Nord-Amerika.
327
je darüber zu klagen, daß der Gast bewirthet werden müßte.
Ein Hauptzug im Charakter der Indianer ist Ruhe des Gemüths
und Kaltblütigkeit; sie wissen die Gemüthsbewegungen ganz zu
verbergen, nur nicht den Haß gegen ihre Feinde. Kehrt der
Indianer vielleicht nach monatlicher Abwesenheit in seine Hütte
zurück, so zeigt er sich gegen Frau und Kinder ganz gleichgültig.
Erst wird in aller Ruhe die Pfeife geraucht, und nichts gespro-
chen, selbst wenn in der Zeit wichtige Dinge vorgefallen sind,
ein Vater, ein Bruder oder Sohn gestorben ist. Erst nachher
wird erzählt. Hat ein Indianer auf der Jagd lange Zeit Hun-
ger gelitten, und kommt endlich zu der Hütte eines Andern, so
läßt er seinen Hunger nicht im geringsten merken, sondern setzt
sich ruhig hin und raucht, als wenn er kein Bedürfniß fühlte.
Er glaubt, man würde sonst seine Standhaftigkeit in Zweifel zie-
hen, und ihn zu den alten Weibern rechnen. Sagt man ihm,
daß seine Kinder im Kampfe gegen die Feinde sich besonders aus-
gezeichnet hätten, so scheint er das gleichgültig anzuhören, und
sagt etwa bloß: „Es ist gut!" Sagt man ihm, daß seine Kin-
der erschlagen oder gefangen genommen worden sind, so klagt er
nicht, sondern sagt: „Es thut nichts," und erst nach einiger
Zeit fragt er, wie beiläufig, wie das zugegangen sey? Das ist
kein Mangel an Gefühl, sondern Beherrschung desselben. Eine
Indianerin verlor ihr vierjähriges Kind, und war darüber ganz
trostlos. Als aber bald darauf auch ihr Mann starb, beruhigte
sie sich sogleich; denn nun wisse sie doch, sagte sie, daß ihr ar-
mes Kind in der Geisterwelt keinen Mangel leiden werde, da
sein liebender Vater bei ihm wäre, und für seine Bedürfnisse
sorgen würde.
Die Eingewanderten sind theils Europäer, theils Ne-
ger. Unter den Europäern leben hier besonders: Britten,
Deutsche, Schweizer, Niederländer. Franzosen, Spa-
nier, Russen und Dänen, die aber größtentheils Kinder oder
Nachkommen von Eingewanderten, und also schon in Amerika
geboren sind, aber ganz die Sprache und die Sitten ihres Va-
terlandes, Europa's, beibehalten haben. Die Sklaverei ist in den
englischen Besitzungen und im nordamerikanischen Freistaate zwar
aufgehoben, aber in den Gegenden, wo man Plantagenbau treibt,
wird sie noch geduldet. Viele Neger und Mulatten leben
auch als Freie.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nord-Amerika Niederländer Amerika
49s
Australien.
mgen Bewohnern von Tahiti nach Pitcairn, wurden aber von
den Eingebornen erschlagen bis auf einen englischen Matrosen.
Dieser Mannsctzte mit den übriggebliebenen Tahiterinnen den Stamm
fort, und so entstand eine halb europäische halb tahitische Colo-
nie. Als 20 Jahre darnach ein amerikanisches Schiff zufällig
dahin kam, wunderten sich die darauf befindlichen Leute nicht
wenig, da man Menschen vorfand, die sie englisch anredeten. Jetzt
mag die Colonie vielleicht 100 Köpfe stark sein. Sie kleiden sich
nach Art der Südseeinsulaner, d. i. sie gehen meist nackt, und
sind in neuester Zeit von den Engländern mit Vieh, Acker- und
Baugeräthschaften versehen worden.
12. Die Marquesas-Inseln.
Sie liegen von den vorigen nördlich, und esnkge derselben,
nämlich die nördlicheren, »verden auch wohl die Washingtons-
Inseln genannt. Die Marquesen gehören zu den höheren In-
seln, die also Berge haben. Die Einwohner sind auch von der
Malaienrace, aber weit roher als die der Gesellschaftsinseln. Als
vor 15 Jahren ein europäisches Schiff dahin kam, wurden die
Ankommenden von mehreren Hundert nackten Männern, Weibern
und Mädchen empfangen, die um das Schiff schwammen, und Ba-
nanen, Kokosnüsse und Brotfrüchte zum Verkauf brachten. Das
Geschrei, Toben und Gelächter dieser immer frohsinnigen Men-
schen war unbeschreiblich, und machte auf jeden einen sonderbaren
Eindruck. Besonders laut und schwatzhaft waren die jungen
Mädchen und Weiber, die schwimmend ihre Geschicklichkeit zeig-
ten, im Wasser Burzelbäume machten, auf dem Rücken schwam-
men, und außer sich vor Freude waren, wenn sie bemerkten, daß
ihre Possen die Aufmerksamkeit der Fremden erregten. Nur We-
nige, welche die Vornehmsten schienen, erhielten die Erlaubniß,
auf das Schiff zu kommen. Die Uebrigen jubelten im Wasser
so laut, daß man bei Tische kaum sein eigenes Wort hören konnte.
Diese Insulaner übertreffen alle andere Südseebewohner durch
Schönheit des Wuchses, Regelmäßigkeit der Züge und Weiße
der Farbe. Ihre Haare sind lang, lockig und schwarz ihr Bart ist dünn
aber, glänzend schwarz. Ihre Züge sind gefällig, offen und voll Lebhaf-
tigkeit, ihre schwarzen Augen nicht ohne Ausdruck. Die Frauen sind
kleiner haben ein rundes, volles Gesicht, große funkelnde Augen blühende
Gesichtsfarbe, schönczähne, schwarzes, lockiges Haar und eine fast
so »veiße Haut wie die der Europäer. Das Tättowiren ist
überall auf den Südseeinseln gebräuchlich, hier aber besonders.
Diese Verzierungen, mit denen der Körper vom Kopf bis zu
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat]]
Das Königreich Dänemark.
359
maligen Königs von England. Der mächtige Minister des Königs,
Graf Struensee, der seinen großen Einfluß auf den schwachen König
gemißbraucht hatte, wurde 1772 von seinen Feinden plötzlich gestürzt,
gefangen genommen und bald darauf aufs Blutgerüste gebracht. Die
junge Königin, die am Hofe viele Feinde hatte, wurde in seinen
Sturz verwickelt; man gab ihr Schuld, an den Ränken des Grafen
Theil gehabt zu haben, und brachte sie in das Schloß von Kron-
borg, wo sie in großer Angst lebte, ob nicht ihre Feinde sie zu
lebenswieriger Gefangenschaft verurtheilen würden. Endlich wurde
ihr angekündigt, sie solle die Freiheit wieder haben, aber sogleich
an Bord eines Schiffes gehen, um das Reich für immer zu ver-
lassen. Im ersten Augenblicke überließ sie sich ganz der Freude;
aber als sie weiter erfuhr, sie dürfte die kleine Prinzessin, die sie
wenige Monate vor ihrer Gefangenschaft geboren hatte, nicht mit-
nehmen, versank sie in eine tiefe Traurigkeit. Die Pflege dieses
Schmerzenskindes war ihr in den Tagen der Angst ihr einziger
Trost gewesen, und sie hatte eine mehr als mütterliche Zärtlichkeit
zu diesem einzigen Gesellschafter in ihrem Kerker. Dazu kam,
daß das Kind gerade die Masern hatte, und also der mütterlichen
Pflege doppelt bedurfte. Es währte lange, ehe sie sich entschließen
konnte, das liebe Kind zu verlassen. Endlich drückte sie es krampf-
haft an ihr Herz, und stieg in einer Art von Verzweiflung in Las
Schiff. Hier blieb sie immer auf dem Verdeck, und schaute nach
Kronborg sehnsüchtig zurück, wo ihr geliebtes Kind weilte, bis die
Nacht ihr die Aussicht entzog. Die Windesstille machte, daß man
am andern Morgen Kronborg noch sah. Mit schmerzlichem Ver-
gnügen sah sie unverwandt hin, so lange, bis sie die Küste ganz
aus den Augen verlor. Man brachte sie nach der Stadt Eelle
im Hannoverschen; aber sie war nicht mehr dieselbe, ihr Herz war
gebrochen, ihr Verstand war verwirrt, und noch drei Jahre lang
lebte sie im Schlosse von Eelle in düsterer Schwermuth. Oft sah
man sie mit starrem Blick, das aufgelöste rabenschwarze Haar um
den Kopf herumfliegend, in wilder Hast durch den Schloßgarten
irren, als wenn sie ihr geliebtes Kind suchte. In ihrem stillen
Zimmer standen die Bildnisse ihrer Kinder; oft sprach sie mit ih-
nen, als wenn sie gegenwärtig wären, und wenn sie nicht antwort
tcten, fing sie an bitterlich zu weinen. Endlich machte der Tod
ihren Leiden, vor denen auch ihre Krone sie nicht schützen konnte,
ein Ende.
Bei dem Schlosse von Kronborg ist ein Garten, welcher der
Hamlets Garten heißt, weil hier Hamlets Vater ermordet
seyn soll. Wir beziehen uns dabei auf Shakespears bekanntes
Trauerspiel.
Von Kopenhagen einige Meilen westlich liegt
Röeskilde, von uns Noschild genannt, einst die Haupt-
stadt von Dänemark und der Sitz der Könige, gegen sonst eine
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Graf_Struensee
Extrahierte Ortsnamen: England Kronborg Kopenhagen Dänemark
Die europäische Türkei.
485
Citronen bereitet, und mit Zucker vermischt. So ist ungefähr
auch die Mahlzeit jedes Türken von Stande.
Da der Genuß des Weines den Muhamedanern unter-
sagt ist, und sie sich doch gern berauschen, so genießen viele
von ihnen das Opium, was aber bei den Türken für ein La-
ster, wie bei uns der Trunk, gehalten wird. Die Menschen,
die sich diesem Laster ergeben, heißen hier Teriaki. Man
findet ihrer täglich mehrere vor den Buden, in denen das
Opium verkauft wird. Ihre Gesichter sind blaß und hager,
und alle ihre Muskeln befinden sich in einer sichtlichen Ab-
spannung. Viele haben eiternde Beulen an der Stirne, am
Halse oder im Nacken, andere leiden an krampfhaften Verzu-
ckungen, noch andere sind an einem Arme oder einem Beine
gelähmt. Zu ihrer Entschuldigung sagen sie, das Opium ver-
sehe sie in eine sanfte, freudige Schwärmerei, in einen Zu-
stand des Entzückens, der alles nur erdenkliche Glück weit
hinter sich lasse.
Das größte Glück für den Türken ist träge Ruhe des
Geistes und des Körpers. Daher pflegen nur jungt' Leute
körperliche Uebungen anzustellen. Diese reiten gern, und üben
sich in Kricgsspielen. Das gewöhnlichste Spiel derselben ist
das Djerid, d. i. das Werfen mit dem Spieß. Sie üben
sich im vollen Jagen mit dem Spieß nach einem Ziele zu
werfen, und zeigen dabei eine..staunenswürdige Gewandtheit,
die man bei unsern Reitern nie sieht. Auch mit der Pistole
und dem Bogen zu schießen, sind sie ungemein geschickt. Die
Frauen halten sich für die Beraubung ihrer Freiheit durch
Spiele in dem Harem schadlos, lassen auch wohl zuweilen
Tänzerinnen kommen, die sehr geschickte Sprünge machen, auch
wohl chinesische Schattenspiele aufführen oder eine magische
Laterne mitbringen. Kartenspiele sind bei den Türken nicht
üblich, aber das Schach- und Damenspiel, und selten wird
dabei Um Geld gespielt. Sie spielen selten ein Instrument,
und sind doch leidenschaftliche Freunde der Musik; sie unter-
halten daher oft Musiker, und bezahlen sie sehr freigebig.
Die lärmende türkische Musik ist ja auch bei uns bekannt; je
größer das Getöse, desto lieber ist es ihnen. Doch lieben sie
diese Musik nur im Freien; die Musik in den Zimmern da-
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Das Großherzogthum Toscana.
47
Worten sein Schicksal, daß ihm nicht vergönnt sey, wonach er
sich einzig sehne, als tapferer Soldat in der Schlacht zu sterben.
,,Ach!" rief er aus, „voll Trauer und Schmerz ist meine Brust!
Meine Hände sind von starken Banden gefesselt!// Dagegen trö-
stete ihn der Sänger auf dem Brückengeländer: „Sey getrost,
lieber Bruder! Bedenke, wie viele edle Helden schon Banden tru-
gen, und du besitzest noch überdies die göttliche Gabe der Dich/
tung, die dein Herz mit Freiheit und Wonne erfüllen muß; du
scheinst mir ein einsamer Petrarca und Torquato zu seyn." Lau/
ter Beifall tönte von allen Seiten; aber besonders auf uns, die
wir eine ähnliche Scene noch nicht erlebt hatten, fiel die ganze
Gewalt dieser aus dem Herzen quellenden Worte. Die beiden
Sänger geriethen, durch den Beifall aufgemuntert, ins größte
Feuer, und, ohne daß sie nur einen Augenblick gestockt hätten,
schufen sie ihre Verse, die fast nie ohne Rundung und hin und
wieder nicht ohne dichterisches Verdienst waren, mit bewunderns,
würdiger Kraft der Phantasie. Der Soldat besonders träumte
nur von Schlachten und Siegen, erhob die Tapferkeit des Aga-
memnon und Achill, dagegen der Dichter auf der Mauer die Weis-
heit des Lykurg, Minos und Homer erhob, und beide mischten
hernach den bunten Vorrath ihrer Ideen auf das sonderbarste und
crstaunenswürdigste durch einander. Da indeß der Soldat eine
nicht recht dichterische Strophe gesungen hatte, strafte ihn der
Andere, und sagte: „wenn dein Reim nicht beredter ist, so schwei-
ge; unmittelbar voll Kunst aus begeistertem Herzen zu singen, das
ist Kraft, das ist Tugend." Hierauf erscholl wieder über diese,
recht innig vom Volke gefühlte Wahrheit lauter Beifall. Wäh-
rend der Zeit nahm ein altes Weib dem Sänger den Hut vom
Kopfe, ohne daß sich dieser, da er eben voll Begeisterung sang,
nur umgesehen hätte, ging auf der Brücke herum, und bat:
„Gebt, ihr Herren, etwas für den armen Poeten; er hat keinen
Mund voll Brot!" Der Sänger, mit ausgestreckten Armen auf-
feurigste zum Gefangenen hinauf redend, bemerkte wirklich kaum
das Geschenkte, ein Beweis, wie sehr seine Seele hingerissen war,
da sonst ein Italiener nicht leicht einen Pfennig übersieht. An-
dere sammelten für den gefangenen Soldaten. Als das Avemaria-
geläute ertönte, verlangte der Gefangenwärter, beide sollten en-
digen; das Volk aber, dem dieser Kampf unendlich gefiel, gab
es nicht zu. Die Dichter setzten ihn deshalb noch lange fort,
und, nachdem wir noch ein paar Stunden zugehört hatten, ver-
ließen wir sie im Dunkel der Nacht, von Zuschauern reichlich
umgeben, immer im Recitativ singend." Eine herrliche Kunst-
straße führt uns wie im Fluge in einigen Stunden nach
Livorno, südlich von Pisa. Eine große, sehr reinlich ge-
baute Stadt, mit meist Z — 7stockigen Häusern, und einem so
schönen Straßenpflaster, daß man auf getäfeltem Boden zu gehen
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Hamburg, Frankfurt a. M., Bremen und Lübeck. 263
Aus dem großen Kaisersaale konnte man uns nur mit sehr vieler
Mühe wieder herausbringen, wenn cs uns einmal geglückt war
hineinzuschlüpfen, und wir hielten denjenigen für unsern wahrsten
Freund, der uns bei den Brustbildern der sämmtlichen Kaiser, die
in einer gewissen Höhe umher gemalt waren, etwas von ihren
Thaten erzählen mochte. Wenn wir nun so einmal unsern Um.'
gang hielten, verfehlten wir auch nicht, uns nach dem Dom zu
begeben, und daselbst das Grab jenes braven, von Freund und
Feind geschätzten Günther zu besuchen*). Die gleich daneben
befindliche Thüre, welche ins Conclave (Wahlcapelle) führt, blieb
uns lange verschlossen, bis wir endlich auch den Eintritt in die-
sen so bedeutenden Ort zu erlangen wußten. Traten die Messen
ein, so brachten diese in den sämmtlichen Kinderköpfen jederzeit
eine unglaubliche Gährung hervor. Eine durch Erbauung so vie-
ler Buden innerhalb der Stadt in weniger Zeit entspringende
neue Stadt, das Wogen und Treiben, das Abladen und Auspa-
cken der Waaren, erregte eine unbezwinglich thätige Neugierde.
Diese großen, im Frühjahre und im Herbst eintretenden Epochen
wurden durch seltsame Feierlichkeiten angekündigt. Am Geleits-
tag war das ganze Volk auf den Beinen, drängte sich nach der
Fahrgaffe, nach der Brücke, bis über Sachscnhausen hinaus; alle
Fenster waren besetzt, ohne daß den Tag über etwas Besonderes
vorging. Die Menge schien nur da zu seyn, um sich zu drän-
gen, und die Zuschauer, um sich unter einander zu betrachten;
denn das, worauf es eigentlich ankam, ereignete sich erst mit
sinkender Nacht, und wurde mehr geglaubt, als mit Augen gese-
hen." Aus jenen Zeiten nämlich, wo die Wege noch unsicher
waren, hatte sich noch die Gewohnheit erhalten, daß die bewaffneten
Reiter der Stadt die zur Messe kommenden Handelsleute feierlich
einholten, und ihnen auf dem Gebiete der Stadt das Geleite ga-
den. „Die bürgerliche Reiterei ritt also in mehreren Abthei-
lungen, mit den Oberhäuptern an der Spitze, an jenen Tagen zu
verschiedenen Thoren hinaus; gegen Abend kam sie, von der war-
tenden Menge kaum noch gesehen, zur Stadt wieder herein. Ganz
zuletzt und mit sinkender Nacht langte der auf gleiche Weise
geleitete nürnberger Postwagen an, und man trug sich mit
der Rede, es müsse jederzeit, dem Herkommen gemäß, eine alte
Frau darin sitzen; weshalb denn die Straßenjungen bei Ankunft
des Wagens in ein gellendes Geschrei auszubrechen pflegten, ob
man gleich die im Wagen sitzenden Passagiere keineswegs mehr
unterscheiden konnte. Unglaublich und wirklich die Sinne verwir-
rend war der Drang der Menge, die in diesem Augenblicke durch
das Brückenthor herein dem Wagen nachstürzte."
"41^ ^schichte der Deutschen für Töchterschulen, Th. 1.,
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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121
seiner Nähe. Wenn ihr erlaubt, so Hetze ich die Hunde aus ihn,
denn wer kann dem Menschen trauen!" Wohl wusste es der Förster
besser noch als sein Jäger, dass jenem Manne nicht zu trauen sei;
denn, seit er Marien als Gattin heimgeführt, hatte dieser Müller,
der sich auch um ihre Hand beworben, unermüdlich Ränke geschmie-
det, das Glück des jungen Paares zu zerstören. — D en Besuch, er-
widerte er, hätt' ich-wohl nicht erwartet, denn seit vier Jahren zeigte
der Mann sich als mein Todfeind und mied meine Schwelle. Doch
die Noth versöhnt! schon jetzt hat er Vertrauen zu uns gefasst, viel-
leicht wird er uns bald herzlich lieben, wenn wir ihm freundlich begegnen.
Kopfschüttelnd geht der Jäger, und alsbald tritt in das nur spärlich
erhellte Zimmer eine lange Gestalt ein, vor der du wohl mit Grauen und
Entsetzen zurückbeben würdest, begegnetest du ihr im einsamen Walde, und
hättest nicht in deiner Brust ein Herz voll echten Christenmuthes und
wahrer Jesusliebe. Lange schwarze Haare verbergen in wilder Ver-
wirrung fast gänzlich des Mannes tief gerunzelte Stirn; die Wangen
sind bleich und abgezehrt, das Roth der Lippen ist erstorben, und der
Blick aus schwarzen, hohlen Augen schweift bald unstätt und miss-
trauisch im Zimmer umher, bald gleitet er funkelnd an den Wirthen
vorüber, bald heftet er starr und matt sich an den Boden. Die Kniee
wanken, die Brust keucht vom angestrengten Laufe. Entschuldigungen
unverständlich murmelnd, streckt der Müller seine dürren Hände den
Wirthen dar, und diese, — wenn gleich auf's höchste betroffen —
weichen doch nicht zurück; getrost schlagen sie ein und erwidern den
krampfhaften Druck des Gastes mit Milde und Freundlichkeit. Kein
Wort von vergangenen Zeiten. Mit liebreicher Theilnahme und from-
mem Sinne spricht der Förster über die gegenwärtige Bedrängniss,
düster und abgebrochen nur antwortet der Müller. Unterdessen hat
die emsige Hausfrau in Eile ein erquickendes Nachtessen aufgetragen,
ein Bett herbeigeschafft und mit saubrer Wäsche bekleidet; und als sie
nun Alles zur Labung des neuen Hausgenossen bereitet, wünscht sie
ihm eine sanfte Ruhe und geht mit ihrem Gatten in die anstoßende
Kammer zu den schlafenden Kleinen. Hier, in andachtsvollem Gebete
vereinigt, danken sie Gott für den Segen des Tages, beföhlen seiner
gnädigen Obhut sich und die Ihrigen und erflehen Labung und himm-
lischen Frieden für des Müllers zerrüttetes Gemüth. Alsbald um-
fängt sie ein sanfter Schlaf.
Nur wenige Stunden erst hatten sie geschlummert, da weckte sie
ein heftiges Pochen an der Kammerthür.
„Der Müller ist — so ruft ein Jägerbursche herein — von der
grässlichen Cholera befallen. — Erlaubt, Herr, dass wir ihn eiligst
hinausschaffen; damit nicht auch ihr mit Weib und Kindern verderbet."
„Mit nichten! da sei Gott vor!" erwidert schnell entschlossen der
Förster. „Wartet des Kranken, wie ich euch gelehrt; gleich bin ich
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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nicht mit Thränen, sondern handelt. Werdet Männer und geizet nach dem
Ruhm großer Feldherrn und Helden!"
Endlich muffte der König in dem unseligen Frieden zu Tilsit neben andern
Gebieten auch die fruchtbaren und blühenden Länder zmischen Elbe und Rhein
abtreten. Das brach dem edeln Königspaare das Herz.
3. Luisens Tod.
(19. Juli 1810.)
Die Königin erkannte, dass des Vaterlandes Erhebung durch frische Er-
weckung des christlichen Glaubens und Lebens vorbereitet werden müsse. „Weil
wir abgefallen sind, darum sind wir gesunken/ sprach sie. In ihrer Noth
und unter dem harten Druck der Feinde lernten die Menschen wieder ihre Augen
emporheben zu dem Herrn alles Heils, von dem uns Hülse kommt. Der König
aber fing an, die Misibräuche in seinen Staaten abzustellen; er berief treffliche
Männer in seinen Rath und suchte mit ihnen gemeinsam die Wunden zu heilen,
welche der Krieg geschlagen hatte. Die Königin aber nahm Theil an Allem,
was des Königs Herz bewegte. — Am Ende des Jahres 1809 sah sie zum
ersten Mal ihre Hauptstadt wieder. Das war ein Triumphzug sür das Königs-
paar von Königsberg nach Berlin! Unglück, welches Fürst und Volk ge-
meinsam tragen, bindet die Herzen fester zusammen.
Die Tage der Königin aber waren gezählt; sie trug den Todeskeim schon
in sich. Ein dunkles Vorgefühl ihres baldigen Dahinscheidens erfasste ihre
Seele. In ihren schönen Zügen war tiefes Leiden ausgeprägt. In solcher
Stimmung machte sie den langersehnten Besuch bei ihrem Vater, dem Herzog
von Mecklenburg-Strelitz. Als dort einige, ihr von früher vertraute
Damen mit Wohlgefallen auf die Perlen, ihren einzigen Schmuck, sahen, da
sagte sie: „Ich liebe sie auch sehr und habe sie zurückbehalten, als ich meine
Brillanten hingab. Sie passen bester sür mich; denn sie bedeuten Thränen,
und Thränen habe ich so viele vergossen." — Bald stellten sich Husten und
Fieber ein. Schlaflose Nächte ertrug sie mit christlicher Geduld. Der heftigste
Brustkrampf brachte sie dem Tode nah. Früh gegen 4 Uhr am 19. Juli kam
der König mit seinen beiden ältesten Söhnen an. Es war die letzte Freude
sür die Sterbende. Der König war gebrochen vom Schmerz. Man wollte ihn
trösten, es sei ja noch Hoffnung da. „Ach," sagte er, „wenn sie nicht mein
wäre, würde sie leben, aber da sie meine Frau ist, stirbt sie gewiss." Es
nahte die Todesstunde. Der König saß am Sterbebette, er hatte ihre rechte
Hand ergriffen. Es war Io Minuten vor 9 Uhr, als die Königin sanft das
Haupt zurückbog, die Augen schloss und ausrief: „Herr Jesus, mach es kurz!"
Mit diesem stillen Seufzer endete ihr Leben. Der König war zurückgesunken,
die Prinzen knieten vor dem Bette der geliebten Todten. Doch bald erhob er
sich und hatte noch die Kraft, seiner Luise die Augen zuzudrücken, — „seines
Lebens Sterne, die ihm auf feiner dunkeln Bahn so treu geleuchtet." Der
tiefste Schmerz eines ganzen Volkes begleitete ihren Leicheuzug nach Char-
lottenburg. Hier, in stiller Einsamkeit, steht ein einfacher schöner Tempel
aus Marmor, von Bäumen tief beschattet. Dort ruht die Selige. Alljährlich
betete der gebeugte König an ihrem Sterbetage vor ihrem Sarge, und immer
noch ist der 19. Juli für unsere königliche Familie ein Bet- und Gedenktag an
die geliebte Dahingeschiedene.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Luisens
Extrahierte Ortsnamen: Tilsit Rhein Königsberg Berlin Mecklenburg-Strelitz
23
Sie bauten es aus mit Holz und Stroh, sie waren so eifrig dabei,
so froh. Frau Störchin sass drauf drei Wochen lang, da hörte man
bald gar mancherlei Klang: Fünf Störchlein reckten die Köpfchen
herauf und sperrten die hungrigen Schnäbel auf. Hey.
23. Der treue Hund.
Vor ungefähr vierhundert Jahren lebte in Burgund ein Edel-
mann, dem seine Gattin starb und ein einziges, noch sehr zartes Kind
hinterließ. Der Vater, der dieses Kind sehr liebte, übergab es einer
Amme und zwei Wärterinnen zur Pflege. Einst, als der Edelmann
auf die Jagd geritten war, verließen Amme und Wärterinnen das
schlafende Kind, verschlossen die Thür und gingen ihrem Vergnügen
nach. Auf einmal erschreckte sie ein grässliches Geheul des Hundes,
der bei dem Kinde zurückgeblieben war. Sie eilten nach dem Zimmer
hin, konnten in der Angst den Schlüssel nicht finden, stießen die Thür
ein und fanden das Kind unbeschädigt, aber den Hund neben der
Wiege todt in seinem Blute, und nicht weit davon eine Schlange, die
ebenfalls todt war. Vermuthlich war diese durch ein Loch der Mauer
des alten Schlosses hereingekommen und hatte das Kind angefallen.
Alle Merkmale bewiesen, dass der Hund um das Leben des Kindes
mit der Schlange einen heftigen Kampf bestanden und sie endlich über-
wunden hatte; doch waren seine Verletzungen so groß, dass er die
Rettung des Kindes sogleich mit seinem eigenen Leben bezahlen musste.
Der Hund hatte also getreuer über das Kind gewacht, als die Menschen,
denen die Wartung desselben vertraut war. Bald darauf kam der
Edelmann nach Hause, man erzählte ihm die Gefahr und die wunder-
bare Rettung des Kindes, und aus Dankbarkeit errichtete er dem treuen
Hunde ein Denkmal.
24. Der Frühling.
Es kehret der Frühling mit lachendem Blick verjüngend und schaffend zur
Erde zurück: als freundlicher Engel umschwebt er die Flur und zeichnet mit
Blumen die segnende Spur.
„O sei uns willkommen, du fröhlicher Gast! ach lange schon war uns der
Winter zur Last; er schließet so grämlich in's Zimmer uns ein; wir lieben es,
lustig im Freien zu sein.
Du aber, du ladest uns freundlich und mild hinaus in das duftende
Blumengefild, du liebest die Kinder und fröhliches Spiel und schenkest der herr-
lichen Freuden uns viel.
O gib uns auch immer, du Blühender, du, viel heitere Tage und Blumen
dazu, und sag' es dem Sommer (bald ist er ja da), wir bitten um Rosen und
Kirschen, ja, ja!"
25. Das fremde Kind.
Durch den Schnee und durch die Tannen des Schwarzwaldes
kommt Abends am 5. December 1807 ein achtjähriges Mägdlein halb
barfuss, halb nackt vor das Häuslein eines armen Tagelöhners im
Gebirge. Sie gesellt sich, mir nichts, dir nichts, zu den Kindern des
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Schlägen von sich ab; und als er ihn nicht mehr erreichen konnte,
warf er ihn noch mit einem Steine. Alle, die es sahen, verdross es,
aber Niemand konnte errathen, warum der arme Mann den Stein
aufhob, und, ohne ein Wort zu sagen, in die Tasche steckte, und Nie-
mand dachte daran, dass er ihn von nun an so bei sich tragen würde.
Aber das that er wirklich. Nach Jahr und Tag verübte der reiche
Mann einen schlechten Streich und wurde deffwegen nicht nur seines
Vermögens verlustig, sondern musste auch, nach dortiger Sitte, zur
Schau und Schande, rückwärts auf einen Esel gesetzt, durch die Stadt
reiten. An Spott und Schimpf fehlte es nicht. Der Mann mit dem
räthselhaften Steine in der Tasche stand unter den Zuschauern eben
auch da und erkannte seinen Beleidiger. Jetzt fuhr er schnell mit der
Hand in die Tasche; jetzt griff er nach dem Steine; jetzt hob er ihn
schon in die Höhe, um ihn wieder nach seinem Beleidiger zu werfen.
Aber wie von einem guten Geiste gewarnt, ließ er ihn wieder fallen
und ging mit bewegtem Gesichte davon.
Daraus kann man lernen, erstens: Man soll im Glücke nicht
übermüthig, nicht unfreundlich und beleidigend gegen geringe und arme
Menschen sein. Denn es kann vor Nacht leicht anders werden, als
es am frühen Morgen war, und: Wer dir als Freund Nichts nützen
kann, der kann vielleicht als Feind dir schaden. Zweitens: Man soll
seinem Feinde keinen Stein in der Tasche und keine Rache im Herzen
nachtragen. Denn als der arme Mann den seinen auf die Erde fallen
ließ und davon ging, sprach er zu sich selbst so: „Rgche an deinem
Feinde ausüben, so lange er reich und glücklich war, das war thöricht
und gefährlich; jetzt, wo er unglücklich ist, wäre es unmenschlich und
schändlich." Ich. Paul Hebel.
154. S a n f t m u t h.
Eine wahre Begebenheit.
I Jn einer bedeutenden Provinzialstadt Frankreichs lebte ein biederer
Pfarrer, der nicht nur ein wackerer Prediger, sondern auch ein treuer
Hirt, ein liebender Vater seiner Gemeinde war. Trost, Hülfe und Be-
ruhigung zu bringen, wo es Noth that, dies war des edeln, frommen
Mannes eifrigstes Bemühen. Obgleich er indess zu den eingesammel-
ten Almosen den größten Theil seines eigenen Einkommens hinzuthat,
so fehlte es ihm doch nicht selten an Mitteln, um der Noth der zahl-
reichen Armen seines Sprengels abzuhelfen.
Einst suchte eine verheerende, ansteckende Krankheit die Gemeinde
des wackern Mannes heim. Tod und Verderben bringend waren ihre
Wirkungen. Keine Familie blieb ohne Krankheit; in jedem Hause, in
jeder Hütte lag ein Todter oder ein Sterbender; aber überall auch
erschien der treue Pfarrer, den Leidenden helfend mit Speise, Pstege und
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