109
I. im Westen.
A. linksrheinisch (also, nach rmischer Bezeichnung, 'in Gallien):
1. die Tribker im Elsa;
2. bttwe meter um Speyer;
3. die Vangionen um Worms;
4. die Treverer, Trierer;
5. die Nervier in Belgien;
Treverer und Nervier machten mit eiferschtigem Ehrgeiz ihren germanischen Ursprung geltend, gleich als ob sie durch solchen Adel des Blutes vor der Gleichstellung mit den thatenlosen Galliern bewahrt wrden" (Tacit).
6. die Ubier, einst auf der rechten Rheinseite den Treverern gegenber, dann auf das linke Fluufer bergesiedelt, wo sie die Stadt der Ubier", das sptere Kln, grndeten;
7. die Bataver auf der Insel zwischen Waal und Rhein.
B. rechtsrheinisch:
1. die Usipeter am Niederrhein, nrdlich von der Lippe;
2. die Tenchtherer rheinaufwrts von jenen, den Ubiern gegenber,
Meister in der Reitkunst";
3. die Bructerer zwischen Lippe und Ems;
4. die Sigamb e rn an der Sieg;
5. die Chatten d. i. Hessen,
ausgezeichnet durch groe Abhrtung, gedrungenen Gliederbau,. drohenden Blick, lebhaften Muth und klugen Sin. Ihre Hauptstrke beruhte auf dem Fuvolk. Die Jnglinge lieen Haar und Bart wachsen, und legten diese Tracht, mit der sie sich der Tapferkeit verpfndeten,, erst ab, wenn sie einen Feind getbtet hatten. Die Allertapfersten trugen berdies noch einen eisernen Ring das Schmachzeichen der Knechtschaft wie eine Fessel, bis sie durch Erlegung eines Feindes sich lsten";
6. die Cherusker an beiden Seiten der mittleren Weser;
7. die Chauken an der Nordsee zwischen Ems und Elbe,
das edelste Volk unter beit Germanen, das seine Gre am liebsten durch Gerechtigkeit sichern will";
8. die Friesen, westlich von den Chanken, von der Ems bis zu den Rheinmndungen. Sie haben, wie die Chatten,, bis heute ihre Wohnsitze behauptet ;
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163
schaft der acht alten Oxte. In der Schlacht bei Sempach (1386) siegten die Eidgenossen (denen Arnold Winkelried von Stanz durch Selbstaufopferung eine Gasse mochte") der Leopold Iii. von Oestreich und spter eroberten sie die Habsburgischen Gter im Aar-gau. Nachdem sie auch Karl den Khnen (bei Granson, Murteu und Nanzig) geschlagen hatte, schlssen sich neue Orte der Eidgenossenschaft an. Kaiser Maximilians Versuchs die Schweizer dem Reichskammer-geeichte zu unterwerfen, milang, und seitdem kann man sie als losge-trennt vom Reiche betrachten. Ihre vllige Trennung von Deutschland wurde jedoch erst im westflischen Frieden 1648 ( 102, 5) ausge-^ sprochen.
Was den Stand der Knste und Wissenschaften in Deutschland während des 14. und 15. Jahrh. betrifft, so war zunchst die Dicht-fnft von der Hhe, die sie im 13. Jahrh. erreicht hatte ( 88, 3), herabgesunken. Von den Hfen der Fürsten war sie in die Werksttten der Handwerker bergegangen, an die Stelle des Minnegesangs der, zunftmige Meistergesang getreten (Hauptschulen zu Nrnberg, Augsburg und Straburg; Meistersnger: Heinrich Frauenlob zu Mainz und Hans Sachs zu Nrnberg der jedoch mehr dem 16. Jahrh. angehrt. ) Die deutsche Baukunst (obwohl schon sinkend) brachte noch Meisterwerke hervor, wie die Dome zu Prag, zu Ulm, zu Antwerpen, die Gudulakirche zu Brssel u. a. Die Glasmalerei erlangte ihre volle Ausbildung in der Farbenglut, mit der sie die gothischen Mnster fllte. Die Oelmalerei wurde von dem Nieder-lnder Johann van Eyk (um 1420) mit siegreichem Erfolge eingefhrt. In der Bildnerei, welche im Mittelalter nicht selbststndig, sondern der Baukunst untergeordnet war, zeichnete sich am Eude dieser Periode der Nrnberger Meister Peter Bischer (Grabdenkmal des heiligen Sebaldns) aus. Die Wissenschaften hatten neue Pflege-statten in den Universitten erhalten. Nach dem Vorgange Prags ( 90, 1) waren noch im 14. Jahrh. zu Wien und Heidelberg, im 15 in einer ganzen Reihe deutscher Städte (Kln, Erfurt, Leipzig, Rostock, Ingolstadt, Tbingen u. a.) Universitten gegrndet worden. Besonders aber blhten die Wissenschaften empor seit der Eroberung Constantinopels ( 93, 3).
Im kirchlichen und sittlichen Leben dagegen hatte die Ver-wilderung zugenommen; zgellose Fehdesucht, Raubritterwesen, Kmpfe des Adels gegen die Städte; Verfall des Klosterlebens, Elitartung der Geistlichkeit. Aber auch ein innigeres Christenthum hatte seine Vertreter, wie Tauler und die Brder des gemeinsamen Lebens (denen Thomas von Kempen, der Verfasser der Nachfolge Christi" angehrt). Dem Raub- und Fehdewesen traten die in
11*
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Extrahierte Ortsnamen: Sempach Deutschland Deutschland Nrnberg Augsburg Mainz Prags Wien Heidelberg Erfurt Leipzig Rostock Ingolstadt
165
Muster zu grnden. Am Ende unserer Periode vergrerte der Papst Julius Ii. den Kirchenstaat durch einige benachbarte Gebiete.
t). In Florenz wurde seit 1400 die reiche Kaufmannsfamilie dermediceer mchtig. Cosmo von Medici und sein Enkel Lorenzo lenkten fast während des ganzen lten Jahrhunderts den Staat und machten durch Frderung der Knste und Wissenschaften Florenz zu einem zweiten Athen. 3. In Neapel herrschte das Haus Anjou ( 83, 6), bis (1442) Alfons V. von Aragonien das Land eroberte. 1504 wurde es durch Ferdinand den Katholischen mit Aragonien vereinigt.
Die geistige Bildung erreichte im 14. Jahrh. in Dante (dem Dichter der gttlichen Komdie") und Petrarca (dem Sonetten-dichter) und dann im 15. Jahrh. durch Wiederherstellung der Wissenschaften ( 93, 3) eine hohe Stufe. Die Baukunst schuf in Mailand den prchtigen Marmordom, in Venedig den Dogenpalast und eine Reihe anderer Prachtbauten; die Bildnerei die berhmten Bronzethren des Ghiberti zu Florenz; die Malerei eilte ihrem Hhe-punkte (im Anfange des 16. Jahrh. 103, 2) entgegen.
Ii. Frankreich (s. 85).
Philipp Iv. der Schne (12851314), Ludwigs des Heiligen zweiter Nachfolger, bewirkte, da der Papst 1305 in Frankreich (seit 1309 zu Avignon) seinen Sitz nahm und den Orden der Tempelherren aufhob ( 88, 2, b). 1328 starb mit Philipps Shnen die gerade Linie der Capetinger aus, und es folgten nun Könige aus dem Hause Valois (13281589). Da der König von England, als Enkel Philipps Iv., Ansprche auf den franzsischen Thron machte, so entstand ein mehr als hundert-jhriger Krieg zwischen Frankreich und England. In demselben war besonders unter Karl Vii. Frankreich durch die Englnder hart bedrngt; da flte 1429 die Jungfrau von Orleans (Johanna d'arc aus Dom Remy in Lothringen) den franzsischen Kriegern neuen Mnth ein, befreite die Stadt Orleans von der Belagerung der Feinde und fhrte den König zur Kr-uung nach Rheims. Sie wurde zwar von den Feinden gefangen und als Zauberin verbrannt, aber die Franzosen behielten von nun an die Oberhand, und 1453 endete der Krieg damit, da die
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Extrahierte Personennamen: Julius_Ii Cosmo_von_Medici Lorenzo Alfons_V. Ferdinand Petrarca Philipp_Iv Philipp Ludwigs Philipps Philipps Philipps_Iv. Philipps_Iv. Karl_Vii Karl Johanna_d'arc Remy
Extrahierte Ortsnamen: Florenz Florenz Athen Neapel Haus_Anjou_( Aragonien Aragonien Mailand Venedig Frankreich Frankreich Avignon England Frankreich England Frankreich Lothringen Rheims
195
an Frankreich abgetretenen Lndern frher gehrt hatten, und nahm so mitten im Frieden auer mehreren anderen Pltzen die deutsche Reichsstadt Straburg 1681 weg. Der Kaiser, von den Trken bedrngt, vermochte nicht diesem Raube zu wehren.
4. Dritter (Orleans'scher) Krieg (16881697) gegen den Kaiser, Spanien, Holland und England (Wilhelm Iii. von Oranien), die sich verbunden hatten, um weiterem Umsichgreifen Ludwigs (der fr seine Schwgerin, die Herzogin von Orleans, Ansprche auf die Pfalz erhob) entgegenzutreten. Die Franzosen (unter Melac) verheerten furchtbar die Pfalz (Heidelberg, Worms, Speyer mit seinen Kaisergrbern); der Marschall Lnxembonrg errang Siege in den Niederlanden, Catinat in Italien; zur See dagegen behaupteten die Englnder die Oberhand. Im Frieden zu Ryswick (bei dem Haag) 1697 behielt Ludwig den Elsa mit Straburg, gab jedoch die brigen, während des Krieges gemachten, Eroberungen zurck.
5. Wie Ludwig durch diese Kriege Frankreich nach Auen vergrerte, so schwchte er es im Innern besonders durch die Aufhebung des Edikts von Nantes 1685, welche der eine halbe Million gewebfleiiger Protestanten zur Auswanderung (nach Holland und Brandenburg) veranlate. Gewaltsame Bekehrungen (Dragonaden) f Religionskrieg in den Cevennen.
6. Die Flle seiner Knigsmacht zeigte Ludwig in der Staats-Verwaltung und in der glnzenden Hofhaltung, die er grndete. Hofleben, Etikette, Feste und Bauten in Versailles it. zc. Goldene Zeit der frauzsischeu Literatur: die Tragdiendichter Corneille und Racine, der Komdiendichter Mottete, der Fabeldichter Lafontaine, der fromme Bischof Fettelon (der Verfasser des Telemaque) u. a. Der schimmernde (doch innerlich verderbte) franzsische Hof galt andern Fürsten als Muster, das sie nach-ahmten.
105.
England.
1. Die beiden ersten Stuarts 16031649.
Das Haus Stuart, welches nach Elisabeths Tod 1603 ( 99, 5) den englischen Thron bestieg, regierte unglcklich, da sein
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Ludwigs Ludwigs Ludwig Ludwig Elsa Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Lafontaine
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Spanien Holland England Heidelberg Worms Speyer Niederlanden Italien Frankreich Nantes Holland Brandenburg Versailles England
275
Bedingungen an, welche ihm von den Verbndeten zur Beendigung des Kampfes geboten wurden. Im Frieden zu Paris 1856 verzichtete Rußland auf sein Uebergewicht im schwarzen Meere, das dem Handel aller Nationen geffnet wurde, gab die Schutzherrschaft der die Moldau und Walachei auf und trat einige Pltze an der Donaumndung ab, um die Freiheit der Donau-schifffahrt sicher zu stellen. Den christlichen Unterthanen des Sultans wurden gleiche brgerliche Rechte mit den Trken ge-whrleistet.
Von Rulands Schutzherrlichkeit befreit, strebten die beiden Frsten-thmer Walachei und Moldau nun auch danach, sich der trkischen Oberherrschaft zu entziehen. Statt 2 Hospodaren (Fürsten) whlten sie 1859 nur einen als gemeinschaftlichen, den Obersten Kusa, und 1861 erklrten sie die Vereinigung der Frstenthmer zu einem unter dem Namen Rumnien. Kusa rom^e 1866 vertrieben und statt seiner der Prinz Karl von Hohenzollern-Sigmaringen als erblicher Fürst von Rumnien erwhlt. Rumnien ist ein selbststndiger Staat, hat jedoch das Recht nicht, auf eigene Hand Krieg zu führen, und zahlt dem Sultan einen jhrlichen Tribut.
In Rußland war Kaiser Alexander Ii. eifrig bestrebt, die innere . Wohlfahrt und Kraft seines Reiches zu heben. Die wichtigste unter diesen Maregeln ist die 1861 verkndigte Befreiung der Leib-eigenen, wodurch 24 Millionen bisher leibeigener Bauern des Adels zu freien Gutsbesitzern und selbststndigen Staatsbrgern erhoben werden sollen.
143.
Italiens Einigung.
1. Das Streben der Italiener, die ganze Halbinsel, nach Abwerfnng jeder Fremdherrschaft, zu einem einheitlichen Gesammt-ftaate umzugestalten, konnte auch durch Bewltigung der Aufstnde von 1848 und 1849 ( 141, 2) nicht unterdrckt werden. Nament-lich im Knigreiche Sardinien gewann die Bewegung mehr und mehr Boden, ja der König Victor Emannet Ii. selbst stellte sich durch die Erklrung, auf den Schmerzensschrei" der Nation zu hren, an die Spitze derselben. Da nun Oestreich seine Be-sitzungen und seinen Machteinflu in Italien immer strker bedroht sah, forderte es die sardinische Regierung, welche der Minister
18*
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Hohenzollern-Sigmaringen Karl Alexander_Ii Alexander Victor_Emannet
Extrahierte Ortsnamen: Paris Donaumndung Italiens Sardinien Italien
36
die Ae o lijjijn Nordariechenlmid, im westlichen^Hellas und
auf den jonischel^Znselll.;
die Darier in Doris und Kreta.:
die Jonier in Attika und auf der Nordkste des Peloponnes
(spter Maja);
die Acher im Velovonnes.
>Jn der ltesten Zeit, der Sagenperiode, sind die Acher und Aeolier die mchtigsten und berhmtesten Stmme, in der geschicht-lichen Zeit dagegen treten sie gegen die beiden andern, die Dorier und Jonier, ganz zurck^
2. Auch von Einwanderungen aus dem Orient wei die Sage zu berichten. Im 16. und 15. 55ak>rbnndert kamen. heit es, als Grnder geselliger Ordnunq und Gesittung:
Cekrops aus Aegypten nack Mika lburq Cekropia). /^ Kadmus aus Vbnicien nacb Wotieu Wura ^Kadmea^^u
Danus aus Aeavvteu nacb^Arm^
P^lops. lsohn des Tantal ns) aus Phrygien nach dem
Peloponnes i'iusel des Pelovs).
Von Pelops (dem Vater des Atreus und Thyestes) stammen
Vor den Beginn der geschichtlichen Zeit stellt die Sage eine Reihe von Helden (Heroen), welche, grtentheils von Gttern abstammend, durch Thaten bermenschlicher Kraft und groartige Unternehmungen berhmt geworden sind. Unter ihnen ragen her-vor als einzelne Haupthelden H erjutles (Herakles) und The -seus; gemeinsame Unternehmungen vieler Helden waren:
1. der Argonautenzug um 1250,
2. der Krieg der Sieben gegen Theben um 1225 und
3. der trojanische Krieg 1184 v. Chr.
^Herkules, Sohn des Zeus und der Knigin Alkmene erwrgt Schlangen in seiner Wiege am Scheidewege vollbringt im Dienste des Knigs Eurystheus 12 Arbeiten: der nemesiche Lwe, die Hydra, die Hirschkuh der Artemis, der erymanthische Eber, der Stall des Angias, die Vgel am See Stymphalis, der Stier des Minos, die Rosse des Diomedes, das Wehr-
Theben Buchstabens
17.
Das Heldenzeitalter.
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Extrahierte Personennamen: Maja Mika_lburq_Cekropia Wotieu_Wura_^Kadmea^^u
Danus Danus
37
gehenk der Amazonenknigin Hippolyte, die Rinderheerden des dreikpfigen Riesen Gerynes, die goldenen Stepfei der Hefperiden, der Cerberus /weitere Heldenthaten: die Gattin des Admet aus der Unterwelt, die Erschlagung des Trojanerknigs Laomedott):c. des Herkules Gawzudeuxa griente 9tefl des Herkules Tod auf dem Oeta. als Gott mit Hebe vermhm ^ Tbesew^^W^es^Knw^legeus von Athen kmpft gegen Frevler (Sims, Prokrustes) und schdliche Thiere erlegt den Miuotaur in Kreta (Minos, Ariadne, das Labyrinth) nach dem Tode des Aegens König von Athen vereinigt die zerstreuten Gemeinden Attika's zu einem Staate, dessen Haupt Athen ttnrd.v
Der Argonautenzug um 1250. Die Geschwister Phrixus und Helle, von ihrer Stiefmutter, der Knigin Jno in Botien, verfolgt, fliehen auf einem goldwolligen Widder Helle ertrinkt im Meere (Hellespont), Phrixus opfert in Kolchis den Widder, dessen Vlie der König Aeetes durch einen Drachen und zwei feuerschnaubende Stiere bewachen lt Jason aus Jolkos in Thessalien erhlt von seinem Oheim, dem Könige Pelms, den Auftrag das Vlie zu hotm Fahrt nach Kolchis aus dem Schiffe Argo mit Herkules, Theseus, Kastor und Pollux, dem Snger Orpheus zc. Heldenthaten, mit Hlfe der Knigstochter Medea vollbracht, und Heimkehr.
Der Krieg der Sieben gegen Theben um 1225. Lajus, des Kadmns Urenkel, König von Theben, lt, in Folge eines Unheil verkndenden Orakelspruches, seinen Sohn Oedlpus aussetzen Oedlpus gerettet, wchst in der Fremde auf erschlgt seinen ihm unbekannten Vater lst das Rthsel der Sphinx heirathet seine Mutter Jokaste und wird König von Theben^- sticht sich, als er seine Schuld erfhrt, die Augen aus und irrt als Bettler umher Streit seiner Shne Etekles und Polynices wegen der Herrschaft der verdrngte Polynlees zieljt mit 6 anderen Helden gegen Theben die Brder fallen im Zweikampfe Kreon, jetzt Herrscher von Theben, besiegt die Sieben deren Shne, die Epigonen, erobern nach 10 Jahren die Stadt und machen des Polynices Sohn Thersander zum Könige.^
Der trojanische Krieg 11941184. Paris, der Sohn des Knigs Primus von Troja (Jlios), raubt Helena, die Gattin des Knigs Mene-laus von Sparta daher Zug vieler griechischer Helden gegen Troja, unter der Oberanfhrung des Agamemnon, Knigs von Mycena, andere Helden: Achilleus und sein Freund Patroklus, Odysseus, Ajas, Nestor, Di o medes 2c. Von dem Hasen Aulis in Botien aus (Windstille; Jphigenm) setzt das Heer auf 1200 Schiffen nach Asien der nach zehn-hrigem Kampfe gegen die Trojaner, deren erste Helden Hektor und Ae-neas, wird die Stadt durch die List des Odysseus (hlzernes Pferd) erobert und zerstrt.
Auswanderung des Aeneas nach Italien. Rckkehr d er griechischen Helden: I.agamemnon wird von seiner Gattinklytamnestra ermordet und von seinem Sohne Orestes gercht. 2. Odysseus verschlagen nach
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Afrika zu denlotophagen nach Sicilien zu dem Cyklopen Polyphem bei der Zauberin Circe in der Unterwelt durch die Scylla und Charybdis bei der Nymphe Kalypso auf der Insel der Phaken als Bettler in Jthaka tobtet mit Hlfe seines Sohnes Telemach und des Sauhirten Eurnus die Freier seiner Gattin Penelpe/(Horners Jlias und Odyssee).
Zustnde des Heldenzeitalters: Die Griechen erscheinen als einfaches, nchternes, krftiges Volk. An der Spitze jeder Volksgemeinde steht, hervorragend durch Abstammung und Reichthum, der sceptertragende König, welcher Oberpriester, Heerfhrer und oberster Richter ist; ihm zur Seite als fein Rath die Aeltesten oder Edlen, mit denen er gemeinsam alle wichtigen Angelegenheiten verhandelt. Cyklopische Bauten (Knigsburgen, Schatzhuser), Metallarbeiten (Schild des Achilleus), knstliche Gewerbe:c. zeugen bereits von mannigfacher Kunstfertigkeit. Das Heldenzeitalter schliet mit der' dorischen Wanderung, die als Anfang der geschichtlichen Zeit angesehen wird
18.
Die dorische anbcrim^Hjk/
Der mythischen Heroenzeit folgen gryw^nderungen der griechischen Stmme, welche mit einer rtemn Vertheilnng des Landes unter dieselben zugleich eine Umwandlung der bisher be-stehenden Einrichtungen zur Folge haben. 1
1./Thessa lische Wanderung. Die Thessler zieh^l aus Epirus der den Pindus nach dem Thale des Penens, d von nun ab Thessalien genannt wird.
2. Botische Wanderung. Von denthessalern verdrngt, wandert eiu Theil der frheren Bewohner Thessaliens nachbotien, dessen alte Bewohner (Kadmenen in Theben, Minher in Orchomenos) theils unterworfen werden, theils sich zerstreuend
3. Dorische Wanderung. /Ebenfalls von den Thesmern gedrngt, wandern)Me Dorier ursprnglich an den Abhngendes Olymp wohnend der den Oeta nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wird. ^Von hier aus dann der Sage nach unter Fhrung der Herakliden (Nachkommen des Herkules), Aemenus, Kresphontes und Aristodemus./ Zug der Dorier, 'denen sich tolische Schaaren (unter Oxylus) anschlieen, der den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes 1104. Sie besiegen in lngeren Kmpfen die dort ansssigen Acher und theileu das eroberte Land, /von welchem Elis der Sage nach an Oxylos, Argolis an Temeuus,/Melanien/an Kresphontes/ Spartaken
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113
63.
Die Kmpfe der Deutschen mit den Rmern bis zur Vlkerwanderung.
1. Erstes Bekanntwerden der Deutschen im Kriege der Cimbern und Teutonen mit den Rmern 113101 v. Chr (f. 50, 2).
2. Csar erobert im gallischen Kriege 5850 v. Chr., nach der Vertreibung des Ar io vi st, das linke Rheinufer und geht zweimal der den Rhein (in der Gegend von Andernach und Bonn), kehrt aber bald ohne weiteren Erfolg wieder zurck (f. 51, 3).
3. Unter Augustus 15 v. Chr. wurde das rechte Donau-ufer^durch des Kaisers Stiefshne, Drusus und Tiberius, zu rmischen Provinzen gemacht (s. 53, 1).
So war der Rhein im Osten und die obere Donau im Norden die Grenze des rmischen Reiches gegen Deutschland. Aus den festen Standlagern, welche die Rmer an beiden Grenzen errichteten, ent-standen in der Folge wichtige Städte, z. B. am linken Rheinufer (als rmisches Gebiet Ober- und Niedergermanien genannt) Worms, Mainz, Coblenz, Bonn, Cln, ferner Trier und Aachen; auf der rechten Donau-seite: Regensburg, Augsburg, Salzburg, Wien:c. ?c.
4. Darauf suchten die Rmer in das Innere von Deutsch-land vorzudringen. Drusus unternahm 4 Feldzge 129 v. Chr., legte am Rheine 50 Castelle an und gelangte bis zur Elbe, starb aber auf dem Rckzge in Folge eines Sturzes mit dem Pferde (die Seherin). Sein Bruder Tiberius brachte, weniger durch Waffengewalt, als durch Unterhandlung und List, die westdeutschen Volksstmme vom Rheine bis an die Elbe zur Unter-werfung. Auch das von dem Markomannenfrsten Marbod ge-stiftete snevische Reich (zwischen Donau, Elbe und Weichsel) wollte er augreifen, wurde jedoch durch einen Aufstand der pannonischen Völker am adriatifchen Meere zum Abzge genthigt. Bald darauf glckte es den Deutschen, sich von der Herrschaft der Rmer zu befreien. Der junge Cheruskerfrst Arminius (Hermann) vereinigte nmlich mehrere Stmme zu einem Bunde, verleitete den durch Auflegung schwerer Steuern und Einfhrung der rmischen Rechts-
Andr, Grundri der Weltgeschichte. lote Auflage. g
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Extrahierte Personennamen: Augustus Drusus Tiberius Drusus Tiberius Hermann)
und Waffen alle Ksten von Nord- und West-Enropa; in London, Bergen, Nowgorod, selbst in Portugal und Spanien hatte er Niederlagen, und seine Flotten fhrten eigene Kriege, namentlich mit den Knigen von Dnemark. Erst am Ende des Mittelalters, durch die Entdeckung von Amerika, gerieth er in Verfall.
3. Auch die Knste und Wissenschaften gewannen in diesem Zeitalter einen hheren Aufschwung. Durch die Bekanntschaft mit dem Morgenlande wurden die geographischen und historischen Kennt-nisse vermehrt; insbesondere trugen zur Frderung der Erdkunde bei die Reisen des Venetianers Marco Polo, der (in der 2ten Hlfte des 13. Jahrhunderts) das stliche Asien bis Peking be-suchte. In Klstern und an Universitten (zu Paris und Bologna) wurden gelehrte Studieu gepflegt, namentlich die katholische Kirchen-lehre ausgebildet (Scholastiker, Thomas von Aquiuo). Als erste grere Sammlungen deutscher Rechte und Gewohnheiten entstanden der Sachsenspiegel (um 1215) und der Schwabenspiegel (um 1282). Besonders aber schwang sich die deutsche Dichtkunst empor, welche gefrdert durch die groartigen Zeitverhltnisse (Glanz des Kaiserthums, Macht der Kirche, Kreuz-zge 2c. zc.) sowie durch die Gunst und lebendige Theilnahme, welche sie an den Hfen der Fürsten (hfische Kunst), vorzglich bei dem kunstsinnigen hohenstanfischen Kaisergeschlecht fand im 13/ Jahrhundert ihre erste Blthezeit hatte. Aus der alten deutschen Heldensage erwuchsen groe nationale Held enge-dichte: Nibelungenlied, Gudrun; fremde Sagen (wie die fran-zsischen Sagen von Karl dem Groen, die Artusfage, die Sage vom heiligen Gral) gaben den Stoff zu romantischen (Ritter-) Dichtungen; Frauenverehrung bildete den Hauptinhalt der lyrischen Poesie, des M i u n e g e s a n g s. Vorzglichste Dichter: Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straburg; Walter von der Vogelweide. Die gothifche (deutsche) Baukunst brachte erhabene Denkmale hervor: den Klner Dom, die Mnster von Straburg und Freiburg, die Stephanskirche in Wien :e. 2c.
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