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felit, Madeira). Vom persischen sowohl als vom arabischen Meer-busen aus fuhren sie nach Indien (Ophir), und auf Veranlassung des Knigs N e ch o von Aegypten umschifften sie um 600 v. Chr. ganz Afrika. Ihr Landhandel durch Caravanen erstreckte sich sdlich nach Arabien, stlich nach Palstina, Syrien und (durch die syrische Wste der Palmyra) nach Babylonien, nrdlich nach Armenien.
Handelsgegenstnde: aus Arabien: Weihrauch, Gold, Edel-steine und Perlen; aus Indien Elfenbein, Ebenholz, Zimmt; aus Palstina Weizen, Oel, Honig, Balsam; aus Syrien Wein und Schafwolle; aus Armenien Metalle, Pferde und Sklaven; aus Aegypten baumwollene und gestickte Gewnder; aus Cypern Kupfer; aus Spanien Gold, Silber, Eisen, Blei, Wein, Wolle; aus England Zinn; von der Ostseekste (theilweise zu Lande) Bern-stein :c. zc.
Auch durch Kunstflei thaten sich die Phnicier hervor: Webereien, Frbereien (der tyrifche Purpur), Glas (das sie, wie die Purpurfrberei durch Zufall erfunden haben sollen), Luxus-gegenstnde aus Gold, Elfenbein und Bernstein. Ihnen werden die Erfindungen der Buchstabenschrift, der Rechenkunst und des geprgten Geldes (?) zugeschrieben.
2. Anfnglich waren die einzelnen phnicischen Städte von einander unabhngig, jede stand mit ihrem Gebiete unter einem Könige. Zu ihrer Vertheidignng gegen Angriffe, insbesondere zum Schutze ihres Handels, traten sie spter in einen Stdtebund zu-sammen, dessen Haupt zuerst Sidon, nachher Tyrus war. Sidons Ursprung reicht in die Tage der Urzeit hinauf; um das Jahr 1000 v. Chr. (unter Knia iram) war Tyrus zur hchsten Blthe emporgestiegen. Der Altstadt aus dem Festlande gegen-ber erhob sich auf einem Felfeneilande das von Sidon aus ge-grndete meerbeherrfcheude Nentyrns, das an Macht und Glanz die Mutterstadt bertraf. Die Bibel nennt es den Markt der Völker, ferne Kaufleute Fürsten, ferne Krmer die reichsten der Erde". Es widerstand dem Affyrerknige Salmanaffar (722), der das brige Phnicien eroberte, ebenso dem Babylonier Ne-bukadnezar (um 600), der die Jnfelstadt dreizehn Jahre be-lagerte. Unter Cyrns kam Phnicien unter die Herrschaft der
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chen letzteren vor allen Euklid es (zu Alexandria) und Archi-med es (zu Syrakus 212) sich groe Verdienste erwarben.
3. Gewerbflei und Handel entwickelten sich am lebhaftesten in den am Meere gelegenen Staaten. Von den Erzeugnissen des Gewerbsleies waren berhmt die Wollenzeuge von Milet, die Metallarbeiten von Sicyon, die Teppiche von Samos und Korinth; Dreife, Leuchter, Spangen, Waffen, Tpferzeug, Kunst-werke aus Metall, Marmor, Thon und Holz, Putzsachen und Salben lieferten vorzglich Korinth, Aegina und Athen. Diese Fabrikate waren nebst den mannigfaltigen Naturprodukten, welche das Land und feine Colonien gewhrten, zugleich Gegenstnde des regsten Handelsverkehrs. Ein vielbesuchter Stapelplatz und eine der ltesten Theilnehmerinnen am Seeverkehr war die Stadt Korinth; auch Aegina that sich durch Seehandel her-vor; mehr noch die jonischen Städte Kleinasiens: Milet, Sa-mos, Chios, Phoca, die nach dem Pontns und nach Aegypten, nach Gallien und Spanien Handel trieben. Seit den Perser-kriegen nahm Athen in der Reihe der Seestaaten die erste Stelle ein. Seine Handelsflotten beherrschten das Meer von der Nord-kste des Pontns bis Aegypten, von Kleinasien bis teilten. Noch grere Ausdehnung gewann der Handel durch die Verbreitung griechischer Herrschast und Sprache im maeedonischen Zeit-alter, wo Alexandrta, der Mittelpunkt des Weltverkehrs, theils Caravanenhandel nach dem inneren Afrika und dem inneren Asien bis nach Indien, theils Seehandel auf dem arabischen Meer-bnsen und dem indischen Meere, wie auf dem Mittelmeere hatte. Hchst lebhaft war auch der Handel von R h o d u s, der im Osten von Aegypten bis zum Pontus sich erstreckte und westlich bis nach Sicilien und Italien mit dem alexandrinischen wetteiferte.
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109
I. im Westen.
A. linksrheinisch (also, nach rmischer Bezeichnung, 'in Gallien):
1. die Tribker im Elsa;
2. bttwe meter um Speyer;
3. die Vangionen um Worms;
4. die Treverer, Trierer;
5. die Nervier in Belgien;
Treverer und Nervier machten mit eiferschtigem Ehrgeiz ihren germanischen Ursprung geltend, gleich als ob sie durch solchen Adel des Blutes vor der Gleichstellung mit den thatenlosen Galliern bewahrt wrden" (Tacit).
6. die Ubier, einst auf der rechten Rheinseite den Treverern gegenber, dann auf das linke Fluufer bergesiedelt, wo sie die Stadt der Ubier", das sptere Kln, grndeten;
7. die Bataver auf der Insel zwischen Waal und Rhein.
B. rechtsrheinisch:
1. die Usipeter am Niederrhein, nrdlich von der Lippe;
2. die Tenchtherer rheinaufwrts von jenen, den Ubiern gegenber,
Meister in der Reitkunst";
3. die Bructerer zwischen Lippe und Ems;
4. die Sigamb e rn an der Sieg;
5. die Chatten d. i. Hessen,
ausgezeichnet durch groe Abhrtung, gedrungenen Gliederbau,. drohenden Blick, lebhaften Muth und klugen Sin. Ihre Hauptstrke beruhte auf dem Fuvolk. Die Jnglinge lieen Haar und Bart wachsen, und legten diese Tracht, mit der sie sich der Tapferkeit verpfndeten,, erst ab, wenn sie einen Feind getbtet hatten. Die Allertapfersten trugen berdies noch einen eisernen Ring das Schmachzeichen der Knechtschaft wie eine Fessel, bis sie durch Erlegung eines Feindes sich lsten";
6. die Cherusker an beiden Seiten der mittleren Weser;
7. die Chauken an der Nordsee zwischen Ems und Elbe,
das edelste Volk unter beit Germanen, das seine Gre am liebsten durch Gerechtigkeit sichern will";
8. die Friesen, westlich von den Chanken, von der Ems bis zu den Rheinmndungen. Sie haben, wie die Chatten,, bis heute ihre Wohnsitze behauptet ;
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275
Bedingungen an, welche ihm von den Verbndeten zur Beendigung des Kampfes geboten wurden. Im Frieden zu Paris 1856 verzichtete Rußland auf sein Uebergewicht im schwarzen Meere, das dem Handel aller Nationen geffnet wurde, gab die Schutzherrschaft der die Moldau und Walachei auf und trat einige Pltze an der Donaumndung ab, um die Freiheit der Donau-schifffahrt sicher zu stellen. Den christlichen Unterthanen des Sultans wurden gleiche brgerliche Rechte mit den Trken ge-whrleistet.
Von Rulands Schutzherrlichkeit befreit, strebten die beiden Frsten-thmer Walachei und Moldau nun auch danach, sich der trkischen Oberherrschaft zu entziehen. Statt 2 Hospodaren (Fürsten) whlten sie 1859 nur einen als gemeinschaftlichen, den Obersten Kusa, und 1861 erklrten sie die Vereinigung der Frstenthmer zu einem unter dem Namen Rumnien. Kusa rom^e 1866 vertrieben und statt seiner der Prinz Karl von Hohenzollern-Sigmaringen als erblicher Fürst von Rumnien erwhlt. Rumnien ist ein selbststndiger Staat, hat jedoch das Recht nicht, auf eigene Hand Krieg zu führen, und zahlt dem Sultan einen jhrlichen Tribut.
In Rußland war Kaiser Alexander Ii. eifrig bestrebt, die innere . Wohlfahrt und Kraft seines Reiches zu heben. Die wichtigste unter diesen Maregeln ist die 1861 verkndigte Befreiung der Leib-eigenen, wodurch 24 Millionen bisher leibeigener Bauern des Adels zu freien Gutsbesitzern und selbststndigen Staatsbrgern erhoben werden sollen.
143.
Italiens Einigung.
1. Das Streben der Italiener, die ganze Halbinsel, nach Abwerfnng jeder Fremdherrschaft, zu einem einheitlichen Gesammt-ftaate umzugestalten, konnte auch durch Bewltigung der Aufstnde von 1848 und 1849 ( 141, 2) nicht unterdrckt werden. Nament-lich im Knigreiche Sardinien gewann die Bewegung mehr und mehr Boden, ja der König Victor Emannet Ii. selbst stellte sich durch die Erklrung, auf den Schmerzensschrei" der Nation zu hren, an die Spitze derselben. Da nun Oestreich seine Be-sitzungen und seinen Machteinflu in Italien immer strker bedroht sah, forderte es die sardinische Regierung, welche der Minister
18*
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Extrahierte Ortsnamen: Paris Donaumndung Italiens Sardinien Italien
36
die Ae o lijjijn Nordariechenlmid, im westlichen^Hellas und
auf den jonischel^Znselll.;
die Darier in Doris und Kreta.:
die Jonier in Attika und auf der Nordkste des Peloponnes
(spter Maja);
die Acher im Velovonnes.
>Jn der ltesten Zeit, der Sagenperiode, sind die Acher und Aeolier die mchtigsten und berhmtesten Stmme, in der geschicht-lichen Zeit dagegen treten sie gegen die beiden andern, die Dorier und Jonier, ganz zurck^
2. Auch von Einwanderungen aus dem Orient wei die Sage zu berichten. Im 16. und 15. 55ak>rbnndert kamen. heit es, als Grnder geselliger Ordnunq und Gesittung:
Cekrops aus Aegypten nack Mika lburq Cekropia). /^ Kadmus aus Vbnicien nacb Wotieu Wura ^Kadmea^^u
Danus aus Aeavvteu nacb^Arm^
P^lops. lsohn des Tantal ns) aus Phrygien nach dem
Peloponnes i'iusel des Pelovs).
Von Pelops (dem Vater des Atreus und Thyestes) stammen
Vor den Beginn der geschichtlichen Zeit stellt die Sage eine Reihe von Helden (Heroen), welche, grtentheils von Gttern abstammend, durch Thaten bermenschlicher Kraft und groartige Unternehmungen berhmt geworden sind. Unter ihnen ragen her-vor als einzelne Haupthelden H erjutles (Herakles) und The -seus; gemeinsame Unternehmungen vieler Helden waren:
1. der Argonautenzug um 1250,
2. der Krieg der Sieben gegen Theben um 1225 und
3. der trojanische Krieg 1184 v. Chr.
^Herkules, Sohn des Zeus und der Knigin Alkmene erwrgt Schlangen in seiner Wiege am Scheidewege vollbringt im Dienste des Knigs Eurystheus 12 Arbeiten: der nemesiche Lwe, die Hydra, die Hirschkuh der Artemis, der erymanthische Eber, der Stall des Angias, die Vgel am See Stymphalis, der Stier des Minos, die Rosse des Diomedes, das Wehr-
Theben Buchstabens
17.
Das Heldenzeitalter.
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Extrahierte Personennamen: Maja Mika_lburq_Cekropia Wotieu_Wura_^Kadmea^^u
Danus Danus
37
gehenk der Amazonenknigin Hippolyte, die Rinderheerden des dreikpfigen Riesen Gerynes, die goldenen Stepfei der Hefperiden, der Cerberus /weitere Heldenthaten: die Gattin des Admet aus der Unterwelt, die Erschlagung des Trojanerknigs Laomedott):c. des Herkules Gawzudeuxa griente 9tefl des Herkules Tod auf dem Oeta. als Gott mit Hebe vermhm ^ Tbesew^^W^es^Knw^legeus von Athen kmpft gegen Frevler (Sims, Prokrustes) und schdliche Thiere erlegt den Miuotaur in Kreta (Minos, Ariadne, das Labyrinth) nach dem Tode des Aegens König von Athen vereinigt die zerstreuten Gemeinden Attika's zu einem Staate, dessen Haupt Athen ttnrd.v
Der Argonautenzug um 1250. Die Geschwister Phrixus und Helle, von ihrer Stiefmutter, der Knigin Jno in Botien, verfolgt, fliehen auf einem goldwolligen Widder Helle ertrinkt im Meere (Hellespont), Phrixus opfert in Kolchis den Widder, dessen Vlie der König Aeetes durch einen Drachen und zwei feuerschnaubende Stiere bewachen lt Jason aus Jolkos in Thessalien erhlt von seinem Oheim, dem Könige Pelms, den Auftrag das Vlie zu hotm Fahrt nach Kolchis aus dem Schiffe Argo mit Herkules, Theseus, Kastor und Pollux, dem Snger Orpheus zc. Heldenthaten, mit Hlfe der Knigstochter Medea vollbracht, und Heimkehr.
Der Krieg der Sieben gegen Theben um 1225. Lajus, des Kadmns Urenkel, König von Theben, lt, in Folge eines Unheil verkndenden Orakelspruches, seinen Sohn Oedlpus aussetzen Oedlpus gerettet, wchst in der Fremde auf erschlgt seinen ihm unbekannten Vater lst das Rthsel der Sphinx heirathet seine Mutter Jokaste und wird König von Theben^- sticht sich, als er seine Schuld erfhrt, die Augen aus und irrt als Bettler umher Streit seiner Shne Etekles und Polynices wegen der Herrschaft der verdrngte Polynlees zieljt mit 6 anderen Helden gegen Theben die Brder fallen im Zweikampfe Kreon, jetzt Herrscher von Theben, besiegt die Sieben deren Shne, die Epigonen, erobern nach 10 Jahren die Stadt und machen des Polynices Sohn Thersander zum Könige.^
Der trojanische Krieg 11941184. Paris, der Sohn des Knigs Primus von Troja (Jlios), raubt Helena, die Gattin des Knigs Mene-laus von Sparta daher Zug vieler griechischer Helden gegen Troja, unter der Oberanfhrung des Agamemnon, Knigs von Mycena, andere Helden: Achilleus und sein Freund Patroklus, Odysseus, Ajas, Nestor, Di o medes 2c. Von dem Hasen Aulis in Botien aus (Windstille; Jphigenm) setzt das Heer auf 1200 Schiffen nach Asien der nach zehn-hrigem Kampfe gegen die Trojaner, deren erste Helden Hektor und Ae-neas, wird die Stadt durch die List des Odysseus (hlzernes Pferd) erobert und zerstrt.
Auswanderung des Aeneas nach Italien. Rckkehr d er griechischen Helden: I.agamemnon wird von seiner Gattinklytamnestra ermordet und von seinem Sohne Orestes gercht. 2. Odysseus verschlagen nach
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38
Afrika zu denlotophagen nach Sicilien zu dem Cyklopen Polyphem bei der Zauberin Circe in der Unterwelt durch die Scylla und Charybdis bei der Nymphe Kalypso auf der Insel der Phaken als Bettler in Jthaka tobtet mit Hlfe seines Sohnes Telemach und des Sauhirten Eurnus die Freier seiner Gattin Penelpe/(Horners Jlias und Odyssee).
Zustnde des Heldenzeitalters: Die Griechen erscheinen als einfaches, nchternes, krftiges Volk. An der Spitze jeder Volksgemeinde steht, hervorragend durch Abstammung und Reichthum, der sceptertragende König, welcher Oberpriester, Heerfhrer und oberster Richter ist; ihm zur Seite als fein Rath die Aeltesten oder Edlen, mit denen er gemeinsam alle wichtigen Angelegenheiten verhandelt. Cyklopische Bauten (Knigsburgen, Schatzhuser), Metallarbeiten (Schild des Achilleus), knstliche Gewerbe:c. zeugen bereits von mannigfacher Kunstfertigkeit. Das Heldenzeitalter schliet mit der' dorischen Wanderung, die als Anfang der geschichtlichen Zeit angesehen wird
18.
Die dorische anbcrim^Hjk/
Der mythischen Heroenzeit folgen gryw^nderungen der griechischen Stmme, welche mit einer rtemn Vertheilnng des Landes unter dieselben zugleich eine Umwandlung der bisher be-stehenden Einrichtungen zur Folge haben. 1
1./Thessa lische Wanderung. Die Thessler zieh^l aus Epirus der den Pindus nach dem Thale des Penens, d von nun ab Thessalien genannt wird.
2. Botische Wanderung. Von denthessalern verdrngt, wandert eiu Theil der frheren Bewohner Thessaliens nachbotien, dessen alte Bewohner (Kadmenen in Theben, Minher in Orchomenos) theils unterworfen werden, theils sich zerstreuend
3. Dorische Wanderung. /Ebenfalls von den Thesmern gedrngt, wandern)Me Dorier ursprnglich an den Abhngendes Olymp wohnend der den Oeta nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wird. ^Von hier aus dann der Sage nach unter Fhrung der Herakliden (Nachkommen des Herkules), Aemenus, Kresphontes und Aristodemus./ Zug der Dorier, 'denen sich tolische Schaaren (unter Oxylus) anschlieen, der den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes 1104. Sie besiegen in lngeren Kmpfen die dort ansssigen Acher und theileu das eroberte Land, /von welchem Elis der Sage nach an Oxylos, Argolis an Temeuus,/Melanien/an Kresphontes/ Spartaken
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214
Land von 2000 Qm. mit fast 17* Mill. Einwohnern und ein tchtiges Heer (von 24,000 M.). 'Er war der grte Fürst seiner Zeit, ein kerndeutscher Mann, ein frommer Christ. Sein Sohn
3. Friedrich Iii., Kurfürst von 16881701, untersttzte den Kaiser gegen die Trken und gegen Frankreich und stiftete 1694 die Universitt zu Halle (Francke, Thomasius, Speuer), 1700 die Akademie der Wissenschaften (Leibnitz). Seinem Hanse erwarb er den Glanz der Krone, indem er sich am 18. Januar 1701 zu Knigsberg zum Könige Friedrich I. in Preußen krnte (Stiftung des schwarzen Adlerordens). An die Stelle des Kurfrsten-thums Brandenburg trat das Knigreich Preußen.
Der Kaiser (Leopold I.) willigte in die Knigswrde ein, da Friedrich ihm Beistand im spanischen Erbfolgekriege zusagte. Friedrich erhob brigens nicht sein Brandenburg, sondern Preußen zum Knigthum, weil er in dem ersteren vom Kaiser abhngig, durch den Besitz des letzteren dagegen selbststndiger Fürst war. 1772, nach der ersten Thei-lung Polens ( 118, 2), wurde der Titel König in Preußen" in König von Preußen verwandelt.
113.
Die beiden ersten Könige von Preußen 17011740
1. Friedrich I., König von 17011713, nahm am spanischen Erbsolgekriege Theil ( 107), erhielt aus der Erbschaft seines kinderlosen Vetters, Wilhelms Iii., Knigs von England und Erb-statthalters von Holland, das Frstenthum Neuschatel mit Valengin und die Grafschaften Mrs und Lingen und erwarb' durch Kauf die Grafschaft Teckleuburg. Die geistvolle Knigin Sophie Eharlotte.^V*-
2. Friedrich Wilhelm I. 17131740 setzte die grte Sparsamkeit und Einfachheit (das Tabakscolleginm) an die Stelle der Pracht, die an seines Vaters Hof geherrscht hatte. Die franzsische Feinheit und Leichtfertigkeit, welche in Deutschland ber-haud nahm, hate sein derber, schlichter Sinn; wissenschaftlicher Bildung war er nicht geneigt; desto strenger hielt er auf Ordnung und Zucht; desto gewissenhafter verwaltete er die Staatseinknfte ; desto thtiger sorgte er fr den Anbau des Landes und fr die Gewerbe, namentlich auch durch Aufnahme der vertriebenen
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Knigsberg Brandenburg Brandenburg Polens England Holland Frstenthum_Neuschatel Lingen Deutschland
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oder Belle Alliance (Moni St. Jean). Napoleon griff hier den Wellington an, der gegen die feindliche Uebermacht Stand hielt, bis am Abend Blcher erschien und den Sieg entschied. Glnzende Verfolgung der fliehenden Franzosen durch die Preußen unter Gneisenan. Die Verbndeten zogen zum zweiten Male in Paris ein, nachdem Napoleon zu Gunsten seines Sohnes" der Krone entsagt und zu Rochefort in den Schutz der Englnder sich begeben hatte. Er wurde aber als Gefangener nach der Insel St. Helena gebracht, wo er (5. Mai) 1821 starb. Ludwig Xviii. nahm den franzsischen Thron wieder ein. Der zweite Pariser Friede beschrnkte Frankreich auf den Umfang von 1790; es trat einige Grenzfestungen an die Niederlande, Saarbrcken und Saar-louis an Preußen, Landau an Bayern ab, zahlte 700 Mill. Francs Kriegskosten, gab die geraubten Kunstschtze zurck und mute (bis zum Congre in Aachen 1818) ein Heer der Verbndeten von 150,000 Mann in den Grenzprovinzen unterhalten. In Paris schlssen die Herrscher Rulands, Oestreichs und Preußen den heiligen Bund, in welchem sie sich verpflichteten, der Lehre des Evangeliums gem wie Vter ihre Unterthanen zu regieren und wie Brder einander Hlfe und Beistand zu leisten. Die meisten brigen Staaten traten diesem Bunde bei.
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Einwohner (20 Millionen Brger, 40 Millionen Unterthanen, 60 Millionen Sclaven), gegen 6000 bedeutende Städte, die grten: Alexandria, Antiochia und Rom. Rom mit mehr als Iv2 Mill. Bewohnern, 400 Tempeln, mehreren groen Pltzen, Theatern, Palsten. Ungeheure Reichthmer der Vornehmen: einzelne Familien hielten 10,000 Sclaven; Crassns konnte aus seinen Zinsen ein Kriegsheer unter-halten; Scaurus, Sulla's Stiefsohn, baute ein Theater, das 80,000 Zuschauer fate und mit 3000 Bildsulen geschmckt war. Cicero's Hous war 240,000, das des Modius 800,000 Thlr. Werth, noch prchtiger der Palast des Mcenas; Lucullische Gastmhler, Fischteiche, Land-Huser, Bildsulen und^ kostbare Gerthe, Bder, Rennbahnen, Vogel-Huser 2c. 2c. Aufhren des Ackerbau in Italien, Entvlkerung des Landes, Verarmung des Volkes; der Pbel lebte von Getreideaus-theilungen und hatte nur Sinn fr Schauspiele und Thiergefechte. Allgemeines Sittenverderben: Bestechlichkeit, Giftmischerei, Un-glaube und Aberglaube.
Dritte Periode.
Koni unter Kaisern 30 v.476 it. Chr.
53.
Auguftus und sein Haus 30 b. Chr. 68 nach Chr.
1. Augustns 30 v. 14. it. Chr. (Imperator, Princeps) vereinigte in seiner Person alle obrigkeitlichen Wrden, lie aber den Senat und die Aemter der Republik (ohne Einflu) fortbe-stehen. Er stellte Ruhe und gesetzliche Ordnung im Staate her (der Janustempel eine Zeit lang geschlossen) und lie sich von klugen Mnnern, dem kriegserfahrenen Ag rippa, seinem Schwieger-shne, und dem knnstsinnnigen Mcenas berathen. Daher glck-l i ch e" Herrschaft; Verschnerung der Stadt durch Marmorbauten (Sulenhallen, Pantheon, Theater des Marcellus, Grabmal des Augustus), das goldene Zeitalter der Literatur (der Geschichtschreiber Livius, die Dichter Vergil, Horaz und Ovid). Auch wurde das Reich durch Eroberung der Sddonau-l u d e r (uuter Drusus und Tiberins) vergrert, dagegen der Feldherr Varns von den Deutschen unter Arminins in der Schlacht im Teutoburger Walde 9 it. Chr. besiegt und die Rmer der den Rhein zurckgedrngt.
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