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1. Die mittlere und neue Welt - S. 149

1873 - München : Lindauer
149 nach Deutschland ausgewandert war, rüstete auf die Nachricht, daß seine Güter in den Niederlanden von dem Rate der Unruhen mit Beschlag belegt seien, m Vereinigung mit semem Bruder Ludwig von^ass^Nlzeer, welches in zwei Abteilungen auf die Niederlande losging. Ludwig von Nassau wurde an der Ems, Wilhelm von Oranien an der Maas von Alba zurückgedrängt. Da Alba zur Fortführung des Krieges viel Geld nötig hatte so Teate Philipp Ii den Niederländern eine neue, sehr druckende Steuer auf (einmalige Erhebung des loosten Pfennigs von allen Kapitalien, außerdem Erhebung des 20sten Pfennmgs von den unbeweglichen, und des loten. von den beweglichen Gütern, so oft ste verkauft wurden). Die rücksichtslose Hntterbuna .drchr Sten. und das Verbot des englischen Handels berührten den Wolstand ier Holländer so empfindlich, daß diese für den ^n den Wasiergeusen (Freibeutern an den niederländischen Küsten) unterstutzten Wilhelm von Oranien Partei ergriffen und Denselben ^Dor^rechtals allem rechtmäßigen Statthalter von Holland anetot^ (1572). Als Philipp Ii hievon Kunde erhielt, nef er den Herzog Alba von den Niederlanden ab (1573). Der neue Statthalter Luis de Requesenz y Zur iga (1573—1576) hob den Rat der Unruhen auf und schlug em Heer der Landgeusen 1574 auf der Mooker Heide (bei Nvmwegen), mußte aber auf die Eroberung der Stadt Leyden , . (welche für ihre Ausdauer statt Steuerfreiheit eme Universität 'wählt e 1575) verzichten. Da nach seinem Tode die spanischen Soldtruppen viele Städte (darunter Mästricht und Antwerpen) plünderten so,> vereinigten sich mehrere Provinzen zur Geuter Pacifikativn, -welche Duldung der Neugläubigen und Entfernung der spanischen Soldtrnvven verlangte. Des Requesenz Nachfolger Don Juan d'austria (1576—1578), Ph Az,. 4 ^ bnibcv, bewilligte die Forderungen der Genier Pacchkation durch das sogenannte „ewige Edikt", allem die Provmzen Holland> und Seeland nahmen dieses Edikt wegen der unbestimmten Fassung des Artikels über Glaubensduldung nicht an. Nach Don ^uans Kode I't 1578) sandte Philipp alz Statthalter der Niederlande den Sohn Margareta's, der ehemaligen Statthaltenn, den einftchts- 60avmä|t"ueh von Parma (1578-1592), welcher die religiösen Verhältnisse so ordnete, wie sie unter Karl V bestanden, dafür aber alle politischen Freiheiten und Vorrechte der Niederlande wieder herstellte. Dadurch erhielt er das katholische Belgien für Spanien, während die sieben nördlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen, Frisland und Overyssel), in welchen die Reformation allgemein eingeführt worden war, in der Utrechter Union 1579> sich zu einem unteilbaren Ganzen verbanden und 1581 die Absetzung

2. Die mittlere und neue Welt - S. 228

1873 - München : Lindauer
328 meinschaftlichen Ausgaben des Bundes dienen die aus den Zöllen und dem Post- und Telegraphenwesen fließenden gemeinschaftlichen Einnahmen und nötigen Falles Beiträge der einzelnen Bundesstaaten nach Maßgabe ihrer Bevölkerung. § 67. Der deutsch-französische Krieg, 1870—1871; Deutschland als neues Kaiserreich seit 18. Januar 1871. Ara n kr eich, seit 1866 auf Preußens Macht eifersüchtig, suchte durchzusetzen, daß ihm für die ohne Frankreichs Einwilligung erfolgte Vergrößerung Preußens eine deutsche Bundessestnng (Mainz, später Luxemburg) abgetreten werde. Aus Liebe zum Frieden gab Preußen sein Besatzungsrecht in Luxemburg auf, wies aber die weitere Forderung Frankreichs, ihm für die Ausdehnung des norddeutschen Bundes auf Süddeutschland bei der Eroberung des neutralen Belgiens behilflich zu sein, entschieden zurück. Sofort drängte die chauvinistische (nach der Rheingrenze lüsterne) Kriegspartei in Frankreich Den Kaiser Napoleon, die Grenze des Kaiserreiches durch Krieg mit Preußen bis zum Niederrhein vorzuschieben. Als Vorwand zum Kriege nahm man, daß Prinz Leopold von Hohenzollern, aus einer Seitenlinie des preußischen Königshauses, die Übernahme der spanischen Krone zusagte. Nachdem dieser Vorwand durch freiwillige Verzichtleistung des Prinzen hinfällig geworden war, sollte König Wilhe lm von Preußen schriftlich versprechen, eine Kandidatur des Prinzen auch in Zukunft nicht zu gestatten. Am 14. Juli 1670 wies Der im Bade Ems verweilende König den französischen Botschafter, Graf Be ne de tti, mit dieser Forderung ab, und am 18. Juli traf in Berlin die Kriegserklärung Frankreichs ein. Nicht bloß der norddeutsche Bund, auch Süddeutschland erhob sich, um dem frevelhaften Beginnen Frankreichs entgegen zu treten. König Wilhelm übernahm den Oberbefehl über sämtliche Streitkräfte und erneuerte für diesen Krieg den Orden des eisernen Kreuzes. 3)er Hampf gegen die kaiserlichen Heere, 2. August bis 2. September. Napoleon, welcher eine Armee bet Straßburg unter Mac Mähen und eine zweite bei Mtz unter Bazaine zusammenzog, gewann anfangs (2. August) einen kleinen Erfolg, indem drei französische Divisionen drei preußische Kompagnien ans Saarbrücken vertrieben. Inzwischen war es dem Chef des preußischen Generalstabes, von Molts e, gelungen, die Streitmacht Deutschlands längs der Grenze Frankreichs nach Wunsch auszustellen. Die erste Armee stand unter General von Steinmetz bei Trier, die zweite unter dem Prinzen Friedrich Karl bei Kaiserslautern, die dritte, aus den zwei bairischen Armeekorps unter Frei Herrn von der Tann und von Hart mann mit den zwei von Württemberg und Baven

3. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 649

1895 - München : Oldenbourg
147. Das Elend in der Pfalz im dreißigjährigen Kriege. 649 147. Da« Elend in der Pfalz im dreissigjährigen Kriege. An dem Elende, woran das ganze deutsche Vater- land litt, hatte die Pfalz einen vollen Anteil erhalten. Misshandlung und Plünderung, wie sie nur die erfinde- rische Grausamkeit dieser Zeit kennt, körperliche Leiden, wie die Hungersnot und furchtbare Pest in den Jahren 1636—1638, und sittliche Verwilderung waren in der Pfalz mindestens so arg als irgendwo. Was im Elsafs am 3. März 1636 vorkam, dass eine Jungfrau den Toten- gräber zu Ruffach bat, er möchte sie, da dem Schinder das Pferdefleisch ausgegangen, doch mit einer unbe- grabenen Leiche versorgen, war nicht das einzige Bei- spiel dieser Art. Auch in der Pfalz und in der Umgegend von Worms stillte das Volk mit Wurzeln, Gras und Baumblättern seinen Hunger. Wenn dies nicht mehr reichte, waren gefallene Tiere vom Schindanger ihre Nahrung. Ja, man musste Galgen und Kirchhof be- wachen, um sie vor dem schrecklichen Diebstahl der Hungernden zu schützen. Nicht nur verlaufene Soldaten- horden trieben Räuberei auf den Strassen, nicht nur die Marodebrüder machten aus Wegelagerei und Mord ein Geschäft, auch von dem verwilderten Volke mordete der Bekannte den Bekannten, um ihn begierig aufzuspeisen. In der Pfalz und im Elsafs, sonst zwei blühenden Gärten voll von überströmender Fruchtbarkeit, kam es so weit, dass die Wölfe herdenweise durch das Land zogen, und noch 20 Jahre nachher setzte Kurfürst Karl Ludwig Geldpreise auf die im Winter beinahe wöchentlich er- schlagenen Bestien. Ein Zeitgenosse behauptet, es seien mehr Wölfe durch das Land gezogen, als Bauern auf dem platten Lande gewesen, und wenn auch nicht, wie berichtet wird, die ganze Zahl der in der Pfalz noch übrigen Landleute nur wenige Hunderte betrug, so war

4. Blühe, deutsches Vaterland - S. 43

1909 - München : Seyfried [u.a.]
— 43 — reich, dessen Baumwollindustrie vor 70 Jahren noch das Fünf- fache der deutschen leistete. s/4 des nötigen Rohstoffes liefern uns die vereinigten Staaten, das übrige Britisch-Indien und Ägypten. Chemnitz und Zwickau, Llberfeld-Barmen, München-Gladbach, Mülhausen, Augsburg und ihre Umgebungen sowie der Donaukreis Württembergs sind die Sitze der deutschen Baumwollindustrie. In der Seidenindustrie steht Frankreich obenan; dann folgt Deutschland. \80 Millionen erzielen wir durch die Ausfuhr von Seidenstoffen; ^5 geben wir für die Rohseide aus. Die meiste Rohseide beziehen wir aus Italien; nain- haste Posten auch aus der Schweiz. Dem rheinisch-westfälischen Industriebezirk gehört die Mehr- zahl der deutschen Seidenfabriken an; in erster Linie ist Krefeld zu nennen; aber auch Llberfeld-Barmen, Düsseldorf, München-Glad- bach, Berlin und Mülhausen haben eine bedeutende Seidenindustrie. £na verknüpft mit unserer leistungsfähigen Webeindustrie ist die Fabrikation von Kleidern, welche außer der Deckung des heimischen Bedarfs eine Aus- fuhr im Werte von durchschnittlich 1(00 Millionen bewältigt. c) Glaswaren. Die Fabrikation von Glaswaren wird hauptsächlich in unseren großen Rohlengebieten betrieben, wo das Notwendige Heizmaterial zu billigen preisen zu haben ist; sie hat aber auch im Böhmer- und Bayerwald und im Fichtelgebirge Heimstätten, wo ihr der reiche ^olzbestand jener Gebiete das Leben ermöglicht. Für 45 Millionen Mark Waren vermag diese Industrie an das Ausland abzugeben. Mit Belgien und (Österreich wetteifern wir erfolgreich um den ersten Platz in Europa. Großer Beliebtheit erfreuen sich besonders die in Deutschland verfertigten optischen Gläser. et) (Chemikalien. In der Fabrikation von (Chemikalien hat Deutschland alle Länder der (Erde überholt. Der großartige Aufschwung dieser Industrie ist veranlaßt worden durch die Tüchtigkeit der deutschen (Lhemiker, durch die Güte der deutschen Fabrikate und durch den Reichtum der Staßfurter Salzlager, aus deren Abraumsalzen eine ganze Reihe wertvoller chemischer Erzeugnisse gewonnen werden kann, z. B. ^Lhlorkalium, Glaubersalz, Pottasche, Salpeter, Magnesium, Brom u. a. Früher hatte man die Abraumsalze als wertlosen Abraum beiseite geworfen. Nachdem man aber den brauchbaren Gehalt erkannt hatte, welcher in diesen Salzen steckt, entstanden in kurzer Zeit in Staßfurt und Umgebung mehrere große Fa- briken, mit denen bald an anderen Orten ähnliche Unternehmungen in Wett- bewerb traten.

5. Abriß der deutschen Geschichte - S. 80

1798 - München : Lindauer
ñus Liebe zum Frieden sogar ihre eigne Zolle herab- setzten, vereinigten sich ebenfalls, um so mehr mit dem- selben, als die minder mächtigen, aber zahlreicher» ritterlichen Geschlechter von einem Vündniß durchaus nichts Horen wollten, und vielmehr die guten Absich- ten desselben für Beeinträchtigungen ihrer Freyheiten erklärten. Im July des Jahrs 1255 meldeten sich auch die Stabte Zürch, Freyburg, Breysach, Col- mar, Schlettstatt, Hagenau, Weißenburg, Neu- stadt, Wimpfen, Heidelberg, Lauterberg, Oppen- heim, Frankfurt am Mayn, Friedberg, Wetzlar, Gelnhausen, Marburg, Rheinfellen, Grünberg, Hirschfeld, 'Valtda, Mühlhausen, Aschaffenburg, Selstall, Bingen, Erbach, Bacharach, Wesel, Bop- pard, Andernach, Bonn, Neuß, Aachen, Münster, Bremen, und sechzig westphälische Städte. Maynz sollte über die niederdeutschen, Worms über die ob- erdeutschen Städte die Aufsicht haben. Jeder Burger wurde besteuert, damit eine hinlängliche Land - und Seemacht hergestellt, und, so lange es die Noth er- fordern würde, unterhalten werden könnte, wie dann die niederrheinischen Städte fünfhundert ausgerüstete Schiffe, die oberlaudische von der Mosel bis Basel hundert Kriegsschiffe ausrüsten , und mithin sämmt- liche Städte sich vereinigen sollten, die Raubschlösser und Räuberhorden zu zerstören, die unrechtmäßigen Zölle, Mauten, Weggelder u. d. gl. aufzuheben, die Schlüße des Landfriedens zu vollziehen, und die all- gemeine öffentliche Sicherheit auf Flüßen und Land- strassen wieder herzustellen, und zu erhalten. Dem zu Folge sollten die Rheinschiffe nur bey den verbün- deten Städten, und keinen andern, beylegen, und niemanden, als den Genoßen dieses Bundes sollte einige Schiffahrt gestattet werden. Damit die Vor- fälle, welche demselben wichtig seyn möchten, sogleich geschlichtet werden könnten, sollten jährlich vier Ver- sammlungen, als zu Cdln, zu Maynz, Worms und Speier. gehalten werden. Selbst der deutsche König Wilhelm von Holland trat diesem Bund bey, indem

6. Die mittlere Zeit - S. 34

1890 - München : Oldenbourg
34 Zweiter Zeitraum: 486 768. lebte fort in seinen nchsten Nachkommen. Aber sie hatten auch Chlodwigs Leidenschaft, seine unbndige Herrschsucht und Blutgier geerbt. Brudermord und Greuel jeglicher Art geschahen im Hause Chlodwigs. In Familienkmpfen und Lastern verzehrte sich allmhlich die leibliche und geistige Kraft des Geschlechtes. Die spteren Merowinger, ganz das Gegenteil ihres Ahnherrn, fhrten ein jmmerliches Dasein. Miachtet von ihren Unterthanen, verbrachten sie ihre Zeit in stumpfer Trgheit und führen in der Geschichte den schmachvollen Namen der faulen Könige". Ergnzungen. Franke = Freie; andere leiten den Namen von framea, der altfrnkischen Waffe, her. Die Salier an der Mala (Assel), die Ripuarier oder Uferfranken am Rheinufer. Chlodwig lludwig), ein Enkel des Merowus (Merwich) und Sohn des Childerich. Der Krug zu Soissons. Zlpich, alte Tolbiacum, ist als Schlachtort ungewi. Das Gedicht Die Schlacht bei Zlpich" von Simro ck. Sage von derhirschkuh, welche Chlodwig bei Verfolgung der Allemannen die Furt der den . ^in zeigte, daher Frankfurt (die Sage wird von andern in die Zeit Karls des Groen verlegt Gedicht von Kopisch) Arianisches und katholisches Christentum. Der Frankenknig trug ums Haupt einen goldenen Reif, in der Hand den weigeschlten Kmgsstab, auf einem mit Ochsen bespannten Wagen zog er durchs Land. Seine Beamten: Diegrafen. Diehofmter: derkmmerer, Marschall. Trnchse und Mundschenk. Dazu traten noch die Pfalzgrafen (palatium Pfalz) und die Majoresdomus. 13. Karl Martett. Pippin der Kurze. Die Pippine. @3 war zuletzt das einzige Thun der Merowinger, da sie jhrlich im Frhling mit einem Rindergespann zur Heerschau der Franken fuhren. Dort saen sie auf goldenem Stuhle und empfingen die Geschenke der Groen, hernach aber kehrten sie sogleich wieder in ihren Palast zurck. Die knigliche Gewalt handhabten indessen die obersten Beamten mit dem Titel eines Majordomus oder Hausmeier. Sie waren anfangs vom Könige ernannt, spter aber von den Groen des Reiches gewhlt. Dem edeln und frst5 vollen Geschlecht der Pippine, deren Stammhaus bei Lttich an der Maas stund, gelang es sogar, die Wrde des Majordomus bei sich erblich zu machen. Dies erreichte Pippin von Herlstal. Sein Sohn war Karl Marten.

7. Geographie, Geschichte und Naturkunde - S. 38

1878 - München : Oldenbourg
38 25. Straßburg. 6. Doch ein Kleinod hält’s verborgen. — Dass in Wäldern noch so gross, Ich mein Haupt kann kühnlich legen Jedem Unterthan in Schoss. 7. Und es rief der Herr von Sachsen, Der von Bayern, der vom Rhein: Graf im Bart! Ihr seid der reichste; Euer Land trägt Edelstein. Justiuus Kerner. 25. Straßvurg. 1. Die Stadt Straßburg liegt 4 Kilometer westlich vom Rheine am Flüßchen Jll. Ihre Lage ist äußerst günstig; denn die Hauptstraßen zwischen der Schweiz, Deutschland und Frankreich treffen dort zusammen, so daß sie einen Knotenpunkt des Völkerverkehrs bildet. Daher war Straß- burg schon zur Römerzeit ein wichtiger Handelsplatz, und seine Messen waren das ganze Mittelalter hindurch berühmt. Eben so galt es als eine Stätte der Bildung. Dichter und Gelehrte hatten dort ihren Sitz aufgeschlagen, und die Hoch- schule verbreitete im 17. Jahrhundert echt deutsche Wissen- schaft. Besonders wichtig aber ist Straßburg als Kriegs- platz. Wer Straßburg besitzt, beherrscht auch das gauze Elsaß. 2. Die Hauptzierde der Stadt ist das Münster, welches Erwin von Steinbach (in Baden) größtenteils erbaute. Das herrliche Meisterwerk altdeutscher Baukunst ist ganz aus Quadern ausgeführt, und sein Turm erreicht eine Höhe von 143 m. Straßburg war v»m 11. Jahrhundert an eine freie deutsche Reichsstadt. Nachdem aber Frankreich zur Zeit des dreißigjährigen Krieges einen großen Teil des Elsasses an sich gerissen, nahm es dreißig Jahre später auch noch Straßburg. 3. Durch Bestechung wußte der französische König Ludwig Xiv. einen Teil der Bürger Straßburgs für sich zu gewinnen. Hierauf schickte er im tiefsten Frieden ein Heer von 20000 Mann in das Elsaß. Diese umstellten die Stadt während der Nacht mit zahlreichen Kanonen (im September 1681) und forderten sie beim Grauen des Morgens zur Übergabe auf. Eine Besatzung lag nicht da; der Stadtrat selbst war teilweise bestochen; viele Bürger waren aus der Frankfurter und Leipziger Messe abwesend. Daher öffnete

8. Lehrbuch der Geschichte für realistische Mittelschulen - S. 218

1907 - München : Oldenbourg
218 Zeitalter der Reformation. Hnde der Schweden. Wie dieselben den Handel durch Zlle u. dgl. erschwerten, beweist das hhnische Wort des schwedischen Generals Wrnget: Die Deutschen sind wie die Mehlscke; je mehr man drauf-klopft, desto mehr Mehl geben sie her". Dazu bekam Schweden 5000000 Taler Kriegskostenentschdigung. Frankreich erhielt neben den schon 1552 besetzten Bistmern Metz, Toul und Verdun noch den greren (sdlichen) Teil des Elsa (einstweilen ohne Straburg) sowie auf dem rechten Rheinufer Breisach und Philippsburg (sdlich von Speyer). Die Schweiz und die Niederlande, also Quell- und Mndungs-gebiet des deutschen" Rheins, wurden vom Reich als unabhngig an-erkannt. Frankreich und Schweden bernahmen die Garantie" fr den Frieden, waren demnach jederzeit rechtlich befugt, in die deutschen Ver-Hltnisse sich einzumischeu. Aolgen des Dreiigjhrigen Krieges. _/T, i v Dieser unselige Krieg brachte unser Volkstum auf den tiefften Stand, den es jemals eingenommen hat. Ackerbau und Viehzucht waren grten-teils vernichtet, der 18000 Drfer eingeschert, die Felder in dland, die Wiesen in Smpfe verwandelt, auf denen Rinder und Pferde nur sprlich, Kleinvieh (wie Schafe, Ziegen, Schweine, Geflgel) noch seltener sich zeigten; Bren und Wlfe nahmen in Gegenden berhand, wo man seit Jahr-Hunderten keine derartigen Raubtiere mehr gesehen hatte. Hunderte von Drfern waren buchstblich ausgestorben; Hunger und ansteckende Krankheiten (die Pest) hatten alle Einwohner bis auf den letzten gettet. Vilm nur Menschen berhaupt zu haben, wurden vielerorts auslndische Kolonisten ins Reich gerufen (z. B. franzsische Hugenotten in protestantische Gebiete, wie nach der Kurpfalz und nach Brandenburg).. , Saatkorn und Zuchttiere lieen viele Fürsten unentgeltlich verteilen, ebenso entbehrliche Militrpferde als Ackergule;'.auf Jahre hinaus mute man neugegrndete Bauerngter steuerfrei machen, damit sie existenzfhig wurden. Der blhende Bergbau Deutsch-lands war ganz verschwunden; an vielen Orten erinnerten nur noch die Namen daran. Die Städte, obwohl durch Mauern und Grben geschtzt, boten im allgemeinen einen nicht minder traurigen Anblick, hatten also kaum weniger gelitten. Die ungeheuren Kontributionen und Kriegssteuern hatten den Wohl-stand vernichtet, viele Städte auch in riesige Schulden gestrzt. Handel und Gewerbe lagen danieder; denn wie kann der Kaufmann Handel treiben, wenn er immer Gefahr laufen mu, da ihm seine Warenzge von den Sol-baten weggefangen werden? Wie kann eine Industrie blhen, wenn der Fabrikant oder Handwerker keine Sicherheit hat, da er Rohprodukte beziehen und fertige Produkte absetzen kann? So wurden viele Industrie- und Han-delsstdte wieder vorzugsweise Bauernstdte, wie seinerzeit nach der Vlkerwanderung. Augsburg beschftigte vor dem Krieg etwa 6000 Weber, nachher keine 500. Von dem groartigen, sprichwrtlich gewesenen Handel

9. Kürtziste Universal-Historie Nach der Geographia Auf der Land-Karte - S. 250

1750 - München : Gastl
af« Das Xiv. Seculum nach Ctuifti Gekurt. stehet noch im Zweiffel,obs nützlicher als schädlicher feye? sihe I^um. 167. Die Ursach an allen Visen Oidnunaen waren die Frantzösischemnm-j, welche schon dazumahl suchten die Deutsche nigkeit durch ihre eigne Gesetz zu verstoß ren,und die Kayserlrche Macht zu stutze^ dann Laroluswar am Frantzössschsn Hm auferzogen, und hatte dem König zu Lied, so gar seinen Nahmen geändert, da sonst Wenceslaus gewusst war. 94. Wenceslauvs. Wenceslaus Malus der Faule / des Cai*0^ Sohn/Kayter A.x378. bis 1400. stark zu Pras< alt58 Jahr. Man weiß nichts schönes von ihm!» sagen. Als man ihn tauffte, besudlete tt das H. Tauff- Wasser. Als man ih^ noch ein Kind frönete / und auf dem Altar setzte, machreers auchnir säubere^ Der Stadt Nürnberg verkauffie er W Freyheit um ein Fuder Wein. Joantf* Galeacio dem Stadthalter in Meylana verkauffre er das ganhe Hertzogrhum ein Stuck Geld. Den Hencker machte er zu seinem Gevattern, und führte th» samt

10. Lesebuch für weibliche Fortbildungs- und Feiertagsschulen - S. 112

1906 - München : Oldenbourg
112 68. Die gute Mutter. war und von dem sie lange nichts erfahren hatte, und ihr Herz hatte keine Ruhe mehr. »Er muß bei der Rheinarmee sein,« sagte sie, »und der liebe Gott, der ihn mir gegeben hat, wird mich zu ihm führen.« — Und als sie auf dem Postwagen zum St. Johannistor in Basel heraus und an den Rebhäusern vorbei ins Sundgau gekommen war, treuherzig und redselig, wie alle Gemüter sind, die Teilnahme und Hoffnung bedürfen, und die Schweizer ohnedem, erzählte sie ihren Reisegefährten bald, was sie auf den Weg getrieben hatte. »Find’ ich ihn in Colmar nicht, so geh’ ich nach Straßburg; find’ ich ihn in Straßburg nicht, so geh’ ich nach Mainz.« — Die anderen fragten dies und jenes und einer fragte sie: »Was ist denn Euer Sohn bei der Armee? Major?« — Da wurde sie fast verschämt in ihrem Innern; denn sie dachte, er könne wohl Major sein oder so etwas, weil er immer brav war; aber sie wußte es nicht. »Wenn ich ihn nur finde,« sagte sie, »so darf er auch etwas weniger sein; denn er ist mein Sohn.« — Zwei Stunden jenseits Colmar aber, als schon die Sonne sich zu den Elsässer Bergen neigte, die Hirten ihr Vieh heimtrieben, die Kamine rauchten in den Dörfern, die Soldaten in dem Lager nicht weit von der Straße standen, haufenweise mit dem Gewehre bei Fuß, und die Generale und Obersten vor dem Lager beisammen- standen und miteinander sprachen, stand auch eine junge weiß gekleidete Frau von feiner Bildung dabei und wiegte auf ihren Armen ein Kind. Die Frau im Postwagen sagte: »Das ist auch keine gemeine Frau, die so nahe bei den Herren steht. Was gilt’s? der, welcher mit ihr spricht, ist ihr Mann!« — Der ge- neigte Leser fängt allbereits an etwas zu merken; aber die Frau im Postwagen merkte noch nichts. Ihr Mutterherz hatte noch keine Ahnung, so nahe sie auch am Rechten vorbeigefahren war, sondern bis nach Colmar hinein war sie still und sprach nichts. In der Stadt im Wirtshause, wo schon eine Gesellschaft an der Mahlzeit saß und die Reisegefährten sich auch setzten, wo noch Platz war, da war ihr Herz erst recht zwischen Bangigkeit und Hoffnung eingeengt, daß sie jetzt etwas von ihrem' Sohne er- fahren könnte, ob ihn niemand kenne und ob er noch lebe und ob er etwas sei, und hatte doch den Mut fast nicht zu fragen. Denn es gehört Herz dazu eine Frage zu tun, wo man das Ja so gerne hören möchte und das Nein doch möglich ist. Auch meinte sie, jedermann merke es, daß es ihr Sohn sei, nach dem sie frage, und daß sie hoffe, er sei etwas geworden. Endlich
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