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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 104

1893 - Hannover : Hahn
104 Der Boden ist alter Meeresgrund, durch säkulare Hebung trocken gelegt. Wo die Sandmassen mit Thon gemischt sind, ist die Frucht- barkeit sehr bedeutend, so namentlich am Fuß der Gebirge in Schlesien, Sachsen, Westfalen. Gegensatz zwischen den Sandhügeln der Lüne- burger Heide und den Thälern derselben, in welche die Thonmassen herabgeschwemmt sind. Im N. finden wir die Geestlandschasten, die aus Dünen und Flugsand gebildet und deswegen unfruchtbar sind. Dahinter der Marschgürtel (bis 20 km, in Holland bis 40 km breit). Ungeheure Fruchtbarkeit desselben. Sehr wichtig sind die Stellen, wo der ursprüngliche Felsboden zu tage tritt: die Kalkberge bei Rüders- dorf (ihre Bedeutung für die großen Berliner Bauten), die Steinsalz- und Gypslager von Sperenberg, s. von Berlin, die Gypslager von 'Lüneburg, wo sich zugleich eine wichtige Salzquelle findet. Man unterscheidet zwischen Ostdeutschem Flachland und West- deutschem Tiefland. I. Das Ostdeutsche Flachland, ö. der Elbe, ist von 2 niedrigen Erhebungen durchzogen. 1) Der Baltische Höhenzug beginnt in Rußland mit der Walda'i-Höhe und durchzieht die Landschaften an der Küste des Balti- schen Meeres bis zum C. Skageu. Er überragt nur um ein weniges die Ebene; unter den zahlreichen Kuppen ist der Turmberg in Westpreußen mit 330 m am höchsten. Durch die Bodengestaltung wird der Abfluß der Gewäfser vielfach gehindert und weite Seenplatten (Preußische, Pommersche, Mecklenburgische), z. T. von großer land- schaftlicher Schönheit, bedecken den Zug. Die großen Ströme (Memel, Weichsel, Oder) durchbrechen ihn, während auf dem Landrücken felbst sich nur kleine Flüsse bilden konnten: Pregel, Passarge, Persante, Warnow, Trave. Durch die Städte an den Mündungen sind aber diese kleinern Flüsse ebenfalls von Wichtigkeit. Auf der jütischen Halbinsel ist der Höhenzug von tiefen Senken durchsetzt: die Eid er mit dem Ei d erkanal, der Meeresdnrchbrnch im Lim Fjord. — 2) Der Karpatische Höhenzug ist durch die obere Weichsel von den Karpaten getrennt. In der Polnischen Platte hat er die weiteste Ausdehnung und steigt hier bis 650 m. Dann zieht er schmal und niedrig, ohne stetigen Zusammenhang, nach N.-W. und endigt auf der l. Seite der Elbe nahe deren Mündung. Hervorzuheben sind die Höhen von Tarnowitz mit reichem Ertrag an Steinkohlen

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 42

1893 - Hannover : Hahn
42 Vergleiche die s. Glieder Europas mit den eben beschriebenen: Arabien mit Spanien, Vorder-Indien mit Italien, Hinter-Indien mit der Balkanhalbinsel. g. Der Ostindische Archipel besteht aus 4 größern und einer Menge kleinerer Inseln. — Der vulkanische Boden erzeugt bei großer Feuchtigkeit und Wärme eine üppige Pracht der Vegetation, wie wir sie nur noch im tropischen Küstengebiet Brasiliens finden. Wälder mit kostbarem Holz. Kaffee auf Java. Edle Gewürze auf den Molukkeu. Auch Bodenschätze bergen die Inseln, besonders Kohlenlager, die aber noch wenig genützt werden. An vielen Orten freilich macht sich ein ungesundes Klima geltend. So ist von der fruchtbarsten und bevölkertsten Insel Java die ganze flache N.-Küste bis auf deu Küstenstrich von * Surabaja äußerst ungesund und nur die Wichtigkeit der Snndastraße bedingt die Lage von *Batavm (die ganze S.-Küste hat keine Häfen). Der vulkanischen Natur verdankt das „Thal des Todes" seine Entstehung. Der äußere Kranz wird gebildet durch Sumatra, Java und die Kleinen Sunda-Inseln; n. davon liegt Borneo, die größte von allen (— Skandinavien), die größte Jusel der Erde überhaupt*), Celebes [lebes] und die Molukkeu; noch weiter n. die Phi- lippinen, die nach Formosa sich fortsetzend das Südchinesische Meer einschließen. An das N.-Ende Sumatras schließen sich im N.-W. die ebenfalls vulkanischen Nikobaren und Andamanen, die aber von geringer Bedeutung sind. h. China ist im S. von einzelnen Ausläufern Hochasiens durch- zogen, welche ein reichbewaldetes Fruchtlaud mit guten Häfen (Eanton) bilden. — Der n. Teil Chinas ist eine weite Fruchtebene, die vom Hoangho [Ijo] und Jangtsekiang durchströmt wird. Der Hoangho (d. i. gelber Fluß) entspringt im Innern Hoch- asiens, durchbricht den Kueulun und gelangt nach einer weiten n. Ausbiegung in die Ebene, um dann nach verhältnismäßig kurzem Lauf ius Gelbe Meer zu münden. Die Schutt- und Sandmassen, welche er mit sich führt, haben sein Bett in der Ebene derartig erhöht, daß es sich leistenförmig über die Umgebung erhebt und nur hohe Dämme die Wasser zusammenhalten. Verheerende Überschwemmungen beim Durchbrechen der Dämme.2) ') Die Polarländer sind dabei nicht in betracht gezogen. 2) Man kennt 11 große Stromlaufveränderungen in historischer Zeit, die letzte 1889.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 198

1893 - Hannover : Hahn
198 b. Das Gebirge von Wales snels^ zwischen dem Bristolkanal und der Irischen See. Es besteht aus hohen, baumlosen Plateaus, die von tiefen Thälern zerschnitten sind und eine Reihe von Berg- gipfeln trügen. Am höchsten ist mit 1100 m der dreigipflige Snowdon [snödn], d. i. Schneeberg, im Centrum der britischen Welt (Ausblick auf alle ehemaligen Jnselkönigreiche). — Auf der Landseite wird das Gebirge fast ganz vom Severn umspannt, die auf demselben entspringt und in s. Richtung dem Bristolkanal zueilt- c. Das Nordenglische Bergland begleitet die Küste der Irischen See. Es besteht fast ausschließlich aus dem Gestein der Kohlenformation und stellt sich als eine Reihe von Gipfeln dar, die mit einander in Zusammenhang stehen. ä. Das Cheviotgebirge ftschiwjet^ hat w.-ö. Richtung und zieht quer durch die ganze Insel. N. vom Cheviotgebirge breitet sich das Schottische Niederland aus, wo Firth of Förth und Firth of Clyde in das Land eindringen (Kanal von Glasgow ^gläsgo^j). 6. Das Schottische Gebirgsland zwischen dem Niederland und dem Caledonischen Kanal zeigt keine Vereinigung zu einer domi- nierenden Gruppe; die höchsten Erhebungen sind über das weite Gebiet zerstreut. — Der Beu-Nevis [nittns] (über 1340 m) ist ein ganz vereinzelter Gipfel mit massigen, stumpfen Formen. Wenige ansehn- lichere Berggruppen lagern an der Stelle, wo man das Grampian- ^grämpjän^ Gebirge zu verzeichnen pflegt.*) — Die höhern Teile bedecken weite, kahle Heiden ohne Baum und Strauch; auf den Bergen breiten sich von Steinblöcken übersäte Moore aus. In den Thälern (angepflanzte) Wälder und Wiesen. N. vom Schottischen Gebirgsland zieht eine Senke mit dem durch große Kosten hergestellten Caledonischen Kanal zwischen Moray-Firth und Firth of Lorn. — ' Jnverneß, die Hauptstadt Nord - Schottlands, am n.-ö. Endpunkt. f. Das Caledonische Gebirgsland n. von der Senke zeigt zum größten Teil kahle, unfruchtbare Bergwilduis, in welcher Berge (bis nahezu 1200 m) mit Heiden und Sümpfen wechseln. Nur an der Küste sind größere Strecken eben. — Das Gebirge setzt sich fort in den Hebriden (der Basaltfelsen Staffa mit der Fingalshöhle), den Orkney- [ni] und Shetlands-Jnseln [fchetlänb]. ') Ein Kettengebirge der Grampians giebt es nicht.

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 61

1893 - Hannover : Hahn
_61_ §. 30. Das nordafrikanische Viereck. Den mittleren Raum nimmt die Wüste Sahara ein, umrahmt im O. von den nnbischen und ägyptischen Felsplatten, im S. vom Sudan, im N. vom Atlas und dem Plateau von Barka. — Der Atlas, das Gebirgsland von Sene- gambien und das Alpenland von Habesch erheben sich an den Rän- dern wie gewaltige Eckpfeiler. 1) Das Alpenland von Habesch (= Großbritannien) ist ein weites Plateau, das weidereiche Ebenen aufweist. Den Gebirgs- charakter geben ihm die tief eingeschnittenen Flnßthäler sowie die dem Plateau aufgesetzten Berggipfel (bis 4600 m) und Felsblöcke. Wo die letzteren die Form von Tafelbergen annehmen (Ambas), werden sie vielfach als Festungen benutzt, indem die natürliche Unzugänglichkeit durch die Kunst noch erhöht ist. Den ö. Rand bildet eine n.-s. streichende, schroff abfallende Kette, deren Kammhöhe bis zu 3000 m ansteigt. Nach den anderen Seiten ist der Abfall allmählich; aber ein weiter, menschenleerer (reiche Tierwelt), schwer zu durchdringender Urwald kränzt hier den Fuß des Gebirges und macht es auch nach dieser Seite unzugänglich. Nach W. und N.-W. ziehen, der Abdachung entsprechend, auch die Flüsse: der Sobat, der Blaue Nil (Chartum an der Mündung) und der Atbara eilen zum Nil, kein einziger Fluß geht zum Meer; dagegen trägt ein unwirtlicher Landstrich, der die s. Küste des Roten Meeres bis zum Wendekreise begleitet, dazu bei, die Verbindung dahin zu erschweren. Da die Gipfel die Schneegrenze erreichen, so findet man die Gewächse der verschiedenen Zonen hier auf engem Raum zusammen- gedrängt: oben Gerste und Hafer, unten Zuckerrohr, Kaffee, Baum- wolle u. a. 2) Die Felsplatten von Nubien und Ägypten bilden ein wild zerklüftetes, von zahlreichen Flnßthälern durchfurchtes Gebirgsland. Im S., wo sich weite Ebenen ausbreiten, finden wir eins der üppigsten Grasländer Afrikas (tropische Regen), sonst sind die Landschaften wüst und nähren nur weuige Hirten, die aus Furcht vor der „türkischen" Besteuerung meist in Höhlen leben. Das weiche Gestein des Plateaus (Baumaterial bei den thebani- schen und ägyptischen Riesenbauten) ist vom Nil durchwaschen, der der Länge nach das Gebirgsland durchströmend sich ein tiefes aber schmales Bett (in Nubien ist das Flußthal höchstens 15 km breit) in demselben gegraben hat. Die Granitmassen indessen, welche das weiche Gestein

5. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 64

1893 - Hannover : Hahn
64 Thale einen Abfluß. In der Trockenzeit ist er einem ungeheuren Sumpf ähnlich (Sammelplatz unserer Zugvögel), in der Schwellzeit hat er oft eine fünffach größere Ausdehnung. Das an seinen Ufern gelegene Reich Bornn verdankt seine Be- dentuug dem Umstände, daß die wichtigsten Karawanenstraßen von N. und N.-W. in °Kuka, der Hauptstadt Bornns, ihr Endziel erreichen. 6) Die Sahara (fast — Europa) stellt sich als Fortsetzung des statischen Wüstengürtels dar (s. Hanhai). Trotz einzelner Gebirgs- Massen (bis 2500 in Höhe) erscheint sie im ganzen als Flachland, dessen mittlere Erhebung nur 300—400 m beträgt. Sie ist in der Mitte höher und flacht sich nach den Rändern ab. W. der Kleinen Syrte und s. von Barka finden sich sogar Depressionen (s. o.) Die Oberfläche der Wüste ist mannigfach. Die überwiegende Hälfte nimmt die Hammada (mit Kieseln und Kalkblöcken bedeckte Plateaus) ein, weite Strecken sind wirkliche Sand wüste (reiner Flugsand), die ebenso wie die Hammada ohne Vegetation ist. Dann breiten sich wirkliche Gebirgsländer mit Baumwuchs aus (Gebirgslaud von Tibesti s. von Tripolis). An den Rändern der Wüste finden sich weite Steppenlandschaften. In den Einsenknngen, wo das Grundwasser (Niederschlag und Wasser der Flüsse, die sich im Sande verlieren, um auf festerer Grund- läge in den untern Schichten zu bleiben) durch natürliche Quellen zu Tage tritt, oder durch die Kunst des Menschen (Brunnen) hervorgelockt wird, ergrünt die Wüste und zeigt die reichsten Fruchtläuder: Oasen (altägyptisches Wort: — Wohnstätte oder Rastort): Getreide, Baumwolle, Feigen- und Mandelbäume, namentlich aber die Dattelpalme, welche die Hauptnahrung für die Wüstenbewohner liefert. Besonders der w. Teil der Sahara (Niederschläge vom Atlantischen Ocean her) ist reich an Oasen. Die gewaltigen Salzlager im S. der Wüste fördern den Verkehr der am S.-Rande gelegenen Karawanenstädte («Timbuktn) mit dem Sudan, welcher der Salzlager ganz entbehrt. Eine große Zahl von Karawanen st raßen durchzieht die Wüste, doch sind sie wegen der Entbehrungen und Gefahren die beschwerlichsten von allen Handelswegen *): Staubwolken, Samum, Fata Morgaua, Räuber, Raubtiere. Die wichtigste Straße schneidet die Wüste ungefähr in der Mitte: - Tripolis - Fessän (Mursuk) - Bilma - °Kuka. ') Eine Reise vom Mittelmeer nach dem Sudan dauert 3 Monate und länger.

6. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 164

1893 - Hannover : Hahn
164 di Roma mit ihren vielfachen Resten aus dem Altertums und die Ca m Pag na felice [tjcfje] um den Golf von Neapel. Die eigentlich ebenen Striche an der Küste bieten gerade kein erfreuliches Bild. Zu ihnen gehören die Maremmen in Toseana und die Poutiuischeu Sümpfe in Latinm. 1) Die Maremmen längs der Küste von Toscana (2—31/2 M. breit) bilden eine heidereiche, von weiten Sümpfen durchsetzte Niederung und fiud durch Anstauung von Flußwasser infolge einer Bodeuauschwel- luug und der Dünenbildung an der Küste entstanden. — Die Ver- wesung der üppig wuchernden Pflanzen verbreitet im Sommer einen entsetzlichen Geruch (Malaria)^). Daher kauu auch an den günstigen Stellen nur wenig Ackerbau getrieben werden; im Winter dagegen sind sie Tummelplatz der Herden, die im Sommer auf dem Gebirge weideten. — Man bemüht sich gegenwärtig, die Entfumpfuug dieser Gegenden herbeizuführen. 2) Die Pontinifchen Sümpfe (etwa 45 km lang, 7—15 km breit) an der Küste Latinms sind grüne, üppige, zum großen Teil versumpfte Wiesen (mannshohes Gras, Weidengebüsch), wo Büffel, Hirsche, Eber ?c. hänfen- Den Menschen vertreibt aber die Malaria; nur einzelne Wirtshäuser findet man an den Straßen, sonst wenige, vom Fieber verzehrte Menschen. — Entstanden sind sie durch die Gebirgsgewässer, die keinen Abfluß fiuden. Da die Ebenen im W. liegen, so können sich größere Flüsse auch nur nach dieser Seite hin entwickeln: Arno, Tiber mit Chiana [f] (der Chianakanal nach dem Arno) und Voltnrno. Wo der südliche Apennin die O.-Küste verläßt, bildet sich die vom Osauto durchslosseue Ebene von Apulien, die fruchtbar und gut angebaut ist. An die eigentliche Halbinsel lehnt sich im N. die Lombardische Tiefebene gleichsam als kontinentale Zugabe, wie Sicilieu im S. als maritime erscheint. 1) Die Lombardische Tiefebene, eine frühere Bucht des Adriatischen Meeres, ist aus dem Geröll der Alpen- und Apenninflüsse aufgebaut. Die Flüsse sind durch Dämme eingefaßt, die bei zunehmender Versandung des Flußbettes immer wieder erhöht werden müssen, so Jetzt ist von der Campagna nur Vio bebaut, das übrige Steppe (Viehzucht) mit der Malaria. Eine Besserung wird erst eintreten, wenn an Stelle der Groß- grundbesitzer ein tüchtiger Bauernstand tritt. — 2) Durch Anpflanzung des anstra- tischen blauen Gummibaums wird sie jetzt vermindert.

7. Abt. 2 - S. 693

1830 - Hannover : Hahn
693 Türkisches Reich. Syrien. W. sehr fruchtbar und angebauet, in £>. kahler Fels ist. c) Ein tiefes Thal, elghor, in S. das Gebiet des Jordan, in N. das des Aast, trennt dieses westliche Bergland von dem <l) östlichen Hochlande, welches zur großen Syrischen Wüste übergeht. Von dem mittleren höchsten Theile, dem Libanon, dessen Gipfel beständig Schnee tragt, und von dem sich der Bahr Daves gegen Sw. ins Meer ergießt, fließt nach N. zu der Aasi, der alte Oronres, bricht aber endlich vom Hochlande herab gegen M. zum Meere durch das Gebirge hindurch. Gegen S. strömt der berühmte Jor- dan, der in seinem mittleren Laufe den See von Tabarieh oder Genc- zarech (das Galilaische Meer der Bibel) bildet, durch ein i M. breites ödes Felsenthal dem Todten Meere zu. Ganz in No. ist der Eusrar, westlich davon der Doik, dess vom nördlichen Gebirge herab, wie einige andere kleine Gewässer auf dem Hochlande zwischen dem Jordan und Orontes, in einen See fließt. Das merkwürdigste Gewässer Syriens ist das Todre Meer, ein 12m. langer, 3m. breiter See, im mittleren Thale, welches hier einige Meilen breit und von nackten, schauerlichen Gebirgen um- schlossen ist, in einer Einöde, die durch Arabische Rauberhorden noch ab- schreckender gemacht wird. Das Wasser des Sees ist stark gesalzen, ohne Fische, ja selbst ohne Schilf am Ufer. In der Umgegend ist Steinsalz, Schwefel, Erdpech, auch der Mosesstein d. h. Kalk mit Erdpech durch- zogen und daher brennbar, aber wenig Spuren lebender Wesen. Erdpech schwimmt auch in großen Massen auf dem Wasser und macht einen Han- delsartikel aus. Schwefeldünste und Rauch sollen bisweilen aus dem See aufsteigen. Die Küste und die Thalgegenden haben sehr warme Luft, rau- her ist es in der östlichen Hochebene, wo schon kalte Winter herrschen. Ungesund ist die Küste. Bemerkenswert!) ist die Vergrößerung des Kü- stenlandes durch den vom Meere ausgeworfenen Sand, daher bedeutende Entfernung der Reste alter Seestädte von dem jetzigen Ufer und Versan- dung aller Hafen. Wo nur nicht Wasser fehlt ist allethalben Fruchtbarkeit und am W. Abhange des Libanon sind selbst die Berge terrassenförmig und mit großem Fleiße bebauet, aber die Hochebenen sind meist dürre und die fruchtbarsten Strecken liegen zum Theil ohne Anbau als völlige Wüste. ' Die Produkte sind die der übrigen Türkischen Provinzen, verschie- den jedoch nach der Höhe des Bodens, so daß z. B. Südfrüchte und Öl- bäume nicht allethalben gedeihen. Hauptgegenstände der Ausfuhr sind: Baumwolle, Seide, Honig und wachs, Öl, Taback, Salz, Erdpech. Außer Eisen wird kein Metall gewonnen. Waldungen sind nur in N., in den meisten Gegenden Holzmangel. Spuren alter Vulkane finden sich namentlich am Todtem Meere; Erdbeben sind noch jetzt nicht selten und gehören, so wie Heuschrecken und Pest, zu den Landplagen. Die E. sind Syrer mit Arab. Sprache (Syrisch wird nur an wenig Orten geredet), Mvrgenlandische Christen von verschiedenen Sekten, Türken, Araber in O., Durden in No., Turkmanen in N., letztere drei ganz oder wenig- stens im Sommer Nomaden, zum Theil Tribut zahlend, zum Theil ganz frei und durch Räubereien und Handelsverkehr sehr erschwerend, Griechen,

8. Abt. 2 - S. 813

1830 - Hannover : Hahn
813 Inseln in Westen. fruchtbar, reich an Orachenblut, Ambra und wilden Ziegen; auch Gold- und Silbererze will man entdeckt haben; Goldsand führen einige Bache. 7) Die Kanarischen Inseln. Sie liegen der W. Küste Afrikas noch naher als die vorigen, zwischen 27° 39' und 29° 26^ N. "W. bis 1§O. Der Flächeninhalt der ganzen Gruppe (es sind 7 größere und 5 kleinere) ist — 156 Q. M. Auch diese Inseln sind vulkanisch und sehr gebirgig. Der Boden ist theils kahler Fels mit Lava und Schlacken bedeckt, theils sehr'fruchtbar, besonders in den Thalern und niederen Bergabhangen, die oft schon bewaldet sind und reizende Gegenden bilden. Das Klima ist mehr trocken, als feucht, daher bisweilen Wassermangel, nicht übermäßig warm und daher sehr gesund; die hohen Berge einiger Gegenden sind bis- weilen mit Schnee bedeckt. Leider sind diese sonst so schönen Inseln schrecklichen Orkanen ausgesetzt. Alle Pflanzen Afrikas gedeihen hier; als Ausfuhrartikel ist aber besonders wein, unter diesem besonders der nariensect, wichtig; ferner gewinnt man Zucker, Südfrüchte aller Art, Grseille, Drachenblut, etwas Baumwolle und Öl, Baraten, Datteln und Europäisches Getreide; auch Seide, Soda, Pech, Honig und wachs werden ausgefsshrt. Die E. — 220,000, sind Spanier, Mulat- ten und Neger. Von den ältesten Bewohnern dieser Inseln, Guanchen (guantschen) genannt, finden sich nur noch in Berghöhlen merkwürdige in Ziegenhäute genähete Mumien; sie sollen zu den gebildeteren Afrikanischen Völkerschaften und zum Stamme der Berbern gehört haben. Der Han- delsverkehr der Inseln ist nicht unbedeutend, besonders da Schiffe sie häu- fig als Erfrischungsstationen besuchen. Sie waren schon im xiv. Jahrh. bekannt, selbst die Römer scheinen schon eine Kunde von ihnen gehabt zu haben, aber erst 1156 nahmen sie Portugiesen, 1178 die Spanier in Be- sitz, unter deren Herrschaft sie noch stehen. a) Teneriffa, die größte von allen — 36 (11) O. M. mit 100,000 (wahrscheinlich nur 70,000)E. In der Mitte erhebt sich der noch thätige Vulkan, der Pico de Teyde — 11,100 F., vom November bis April mit Schnee bedeckt. Alle Felsen sind vulkanisch und man zählt noch, außer einer Menge kleinerer, sieben größere Krater. Der S. Theil ist öde La- vamaffe und steiles Gebirge, in den übrigen Gegenden herrscht ausgezeich- nete Fruchtbarkeit. Der letzte Ausbruch des Vulkans war 1798, früher scheint er thätiger gewesen zu sein, denn im Thale las Guanchas zählt man über ioo Lavaschichten, von denen eine über loo F. dick ist. Die Hauptstadt ist Santa Lruz (kruß) an einer sichern Bucht der Ostküste, Haupthafen aller Inseln, 8 bis 9000e. Sitz des Gouverneurs.— Oro- rava a. d. Nordküste und am Fuße des Pic, Hafenstadt, 7000e. Schö- ner botan. Garten.— Laguna, 8 bis 9000 E. im Innern.— Icod Ibis 5000 E. Seidenweberei. b) Lanaria — 33o..M. 50,000 E. Ein Pic dieser Insel — 5800 F. Besonders starker Zuckerbau. Die Hauptst. Palmas ist Sitz des obersten Gerichts und Bischofs der Inseln, 9 bis io,oooe. c) Ferro — 1 bis ^Q. M. Sie hat Wassermangel und ist schlecht

9. Abt. 2 - S. 947

1830 - Hannover : Hahn
947 Sandwich Inseln. Neuseeland. Owaihi, Hawaii — 187 (216) Q. M. 85,000 E. in sechs Distrikte getheilt, merkwürdig durch drei hohe Berge, Muña (d. h. Berg) Rua ^ 13,500 (14,900) F., Muña Rea und woraro. Am Muna Rua ist ein noch thatiger merkwürdiger Vulkan, der Pili, dessen Krater 3ooof. unter dem Gipfel, 15oof. tief ist, fast 2m. Umfang und auf seinem Boden 50 bis 60 kleinere Krater hat, die Rauch, Flammen oder Lawa auswerfen. Die sehr sichere Darakakua Bai an der W. Küste wird viel von Engl, und Nordamerikanifchen Schiffen besucht. — Mauwi — 3oq-M. hat Berge, die 8oo0f. hoch sind. — Mororinne und Tahurowa sind klein und unbewohnt. — Ranai — 5q. M., fruchtbar und stark bewohnt. — Moro rar — 8 Q- M.— woahu, Oahu, Gwahu — 25q-M., eine der reizendsten Inseln, wo die Residenz des Königs Hannarura, die zwar nur aus freundlichen Hütten besteht, aber schon der Sitz eines Engl, und Nordamerikanifchen Lonsuls ist, mit gutem Hafen und einem Castell. Im Jahre 1826 waren hier allein 87 Nordamerikanifche Schiffe.— Za* rvai, Arowai — 25q.m. — Lrehua und Tahura, unfruchtbar und unbewohnt.— Onihau, Niihau — 4q. M.— Die beiden Inseln Bird Island (bord eiland) d. h. Vogel Insel und Necker unbewohnt, liegen getrennt von den übrigen gegen Nw., werden aber auch wohl hierher gerechnet. b) In S. des Äquators.— 1) Neuseeland, zwei große Inseln zwi- schen 34z und 46° 45' S., 184z und 196z Q. — 2850 Q.m. Die Nie- derländer entdeckten dies Land schon 1642, daher sein Name; aber erst durch Cook, der die von ihm benannte Meerenge zwischen beiden Inseln durchschiffte, wurde es bekannter. Ein hohes Gebirge, welches sich in N. im pic Lgmonr 14,700 F. erhebt, durchzieht beide Inseln, und macht viele Gegenden zu wahren Alpenlandern, so wie es denn auch natürlich mit seinen höchsten Gipfeln die Schneelinie weit überragt, und Landseen (einer derselben ist 2 M. lang) und hohe Wasserfälle in sich schließt. Tha- tige Vulkane scheint es hier nicht zu geben, wenn gleich man vulkanische Produkte findet. Die nördliche Insel, Jkanamavi genannt, ist reich an Buchten und Vorgebirgen, die südliche dagegen, Tawepunammu genannt, hat fast allcthalben gleichförmige steile Felsenufer, ist nicht so gut bewaldet als jene und hat ein kahles, abschreckendes Ansehn. Nur einen bedeuten- den Fluß hat man auf der N. Insel gefunden und Themse benannt. Das Klima ist in N. noch so milde, daß die Baume auch im Winter das Laub nicht verlieren, aber in S. herrscht schon rauhere Luft und besonders sind die S. Küsten heftigen Stürmen ausgesetzt. Nur einzelne Küstendi- strikte sind einigermaaßen bekannt geworden, da man seit 1814 in N. Mis- sionen angelegt und einigen Verkehr mit den E. angefanqen hat; das In- nere und fast die ganze S. Insel ist noch gar nicht von Europäern betre- ten. Reich an Produkten scheint Neuseeland nicht zu sein, und das Fort- kommen des Brotbaums, der Palmen und überhaupt der eigentlichen Tro- penpflanzen erlaubt das Klima hier nicht mehr; aber es giebt einige sehr bemerkenswerthe Gegenstände. Dahin gehören die herrlichen Waldungen,

10. Abt. 2 - S. 794

1830 - Hannover : Hahn
794 Afrika. steigt terrassenförmig von der S. Küste zu den inneren Hochebenen auf. Die Gebirgszüge gehen in der Hauptrichtung von O. nach W.; jedoch ziehen mehre Arme in der Nähe der W. Küste in nördlicher Richtung fort. Die südlichste Kette bilden die Schwarzen Berge mit 4 bis 5000 F. hohen Spitzen in zwei parallelen Reihen, zwischen denen ein tiefes enges Thal, die Lange Kloof (d. h. Thal) genannt, liegt. Hinter dieser Bergkette liegt eine etwa 1000 Q. M. große Steppen- hochfläche, die Große K arroo genannt, 60bis70m. lang, bis 20m. breit; eine etwa 3000 F. hohe Steppe. Neben ihr in W. durch nord- westlich laufende Bergketten eingeschlossen liegen die kleineren Karroos Bokkeveld und Roggeveld. Dann folgen gegen N. die Nieuwe- velds Berge, die nach Einigen 10,000 F. Höhe haben sollen, mit dem 5300 F. hohen Komsberge; in O. schließen sich an sie die Schneeberge mit Kompaßberge oder Spitzkopf — 6500 F. Sie machen den S. Rand vom innern Hochlande Afrikas aus, das sich von dort an in unabsehbaren Flächen, hin und wieder von Bergen und Hügeln durchzogen, in einer Erhebung von 5 bis 6000 F. nach N. zu ausdehnt. In S. und W. ist nur ein schmales Küstenland, ja in S. und W. senken sich Zweige der Bergketten steil ins Meer hinab und bilden in W. die Borgebirge St. Martin an der Helenen Bai, die Saldanha (danja) Bai, die Tafelbai mit dem Löwen- berge — 2200 F. und dem östlicher liegenden Tafelberge — 3600f. und dem Teufelsberge — 3300 F., in S. das Cap der Guten Hoffnung und das Falsche Cap, zwischen beiden die Falsche Bai, Cap Agulhas (ajuljas) d. h. Nadelcap, die Sebastians-, Muschel-, Plettenbergs-, Camtoos- und Algoa Bai, alle den So. Winden geöffnet, wie die Buchten der W. Küste den Nw. Winden. Die nördlichsten bekannten Gebirge sind am Koussi Flusse die Khamies Berge — 4000 F., welche die W.küste im Innern begränzen, die Hantam Berge an der Quelle des Dornflusses und die Fortsetzung der Schneeberge, welche in No. Rich- tung als Gränze des Hochlandes fortziehen. Die Küstengebirge bestehen aus Granit, zum Theil mit Sandstein bedeckt, die Gebirge des In- nern sämmtlich aus jüngeren Formationen, Sandstein, Thonfchiefer und Mandelstein. Die Hochflächen sind dürrer Sand und Thon, von wenigen fruchtbaren Oasen unterbrochen, höchstens zur Regenzeit be- grünt, ohne Wald mit seltenen Quellen; nur längs dem Ufer der Flüsse, die meistentheils in der trocknen Jahrszeit ganz wasserlos sind, zieht sich ein gras- und buschreicher Landstrich hin. Wasser schafft auch hier, wie in Asien, die dürre Steppe zur schönsten Flur um, bewirkt aber auch durch sein oft plötzliches Versiegen das Gegentheil und bringt den Colonisten in große Noth. Auf diesen Steppenhöhen finden sich, wie eine Quelle oder ein Fluß es möglich machte, nur einzelne weit zerstreuete Höfe, keine Städte und Dörfer. Ganz anders ist es im Küstenlande und in den Thälern; da sind zahlreiche Gewässer, fruchtbarer Boden, da ist Cultur verbreitet, da sind Städte und Dör- fer. Waldungen sind hier in einigen Gegenden, besonders am mittle- ren Theile der S. Küste. Bemerkenöwerth ist die starke Meeresströmung aus dem Indischen Ozean, welche die ganze Küste mit einer breiten
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