33
Jesus steht von ven Toten auf.
erschraken sie denn? Was sagte aber der Engel? Warum sagte er:
„Jesus von Nazareth"? Was befahl er den Frauen? Wer waren
die Jünger? Warum sollten die Frauen es diesen sagen?
Als die Frauen zum Grabe gingen, da hatten sie großes Leid.
Einige weinten noch um den Heiland, den sie so sehr liebten. Nun
aber sahen sie, daß Jesus auferstanden war. Ob sie da auch noch
so geweint haben? Nein, sie freuten sich sehr. Jetzt erkannten sie so
recht, daß Jesus wirklich wahrer Gott war. Nun eilten sie freudig
fort. Wohin? Was haben sie wohl den Jüngern gesagt? Und
die Jünger?
Hatten bloß die frommen Frauen den schönen Engel gesehen? Wes-
halb standen die Wächter am Grabe? Die Wächter waren Soldaten,
und die Soldaten sollen mutig und tapfer sein. Was könnt ihr mir
aber von den Soldaten sagen, die hier am Grabe Jesu wachen
mußten?
5. Ziel (Ii). (Das Folgende bringt unsere (die Cölner) kleine
Biblische Geschichte nicht. Weil mich aber während des Unterrichtes
die Knaben mehrmals nach den Soldaten gefragt haben und mehr
wissen wollten, darum biete ich diesen Abschnitt noch.) Nun will ich
euch auch noch etwas von den Soldaten erzählen.
6. Darbietung (Fortsetzung). Als die Wächter eine kurze Zeit an
der Erde gelegen hatten, da erhoben sie sich wieder und liefen fort.
Sie eilten in die Stadt zu den Hohenpriestern und sagten: „Jesus
ist diesen Morgen auferstanden; wir haben es selbst gesehen." Die
Hohenpriester aber sprachen zu ihnen: „Seid still! Hier habt ihr Geld,
dann müßt ihr es aber keinem sagen. Ihr müßt vielmehr den Leuten
sagen: Wir haben am Grabe geschlafen. Da sind die Jünger gekommen
und haben den Leib Jesu gestohlen." Die Wächter taten, wie ihnen
die Hohenpriester befohlen hatten.
7. Besprechung. Warum sollten die Wächter am Grabe stehen?
Und als der Engel kam? Die Soldaten waren also sehr tapfer, nicht wahr?
Sie liefen, was sie konnten, und waren noch zu bang, sich umzusehen.
Wohin liefen sie? Und sagten? Sage es einmal so, wie die Sol-
daten wohl gesagt haben! Und die Priester? Die sagten gewiß:
„Das ist ja nicht wahr!" Aber die Soldaten? „Das ist wohl wahr,
wir haben es alle selbst gesehen." Was sagten aber die Hohenpriester?
War das wahr? Seht die Bösewichte! Sie verführten die Wächter
zur Lüge! Ob die Leute wohl geglaubt haben, was die Wächter
sagten? Das war aber auch gar zu dumm! Wer weiß wohl, warum
das dumm war? Die Wächter durften nicht schlafen. Wenn sie aber
geschlafen hätten, dann konnten sie nicht sehen! Warum wollten denn
Sauren, Das zweite Schuljahr. 3
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Joseph wird erhöht.
23
geträumt hatte. Als Joseph die Träume gehört hatte, sagte er: „Beide
Träume bedeuten dasselbe. Es werden sieben fruchtbare Jahre kommen;
da wird im ganzen Lande so viel wachsen, daß Menschen und Tiere
es nicht verzehren können. Darauf werden auch sieben unfruchtbare
Jahre kommen; im ganzen Lande wird fast nichts wachsen, überall
wird Hunger und Elend sein. Darum suche sich der König einen klugen
Mann; dieser soll in den sieben fruchtbaren Jahren den Überfluß
an Früchten sammeln, damit man Vorrat habe in der Zeit der
Hungersnot."
6. Besprechung. Die Gelehrten, die Pharao rufen ließ, konnten ihm
alle nicht sagen, was die Träume bedeuten sollten. Da wurde noch
einer gerufen! Wer? Woher kannte denn der König den Joseph?
Ob Joseph wohl so, wie er war, aus dem Gefängnisse zum Könige
geführt wurde? Man zog ihm bessere Kleider an. — Nun stand
Joseph vor dem Könige und machte eine tiefe Verbeugung. Wo war
das? Beschreibung! Wer war dabei? Was könnt ihr wohl von den
Leuten sagen? Nun erzählte der König, was er geträumt hatte. Er-
zähle das so, wie der König gesprochen hat! Erzähle, was Joseph
dem Könige sagte! Welches sind fruchtbare Jahre, welches unfrucht-
bare? Nennt Früchte, die auf dem Felde wachsen! Wenn kein Korn
und kein Weizen wächst, dann kann der Müller kein Mehl mahlen,
der Bäcker —, die Mutter —. Wie kam es, daß Joseph die Träume
sofort deuten konnte? Der König freute sich, als er die kluge Deutung
des Joseph hörte. Aber Joseph gab nun auch dem Könige einen
guten Rat. Was sagte er zu ihm?
7. Ziel (Iii). Jetzt will ich euch erzählen, wie der König den
Joseph belohnt hat.
8. Darbietung (Fortsetzung). Der Rat gefiel dem Könige und allen
seinen Dienern. Er sprach: „Könnte ich wohl einen Mann finden,
der so klug wäre, wie du bist? Siehe, du sollst jetzt Herr sein im
ganzen Lande Ägypten. Alle Leute sollen tun, was du befiehlst!"
Darauf nahm der König den Ring von seinem Finger und steckte
ihn an Josephs Hand. Er bekleidete ihn mit kostbaren Kleidern und
hängte ihm eine goldene Kette um den Hals. Dann ließ er ihn auf
einem königlichen Wagen durch die Stadt fahren. Ein Diener mußte
vor dem Wagen herlaufen und dem Volke zurufen: „Beuget die
Knie vor ihm; denn er ist jetzt Herr und Gebieter in ganz Ägypten!"
9. Besprechung. Der Rat gefiel dem Könige. Wem noch mehr? Als
Joseph vor dem Könige stand, waren viele Diener und vornehme
Herren dabei, die hörten alle, was Joseph sagte. Was alle die Ge-
lehrten nicht wußten, das wußte Joseph. Er war also der klügste
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Extrahierte Personennamen: Joseph Joseph Joseph Joseph Joseph Joseph
dem_Könige Joseph Joseph Joseph Joseph Joseph Joseph Joseph
114
Deutsch.
i4. Dieb und Hund.
W. Hey.
„Still, Hündchen, still und sei gescheit,
Bell' nicht, ich tu dir ja kein Leid!
Will dir eine schöne Bratwurst geben."
„Mit Nichten; darum bell' ich eben.
Ich seh's, du willst nur stehlen hier.
Darum tust du so schön mit mir."
Der Hund, der treue, bellte mit Macht,
Das hörte man weithin durch die Nacht.
Es erwachten die Leute im Hause drinnen,
Da schlich sich der böse Dieb von hinnen
Und fürchtete sich und kam nicht wieder.
Still legte der gute Hund sich nieder.
Auch dieses Gedicht setzt ohne jegliche Vorbereitung mitten in der
Handlung ein und überläßt es dem Leser, sich das Fehlende hinzu-
zudenken.
„Wir wollen heute von einem Manne hören, der stehlen wollte.
Wie nennt man einen solchen Mann? — Wer hat schon einmal von
einem Diebe gehört?" „Bei uns hat man schon gestohlen." „Kannst
du mir das erzählen?" „Mein Vater hatte auf dem Hofe einen
Taubenschlag gemacht. Es waren 3 Tauben drin, die hat man in
der Nacht gestohlen." 2. Sch.: „Wir hatten einmal schöne Birnen
im Garten. Die waren reif, und am anderen Tage wollten wir sie
abnehmen. Aber als wir des Morgens aufstanden, da waren sie
fort."
„Wann war der Dieb zu euch gekommen?" — „Warum gerade
in der Nacht?" „Da schliefen wir." „Ich weiß noch einen Grund."
„Es ist dann so düster, da kann ihn keiner sehen."
„Jetzt will ich euch auch von einem Dieb erzählen, der aber nichts
gestohlen hat, sondern fortgetrieben worden ist.
Es war Abend geworden. Die Mutter hatte schon längst die Lampe
angezündet. Die Kinder, Anna und Franz und Gretchen, aßen ihr
Abendbrot, und dann brachte die Mutter sie zu Bett. Nachdem die
Kinder ihr Abendgebetchen gebetet hatten, schliefen sie bald ein. Vater
und Mutter batten noch eine Weile zu arbeiten, dann löschten sie
die Lampe aus und legten sich auch zur Ruhe. Auch die anderen
Leute in der Nachbarschaft hatten schon die Lichter ansgeblasen.
') Man vergleiche Nr. 13 mit Nr. 14.
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Unterrichtsbeispiele.
121
Frucht mit Freuden an und aßen. Wilhelm aber tvar vergnügt, daß
er den Schwestern eine so große Freude gemacht hatte.
1. Ziel. Wir wollen von einem Knaben lesen, der seine Schwesterchen
sehr lieb hatte.
2. Darbietung und Besprechung, a) Lies den ersten Abschnitt!
Wo stand Wilhelm? Wer ist jetzt dein Nachbar in der Schule?
Wer noch? Also alle die, die nahe bei dir sitzen. Wo wohnst du?
Wer ist denn da euer Nachbar? Wer noch? Hat der Nachbar N.
einen Garten? — Also Wilhelm stand vor der Gartentür des Nach-
bars. Warum mag er dort wohl stehen geblieben sein? Welche
Früchte pflückte der Nachbar? (Besprechung.) Warum rief der
Nachbar den Wilhelm herein? Weshalb gab er ihm denn wohl von den
schönen Früchten? Er kannte Wilhelm; er wußte, daß er ein braver
Knabe war. Wie viele Pfirsiche gab er ihm? Was sollte Wilhelm
mit den Pfirsichen tun? Wir wollen sehen, ob er sie auch gegessen
hat.
b) Lies den zweiten Abschnitt! Wir haben eben gelesen, wie der
Nachbar Wilhelm die zwei Pfirsiche gab. Wer kann mir jetzt vor-
machen, wie Wilhelm tat, als er sie empfing? Lies mir den Satz
nun noch einmal! Warum aß er denn das schöne Obst nicht?
c) Wer kann jetzt schon raten, was das Stückchen uns im dritten
Abschnitt erzählt? (Wie Wilhelm den Schwestern die Pfirsiche
bringt.)
Lies den dritten Abschnitt! Ist Wilhelm gleich zu den kranken
Schwestern hingegangen, als er nach Hause kam? Warum ging er
zuerst zur Mutter? Wilhelm war sehr vorsichtig Nicht alle Kranke
dürfen Obst essen, daher fragte er die Mutter zuerst. Wie sprach
er zur Mutter? Und die Mutter? (Wörtlich!) Erzähle, was jetzt
geschah! (Mit Hilfe des Lehrers recht ausführlich: Wilhelm öffnet
die Tür, das Zimmer ist halb dunkel, die Schwesterchen sehen bleich
aus, auf dem Tische steht Arznei. Was spricht Wilhelm? Was
antworten die Schwestern? re.) Wilhelm war vergnügt— warum?
Wer freute sich noch mehr? Warum die Schwestern? Ich kenne
noch jemand, der sich auch gefreut hat. Warum freute sich die Mutter?
Warum auch der Nachbar? — Lesen des dritten Abschnittes.
ck) Wiederholtes Lesen des ganzen Stückchens!
3. Verknüpfung.
a) Das wohltätige Kind.
Rudolf war vom Felde heimgekommen. Da erhielt er von der Mutter
ein großes Stück Weißbrot zum Abendessen. Er ging damit in den Hof
und freute sich, denn er war recht hungrig. Da kam zu ihm des armen
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Rudolf Rudolf
Unterrichtsbeispicle. 93
Dienst erwiesen zu haben. Leben Sie wohl!" Und vergnügt eilte er
wieder zum Spiele zurück.
1. Uorbereitung und Ziel. Für Stadtkinder: Kurze Unterhaltung
über das Dorf. Gar bald wird der Redestrom fließen: Ich war sckwn
einmal in N. Da war —, da hatten wir da gingen wir — re.
Ein Bild eines Dorfes kann mit Nutzen gebraucht werden. Wo keines
vorhanden, ist vor dem Unterrichte schnell eins an die Tafel gezeichnet.
Wie nennt man die Leute, die im Dorfe wohnen? Das Haus, in
dem ein Bauer wohnt, ist anders gebaut als ein Hans in der Stadt.
(Kurze Beschreibung.) Bauernhaus: Wohnung, Scheune, Stallung.
Beschäftigung der Bewohner. Die Straßen sind enge, manchmal
schmutzig. Fast hinter jedem Hause ist ein Garten und eine Wiese.
Für Dorfkinder sage man einfach: Heute will ich euch von einem
Jungen erzählen, der einem fremden Herrn den Weg gezeigt hat.
2. Darbietung, a) Freies Vorerzählen seitens des Lehrers.
Für Stadtkinder halte man sich möglichst an den Ausdruck des
Buches; dagegen für Dorfkinder schließe man die Erzählung streng
an örtliche Verhältnisse an: Auf d i es er Wiese spielte Karl mit seinen
Kameraden. Ein fremder Herr wollte in die Stadt N. gehen rc.
Karl ging mit bis zu jener Stelle. Er sagte zu dem Herrn: „Wenn
Sie diesen Weg gehen" re.
k) Lesen seitens der Kinder.
3. Besprechung mit Berücksichtigung der schwierigen Ausdrücke.
Rasen — Erde mit Gras bewachsen; Kameraden — Freunde; rechte
Weg — richtige Weg; irre gehen — den falschen Weg gehen; etwas
zum Lohne geben — was? Dienst erweisen — Herr, Diener, dienen;
Dienstfertigkeit — er war zum Dienste bereit; vergnügt — munter.
4. Für Stadtkinder Übertragung auf örtliche Verhältnisse.
5. Anwendung, a) Erzähle, was Karl tat! Der Herr dankte ihm;
wie? 1. Er sprach: „Ich danke schön, du bist ein höflicher Junge."
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl
Unterrichtsbeispiele.
123
4. Zusammenfassung. Gutes tun macht Freude.
5. Anwendung. Wilhelm hätte gern auch eine von den Früchten
gegessen, aber er dachte an seine kranken Schwesterchen. Er hatte sie
so lieb und wollte ihnen eine Freude machen. Als er sah, wie die
Schwesterchen sich so sehr über das schöne Obst sreuten, hatte er mehr
Freude, als wenn er es selbst gegessen hätte. So sollt ihr auch eure
Geschwister lieb haben und ihnen von allem, was ihr habt, mitgeben.
Dann habt ihr mehr Freude, als wenn ihr alles allein behaltet.
Reiche Leute sollen den Armen geben. — Der Geiz ist eine sehr
häßliche Sünde.
6. Rechtschreibung und Sprachlehre, a) ps, Pfirsich, pflücken (gepflückt,
abpflücken) — Pflaume, Pfund, Pfanne, Pflanze (pflanzen, gepflanzt,
anpflanzen), Pflege, Pflug, pflügen rc.
b) Gartentür = die Tür am Garten, die Tür des Gartens. Haus-
tür = die Tür am Hause, die Tür des Hauses re.
o) krank, kränklich, Krankheit, der Kranke, das Krankenhaus, die
Krankenschwester (todkrank) — Schrank, Schränkchen, Küchenschrank rc.
d) er aß — sie aßen, er las — sie lasen, er saß — sie saßen,
er fraß — sie fraßen.
e) des Nachbars, des Bruders, des Hauses rc.
7. Stilübungen, a) Wilhelm stand vor der Gartentür des Nachbars,
und dieser rief den Knaben herein.
Wilhelm stand vor der Gartentür des Nachbars.
Dieser rief den Knaben herein.
Der Nachbar rief den Knaben herein.
Der Nachbar hatte Früchte von dem Baume gepflückt und reichte
Wilhelm zwei schöne Pfirsiche.
Der Nachbar hatte Früchte von dem Baume gepflückt.
Der Nachbar reichte Wilhelm zwei schöne Pfirsiche.
Er reichte Wilhelm zwei schöne Pfirsiche.
b) Wilhelm stand neben der Tür des Nachbars.
Die Pfirsiche hingen an den Ästen des Baumes.
e) vor der Gartentür, vor der Kirche, vor der Stube; vor dem
Hause, vor dem Fenster rc.
d) Wilhelm nahm die Pfirsiche vom Munde weg.
Du nimmst das Buch von dem Pulte weg.
Er nimmt das Glas von dem Tische weg.
17. Der Knabe mit dem Hure.
Wenn der kleine Karl ausging, so trug er auf seinem Kopf ein
graues Hütchen mit schwarzen Quasten. Wurde er von seinen Eltern
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Wilhelm Karl Karl
Unterrichtsbcispicle.
127
Lesen des ganzen Stückes.
5. Uerknupfung.
n) Sündenfall der ersten Menschen,
b) Joseph in Ägypten.
o) Jakob und Anna.
6. Zusammenfassung.
Wo ich bin, und was ich tu,
Sieht mir Gott, mein Vater, zu.
7. Anwendung. Der Knabe meinte, er wäre ganz allein in der
Stube. Da kam ihm ein böser Gedanke in den Sinn. Was dachte er?
Wer hatte ihm den bösen Gedanken eingegeben? Da sagte ihm ein
anderer auch etwas ins Ohr. Wer war denn das? Ja, der heilige
Schutzengel sagte ihm: „Mein lieber Wilhelm, tu es nicht! Der liebe
Gott ist auch hier, der sieht dich ja!" Und der Knabe? Er machte
es wie Joseph in Ägypten: er lief fort.
Auch ihr werdet manchmal zum Bösen verführt, selbst dann, wenn
ihr ganz allein seid. Da müßt ihr euch auch daran erinnern, daß doch
einer bei euch ist. Wer? Was sollt ihr dann tun? (Fortgehen, ein
lustiges Liedchen singen, ein kurzes Gebetchen sprechen iz.)
Beispiele aus dem Leben des Kindes.
Führe uns nicht in Versuchung! Bewahre uns vor, stärke uns in
der Versuchung!
Vii. Gebot.
8. Rechtschreibung und Sprachlehre.
holen, abholen, abzuholen, einholen;
nie, man, niemand, jemand;
fort, gehen, fortgehen, fortlaufen, fortrennen, fortfliegen, fortschwimmen,
fortreiten;
stecken, einstecken, anstecken, umstecken, zustecken — stechen, durchstechen,
totstechen;
merken — bemerken, gierig — begierig, kommen — bekommen, laden
— beladen, schreiben — beschreiben;
nehmen — nimm — genommen, sitzen — saß — gesessen, haben —
hatte — gehabt;
bemerken — bemerkte, denken — dachte, sagen — sagte; wollen —
wollte;
sah — sehen — sieht — siehst;
weiß, ließ, jetzt;
Apfel-korb, ab-zn-holen, nie-mand, fort-gehen, Fen-ster.
9. Ztilübung.
Bleib! Bleib hier! Geh! Geh fort! Geh voran! Nimm! Sieh!
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Extrahierte Personennamen: Joseph Jakob Anna Wilhelm Joseph
100
Deutsch.
7. Zusammenfassung.
Nimmst du den Vögeln Nest und Ei,
Jst's mit Gesang und Obst vorbei.
Laß doch in Ruhe, liebes Kind,
Die Tierchen, die so nützlich sind!
8. Rechtschreibung. Besondere Beachtung verdienen: einmal (zwei-
mal, dreimal; die Kinder sprechen oft „eimal"); spazieren (aufmerksam
machen auf Spatz); andere Wörter mit „ieren": marschieren (falsche
Sprechweise: maschieren), kutschieren, buchstabieren, regieren, stolzieren,
tapezieren, frisieren; endlich — Ende (Ente); ruhig, stehen, sehen,—
sehr, verzehrt, rührte, erzählte, Nahrung.
Angst, ängstlich,
herausnehmen.
9. Diktieren einfacher Zähe: Otto ging spazieren. Er sah einen
Vogel. Dieser flog in den Busch re.
Io. Der Apfeldieb.
Georg, ein leichtsinniger Knabe, sah eines Morgens aus seinem
Fenster in dem Baumgarten des Nachbars eine Menge der schönsten
roten Äpfel im Grase liegen. Er lief geschwind hinüber, schlüpfte
durch eine Lücke des Zaunes in den Garten und stopfte alle Taschen
in Rock und Weste voll Äpfel.
Allein plötzlich kam der Nachbar mit einem Stecken in der Hand
zur Gartentür herein. Georg sprang, so schnell er konnte, dem Zaune
zu und wollte eilends wieder hinauskriechen.
Aber,, o weh! Wegen seiner vollgestopften Taschen blieb er in der
engen Öffnung stecken. O, wie erschrak er, daß er ertappt worden!
Wie schämte er sich, vor dem Nachbar als ein Dieb da zu stehen!
Georg mußte die gestohlenen Äpfel wieder zurückgeben. Der Nach-
bar versetzte ihm mit dem Stecken einige derbe Streiche und sprach:
„Merk' dir's:
Das fremde Gut, das du genommen,
Läßt dich der Strafe nicht entkommen."
1. Vorbereitung: 1. Besprechung über den Herbst. 2. Der Garten
im Herbste.
Die Besprechung muß auch hier, wie schon an anderer Stelle her-
vorgehoben wurde, möglichst Bezug nehmen auf bestimmte örtliche
Verhältnisse.
2. Ziel. Wir wollen heute von einem Knaben lesen, der Äpfel
gestohlen hatte.
8. Lesen seitens der Kinder.
4. Dreht das Buch herum und versucht, das Stückchen zu erzählen!
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102
Deutsch.
d) der leichtsinnige Knabe, die schönen roten Äpfel, die vollgestopften
Taschen, die enge Öffnung, die gestohlenen Äpfel, die derben Streiche,
das fremde Gut. Setzt andere Wörter vor Knabe (vor Nachbar,
Garten, Lücke re.) und gebraucht diese Ausdrücke in Sätzen: Der
böse Knabe lief in den Garten.
11. Verknüpfung:^
a) Der Knabe vor dem Apfel korbe. (Siehe unten Nr. 18!)
b) Der Star des Jägers Moritz.
Der alte Jäger Moritz hatte in seiner Stube einen abgerichteten Star,
der einige Worte sprechen konnte. Wenn zum Beispiel der Jäger rief:
„Stärlein, wo bist du?" so schrie der Star allemal: „Da bin ich."
Des Nachbars kleiner Karl hatte an dem Vogel eine ganz besondere
Freude und machte demselben öfters einen Besuch. Als Karl wieder einmal
hinkam, war der Jäger eben nicht in der Stube. Karl fing geschwind den
Vogel, steckte ihn in die Tasche und wollte damit fortschleichen.
Allein eben in dem Augenblicke kam der Jäger zur Tür herein. Er
dachte dem Knaben eine Freude zu machen und rief wie gewöhnlich: ..Stärlein,
wo bist du?" Da schrie der Vogel in der Tasche des Knaben, so laut er
konnte: „Da bin ich."
Ein Diebstahl sei so schlau er mag,
Er kommt oft seltsam an den Tag.
o) Möpschen und Spitzchen.
Möpschen: Hör', Spitzchen, ich will dich was fragen:
Du sollst mir ganz heimlich sagen:
Wo hast du den schönen Knochen versteckt,
Daß ihn kein böser Dieb entdeckt?
Spitzchen: Nein, Möpschen, ich schweige lieber still,
Der Dieb ist's eben, der's wissen will.
Das Möpschen hat gesucht und gerochen,
Bis hinter dem Stall es fand den Knochen.
In seiner Schnauze hatt' es ihn schon.
Da bekam es gar einen schlimmen Lohn.
Herr Spitz, der faßt' es so derb am Kragen,
Da lief es davon mit Schreien und Klagen.
ä) Der Gänsedieb.
1. Fuchs, du hast die Gans gestohlen.
Gib sie wieder her!
Sonst wird dich der Jäger holen
Mit dem Schießgewehr.
2. Seine große, lange Flinte
Schießt auf dich das Schrot,
Daß dich färbt die rote Tinte,
Und dann bist du tot.
') Siehe hierzu Seite 49.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Moritz Moritz Karl Karl Karl Karl Karl Karl Möpschen Spitz
132
Deutsch.
damit? Auch das Tier? Wo ist euer Kamm? Lies, wo das Tier den
Kamm hat! Wo haben manchmal die Mädchen einen Kamm? Warum
auf dem Kopfe? Was ist aber von dem Tiere hier gesagt worden?
Nennt Tiere, die keinen Kamm haben! Was haben die Fische? Was
die Vögel? Die Würmer? Unter welchen Tieren müssen wir also
suchen? — Lies weiter! Welche Tiere haben keine Füße? An diese
brauchen wir also jetzt nicht zu denken. Wer hat einen Sporn? Be-
schreibung! Auch unser Tier hat einen Sporn. Wo? Woraus ist der
Sporn des Reiters gemacht? Auch bei unserem Tier? Früher war
der Sporn des Reiters auch so: Damit stach der Reiter das
Pferd in die Seiten. — Lies weiter! Ich will euch eine Sichel malen.
— Das ist ein großes, scharfes Messer. Wer gebraucht sie? Wozu?
Auch unser Tier? Wo hat denn der Hahn die Sichel? — Der folgende
Teil erfordert keine Sacherklärung mehr, sondern nur eine Wort-
erklärung: stolziert = stolz gehen.
Mit einigen Fragen kann man sich überzeugen, ob alle Kinder
den Inhalt erfaßt haben. Dann lasse man zur Übung tüchtig lesen.
4. Rechtschreibung.
kenne, immer, Kamm, kämmt, Reitersmann, Wasser, alle, Mitternacht,
wenn, weckt, will, dann, besser, kann, herkommt, gestellt.
Tier, nie, wie, die, niemals, stolziert, wieder, ziehen. Reiters-mann.
nie-mals, ein-mal, bis-weilen, Mitter-nacht, Bauern-hof, ein-her, her-
kommt, Kirch-tnrm.
5. Stilübung.
Das Tier hat den Kamm, und doch kämmt es sich nicht.
Der Schneemann hat den Stock, und doch schlägt er nicht
Der Schüler hat den Griffel, und doch schreibt er nicht.
Du öffnest den Mund, und doch sprichst du nicht.
Wie das Tier spricht, weißt du.
Wie der Knabe liest, hörst du.
Wie die Schülerin den Griffel hält, siehst du.
Damit das Tier besser sehen kann, haben die Leute es auf den Kirch-
turm gesetzt.
Die Leute haben das Tier auf den Kirchturm gesetzt, damit es besser
sehen kann.
Die Mutter weckt mich des Morgens früh, damit ich nickt zu spät
zur Schule komme.
Damit ich nicht zu spät zur Schule komme, weckt die Mutter mich früh.
Wenn es Morgen wird, weckt es die Leute.
Wenn der Abend kommt, gehe ich zur Ruhe.
Wenn die Uhr acht schlägt, beginnt der Unterricht.
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