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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 9

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- s Unterschied gem den Vergehen. Verrter wtd berlufer knpfen sie au Bumen auf; Schwchlinge und Feiglinge und die, welche ihren Krper schndlicher Wollust preisgegeben haben, versenken sie in Moor und Sumpf und werfen noch eine geflochtene Hrde darber. Die Verschiedenartigkeit der Todesstrafe hat den Gesichtspunkt, als ob man die Verbrechen, wenn sie bestraft werden, zeigen mte, die Schndlichkeiten verbergen. Jedoch auch bei leichteren Vergehen finden Abstufungen in den Strafstzen statt: wer berfhrt ist, wird um eine Anzahl Pferde oder Vieh gestraft. Ein Teil der Bue gehrt dem Könige oder der Ge-meinte; ein Teil wird dem, zu dessen Gunsten das Gericht einschreitet, selbst oder seinen Verwandten gezahlt. Gewhlt werden in denselben Versammlungen auch die Fürsten, die in Gauen und Drfern Recht sprechen. Jeden umgeben hundert Begleiter aus dem Volke, um ihm mit Rat beizustehen und Ansehen zu der-schaffen. 13. Nichts, weder bei ffentlichen noch bei Privatangelegenheiten, tun sie unbewaffnet. Aber Waffen anzulegen verstattet die Sitte keinem, bevor nicht die Gemeinde sich berzeugt hat, da er sie werde zu führen wissen. Dann schmckt m der Versammlung selbst entweder einer der Fürsten, oder der Vater, oder ein Verwandter den Jngling mit Schild und Framea. Das ist ihre Toga1), das die erste Ehre der Jugend: bis dahin achtet man sie dem Hause angehrig, dann der Gemeinde. Vorzglich hoher Adel oder groe Verdienste des Vaters verschaffen Auszeichnungen von feiten des Fürsten auch schon ganz jungen Leuten; sie ge-jellen sich zu den brigen, die krftiger und schon lngst erprobt sind, und keiner Ichamt sich, im Gefolge erblickt zu werden. Rangstufen sogar gibt es innerhalb des Gefolges nach der Bestimmung dessen, an den es sich anschliet, und groß ist der Wetteifer, einerseits bei dem Gefolge: wer bei seinem Fürsten den ersten Rang behaupte, andererseits bei den Fürsten: wer die meisten und eifrigsten Ge-Zellen habe. Darm besteht ihre Wrde, darin ihre Macht, stets von einer groen -schar auserwhlter Jnglinge umgeben zu sein, Glanz im Frieden, im Kriege Schutz. Und nicht bei dem eigenen Volke allein, sondern auch in den benachbarten Gemeinden ist Name und Ruhm dem gesichert, der sich durch ein zahlreiches und tapferes Gefolge hervortut. Von Gesandtschaften werden sie aufgesucht, mit Ge-schenken geehrt, und durch ihren bloen Ruhm erdrcken sie meistens die Kriege. _ 14. Ist es zur Schlacht gekommen, so ist es schmachvoll fr den Fürsten an ^serkeit jemandem nachzustehen, schmachvoll fr das Gefolge, der Tapferkeit des Fürsten nicht gleichzukommen. Schande aber ist es und Schimpf fr das ganze ^eben, lebendig die Schlacht verlassen zu haben, wenn der Fürst gefallen ist. ^hn zu verteidigen und zu schtzen und auch eigene Heldentaten seinem Ruhme zu opfern, ist erste, heiligste Pflicht. Die Fürsten kmpfen um den Sieg, das Ge-folge fr den Fürsten. Wenn in der Gemeinde, in welcher sie geboren sind taiger Friede und Swhe die Satttaft Zhmt, fo zieht die Mehrzahl des jungeii 5r ra.rf fr?ien tucfen Su den Stmmen, bei welchen es gerade Krieg aibt. Denn lastig ist dem Volke die Ruhe, und leichter werden sie inmitten der Gefahr berhmt; auch halten sie nur durch Gewalt und Krieg ein groes Gefolge bei-lammen. Berechtigt nmlich sind sie, von ihres Fürsten Freigebigkeit jenes Ro &. at i tsz St ^-

2. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 64

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 64 - auf dem Eise sein Lager aufschlug, die Burg, die Breuuaburg heit, durch Hunger, Schwert und Klte. Und als er mit jener Burg das ganze Land in seine Gewalt bekommen, wandte er seinen Marsch gegen Dalamantien, dessen Bekriegung ihm schon vorzeiten sein Vater berlassen hatte, belagerte die Stadt (Sana1) und nahm sie endlich am zwanzigsten Tage. Die Stadt berlie er den Kriegern; alle Er-wachsenen wurden niedergemacht, die Knaben und Mdchen fr die Gefangenschaft aufbewahrt. Nach diesem griff er Prag, die Burg der Bhmen, mit seiner ganzen Macht an und zwang ihren König zur Unterwerfung .... 36. Die Plnderung des Klosters St. Galleu durch die Ungarn. 926. Quelle: Ekkehard Iv., Die Vorflle des Klosters St. Gallen (Lateinisch)). V, 51-56. 62. 63. bersetzung: Gustav Frey tag a. a. O. S. 376385. Die Ungarn hatten von der Not des Reiches vernommen, fielen wtend in Bayern ein und verwsteten es. Sie lagen lange vor Augsburg, wurden dort durch das Gebet des Bischofs Udalrich, des allerfrmmsten Mannes seiner Zeit, verscheucht und drangen in Haufen nach Memannien, ohne da sie jemand hinderte. Da zeigte der ttige Abt Engilbert, wie gut er sich gegen Unglck zu wehren wute. Denn als das Verderben herankam, mahnte er jeden einzelnen der Vasallen, befahl den strkeren Brdern, sich zu bewaffnen und ermutigte die Hrigen. Er selbst tat wie ein Riese des Herrn Stahlkleid an, zog Kutte und Stola darber und befahl den Brdern, ebenso zu tun..... Es wurden Speere gefertigt und Brust- panzer aus dicker Leinwand; Schleudern wurden geschnitzt, feste Bretter und Weidengeflecht zu Schilden gemacht, Sparren und Stangen gespitzt und am Feuer gehrtet. Aber im Anfange glaubten mehrere Brder und Dienstleute dem Gerchte nicht und wollten nicht fliehen. Es wurde aber doch ein Platz ausgesucht, der von Gott dazu bereitet war, um einen Burgwall aufzufhren---- Dieser wurde aus schmalem Berghalse durch abgehauene Pfhle und Baumstmme umschanzt, und es entstand eine sehr feste Burg. Eilig wurde der notwendige Bedarf dorthin gebracht und schnell eine Kapelle als Oratorium gebaut. In diese wurden die Kreuze und die Verzeichnisse der Spender geschafft und dazu fast der ganze Schatz der Kirche auer den Bchern, die auf den Gestellen standen. Diese hatte der Abt nach Reichenau gesendet..... Die Alten mit den Knaben gab er unter Auf-- *) Jahna bei Meien. *) Das Kloster St. Gallen hat uns die umfangreichste Hauschronik berliefert, die wir besitzen Es sind die Vorflle oder die casus St. Galli, die vom Ausgange der Merowmger bis mm Jahre 1331 reichen, sich also der einen Zeitraum von etwa sechs Jahrhunderten erstrecken. Den von 883971 reichenden Teil dieser Klosterchronik schrieb Ekkehard, der vierte der berhmten St. Gallener Mnche dieses Namens (f um 1060). Es ist dies derselbe Mnch, der sich als der gelehrte Bearbeiter des Walthariliedes eines seiner alteren Namensvettern auch um den Heldengesang verdient gemacht hat. Sein geschichtliches ^vert gibt uns ein unverflschtes Bild von den damaligen Zustnden in dieser alten Benediktiner-abtei.

3. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 26

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 26 - verzweifelte Lage zur Tapferkeit an; die Rmer leisteten ihnen, obgleich sie ihre Verzweiflung bemerkten, mit allen Krften Widerstand, da sie sich schmten, dem schwcheren Gegner zu weichen. Beide gingen mit Ungestm auf. die nchst-stehenden Feinde los, die einen, weil sie den Tod suchten, die anderen, weil sie um die Palme des Sieges stritten. Frh am Morgen begann die Schlacht. Weithin kenntlich stand Tejas mit wenigen Begleitern vor der Phalanx, von seinem Schilde gedeckt und die Lanze schwingend. Wie die Rmer ihn sahen, meinten sie, mit seinem Fall werde der Kamps sofort zu Ende sein, und deshalb gingen gerade die tapfersten, sehr viele an der Zahl, geschlossen gegen ihn vor, indem sie alle mit den Speeren nach ihm stieen ober warfen. Er aber fing alle Speere mit dem Schbe, der ihn deckte, auf und ttete viele in blitzschnellem Sprunge. Jedesmal, wenn sein Schilb von aufgefangenen Speeren ganz voll war, reichte er ihn einem seiner Waffentrger und nahm einen anberen. So hatte er ein Dritteil des Tages unablssig gefochten. Da ereignete es sich, ba in seinem Schilde zwlf Speere hafteten, so ba er ihn nicht mehr beliebig bewegen und die Angreiser nicht mehr damit zurckstoen konnte. Laut rief er einen feiner Waffentrger herbei, ohne feine Stellung zu verlassen oder nur einen Finger breit zurckzuweichen. Keinen Augenblick lie er die Feinde weiter vorrcken. Weder wandte er sich so, da der Schild den Rcken deckte, noch bog er sich zur Seite, sondern wie mit dem Erdboden verwachsen, stand er hinter dem Schilde da, mit der Rechten Tod und Verderben gebend, mit der Linken die Feinde zurck-stoend so rief er laut den Namen des Waffentrgers. Dieser trat mit dem Schilbe herzu, und er nahm ihn sofort statt des speerbeschwerten. Bei dieser Bewegung war nur einen kurzen Augenblick seine Brust entblt: ein Speer traf ihn, und er sank sofort tot zu Boden. Einige Rmer steckten seinen Kopf auf eine Stange und zeigten ihn beiden Heeren, den Rmern, um sie noch mehr anzufeuern, den Goten, damit sie in Verzweiflung den Kampf aufgben. Die Goten taten das aber keineswegs, sondern kmpften bis zum Einbruch der Nacht, obwohl sie wuten, da ihr König gefallen war. Als es dunkel geworden war, lieen die Gegner voneinander ab und brachten die Nacht unter den Waffen zu. Am folgenden Tage erhoben sie sich frh, nahmen dieselbe Aufstellung und kmpften wieder bis zur Nacht. Keiner wich dem anderen auch nur um eines Fues Breite, obgleich von beiden Seiten viele den Tod fanden, sondern erbittert setzten sie die furchtbare Blutarbeit fort, die Goten in dem vollen Bewutsein, ihren letzten Kampf zu kmpfen, die Rmer, weil sie sich von jenen nicht berwinden lassen wollten. Zuletzt schickten die Barbaren einige von ihren Vornehmen an Narses und lieen ihm sagen, sie htten wohl gesprt, da Gott wider sie sei sie fhlten, da eine unberwindliche Macht ihnen gegenberstehe und durch die Ereignisse der den wahren Sachverhalt belehrt, wollten sie ihre Meinung ndern und vom Kampf ablassen, nicht um Untertanen des Kaisers zu werden, sondern um bei irgendwelchen anderen Barbaren in Freiheit zu leben. Sie baten, die Rmer mchten ihnen einen friedlichen Abzug gestatten und, billiger Erwgung Raum gebend, ihnen die Gelder als Wegzehrung belassen, die sie in den Kastellen Italiens jeder frher fr sich ausgespart htten. Hierber ging Narses mit sich zu Rate. Sein Unterfeldherr Johannes redete ihm zu, diese Bitte zu gewhren und nicht weiter mit Mnnern zu kmpfen, fr die der Tod keinen Schrecken htte, und nicht den Mut der Verzweiflung auf die Probe zu stellen, der nicht nur fr jene, sondern auch fr ihre Gegner noch verhngnisvoll werden knne. Der

4. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 33

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 33 komme und den Fremden von da vertreibe. Und da er auf das Gesetz nicht hat hren wollen, soll er zurcklassen, was er erarbeitet hat und berdies 1200 Denare, das sind 30 Solidi^), zu bezahlen schuldig sein. 3. So aber jemand eingewandert ist und innerhalb 12 Monate kein Einspruch erfolgt, so mge er ruhig daselbst wohnen bleiben wie die anderen Nachbarn. Xxi. der die Ttung von Freien. 1. So einer einen freigeborenen Franken oder Barbaren?), der nach dem salischen Gesetze lebt, gettet hat, und er wird dessen berfhrt, so soll er 8000 Denare, das sind 200 Solidi, zu zahlen schuldig fein3). 3. So einer aber einen Mann, der im Knigsdienste ist, oder ein frei-geborenes Weib ttete, soll et 24000 Denare, das sind 600 Solidi, zu zahlen schuldig sein. 5. So aber ein Rmer, ein Tischgenosse des Knigs, gettet worden ist, soll der Mann, der dessen berfhrt ist, 12000 Denare, das sind 300 Solidi, zu zahlen schuldig sein. 6. Wenn es aber kein rmischer Grundbesitzer und Gast des Knigs war, der gettet worden ist, soll der Tter 4000 Denare, das sind 100 Solidi, zu zahlen schuldig sein. 7. So einer aber einen zinspflichtigen Rmer4) ttete, soll er 2500 Denare, das sind 63 Solidi, zu zahlen schuldig sein. Liv. der Ttung eines Grafen. 1. So einer einen Grasen gettet hat, soll er 24000 Denare, das sind 600 Solidi, zu zahlen schuldig sein5). Lxii. Wenn der Vater einer Familie gettet ist, so sollen die eine Hlfte des Wergeldes die Sohne erhalten, die andere Hlfte sollen die nchsten Verwandten von Vater- und Mutterseite untereinander teilen. Wenn aber nun von einer Seite, der vterlichen oder mtterlichen, keine Verwandten vorhanden sind, fllt jener Teil dem Fiskus zu. *) Die Mnzeinheit war der rmische Goldschilling (solidus), der 72. Teil eines rmischen Pfundes Gold. Sein Wert betrug 12,50 Mark nach unserem Gelde. Er hatte 40 frnkische Silberdenare. *) Unter Barbar ist hier ein Germane zu verstehen, der unter den Franken wohnte. 8) Der Gedanke des Rechts war bei den germanischen Stmmen schon vorhanden. Er kam darin zum Ausdruck, da die im Staat geltende Ordnung bei der Gesamtheit Anerkennung und Schutz fand. Dieser Rechtszustand war der Friede. Grundsatz war nun: Wer den Frieden bricht, setzt sich selbst aus dem Frieden, d. h. auerhalb des Schutzes der Gesamtheit. Die staatliche Ordnung war allerdings noch nicht so weit gediehen, da die Gesamtheit selbst gegen den Friedensbrecher vorging; sie gab ihn (und auch seine Sippe) nur der Sippe des Geschdigten preis. Diese mute sich selbst Genugtuung schaffen: das konnte von Rechts wegen geschehen entweder durch Fehde und Rache (Blutrache) oder durch gtliches bereinkommen, indem ein B- oder Wergeid gefordert und gezahlt wurde. In dem Mae, wie Staatsgewalt und Gesittung allmhlich wuchsen, trat die Blutrache zurck, und es bildeten sich feste, durch die Gewohnheit bestimmte Stze fr das Wergeld heraus. Ganz beseitigt war indessen zu der Zeit, da das salische Gesetz aufgezeichnet war, die Blutrache noch keineswegs. ') Ein zinspflichtiger Rmer ist Rmer ohne Eigentum, der zur Kopfsteuer ver-pflichtet war. 6) Die Hhe des Wergeldes ist der Ausdruck fr die Einschtzung des Wertes des Mannes; der knigliche Beamte oder der Knigsgast hat das dreifache Wergeld des freien Saliers, während das des Unfreien und Rmers erheblich niedriger ist. Fr unsere Kenntnisse der sozialen Verhltnisse sind daher diese Wergeldstze von grtem Werte. W. u. O. Heinze-Kinghorst, Quellenlesebuch. L* 3

5. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 36

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 36 - Es lebte aber zu jener Zeit ein Priester mit Namen Anastasius, ein Mann von freier Geburt; der besa durch Gnadenbriefe der Knigin Chrodichilde ruhmreichen Andenkens ein Grundstck. Diesen nun ging der Bischof fters an und bat ihn demtiglich, er mchte ihm die Gnadenbriefe der genannten Knigin geben und ihm die Besitzung abtreten. Da aber jener den Wunsch seines Bischofs zu er-fmen sich weigerte, da dieser ihn doch bald durch Schmeicheleien zu gewinnen, bald durch Drohungen zu schrecken suchte, lie er ihn zuletzt wider seinen Willen nach der Stadt bringen, dort ruchws festhalten, und befahl, ihm, wenn er die Scheine nicht herausgebe, alle mgliche Unbill anzutun und ihn Hungers sterben zu lassen. Dennoch strubte sich jener mannhaft und lieferte die Urkunden nicht aus; denn es sei ihm besser, sagte er, da er eine Zeitlang Hunger leide, als da er seine Nachkommen fr die Folge im Elend lasse. Darauf wurde er auf Gehei des Bischofs den Schergen bergeben und sollte, wenn er die Gnadenbriefe nicht auslieferte, den Hungertod erleiden. Es war aber bei der Kirche des heiligen Mrtyrers Caffius eine sehr alte und ganz verborgene unterirdische Kapelle, in der war ein groes Grabmal von parischem Marmor, in dem vor langen Zeiten ein Leichnam beigesetzt worden war. In dieses Grabmal nun wurde auf den Leichnam lebendig der Priester gelegt und mit dem Stein verdeckt, mit dem vorher der Sarkophag geschlossen war, während Wachen vor die Tre gestellt wurden. Die Schergen aber verlieen sich darauf, da der Stein auf ihm lag, machten sich, da es Winter war, ein Feuer an, bereiteten sich Glhwein und schliefen endlich be-rauscht ein. Der Priester jedoch rief wie ein anderer Jonas... den Herrn um Barmherzigkeit an. Und da der Sarkophag gerumig war, wie wir gesagt haben, so streckte er, obgleich er sich nicht ganz umwenden konnte, doch seine Hnde ungehindert aus, wohin er wollte. Es ging aber von den Gebeinen des Toten, wie er selbst zu erzählen pflegte, ein Leichendunst aus, so frchterlich, da es ihm nicht nur die ueren Sinneswerkzeuge, sondern auch die innersten Eingeweide zusammenzog. Und wenn er sich mit dem Mantel die Nasenlcher zustopfte, so empfand er, solange er den Atem anhalten konnte, nicht den blen Geruch, wenn er aber zu ersticken frchtete und den Mantel nur ein wenig vom Gesichte nahm, so atmete er den schauerlichen Geruch nicht nur durch Mund und Nase, sondern auch sozusagen durch die Ohren ein. Endlich, um kurz zu sein, erbarmte sich die Gottheit selbst, wie ich glaube, seiner Not, er streckte die Hand nach der einen Seite des Sarkophags aus und ergriff einen Hebebaum, der, da der Deckel Raum lie, zwischen diesem und dem Rande des Sarkophags liegen geblieben war. Als er diesen allgemach bewegte, merkte er, da unter Gottes Beistand der Stein sich fortfchob. Und als der Priester ihn schon so weit zurckgebracht hatte, da er den Kopf herausstecken konnte, machte er sich dann mit grerer Leichtigkeit eine ffnung so weit, da er ganz herauszusteigen vermochte. Inzwischen hatte das Dunkel der Nacht zwar schon das helle Tageslicht verscheucht, sich aber doch noch nicht vllig ausgebreitet, und der Priester suchte eine Hintertre in der Gruft; die war mit sehr starken Riegeln und festen Ngeln versperrt, aber sie war nicht so fest zusammengefgt, da man zwischen den Brettern nicht htte die Gestalt eines Menschen erblicken knnen. An diese Tre legte der Priester den Kops und sah einen Mann, der des Weges vorberging. Da rief er ihn an, doch mit leiser Stimme. Jener hrte es und hieb flugs mit der Axt, die er in der Hand hatte, die hlzernen Bretter durch, von welchen die Riegel gehalten wurden und ffnete so dem Priester den Ausgang. Dieser machte sich sofort bei Nacht auf und eilte

6. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 37

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
37 nach Hause, indem er den Mann noch vielfach beschwor, niemandem von dieser Sache etwas zu erzählen. Als er aber nach Hause gekommen war, suchte er die Gnadenbriefe, welche ihm die genannte Knigin erteilt hatte, berbrachte sie dem Könige Chlothachar^) und meldete ihm, wie er von seinem Bischof lebendig dem Grabe berliefert worden sei. Stile waren auer sich vor Entsetzen und sagten, nimmer habe selbst ein Nero oder Herodes eine solche Schandtat vollfhrt, da ein Mensch von ihnen lebendig in das Grab gelegt wurde. Da kam denn auch der Bischof Cautinus zum Könige Chlothachar; aber auf die Anklage des Priesters wurde er berfhrt und ging beschmt von dannen. Der Priester aber erhielt vom Könige einen Gnadenbrief, gewann fr sein Eigentum jeden Schutz, den er nur verlangte, erhielt sich im ruhigen Besitz desselben und hinterlie es seinen Nach-kommen. In Cautinus war berhaupt keine Spur von heiliger Gesinnung, nichts Gutes. Von den Bchern, beides, den kirchlichen wie den weltlichen, verstand er gar nichts. Die Juden 2) hatten ihn gern, und er selbst hing an ihnen, nicht um ihres Seelenheils willen, wie dies die Sorge eines guten Hirten htte sein sollen, sondern weil er Kostbarkeiten von ihnen erhandelte, und sr diese bezahlte er, wenn sie ihm schmeichelten und sich ganz offen als Speichellecker zeigten, noch mehr, als sie wert waren. 17. Die Kriegfhrung der Franken. Um 555. Quelle: Agattnas, Von der Herrschaft Justinians (Griechisch)3). Ii, 5. bersetzung: (Softe a. a. O. S. 359 und 360 Die Bewaffnung dieses Volkes ist nur rmlich und bedarf nicht der Hnde verschiedener Handwerker, sondern wenn etwas verdorben ist, bessern die Besitzer es selbst aus. Panzer und Beinschienen kennen sie gar nicht; die meisten gehen barhaupt einher, und nur wenige setzen fr die Schlacht einen Helm auf. Brust und Rcken sind nackt bis an die Hften; von da aus gehen bis zum Knie Hosen aus Leinen oder Leder. Nur wenige sind beritten, weil sie von alters her an den Kampf zu Fu gewhnt und darin gebt sind. Am Schenkel tragen sie das Schwert und an der linken Seite den Schild. Bogen, Schleuder oder andere Massen zum Fernkampf tragen sie nicht, sondern nur zweischneidige xte und die Angonen, die sie mit Vorliebe benutzen. Diese Angonen sind Speere von mittlerer Gre, zum Schleudern und zum Sto im Nahkampf gleich geeignet. Den grten *) Gemeint ist Chlothachar I. (511561), der jngste Sohn Chlodowechs, der nach dem Tode seiner Brder und deren Shne auf kurze Zeit (558561) das ganze Frankenreich unter sich vereinigte. z) Die Juden waren damals geriebene, schachernde Hndler, die aber noch nicht den Grohandel an sich bringen konnten, solange dieser dem bendlande durch die Syrer der mittelt wurde. 8) Agathias, ein ostrmischer Rechtsanwalt zur Zeit Justinians, beschrieb die Er-eignisse von 552558. Von den fnf Bchern seines Werkes, das sich eng an die Ar-beiten Prokops anschliet, interessieren uns nur die beiden ersten. Sie beschreiben die Kmpfe, die Narses mit den letzten Ostgoten und ihren Bundesgenossen, den Alemannen und Franken, zu bestehen hatte. Die Darstellung der frnkischen Kriegfhrung bezieht sich also etwa auf die Mitte des 6. Jahrhunderts.

7. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 38

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 38 - Teil derselben bedeckt der eiseme Beschlag, so da das Holz kaum am untersten Ende hervorsieht; oben an der Spitze sind an beiden Seiten einige gebogene Spitzen, in der Form von Angelhaken, nach unten gekrmmt. Im Gefecht schleudert nun der Franke einen solchen Angon. Wenn er den Menschenleib trifft, dringt natrlich die Spitze ein, und es ist fr den Getroffenen ebenso wie fr einen anderen schwer, das Gescho herauszuziehen; denn die Widerhaken, die im Fleisch stecken, leisten Widerstand und vermehren die Schmerzen, so da der Feind, selbst wenn die Wunde an und fr sich nicht tdlich war, doch zugrunde gehen mu. Wenn dagegen der Schild getroffen ist, so hngt der Speer von dem-sekben herab und bewegt sich gleichzeitig mit demselben, und das unterste Ende schleppt am Boden nach. Der Betroffene kann den Speer nicht herausziehen wegen der eingedrungenen Haken und auch nicht abhauen, da das Holz durch das umgelegte Eisen geschtzt ist. Sieht das der Franke, so springt er schnell darauf und tritt auf den Lanzenschaft, so da der Schild herabgedrckt wird, die Hand des Eigentmers nachgeben mu und Kopf wie Brust entblt werden. Dann ist es ein Leichtes, den unbedeckten Gegner zu tten, entweder durch einen Axthieb auf den Kopf oder durch einen Sto mit einem zweiten Speer in die Kehle. So ist die Bewaffnung der Franken, und dergestalt rsteten sie sich zum Kampf. 18. Bonifatius in Geismar. 723. Quelle: Willibald, Leben des heiligenbonifatius(Lateiuifch)^). Vi,22und23. bersetzung: Wilhelm Arndt, Leben des h. Bonifatius von Willibald. 2. Aufl. Leipzig 1888. (Gesch. d. d. B. 2. Ausg. Bd. 13.) S. 30 und 31. 22. ... Damals empfingen viele Hessen, die den katholischen Glauben all-genommen und durch die Gnade des siebengestalteten2) Geistes gestrkt waren, die Handauflegung; andere aber, deren Geist noch nicht erstarkt, verweigerten, des reinen Glaubens unverletzbare Wahrheiten zu empfangen; einige auch opferten heimlich Bumen und Quellen; andere taten dies ganz offen; einige wiederum be-trieben teils offen, teils im geheimen Sehereien und Weissagungen, Wunder und Zauberformeln; andere dagegen beobachteten Zeichen und Vogelflug und pflegten die verschiedensten Opfergebruche^); andere dagegen, die schon gesunderen Sinnes waren, taten nichts .bort alledem. Mit dieser Rat und Hilfe unternahm er es, eine ungeheure Eiche, die mit ihrem alten Namen die Joviseiche^) genannt wurde, in einem Orte, der Geismar hie, im Beisein der ihn umgebenden Knechte Gottes zu fllen. Als er nun, in seinem Geiste khn entschlossen, den Baum zu fllen begonnen hatte, verwnschte ihn die groe Menge der anwesenden Heiden *) Der Priester Willibald war ein jngerer Zeitgenosse des Bonifatius. Er schrieb das Werkchen um das Jahr 768 in einer Zelle der St. Viktorskirche in Mainz. Zur Ab-fassung der Lebensbeschreibung veranlate ihn der Erzbischof Lullns von Mainz (gest. 786 zu Hersfeld), der bekannte Schler und Amtsnachfolger des Bonifatius; Lullus untersttzte seine Arbeit auch dadurch, da er ihm reichliches Material bot. Aus diesem Grunde ist das Bchlein sehr wertvoll. 2) Vgl. Jes. 11, 12: Es wird eine Rute aufgehen .... 3) Vgl. Tacitus, Germania 10. *) Jupiter ist der westgermanische Donar (tot. Jovis dies, frz. jeudi, ahd. donares-tag, nhd. Donnerstag). Dem Donar war die Eiche geweiht (vgl. S. 5. Anm. 6),

8. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 43

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 43 - die Dnste der warnten Quellen; er bte seinen Leib fleiig im Schwimmen und verstand das so trefflich, da es ihm keiner darin zuvor tat. Darum erbaute er sich auch zu Aachen ein Schlo und wohnte in seinen letzten Lebensjahren bis zu seinem Tode bestndig darin. Und nicht blo seine Shne, sondern auch die Vor-nehmen und seine Freunde, nicht selten auch die ganze Schar seines Gefolges und seiner Leibwchter lud er zum Bade, so da bisweilen hundert Menschen und darber zusammen badeten. 23. Er kleidete sich nach vaterlndischer, nmlich frnkischer Weise. Auf dem Leibe trug er ein leinenes Hemd und leinene Unterhosen, darber ein Wams, das mit seidenen Streifen verbrmt war, und Hosen; sodann bedeckte er die Beine mit Binden und die Fe mit Schuhen und schtzte mit einem aus Fischotter und Zobelpelz verfertigten Rock im Winter Schultern und Brust; endlich trug er einen blauen Mantel und bestndig das Schwert an der Seite, dessen Griff und Gehenk von Gold und Silber war. Bisweilen trug er auch ein mit Edelsteinen verziertes Schwert, dies jedoch nur bei besonderen Festlichkeiten, oder wenn die Ge-sandten fremder Völker vor ihm erschienen. Auslndische Kleidung jedoch wies er zurck, mochte sie auch noch so schn sein, und lie sie sich niemals anlegen. Nur zu Rom kleidete er sich einmal nach dem Wunsche des Papstes Adrian und ein zweites Mal auf die Bitte von dessen Nachfolger Leo1) in die lange Tunika und die Chlamys^) und zog auch rmische Schuhe an. Bei festlichen Gelegenheiten schritt er in einem mit Gold durchwirkten Kleide und mit Edelsteinen besetzten Schuhen, den Mantel durch eine goldene Spange zusammengehalten, auf dem Haupte ein aus Gold und Edelsteinen verfertigtes Diadem einher; an anderen Tagen unterschied sich seine Kleidung wenig von der gemeinen Volkstracht. 24. In Speise und Trank war er mig, miger jedoch noch im Trank; denn die Trunkenheit verabscheute er an jedem Menschen aufs uerste, geschweige denn an sich und den Seinigen. Im Essen jedoch konnte er nicht so enthaltsam sein; vielmehr klagte er hufig, da das Fasten feinem Krper schade. Hchst selten gab er Gastereien und nur bei besonderen festlichen Gelegenheiten, dann jedoch in zahlreicher Gesellschaft. Auf seine gewhnliche Tafel lie er nur vier Gerichte auftragen, auer dem Braten, den ihm die Jger am Bratspie zu bringen pflegten, und der ihm lieber war als jede andere Speise. Whrend der Tafel hrte er gern Musik oder einen Vorleser. Er lie sich die Geschichten und Taten der Alten vorlejen; auch an den Bchern des heiligen Augustinus hatte er Freude, besonders an denen, die Vom Staate Gottes" betitelt sind3). Im Genu des Weins und jeglichen Getrnks war er so mig, da er der Tisch selten mehr als dreimal trank. Im Sommer nahm er nach dem Mittagessen etwas Obst zu sich und trank einmal; dann legte er Kleider und Schuhe ab, wie er es 2) Dem Papst Hadrian I. (772795) half Karl (773774) gegen die Langobarden. Whrend die Franken vor Pavia lagen, eilte Karl nach Rom und erneuerte dem Papste die Pippinische Schenkung (774). Leo Iii. (795816) war der Papst, der Karl am ersten Weihnachtstage 800 zum Kaiser krnte. *) Die Tunika war das rmische Untergewand; die Chlamys war ursprnglich ein Mantel der alten Griechen; seit dem ersten Jahrhundert nach Christo, wo die Toga immer mehr auer Gebrauch kam, wurde sie auch von den Rmern als Obergewand getragen. 8) Die in dem berhmten Buche Vom Staate Gottes" niedergelegten augustiuischen Ideen bilden die Grundlage von Karls eigentmlicher Auffassung seines Kaisertums als einer theokratischen Weltmonarchie.

9. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 48

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 48 - 18. An Sonntagen sollen keine Versammlungen und Landsgemeinden ge-halten werden, auer im Falle dringender Not oder in Kriegszeit, sondern alle sollen zu der Kirche sich begeben, um das Wort Gottes zu hren, und sollen beten und gute Werke tun. Ebenso sollen sie an den hohen Festen Gott und der Kirchengemeinde dienen und weltliche Versammlungen lassen. 19. Ferner beschlo man auch die Satzung aufzunehmen, da alle Kinder innerhalb eines Jahres getauft werden sollen. Und wir bestimmen, da wenn es jemand unterlt, sein Kind im ersten Jahr zur Taufe darzubringen ohne Wissen oder Erlaubnis des Priesters, der Adlige 120, der Freigeborene 60, der Lite 30 Schillinge an den Schatz entrichten soll..... 21. Wer an Quellen oder Bumen oder in Hainen ein Gelbde tut oder etwas nach heidnischem Brauch darbringt und zu Ehren der bsen Geister speist, hat, ist er ein Adliger, 60, ist er ein Freigeborener, 30, ist er ein Lite, 15 Schillinge zu entrichten. Vermgen sie aber die Zahlung nicht gleich zu leisten, so sollen sie in den Dienst der Kirche gegeben werden, bis die Schillinge gezahlt sind. 22. Wir befehlen, da die Leiber der christlichen Sachsen auf die Friedhfe der Kirchen und nicht nach den Grabhgeln der Heiden gebracht werden. 23. Die (heidnischen) Priester und Wahrsager befehlen wir den Kirchen und Geistlichen auszuliefern . . . 34. Wir verbieten allen Sachsen, auf allgemeinen Volksversammlungen zu tagen, wenn sie nicht unser Sendbote aus unseren Befehl zusammengerufen hat. Sondern jeder Graf soll in seinem Kreise Versammlungen halten und Recht sprechen. Und von den Priestern soll darauf gesehen werden, da er nicht anders handle. 24. Das schsische Taufgelbnis/) (Mschsisch.) Altschstscher Text: Braune, Althochdeutsches Lesebuch. Halle 1897. 6. 160. Forsachist diobolae? ec forsacho diabolae. Entsagst du dem Teufel? ich entsage dem Teufel. end allum diobolgelde? end ec forsacho allum diobolgeldae und allem Teufelsopfer? und ich entsage allem Teuselsopser. end allum dioboles uuercum? end ec forsacho allum und allen Teufelswerken? und ich entsage allen dioboles uuercum and uuordum, Thunaer ende Teufelswerken und Worten Donar und Uuden ende Saxnte ende allum them unholdum Wodan und Saxnot und allen den Unholden, the hira genotas sint. die ihre Genossen sind. Gelbist in got alamehtigan fadaer? Glaubst du an Gott, (den) allmchtigen Vater? i) Die Formel ist aus dem Lateinischen ins Altschsische bertragen. Nur die Namen der schsischen Götter Zhuner (Donar), Wodan und Saxnot das ist der hochdeutsche Ziu sind eingefgt. Sie, die er mit seinen Vtern als die hchsten Wesen verehrt hatte, mu der Tufling ausdrcklich als Unholde schmhen.

10. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 115

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 115 - Waffen, Knechte und was sonst den Brdern zum Streite schicklich und erlaubt ist, ordne und festsetze. Doch soll man mit Flei darauf achten, da man Sttel, Zume und Schilde, die mit Gold, mit Silber oder anderer weltlichen Farbe be-malt find, nicht ohne Notwendigkeit fhre. Schfte, Schilde und Sttel drfen keine berdecken haben; nur die blanken Speereisen knnen sie mit einer Hlle versehen, damit sie dem Feinde umso tiefere Wunden schlagen .... 23. Laute Jagden mit Hunden und Beizen mit dem Federspiel, wie man sie abzuhalten Pflegt, sollen die Brder nicht ausben. Wenn sie aber in manchen Gegenden Besitzungen haben oder in Zukunft gewinnen, von denen sie wegen des Wildbrets oder der Felle groen Nutzen haben knnen, so sind ihnen Jger er-laubt, die sie zum Schutze vor Rubern begleiten drfen.... Wir erlauben ihnen auch, da sie Wlfe, Luchse, Bren und Lwen ohne Jagdhunde jagen und sie nicht zur Kurzweil, sondern des allgemeinen Nutzens wegen ausrotten. Bisweilen drfen die Brder auch Vgel schieen, wodurch sie sich im Schieen den und es desto besser erlernen. 67. Mnche und Einsiedler. Um 1150. Quelle: Otto von Freising, Chronik (Lateinisch)1). Vii, 35. bersetzung: Horst Kohl, Der Chronik des Bischofs Otto von Freising sechstes und siebentes Buch. Leipzig 1894. (Gesch. 6. d. B. 2. Ausg. Bd. 57.; <5. lol105. Es gibt verschiedene Scharen von Heiligen, die auf ihre eigenen Wnsche, ihr Vermgen, ja ihre Eltern nach dem Gebot des Evangeliums verzichten und, bestndig das Kreuz durch die Erttung des Fleisches tragend, himmlischer Sehn-sucht voll, Christo nachfolgen. Die einen wohnen in Stdten, Burgen, in Drfern und auf dem Lande und teilen ihren Nachbarn das Vorbild richtiger Lebensweise durch Wort und Beispiel mit. Andere aber verachten das Beisammensein^ mit Menschen und scheuen, mehr fr ihre Ruhe besorgt, den Umgang derselben, und Gott allein sich widmend, begeben sie sich in die Verstecke der Wlder und ver-borgenen Orte.... In gleicher Weise jedoch bringen alle in himmlischer und engelgleicher Reinheit und Heiligkeit des Lebens und Gewissens ihr Leben hin. Sie bleiben aber ein Herz und eine Seele vereint zu einem Ganzen in Klstern oder Kirchen, geben sich zu gleicher Zeit dem Schlafe hin, erheben sich einmtig zum Gebet, erquicken sich in einem Hause, Pflegen gleichmig des Gebets und des Lesens, der Arbeit Tag und Nacht mit so unermdlicher Wach-samkeit, da sie es fr gottlos halten, mit Ausnahme der kurzen Zeit, da sie die x) Der Geschichtschreiber Otto, Bischof von Freising, war ein Sohn des Baben-berger Markgrafen Liutpold Iii. von Osterreich und der Agnes, einer Tochter Heinrichs Iv., oj,e3 l" ^per h mit dem Hohenstaufen Friedrich von Schwaben vermhlt gewesen war. Als Halbbruder Konrads Iii. und Oheim Friedrich Barbarossas stand er dem Kaiserhause verwandtschaftlich nahe. Seine Kenntnisse der Geschehnisse flssen daher aus bester Quelle. Er hinterlie zwei Werke: die Taten Friedrichs (eine bis zum Jahre 1156 reichende Darstellung der Regierung Barbarossas) und die Chronik (eine bis 1146 fortgefhrte Welt-geschichte). Letzteres Werk ist sehr wertvoll. Hier reiht sich nicht, wie es bisher geschah, locker Nachricht an Nachricht, sondern die Ereignisse sind mich groen Gesichtspunkten geordnet. Das Werk ist der erste Versuch pragmatischer Darstellung. 8*
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