21
Perser; endlich wurde es von Alexander dem Groen, der Tyrus nach siebenmonatlicher Belagerung einnahm und zer-strte, 332 v. Chr. unterworfen ( 30).
Ii. Volk $sratf.
(s. Karte Ii.)
8.
Das Volk Gottes und das heilige Land.
1. Schon der Name Volk Gottes" weist auf die aus-gezeichnete Stelle der Israeliten unter den orientalischen $Bu kern hin. Whrend die brigen bei aller ueren Macht und Blthe, die sie erreichten, dem Verderben der Abgtterei ver-fallen waren, erscheint das Volk Israel dazu auserwhlt, als Trger der ursprnglichen Offenbarung den Glauben an den Einen lebendigen Gott zu erhalten, seine Verheiun-gen zu bewahren und damit auf eine Zukunft hinzudeuten, in welcher das von ihm ausgehende Heilberdieganzemensch-heit sich verbreiten soll. Seine Geschichte ist nicht allein die , eines einzelnen Volkes unter den brigen, sie ist zugleich die Geschichte der Veranstaltungen, welche Gott getroffen hat, die von ihm abgefallene Welt wieder herzustellen.
2. Das Land, welches dem Volke Israel zum Wohnsitze angewiesen war, heit im alten Testamente Kanaan, auch das gelobte (d. i. verheiene) oder heilige Land. Spter wurde ihm der Name Palstina, der ursprnglich das Gebiet der Philister im Sdwesten des Landes bezeichnete, beigelegt. An Ausdehnung nicht betrchtlich denn seine Lnge betrug nur 30, seine Breite kaum 20 Meilen ist es durch das Mittelmeer im Westen, den Libanon im Norden, die syrische und arabische Wste im Osten und Sden von anderen Lndern abgesondert. Unter seinen Bergen steigt keiner zu bedeutender Hhe empor: der C ar-mel, der Tabor und der Garizim ragen als die bemerkens-Werthesten hervor und zwei Gebirgsketten fassen das tiefe, heie Thal ein, welches der Iordan durchstrmt. Dieser Flu entsteht -am H e rm o n, dem hchsten schneebedeckten Gipfel des Antilibanon,
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Extrahierte Personennamen: Alexander_dem_Groen Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Tyrus Gottes Israel Israel Kanaan Palstina Tabor
Iv
stufe vor Allem als Geschichte der Deutschen zu behandeln und darum schliet denn auch der vorliegende Grundri die brigen Reiche entweder in die engsten Grenzen ein (wie z. B. Frank-reich, England, Spanien :c.), oder bergeht sie (wie die skandi-navischen und die slavischen Völker) vorlufig ganz, um die Haupt-momente ihrer Entwickelung erst an derjenigen Stelle einzureihen, wo sie in den Gang der Weltgeschichte bedeutender eingreifen. Dadurch wird der Zusammenhang der deutschen Geschichte nicht in strender Weise unterbrochen und somit zugleich der Vortheil gewonnen, da das Buch auch als Leitfaden fr einen besonderen Cursus in der deutschen Geschichte ohne Schwierigkeit gebraucht werden kann. In der Geschichte der neuen Zeit mute freilich den brigen europischen Hauptvlkern bei ihrer erhhten weltgeschichtlichen Bedeutung eine ausfhrlichere Darstellung zu Theil werden, die jedoch, wie ich hoffe, nicht der Vorwurf treffen wird, da sie die Uebersichtlichkeit beeintrchtige. Da hier insbesondere die Geschichte des preuischen Staates hervorgehoben ist und als ein zusammenhngendes Ganzes auftritt, um (hnlich wie die deutsche Geschichte) auch fr sich behandelt werden zu knnen, wird man schwerlich tadeln.
Endlich drfte die Hinzufgung von 7 Karten zur nheren Veranschaulichung der Hanptthatsachen, wodurch sich dieser Seit* faden meines Wissens von allen seinen Vorgngern unterscheidet, die Billigung erfahrener Schulmnner um so mehr erhalten, als diese wiffen, wie schwierig dem jngeren Schler die zweckmige Benutzung der gewhnlichen historischen Atlanten durch die Flle ihrer oft in fremder Sprache mitgetheilten Namen gemacht wird, während doch bei einem grndlichen Geschichtsunterricht Karten nicht entbehrt werden knnen. Uebrigens mute ich mich hierbei cu*f das'z Nothweudigste beschrnken, damit der Preis des Buches nicht zu sehr erhht werde; sonst htte ich gerne, namentlich fr das Mittelalter und die neue Zeit,- noch einige Karten beigegeben.
Im Februar 1858. I Aubr.
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Das Alterthum.
Von den ltesten Zeiten bis zum Untergange des westrmischen Reiches, X 476 n. Chr.
Die alte Geschichte zerfllt in:
1. Geschichte der orientalischen Völker,
2. Geschichte der Griechen,
3. Geschichte der Rmer.
Erstes Capitel.
Geschickte der orientalischen Völker.
1.
Die Urzeit.
1. Die Urgeschichte der Menschheit ist erzhlt in der hei-ligen (Schrift. Im Anfang so beginnt das erste Buch Mosis fchuf Gott Himmel und Erde. Und er schuf den Meufcheu zu seinem Bilde und bestimmte ihn, die Erde sich unterthan zu machen und zu herrschen der alle Geschpfe. Zum Wohnsitz gab er dem ersten Menschenpaare, von dem aller Menschen Ge-schlechter abstammen, einen Garten in Eden (Paradies) gegen Morgen. Also das Morgenland d. i. das innere Asien der Ursitz des Menschengeschlechts. Dort lebte ursprnglich der Mensch in innigem Verkehr mit seinem Schpfer. Aber durch den Sndenfall zerri er diese Gemeinschaft und der-lor das Paradies. Die sich hausende Snde fhrte zur Sud-fluth, welche die Menschen, mit Ausnahme Noah's und seiner
Familie, von der Erde vertilgte.
Dielagedes Paradieses lt sich geographisch nicht bestimmen; man hat das von einem Nebenflusse des Indus, dem Djelum (Hydaspes), in seinem oberen Laus durchstrmte Thal Kaschmir genannt, wo das Getreide und die Hansthiere sich wild vorfinden. Die Erinnerung an den Verlust des paradiesischen Znstandes klingt nach in den Dichtungen der heidnischen Völker als Klage um ein verlorenes g o l d e n e s W e l t a lt e r. Ebenso lebt bei vielen Vlkern das Andenken an eine groefluth, in welcher das lteste Menschengeschlecht unterging: so bei den Indern, den Babyloniern, den Griechen (Deukalionische Fluth) :c. :c.
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3
2. Noah wurde der Stammvater eines neuen Menschenge-schlecht^ das vom Gebirge Arrat im Hochlande von Armenien aus in den Nachkommen seiner Shne Sem, Ham und Japhet sich allmhlich der die Erde ausbreitete. Die Semiten nahmen die Lnder am Euphrat und Tigris ein und ergossen sich von da nach Osten und Norden; die Kinder Hams bevlkerten die sd-licheren Gegenden, insbesondere Afrika;Japhetsnachkommeu fiel das nordwestliche Asien und Europa zu. Bei Beginn der Trennung des neuen Geschlechts kam es zu einer Scheidung der Sprache, welche sich an den vermessenen Thurmbau zu Babel anschliet. Ebenso entstand eine Verschiedenheit der Kr-Perbildung und Hautfarbe, nach welcher sich die Menschheit in fnf Racen theilt.
Die Racen sind die kaukasische (weie), die mongolische (gelbe), die thiopische (jchwarze), die malayische (braune)und die ameri-kanische (rothe). Der kaukasischen Race gehren an die Völker des sd-westlichen Asiens, Europa's (mit Ausnahme der Lappen) und der nrd-lichen Kstenlnder Afrika's die eigentlich weltgeschichtlichen Völker.
3. Durch die Snde aus der Gemeinschaft mit Gott her-ausgetreten, entfernten sich die Menschen bei ihrer Zerstreuung der die Erde immer weiter von dem Schpfer, bis ihnen die Erkenntni des Einen lebendigen Gottes verloren ging. Nur das allgemeine Gefhl fr das Gttliche blieb ihnen; aber sie ver-mochten den Schpfer nicht mehr von den geschaffenen Werken zu unterscheiden, sie setzten diese, insbesondere die im Naturleben sich kundgebenden Mchte, an seine Stelle und bildeten sich daher so viele Götter, als sie wirksame Naturkrfte wahrnahmen. Diese entartete Gestalt der Religion verschieden bei den verschiedenen Vlkern wird mit dem Namen des Heidenthums bezeichnet. Jhm^versiel die gesammte alte Welt, ausgenommen ein Volk, das der Israeliten, welches den Glauben an den Einen wahren Gott der Menschheit erhalten sollte.
4. Nach der Beschaffenheit der Wohnsitze, welche die Men-schen emgenommen hatten, gestaltete sich ihre Lebensweise. Fisch-fang, ^agd, Viehzucht waren die einfrmigen Beschftigungen derer, welche unwirkliche Kstenstrecken, Gebirge oder Steppen bewohnten; auf eine hhere Stufe der Gesittung erhoben sich die-
l*
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Extrahierte Ortsnamen: Armenien Afrika Europa Asiens Europa's Heidenthums
4
jenigen Völker, welche in fruchtbaren Ebenen, in Flnthlern ober an gnstig gelegenen Meeresksten sich ansiebelten. Bei ihnen entwickelte sich der Ackerbau, das Gewerbe, die Schifffahrt, der Handel; bei ihnen Bitbeten sich georbnete Staaten. Die ltesten Staaten, von benen die Geschichte wei, entstauben in jenen Lnbern, die der Heimath des Menschengeschlechts zunchst liegen, also im Morgenlanbe (Orient) und zwar in den Ebenen groer Strme: am gelben und blauen Flusse, am Ganges und Jnbus, am Enphrat und Tigris, am Nil. Unter biesen orientalischen Vlkern haben inbe die am weitesten ostwrts wohnenben nur geringe weltgeschichtliche Be-beutung; benn wenn auch biejuber und die Chinesen eine uralte Bilbung besaen, so traten sie boch mit den brigen Vl-kern nicht in nhere Berhrung und blieben daher ohne wesentlichen Einflu auf die Eutwickelung der Menschheit. Ihren eigentlichen Lauf aber beginnt die Weltgeschichte mit der Betrachtung der Völker, welche vom Nil und Mittelmeer bis zum Jnbus wohnten. Sie zerfallen in:
1. die heibnischen Völker des Orients,
2. b as Volk Israel.
I. Die {rtitmilcjmt Völker des Orients.
2.
Orientalisches Wesen.
Die heibnischen Völker des Orients bilben in der Geschichte eine besonbere Gruppe mit gemeinsamem Geprge, das sie von "beit brigen Nationen bestimmt sonbert und als eigen-thmlich orientalisches Wesen bezeichnet werben kann.
1. Durch die natrliche Beschaffenheit, insbesondre das gleichmige Klima der Lnbergebiete, die sie einnehmen, weniger zu jener rastlosen, vielseitigen Thtigkeit ausgesorbert, welche anbere Himmelsstriche von ihren Bewohnern verlangen, entbehrt ihr Leben der Mannigfaltigkeit und frischen Fortentwickelung, es verharrt einfrmig und starr bei dem Bestehenben, und die vorherrschend Neigung zu Genu und Prunk entartet leicht in Ver-weichlichung und Erschlaffung.
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93
Constantius Chlorus an, um die Grenzen des Reiches krftig schtzen zu knnen. Er fhrte, nach Aufhebung aller republikanischen Einrichtungen, die unumschrnkte Selbstherrschaft mit morgen-lndischer Hofhaltung ein. 305 legte er die Regierung freiwillig nieder.
Auch nach Diocletians Abdankung bestand die Theilung des Reiches unter 4, dann unter 6 Herrschern fort, bis einer von ihnen, der Sohn des Constantius Chlorus, Coustautinus, die brigen verdrngte und 324 Alleinherrscher des ganzen Reiches wurde. Mit ihm gelangte das Christenthum zum Siege der das Heiden-thum; das heidnische Rmerreich ist zu Ende und ein christ-liches tritt an seine Stelle. *
56.
Die Cultur der Rmer.
Wie die Juden durch ihre Religion, die Griechen durch ihre geistige Bildung den ersten Rang unter den Vlkern des Alterthums einnehmen, so waren die Rmer das grte Herrschervolk. Kein anderes Volk hat so wie sie ver-standen, einen Staat zu schaffen und groß und mchtig zu machen. Daher von den kleinsten Anfngen aus die allmhliche Grndung der Weltherrschaft. Daher die vollkommenste Ausbildung des Kriegswesens, der Staatsverwaltung und der Rechtspflege. Auch die Religion, welche mit dem nchternen Dienst heimischer Gottheiten die Verehrung griechischer Götter verband) war wesentlich Staatsreligion, unter Leitung des Staates stehend und den Zwecken desselben dienend. Hhere geistige Bildung entwickelte sich, da die Rmer lange Zeit nur das unmittelbar auf das Leben sich Beziehende schtzten, erst spt und wurde nie Gemeingut des Volkes, sondern blieb Eigenthum der Vornehmeren. Erst nach der Unterwerfung von Unteritalien und Sieilien und besonders nach der Eroberung Griechenlands, als eine groe Menge griechischer Kunstwerke nach Rom kam und griechische Dichter und Gelehrte sich dort niederlieen, reiften, zugleich mit dem beginnenden Verfalle der einfachen vterlichen Religion und Sitte, allmhlich Knste und Wissenschaften heran, die dann im Zeitalter des Angnstus ihre hchste Blthe
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Schlu .
las Ende der alten Welt und die Hegrndung einer neuen Weltordnung durch Ms Chrikent^um.
57.
Die Flle der Zeit.
Seitdem das rmische Reich sich zur Weltherrschaft ausge-dehnt hatte, war bei dem Volke mit der Einfalt der Sitten die Ehrfurcht vor den alten vterlichen Gttern mehr und mehr ge-schwunden. Aberglaube und Unglaube Hattert berhand genommen ; der vielgemischte Gtterdienst war zum leeren Spiele herabgesunken , und die vermehrte wissenschaftliche Bildung vermochte so wenig den verlorenen Glauben zu ersetzen, als der stets fort-schreitenden sittlichen Entartung zu steuern.
Dagegen hatte das kleine Volk der Juden, das dazu erwhlt war, bei dem allgemeinen Abfall der Welt die ursprngliche gttliche Offenbarung zu bewahren ( 8), den Glauben an den Einen wahren Gott festgehalten. Auch lebte in ihm die durch seine Propheten erweckte groe Hoffnung auf die Erscheinung eines Messias, der das Volk Israel vor allen Vlkern verherrlichen und die Gottesherrschaft der die Erde verbreiten sollte. Freilich aber war diese Erwartung bei den meisten Juden durch fleischliche Mideutung entstellt: man dachte sich den Messias als weltlichen König, durch welchen das bedrckte Volk von der verhaten Rmer-Herrschaft befreit und ein glnzendes, irdisches Reich Israel auf-gerichtet werde. Denn der geistige Inhalt der Offenbarung Gottes in der heiligen Schrift war verdunkelt durch die falsche Auslegung der Schriftgelehrten, der Kern der Weissagung trat zurck vor den vielerlei Satzungen, die als hartes Joch auf dem Volke lasteten. Insbesondere that sich die Secte der Phariser durch strenge Beobachtung eines uerlichen Gesetzesdienstes hervor, während ihre Frmmigkeit durch Scheinheiligkeit entstellt war. Ihnen gegenber standen die genuschtigen, zum Unglauben
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109
I. im Westen.
A. linksrheinisch (also, nach rmischer Bezeichnung, 'in Gallien):
1. die Tribker im Elsa;
2. bttwe meter um Speyer;
3. die Vangionen um Worms;
4. die Treverer, Trierer;
5. die Nervier in Belgien;
Treverer und Nervier machten mit eiferschtigem Ehrgeiz ihren germanischen Ursprung geltend, gleich als ob sie durch solchen Adel des Blutes vor der Gleichstellung mit den thatenlosen Galliern bewahrt wrden" (Tacit).
6. die Ubier, einst auf der rechten Rheinseite den Treverern gegenber, dann auf das linke Fluufer bergesiedelt, wo sie die Stadt der Ubier", das sptere Kln, grndeten;
7. die Bataver auf der Insel zwischen Waal und Rhein.
B. rechtsrheinisch:
1. die Usipeter am Niederrhein, nrdlich von der Lippe;
2. die Tenchtherer rheinaufwrts von jenen, den Ubiern gegenber,
Meister in der Reitkunst";
3. die Bructerer zwischen Lippe und Ems;
4. die Sigamb e rn an der Sieg;
5. die Chatten d. i. Hessen,
ausgezeichnet durch groe Abhrtung, gedrungenen Gliederbau,. drohenden Blick, lebhaften Muth und klugen Sin. Ihre Hauptstrke beruhte auf dem Fuvolk. Die Jnglinge lieen Haar und Bart wachsen, und legten diese Tracht, mit der sie sich der Tapferkeit verpfndeten,, erst ab, wenn sie einen Feind getbtet hatten. Die Allertapfersten trugen berdies noch einen eisernen Ring das Schmachzeichen der Knechtschaft wie eine Fessel, bis sie durch Erlegung eines Feindes sich lsten";
6. die Cherusker an beiden Seiten der mittleren Weser;
7. die Chauken an der Nordsee zwischen Ems und Elbe,
das edelste Volk unter beit Germanen, das seine Gre am liebsten durch Gerechtigkeit sichern will";
8. die Friesen, westlich von den Chanken, von der Ems bis zu den Rheinmndungen. Sie haben, wie die Chatten,, bis heute ihre Wohnsitze behauptet ;
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275
Bedingungen an, welche ihm von den Verbndeten zur Beendigung des Kampfes geboten wurden. Im Frieden zu Paris 1856 verzichtete Rußland auf sein Uebergewicht im schwarzen Meere, das dem Handel aller Nationen geffnet wurde, gab die Schutzherrschaft der die Moldau und Walachei auf und trat einige Pltze an der Donaumndung ab, um die Freiheit der Donau-schifffahrt sicher zu stellen. Den christlichen Unterthanen des Sultans wurden gleiche brgerliche Rechte mit den Trken ge-whrleistet.
Von Rulands Schutzherrlichkeit befreit, strebten die beiden Frsten-thmer Walachei und Moldau nun auch danach, sich der trkischen Oberherrschaft zu entziehen. Statt 2 Hospodaren (Fürsten) whlten sie 1859 nur einen als gemeinschaftlichen, den Obersten Kusa, und 1861 erklrten sie die Vereinigung der Frstenthmer zu einem unter dem Namen Rumnien. Kusa rom^e 1866 vertrieben und statt seiner der Prinz Karl von Hohenzollern-Sigmaringen als erblicher Fürst von Rumnien erwhlt. Rumnien ist ein selbststndiger Staat, hat jedoch das Recht nicht, auf eigene Hand Krieg zu führen, und zahlt dem Sultan einen jhrlichen Tribut.
In Rußland war Kaiser Alexander Ii. eifrig bestrebt, die innere . Wohlfahrt und Kraft seines Reiches zu heben. Die wichtigste unter diesen Maregeln ist die 1861 verkndigte Befreiung der Leib-eigenen, wodurch 24 Millionen bisher leibeigener Bauern des Adels zu freien Gutsbesitzern und selbststndigen Staatsbrgern erhoben werden sollen.
143.
Italiens Einigung.
1. Das Streben der Italiener, die ganze Halbinsel, nach Abwerfnng jeder Fremdherrschaft, zu einem einheitlichen Gesammt-ftaate umzugestalten, konnte auch durch Bewltigung der Aufstnde von 1848 und 1849 ( 141, 2) nicht unterdrckt werden. Nament-lich im Knigreiche Sardinien gewann die Bewegung mehr und mehr Boden, ja der König Victor Emannet Ii. selbst stellte sich durch die Erklrung, auf den Schmerzensschrei" der Nation zu hren, an die Spitze derselben. Da nun Oestreich seine Be-sitzungen und seinen Machteinflu in Italien immer strker bedroht sah, forderte es die sardinische Regierung, welche der Minister
18*
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Hohenzollern-Sigmaringen Karl Alexander_Ii Alexander Victor_Emannet
Extrahierte Ortsnamen: Paris Donaumndung Italiens Sardinien Italien
Zweites Capitel.
Oesckickte der Griecken.
15.
Die Griechen und ihr Land.
(s. Karte Iii.)
1. Von der Betrachtung der orientalischen Völker wendet sich die Weltgeschichte zu ihren nchsten Nachbarn gen Westen, zu den Griechen. Sie geht damit von Asien, wo das Menschen-geschlecht seine Anfnge, die Cultur ihre Ursitze hat, nach Europa der, wo die Menschheit eine hhere Stufe der Entwickelung er-reicht. Die Griechen sind das Erstlingsvolk dieser hheren mensch-lichen Cultur, ausgezeichnet in der Weltgeschichte dadurch, da sie, wie kein anderes Volk, alle dem Menschen inwohnenden natr-lichen Anlagen und Krfte zur reichsten Ausbildung und schnsten Entfaltung brachten.
2. Das Land, welches die Griechen bewohnten, ist die sdstlichste Spitze von Europa, die nach ihnen benannte Halb-insel Griechenland. Im O. nur durch das inselreiche gische Meer (den Archipelgus) von Asien getrennt, wird sie im S. vom
1 Mittelmeere, im W. vom jonischen und adriatischen Meere be-grenzt, im N. reicht sie an die kambnnischen und kerauuischeu Gebirge. Die Nordgrenze ist 35 Meilen lang, die Ausdehnung ton N. nach S. betrgt 50 Meilen, die Oberflche des Landes (ohnez die Inseln) umfat etwa 1200 Q.-Milen.
i Die im N. angrenzenden Lnder sind:
1. das griechische Jllyrien oder Neu-Epirus, jenfett der kerannischen Gebirge, durch den Pindus getrennt von
2. Macedonien, nrdlich von dem kambnnischen Gebirge, mit der Halbinsel Chalcidlce (griechische Kolonien, Vorgebirg Athos), dem Flusse Strymon und den Stdten Pella (Residenz), Ph i-lippi (Schlacht 42 v. Chr.), Pydna (Schlacht 168 v. Chr.). Oestlich von Macedonien bis zum Pontns Euxinus log' Thracien mit dem Msse Hebrus und vielen griechischen Co-lonien an den Ksten. )
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Europa Griechenland Asien Macedonien Macedonien Pontns_Euxinus