S o l o n.
47
das Gcgonthcil durch ibre blutige Strenge. Kylon bemäch-v.c.t.
tigt sich als Tyrann der Akropolis (Ol. 42,1.), muß jedoch
vor den Alkmaoniden die Flucht ergreifen, — seine Anhänger
gemordet. Pest in Athen. Reinigung der Stadt durch Epi-
menides. Parteiungen dauere fort. Das empörte Salamis
vergebens angegriffen; erneute Versuche mit Todesstrafe ver-
boten. Dessenungeachtet der Krieg durch Solon's Einfluß be-
schlossen; die Insel erobert, sowie auch Kirrha und Krissa
bezwungen.
Die Unzufriedenheit der gedrückten Aermeren steigt immer
höher. Drei Parteien: die eine für die Aristokratie, die
andere für eine gemischte Verfassung und die dritte für die
Demokratie, drohen mit Aufruhr.
Solon, als Archon Eponymos allgemein geachtet, soll 592.
durch Vermittlung den Staat retten, und gibt seine weisen
Gesetze, wodurch die bisherige Willkührhcrrschaft beschränkt,
und der niedere Stand aus seiner Entwürdigung zu einem
Bürgerthum cmporgehoben wird, in welchem er an der Gesetz-
gebung, der Erwählung und Prüfung der Magistrate, wie
an den Gerichten selbst Thcil erhält:
1. Die Seisachtheia, Ermäßigung der Schuldfordernngen und
ihr entsprechende Erhöhung des Geldwerthes bei Zins - und Capital-
zahlungen; Aufhebung des alten Schuldrechtes, Verbot auf die Person
zu borgen.
2. Eintheilung des Volkes nach dem Stande:
») Freie Bürger, von Bürgern abstammend, mit allen Rechten
des Bürgerthums.
1>) Die Metöken (Beifassen), Ausländer unter dem Schutze der
Gesetze, aber ohne unmittelbares Rechtsverhältniß, ein Bürger ihr Ver-
treter, — Kopfsteuer und andere Leistungen.
«) Sklaven, gekaufte Fremdlinge und deren Nachkommen, der
Willkühr ihrer Herrn preisgegeben; mit dem Rechte, gegen Mißhandlung
zu klagen; die freigelassenen treten in die Rechte der Metöken.
3. Eintheilung der Bürger nach dem als Steuerkapital gescbätzten
Vermögen in vier Klassen: Pentakosiomcdimnoi, Hippeis, Zeugitai,
Thetes; nur die erste Klaffe besetzt die hohen Aemter, namentlich das
Archontat; die beiden mittleren bilden das Heer zu Roß und zu Fuß,
und nehmen Theil an dem Rathe der Vierhundert; die vierte ist in der
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Griechenland. 39
V.c.g.
3) Dauaos kommt ans Aegypten über Rhodos zu den 1474.
Pelasgcrn nach Argos — Danaer. Unter seinen Nachkommen
spaltet sich die argeiischc Herrschaft in Argos, Tiryns und
Mykcna. Perseus, der Gründer des letzteren, hinterläßt
zwei Söhne: Sthenclos und Alkäos, wovon dieser der
Stammvater der Herakliden ist, welche durch Sthenelos und
seinen Sohn Enrysthcus ans ihrer tirynthischen Herrschaft
vertrieben, in Trachis in Thessalien und dann in Athen bei
Thcseus Aufnahme finden. Enrystheus wird geschlagen, und
die Pclopiden bemächtigen sich seiner Herrschaft. In Argos
herrscht indessen Adrastos, der mit Polyneikes gegen Theben
zieht, und nach seinem Nachfolger Diomedes gehen die drei
Reiche an den Pclopiden Orestes über, unter dessen Söhnen
die Herakliden mit Doriern einbrcchen.
4) Pelops aus Phrygien von Jlos vertrieben, kommt 1350.
über Thessalien in den Peloponnes, und gründet sich in Elis
und Arkadien eine Herrschaft. Seine Nachkommen breiten sich
im ganzen Peloponnes ans, vorzüglich bemächtigen sie sich der
Herrschaft von Mykenä und Tiryns unter Atrens und Thye-
stes, und durch Vermählungen auch Lakedamon's: Agamem-
non mit Klytämnestra, Menelaos mit Helena; sie erzeugen
den trojanischen,Krieg, und unterliegen endlich unter den
Söhnen des Orestes den Einfällen der Herakliden.
Während dieser Wanderungen und neuen Gründungen
der verschiedenen Stämme beginnt allmälig die Schifffahrt,
indem zunächst Minos, der Herrscher von Kreta, sich eine
geordnete Seemacht erbaut und dem Unwesen der Seeräuber
steuert; aber es entwickelt sich auch die Blüthe der Heroen-
zeit, in welcher kühne Helden, ausgezeichnet durch Mnth und
Körperkraft, im Kampfe erscheinen gegen alles Gefahr Dro-
hende, und mit verwandten Gemüthern und Stämmen zu
gemeinsamen, großartigen Unternehmungen sich vereinigen.
Dahin gehören: a) Der Argonautenzug, geführt von1260.
Jason aus Jolkos in Thessalien mit vier und fünfzig Helden,
um das goldene Vließ aus dem fernen Kolchis am Pontos zu
gewinnen. b) Der schon erwähnte unglückliche Zug der
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40
Griechenland.
v.c.t.
12ö0.sieben Helden gegen Theben, geführt von Polyneikes
gegen seinen Bruder Eteokles. Vorzüglich aber
1194. c) der trojanische Krieg, in welchem der achäisch-
pelopidische Stamm gegen die verhaßten Trojaner in den
Kampf tritt.
Veranlassung: Raub der Helena, der Gemalin des
Menelaos von Sparta, durch Paris, den Sohn des troi-
schcn Königs Priamos.
Anführer der Griechen: Agamemnon, Herrscher von
Korinth, Mykeua rc., der allgemein anerkannte Hauptführer,
und Menelaos, sein Bruder; Achilleus, des Pelcus und
der Thetis Sohn, Beherrscher der Myrmidonen in Thessalien,
der gewaltigste von allen; Nestor von Pylos, hochbejahrt;
Odysseus von Ithaka, durch Listen ausgezeichnet; Dio-
medes, der tapfere Tydide aus Kalydon, Herrscher von
Argos; die beiden Ajar u. s. w.
Anführer der Trojaner: Hektor, des Priamos und der
Hekuba Sohn, der tapferste, und sein Bruder Paris (Alex-
andres), der schönste; Aeneas, Sohn des Anchises;
Akamas, Archilochos, Sarpedon u. s. w.
Versammlung der Griechen im Hafen von Aulis in
Böotien; ihre Noth; Opfer — Jphigeneia. Abfahrt. Bela-
gerung Troja's. Entzweiung zwischen Agamemnon und Achil-
leus. Bedrangniß der Griechen durch Hektor, bis Achilleus
h nach dem Tode des Patroklos, seines Waffengefahrten, wieder
Theil nimmt am Kampfe. Hektor's Tod. Einnahme Troja's
1184.durch das hölzerne Pferd — Sinon's List. Priamos mit
seinen männlichen Nachkommen vertilgt; die Frauen gefangen
weggeführt. Schicksale der zurückkehrenden Griechen, —
Agamemnon, Odysseus rc.
Durch die mannichfaltigeu Wanderungen wird allmälig Cultnr
geweckt und verbreitet; vorzüglich legen die Hellenen nach und nach ihre
Wildheit ab, während die Pelasger, als die Unterdrückten, noch lange
die Spuren ihrer Rohheit bewahren. Ackerbau und Oelbau blüht
frühe schon in Attika, Weinbau in Böotien, in Attika und Aetolien.
Die Bearbeitung der Metalle, sowie die Webekunst vervollkommnen
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Extrahierte Personennamen: Helena Agamemnon
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Theben Sparta Paris Korinth Mykeua Thessalien Ithaka Argos Paris Aulis Böotien Attika Böotien Attika
V /V ,
Königs Herrschaft. Si o m u l u ü.
(Aee» Lsrellti»), setzen den verdrängten Numltor wieder aufv.6
den Thron, und gründen Rom auf dem palatinischen Hügel. 75
Remus erschlagen. ^ ^
I. Königsherrschaft. Von Rom's Erbauung bis zur
Vertreibung der Könige, von 75 i bis 510 v. Ch. G.
244 n. R. E. Mythen dauern fort*).
* Der aus drei verschiedenen Stämmen gebrìdete
römische Staat vergrößert sich schnell durch bezwungene
Völker; aber die alten Patricier behaupten sich in ihren
Vorrechten. Tyranneie» de6 Königsgeschlechtes fuhren
mit dem Sturze desselben eine neue Verfassung herbei.
1. Iiornalus mit dreihundert Celeres und Victoren
(Fasccs). Rom — Asyl. (Senat (Patres), Patricier, Ple-
bejer (?). Patrone, Clienten. Drei Tribns (Ortsstämme,
Districte), dreißig Cnrien (Geschlechtsstämme, jeder mit zehn
Geschlechtern). Raub der Sabinerinnen. Die Sabiner
unter Titus Tatius erobern den saturnischen (capitolini-
schen) Berg (Tarpeja), und nachdem sie sich mit den Römern
ausgeglichen, bauen sie diesen mit dem qnirinalischen Berge ,
an, — Quirite», Tatius Mitregent, alsbald erschlagen;
auch Romulus verschwindet — tzuiriuus.
*) Die Römer rechneten vor dem Augustus gewöhnlich nach Consnln,
oder nach der Verbannung der Könige; erst zur Zeit des Augustns
wurde die Zeitrechnung nach Gründung der Stadt allgemein. Diese
wird aber von den Alten verschieden angegeben. Ihre Bestimmung
hängt ab von der Zeit der Einnahme Roms durch die Gallier, welche
bald Ol. 98,1, oder 2, bald nach Varro Ol. 97,2. angeseyt wird, von
wo man dann Z6o oder 364 Jahre bis zur Erbauung Roms zurück-
rechnete. Also: Ol. 97,2 — 386, und 386 von 776 — 390, und
590 + 364 — 754 v. Ch. G. — Ol. 6,3, d. h. im dritten Jahre
der sechsten Olympiade, so daß zwei volle Jahre dieser Olympiade ver-
flossen waren. Nach Cato war es Ol. 7,1; nach Fabius Ol. 8,1. Die
Uebertragung auf unsere Zeitrechnung bleibt immer mit Einem Jahre
schwankend, da der Monat April, als Gründungsmonat der Stadt,
eine spätere unhistorische Bestimmung ist, und wir somit ebensowohl von
777 als von 776 abziehen können.
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Extrahierte Personennamen: Iiornalus Titus_Tatius Tatius_Mitregent Augustus Cato
Römische Könige.
72
v.c.g.
715. 2. Nuina Pompilius aus Cures; Verthcilung der Königs-
guter, götterdienstliche Anordnungen: Pontífices, Auguren rc.
675. 3. Tullus Hostilius bezwingt Alba durch den Kampf
der Horaticr und Cnriatier, zerstört es wegen der Treulosig-
keit seines Dictators Mettius Fuffetius, und verpflanzt die
Albaner auf den cölischen Hügel; sein Tod.
643. 4. Ancus Marcius stellt den Götterdienst wieder her,
versetzt besiegte Latiner auf den aventinischcn Hügel (Ple-
bejer?), verbindet das Janiculum mit Rom, und gründet
Ostia an der Tiber-Mündung.
619. 5. Tarquinius Priscus (Lucumo von Tarquinii) erbaut
die Cloaken, das Forum, Mauer um Rom, Circus max.,
besiegt Sabiner und Latiner (sein Triumph), vermehrt den
Senat durch hundert Mitglieder (Zaires minorum jjentium 9
Repräsentanten jener Albaner?) und verdoppelt die alten drei
Rittcrstamme ans den Plebejern; sein Tod.
581. 6. Servius Tullius vereint mit der Stadt den quirina-
lischen, esquilinischen und viminalsschen Hügel, macht Rom
zum Haupte des latinischen Bundes, theilt die Plebejer in
dreißig Tribus (Regionen — Comitia tributa), und Patricier
mit Plebejern nach dem Census ihres Vermögens in sechs
Classen mit 195 Centurien, — hiernach die Art des Kriegs-
dienstes, der Steuern und des Abstimmens (Comitia centu-
riata); sein Tod (Tnllia).
534. 7. L. Tarquinius Superbus gewinnt ganz Latium, die
Volsker, Gabii (List des Sertus), vollendet das Capitol,
drückt Plebejer und Patricier, und wird nach dem Selbst-
morde der Lucretia vorzüglich durch Brutus rc. verbaunt.
Ii. Rom als Republik. Don der Vertreibung der
Könige bis zum Punischen Kriege, von 510 bis 204
v. Ch. oder 244 — 490 n. R. E.
* Die Anfangs rein aristokratische Verfassung ver-
liert allmalig im Parteikampfe der Patricier und Ple-
bejer ihre patricischen Vorrechte, und geht in eine voll-
kommene Republik über, welche als solche die Eroberung
Italiens vollendet.
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Erster K r e u z z u g.
Kirchenversammlung Urban's H zu Piacenza und Clermont 1095 (Adamar
von Puy). Allgemeine Rüstungen zu einem Kreuzzuge. Indessen
verunglückter Zug Peters von Amiens uiit Walther von Perejo
und Walther ohne Habe, anfgerieben bei Helenopolis durch den Sultan
von Nicäa 1096. Eben so der Zug des Priesters Gottschalk, der in
Ungarn scheitert, und des Nheingrafen Emico mit seinem Gesindel
( gegen die Juden ). Endlich
Erster geordneter Kreuzzug im August 1096, an welchem
ausgezeichnete Grafen und Ritter aus Frankreich, Lothringen und Ita-
lien Theil nehmen, vorzüglich Gottfried von Bouillon, Herzog von
Niederlothringen, Bömund, Fürst von Tarent, und dessen Neffe
Taukred von Brindisi'um rc. Ihre Unterhandlungen mit dem grie-
chischen Kaiser Alexius; Belagerung von Nicäa; Sieg gegen die
Türken bei Dorylteum; unsägliche Mühsale; Balduin, Gottfrieds
Bruder, gründet sich eine Grafschaft in Edessa. Lang dauernde Be-
lagerung und Eroberung von Antiochien (Bömund Fürst daselbst);
endlich erschöpft und einer völligen Auflösung nahe, erstürmen sie 1099
am 15. Juli das wohlvertheidigte Jerusalem. Gottfried von
Bouillon Oberhaupt des neuen Reiches, als Herzog, siegt gegen ein
ägyptisches Heer bei Askalon, und stirbt allgemein geachtet 1100. Sein
Bruder Balduin I., der ihm als König folgt, macht, während einzelne
Kreuzheere, die indessen heran ziehen, jammervoll uutergehen, große
Eroberungen: Akkon, Tripolis, Sidon rc. Ihm folgt 1118 sein Ver-
wandter Balduin Ii. von Boules, dem er Edessa übergeben (seine
Gefangenschaft). Unter seinem Nachfolger Fulko 1131 geht Antiochia
an die Griechen verloren, stirbt 1143, und unter dessen Sohne Balduin
Iii. wird Edessa 1144 von Zenghi, dem Statthalter von Mosul, erobert.
Durch die Kreuzzüge entstehen geistliche Ritterorden: der Jo-
hanniter oder Hospitaliter-Orden, hervorgehend aus einem
Kloster von Amalfi für arme und kranke Pilger, durch Paschalis 1113
bestätigt; der Templer-Orden 1118 durch neun französische Ritter
gegründet, und von Pabst Honorius n. 1127 bestätigt.
4. Schwäbische Kaiser — Hohenstaufen, von
1137 bis 1250.
* Wie einestheils das Reich durch die fortdauerudeit
italienischen Streitigkeiten seine innere selbstständige
Kraft verliert, und die Großen immer mehr ihre Unab-
hängigkeit befestigen, so zeigt sich anderntheils der ächte
Geist des Ritterthums in den Kreuzzügen wie in dem
Minnegesang von seiner glänzendsten Seiten
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u
L y k u r g o s.
2. Eine Volksversammlung unter freiem Himmel, um die
Vorschläge des Senats zu genehmigen oder zu verwerfen, namentlich
über Krieg und Frieden, Gesetze und Beamtenwahl rc.
3. Zwei Könige aus dem heraklidischen Geschlechtc nach Erbrecht
und Erstgeburt, zugleich Oberpriester, Feldherrn (von dreihundert erlese-
nen Spartiaten umgeben), Obervormünder und Richter; nach einem
Feldzuge verantwortlich den Geronten und Ephoren rc.
4. Ephoren, fünf Männer aus dem Volke, wohl ursprünglich
Gemeindevorsteher zum Rechtsprechen in Civilsachen; während der messe-
nischen Kriege richtende Stellvertreter der Könige , bald darauf Volks-
vertreter mit der Aufsicht über sämmtliche Magistrate und Bürger, mit
der Leitung öffentlicher Verhandlungen, besonders in auswärtigen Ver-
hältnissen rc.
5. Eintheilung des Volkes:
«) Die Spartiaten, als die herrschenden Familien mit dem acht
aristokratischen Verdienst- und Erbadel, mit dem Besitze von neuntausend
gleich großen Grundstücken; vor dem dreißigsten Jahre kein Antheil an
den Volksversammlungen.
Ii) Die achäischen Lakedämonier oder Periöken, mit dem
Besitze von dreißigtausend Grundstücken, persönlich frei, ungehindert im
Gewerbe; aber des vollen Bürgerrechtes nicht theilhaftig, zins - und
Kriegsdienstpflichtig dem Staate.
c) Die Heilsten, persönlich unfrei, als Gemeingut verwendbar;
— Krypteia, Heilotenjagd.
Ausserdem noch verschiedene Verordnungen über die Erziehung der
Kinder, das gemeinsame Essen, die Kleidung, den Handel rc., welche
alle dahin zielten, den kriegerischen Muth der bevorrechteten Spartiaten
zu steigern, und ihre Privatrücksichten im Interesse des Staates zu
untergraben.
Lykurgos läßt seine ungeschriebenen Gesetze vom Senate,
den Königen und dem Volke beschwören und verschwindet.
Erster messenischer Krieg, von 743—724 v. Ch. G.
Ol. 9,2 —Ol. 14,1.
Reibungen zwischen Messeniern und Spartanern bei dem
gemeinsamen Tempel zu Limnä rc. veranlassen den Krieg der
verwandten Stämme. Bis zum fünften Iahte wechselnde
Siege; darauf müssen sich die Mcssenier geschlagen auf die
Feste I t h o m c zurückziehen, ihr Gebiet wird verwüstet.
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46
Athe n.
Athen.
" Die Athenäer offenbaren schon jetzt im wiederhol-
ten Wechsel ihrer Verfassung die Unftetigkeit ihres
Charakters. Die aristokratische Archonten - Herrschaft
wird durch Solon's weise Gesetze beschränkt, und nachdem
noch eine kurze Zeitlang die Tyrannis von den Peisistra-
tiden mit besonderem Glanze behauptet worden, bildet
sich durch Kleistenes die Demokratie fester und bleibender
aus.
Nach dem Tode des Kodros folgt Archonten-Herr-
schaft (verantwortlich einer Volksversammlung oder einem
Rathe der Eupatridcn?). Auswanderung der attischen Joncr
unter den unzufriedenen jüngeren Söhnen des Kodros mit
Messenicrn rc. nach Asien.
a) Dreizehn lebenslängliche Archonten ans des
Kodros Familie von 1068 — 752 v. Ch./ bis Ol. 7,1/ von
Medon bis Alkmaon.
Sieben zehnjährige Archonten, die vier ersten
aus des Kodros Geschlecht, die folgenden aus andern Fami-
lien der Eupatriden, von 752—682 v. Ch., Ol. 7,1.—Ol. 24,3.
c) Neun jährliche Archonten zugleich, aus den
Eupatriden durchs Loos gewählt, von 682—594 v. Ch.,
Ol. 24,3 — Ol. 46,3: ein Eponymos für das Gerichtswesen
in allen Personen-Rechten, und den Schutz der Familien;
ein Basileus für die Aufsicht über die Staatsreligion, Feste,
Opfer, Klagen über Mord :c.; ein Polcmarchos für das
Kriegswesen mit der Aufsicht über Fremde und Beisassen, und
sechs Thesmotheten, welche die Uebercinstimmung der
Gesetze begutachteten und deren Aenderungen beantragten,
auch Eigenthumsstreitigkeiten schlichteten. Die Gesetzgebung
bleibt einer Volksversammlung, durch die Archonten be-
schränkt. Ueberdies noch mehre Gerichtshöfe: Arciopagos,
Prytaneion rc.
Die aristokratischen Eupatriden setzen den Staat durch
624. innere Zerrüttung in Gefahr. Der Archon Drakon sucht
durch seine Gesetze die Verfassung umzugestaltcn, bewirkt aber
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48
Sohn,
Regel ohne Kriegsdienst, nimmt aber Theil an der Volksversammlung
und den Gerichten.
4. Ein Rath von vierhundert Bürgern aus den drei ersten Klassen,
hundert aus jeder der vier Phylen, keiner unter dreißig Jahren alt,
jährlich nach vorhergegangener Prüfung (Dvkimasia) durchs Loos neu
gewählt; jede Phyle hatte drei Monate hindurch die Prytauie (für
die laufenden Angelegenheiten), in fünf Ordnungen getheilt, wovon
jede eine Woche lang unter einem täglich wechselnden Epistates die Proe-
drie besaß. Die Prytanen machten ihre Anträge dem ganzen Rathe,
dieser berathfchlagte darüber,und ließ seinen Beschluß der Volksversamm-
lung vvrtragen. Der Epistates verwahrte das Staatsfiegel mit den
Schlüsseln zum Schatze und zur Akropolis. Nach Ablauf des Jahres
mußte der Nath die Euthyne (Rechenschaftsablegung) bestehen.
5. Volksversammlung wahrscheinlich in jedem Monate einmal
auf der Pnyr, besucht von jedem Bürger, sobald er in seinem achtzehnten
Jahre Schild und Speer erhalten; sie billigte oder verwarf das Probu-
leuma der Prytanen, stimmte ab durch Aufhebung der Hände, auch in
besonderen Fällen verdeckt mit Bohnen oder Steinchen. Die Ordnung
beobachteten die Nomophylaken und Proedroi. Verhandelt wurden:
Gesetzgebung, Magistratswahlen, Krieg und Frieden, Bündnisse, Ge-
sandtschaften, Finanz-Vorschläge rc.
6. Die Heliäa, ein Gericht von sechstausend Bürgern, die über
dreißig Jahre alt waren, für höhere politische Entscheidungen aus der
Volksversammlung jährlich durchs Loos gewählt.
7. Neun jährlich gewählte Archonten, einer doppelten Prüfung
unterworfen, der Dokimasia beim Antritt des Aintes und der Euthyne
während und nach der Führung desselben. Ihr Geschäftskreis wie bei
den früheren; ausserdem mit dem Vorsitze in den Volksgerichten und
der Einführung der Rechtshändel in dieselben. Die Thesmoteren leiteten
die Erlösung der Heliasten, die gerichtlichen Prüfungen der Magistraten,
die Bestimmung der Gerichtstage rc.
8. Der Areiopagos aus untadeligen, abgetretenen Archonten
gebildet, auf Lebenszeit, das höchste Gericht, auf dem Hügel des Ares,
mit der Aufsicht über die öffentliche Erziehung, den sittlichen Anstand,
Aber redlichen Erwerb der Bürger, über Erhaltung des Cultus, über
Bestechungen und falsche Zeugnisse, über Mord, Frevel gegen die Götter,
über ungerechte Volksbeschlüsse rc. Die Gränzen seiner Macht blieben
seinem moralischen Ermessen überlassen.
Solon verläßt Athen, nachdem das Volk seine auf der
Burg aufgestellten Gesetze auf hundert Jahre beschworen, er
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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