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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Varus
Extrahierte Ortsnamen: Rom Rom Rhein Italien Rhein Deutschland Deutschland Donau Main Rhein Deutschland
— 20 —
Diese bereisten das ganze Land, überwachten die übrigen Grafen und sorgten, daß überall Recht und Gerechtigkeit gehandhabt wurde. Auf den großen allgemeinen Neichsversammlungen, welche Karl alljährlich im Monat Mai abhielt, wurden die Zustände des Reiches besprochen. Gesetze beraten und Krieg beschlossen.
21. Karl des Großen häusliches Leben.
In seinem häuslichen Leben war Karl höchst einfach. Er kleidete sich nach fränkischer Weise, und es war an gewöhnlichen Tagen seine Kleidung wenig von der gemeinen Volkstracht verschieden. Nur bei feierlichen Veranlassungen zeigte er sich in prächtigen mit Edelsteinen besetzten Gewändern. Ausländische Tracht war ihm verhaßt.
In Speise und Trauk war Karl mäßig. Selten gab er Gastereien. Während der Tafel hörte er gern Musik, oder er ließ die Geschichten und Thaten der Alten vorlesen.
Karl war ein großer Freund nützlicher Kenntnisse. Er las viel, sprach außer seiner Muttersprache geläufig latem, und lernte als Mann noch schreiben. Den englischen Mönch Akttiit, der mit trefflichen Kenntnissen aller Art ausgerüstet war, berief er zum Lehrer seiner Söhne und Töchter. Einen muntern wißbegierigen Knaben aus dem Odenwalde, Eginhard, gab er seinen Söhnen znm Gesellschafter. Nach damaliger Sitte mußten sich seine Söhne besonders im Reiten, im Jagen und in den Waffen üben, seine Töchter sich mit Wollarbeiteu abgeben und mit Spinnrocken und Spindel beschäftigen. An seinen Kindern hing Karl mit großer Liebe; nie speiste er ohne sie, auf allen seinen Reisen mußten sie ihn begleiten. Die Söhne ritten neben ihm her, die Töchter folgten in einem Wagen.
Karl war von kräftigem Körperbau und hervorragender Größe; seine Länge betrug sieben feiner Füße. Seine Stärke war so groß, daß er ein Hufeisen mit Leichtigkeit zerbrach und einen gewappneten Mann mit einer Hand hoch über fein Haupt emporheben konnte. Er hatte lebhafte, große Augen und einen festen Gang, eine männliche Haltung des ganzen Körpers und eine helle Stimme. Seine ganze Gestalt bot eine höchst würdige, stattliche Erscheinung. Beständig übte er sich im Reiten, Jagen und Schwimmen; er verstand das so vortrefflich, daß es ihm keiner feiner Franken zuvorthat.
22. Karl des Groszen Kaiserkrönung und Tod.
Im Jahre 800 brach zu Rom eine Empörung gegen den Papst Leo Iii. aus. Bei einer feierlichen Prozession überfielen ihn seine Feinde, rissen ihn vom Pferde, mißhandelten ihn schimpflich und schleppten ihn in ein nahes Kloster. Ein treuer Diener brachte aber den Papst in Sicherheit, und dieser floh nun zu Karl dem Großen nach Paderborn, wo gerade Reichstag war, und bat um Hilfe. Karl führte Leo Iii. nach Rom zurück und bestrafte die Empörer. Dafür wollte der Papst dankbar sein. Als daher Karl der Große
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Leo_Iii Leo Karl Karl Karl Leo_Iii Leo Karl
Extrahierte Ortsnamen: Odenwalde Eginhard Rom Paderborn Rom
Ludwig Xlv. munterte selbst die Türken zu Raubzügen gegei das Kaiserreich auf.
In dieser so betrübten Zeit waren es besonders zwei Männer die sich durch Mut und Tapferkeit auszeichneten: der große Kurfürst und Prinz Eugen.
46. Der grofee Kurfürst.
Durch den. westfälischen Frieden war das deutsche Reich in ein größere Anzahl von einzelnen, selbständigen Staaten geteilt. Di Fürsten dieser Staaten kümmerten sich wenig um das gemeinsam Vaterland; die meisten waren nur darauf bedacht, ihre Macht un ihr Ansehen zu erweitern und zeigten nur trotzigen Ungehorsam gegei den Kaiser. Eine rühmliche Ausnahme hiervon machte der Kur fürst von Brandenburg.
Die Markgrafschaft (Grenzgrafschaft) Brandenburg wurde vo Heinrich T. gegen die heidnischen Wenden, welche an der Ostsee wohn len, errichtet. Markgraf Albrecht der Bär eroberte nach un nach den größten Teil des wendischen Landes und führte dort da Christentum und die deutsche Sprache ein. Zur Zeit des Constanze Konzils kaufte Friedrich^von Hohenzollern, Burggraf zu Nüni -6erg, von dem stets geldarmen Kaiser Sigismund Brandenburg, mi welchem bereits die Kurwürde verbunden war. Später kam durc Erbschaft auch das Herzogtum Preußen an Brandenburg.
Unter Friedrich Wilhelm, dem sogenannten großen Kur fürsten (1640—1688), erhielt das Land manche ansehnliche Ve; größernng; noch mehr aber erwarb dieser Fürst sich durch feine aus gezeichnete Regierung im Innern und durch glänzende Waffenthatei einen ruhmvollen Namen. Treulich stand er dem Kaiser gegen bei herrschsüchtigen König Ludwig Xiv. von Frankreich bei. Dieser um den gefährlichen Gegner zu entfernen, schloß einen Bunb mi bett Schweden und veranlaßte sie, mit ihren Heeren in die Mar Branbenburg einzufallen. In Eilmärschen kehrte Friedrich Wilhelu vom Oberrhein nach der Mark zurück, und währenb die Schwedei ihn noch in Franken wähnten, stand er ihnen plötzlich kampfgerüfte gegenüber. Bei Fehrbellin kam es zur Schlacht. Während be; Kampfes bemerkte des Kurfürsten Stallmeister Frobenius, daß 5t Feinde besonbers auf den Schimmel feines Herrn und biefen felbs zielten. Er bat beshalb den Kurfürsten, das Pferb mit dem feiniget zu vertauschen. Kaum hatte der eble Diener den Schimmel bestiegen
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xlv Ludwig Eugen Eugen Heinrich_T. Heinrich Albrecht Albrecht Sigismund_Brandenburg Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Wilhelu Friedrich Frobenius
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Brandenburg Ostsee Brandenburg Frankreich Schweden Eilmärschen
>-"X
1
— 58 —
Preußen nicht.. erwam.; es war ihnen Umäwh, irgend eine Schlachtreihe zu bilden. Überall wurden sie über detttzaufen geworfen. Die deutsche Reichsarmee stob schon beim ersten prenßmen "Mnmtenschuß auseinander und wnrde darum spottweise ..Reißansarmee" aewaiwt. Nach kaum zwei^ Stunden war die Schlacht entschieden ünb §äs ganze französische Heer aus der flucht. Es war ein Schrecken ohne Beispiel über die Franzosen ge= kommen. Sie hielten nicht eljet iitu als Mitten int Reiche; ja viele von ihnen glaubten sich erst sicher, als sie jenseit des Rheines angekommen waren. In den Händen des Königs ließen sie 7000 Gefangene, unter denen h Generale und 320 Offiziere waren: 6i Kanölleti'md 22 Fahnen wurden Thjeert' Den Preußen kostete' der fröyme Sieg nur wenig Tote und Verwundete. ^Juug und alt freute sich über die derbe Lekkwn^ welche' die verhaßten Franzmänner bei Rotzvach erhalten hatten.
55. Friedrich Ii. als Regent.
Nach den siegreichen Kämpfen des siebenjährigen Krieges bestand die Hauptsorge des Königs darin, daß er seinem zerrüttetes § Lande wieder aufzuhelfen suchte. Der Krieg hatte seine Unterthanen v / furchtbar heimgesucht. 14500 Häuser ^laaen in Asche, und um die verödeten Felder zu bestellen, fehlte es an Menschen und Vieh. Wunderbar war es anzusehent^Me unter des Königs schaffenden Händen das Land schnell emporblühte. Hier ^schenkte. er die Abgaben, dort verteilte er Korn und Pferde und Geld. Hier richtete er die eingeäscherten Dörfer schnell wieder empor; dort Irotifiiete er Sümpfe ans, bebaute sie mit neuen Dörfern und besetzte.sie mit neuen Einwohnern. Jedes Jahr machte er die Runde durch das Land und freute sich herzlich, wenn er in Gegenden kam, wo sich der Segen lemes Mtrkens zeigte. Beim Anblick einer urbar ge-.. - ,, machten Gegend rief er aus: „Ich habe eine Provinz gewonnen!"
r 1 Nichts .entging. Säßet feinem fchnrfen Auge. Ackerbau und Viehzucht, Händel und Gewerbe, Kunst und Wissenschaft , "Schule und "Rechtspflege, das Kleine wie das Große ward von ihm beachtet. Jeder feiner Unterthanen Jmrlte sich ihm nahen und feine Bitten und Klagen ihm vortragen; er war allen ein gnädiger König, ein gerechter Richter. Für die Landleute hatte er eine große Vorliebe; er spraef) gern mit ihnen und litt nicht, daß sie bedrückt wurden. Gewöhnlich nannte mau ihn nur den „Vater"fritz" oder den „alten Fritz."
An Sparsamkeit und geordneter Thätigkeit ist er ein Beispiel für alle Menschen tmffffr alle Hielt. Seine Haushaltung war außerordentlich ein-iach eingerichtete nicht feiten erschien er in geflickten Kleidern. Als er einst Mt Kat sk "Joseph zusammentraf, trug er die weißen österreichischen Farben mit Silber gestickt. Allein da er sehr stark schnupfte, so sah mau nur zu
f ff
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Ii Friedrich Fritz
§. 31. Die Heroenzeit. §. 32. Die dor. Wanderung u. d. griech. Colonien. 31
Phrygien, der Arkadien einnahm. Alle diese hatten auf die Entwick-
lung der Griechen sichtbaren Einfluß und brachten neue Bildungsele-
mente mit.
2. Die Heroenzeit.
§. 31. Aus der frühesten Geschichte der Griechen, die jedoch mit vielen
Mythen und Fabeln vermischt ist, treten besonders hervor die Thaten
des Herkules und Theseus, der Argonautenzug, der Zug der Sieben
gegen Theben und der trojanische Krieg.
Herkules (Heracles) und Theseus erscheinen in der Sage als Menschen,
welche, mit den höchsten Kräften und Tugenden geziert, ihr Leben nur dem
Wohl der Menschen weihen und bei diesem Bestreben viele Hindernisse zu
besiegen haben. Beide waren auch bei dem Argonautenzug, welcher (1250
v. Chr.) auf dem Schiff Argo nach Kolchis unternommen wurde, um dort
das goldene Vließ zu holen. — Der Zug der Sieben gegen Theben (1230
v. Chr.) hängt mit der Sage von Ödipus zusammen, dessen Söhne sich die
Herrschaft über Theben streitig machten, worauf der verdrängte jüngere
sechs Fürsten zu Hilfe rief, welche mit ihm gegen seinen Bruder zogen. Nach
mißlungenem Sturm fielen beide Brüder im Zweikampf. Erst zehn Jahre
später eroberten die Söhne der Gefallenen (die Ep i g o n en) die Stadt. —
Der trojanische Krieg (1191—1184) war ein gemeinschaftlicher Zug vieler
griechischer Stämme gegen die kleinasiatische Stadt Tr o j a, um sich wegen
der Entführung der griechischen Helena, der Gemahlin des Königs Mene-
laus von Sparta, durch den trojanischen Prinzen Paris zu rächen. Nach
zehnjährigem Kampfe wurde die Stadt durch Odysseus' List erobert und
zerstört. Die heimkehrenden Griechen aber hatten viel Ungemach zu bestehen
und trafen zu Hause große Verwirrung.
3. Die dorische Wanderung und die griechischen Colonieen.
§. 32. Die eigentliche Geschichte der Griechen beginnt mit der dorischen
Wanderung (ums Jahr 1120). Die Dorer, ein rauhes Bergvolk
in Thessalien, machten sich unter der Anführung dreier Herakliden
(d. h. Nachkommen des Herkules) auf und eroberten in vielfachen Käm-
pfen nach und nach fast den ganzen Peloponnes, machten sich zu Herren
des Landes mit vollem Bürgerrecht und alleinigem Grundbesitz. Die
früheren Bewohner wurden unterjocht, oder wanderten aus und grün-
deten theils auf den Inseln, theils in Kleinasien neue Niederlassungen.
Die wichtigsten derselben sind: die äolischen Colonieen auf der Insel Les-
bos und in Mysien; die jonischen in Lydien und Karten, auf Samos und
Chios mit den Städten Smyrna, Ephesus, Samos, Milet; die dorischen,
von solchen Dorern gegründet, welche im Peloponnes keine ihnen zusagenden
Plätze gefunden hatten, auch auf der karischen Küste.
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77
§. 79. Die Germanenwelt zur Zeit des Augustus.
kündigen und rüstete sie nach seiner Himmelfahrt mit Kraft aus der
Höhe, mit dem heiligen Geiste dazu ans.
Schon am ersten Pfing st feste wurde die erste Christenge-
meinde gesammelt, welche senfkornartig allmählig zu einem Baume
heranwachsen sollte, in dessen Schatten alle Völker Ruhe und Heil fin-
den. Damit war der Grund zur christlichen Kirche gelegt, welche, auf
den Fels des Glaubens an Christum, den Sohn des lebendigen Gottes
erbaut, selbst von den Pforten der Hölle nicht sollte überwältigt wer-
den können.
Die erste Verfolgung der neuen Gemeinde von Seiten des
hohen Raths veranlaßte zwar den Märtyrertod des Almosenpflegers
Stephanus, aber auch die Ausbreitung der Gemeinde über andere
Theile Palästinas und Syriens. Dieselbe Frucht schaffte auch die zweite
Verfolgung durch Herodes Agrippa I , in welcher der Apostel Ja-
kobus der Aeltere seinen Tod fand.
Nachdem zuvor schon die Erstlinge aus den Heiden in die Gemeine
ausgenommen worden waren, begann der vom Herrn selbst bekehrte
und ausgerüstete Heidenapostel Paulus sein Werk, durchzog auf drei
Reisen Kleinasien, Macedonien und Griechenland, stiftete allenthalben
neue Christengenieinden und verkündigte zuletzt noch in der Weltstadt
Rom das Evangelium von dem Gekreuzigten, in welchem allein das
Heil zu finden ist.
2. Die Germanenwelt zur Zeit des Augustus/
§. 79. Während so die christliche Kirche in der Stille sich gründete, traten
in dem römischen Kaiserreich verschiedene Wechsel ein. Noch zur Zeit
des Angustns hatte der Kampf mit dem Volk der Germanen be-
gonnen , welches zunächst berufen war, das Strafamt über das versun-
kene Römerreich zu üben und darnach der Hauptträger christlicher Bil-
dung und Gesittung zu werden.
Die Germanen, dieses kräftige, nach Sprache und Blut unvermischte
Volk, wohnten von dem Jura, den Vogesen und der Maas bis zur
Weichsel, von der Donau bis zur Ost- und Nordsee, und waren in viele
Völkerschaften getheilt, welche größtenteils ohne politischen Zusammenhang
lebten. Sie zeichneten sich in leiblicher Beziehung durch hohe
Körpergestalt, weiße Haut, blondes Haar, blaue, feurig blickende Augen,
trotzige Haltung und große Kraft, in geistiger Hinsicht durch unbän-
digen Muth, unbezwingliche Tapferkeit, Freiheitssinn, Vaterlandsliebe,
Gottesfurcht, Züchtigkeit, Achtung gegen das weibliche Geschlecht, Gastlich-
keit, Treue und Redlichkeit vor allen andern Völkern aus.
Jeder Germane oder Deutsche, welcher ein Grundeigenthum, Allod,
besaß, war frei. Wer aber einem Freien gegen ein Feod oder Lehens-
gut oder um sonstigen Unterhalt diente, war dinglich — hörig. Die
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Augustus Agrippa Apostel Heidenapostel_Paulus Muth
Extrahierte Ortsnamen: Christum Gottes Syriens Kleinasien Macedonien Griechenland Weltstadt
Rom Donau Nordsee
162
§. 147. Die Schwäche des deutschen Reichs.
zweimal in Norwegen ein, um es Dänemark zu entreißen, wurde aber 1718
bei der Belagerung von Friedrichshall meuchlerisch erschossen.
In den darausfolgenden Friedensschlüssen verlor Schweden alle seine deut-
schen Länder, ferner Liesland, Esthland und Jngermannland und einen
Theil Finnlands und damit seine ganze vorige Bedeutung.
Zugleich traten innere Parteiungen des Adels auf, welcher wieder zur
Macht zu kommen suchte und daö Königthum schwächte, so daß Schweden
das Einemal unter Frankreichs, das Andremal unter Rußlands Einfluß ge-
rieth. Aehnliches trat in Polen ein.
Dagegen war Rußland durch diesen Krieg die erste Macht im
Norden geworden. Peter der Große nahm den Titel „Kaiser
aller Reußen" an, machte sich zum Haupt der russisch-griechischen Kirche,
eroberte noch einen Theil der kaukasischen Länder, und bahnte so seinen
Nachfolgern den Weg zur künftigen Größe Rußlands.
Seine nächsten Nachfolger (Katharina l., Peter Ii., Anna für Iwan Iii.)
regierten durch Günstlinge (Menzikow, Biron, Münnich), welche jedoch
Rußlands äußeres Ziel nicht ans den Augen ließen, bis die jüngste Tochter-
Peters des Großen, Elisabeth, 1741 die Zügel der Regierung ergriff.
12. Die Schwäche des deutschen Reichs in Folge des französischen Einflusses
seit der Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts.
§. 147. Unter allen Staaten Europa's war Deutschland in seiner
Schwäche am meisten dem verderblichen Einflüsse Frankreichs ausge-
setzt, und machte sich durch seine Nachahmung französischer Sitte und
Bildung nur noch abhängiger von dem westlichen Nachbar.
Die meisten Fürsten suchten es Ludwig Xiv. in Glanz und Ueppigkeit
nachzumachen, und richteten dadurch ihre Völker zu Grunde. Sie waren stets
unter sich uneinig, verletzten die Rechte ihrer Unterthanen ohne Scheu, ver-
schleuderten die Staatseinkünfte und drückten das verarmte Volk. Nur der
brandenburgische Hof unter Friedrich Wilhelm und der österreichische
unter Leopold l. hielten sich von dem französischen Unwesen frei.
Die Religion in ihrem damaligen Zustande aber vermochte die Sittlich-
keit nicht zu stützen. Die Confessionen der evangelischen Kirche verfolgten sich
gegenseitig und ein todter Glaube war in derselben herrschend geworden;
sie wäre wohl in starrer Orthodoxie erstorben, wenn nicht in Deutschland
durch Spencr, Franke und Zinzendorf, in England durch Wes-
ley und Whitefield neue Säfte in dieselbe gekommen wären, die durch
die guten Früchte eines in Liebe thätigen Glaubens ihre Lebenskraft bewiesen,
wenn auch da und dort sich schädliche Auswüchse zeigten. -
Jakob Spener, geboren 1635 im Elsaß, war Oberhofprediger in
Dresden, dann Probst in Berlin, Stifter der collegia pietatis, durch die
er die evangelische Theologie wieder auf den biblisch-praktischen Standpunkt
der Reformatoren zurückzuführen suchte.
A. H. Franke, geb. 1663, Spener's reichbegabter Nachfolger in seinem
Wirken für biblisch-praktisches Christenthum, war Professor der Theologie in
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Katharina_l. Peter_Ii Anna_für_Iwan_Iii Biron Peters Elisabeth Ludwig_Xiv Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Leopold_l Leopold Franke Jakob_Spener A._H._Franke
Extrahierte Ortsnamen: Norwegen Schweden Esthland Finnlands Schweden Frankreichs Polen Deutschland Frankreichs Deutschland England Elsaß Dresden Berlin
18 § 13. Die Perser. §. 14. Die Phönizier.
9. Die Perser.
§. 13. Die Perser waren ein anderer Zweig der alten Arier und bestan-
den aus 7 Stämmen, welche theils Nomaden, theils Ackerbauer waren.
Ihre religiöse und politische Einrichtung hatten sie von den Medern be-
kommen. Der König, als Stellvertreter der höchsten Gottheit, war von
7 obersten Hofbeamten, den Stellvertretern der 7 höchsten göttlichen
Kräfte, umgeben. Das ganze Land, welches in Satrapieen oder Statt-
haltereien eingetheilt war, gehörte ihm eigen, und jede Provinz mußte
eine gewisse Summe Geld und Naturalien in den königl. Schatz liefern.
Das persische Reich stand zuerst unter assyrischer, dann unter inedi-
scher Herrschaft, bis es sich um das Jahr
338 unter seinem König Cyrus unabhängig machte, welcher seine Herrschaft
v. Chrmber die meisten damals bekannten Länder Asiens ausdehnte.
Cyrus (Kores) war ein Enkel des Mederkönigs Astyages, welcher
seine Tochter Man da n e an einen Perserfürsten verheirathet hatte. Als er
herangewachsen war, führte er die abgehärteten und tapfern Perser gegen die
verweichlichten Bieder, schlug das Heer seines Großvaters und nahm sein Land
ein. Er behielt es jedoch nicht unmittelbar, sondern gab es seinem Oheim
Darius. Dann wendete er sich gegen den reichen König Krösus von Ly-
dien in Kleinasien, der durch Eine Schlacht sein Land an Cyrus verlor,
und sein Leben nur durch die Erinnerung an die weisen Lehren rettete, die ihm
einst Solon aus Athen gegeben hatte.
Nach seiner Zurückknnft aus Kleinasien wendete sich Cyrus, wie
wir oben gehört haben, mit seinem Oheim und Schwager Darius gegen
das stolze Babylon, eroberte es, und gab den dort gefangenen Juden
die Erlaubniß zur Heimkehr aus der babylonischen Ge-
fangenschaft. Nachdem er im Krieg gegen die Massageten gefallen
war, folgte ihm sein Sohn Kunrbyses, welcher
525 Aegypten eroberte, und aufs Grausamste in dem unglücklichen Lande
wüthete. Seine Züge gegen A nr m o n i u m und A e t h i o p i e n mißglück-
ten völlig. Nach Babylon zurückgekehrt, starb er bald darauf an einer-
zufälligen Verwundung. Nach der kurzen Zwischenregiernng des falschen
Smerdis folgte durch die Wahl voll sieben Perserfürsten Darius
Hystaspis, welcher die Verwaltung des Reichs auf wohlthätige Weise
ordnete, und uns in der Geschichte der Griechen wieder begegnen wird.
10. Die Phönizier.
§. 14. Indem nordwestlich vom gelobten Lande liegenden Küstenstrich des
mittelländischen Meeres, der vom Libanon durchzogen wird, wohnten
die Phönizier, zum Theil Nachkommen Ham's, welche im ganzen Alter-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
Extrahierte Personennamen: Cyrus Cyrus Cyrus Darius Darius Cyrus Cyrus Cyrus Cyrus Schwager_Darius Darius Darius
Hystaspis Darius
108 §. 107. Die pyrenäische Halbinsel. §. 108. Die skandinavischen Reiche.
ordnung ein, aus welcher ein Bürgerkrieg entstand, der Veranlassung
gab, daß die Berufung von Abgeordneten der Städte und Flecken zur
ersten Grundlage des Hauses der Gemeinen führte. Erst sein
edler Sohn Eduard l. stellte das gesunkene Ansehen der Krone
wieder her.
3. Die pyrenäische Halbinsel bis zum Ende des dreizehnten Jahrhunderts.
8-107. In Spanien gelangte das Chalisat Cordova unter Ab-
derrahman lll. (912—961) zur höchsten Macht und Blüthe.
Das Land südlich vom Duero hatte 80 Städte, darunter Cordova mit
über 1 Million Einwohner, 600 Moscheen, vielen Palästen (darunter der
königliche Palast Azzahra mit 4300 Marmorsäulen) 80 öffentlichen Schulen
und einer Universität mit einer Bibliothek von 600,000 Bänden, so daß selbst
Christen aus allen Ländern diese Universität besuchten, um sich dort Kenntnisse
zu holen.
Der Abfall verschiedener Statthalter, die Bildung neuer christlicher
Reiche, z. B. Leon, A lt-Cast ili en, Navarra und Arago-
ni en schwächten das Chalifat, welches gegen Ende des 11. Jahrhun-
derts besonders auch von dem berühmten tapfern Cid, dem Eroberer
von Valencia, (ch 1o66) bekämpft wurde. Durch den Sieg der christ-
lichen Könige bei Tolosa 1212 wurde die Macht der Mauren sehr er-
schüttert und in der Folge so beschränkt, daß sie nur noch G r a n g d a
und Alicante besaßen.
Portugal, lange eine Provinz von Castilien, wurde durch Alfons I. d e n
Eroberer selbständig und durch seinen Sieg über die Mauren 1139 zu
einem Königreich erhoben, das er mit Hilfe englischer und norddeutscher
Kreuzfahrer bedeutend erweiterte.
4. Die skandinavischen Reiche.
8-108. Diese Reiche wurden zwischen dem 9—13. Jahrh. allmählig dem
Christenthum zugeführt, Norwegen unter Hakon dem Guten und
Olav Ii, Dänemark unter Harald Dlauzahn, Schweden unter
Olav Schoßköniq. Alle drei Reiche aber hatten durch beständige
Kriege und Thronstreitigkeiten, Theilungen und Vereinigungen viel zu
leiden. Im Ganzen hatte Dänemark in dieser Zeit das Uebergewicht.
5. Polen, Preußen und Ungarn.
8-109. Dolen nahm unter Miesco I. aus dem Hause der Piasten,
966 das Christeuthum au und erkannte die Oberhoheit des deutschen
Kaisers Otto's des Großen an; später aber, unter Kaiser Heinrich ll-,
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land]]
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Extrahierte Personennamen: Eduard_l Eduard B._Leon Hakon Olav_Ii Harald_Dlauzahn Olav_Schoßköniq Heinrich_ll- Heinrich
49
§.51. Alexanders Zug nach Indien.
brachen, welche ihn bestimmten, sich mehr und mehr auf das orientalische
Element zu stützen.
3. Alerander's Zug nach Indien.
§. 51. Ehe er jedoch die Verwaltung seines Reiches ordnen und neu-
gestalten wollte, gedachte er erst noch Indien zu erobern und trat an
der Spitze von 120,000 Streitern den Zug nach Indien 327
an. Nachdem er über das Paropamisusgebirg gegangen war, denv.cbr.
Indus und Hydaspes (Dschelum) überschritten und das gewaltige
Heer des Königs P o r ns besiegt hatte und an den Hpphasis, dengränzfluß
des Fünfstromlandes, gekommen war, weigerten sich seine Macedonier, ihm
weiter zu folgen. Er mußte daher, wenn auch mit Schmerz den Rückzug
antreten.
Nachdem er den Kr ater mit einer Heeresabtheilung auf dem
nächsten Wege nach Persien vorausgeschickt hatte, fuhr er selbst mit
dem Hauptheer den Indus hinab. Während sodann Nearch mit
Der Flotte in den persischen Meerbusen hinein und an der Küste hin-
schiffte, zog Alexander mit dem Landheer durch Gedrosien, wo das-
selbe auf dem Zuge durch die Wüste durch Hunger und Durst, Hitze
und Staub, vor Entkräftung beinahe erlag.
Nachdem er mehrere untreue persische und macedonische Satrapen
strenge bestraft hatte, suchte er die Verschmelzung des persischen und
hellenischen Wesens durch die große Hochzeit zu Susa zu voll-
enden, indem er selbst zwei persische Königstöchter zu Gemahlinnen
nahm und 10,000 Macedonier sich mit Perserinnen vermählen ließ.
Nach einem Tumulte seiner Veteranen (zu Opis), den er mit großer
Geistesgegenwart dämpfte, schickte er sie nach Macedonien zurück und
bereitete sich zu einem Zug gegen Arabien vor.
Da starb sein Freund Hephästion. Der Schmerz über den Tod
desselben, die außerordentliche körperliche und geistige Anstrengung , ver-
bunden mit diätetischem Unmaß bei Gastmählern, die er zu Ehren des
arabischen Feldzugs hielt, zogen Alexandern ein Fieber zu, das ihn 323
im dreiunddreißigsten Jahre seines Lebens wegraffte, ohne daß von ihm
über einen Nachfolger Anordnung getroffen worden war.
4. D i e Auflösung des macedvnisch-griechifchen
Weltreichs.
1. Die Diadochenkämpfe; die vier hellenistischen Reiche.
§. 52. Unmittelbar nach Alexanders Tod entbrannten unter seinen
Heerführern die langwierigen Kämpfe um die Thronnachfolge, Diadochen-
Leitfaden der Weltgeschichte. 4
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TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
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Extrahierte Personennamen: Alexanders Alexander Alexander Alexanders