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1. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 32

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
32 Zweiter Abschnitt. §. 120. Ueber das Innere der Erde wissen wir nichts mit Gewißheit. Einige Naturforscher nehmen an, es bilde eine feste, aus Granit (§. 123.) bestehende Masse; andere, es bilde eine große Höhle und die Oberstäche der Erde sey nur gleichsam eine Rinde, oder Schale um diese Höhle; noch andere, das Innere der Erde sey ein Gewebe von größeren und kleineren Höhlen, die mit einander in Verbindung stehen. Nach einigen sollen diese Höhlen theils mit Luftarten, theils mit Wasser; nach andern soll das Innere der Erde mit Feuer angefüllt seyn re. §. 121. Etwa 3/i von der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt, und dieses große Wasser heißt Meer, und nur V* der Erdoberfläche ist nicht mit Wasser be- deckt, trocknes Land. §. 122. Auf dem trocknen Theile, so wie auch auf dem Boden des Meeres, wechseln Erhabenheiten, Ver- tiefungen und Ebenen miteinander ab. Die Gebirge sind, nach unserer Annahme*), entweder durch Tdafjter entstanden, oder durch Feuer. §. 123. Die durch Wasser entstandenen Gebirge thei- len wir in Hinsicht ans Alter und Stoff ein, in 1. Urgebirge, entstanden aus der chaotischen Flüssigkeit §. 119., bestehend aus Granit, Gneiß, Glimmer- schiefer, Urthonschiefer rc. 2. Ucbcrgangsgebirge, nach der Schöpfungsstuth ent- standen, gelagert auf und an das Urgebirge, enthält sparsame Versteinernngen, aber viel Metall und besteht aus: Grauwacke, körnigem Ralk, Porphyr, Syenit, Diorit rc. 3. Flötzgebirge, weit später entstanden, lagert theils in tiefen Thälern des Urgebirges, theils am Fuße desselben, ist voll von Versteinerungen und besteht aus: Stcin- *) Anmerk. Bekanntlich nehmen manche Geologen auch an, daß die chaotische Flüssigkeit §. 119. durch Feuer flüssig gewesen sey. —

2. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 33

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
Physische G e ogr. .13 kohlenlagern, rothem Sandstein, Alpenkalk, Gbps, Steinsalz, buntem Sandstein, Rreiderc. 4. Aufgeschwemmtes Gebirge, am spätesten entstanden, und zwar aus Trümmern der obigen Gebirgsarten, ent« hält häufig Thierknvchen, füllt theils Thäler, oder liegt am Abhange der Gebirge; es besteht aus: Thon, Lehm, Braunkohlen, Grobkalk, Mergel, Sandstein, Sand rc. §. 124. Das Hochgebirge besteht gewöhnlich aus Urgebirgsarten, gleichsam als Hervorragnng des Erd- gerippes, das Mittelgebirge aus Uebergangsgcbirgs- arten; das Vorgebirge aus Flötzgebirgoarten, und die Niederungen so wie die Thäler haben meist aufge- schwemmtes Land. §. 125. Die durch Feuer entstandenen Gebirge und Berge sind durch unterirdisches Feuer empor getrieben worden. Sie sind entweder an ihrem Gipfel mit einer Oeffnung (Krater) versehen, aus welcher Dampf, zuweilen auch eine Feuersäule emporsteigt, Asche, Steine, und Lava (geschmolzene Steine), auch wohl Schlamm, oder Wasser empor getrieben und geschleudert werden, und heißen Vulkane, auch Feuerspeiende Berge; oder es fehlt ihnen seit geraumer Zeit diese Oeffnung und diese innere Thä- tigkeit, sie tragen aber die Spuren derselben in ihrem Gesteine noch an sich, ausgebrannte oder erloschene Vulkane; oder sie sind blo- durch unterirdisches Feuer empor getrieben worden, haben aber niemals selbst Feuer ausgeworfen. §. 126. Die Gebilde der Vulkane sind nach 21. v. Humboldt: Trachyte, pcrlstein mit Obsidian, Basalt, Dolerit, blasiger Mandelstein, Laven, Bimsstein, Tuff und andere mehr. Abriß d. Geographie. $

3. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 224

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
224 Dfll. «Snseln Süd-Afrikas. Am erika. Landbau, Viehzucht, Fischerei, Schiffbau u. Hdl. z Inseln sind Königreiche. Maschadu, Res. des Königs auf der Insel Hinzuan. c. Die Amiranten. Reich an Kokos, Seethieren u. gutem Wasser, aber un- bewohnt. d. D i e Seschellen- od. Mahe-Jnseln. (Englisch.) Haben Fische, Schildkröten, Kokos, Südfrüchte, gutes Wasser u. Holz, u. von den Franzosen angepflanzt Muscat- nuß u. Gewürznäglein. e. D i e Maskarenhas o d. Frankreich u. Bourbon. 1. Frankreich. Die nördl., 55% Qm., mit 70,000 E. Gebirgshaufe mit Korallenfels umgeben, wahrscheinl. vul- kanisch. Ursprungs. Muskatnüsse, Näglein, Pfeffer, Zimmt, Kaffee, Zucker, Baumwolle, Indigo u. vielerlei Früchte u. Thiere; Ratten zur Landplage. Anbau obiger Coloniewaaren, Hdl. Den Engländern. Port Louis, Stadt mit trefflichem Haf., 12,000 E.; Hdl. 2. Lourbon. 112 Qm., mit 85,000 E. Vulkani- scher Gebirgshaufe mit großem Vulkane. Küftengegenden frucht- bar u. gut gewässert, aber ohne guten Hafen. Waizen, Mais, Kaffee, Näglein u. Baumwolle als erste Stapelwaaren. Ge- werbe wie auf Frankreich. Französisch. St. Denis, Hptst., 10,000 E.; Hdl. v. A m e r i k a. Im W. des Atlant, und Aethiop. Meeres und im O. des Großen Oceans, daher im größten Wasserbecken der Erde, als große Insel von den übrigen Erdtheilen getrennt, sehr ausgedehnt von N. nach S., in der Mitte fast vom Atlant. Meere durchbrochen, nur durch eine schmale Erdenge, Pa-

4. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 37

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
Physische Geogr. 37 niffc der Erde, und die Gewerbe, welche sich mit Gewinnung der Naturprodukte beschäftigen, Grundgewerbe oder Grurdbeschaftigungen. Landbau, Viehzucht, Forst- und Bergbau, auch Jagd und Fische- rei sind also Grundgewerbe. §. 138. Hat die Hand des Menschen die natürlichen Produkte, rohen Stoffe, zu zweckmäßigerm und beque- merm Gebrauch verändert und umgearbeitet, so werden sie Runstprodukte, Aunflerzeugnisie genannt. Dieses Verarbeiten der rohen Stoffe geschieht durch Handwerker, durch Manufakturen und Fabriken, und die Kunfterzengnisse werden im letzten Falle auch Fabrikate genannt. §. 139. Fabrikate und Naturerzeugmffe, die ein Land im Ueberslusse erzeugt, werden ins Ausland verkauft, oder gegen andere, ihm fehlende Güter vertauscht, es wird Handel getrieben, der Handel ist Activhandel, wenn die Bewohner eines Landes ihre Güter selbst ins Ausland bringen, und andere hereinholen; paflivhandel, wenn die Bewohner eines Landes Käufer und Verkäufer zu Hause erwarten; Gpcdltions- oder Transltohandel, wenn die Güter an- derer Länder blos durch ein Land gehen, ohne daß seine Bewohner mehr dabei zu thun haben, als das Weiter- schaffen dieser Güter zu besorgen. Derjenige, welcher cs dabei übernimmt, die Waaren weiter zu senden, wird Spediteur genannt. §. 140. Diejenigen Produkte, aufweiche sich vorzugs- weise die Thätigkeit des Menschen wendet, sind a. aus dem Pflanzenreiche: Getreide, Hülsenfrüchte, Wurzelgewächse, Südfrüchte: Dattel, Brodfrucht, Cocosnuß, Ananas. Pi- sang, Bananen, Maniok:c. dann Kaffee, Zucker, Cacao,

5. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. 243

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
La Plata. Patagonien. 24z schcrci :c., theils mit Landbau, Weberei, Flechterei re.; far- bige Menschen, Europäer u. Rreolen, theils in Stad« ten, theils in elenden Pfahlhütten auf dem Lande, theils als Hirten halbwilder Heerden ans Weideplätzen von 2 bis 3 Om., in thierischer Rohheit (obgleich kathol. Kirche), beschäftigt mit Morden, Schlachten, Trunk und Kartenspiel, theils im Walde als nacktes Gesindel von Viehjagd und Dieberei lebend. iz freie Staaten, zu einem Bunde vereint. Buenos Apres, an der Mündung des La Plata, Hptst., und Sitz des Congresses, schöne Stadt, 70,000 Schulen; städtische Gewerbe, Hdl., 2 Häfen. Cordova, nordwestl. v. vor., schön, 14,000 E.; Univers.; Fabr., Hdl. San Miguel de Tucuinün, nördl. v. vor., 20,000 E.; Gold u. Silber, Hdl. Zusatz. Die Provinz Banda Oriental oder Cioplatina, im N. der Platamünd., im O. ans Meer, im W. an den Ura- guay stoßend, war zwisch. den vereinten Staaten u. Brasi- lien streitig, ist aber nun znm Unabhängigen Freistaat erklärt, der indessen noch 5 Jahre unter gemeinschaftlichem Schutze bleiben soll. Größe io,5ö5 Qm., Einw. i?6,000. Montevideo, an der Mündung des Plata, Hptst., mit starkem Fort, 15,000 E.; Hdl. Xvii. Patagonien od. Magalhaens-Land. Südspitze Amerikas, vom Flnffe Negro bis zur Magal- haens-Straße, zwisch. 40 und 54 südl. Br., 20—22,000 Qm., mit etwa 150,000 E. — Durch die Andes eine West- und eine Ostabdachung, letztere eine stäche, baumlose Sand- ebene, theils mit Salzboden, an den Andes Moor- und Sumpf; mehrere Feuerberge; Küsten schroff und felsig. In einzelnen Stellen Holz; Rinder und Pferde nebstj wilden Thie- 16*

6. Kurzer Abriß der neuen Geographie - S. uncounted

1831 - Frankfurt am Main : Wilmans
erlaubt wäre, darin zurückzubleiben. — Durch den abwechselnden Vorrrag aller bis jetzt bekannten Merkwürdigkeiten und Wunder des Himmels, hat der Verfasser gesucht, die Aufmerksamkeit sei- ner Leser zu beleben; seinem Publicum durch ein anständiges und zierliches Gewand der Herausgabe ihre Achtung zu bezeigen ist die Sorge der Verlagshandlung gewesen. Charaktere aus dem häuslichen Leben; ein Lesebuch für Kinder von reiferem Atter. Von der Verfasserin der Sammlung kle ner Erzählungen für Sophie, Marie und Friedrich, von ih- rer Mutter. 8. geh. 18 gr., oder i fl. 2i kr. Die würdige Verfasserin dieser interessanten Gemälde aus dem häuslichen Leben gibt h>er den schon mehr erwachsenen Kindern, sowohl Knaben als Mädchen, ein Lesebuch in die Hände, welches, in l.hrreich » Geschichtchen und Erzählungen abgefaßt, dadurch vor vielen andern Lesebüchern sich auszeichnet, daß cs, in rein kindlich- verständiger Sprache durch alle gegebene Beispiele lehrt: Fromm, gut und tugendhaft zu werden und den Eltern zu gifallen. Grimm, A. L., Christblumen. Eine Weihnachrsgabe für Kin- der. Auch unter dem Süd: Sammlung kleiner Geschichten für das zartere Alter. 2 Bände. 12. Mit 12 illuminirten Kupfern, geb. 3 Thlr. , oder 5 fl. 24 kr. — — Fabel-Bibliothek für die Jugend. Sammlung der aus- erlesensten Fabeln alter und neuer Zeit. 3 Bände. 6. geh. 2 Lhlr., «der 3 fl. 36 kr. — — Lina'ö Mährchenbuch. Eine Weihnachksgabe. 2 Bände. 8. geh. Ausgabe auf Velinpapier mit Kupfern 2 Thlr., oder 3 fl. 36 kr. Wohlfeile Ausgabe auf Druckpapier ohne Kupfer i Thlr. 8 gr., oder 2 fl. 24 kr. Für die Phantasie der Kinder haben Mährchen einen eigenen Reiz, doch oft fehlt cs an einem Erzähler, und ist auch dieser vor- handen , so gehen ibm noch öfter die Eigenschaften ab, welche er- forderlich sind, wenn den Kleinen dieser G>nuß auf eine anziehend-e und unschädliche W-ttc bereitet weiden soll. Lina's Mährchenbuch genügt dieser Forderung. Es giebt zum The l Geschicbr.n, die seit langer Ae t im Munde des Volks leben, in möglichst ursprüngli- cher, von neuern Zusätzen nicht verfälschter Form; th ilö eigene Dichtung des Verfassers, die sich durch glückliche Ersindung an das beste anreiht, was wir in dieser Gattung besitzen. Der tyl ,st dem Gegenstände gänzlich angemessen, und die Kinderwclt wird dem Mährchenerzähler nicht allein danken, sondern ihn auch lieb gewinnen. — >— Mährchen-Bibliothek für Kinder. Aus den Mährchen aller Zeiten und Völker ausgewählt und erzählt. Auch unter dem Ti- telt Mährchen der Tausend und Einen Recht, sür Kinder. 5 Bände. Mit Kupfern. 8. Auf Velinpapier, geh. 7 Thlr. 12 gr., oder lä fl. 30 kr. Zeder Band einzeln 1 Thlr. 2 gr., oder 2 fl. 42 kr. Dieselbe, 6. und 7. Band. Auch unter dem Titel: Mährchen der alten Griechen und .Römer. Mit Kupfern. 3. Auf Velinpapier, geh, 3 Thlr., oder 5 fl. 24 h-

7. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. V

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Vorwort. Der Schüler soll seine Heimat lieb gewinnen. Er mutz daher den heimatlichen Soden mit dem darauf flutenden Kulturleben kennen lernen. Die natürliche Grundlage dieser Kenntnis bildet die Geologie. Denn von dem geologischen Kufbau der heimatlandschaft sind die Form und Beschaffenheit der Boden- oberfläche, die Menge, Verteilung und Krt der Quellen, die größere oder geringere Fruchtbarkeit, die wirtschaftlichen und Besiedelungsverhältnisse abhängig. Ein heimatkundlicher Unterricht, der Interesse wecken und geistbildend sein soll, kann deshalb der Geologie heute nicht mehr entbehren. Diese ist in erster Linie geologischer Anschauungsunterricht. Die Schüler suchen auf den Schulausflügen die geologischen Erscheinungen in der heimatlichen Flur, in der Kies- und Lehmgrube, in Steinbrüchen, an Talgehängen und Flußufern auf und sammeln die wichtigsten Gesteine. Sie werden angeleitet, geologische Werdevorgänge der Gegenwart an der Regenpfütze und Straßenrinne, am heimatlichen Bache, Flusse oder Teiche, Vorgänge der Gesteinsbildung und -Zerstörung durch lvitterungseinflüsse zu beobachten und selbst einfache geologische versuche im Standglase anzustellen. In der Voraussetzung eines gründlichen geologischen Anschauungsunterrichts und gestützt auf eigene Erfahrungen habe ich es gewagt, in vorliegender Heimatkunde weitergehende geologische Belehrungen, für die der behandelte Stoff die Anschauung bietet, zu geben. Selbstverständlich sind nur die charakte- ristischen Züge der Geologie berücksichtigt, und zwar in einer Form, die dem geistigen Standpunkte der Schüler angepaßt ist. Der heimatkundliche Stoff ist streng nach natürlichen Landschaften angeordnet und innerhalb jeder Landschaft in ein Landschaftsbild und Kulturbild gegliedert. Die Kulturgeographie ist überall stark betont worden, aber immer im ursächlichen Zusammenhange mit der Beschaffenheit und Form des Bodens, der Bewässerung, dem Klima, der pflanzen- und Tierwelt der Landschaft. Die Volkskunde wurde gleichfalls berücksichtigt, damit die Schüler nicht nur das Land, sondern auch die Leute kennen lernen. Zahlreiche Volks- sagen sind an passenden Stellen eingeflochten worden. Da bei der Behandlung der Lehrstoffe aus den natürlichen Verhältnissen der Landschaft die kulturgeographischen Verhältnisse abgeleitet werden, wurde zumeist die entwickelnde Darstellungsform gewählt. Wo die Eigen-

8. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 2

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
2 Heimatkunde der Provinz Sachsen. meist eben, der südliche meist gebirgig. Jener gehört zum norddeutschen Tief- lande, dieser zum deutschen Mittelgebirge und heißt die Thüringer Mulde. A. Die Thüringer Mulde. 1. Lage. Die Thüringer Mulde nimmt den südlichen Teil der Provinz Sachsen ein. Sie reicht von der lverra im Westen bis zur Saale im Osten. 2. Gestalt. Sie hat die Gestalt einer Mulde. Den Südrand bildet der Thüringer lvald, den Nordrand der harz, den Westrand das Eichsfeld, den Ostrand die Ilmplatte. Die Mulde flacht sich nach Osten und Nordosten zu ab. Durch mehrere Höhenzüge wird sie in kleinere Mulden geteilt. In der Mitte liegt das Thüringer Mittelbecken, nördlich davon bis zum harz die Goldene Aue, südlich davon bis zum Thüringer Wald die Gothaer Mulde. 3. Entstehung: Die Thüringer Mulde bildete in altersgrauer Vorzeit eine mächtige platte von Gesteinen. Später senkte sich das Land zwischen harz und Thüringer lvald. Es entstand eine weite Mu-lde. Unter ihr senkten sich tiefer liegende Erdschichten. Da- Horsr(Thunnger-Wald) Horsf(Harz) durch entstanden hohle Räume unter der Oberfläche. Oie erhielt Risse und Spalten, weil sie keine Stütze mehr hatte. Sie zerfiel in Schollen, wie das Eis auf einem plötzlich entleerten Teiche in Schollen zerbricht. Einzelne Schollen glitten langsam in die Tiefe. Die zwischen zwei absinkenden Schollen eingepreßten Rindenstücke blieben stehen. Ja, sie wurden von beiden Seiten allmählich in die höhe gedrückt, wie lange Leute bei starkem Gedränge in die höhe gehoben werden. Sie überragten als Gebirgskämme ihre Umgebung. Man nennt sie hör st e. Die Thüringer Höhenzüge, harz und Thüringer lvald sind solche Horstgebirge. Die eingesunkenen Schollen sind die Mulden, Recken oder Gräben. I. Die Umwallung der Mulde. 1. Der Thüringer Wald. Landschaftsbild. 1. Lage. Oer südliche Grenzwall der Thüringer Mulde ist der Thüringer lvald. Er erstreckt sich in nordwestlicher Nichtung vom Zichtelgebirge bis zum lverraknie westlich von Eisenach. Nur der nordwestliche Teil wird als Thüringer lvald bezeichnet- der südöstliche heißt Krankenwald. Oie Grenze zwischen beiden ist der Einschnitt, den die Loquitz im Norden und die haßlach im Süden bildet. Ourch dieses Tal führt die Eisenbahn von Saalfeld nach Probstzella.

9. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 4

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Heimatkunde der Provinz Sachsen. Oer Znselsberg wird daher alljährlich und Täler von Kranken und Thüringen, von mehr als 50 000 Menschen besucht. 5. Entstehung der Höhen und Täler. Bodenbeschaffenheit. Unsere Heimat war in altersgrauer Vorzeit von einem ungeheuren Urmeere be- deckt. Thüringer Wald und harz rvaren noch nicht vorhanden. In dieses Meer mündeten gewaltige Ströme. Sie brachten von entfernten Gebirgen allerhand Gesteinstrümmer, Sand, Ton und Half mit. Diese Schlammassen lagerten sich auf dem Grunde des Uleeres ab. Oas Ablagern der Schlammassen kann man nach einem heftigen Gewitterregen beobachten. Oa sammeln sich all die trüben Wässerchen in einer Regenlache, hier setzen sie die Schlammassen ab. Untersucht man die Regenlache nach der Verdunstung ........... Abb. 4. Kettengebirge. flbb. 5. Absätze in einer Regenlache, a) Schlamm, b) feiner Zand, c) grober Kies, d) Erdboden. des Wassers, so zeigen sich drei Schichten oder Absätze. Zuerst hat sich der schwere, grobe Kies, dann der feine Sand, zuletzt der leichtere Schlamm abgesetzt. Die Schlammassen w-urden durch den Oruck des Wassers, ihre eigene Schwere und durch Bindestoffe zu festem Gestein zusammengebacken und gepreßt. ver weiche Tonschlamm verwandelte sich in den harten Schieferton im südöstlichen Teile des Thüringer Waldes. Aus den lockeren Sandschichten entstanden die Sandsteine. Solche abgelagerten Gesteine nennt man Absatzgesteine. Später stieg das Land aus dem Urmeere empor. Oie Gesteinsmassen waren über- einander geschichtet wie ein Stoß Tischtücher. Wenn man diesen Stoß von zwei Seiten Luß'saltel Sattel Stellende Falfe Liegende Falte Facher-Falts flbb. 6. Bildung des Thüringer Waldes durch Haltung. (Nach Geistbeck.) zusammenschiebt, so legt er sich in Zalten. So erging es auch diesen Steinschichten. Es regten sich gewaltige unterirdische Kräfte, vie Erde bebte, ihre Rinde zerbrach. Mächtige Rindenstücke sanken in die Tiefe. Andere wurden von der Seite zusammengeschoben, gepreßt, gebogen und aufgefaltet. So sind die Kämme und Täler des Thüringer Waldes entstanden. In den aufgefalteten Schichten bildeten sich vielfach Spalten und Hohlräume. Oas flüssige Erdinnere drang empor und füllte sie aus. Aus den erkalteten Massen bildete sich Granit. Oas ist der Grundstock des Thüringer Waldes. Oer Granit wird bei uns zu Lau- und Pflastersteinen benutzt. Trotzig ragten nun die Gipfel des Gebirges in die Luft. Aber im Laufe der Jahrtausende wurden die zackigen Tonschieferfelsen durch das Wetter, durch Regen, Wind, Zrost und Hitze, abgetragen. Sie verwitterten. Dadurch wurde an vielen Stellen der Granit bloßgelegt.

10. Heimatkunde der Provinz Sachsen - S. 44

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
44 Heimatkunde der Provinz Sachsen. Länge beträgt von Mühlhausen bis Buttstädt etwa 18 Stunden, seine Breite von Erfurt bis zur Sachsenburg etwa 8 Stunden. 2. Entstehung. In früheren Zeiten ist das Becken ein großer See gewesen. Seinen Nordrand bildeten die hainleite und Schmücke. Diese Höhenzüge hingen noch zusammen. Kn der Sachsenburg wusch sich das Seewasser allmählich eine Rinne aus, die immer breiter und tiefer wurde. Durch sie floß nach und nach das Seewasser ab. Die Ourchbruchsstelle heißt die Sachsenburger oder Thüringer Pforte. 3. Bodenbeschaffenheit, fln mehreren Stellen des Mittelbeckens, besonders an den Ufern der Flüsse, treffen wir auf einen schwarzen Ackerboden. Darunter sind viel- fach Kieslager. Dieser Boden ist durch den ehemaligen See und die Flüsse an- geschwemmt worden. Man nennt ihn 5 chw emmland. (versuch mit schlammigem Kluß- oder Regenwasser, das man in ein Standglas schüttet und sich abklären läßt.) Die obere Erdschicht ist etwa y2 m dick, sieht braun, bei Regen schwarz aus. Sie besteht aus Humus. Dieser hat -sich aus Sand, Lehm und verwesten pflanzenteilen gebildet wie die schwarze Romposterde bei den Gärtnern. (Schütte Humuserde in ein mit lvasser gefülltes Standglas, schüttle tüchtig und laß die Masse sich klären. Es bilden sich drei Schichten: unten Sand, in der Mitte Lehm, oben schwarze, verweste Pflanzenmasse.) Die Humuserde bildet eine sehr fruchtbare Ackerkrume. Auf ihr gedeihen alle Getreide-, Gemüse- und Zutterarten, sowie Zuckerrüben in üppiger Fülle. Sie eignet sich deshalb vorzüglich zum Acker- und Gartenbau. woher stammen die Ries- und Schlammassen? Die Gesteinsbrocken, die durch Verwitterung auf den Bergen entstehen, rollen den Abhang des Berges hinunter, heftige Regengüsse führen sie in den Bach oder Fluß. Auf dem schräg geneigten Untergrunde des Flußbettes gerät der Felsbrocken ins Gleiten. Oie Wellen treiben ihn talabwärts. Zwar kann der ungeschliffene Gesell mit seinen vielen Ecken und Kanten zuerst nicht so schnell vorwärts kommen wie die flinken Vellen. Aber durch das heftige Zusammen- prallen mit Reisegenossen und die Rutschpartie auf dem steinigen Untergrunde ver- liert er nach und nach seine Ecken und Kanten und wird poliert. Dabei ist er immer kleiner und zu einem runden, glatten Rieselsteine geworden. Auf der weiteren Reise wird er zu Sandkörnern und Schlamm zerrieben. An anderen Stellen erblicken wir einen gelbbraunen Ackerboden. Das ist Lehm oder Löß. Reibt man etwas Lehm aus der Lehmgrube zwischen den Fingern, so fühlt man einen feinen, mehlartigen Staub, der an der Hand haften bleibt. Er besteht aus zähem, klebrigem Ton und feinem Sand. Eon und Sand sind durch Verwitterung des festen Gesteins entstanden. Der Löß ist mit zahlreichen senkrecht stehenden Röhrchen durchsetzt. Der Lößboden ist von großer Fruchtbarkeit und trocknet wegen des Ton- gehalts nicht so leicht aus. Er liefert daher reiche Ideizen- und Zuckerrüben- ernten. Doch lvaldbäume gedeihen auf ihm nicht. Aus Lehm werden gute Ziegel gebrannt. lvie ist der Löh entstanden? Er befindet sich an Talgehängen, die im Schatten des vorherrschenden lvindes liegen. Er ist vom lvinde dorthin getragen worden. In früheren Zeiten war unsere Heimat eine trockene Steppe mit spärlichem Graswuchs. Gewaltige Stürme durchbrausten die weiten, öden Gebiete. Sie hoben den feinen verwitterungsstaub von den Bergen auf und trugen ihn über weite Erdräume, bis ihre Kraft erlahmte. Dann sank er zu Boden. Die Grasnarbe hielt ihn mit ihren tausend hälmchen fest. Aus der Staubschicht sproß zur Regenzeit eine neue Grasdecke hervor. Die wurde ebenfalls wieder zur Zeit der Dürre mit Staub bedeckt. So wurde der Boden immer höher. Die vom Staube bedeckte Grasnarbe starb ab und hinterließ in dem Boden die vielen Röhrchen.
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