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Neues, Auerordentliches im Anzge sein. Die Soldaten sprangen, wie von elektrischem Feuer entzndet, zu allen Husern und Hfen hinaus, stellten sich in Reih und Glied und bildeten auf beiden Seiten der Strae eine undurchdringliche Mauer. Ich stand auf der Haustreppe. Was ist denn?" Der Kronprinz kommt! Der Kronprinz kommt!" Ich kann nicht sagen, wie diese Nachricht meine Seele durchzuckte... ich rief meinen Leuten zu: Schnell heraus, der Krn-Prinz von Preußen kommt!" Und das Getse dringt immer nher, und das Triumphgeschrei wird immer grer... Jetzt sind sie im Unterdorf... horch, wie sie jubeln! gebt acht! jetzt biegen sie um die brennende Kirche... Die Trommeln wirbeln, die Siegeslieder brausen eine ungeheuere Begeisterung flammt durch die Reihen alle Hupter sind entblt, die Mtzen fliegen hoch empor, und aus aller Mund tnt ein tausendfaches donnerndes Hurra! Hoch! Hurra! Wir stehen da, wie verzaubert. . . Wahrhaftig, da zieht er, umgeben von seinen Generalen (Kirchbach trgt einen Kranz von Eichenlaub), an unseren Blicken vorber.
Wie sein Angesicht vor Freude strahlt, und wie er so wohlwollend die jubelnden Scharen begrt... Kein Wunder... Sie haben ihr Blut vergossen, und ihr Hurrarufen lutet dem geschlagenen Csar zu Grabe. . . Welch gro-artiges, majesttisches Schauspiel! Was doch in diesem Augenblick sein frstliches Herz empfunden haben mag? Durch Flammen und Ruinen der die blutige Walstatt... Ob durch die Siegesfreude auch eine Ahnung zieht von dem tausend-fachen Weh, das der Krieg der die Völker wlzt? Und ob es ihm nicht lieber wre, einst wie ein rechter Salomo Deutschland in Frieden zu regieren, als, mit Siegespalmen geschmckt, auf schumendem Schlachtro der blutgetrnkte Gefilde zu ziehen?... Wir glauben's gerne; fem Blick ist milde; seine ganze Erscheinung erweckt Vertrauen; wir vernehmen es auch aus den wenigen Worten, die er zu den verzagten Einwohnern spricht: Die Leute sollen sich nicht frchten." Auch sieht rnrnfs den immer Wied et Hurra rufenden Kriegern an, sie haben ihn lieb; denn er ist ihres Vaterlands Hoffnung. Und ihm sieht rnan's auch an; er hat das Bewutsein: Ich bin das Haupt; ich schlage, wenn sie streiten" .. . Gott wei,
was die Zukunft in ihrem verschleierten Sche birgt!.....
Item Hebel sagt: Die goldnen Kronen drcken sehr schwer; 's isch net als wenn's a Strohhut wr..." Der Siegeszug bewegt sich vorwrts in der Richtung nach Reichshofen. Im Oberdorf aber schwenkt der hohe Feldherr rechts ab in die Schindergasse; bort liegt in Reisehenners Stube der tapfere General Raoul1), blutend aus vielen Wunben, mit zerbrochenem Schwert und brechendem Herzen. Der deutsche Sieger tritt in die Bauernhtte ein, schaut freundlich in die fieber-glhenden Augen, drckt teilnahmsvoll die todesmatte Hand ein Wort huld-voller Anerkennung, eine Trne hochherzigen Mitleibs vergelten den erbitterten Wibetstattb, und noch einmal, unter gewaltigen Siegesmrschen und unter enb--losem Freubengeschrei wogt der Triumphzug vorber. Wir schauen zu; unser Herz mchte in Stcke zerspringen ... berall Schrecken, Brand und Verwstung, und hier vor unseren Augen in stolzer Ruhmespracht der fremde Eroberer, in unbndiger Begeisterung die feindlichen Scharen... O Krieg, wie schmerzlich, wie trnenreich sind deine Folgen! Jetzt rauschen die Feierklnge weiter hinab ins
Chronik ist ein Volksbuch ersten Ranges. Alles das, was das Volksgemt damals in tiefster Bewegung erlebte, ist mit einer Wahrheit und Unmittelbarkeit zur Anschauung gebracht, die zum Mit- und Nacherleben auffordert und befhigt.
l) Es war der tdlich verwundete franzsische Divisionsgeneral Raoul.
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59
Dampfer mit Schleppschiffen bewegten sich an der Kste nach den in grerer Entfernung ankernden Kriegsschiffen. Die Rumung der Insel hatte bereits be-gnnen. Aber alle Blicke wurden noch einmal gegen Norden gewendet, als aber-mals Rolf Krake" seine Stimme erhob. Es sah stolz aus, wie der gepanzerte Riese, tief im Wasser versenkt, mit Anspannung aller seiner Dampfkraft aus der Fhrde hervorscho, rechts und links seinen Gru sendend, an der Landspitze von Arnkiel vorbeisteuernd. Einen Augenblick frchteten wir, ihn nun links drehen zu sehen, wo unsere Boote in ununterbrochener Folge noch Feldgeschtz, Munition und Ambulanzen berfhrten. Er zog es aber doch vor, das Freie zu suchen, und dampfte nrdlich hinaus in tunlichster Entfernung der unterhalb aufgestellten Batterie, deren zwlf- und vierundzwanzigpfndigen Geschosse laut klappernd gegen seine Rippen schlugen.
Aber so ein Monitor ist ein dickfelliger Burfche. Um 10 Uhr ist er noch einmal zurckgekehrt und hat zwei in der Sandwigs-Bucht liegende Kanonenboote herausgeholt, indem er sie mit seinem unverwundbaren Leibe deckte. Dort ist das Fahrwasser sehr breit und gestattet, dicht am Alsener Ufer zu bleiben. In die Augustenburger Fhrde wagte sich Rolf" dagegen nicht wieder, und was da an Schiffen lag, war nun rettungslos verloren.
Zwischen sieben und acht Uhr erfolgte in dieser Richtung eine furchtbare Detonation, die mich augenblicklich und unwillkrlich an das Auffliegen eines groen Munitionsparkes am Euphrat erinnerte. Eine riesenhafte, schneeweie Dampf-wolke erhob sich in die blaue Lust. Nach dem Berichte des Marineministeriums in Kopenhagen sind es zwei Kanonenboote gewesen, die, von der Bemannung ver-lassen, um nicht in unsere Hnde zu fallen, ihre Pulverkammern angesteckt hatten.
Um acht Uhr war Sonderburg von unseren Westfalen erreicht. Wir schifften sogleich hinber, und der Prinz telegraphierte auf dem dnischen Kabel nach Karlsbad, da Alfen genommen.
Zwar hatten wir die Handpferde schon nach dem Brckenkopf herangezogen; aber es war nicht mglich, sie der den Sund zu bringen, und wir erstiegen durch die ganz verdete Stadt zunchst die groe Batterie. Dort standen die ungeheuren Vierundachtzigpfnder vernagelt; mit Kreide hatte die dritte Kompagnie 55. Regiments sich an die Lafetten geschrieben. Munition, Tornister, Mntel, Brieftaschen lagen rings umher, und vor allem hatte Hannemann1) sich seiner Holzschuhe entledigt, die allerdings einer behendigen Bewegung lstige Fesseln sind . . . Hinter der Batterie war das Erdreich aufgepflgt von unseren Vierundzwanzig-Pfndern. Die Batterie, vor und hinter welcher das Terrain gleich abfllt, war sehr schwer zu treffen und unversehrt geblieben, aber weiter rckwrts lagen Dnen, die von den Sprengstcken schrecklich verwundet waren; unsere Kranken-Wrter waren schon dabei, diesen meist Sterbenden zu helfen.
Fr den Prinzen Friedrich Karl wurde ein Ordonnanzpferd gesunden. Prinz Albrecht, General Graberg, Oberst Mertens, Major Kleist und ich erwischten einen Leiterwagen und eilten nach Wollerup, wo nun die Brigade Rder haltgemacht hatte, um Atem zu schpfen, nachdem dort eine Menge Gefangene und Material erbeutet war. Wir fuhren dann weiter nach Hrup, wo wir General Wintzige-rode fanden, von dessen Division einige Bataillone zur weiteren Verfolgung vorgeschoben waren.
1) Volkstmliche Bezeichnung des dnischen Soldaten.
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Extrahierte Personennamen: Rolf_Krake" Friedrich_Karl Friedrich Karl Albrecht Albrecht General_Graberg Mertens Major_Kleist
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haben, eng zusammengepfercht, ohne Licht, in stickiger, verbrauchter Luft neben-einander kauernd, oft mit knurrendem Magen.....
Mit einem Schlage gewhnt sich das Auge, das 75 Stunden lang dort unten nur Nacht und Dmmerung geschaut hat, an das helle Licht des Tages. Die Krper, die sich eben zum erstenmal seit langem wieder beim Erklimmen der steilen aus den Erdlchem emporfhrenden Treppen gereckt und gestrafft haben, liegen schon wieder zusammengekauert, dem Gelnde angeschmiegt, in den von einschlagenden Granaten aufgewhlten Trichtern, hinter den Trmmern ehemaliger Brustwehren, den letzten Resten lngst unter dem Trommelfeuer zusammen-gestrzter Eindeckungen.....
Blitzartig jagen sich jetzt die Ereignisse.
Schon hat die erste Welle des Gegners das Hindernis erreicht . . . Nur an wenigen Stellen ist es der franzsischen Artillerie gelungen, Gassen in das schtzende Drahtnetz zu legen. Aus all den brigen weiten Fronten aber werden auch noch die Fetzen und Trmmer des einstigen Hindernisses ihre Pflicht tun.
Und schon stutzt die erste franzsische Sturmwelle ob des unvorhergesehenen Aufenthaltes. Damit hat man nicht gerechnet, da so schnell schon, kaum, da man die eigenen Grben verlassen, dem Siegeslauf ein Halt geboten wrde.
Aber noch weit furchtbarere berraschung wartet der Strmenden! Wer knnte sich besseres Ziel wnschen, als diesen dichten Wall aufrecht stehender Männer, die sich da jetzt anschicken, mhsam das hindernde Gewirr halbverschtteter Eisenstangen, verschlungenen Stacheldrahtes zu berwinden. Da lst sich mit einem Schlage dort drben die Spannung in den deutschen Grben. Zu handeln gilt es jetzt; jetzt ist die Stunde der Vergeltung gekommen. Und Schu auf Schu jagen sie aus den Rohren ihrer Gewehre. Jeder Schu findet sein Opfer. Jede Kugel rafft zwei, drei der Feinde hinweg. Doch nicht schnell genug vermag Menschen-Hand die Ladevorrichtung zu bedienen. Was bedeuten denn diese zwei oder drei mit einem Schu niedergestreckten Feinde! Kommen doch zehn, zwanzig der strmenden Gegner auf einen Verteidiger. Zehn, zwanzig der Angreifer mssen vor den Stellungen zusammenbrechen, wenn es gelingen soll, die deutschen Linien zu halten.
Und schon mischt sich auch mit dem kurzen, scharfen Knall, dem Pfeifen der Jnfanteriegefchosse das ununterbrochene, gleichmige Rattern der Maschinen-gewehre . . . Reihenweise dringt jetzt Gescho neben Gescho in die Massen des Feindes. Reihenweise fallen die feindlichen Streiter, knicken zusammen und sinken lautlos zu Boden. Neue Wellen strzen der die Leichen der Gefallenen. Auch sie trifft dos gleiche Schicksal. Zu Bergen trmen sich die Krper vor den deutschen Stellungen, hufen sich zu einer einzigen, blauen, unentwirrbaren Masse. Da scheint der Angriffsgeist des Feindes gebrochen. Feindwrts wenden sich die letzten Reste vor den Leichen ihrer Kameraden. Wirkungslos verhallt das en avant!" en avant!" der Offiziere. Doch nur fr wenige Augenblicke ruht der Kampf. Gerade gengend Zeit, um festzustellen, da die Lufe der Maschinengewehre, deren Khlwasser lngst verdampft ist, von der rasenden Feuergeschwindigkeit zu glhen beginnen. Gengend Zeit aber auch, um die Neigen Dutzender schnell, wie selbstverstndlich herbeigereichtxr Feldflaschen, das letzte, mhsam aufgesparte Labsal dieser schon jetzt dem Verschmachten nahen Männer, der das glhende Metall zu entleeren.
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235
und ändert ihre Höhe im Laufe eines Jahres nach dem Wechsel der
Jahreszeiten.
Die Grenze der Gebiete, welche das ganze Jahr hindurch Schnee
tragen, nennt man Schneelinie.
29) Gletscher. Wo der Schnee wiederholt taut und gefriert,
erhält er die Form von runden Körnern, die eine zusammenhängende
Masse, den Firn bilden. (Firnfelder oder Firnmeere.)
Durch Zufall (Donner, Klaue eines Adlers n. dgl.) kommt zu-
weilen der Firnschnee ins Rollen und stürzt in Massen verheerend
abwärts. So entstehen die Lawinen.
Durch den Druck geht der Firnschnee in Eis über, das allmählich
in die Tiefe rutscht. So entsteht ein Eisstrom, der Gletscher.
Wie ein zähflüssiger Körper schmiegt sich das fließende Eis den
wechselnden Formen des Bettes an, oft teilt sich der Gletscher in
mehrere Arme, die sich zuweilen auch wieder vereinigen.
Der Abschmelznngspunkt der Gletscher liegt tiefer als die Schneelinie.
Steinschutt und Steinblöcke, die auf den Gletscher herabfallen,
bilden die Moränen. Der Wall von Gesteinen, welcher oft fort-
laufend au den Seiten hinzieht, heißt Seitenmoräne, die Stein-
massen, welche am Abschmelznngspunkt zur Ruhe kommen, End-
moränen. — Fließen mehrere Gletscher zusammen, so vereinigen sich
die inneren Seitenmoränen zu einer Mittelmoräne. Am Ende des
Gletschers findet sich eine gewaltige Höhle im Eise, das Gletscherthor,
aus dem dann der Gletscherbach hervorquillt.
30) In vielen Gegenden findet man Felsblöcke, oft von gewaltiger
Ausdehnung, die, ihrer Beschaffenheit nach zu urteilen, eine andere
Heimat haben. Man nennt sie erratische Blöcke (Jrrblöcke, weil
sie sich von der Heimat verirrt haben) oder auch Findlinge und Wander-
blöcke.
Sie sind ein Zeugnis für die Existenz von Gletschern in früherer
Zeit (Eiszeit), die sie dorthin getragen haben.
C. Die flüssige Umhüllung des Erdkörpers.
§. 90. 31) Fast drei Vierteile der Erde sind mit Wasser bedeckt.
2/3 der trockenen Erdoberfläche liegen auf der u-, 1/3 auf der s. Halbkugel.
Ziehen wir eine Kreislinie, die die Erdkugel so teilt, daß die
Hauptlandmasse auf eine Halbkugel zu liegen kommt, so würde letztere
den Kanal La Manche (London) im Mittelpunkte haben, während
Neu-Seeland in der Mitte der Wasserhalbkugel zu liegen käme.
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241
Vulkane sind Erdstellen, die durch eine Kanalverbindung mit
dem Erdinnern feurig-flüssige Massen (Lava) an die Oberfläche be-
fördern oder in früherer Zeit befördert haben.
Über die geheimnisvolle Kraft, welche den Auftrieb der Lava-
mafsen zu stände bringt, sind wir noch im Unklaren, eine wichtige
Rolle spielt das Wasser, welches durch Spalten und Öffnungen in
das Erdinnere eindringt und dort durch den ungeheuren Druck mit
der feurigen Masse verschmilzt, ohne in Dampf überzugehen (Magma-
bildnng). Die Explosionskraft dieses Magmas allein scheint indessen
nicht für die Erklärung der Ausbrüche zu genügen.
Bei mäßiger Thätigkeit entströmen dem Krater (obere Öffnung)
nur Gase: der Vulkan „dampft"; weiter findet ein Auswerfen von
Lavastücken und Ausfließen von Lava statt: der Vulkan „raucht" und
„speit Feuer".
Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Ausbrüchen sind bei
demselben Vulkan verschieden. Der Vesuv galt 79 u. E. für erloschen,
auch nachher ruhte er 300 Jahre, um dann später alle 3—4 Jahre
auszubrechen. Der Ätna bricht alle 10—12 Jahre aus, während der
Stromboli seit Jahrtausenden keine Viertelstuude ruhig ist.
Vulkane, die nicht mehr ausbrechen, nennt man „erloschene", im
Gegensatz zu den „thätigen" Vulkanen. Ihre Zahl ist bedeutend
größer als die der noch in Thätigkeit befindlichen.
Die Vulkane treten im allgemeinen in Gruppen oder Reihen auf
(Vulkanspalten). Eine Vulkanreihe umzieht den Großen Ocean.
Die Form der Vulkane ist infolge der ausfließenden Lavamassen
die eines Kegels; bei erloschenen wird sie durch Denudation zur Dom-
und Glockenform abgerundet.
Oft stürzt der Vulkankegel in sich selbst zusammen, so daß nur
ein ringförmiger Wall bleibt, in deffen Becken sich Wasser ansammelt:
Maare, Kraterseen. — Bei thätigen Vulkanen baut sich innerhalb
des Ringes ein neuer Kegel auf, so daß zwei-, drei- und mehrfache
Kegelbildnng entsteht.
Die Geysire werfen das in der Röhre nach dem Erdinnern be-
findliche Wasser in die Luft, sobald sich infolge der stetig zunehmenden
Temperatur ein Teil der mittleren Wassersäule (der untere Teil wird
durch den Druck am Sieden gehindert) in Dampf auflöst. Durch die
Entlastung, welche das Auswerfen der obern Gewässer bewirkt, können
sich auch weiter unterhalb Dämpfe entwickeln und fo dauern die Erup-
tionen fort, bis das zurückfallende, in der Lnft abgekühlte Wasser den
alten Zustand wieder herbeiführt.
Zweck u. Berneckcr. Geographie Ii. Ig
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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242
Gasquellen fördern Wasserdampf (Fumarolen) oder ein Gemisch
von Wasser- und Schwefeldampf (Solfataren) oder auch Kohlensüuregas
(Mofetteu) zu tage.
Auf dem Ausströmen des Kohlensäuregases, das vermöge seines
spezifischen Gewichtes in den Vertiefungen des Bodens (Grotten, Thäler)
lagert, beruht die Existenz der „Hundsgrotte" bei Neapel und das
„Thal des Todes" auf Java.
Schlammvulkane sind kegelförmige Hügel, die durch Anhäu-
fuugeu von thonigem Schlamm entstanden sind. — Durch den Regen
sind die Thonkegel aufgeweicht und die Gase, welche sich dabei eut-
wickeln, bewirken den Ausbruch der breiartigen Masse, welche auf diese
Weise Kegel mit kraterähnlichen Öffnungen bildet.
47) Erdbeben werden auf drei Arteu erzeugt:
a. durch Eindringen der Lavamassen in Erdspalten, welche aus-
einandergedrängt werden, oder durch gewaltsame Öffnung eines
Auswurfskanals. Auch kann der Einsturz von Hohlräumen nach
dem Zurücksinken der Lava eine Erschütterung hervorrufen. —
Man nennt diese vulkanische Erdbeben.
b. durch Entstehung neuer oder Erweiterung der bestehenden
Spalten und Klüfte der Gebirge. Dies sind die Disloka-
tionserdbeben, die häufigsten und gewaltigsten von allen.
e. durch Einsturz von Höhlen, die durch Erosion entstanden sind:
Einsturzerdbebeu. Sie sind verhältnismäßig selten.
48) Q n e l l e n b i l d n n g. Die den Gewässern der Erde entstiegenen
Wasserdämpfe gelangen als atmosphärischer Niederschlag wieder zur
Erde; ca. 1/3 wird von der Luft (Verdunstung), der Tier- und Pflanzen-
welt verzehrt, ca. Ys fließt ab und ca. V3 wird vom Boden aufgesogen.
Der letztere Teil des Wassers giebt den Quellen den Ursprung.
Kommt das Wasser so tief aus dem Innern, daß es wärmer ist
als die mittlere Jahrestemperatur, so ist es eine warme, im andern
Falle eine kalte Quelle.
Nach den Bestandteilen des Wassers unterscheiden wir hartes
(kalkhaltiges) Wasser, weil es die Hülsenfrüchte beim Kochen hart läßt,
und weiches Waffer.
Mineralquellen liefern Wasser, in dem Salze und andere
mineralische Stoffe in größerer Menge aufgelöst sind.
Solquellen entsprudelu einem Boden mit Steinsalzlagern.
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243
49) Verwitterung nennen wir den Vorgang, durch den die
Gesteine unter dem Einfluß von Luft und Wasser zerstört werden.
Der Kohlen- und Sauerstoff iu der Luft wirkt zersetzend, während
die Wirkung des Wassers rein mechanisch ist. Gewöhnlich finden beide
Wirkungen zu gleicher Zeit statt und unterstützen sich gegenseitig bei
der Zerstörung, die auch durch den Temperaturwechsel begünstigt wird.
Die Gesteinstrümmer, die durch freien Fall, durch Lawinen oder
Gewässer zur Tiefe befördert werden, häuften sich oft zu Schutt-
kegeln zusammen. Die Vereinigung mehrerer Schuttkegel giebt
Schutthalden.
Bei den ältern Gesteinen — Granit, Syenit, Porphyr, Gneiß —
bilden bei der Zersetzung die Absouderungsklüfte nicht selten ein regel-
mäßiges Netz, so daß durch die Verwitterung regelmäßige Blöcke
abgelöst werden: Blockbildung. Wittert die Unterlage fort, so
stürzen die Blöcke in wildem Chaos über einander und bilden ein
Felsmeer. Oft bleiben einzelne Teile mit den sonderbarsten Formen
stehen, die dann die Volksphantasie mit Namen wie „Teufelskanzel",
„Teufelsmauer", „Großvaterstuhl", „Königsstuhl" u. a. belegt hat.
Bei Auflösung und Wegführung fester, besonders leicht löslicher
Bestandteile im Innern (Kalk, Gyps) der Erde tritt Höhlenbildung
ein, die oft eine große Ausdehnung annimmt (die Adelsberger Grotte
ist 5,5 km lang). Sickert kohlensäurehaltiges Wasser mit (aufgelöstem)
kohlensaurem Kalk hinein, so bleibt bei Verdunstung des Wassers ein
Teil vom Kalk an der Decke hängen, während der andere sich ablagert,
wo die Tropfen niederfallen. So bilden sich eiszapfenförmige Gebilde,
die einander entgegenwachsen, oben Stalaktiten, unten Stalag-
miten genannt: Adelsberger Tropfsteinhöhle.
50) Die Thalbildung geht infolge der Verwitterung und der
Thätigkeit des fließenden Wassers (Erosion) vor sich; auch die härtesten
Gesteine leisten nicht genügenden Widerstand.
Durchsägt der Fluß ein Gebirge, so nennen wir dies Durch-
bruch; unfertige Thalwege werden durch Wasserfälle, Strom-
schnellen (Einengung des Stroms) und Katarakte (Felsenreste im
Strom) bezeichnet. Strudel und Wirbel sind die Folge von Un-
ebenheiten im Flußbett, die es nicht der ganzen Breite nach durchsetzen.
51) Bei einem Fluß unterscheidet man: Oberlauf (Überschuß
au erodierender Kraft), Mittellauf (Geschiebelast und Erosionskraft
ziemlich gleich), Unterlauf (der Absatz überwiegt die Erosion). Ist
16*
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245
Wo ein Sinkstoffe führender Strom der Brandung begegnet, setzen
beide ihre Sedimente ab. So entsteht eine Sandbarre, die bald mit
ihren Spitzen über die Meeresfläche taucht. Durch Verbindung der
erhabenen Stellen unter einander und mit der Küste entsteht eine Land-
zuuge, Nehrung, Lido u. dgl. genannt.
Die abgeschnürten Meeresteile, die bald durch das Flußwasser
ausgelaugt werden, nennt man Lagunen (Italien) oder Haffe
(Ostpreußen).
Säkulare Hebungen und Senkungen. Die Hebungen und
Senkungen von Strandlinien, welche erst im Lauf von Jahrhunderten
ein wahrnehmbares Maß erreichen, nennt man säkulare.
Sie scheinen ihren Grund in dem Gegensatze von Denudation und
Sedimentablagerung zu haben. Die mehr belasteten Teile der Erd-
rinde sinken, die anderen steigen. Wo der Gegensatz sehr groß ist,
treten wohl auch Spaltungen und Verwerfungen ein, die zuweilen
vulkanische Eruptionen zur Folge haben.
Andere erklären sie aus den Veränderungen, die aus der
weiteren Zusammenschrumpfung der Erde infolge der Abkühlung er-
wachsen.
55) Halbinseln bilden sich durch Ab- und Angliedernng.
Die abgegliederten setzen die Bodenbeschaffenheit fort, welche sich
auf dem benachbarten Festlande findet; die angegliederten sind voll-
ständig selbständige Individuen, die durch Anschwemmungen mit dem
Festland verbunden sind.
56) Inseln nennt man die kleinern vom Meer umgebenen Land-
stücke im Gegensatz zu den großen Landmassen oder Kontinenten.
Man unterscheidet kontinentale und oceanische (ursprüngliche) Inseln.
Die kontinentalen Inseln stimmen in der Oberslächensorm und
dem inneren Bau mit dem Festlande überein. Viele sind erst in
jüngerer (geologischer) Zeit vom Kontinent losgerissen: Abgliede-
ruugs-Jnseln.
Die oceanischen Inseln sind im Meer entstanden ohne je mit
dem Festlande im Zusammenhang gestanden zu haben. Sie sind ent-
weder durch vulkanische Thätigkeit über die Meeresfläche emporgehoben
(vulkanische Inseln) oder bilden die Reste eines versunkenen Kontinents
(Restinseln), oder sie sind das Werk von Korallen (Korallen-Jnseln).
57) Korallenriffe sind durch unzählige kleine Tierchen, ver-
mittelst des Kalkes, den sie ausscheiden, aufgebaut.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Mexico. Einleitung.
861
Landes einen ungeheuren Bergwall, der den Atlantischen und Stillen
Ozean scheidet, die große Hochebene Anahuak, die sich zu 8000 F.
Höhe erhebt, mit steilerem Abfalle nach O. zu, als nach W. Unter
17° wendet sich der Bergzug völlig gegen O. und geht in den Staat
Guatemala über. Auf der Hochebene steigen höhere Bergketten empor,
deren Riesengipfel weit über die Schneelinie (12,000 F.) hinaus ra-
gen und zum Theil thätige oder erloschene Vulkane bilden. Die höch-
sten Bergspitzen liegen zwischen 18 und 20° N. Hier ist der Popo-
katepetl — 16,800 F., der Zitlaltepetl — 16,300f., der Jz-
tac cih uatl — 14,700f., der Nauhkampatepetl oder der Kof-
fer von Per ote — 12,500 F., der Berg von T olu ca — 14,200$?.
Über den 30° hinaus ist der Richtung und Höhe der Gebirge (Sierra
Madre, Verde, de las Grullas (gruljas) u. a.) bis auf die Umgegend
des Nordflusses die ein gegen N. fortlaufendes Hochland bilden, noch
gar nicht erforscht; man weiß auch nicht, wie der Abfall zum Östlichen
Ozean ist; jedoch ist es gewiß, daß die Westküste, freilich nicht mit so
vielen Inseln bedeckt, aber eben so gebirgig ist, als die nördliche
Fortsetzung derselben in den Vereinigten Staaten und dem Russischen
Amerika. Unter 33° beginnt die felsige 180 M. lange Halbinsel Kali-
fornien, die einen schmalen Meerbusen, das Purpurmeer, Mare
Bermejo lcho), bildet; die Südspitze der Halbinsel ist C. Lncas
<23°). Hoch in N. ist C. Mend sein o (40z° N.). In O. senkt
sich das Hochland zu dem unbegranzten Flachlande hinab, das sich zu
den Gränzen der Vereinigten Staaten (Arkansas, Rother Fluß, Sa-
bina) und zum Mericanischen Busen erstreckt. So wie überhaupt die
ganze Westküste steil und bergig ist, so zeigt sich im Gegentheil die
Ostküste als völlig flacher Strand, voll Sandbänke, Landzungen und
Lagunen, hat aber deshalb auch nicht einen einzigen guten Hafen, de-
ren die Westseite verschiedene ausgezeichnete besitzt. An Vulkanen
und vulkanischen Erscheinungen fehlt es nicht, aber Erdbeben sind
hier nie so furchtbar gewesen als in S. Amerika. Einige der höchsten
Berge sind noch thätige Vulkane, der Popokatepetl dampft und
wirft Asche, Sand und Steine aus; der Zit laltepetl wirft Funken
aus und an der W.küste brach 1759 ein Vulkan von 1500 F. Höhe
und von zahllosen noch dampfenden Schlünden umgeben hervor. Der
4000f. hohe Jorullo (choruljo). Die Beschaffenheit des Bodens
bildet ein sehr verschiedenes Klima. Die tiefliegende Küste hat in der
S. Hälfte völlig tropisches Klima, höchst passend zum Anbau des Zuk-
kerrohrs, Pisangs, Kakaos, Indigos und der B aumwo lle,
sehr fruchtbar, selbst noch in den höheren und gesunderen Gegenden.
Mit 3600 F. Höhe beginnt das milde Klima, ein höchst reizender
Landstrich, der weder übertriebene Hitze, noch rauhe Lust kennt und in
dem Europäische Südfrüchte noch herrlich gedeihen. Die 6700 F. ho-
hen Gegenden sind im Klima dem nördlichen Italien gleich, bringen
Öl, Mais und Weizen reichlich hervor, sind aber mit gelindem
Froste nicht ganz unbekannt. Höher als 8000 F. liegende Striche ha-
den eine rauhe Luft, wasserlosen Boden und sind unangebauet. Aber
diesen Maaßstab darf man nicht allethalben anlegen; die Richtung der
Bergketten, die Nahe des Östlichen Ozeans (der die Luft immer mil-
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Extrahierte Personennamen: W. Bermejo C._Lncas
Extrahierte Ortsnamen: Guatemala Nordflusses Russischen
Amerika Arkansas Mericanischen_Busen Amerika Italien
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Sandwich Inseln. Neuseeland.
Owaihi, Hawaii — 187 (216) Q. M. 85,000 E. in sechs Distrikte
getheilt, merkwürdig durch drei hohe Berge, Muña (d. h. Berg) Rua ^
13,500 (14,900) F., Muña Rea und woraro. Am Muna Rua ist ein
noch thatiger merkwürdiger Vulkan, der Pili, dessen Krater 3ooof. unter
dem Gipfel, 15oof. tief ist, fast 2m. Umfang und auf seinem Boden 50
bis 60 kleinere Krater hat, die Rauch, Flammen oder Lawa auswerfen.
Die sehr sichere Darakakua Bai an der W. Küste wird viel von Engl,
und Nordamerikanifchen Schiffen besucht. — Mauwi — 3oq-M. hat
Berge, die 8oo0f. hoch sind. — Mororinne und Tahurowa sind klein
und unbewohnt. — Ranai — 5q. M., fruchtbar und stark bewohnt. —
Moro rar — 8 Q- M.— woahu, Oahu, Gwahu — 25q-M., eine der
reizendsten Inseln, wo die Residenz des Königs Hannarura, die zwar
nur aus freundlichen Hütten besteht, aber schon der Sitz eines Engl, und
Nordamerikanifchen Lonsuls ist, mit gutem Hafen und einem Castell.
Im Jahre 1826 waren hier allein 87 Nordamerikanifche Schiffe.— Za*
rvai, Arowai — 25q.m. — Lrehua und Tahura, unfruchtbar und
unbewohnt.— Onihau, Niihau — 4q. M.— Die beiden Inseln Bird
Island (bord eiland) d. h. Vogel Insel und Necker unbewohnt, liegen
getrennt von den übrigen gegen Nw., werden aber auch wohl hierher
gerechnet.
b) In S. des Äquators.— 1) Neuseeland, zwei große Inseln zwi-
schen 34z und 46° 45' S., 184z und 196z Q. — 2850 Q.m. Die Nie-
derländer entdeckten dies Land schon 1642, daher sein Name; aber erst
durch Cook, der die von ihm benannte Meerenge zwischen beiden Inseln
durchschiffte, wurde es bekannter. Ein hohes Gebirge, welches sich in N.
im pic Lgmonr 14,700 F. erhebt, durchzieht beide Inseln, und macht
viele Gegenden zu wahren Alpenlandern, so wie es denn auch natürlich
mit seinen höchsten Gipfeln die Schneelinie weit überragt, und Landseen
(einer derselben ist 2 M. lang) und hohe Wasserfälle in sich schließt. Tha-
tige Vulkane scheint es hier nicht zu geben, wenn gleich man vulkanische
Produkte findet. Die nördliche Insel, Jkanamavi genannt, ist reich an
Buchten und Vorgebirgen, die südliche dagegen, Tawepunammu genannt,
hat fast allcthalben gleichförmige steile Felsenufer, ist nicht so gut bewaldet
als jene und hat ein kahles, abschreckendes Ansehn. Nur einen bedeuten-
den Fluß hat man auf der N. Insel gefunden und Themse benannt. Das
Klima ist in N. noch so milde, daß die Baume auch im Winter das
Laub nicht verlieren, aber in S. herrscht schon rauhere Luft und besonders
sind die S. Küsten heftigen Stürmen ausgesetzt. Nur einzelne Küstendi-
strikte sind einigermaaßen bekannt geworden, da man seit 1814 in N. Mis-
sionen angelegt und einigen Verkehr mit den E. angefanqen hat; das In-
nere und fast die ganze S. Insel ist noch gar nicht von Europäern betre-
ten. Reich an Produkten scheint Neuseeland nicht zu sein, und das Fort-
kommen des Brotbaums, der Palmen und überhaupt der eigentlichen Tro-
penpflanzen erlaubt das Klima hier nicht mehr; aber es giebt einige sehr
bemerkenswerthe Gegenstände. Dahin gehören die herrlichen Waldungen,
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Extrahierte Personennamen: Cook
Extrahierte Ortsnamen: Neuseeland Hawaii Oahu Nordamerikanifchen_Lonsuls Niihau Island Neuseeland Neuseeland