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1. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 31

1843 - Altona : Schlüter
31 erscheint es mir schöner m der stillen Fluch des Hellen See's. Siehe, wie fließt er so ruhig dahin, und weiß nicht, daß des Himmels Glanz und Herrlichkeit m ihm sich spiegelt. Dabei gedachte rch unsers geliebten Sohnes mit mütterlichem Herzen. O es ist doch nichts schöner, als wenn des Himmels Glanz die reine Einfalt und Unschuld umleuchtet, während sie ihres Weges wandelt still und in Demuth. Ist nicht Johannes unser zärtliches Kind, wie zuvor, und zugleich der Vertraute des gött- lichen Mannes von Nazareth? — Krummacher. Iii. 12. Das Werk lobt den Meister. Geld regiert die Welt. Die Rede verräth das Herz. Ein erleuchteter Verstand veredelt auch die Gesinnungen. Schiller. — Vorsorge verhütet Nach- sorge. Borgen macht Sorgen. Noth bricht Eisen. Noth hat kein Gebot. Geduld überwindet Alles. Gelegenheit macht Diebe. Schweigen bringt Freundschaft. Kleider machen Leute. Geld macht den Mann. Kunst macht Gunst. Fertige Hand lobt alle Land. Eine Hand wäscht die andere. Kauf bricht Miethe. Versprechen macht Schuld. Die Zeit verzehrt Alles. Die Zeit hat Flügel. Das Glück hat Flügel. Aues hat seine Zeit. Gut Ding will Weile haben. Zeit bringt Bescheid. Zeit heilt alle Wunden. Geiz hat keinen Boden. Eine fette Küche macht einen mageren Beutel. Wohlgeschmack bringt Betrelsack. Das Alter muß man ehren. Der Busch hat Oh- ren, die Felder haben Augen. Den Dieb erschreckt eine Maus. Bücher geben keine Handgriffe. Die Eule hackt keinen Falken. Die Wahrheit bekommt keine Herberge. Eine Schwalbe bringt noch keinen Sommer. Ein schlafender Fuchs fängt kein Huhn. Ein Land trägt nicht Alles. Man muß nicht alle Berge ebnen wollen. Nachgeben stillt viel Krieg. Die Natur läßt Nichts unbezeichnet. Das Angesicht verräth den Mann. Der Schul- dige senkt den Blick. Gewohnheit lindert alle Ding. Eintracht gibt große Macht. Viel Körner machen einen großen Haufen. Viele Pfennige machen auch einen Thaler. Viele Hände machen Ende. Viele Hände machen leichte Arbeit. Viel Naschen macht leere Taschen. Viele Schrittlein machen eine Meile. Ein

2. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 57

1843 - Altona : Schlüter
57 Freundschaft fleht: "die besten Gaben Spende meinem Biederfreund! Ich will lieber selbst nicht haben. Wird nur ihm kein Wunsch verneint." Und wir Andern alle bitten: "Sei der ganzen Erdenschaar, Zn Pallästen und in Hütten, Ein gesegnet Freudenjahr!" Langbein. vi. 34. Alter Mann, guter Rath. Ein guter Freund, ein edles Kleinod. Freundes Stimme, Gottes Stimme. Freundes Schläge, liebe Schläge. Allmanns Freund, Jedermanns Geck. Besser ein guter Freund, als Silber und Gold. Besser ohne Freund, als ohne Geld. Besser ein sauer sehender Freund, als ein süß lächelnder Feind. Besser ein offener Feind, als ein verstellter Freund. Das Auge, des Herzens Zeuge. Alles mit Gort. Alles nach Gottes Willen. Kurzes Gebet und tiefe Andacht. Lang Mundwerk, schlechter Gottesdienst. Will's Gott, der wendet's. Kein Ort ohn' Ohr, kein Winkel ohn' Aug', keine Nacht ohne Licht, kein Wald ohne Zungen. Groß Glück, groß Gefahr. Mittelglück — das beste. Zwischen Ar- muth und Reichthum das beste Leben. Mittelstraß, die beste Straß. Je größer der Baum, je schwerer der Fall. Je höher Berg, je tiefer Thal. Gesunder Mann, reicher Mann. Krank Fleisch, krank Geist. Müssiggang der Tugend Untergang. Jung gewohnt, alt gethan. Junge Schlemmer, alte Bettler. Fette Küche, magere Erbschaft. Junge Spieler, alte Bettler. Kurze Abendmahlzeit, lange Lebenszeit. Wie man's treibt, so geht's. Keusche Jugend, Lebensbalsam des Alters. Kurze Lust, lange Reu'. Friede, mit den Menschen, Krieg mit den Lastern. Viel Gesetz, viel Übertretung. Je mehr Gesetz, je weniger Recht. Böser Gewinn, schnell dahin. Befehlen thut's nicht, selbst angreifen thut's. Leid und meid, bist du gescheidt. Wohl- gezogen — nie gelogen. Viel Rühmen's und nichts dahinter. Ein guter Prahler, ein schlechter Zahler. Streng Recht, groß

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 60

1843 - Altona : Schlüter
60 folgen. Dahero wird es kein Mensch verachten, daß Jemand fromme Sprüche wieder ins Leben einzuführen suchet, wie hie- mit geschieht. 1. Krieg und Brand segnet Gott mit milder Hand. Dieses Sprüchwort stammt gewiß aus einer Zeit, da es mit den Kriegen und Bränden noch eine andere Bewandtnis hatte wie jetzt, d. h. wo im Kriege noch keine Requisitionen und Repartionen gemacht wurden, und der Abgebrannte noch durch keine Brandcasse und M'obelgilde seinen Verlust ersetzt, oft mehr als ersetzt fand. Indeß, wie weit man es auch in der Vervollkommnung und Verallgemeinerung aller solcher Blitz- ableiter gebracht hat und noch bringen wird, die auch an sich nicht zu verwerfen sind, so wird doch jederzeit ein Verhältniß zwischen Gott und dem Frommen bleiben, in welchem dieser, wenn ihm die Flamme des Krieges oder des Heerdes sein irdi- sches Gut nimmt, von der Segenshand Gottes die Entschädi- gung erwartet und den Erfolg hoffet, und wegen dieses bleiben- den Verhältnisses wird auch unser Sprüchwort einen bleibenden Werth behalten. Da ist auch wol kein rechtschaffener Christ durch einen Brand in Armuth versunken und arm geblieben sein Lebelang. 2. Gott giebt uns wol eine Kuh, aber führt sie uns nicht bei den Hörnern zu. Selber auch Etwas zu thun, um seine irdische Wohlfahrt zu gründen, ist die Lehre dieses Sprüchworts. Eine Kuh zu erhalten, darnach strebt der sogenannte kleine Mann auf dem Lande zunächst, sie ist der Anfang seines Aufkommens. Sie deckt mehr als einmal des Tags den Tisch, heißt es von ihr. Wer fleißig arbeitet und treu seinen Verdienst zusammenhegt, der wird zu einem Besitz kommen, welcher mit ihm arbeitet und verdient, von dem an es leichter und schneller aufwärts geht. 3. Unrecht Gut gedeihet nicht und kommt selten an den dritten Erben. Wer immer nur kann, der halte dieses Sprüchwort fest, daß es nicht aus der Sprache des Lebens verschwinde. Allein, was ist dabei zu thun, wenn die Menschen nicht mehr daran glauben? Es macht nichts, brauche du das Wort nur! Die Menschen glauben mehr, als sie vorgeben nicht zu glauben.

4. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 63

1843 - Altona : Schlüter
63 die Bibel selbst, die Keinen zum Schaden seiner Wirthschaft an sich hält, im Gegentheil, sie nöthigt sehr, vom Stuhl auf- zustehen und in die Werkstatt, nach dem Felde, aufs Comtoir zu gehen. 8. Auf verbotenen Wegen ist theuer fahren. Den Wortverstand fasset man leicht, die meisten Leser mögen ihn schon an Ort und Stelle gefunden haben. Aber hier ist der figürliche Verstand gemeint: Wenn du thust, was du nicht darfst, das mußt du theuer bezahlen; mit dem Gelde, das du so hingeben mußt, könntest du deinen Giebel unterhalten. Der verbotene Weg ist kürzer, sprichst du. Antwort: Wohin du nicht auf fteiem Wege kommen kannst und zeitig genug, daselbst hast du auch kein Geschäft. Der verbotene Weg ist angenehmer. Antwort: Dem rechtschaffenen Mann ist allein der rechte Weg ein angenehmer, aber auch dir wird unangenehm genug werden, wenn eher nicht, dann am Ziele, was zu Anfang dir angenehm war. Merke dir, was Salomo von gestohlnem Wasser und von gestohlnem Brot sagt (Sprüchw. 9 u. 20.). O wie manches Haus ist zu Grunde gegangen, weil der Haus- vater die verbotenen Wege, die er fuhr, so theuer bezahlen mußte, und Frau und Kinder wußten nicht einmal, daß er über die Schwelle gekommen war; das war er auch nicht, aber in seinem Hause fuhr er auf verbotenen Wegen, und die Brüche bezahlte er heimlich. Aber mit viel Anderem noch, als mit Geld, wird das Fahren auf verbotenen Wegen gebüßt: mit Unruhe, mit Neue, mit Thränen, mit Schlaflosigkeit, mit Krankheit Leibes und der Seele, mit Gefängniß der Seele, Staubbesen und Brandmark, wenn auch vor aller Welt Augen nicht. — Ich habe das Sprüchwort unter die religiösen stellen dürfen, weil es auf etwas sehr Böses und auf eines heilig gegebenen Wortes Bruch stark zielet, auf solche Thaten, für welche der Thäter, wenn er hier auch frei kommt, die schwerste Strafe noch in der Ewigkeit erlegen muß. (Hebr. 13, 4.) — Das Sprüchwort sei ein Schlagbaum und meine Auslegung das Hängeschloß daran. 9. Gott kommen drei R und S zu: Rache, Ruhm, Richten, und Sorgen, Segnen und Selig machen. Dieses Sprüchwort wolle sich merken der Grimmige, wenn er nun zufahren will auf seinen Beleidiger mit dem Grimm der

5. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 51

1843 - Altona : Schlüter
51 sehen. Unter die Arme greifen. Auf die lange Bank schieben. Auf den Kopf gefallen sein. Ubers Herz bringen. Zn die Arme werfen. Durchs Feuer laufen. Kein Blatt vor den Mund nehmen. Den Mantel nach dem Winde hängen. Sich in die Welt schicken. Die Augen der Welt auf sich ziehen. Ins Blinde handeln. Ins Blaue reden. In den Tag hinein leben. Seine eigene Haut zu Markte tragen. Eine Sache ins Reine bringen. Auf den Grund gehen. Viel an sich bringen. Einem ins Handwerk fallen. Den Nagel auf den Kopf treffen. Je- manden bis in den Himmel erheben — bis in die Hölle ver- dammen. An den Bettelstab kommen. Der Bürger musi sich an die bestehenden Gesetze binden. Jeder ist an seine Pflicht gebunden. Der Fromme bindet sich an Gottes Wort. Vor allen Dingen richte dein Herz zu Gott. Bei Gottlosen hat man gewisse Post zur Hölle. Der Tod zieht Seelen vor's Gericht. 37. a. Theile nicht die Beute vor dem Siege. Man musi den schönsten Tag nicht vor dem Abend loben. Aller Tage Abend ist noch nicht gekommen. Hochmuth kommt vor dem Fall. Dem Übel musi man im Anfange widerstehen. Habe Rath vor der That. Bei schönem Wetter musi man den Man- tel mitnehmen. Im Kriege schweigt das Recht. Stehende Wasser werden endlich faul und stinkend. Niemand kann'in eigener Sache Richter sein. Verstand kommt nicht vor Jahren. Gute Bäume tragen zeitig. Erst befinn's, dann beginn's. Der Kluge beherrscht auch im Zorne seine Worte. Grosie Seelen erblassen nicht beim Anblick ihres Grabes. Beim Glockenklang durchbebet der Andacht heilger Schauer mich. Jacobi.— Tausend Früchte deiner Anstrengungen werden erst nach deinem Tode reifen. Reinhard. — Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt. Schiller. — Bete und arbeit', Gott segnet zu seiner Zeit. b. Morgens und Abends, jeden Tag danket dem Herrn. Der Fleißige hat immer was zu thun. Am meisten sprich mit Dir selber. Die Sitten des Tugendhaften lassen allezeit einen guten Geruch zurück. Selten kommt ein Unglück allein. Unverhofft kommt oft. Schweigen gereut selten. Man musi zuweilen ein Auge zudrücken. 4»

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 77

1843 - Altona : Schlüter
77 armer Knabe hatte er fein Geschäft mit zwei Gulden angefangen. Er war ein Sohn Israels im edelsten Sinne des Worts: ohne Falsch, fromm im Glauben ferner Väter, ein echter Mensch. Nie vergesse ich das offene, redliche, freie Blicken seines schönen, großen Auges, welches erlittene Unbill nie getrübt hat. 15. Borgen macht Sorgen. Hüte dich vor Borgen, so schläfst du ohne Sorgen. Viel Borgen verdirbt den Credit. Wer gern borgt, bezahlt nicht gern. Wer gern borgt, lügt gern. Borgen hat eine Stiefmutter, die heißt: Verkauf dein Gut; die hat eine Tochter, die heißt: Gib's wohlfeil; die hat einen Bruder, der heißt: Zum Thor hinaus. Borgen ist eine harte Strafe der Unmäßigkeit. Plutarch. - - Borgen zum Wohlleben ist Eins; Borgen aber zum Geschäft ist ein Anderes. Jenes ist toll, nichtswürdig, ja schänd- licher denn stehlen, wenn man voraus weiß, daß man nicht wie- derbezahlen kann. — Borgest du aber, um dem Geschäft zu fördern, in deiner Thätigkeit mehr Stoff und Raum zu gewinnen, so ist dieß Borgen ehrenwerth; denn es facht deinen Fleiß an, daß du mit dem Erborgten zwanzig fachen Zins gewinnest. — Dieses Borgen macht heilsame Sorgen, und die scheue nicht. 41. Fortsetzung. 15. a. Geld jagt die Welt. Geld regiert die Welt. Geld behält das Feld. Geld ist Meister. —- Geld ist ein Mann, der's kann. Was sott Geld, das nicht wandert durch die Welt. Geld gehört der Welt. — Geld verdirbt die Welt. Geld macht Schälke. Geld hat Manchen an den Galgen gebracht. Geld jchließt auch die Hölle auf — (auch den Himmel?) Man muß dem Gelde gebieten, nicht dienen. Unser Geld, wenn wir Nicht seiner Meister sind, ist über uns, klnd zieht das Seil, woran's gezogen werden sollte. Horaz. Das Geld, zu rechter Zeit veracht'!, Hat groß Gewinnen schon gebracht.

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 78

1843 - Altona : Schlüter
78 b. Baar- Geld ist die Losung. Baar Geld dingt wohlfeil. Baar Geld lacht. Groß Geld, großer Glaub. Viel Geld, viel Freunde. Trachte nach Geld, so hast du die Welt. Nichts ist so hoch, das man mit Geld nicht fällen kann. Geld, dat stumm is, maakt grade, wat krumm is. Wo man mit der gold'nen Büchse scheust, daselbst das Recht das Schloß verleußt. Redet Geld, so schweigt die Welt. Wo Geld redet, da gilt alle Rede nicht. Nichts ist so heilig, das mit Geld nicht ver- unreint werde. Geld ist der Adel, Geld ist ohne Tadel. Hätt' ich Geld, wäre ich fromm genug. Hätt' ich Geld, so wär' ich lieb. Erst: wie viel Geld? darnach: wie fromm? Geld ist Königin, Tugend und Kunst ihre Schüsselwäscherin. Geld ist der Mann! Wer der Noth anheimfiel. Hat nicht Tugend mehr, noch Ehre. Alka io s. Mühsam ist's, des Armen Vettern aufzufinden. M e n a n d c r. Jegliches Ding ja, Tugend und Ruf und Ehre vor Gott und Menschen, ist schönem Reichthum untergestellt. Wer Reichthum stapelte, der ist tapfer, berühmt und gerecht. Auch weis'? — Auch! Sel- der ein König; und was er immer verlangt. Horaz. Hast du Geld, so tritt herfür, hast du keins, steh' bei der Thür. Gilt wol überall, auch der Chinese sagt: „Die Pforten des Mandarinen-Hofs sind weit geöffnet. Ihr, die Ihr Recht habt, aber kein Geld, tretet nicht ein!" 6. Ist das Geld die Braut, so taugt die Ehe selten was. Geld bringt Gunst, aber nicht Kunst. — Der Araber sagt: Eine Handvoll Verstand ist besser als eine Metze voll Geld. Geld macht nicht reich, es sei denn reich das Herz zugleich.' Das Herz ist reich oder arm, nicht die Kiste. ^ Geld hilft nicht für Armuth. Reich ist genug, wer sich genügen läßt. Wer Armuth ertragen kann, ist reich genug. Reich ist, wer mit der Armuth eins ist. Viel haben macht nicht reich; der ist ein reicher Mann, Der Alles, was er hat, ohn' Leid verlieren kann.

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 106

1843 - Altona : Schlüter
106 kindlich liegt an der Brust der Natur. Schiller. — Es singt die Natur dem, welcher sie schuf. Wer den Acker pflügt, den pflegt der Acker. Was Allen gefällt, man schwer behält. Einen Jeden dünket gut, was er am liebsten thut. Die Katze hat's gern, wenn man sie strei- chelt. Hör' auch, was der Andre sagt, wenn du hörst, dafi einer klagt. Man sieht's einem an den Augen an, was er im Schilde führt. Was die Bosheit will verbergen, öffnet Gott durch seine Schergen. Wer einem in die Steigbügel hilft, dem muß man zum Dank aus dem Sattel helfen. Wer sich nicht nach der Decke streckt, dem bleiben die Füße unbedeckt. Wer's Kleine nicht achr't, dem wird's Große nicht gebracht. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Ich trinke, was klar ist, und glaube, was wahr ist. Was drei wissen, erfahren bald dreißig. Wer sich zum Esel macht, dem will Jeder seinen Sack auflegen. Was ein Esel von mir spricht, das acht' ich nicht. Wer ins Feuer bläs't, dem fliegen die Fun- ken in's Auge. Was die Fürsten geigen, das müssen die Unter- thanen tanzen. Wem das Gefieder zu groß werden will, dem zieht die Welt die Schwungfedern aus. Wen der liebe Gott naß macht, den macht er auch wieder trocken. Was Gott spart in die Länge, das straft er mit Strenge. Man thut geschwind, was lange gereut. Man kann Alles, was man will, wenn man will, was man kann. Was du Niemand geben willst, sollst du auch von Niemanden verlangen. Was Ein Streich nicht thut, das thun zwei. Was du wohl überlegt hast, führe mit Bescheidenheit aus. 6. Wir bringen unser Leben damit zu, unsre Pläne aus- zuführen. Reinhard. — Wer möchte nicht wünschen, das In- nere seines Herzens zu jeder Zeit und vor jedem Auge enthüllen zu können, und sich der Welt zu zeigen, wie er ist? Fr. Jacobs. — Hoffe Keiner mir zu gefallen oder Dank zu erndten, der von dem Bruder Böses mir berichtet. Schiller. — Dreifacher Zustand. Was geboren wird, muß sterben; Was da stirbt, wird neu geboren. Mensch, du weißt nicht, was du warst; Was du jetzt bist, lerne kennen; Und erwarte, was du sein wirst. Herder.

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 96

1843 - Altona : Schlüter
96 neidischen Verräth er von dem offenbaren Wahrheitsfreunde zu unterscheiden weiß." Er wendete sich unwillig von der Katze hinweg, und mit demüthigen Verbeugungen trat der Fuchs an ihn heran. „Es ist dir," sagte dieser, „wie ich höre, um ei- nen klugen Rathgeber zu thun, und als solchen glaube ich mich, ohne mein eigner Lobredner sein zu wollen, bestens empfehlen zu dürfen. Ich erstaune oft selbst über die Schlauheit, mit der ich mir bald eine gute Beute zu verschaffen, bald aus der Noth zu helfen weiß, und ich glaube, daß kein anderes Thier mir hierin gleich kommt. So z. B. ging ich vor Kurzem hungrig über die Landstraße; es kam ein Bauerwagen heran, von dem mir das Geschnatter der Gänse und das Gackern der Hühner recht anlockend entgegen tönte, und sogleich hatte ich auch schon ei- nen klugen Einfall. Ich legte mich nämlich am Wege der Länge nach hin, hielt den Athem an, und spielte die Rolle des Todten so natürlich, daß mich der Bauer auch wirklich dafür an- sah, mich aufhob, auf den Wagen legte, und ruhig weiter fuhr, ohne von dem, was nun hinter seinem Rücken vorging, eine Ahnung zu haben. Ich würgte nämlich, wobei mich Niemand störte, eine Gans und eine Henne nach der andern ab, faßte dann die fetteste von allen mit der Schnauze, sprang vom Wa- gen hinunter, und eilte mit meiner Beute dem Walde zu, wo ich mir dieselbe in behaglicher Ruhe recht wohl schmecken ließ. " — „Schweige," fuhr der Löwe ihn an: „nach Diebeskünsten und bübischer Arglist habe ich nicht gefragt." — „ Aber Tap- ferkeit und Heldenmuth hast du verlangt," sagte der Wolf, in- dem er sich hervordrängte, „und darin glaube ich, soll mich Niemand übertreffen. Das Pferd, dem ich neulich die Kehle ausriß, war ein Thier, das nicht mit sich scherzen ließ; es schlug mit seinen Hufen so kräftig um' sich, daß ein Anderer es wohl nicht gewagt haben würde, sich ihm zu nahen; mir hat es je- doch erliegen müssen. Und als Tags darauf eine große Schaar von Bauern deßhalb Jagd auf mich machte, den Theil des Waldes, in welchem ich mich aufhielt, einschloß, mich nicht hin- aus lassen wollte, mir immer näher rückte, und mich mit Heu- gabeln und Dreschflegeln grausam ums Leben zu bringen drohte, da faßte lch mir ein Herz, ftürtzte mit äußerster Wuth plötzlich aus dem Gebüsche auf einen dieser Verfolger los, stieß ihn zu Boden, und entrann, ehe noch die übrigen ihm zu Hülfe kommen konnten." — „Das ist", erwiderte der Löwe mit unfreundlichen Blicken, „nicht Heldenmuth, sondern

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 107

1843 - Altona : Schlüter
107 56. Die Krone des Alters. Wen der Schöpfer ehrt, warum sollen den nicht auch die Menschen ehren? Auf des Verständigen und Tugendhaften Haupte ist graues Haar eine schöne Krone. Drei Greise feierten zusammen ihr Jubelfest und erzählten ihren Kindern, woher sie so alt geworden. Der Eine, ein Leh- rer und Priester, sprach: „Nie kümmerte mich, wenn ich zu lehren ausging, die Länge des Weges, nie schritt ich anmaßend über die Häupter der Jugend hinweg, und hob die Hände nie auf zum Segnen, ohne daß ich wirklich segnete und Gott lobte; darum bin ich so alt geworden." Der Andere, ein Kaufmann, sagte: „Nie habe ich mich mit meines Nächsten Schaden be- reichert; nie ist sein Fluch mit mir zu Bette gegangen; darum hat mir Gott die Jahre geschenkt." Der Dritte, ein Richter des Volkes, sprach: „Nie nahm ich Geschenke; nie bestand ich starr auf meinem Sinn; im Schwersten suchte ich mich jederzeit zuerst zu überwinden; darum hat mich Gott mit einem Alter gesegnet." — Da traten ihre Söhne und Enkel zu ihnen, küß- ten ihre Hände und kränzten ihr Haupt mit Blumen, llnb die Väter segneten sie und sprachen: „Wie Euere Jugend, sei auch Euer Alter! Eure Kinder seien Euch, was Ihr uns seid: auf unserm greisen Haare eine blühende Rosenkrone." Das Alter ist eine schöne Krone; man findet sie nur auf dem Wege der Mäßigkeit, der Gerechtigkeit und Weisheit! Herder. 57. Die Pfeife. Als ich ein Knabe von sieben Jahren war, füllten mir einst, an einem Feiertage, meine Verwandten die Taschen mit Kupfer- münze.- Ich wußte nun nichts eiliger zu thun, als damit nach einem Kaufladen zu gehen, wo man Kinderspielwaaren verkaufte. Schon auf dem Wege dahin begegnete ich aber einem andern Knaben mit einer Pfeife, deren Ton mir so wohl gefiel, daß ich ihm freiwillig all' mein Geld dafür bot. Vergnügt über mei- nen Handel eilte ich wieder heim, und durchzog pfeifend das ganze Haus, denn meine Pfeife machte mir eben so viele Freude, als ich damit die ganze Familie belästigte. Als meine Brüder, Schwestern, Vettern und Basen von meinem Handel hörten.
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