109
I. im Westen.
A. linksrheinisch (also, nach rmischer Bezeichnung, 'in Gallien):
1. die Tribker im Elsa;
2. bttwe meter um Speyer;
3. die Vangionen um Worms;
4. die Treverer, Trierer;
5. die Nervier in Belgien;
Treverer und Nervier machten mit eiferschtigem Ehrgeiz ihren germanischen Ursprung geltend, gleich als ob sie durch solchen Adel des Blutes vor der Gleichstellung mit den thatenlosen Galliern bewahrt wrden" (Tacit).
6. die Ubier, einst auf der rechten Rheinseite den Treverern gegenber, dann auf das linke Fluufer bergesiedelt, wo sie die Stadt der Ubier", das sptere Kln, grndeten;
7. die Bataver auf der Insel zwischen Waal und Rhein.
B. rechtsrheinisch:
1. die Usipeter am Niederrhein, nrdlich von der Lippe;
2. die Tenchtherer rheinaufwrts von jenen, den Ubiern gegenber,
Meister in der Reitkunst";
3. die Bructerer zwischen Lippe und Ems;
4. die Sigamb e rn an der Sieg;
5. die Chatten d. i. Hessen,
ausgezeichnet durch groe Abhrtung, gedrungenen Gliederbau,. drohenden Blick, lebhaften Muth und klugen Sin. Ihre Hauptstrke beruhte auf dem Fuvolk. Die Jnglinge lieen Haar und Bart wachsen, und legten diese Tracht, mit der sie sich der Tapferkeit verpfndeten,, erst ab, wenn sie einen Feind getbtet hatten. Die Allertapfersten trugen berdies noch einen eisernen Ring das Schmachzeichen der Knechtschaft wie eine Fessel, bis sie durch Erlegung eines Feindes sich lsten";
6. die Cherusker an beiden Seiten der mittleren Weser;
7. die Chauken an der Nordsee zwischen Ems und Elbe,
das edelste Volk unter beit Germanen, das seine Gre am liebsten durch Gerechtigkeit sichern will";
8. die Friesen, westlich von den Chanken, von der Ems bis zu den Rheinmndungen. Sie haben, wie die Chatten,, bis heute ihre Wohnsitze behauptet ;
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158
Erblande Bhmen vereinigte, dessen Wohlfahrt er mit gro-tent Eifer frderte. 1348 stiftete er zu Prag die erste deutsche Universitt. Auf einer Romfahrt holte er sich die lombardische und die rmische Krone. Sein Hauptwerk fr das Reich war die goldene Bulle 1356, durch welche die Kaiserwahl fest geregelt wurde.
In der goldenen Bulle ist bestimmt, da wie es bereits seit Rudolf von Habsburg Herkommen war die Wahl des Kaisers durch sieben Kurfrsten, nmlich 3 geistliche: die Erzbischse von Mainz (Reichserzkanzler), Trier und Kln, und 4 weltliche: den König von Bhmen (Erzschenk), den Pfalzgrafen bei Rhein (Erztrnchse), den Herzog von Sachsen-Wittenberg (Erzmarschall) und den Markgrafen von Brandenburg (Erzkmmerer) in Frankfurt stattfinden, die Krnung in Aachen geschehen sollte. Die Kurfrsten, die sieben Sulen und Leuchter des heiligen rmischen Reiches", wurden mit groen Vorrechten ausgestattet und dadurch die Einheit des Reiches weiter ( 84) geschdigt.
Whrend Karls Regierung verheerte der schwarze Tod die Lnder Europa's.
2. Wenzel 13781400, Karls Sohn, konnte den Land-frieden nicht aufrecht erhalten: Rubereien und Fehden (der Stdtekrieg in Schwaben, Sieg Eberhards des Greiners bei Df-fingen 1388) nahmen berhand. Durch Trgheit und Grausamkeit (der heil. Nepomuk) verchtlich, wurde er von den vier rheinischen Kurfrsten als unntzlicher und saumseliger Eutgliederer des heil, rmischen Reiches" abgesetzt und
Ruprecht von der Pfalz 1400141| zum Könige erwhlt, der jedoch bei aller Tchtigkeit nicht im Stande war, Ordnung und Ruhe herzustellen. Nach Ruprechts Tode erhielt das deutsche Reich auf kurze Zeit drei Kaiser, da die eine Partei der Kurfrsten Wenzels Bruder, Sigismund, die andere dessen Vetter I o b st von Mhren whlte, ohne da Wenzel abgedankt hatte. 2}och Jobst starb bald, und nach einem gtlichen Vergleiche mit Wenzel wurde nun von den Kurfrsten einstimmig zum Reichsoberhaupte erhoben.
3. Sigismund 14101437, Kurfürst von Brandenburg, durch . seine Gemahlin König von Ungarn und nach seine Bruders Wenzel Tode auch König von Bhmen. Er suchte vor Allem die in der Kirche eingerissene Verwirrung zu heben:
a. das Schisma. Nachdem die Ppste 13091377 zu Avignon
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275
Bedingungen an, welche ihm von den Verbndeten zur Beendigung des Kampfes geboten wurden. Im Frieden zu Paris 1856 verzichtete Rußland auf sein Uebergewicht im schwarzen Meere, das dem Handel aller Nationen geffnet wurde, gab die Schutzherrschaft der die Moldau und Walachei auf und trat einige Pltze an der Donaumndung ab, um die Freiheit der Donau-schifffahrt sicher zu stellen. Den christlichen Unterthanen des Sultans wurden gleiche brgerliche Rechte mit den Trken ge-whrleistet.
Von Rulands Schutzherrlichkeit befreit, strebten die beiden Frsten-thmer Walachei und Moldau nun auch danach, sich der trkischen Oberherrschaft zu entziehen. Statt 2 Hospodaren (Fürsten) whlten sie 1859 nur einen als gemeinschaftlichen, den Obersten Kusa, und 1861 erklrten sie die Vereinigung der Frstenthmer zu einem unter dem Namen Rumnien. Kusa rom^e 1866 vertrieben und statt seiner der Prinz Karl von Hohenzollern-Sigmaringen als erblicher Fürst von Rumnien erwhlt. Rumnien ist ein selbststndiger Staat, hat jedoch das Recht nicht, auf eigene Hand Krieg zu führen, und zahlt dem Sultan einen jhrlichen Tribut.
In Rußland war Kaiser Alexander Ii. eifrig bestrebt, die innere . Wohlfahrt und Kraft seines Reiches zu heben. Die wichtigste unter diesen Maregeln ist die 1861 verkndigte Befreiung der Leib-eigenen, wodurch 24 Millionen bisher leibeigener Bauern des Adels zu freien Gutsbesitzern und selbststndigen Staatsbrgern erhoben werden sollen.
143.
Italiens Einigung.
1. Das Streben der Italiener, die ganze Halbinsel, nach Abwerfnng jeder Fremdherrschaft, zu einem einheitlichen Gesammt-ftaate umzugestalten, konnte auch durch Bewltigung der Aufstnde von 1848 und 1849 ( 141, 2) nicht unterdrckt werden. Nament-lich im Knigreiche Sardinien gewann die Bewegung mehr und mehr Boden, ja der König Victor Emannet Ii. selbst stellte sich durch die Erklrung, auf den Schmerzensschrei" der Nation zu hren, an die Spitze derselben. Da nun Oestreich seine Be-sitzungen und seinen Machteinflu in Italien immer strker bedroht sah, forderte es die sardinische Regierung, welche der Minister
18*
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Extrahierte Ortsnamen: Paris Donaumndung Italiens Sardinien Italien
36
die Ae o lijjijn Nordariechenlmid, im westlichen^Hellas und
auf den jonischel^Znselll.;
die Darier in Doris und Kreta.:
die Jonier in Attika und auf der Nordkste des Peloponnes
(spter Maja);
die Acher im Velovonnes.
>Jn der ltesten Zeit, der Sagenperiode, sind die Acher und Aeolier die mchtigsten und berhmtesten Stmme, in der geschicht-lichen Zeit dagegen treten sie gegen die beiden andern, die Dorier und Jonier, ganz zurck^
2. Auch von Einwanderungen aus dem Orient wei die Sage zu berichten. Im 16. und 15. 55ak>rbnndert kamen. heit es, als Grnder geselliger Ordnunq und Gesittung:
Cekrops aus Aegypten nack Mika lburq Cekropia). /^ Kadmus aus Vbnicien nacb Wotieu Wura ^Kadmea^^u
Danus aus Aeavvteu nacb^Arm^
P^lops. lsohn des Tantal ns) aus Phrygien nach dem
Peloponnes i'iusel des Pelovs).
Von Pelops (dem Vater des Atreus und Thyestes) stammen
Vor den Beginn der geschichtlichen Zeit stellt die Sage eine Reihe von Helden (Heroen), welche, grtentheils von Gttern abstammend, durch Thaten bermenschlicher Kraft und groartige Unternehmungen berhmt geworden sind. Unter ihnen ragen her-vor als einzelne Haupthelden H erjutles (Herakles) und The -seus; gemeinsame Unternehmungen vieler Helden waren:
1. der Argonautenzug um 1250,
2. der Krieg der Sieben gegen Theben um 1225 und
3. der trojanische Krieg 1184 v. Chr.
^Herkules, Sohn des Zeus und der Knigin Alkmene erwrgt Schlangen in seiner Wiege am Scheidewege vollbringt im Dienste des Knigs Eurystheus 12 Arbeiten: der nemesiche Lwe, die Hydra, die Hirschkuh der Artemis, der erymanthische Eber, der Stall des Angias, die Vgel am See Stymphalis, der Stier des Minos, die Rosse des Diomedes, das Wehr-
Theben Buchstabens
17.
Das Heldenzeitalter.
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Extrahierte Personennamen: Maja Mika_lburq_Cekropia Wotieu_Wura_^Kadmea^^u
Danus Danus
37
gehenk der Amazonenknigin Hippolyte, die Rinderheerden des dreikpfigen Riesen Gerynes, die goldenen Stepfei der Hefperiden, der Cerberus /weitere Heldenthaten: die Gattin des Admet aus der Unterwelt, die Erschlagung des Trojanerknigs Laomedott):c. des Herkules Gawzudeuxa griente 9tefl des Herkules Tod auf dem Oeta. als Gott mit Hebe vermhm ^ Tbesew^^W^es^Knw^legeus von Athen kmpft gegen Frevler (Sims, Prokrustes) und schdliche Thiere erlegt den Miuotaur in Kreta (Minos, Ariadne, das Labyrinth) nach dem Tode des Aegens König von Athen vereinigt die zerstreuten Gemeinden Attika's zu einem Staate, dessen Haupt Athen ttnrd.v
Der Argonautenzug um 1250. Die Geschwister Phrixus und Helle, von ihrer Stiefmutter, der Knigin Jno in Botien, verfolgt, fliehen auf einem goldwolligen Widder Helle ertrinkt im Meere (Hellespont), Phrixus opfert in Kolchis den Widder, dessen Vlie der König Aeetes durch einen Drachen und zwei feuerschnaubende Stiere bewachen lt Jason aus Jolkos in Thessalien erhlt von seinem Oheim, dem Könige Pelms, den Auftrag das Vlie zu hotm Fahrt nach Kolchis aus dem Schiffe Argo mit Herkules, Theseus, Kastor und Pollux, dem Snger Orpheus zc. Heldenthaten, mit Hlfe der Knigstochter Medea vollbracht, und Heimkehr.
Der Krieg der Sieben gegen Theben um 1225. Lajus, des Kadmns Urenkel, König von Theben, lt, in Folge eines Unheil verkndenden Orakelspruches, seinen Sohn Oedlpus aussetzen Oedlpus gerettet, wchst in der Fremde auf erschlgt seinen ihm unbekannten Vater lst das Rthsel der Sphinx heirathet seine Mutter Jokaste und wird König von Theben^- sticht sich, als er seine Schuld erfhrt, die Augen aus und irrt als Bettler umher Streit seiner Shne Etekles und Polynices wegen der Herrschaft der verdrngte Polynlees zieljt mit 6 anderen Helden gegen Theben die Brder fallen im Zweikampfe Kreon, jetzt Herrscher von Theben, besiegt die Sieben deren Shne, die Epigonen, erobern nach 10 Jahren die Stadt und machen des Polynices Sohn Thersander zum Könige.^
Der trojanische Krieg 11941184. Paris, der Sohn des Knigs Primus von Troja (Jlios), raubt Helena, die Gattin des Knigs Mene-laus von Sparta daher Zug vieler griechischer Helden gegen Troja, unter der Oberanfhrung des Agamemnon, Knigs von Mycena, andere Helden: Achilleus und sein Freund Patroklus, Odysseus, Ajas, Nestor, Di o medes 2c. Von dem Hasen Aulis in Botien aus (Windstille; Jphigenm) setzt das Heer auf 1200 Schiffen nach Asien der nach zehn-hrigem Kampfe gegen die Trojaner, deren erste Helden Hektor und Ae-neas, wird die Stadt durch die List des Odysseus (hlzernes Pferd) erobert und zerstrt.
Auswanderung des Aeneas nach Italien. Rckkehr d er griechischen Helden: I.agamemnon wird von seiner Gattinklytamnestra ermordet und von seinem Sohne Orestes gercht. 2. Odysseus verschlagen nach
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38
Afrika zu denlotophagen nach Sicilien zu dem Cyklopen Polyphem bei der Zauberin Circe in der Unterwelt durch die Scylla und Charybdis bei der Nymphe Kalypso auf der Insel der Phaken als Bettler in Jthaka tobtet mit Hlfe seines Sohnes Telemach und des Sauhirten Eurnus die Freier seiner Gattin Penelpe/(Horners Jlias und Odyssee).
Zustnde des Heldenzeitalters: Die Griechen erscheinen als einfaches, nchternes, krftiges Volk. An der Spitze jeder Volksgemeinde steht, hervorragend durch Abstammung und Reichthum, der sceptertragende König, welcher Oberpriester, Heerfhrer und oberster Richter ist; ihm zur Seite als fein Rath die Aeltesten oder Edlen, mit denen er gemeinsam alle wichtigen Angelegenheiten verhandelt. Cyklopische Bauten (Knigsburgen, Schatzhuser), Metallarbeiten (Schild des Achilleus), knstliche Gewerbe:c. zeugen bereits von mannigfacher Kunstfertigkeit. Das Heldenzeitalter schliet mit der' dorischen Wanderung, die als Anfang der geschichtlichen Zeit angesehen wird
18.
Die dorische anbcrim^Hjk/
Der mythischen Heroenzeit folgen gryw^nderungen der griechischen Stmme, welche mit einer rtemn Vertheilnng des Landes unter dieselben zugleich eine Umwandlung der bisher be-stehenden Einrichtungen zur Folge haben. 1
1./Thessa lische Wanderung. Die Thessler zieh^l aus Epirus der den Pindus nach dem Thale des Penens, d von nun ab Thessalien genannt wird.
2. Botische Wanderung. Von denthessalern verdrngt, wandert eiu Theil der frheren Bewohner Thessaliens nachbotien, dessen alte Bewohner (Kadmenen in Theben, Minher in Orchomenos) theils unterworfen werden, theils sich zerstreuend
3. Dorische Wanderung. /Ebenfalls von den Thesmern gedrngt, wandern)Me Dorier ursprnglich an den Abhngendes Olymp wohnend der den Oeta nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wird. ^Von hier aus dann der Sage nach unter Fhrung der Herakliden (Nachkommen des Herkules), Aemenus, Kresphontes und Aristodemus./ Zug der Dorier, 'denen sich tolische Schaaren (unter Oxylus) anschlieen, der den korinthischen Meerbusen nach dem Peloponnes 1104. Sie besiegen in lngeren Kmpfen die dort ansssigen Acher und theileu das eroberte Land, /von welchem Elis der Sage nach an Oxylos, Argolis an Temeuus,/Melanien/an Kresphontes/ Spartaken
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I
132
die Herzge zur Anerkennung seiner kniglichen Herrschaft zu bringen: Lothringen trat zu Frankreich der; Otto's Sohn und Nachfolger, der Herzog Heinrich von Sachsen, leistete erfolgreichen Widerstand, als der König seine Macht zu beschrnken suchte. Von Auen machten die Ungarn fast alle Jahre ruberische Zge nach Deutschland. Zur Herstellung der'ordnnng und Einheit des Reiches empfahl daher Konrad vor seinem Tode (mit Ueber-gehung seines Bruders Eberhard) seinen krftigen Gegner, den Sachsenherzog Heinrich, zum Nachfolger.^
79.
Die schsischen Kaiser 919-1024.
(Heinrich I. 919936, Otto I. der Groe 973, Otto Ii. 983, Otto Iii. 1002, Heinrich Ii. der Heilige 1024.)
1. Heinrich I. (der Finkler oder Vogelsteller) 919 936 suchte'a. die Einheit des Reiches herzustellen, b. dessen Grenzen zu schtzen gegen die Slaven, Ungarn und Dnen. Er unterwarf die widerstrebenden Herzge, vereinigte Lothringen wieder mit dem Reiche und schlo mit den Ungarn gegen jhr-liehen Tribut einen Waffenstillstand auf neun Jahre. Diese Zeit benutzte er zur Verbesserung des deutschen Kriegs-Wesens durch Anlegung von festen Pltzen und Stdten (Quedlinburgs Goslar zc.) und durch Bildung einer Reiterei (Anfnge des Ritterstandes, Turniere). Die Slaven an der Elbe, welche sich zum Theil mit den Ungarn verbndet hatten, wurden unterworfen, ihre Stadt Brennabor erobert und gegen sie die Markgrafschaften Nordsachsen und Meien, gegen die Danen die Markgrafschaft Schleswig (jenseit der Eider) errichtet. Nach Ablauf des Waffenstillstandes besiegte Heinrich die Ungarn 933 in einer groen Schlacht bei Rietheburg a. d. Unstrnt in der Nhe von Merseburg. Erstarb zu Memlebm.
2. Otto I. der Groe 936973, Heinrichs Sohn, zu Aachen gekrnt (und vom Erzbischofe von Mainz gesalbt). Die widerspenstigen Reichsfrsten (von Baiern, Franken und Lothringen, an welche sich sein Bruder Heinrich, anschlo) demthigte er und verlieh (wie schon sein Vater) mehrere Herzogtmer an seine
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Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Frankreich Ungarn Deutschland Ungarn Lothringen Ungarn Quedlinburgs_Goslar Ungarn Ungarn Rietheburg Merseburg Aachen Mainz Baiern Lothringen
207
Sueven (Semnonen), seit dem fnften Jahrhundert von Slaven (Wenden), insbesondere Wilzen bewohnt. Der Kaiser Heinrich I. besiegte den wendischen Stamm der Heveller (d. i. Havellnder) , eroberte ihre Hauptstadt Brennabor (Brandenburg) und errichtete die Nordmark (spter Altmark genannt). Aus der Nordmark ging die Mark Brandenburg, aus dieser der preuische Staat hervor. Kaiser Otto I. der Groe stiftete zur Bekeh-rung der Wenden die Bisthmer Havelberg und Brandenburg ( 79, 2); aber der christliche Glaube konnte noch keinen sicheren Boden gewinnen und wurde in langen hartnckigen Kmpfen wieder verdrngt.
1134 wurde Albrecht der Br von Ballenstdt und Askanien (Aschersleben) durch den Kaiser Lothar mit der Nordmark belehnt, s. 82. (Das Herzogthum Sachsen, welches er im Kampfe der Hohen-staufen mit den Welsen von Kaiser Konrad Iii. erhalten hatte, ver-lor er 1142 wieder s. 83, 1). Er gewann von den Wenden das Havelland und die Priegnitz und nannte sich nach der Einnahme der Stadt Brandenburg zuerst Markgraf von Brandenburg. Durch Herbeiziehung niederlndischer Ansiedler cultivirte er sein Land, in welchem er das Christenthum fester begrndete und deutsche Sitte verbreitete. So wurde die Mark ein wirklich deutsches Land, Albrecht der Schpfer eines neuen Staates. Ihm folgte (1170) in Brandenburg sein ltester Sohn Otto I., der das Erzkmmereramt des deutschen Reiches versah; ein jngerer Sohn, Bernhard, bekam die anhaltischen Lande und wurde nach Heinrichs des Lwen Absetzung 1180 Herzog von Sachsen ( 83,2. b). Otto's I. Nachfolger dehnten ihre Besitzungen bis zur Oder aus, erwarben die Lehns-hoheit der Pommern und gewannen die Uckermark, die (spter sogenannte) Neumark und die Oberlausitz. Otto Iv. mit dem Pfeil (f 1308) kaufte noch die Niederlausitz hinzu. Waldemar vereinigte (1317) die stendal'sche und salzwedel'sche Linie, in welche (seit 1266) die Mark getheilt 'war. Mit seinem noch unmndigen Erben Heinrich erlosch das askanische Haus 1320. Groe Verwirrung folgte; die benachbarten Fürsten zerstckelten die Mark, bis sie an
Ii. das bayerische (Wittelsbach ische) Haus (1324 1373) kam, indem Kaiser Ludwig der Bayer 1324 seinen Sohn
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208
Ludwig den Aelteren mit Brandenburg belehnte (der falsche Waldemar). Unter dessen Bruder Ludwig dem Rmer wurde durch die goldene Bulle (90, 1) die K u r w r d e mit der Mark verbunden. Der andere Bruder, Otto der Faule, mute 1373 das Land an Kaiser Karl Iv. abtreten, der damit seinen Sohn Wenzel belehnte. So folgte
Iii. das Haus Luxemburg (13731415). Fr den noch unmndigen Wenzel bernahm Kaiser Karl selbst die Regierung der Mark Brandenburg, in welcher er die unter der bayerischen Herrschaft tief erschtterte Ordnung wieder herzustellen bemht war. Als nach feinem Tode Wenzel die Kaiferwrde erhielt, bekam dessen Bruder Sigismund Brandenburg. Er lie das Land durch Statthalter verwalten; aber deren Erpressungen, sowie die Gewaltttigkeit der Raubritter steigerten die Verwirrung und die Roth des Volkes auf's hchste. Von steter Geldverlegenheit bedrngt, verpfndete Sigismund die Mark an seinen Vetter Jobst von Mhren. Nach dessen Tode setzte er (1411) den (um seine Erhebung zur Kaiserwrde sehr verdienten) Burggrafen von Nrnberg, Friedrich Iv.) von Hohenzollern, zum vollmchtigen Ge-meinen Verweser und obristen Hauptmann" ein, um mit Gottes Hlfe die Mark aus ihrer jammervollen Lage zu erretten und zu ihrem frheren Wohlstande zurckzufhren". 1415 auf dem Concil zu Kostnitz bertrug dann der Kaiser auf Friedrich das Mark-grafenthum Brandenburg nebst der Kur- und Erzkmmererwrde erbeigenthmlich ( 90, 3). Mit Friedrich beginnt die Reihe der
Iv. hohenzollern'schen Kurfrsten (14151701). Es herrschten deren im Ganzen Zwlf, bis zur Vereinigung Preuens mit Brandenburg neun.
Das hohenzollern'sche Haus, dessen Stammvater der Graf Burchard vonzollern in der 2ten Hlfte des Ilten Jahrhunderts, hat zu seiner Wiege die in Schwaben zwischen Donau und Neckar ge-legene Stammburg der Grafen von Hohenzollern. Ein Zweig dieses Stammes wurde nach Franken verpflanzt und erhielt von Kaiser Hein-rich Vi. um 1190 die Burggrafschaft Nrnberg. Die Burggrafen erwarben allmhlich durch Kauf, Erbschaft und kaiserliche Schenk-
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210
1. Friedrichs I. (14151440) Besitzungen beschrnkten sich, auer den frnkischen Lndern, anfangs fast nur auf die Alt-mark, die Mittelmark und einen Theil der Uckermark. Das Uebrige war während der Herrschaft der Bayern und Luxemburger ver-loreu gegangen. Er gewann die Priegnitz und den grten Theil der Uckermark wieder und stellte durch Bezwingung des bermthigen Adels (die Quitzow's) die gesetzliche Ordnung im Lande her (die schlte Else"; die faule Grethe"). Einer der angesehensten Reichsfrsten, stand er dem Kaiser im Kriege gegen die Hussiteu bei und war fr endliche Beilegung dieser Kmpfe thtig. Seine Besitzungen theilte er unter seine vier Shne. Der zweite derselben
2. Friedrich Ii. Eisenzahn (14401470) erhielt die Marken, erwarb Cottbus und lste die von Kaiser Sigismund an den deutschen Orden berlassene Neumark ein. Die ihm ange-tragene polnische Knigskrone schlug er aus, und auch die vom Könige Georg Podiebrad von Bhmen ihm angebotene bedeutende Vergrerung seines Gebietes wies er ab, um seinem Eide gegen den Kaiser treu zu bleiben. In seinem^Lande bezwang er die nach Unabhngigkeit strebenden Städte, besonders Berlin, wo er sich eine Frstenburg erbaute. Sein Bruder
3. Albrecht Achilles (14701486), ein tapferer, stolzer, ritterlicher Herr, vereinigte nach dem Tode seiner Brder wieder alle brandenburgischen und frnkischen Besitzungen Friedrichs I., fhrte (1473) durch ein Hansgefetz die Untheilbarkeit der Marken ein, erwarb Crossen und Zllichan und suchte durch strenge Verord-nungen gegen die Wegelagerer und Landbeschdiger unter der Ritterschaft die Ruhe im Innern zu befestigen. Sein Sohn
4. Johann Cicero (14861499) hielt den Frieden auf-recht und sorgte durch Sparsamkeit fr den durch seines Vaters Glanzliebe gedrckten Wohlstand des Landes.
5. Joachiml. Nestor (14991535), ein Freund der Stern-beuterei, war heftiger Gegner der Reformation. Er stiftete dieuniversitt zu Frankfurt a. O. und das Kammergericht zu Berlin und vernichtete durch strenge Bestrafung des gewaltthtigen Abels das Raubwesen.
6. Joachim Ii. ^ktor (1535-^1571) fhrte 1539 die Reformation ein, baute mehrere Schlsser und hinterlie wegen
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