil der Barbaren ward von den Rmern berrascht, als er es sich dabei wohl sein lie und laut jubelte vor Freude und Verwunderung der den herrlichen Ort. Da aber auf das Geschrei eine immer grere Menge zusammenlief, ward es Marius schwer, die Soldaten, welche fr ihre Knechte frchteten, zurckzuhalten. Zugleich erhob sich der streitbarste Theil der Feinde, von dem die Rmer frher unter Manlius und Cpio berwltigt waren; sie hieen Ambronen und waren fr sich allein der 30,000 Mann stark;' diese eilten zu den Waffen. Den Leib mit Speise berladen, dabei voll ausgelassenen Muthes und von dem starken Weine begeistert, liefen sie dennoch nicht ordnungslos und toll herum, noch war es ein sinnloses Geschrei, das sie ausstieen; sondern indem sie die Waffen im Takt zusammenschlugen und alle zugleich in die Hhe sprangen, riefen sie oftmals einen und denselben Namen: Ambronen. Ambronen; sei es, da sie sich selbst zum Kampfe aufriefen, oder die Feinde im Voraus durch Kundgebung ihres Namens erschrecken wollten. Ohne Unterla und wie ein Echo ertnte von allen Seiten der Ruf, bevor sie handgemein wurden. Da berdies die Feldherrn beiderseits mit einstimmten und man wetteiferte, einander vorlufig in der Strke des Tons zu berbieten, reizte und steigerte das Geschrei' den .Auth. Die Ambronen brachte der Flu in Unordnung; denn als sie ihn uberschritten hatten, gelang es ihnen nicht, sich in Schlachtordnung zu stellen, sondern, indem die Ligyer (ein mit den Rmern verbndetes Alpen-volk) sich sofort im Laufe auf den Vortrab warfen, ward die Schlacht zum Handgemenge. Als nun auch die Rmer den Ligyern zu Hlfe kamen und sich von der Hhe herab auf die Barbaren strzten, wandten
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