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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Belgien ; 2 = H. 142 d. Gesamtw. - S. 26

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
26 Generalstreik einfluten hinsichtlich einer Revision des Artikels 47 der Verfassung im Sinne der Einführung des klaren und einfachen allgemeinen Stimmrechts, 2. in der Vorbereitung und Organisation des Generalstreiks sowie der Wahrung seines ruhigen und friedlichen Verlaufes, der unumgänglichen Vorbedingung eines Erfolges. A) Um dies Ziel zu erreichen, gilt es, die öffentliche Meinung und vor allem die Arbeiterschaft zu bearbeiten und zu diesem Zwecke eine Propaganda durch Versammlungen, Kundgebungen und Flugschriften zu.eröffnen, B) (Es gilt einen nationalen Fonds zu schaffen, um die Kosten der Propaganda und Verwaltung zu decken . . . C) Jeder Kreisoerband muß die notwendigen Maßnahmen treffen, um die Verteilung der Lebensmittelunterstützung an seine streikenden Mitglieder einzuleiten. D) Der Ttationalausschuß hat die Mittel ausfindig zu machen, um 1. zur Förderung des Generalstreiks die Geldbeihilfe — Zuwendungen und Beisteuern — der auswärtigen sozialistischen Parteien zu erlangen und 2. von den auswärtigen Krbeiterverbänden gegen gute Bürgschaft Gelddarlehen zu erhalten. . . . E) Neben anderen Mitteln der Geldbeschaffung ist es angezeigt, das System der „Gutscheine für den Generalstreik" einzuführen, welches den Privatleuten ermöglichen soll, ihren Mitteln entsprechend Beträge von 1, 5, 10, 20, 40 und 50 $r. zu zeichnen, unter dem Vorbehalt, öaß der Inhaber der Gutscheine die gesamte ausgeworfene Summe oder einen Teil davon wieder zurückerhält, sofern diese nicht verwendet werden sollte. F) Für den Generalstreik kommt es vor allem darauf an, auf die großen Verkehrs- und Beleuchtungsanstalten einzuwirken, wie Eisenbahnen, Straßenbahnen, Llektrizitäts- und Gaswerke, Häfen usw. G) Es gilt, die Abwanderung der Kinder der Streikenden einzuleiten, und zwar nach Gegenden, deren (Teilnahme am Generalstreik unmöglich sein würde, aufs Land, in bestimmte Grenzgebiete und sogar nach den Städten Nordfrankreichs und Hollands. . . . denen Stimmen (in Den einzelnen Provinzen: Limbnrg 19,8%, Ideftflanöern 26,5%, ©stflanöern 32,5% - Antwerpen 39,4%, Luxemburg 43,1%, Hamur 46,4°/o> Brabant 51,7%, Lüttich 64,2% Ejennegau 65,5%). Darauf entschlossen sich die Sozialdemokraten zum Generalstreik, der am 14. April 1913 begann, unter Teilnahme von mehr als 400000 Arbeitern. (Erst nachdem die klerikale Partei sich bereit erklärt hatte, in neue Verhandlungen über eine Tdahirechts» änderung einzutreten, wurde am 25. April die Arbeit wieder aufgenommen.

2. Lehrbuch der Geographie - S. 69

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 69 — Die Nachbarstaaten des deutschen Meiches. 1. Das Königreich der Niederlande. Lage und Wegrenzung. tz 41. Die Niederlande bedecken den Westzipfel des großen norddeutschen Flachlandes. Sie grenzen im W. und N. an die Nordsee, die mit der flachen Zuider Zee (spr. seudersee — Südersee) und dem Dollart tief in das Land ein- greift, im 0. an das deutsche Reich und im 8. an Belgien. Wodenfovm und Gewäfsev. G 42. Deu natürlichen Schutzwall des tiefliegenden Flachlandes bildet ein Dünensaum; hinter ihm breitet sich ein Marschland aus, dem landeinwärts ein Geestland vorgelagert ist. 1. Als weiß schimmernder Wall deckt der vom Sturm unaufhörlich um- gelagerte, bis 5 km breite Dünenwall die Westküste, während er im N. in die westfriesischen Inseln (größte: Texel) zerrissen ist. Hinter diesen dehnt sich das seichte, zur Zeit der Ebbe größtenteils trocken liegende Wattenmeer aus. Das Marschland umsäumt die Rheiumüudungen und die Zuider Zee, deren Trockenlegung schon in Augrisf genommen ist. Es liegt zum größten Teil tiefer als der Meeresspiegel, nimmt über die Hälfte des Königreichs ein und besteht aus Wiesenmooren oder aus einem grauen, zähen Lehmboden von höchster Fruchtbarkeit. Gegen die Flußüberschwemmungen ist es durch Deiche, gegen das Meer durch die Dünen geschützt. Zahllose, von Dämmen eingefaßte Kanäle durchziehen und entwässern das tiefgelegene Land künstlich durch Windmühlenkraft oder Dampfpumpwerke. — Das Geestland, die innere Umrahmung der Marschen, ist ein flachwelliges, selten mit Wald bestandenes Moor- und Heideland. Viele Gegenden gleichen der Lüneburger Heide, andere den Hochmooren Nordwestdeutschlands, mit denen die Geest im Bonrtanger Moore zusammenhängt. Nur mit dem äußersten Südostzipfel erreichen die Niederlande das westrheiuische Schiefergebirge, und an dieser einzigen Stelle liefert der Boden festes Gestein (Kalk) und Kohlen. 2. Der Hauptfluß der Niederlande, der majestätische Rhein, zer- splittert sich vor seiner Mündung in ein wirres Netz natürlicher und künstlicher Kanäle und erreicht die Nordsee unter fremden Namen. Kurz uach seinem Eintritt in das Land nötigen ihn gewaltige Deichbauten, 2/s seiner Wasser- masse an einen südlichen Arm, die Waal, abzugeben; der Rest fließt erst als Niederrhein, dann als Leck weiter und erreicht als Maas die Nordsee. Kurz nach jener Teilung entsendet er die Jjssel (Eißel) zur Zuider Zee. Die

3. Lehrbuch der Geographie - S. 70

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 70 Waal fließt als Mervede, dann als Hollandsch Diep westwärts und mündet als Haringvliet in die See. Auf der Mervede benannten Strecke nimmt sie die auf dem französischen Mittelgebirge entspringende Maas anf. Mn & Ww W Dünen. Marsche,^ Geest. Lehm und Mergel. 13. Die Niederlande und Belgien. Die gleichfalls aus Frankreich kommende Schelde hat in den Niederlanden nur ihr Mündungsgebiet, das im Verein mit den Rheinmündungen die Märschen- reiche Jnselprovinz Seeland bildet. — Das Klima des Landes ist milde und ziemlich gleichmäßig, da die Nähe des Meeres im Winter die Kälte und im Sommer die Hitze lindert. Die Niederschläge sind gering, die Lnft daher meistens sehr fencht.

4. Bilder-Atlas zur Geographie von Europa - S. 36

1897 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
36 Viii. Frankreich. Der wunderbare Parallelismus, der die rechte und linke Rheinseite und die Zwillings- gebirge Schwarzwald und vogesen auszeichnet, endigt indessen nicht auf der Rammlinie dieser Erhebungen; er setzt sich vielmehr noch weiterhin, wenn auch nicht in dieser Vollendung nach Westen und Osten, durch Nordfrankreich und Süddeutschland fort. Auf dem großen Heerwege nach Straßburg und Parts, den die deutschen Truppen im Jahre \870 in unvergleichlichem Stegeszuge beschritten, schaut demnach der Wanderer Land- schaftsbilder, die ihn oft an seine heimatlichen Gaue zwischen Schwarzwald und Böhmerwald gemahnen, und deren Bevölkerung in Bezug auf wirtschaftliche Thätigkeit, Lebens- und Siede- lungsweise eine größere Verwandtschaft mit den östlichen Nachbarn hat, als man infolge der starken politischen Gegensätze gemeinhin anzunehmen geneigt ist. Auch das nordfranzösische und schwäbisch-fränkische Becken sind Zwillingsgebilde der Natur, wie ihre Randgebirge Vogesen und Schwarzwald. Aus den schattendunkeln Revieren der Buntsandsteinhöhen des Schwarzwaldes betritt man diesseits des Rheins zunächst die sonnigen, reichgesegneten Acker- baulande der Muschelkalkplatte Unterschwabens und Unterfrankens, dann die streckenweise minder ergiebigen Keuperebenen Mittelfrankens und (Dberschwabens und erreicht endlich in scharfem Anstiege die Hochfläche des Jura. jedesmal wird der Übergang von emem Gebiete zum anderen durch eine mehr oder minder deutliche Bodenerhebung gekennzeichnet: das Aeuper- land durch die Frankenhöhe und den Steigerwald, der Iura durch feinen scharfen Absturz gegen Nordwesten. Ganz Ähnliches wiederholt sich jenseits des Rheins. Dort steigt man nach Über- windung der wald- und schluchtenreichen Buntsandscholle der Vogesen in die Muschelkalk- und Keuperplatte Lothringens hinab, auf der wie in Schwaben und Franken ein meist ergiebiger Weizenboden dem 21ckerbau die günstigsten Bedingungen darbietet. Die breiten und sonnigen, tief in das plateau eingeschnittenen Thäler, besonders das köstliche Moselthal, sind reich an allen Schätzen, die die (Lrde zu bieten vermag, an Getreide, Wein und Wald, und gleichen in ihrer Natur und Höhenlage vielfach den: unteren Neckar- und Mainthal (Metz \70 m, Würzburg J83 m, Stuttgart 250 m). Bei Nancy und Metz (S. 90) erheben sich dann J00—\50 m über das Vorland die wald- gekrönten, breitfcheiteligen und wasserarmen Höhen des französischen Iura, durch die sich die drei östlichen Hauptflüsse Frankreichs, Mosel, Maas und Marne, in freundlichen Thälern den Weg nach Norden gebahnt haben. Hier überraschen den deutschen Wanderer Landschafts- szenen wie an der Altmühl bei Eichstätt, und es ist charakteristisch, daß der französische Iura wie der deutsche wertvolle Lisenlager einschließt, die die berühmte lothringische (Eisenindustrie zwischen Nancy und Rietz hervorgerufen haben. Aus solch verwandten Naturbedingungen diesseits und jenseits dervogesen folgt mit Notwendigkeit eine gewisse Ähnlichkeit der Siedelungs- und Wirtschaftsverhältnisse. Der Grundbesitz der kulturell hochstehenden Bevölkerung beider Gebiete ist zerstückt, der Bauernstand erscheint im Lichte behäbiger Wohlhabenheit, in den Städten blüht Handel und Industrie. Die schroff ansteigenden Iurahöhen Lothringens bilden zugleich natürliche Festungen gegen einen von Osten andringenden Feind und tragen deshalb eine ununterbrochene Kette von Fortifikationen, die von der Moselschlinge bei Toul zur Maas herüberziehen. Dieser Ort wurde in den letzten Jahrzehnten zu einem Bollwerk ersten Ranges umgeschaffen. Ihm ent- spricht der geographischen Lage nach die deutsche Festung Ulm. Mit diesem etwa 30 km breiten Kalkplateau endet im wesentlichen der eigenartige parallelismns des nordfranzösischen und süddeutschen Beckens. Über die dürftigen Ackerböden der staubigen und fast baumlosen Champagne, auf deren sonnigen Kreidehügeln freilich die kostbarste Traube reift (S. \22), geht es nun dem Mittelpunkte Nordfrankreichs, dem Becken von paris (S. \22), zu. Natur und Kunst haben sich hier vereinigt, um eine Gartenlandschaft zu schaffen, deren Zauber sich kein Beschauer zu entziehen vermag. Den Untergrund des meist außerordentlich fruchtbaren Bodens bilden wag- recht liegende Schichten tertiärer Meeres- und Flußablagerungen von etwa 200 m Höhe, in die sich die Seine mit ihren Zuflüssen \00—J50 m tief in einem breiten, malerischen und ge- drängt besiedelten Thale eingegraben hat. Im Mittelpunkte dieses fruchtbaren, wechselvollen Landes vereinigen sich die von allen Seiten herbeiströmenden Flüsse des Seinegebietes, denen die Straßen von Deutschland und Belgien her folgen. Hier, wo alle Verkehrswege Nordfrankreichs

5. Die außerdeutschen Länder - S. 177

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die Holländer als Kolonialvolk. 177 Flüsse, wie es unterste Maas und unterster Rhein sind, geben ihm weiterhin einen echt maritimen Charakter. Dieser Flußreichtum und die Nähe der See bedingen in dem niedrig gelegenen, wenig geneigten Holland jenes Vorkom- men von mächtigen Grundwasserströmen, jene starken Niederschläge und jene Bildung dichter und langandauernder Nebel, lassen aber auch anderseits die Anlage derart zahlreicher Kanäle zu, wie sie die Niederlande als Übergangs- zone zwischen dem mitteleuropäischen Binnenlande und der Nordsee ganz besonders kennzeichnen. 5. Die schmale, dem Meere sozusagen angeschmiegte Form Hollands läßt es .als reines Küstenland erscheinen. Selbst die südlichste Stadt, Mastricht, ist vom Rand der Zuidersee kaum 150 ton entfernt; an der schmälsten Stelle Hollands aber ist seine Ostgrenze dem Meere bis auf 45 km nahegerückt. So mangelt ihm also zu seinem eigenen Schaden auch nur der Ansatz eines binnenländischen Hinterlandes. 6. Endlich haben die Niederlande keine Spur von deutlich ausgeprägten Naturgrenzen, weder gegen das Deutsche Reich noch gegen Belgien hin. Als echtes Küstenland gehen sie unvermerkt einesteils in die germanisch-slavische Tiefebene über, deren Cha- raktermerkmale sie noch einmal zum vollen Ausdruck bringen, andernteils nach dem belgischen Flandern, nächst dessen westlicher Grenze jene Ebene erst ihr Ende erreicht. Anders in Belgien. Es ist Binnen- und Seestaat zugleich und die Entfernung von der luxemburgisch-belgischen Grenze bis Ostende spannt sich volle 270 Inn lang aus. Belgiens Meereskante mißt kaum V20 seiner Landgrenze und erstreckt sich nur aus 70 km. Sie ist zudem ohne alle Jnsek- vorlagerungen, buchtenlos und besitzt außer Antwerpen am beginnenden Scheldetrichter keinen natürlichen Hasen. Auch liegt kein Landstrich Belgiens unter dem Meeresspiegel. Gleichwie die gesamte N atu raus st at- tung Hollands aus das Meer, so weist der überwiegende Teil Belgiens auf das Festland Mitteleuropas, besonders aus Frankreich und auf Deutschland hin. Wie nach Küstenlänge und Küstenbeschaffenheit, so steht Belgien auch hinsichtlich seiner Bodengestalt und Bodenzu- sammensetzung im Gegensätze zu seinem nördlichen Nachbar- staate. Wohl kommen auch ihm in seiner größeren Nordwesthälfte Sand- küsten und dahinter eine mit diluvialem Schutt und wandernden Dünen be- deckte Niederung zu. Doch tritt der tertiäre Untergrund hier viel häufiger zutage als in Holland. Weiterhin aber wird Belgien im Südosteu von den Ardennen und vom Nordrand des Hochvenns durchzogen, die .sich aus "Schich- ten der Dyas- und Steinkohlenformation, aus devonischen und kristallinischen. Gesteinen, sowie aus Kreide (besonders bei Mastricht) aufbauen. Ihnen la- gern am Norduser von Sambre und Maas jene mächtigen Steinkohlenflöze ein, auf denen gemeinsam mit den Eisenerzlagern der Ardennen die belgische Industrie größtenteils ruht. Statt der niederländischen Felsarmut begegnen uns also hier die Säulen des modernen Großgewerbes, wenn auch nur in

6. Deutschland - S. 113

1913 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
185. Die Jtlelkerei Schnepfenried in den fiidlichen Hochoogefen. Phot. von H. Zahneiten-Wieland in Münster i. €. Beim Fehlen hochgelegener Ortschaften sind die Vogeseu der Sitz einer Art von Alpenviehwirtschaft geworden. Sie wird sommersüber von Melkereien aus betrieben, die über große, wohl künstlich an- gelegte hochwiesen verstreut sind. Von der Melkerei Schnepfenried blickt man hinüber zu einigen der höchsten Erhebungen des südlichen Vogesenkammes, welche die weichgerundeten Formen altkristallini- schen Gesteins zeigen. 3n den Abhang des Hohnecks ist ein Kar eingesenkt, dessen Boden man zur Anlage eines Stauweihers, des Schießrotrieds, benutzt hat. Auch eine Anzahl natürlicher, den Grund ähnlicher Kessel füllender Karseen beherbergt der Vogesenkamm. 186. Das Kaiferftuhlgebirge, oom Jtlünfterberg in Breifach aus gefehen. Phot. von Dr. ?. Spiegelhalter in Sreiburg i. Br. Aus der oberen Rheinebene erhebt sich rechts des Rheins ein kleines selbständiges Gebirge, der Kaiser- stuhl. Er besteht aus einer Gruppe von steilen Kuppen aus jungvulkanischem Gestein, den Resten eines größtenteils schon wieder abgetragenen Vulkans. Die Flanken dieser Kuppen sind dick mit frucht- barem Löß umhüllt und liefern reiche Obst- und Weinernten. Die baumbestandene Ebene im Mittel- grund gehört zur Rheinebene, während der Münsterberg selbst, der sich stattlich über dem rechten Rheinufer erhebt und lange Zeit eine wichtige Festung war, ein Ausläufer des Kaiserstuhls ist. Geographischer Bilderatlas. I.

7. Deutschland - S. 107

1913 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
Luxemburg — Cothringen 107 173. Das Pfaffental an der nordcoeltfeite der Stadt Huxemburg. Phot. von ?. e. tauen in Trier. Das an den Südwestteil der Rheinprovinz angrenzende Großherzogtum Luxemburg liegt schon größten- teils außerhalb des Schiefergebietes in der nördlichen Fortsetzung der lothringischen Stufenlandschaft. So bestehen auch die schroffen Felswände der engen, von der Alzette und dem Petrusbache durch- flofsenen Täler, welche die Hauptstadt des Ländchens und ehemalige deutsche Bundesfestung auf drei Seiten schützend umschließen, aus viel jüngerem Gestein, nämlich aus Liassandstein. 174. Das Ulaleltal und lein roeltlicher Steilrand bei Jtlefy Phot. von priiiot in Metz. An Luxemburg schließt sich südwärts das flachhügelige Lothringen, das nur durch einige südnördlich gerichtete, Gesteinsgrenzen entsprechende Landstufen ein wenig gegliedert wird. Am stärksten tritt ein Steilabfall längs des linken Moselufers von Metz bis Diedenhofen hervor, wo sich der eisenerzreiche Oolithsandstein über das Gebiet der Rhät- und Liasgesteine erhebt. Unser Bild zeigt diese Landstufe bei Metz, dessen Türme rechts hinten im Moseltal sichtbar sind. Links erhebt sich die Landstufe im festungsgekrönten Mt. St. Quentin, der das Moseltal um fast 200 m überragt und die ganze Umgegend beherrscht. Das von Weinbergen umgebene Dorf im Mittelgrunde ist Ste. Ruffine.

8. Grundriß der Wirtschaftsgeographie - S. 19

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Wirtschaft 19 industrie, Hauptort Trier). Der Wald wechselt mit weiden ab- aber eigentliche Vieh- zuchtgebiete sind dem Lande fremd. Der Hckerbau ist nur in der Kölner Lucht und in den beckenartigen Einsenkungen des Gebirges hoch entwickelt (das Maifeld an der unteren Mosel, die Gegend von Trier, das Nahetal, der Rheingau, das Neuwieder Lecken am Rhein usw.). Der Weinbau an der Mosel und in ihren Seitentälern, im Rheingau und im ganzen Rheintale bis weit über Koblenz hinaus liefert hohe Erträge. Zuckerrüben gedeihen im Iülicher Lande (nö. Aachen); Tabak wird im Neuwieder Becken und in der Kölner Lucht bei Kleve geerntet. Huf den weiten Hochflächen find aber die Lodenerträge durchweg gering; schon aus diesem Grunde ist eine starke Getreidezufuhr nötig. Die Natur des Landes und das Vorhandensein zahlreicher Wasserkräfte wies die Bewohner frühzeitig auf gewerb- liche Betätigung hin, die infolge der reichen Naturschätze einen gewaltigen Umfang angenommen hat. Die vulkanischen Gebiete der Eifel und des Westerwalds? gaben Hnlaß zu umfang- reichem Hbbau von Basalt, Tuff, Bimssteinen usw.zu Bau-, Pflaster-, Mühlsteinen und Mörtel. Huf dem Maifelde und längs der Mosel, am Rheine bei Kaub, Andernach und Gberwesel sind die bedeutendsten Dachschieferwerke im Betriebe. Die Rheinstraße ermöglicht den Absatz der Steine in entfernte Gebiete. Huf dem hunsrück bei Idar und Oberstein (Großherzogtum Oldenburg) sind die Hchatgruben zwar erschöpft, aber die Verarbeitung von Halbedelsteinen und Edelsteinen aller Hrt (Schleifen, Färben, Schneiden) hat sich erhalten und erweitert und verleiht dem Gebiete weltumspannende Verbindungen. Ton lag er umziehen den ganzen Nordrand des Rheinischen Schiefer- gebirges- sie sind leicht abzubauen und haben infolge der regen Bautätigkeit und des gewaltigen Bedarfes der Industrie eine ganz bedeutende Verwendung in Ziegeleien, Thamottewerken und Töpfereien gefunden. Weltbedeutung haben die Steingutwerke von Bonn, an der unteren Sieg und am Vorgebirge (starke Hussuhr). Berühmt ist auch das sog. Kannenbäckerland im südwestlichen Westerwald. Der leicht gewinnbare harte Sand hat die Entwicklung derg las industrie begünstigt (Köln, Stolberg, Oberhausen). Die Eifel besitzt Bleierzgruben und -Hütten bei Euskirchen, Zinkerze in der Hachener Gegend. Die hohe Bedeutung der rheinisch-westfälischen Industrie findet aber ihren Hauptrückhalt in dem vorkommen von Eisenerz, Stein- und Braunkohle. Diese Bodenschätze kommen nicht örtlich vereinigt vor (wie beispielsweise in England), sind aber nicht allzuweit voneinander getrennt. Eisenerze. Das bedeutendste rheinisch-westfälische Eisenerzgebiet ist das Siegerland, Mittelpunkt Siegen, wo hochwertiger Eisenstein in großen Mengen ge- wonnen und mit Ruhrkohle verhüttet wird; ein wesentlicher Teil wird dem Ruhrgebiete zugeführt. Hn zweiter Stelle steht das Gebiet der Lahn und Dill (Nebenfluß der Lahn), das in der Verhüttung der Erze hinter dem Siegerlande zurücksteht. Wenn an Sieg und Lahn auch große Erzmengen lagern, so genügen sie doch bei weitem nicht, um den ge- wältigen Bedarf des erzarmen Ruhrkohlengebietes zu decken. Steinkohlen. Das rheinifch-westfälifche Steinkohlengebiet (Skizze 16) ist die gewaltige Kraftquelle der Großindustrie des Landes und des größeren Teiles Deutsch- lands. Hm Nordabhange des Schiefergebirges, der uralten Meeresküste, haben sich jene

9. Grundriß der Wirtschaftsgeographie - S. 20

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
20 Rheinländische Industrie Kohlenvorkommen Lördergebiet » Großstädte O Stäöte mit 20—50000 Einwohner Skizze 16. Rheinisch-westfälisches Steinkohlengebiet. gewaltigen Brennstofflager gebildet. Ihr vorkommen reicht im Süden nicht sehr weit über die Ruhr hinaus. Nördlich der Ruhr treten die Kohlenschichten zutage- hier befindet sich daher das Gebiet des leichtesten, bequemsten und daher ältesten Kbbaues (daher Ruhrkohlen); nordwärts versinken die Schichten in immer größere Tiefen- sie sind bis über die Lippe hinaus festgestellt und werden hier auch abgebaut; wahrscheinlich setzen sie sich in der Inünsterschen Tieslandsbucht bis zum Teutoburger lvalde und dem Tggegebirge fort. 5tuch der Rhein bezeichnet nicht die Grenze nach Westen; vielmehr hat man fest- gestellt, daß die westrheinischen Kohlenflöze sich bis nach Süd- Holland und Belgien hinein fort- setzen; aber ihr vorkommen ist links des Rheines vielfach unter- brochen. Der 5lbbau findet daher nur in unmittelbarer Nähe des Rheines und so- dann im Aachener Becken statt. Industrie. Das Kohlenvorkommen hat die Entstehung einer großartigen Indu- strie zur Folge gehabt. 5ln erster Stelle steht die Roheisengewinnung und -ver- arbeitung. Zwar müssen die Erze aus dem nahegelegenen Siegerlande, aus dem Lahn- gebiete, Lothringen und weit entfernten Auslandsgebieten herangeholt werden; aber die Gunst der Rhein-Wasserstraße ermöglicht eine billige Beförderung. Duisburg-Ruhr- ort hat sich zu dem bedeutendsten Binnenhafen Europas entwickelt (Kohlenversand, Erzbezug). Auch der Dortmund-Ems-Kanal erhöht von Jahr zu Jahr seine Bedeutung als Zufuhrstraße und Absatzweg. Unter den Eisenverarbeitungsstätten steht neben ande- ren hochbedeutenden Grten (Dortmund, Hörde, Bochum, Mülheim, Duisburg, Ober- Hausen usw.) in erster Linie Essen mit den Kruppschen Werken, den bedeutendsten ftn- lagen der Xpelt. Innerhalb des Kohlengebietes sind außer der Eisenverarbeitung Weltindu- strien mannigfacher Hrt entstanden, so die chemische Industrie, Zement- und Glas- industrie, Ziegeleien, die Textilindustrie usw. Bei so lebhafter gewerblicher Betätigung mußte das Ruhrkohlengebiet zu dem dichtbesiedeltsten Gebiete Deutschlands werden. Es birgt allein sieben Großstädte (welche?) und zahlreiche Städte und Dörfer mit 50—100 000 E. Außerhalb seiner Grenzen, namentlich nach 8 hin, verdankt die dort ansässige Industrie ihre Blüte ebenfalls der Nähe des Kohlenvorkommens. Lenne- und Wupper- tal sind berühmt durch Maschinen- und Textilindustrie; namentlich Elberfeld-Barmen tritt hier als Mittelpunkt hervor (Seiden-, Baumwoll- und Wollverarbeitung, Färbe- reien, Eisenindustrie usw.). Das Bergische Land hat Weltruf durch seine Kleineisen- industrie erlangt, die sich um Remscheid und Solingen gruppiert. Das Eisengewerbe zieht sich an der rechten Rheinseite bis zur Lahnmündung aufwärts und ist hier in zahl-

10. Europa - S. 274

1913 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
15. Die Burgundische Pforte, La Trouée de Beifort, die Lücke von Beifort, das Tor von Beifort, ist zwischen Jura und Vogesen (28 km breit) eingesenkt und bildet einen Teil der wichtigen Verbindungsstraße zwischen Mittelmeer und dem nördlichen Europa, „der Auslaß zum Rhein". In ihr kreuzen die wichtigen Eisenbahnen von Paris nach Basel (Arlberg-Wien) und von Straßburg nach Lyon und zieht der Rhein-Rhone-Kanal (richtiger : Rhein-Saone-Kanal). Stets war diese nicht völlig ebene Senke eine Stätte wichtiger Entscheidungen. In der Nähe fand jener Kampf zwi- schen Cäsar und Ariovist statt. „Die Rolle, die ihr 1871 französischer- seits zugedacht war, wurde durch die Schlacht an der Lisaine (west- lich von Beifort) vereitelt." (F. Hahn.) Jetzt ist nicht nur Beifort, befohr, = schöne Festung, stark befestigt, sondern auch auf den be- nachbarten Kuppen und Hochflächen greifen die Forts nach allen Seiten weit hinaus und beherrschen vollkommen die Verkehrswege. Die Franzosen wußten wohl, was sie an diesem strategisch höchst bedeutsamen Orte haben, als sie 1871 Beifort an Deutschland nicht abgeben wollten. Wenig südlich von Beifort liegt am Rhein-Rhone- Kanal, nahe dem nördlichsten Punkt des Doubs, Montbéliard, mongbeliahr, eine kleine befestigte Stadt, die bis Ende des 18. Jahr- hunderts zu Württemberg gehörte und Mömpelgard hieß. (Nach und nach sind die früher deutschen Herzogtümer Burgund und Freigraf- schaft Burgund an Frankreich gekommen.) 16. Der Jura. a) Name: Schweizer (genauer: Französisch-schweizerischer) Jura. Nach ihm ist die Formation Jura benannt, die sich in Lias (schwarzer Jura), Dogger (brauner Jura) und Malm (weißer Jura) gliedert. Heim nennt ihn einen abgeirrten Arm der Alpen. Möns Jurassus, vom kel- tischen Jor oder Joria = Wald, b) Ausdehnung. Gestalt? „In wundervoll regelmäßiger Sichelform" zieht er von der Isère bei Gre- noble hinüber bis zum Rhein bei Schaffhausen. Südlich geht er in die Alpen über; über seine nördlichen Felsbänke braust der Rhein bei Schloß Laufenburg hinab. Länge? Etwa 250 km. Grenze? Die französische Grenze erreicht fast Genf ; von da gehört nach N der 0, namentlich der No zur Schweiz, c) Entstehung. Mit den Alleghanies ist er das klassische Beispiel eines Faltengebirges. Seine einst horizon- talen Gesteinsschichten, vorwiegend Malm (weißer Jura), erlitten wie die Alpen seitlichen Druck gegen das Urgebirge Schwarzwald hin, so daß er stark gekrümmt wurde; seine Schichten wurden zu Falten, zu Sätteln und Mulden, zusammengeschoben. (Der dritte Jura ist da- gegen tafelförmig.) Da der Druck von 0 erfolgte, so sind die Falten
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