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1. Nationale Erdkunde - S. 97

1911 - Straßburg i.E. : Bull
5. Oesterreich-Angarn. 97 ungarisches Getreide von Ofen-Pest bis Berlin nicht mehr wie heute 2,70 Mark, sondern nur noch 0,80 Mark zahlen. Dann ist wirklich eine Verbindung zwischen der Nordsee und dem Schwarzen Meer geschaffen, die der Ludwigskanal nur mangelhast herstellen konnte. Wir dürfen ruhig jede Verkehrsverbesserung in Österreich- Ungarn ganz so ansehen, als würde sie bei uns selber geschehen, denn sie hat für beide Staaten die gleiche Wirkung. So eng ver- flechten sich die Interessen der beiden Reiche. Dafür noch ein weiteres Beispiel: In Österreich plant man eine Kanalverbindung der Donau mit Fiume, um den eigenen Waren den billigen Wasserweg zum Meere zu eröffnen. Für unsere oberschlesische Kohle würde die Verwirklichung dieses Planes sicherlich der Anbruch einer glückverheißenden Zukunft sein. Zusammen mit dem Donau- March- Oder- Kanal würde der D o n a u - F i u m e - Kanal unfern Kohlen gestatten, den Wettbewerb mit der englischen und amerikanischen Kohle mit größerem Erfolge im Mittelmeer auf- zunehmen. Dann käme doch endlich unser reichstes, aber auch ab- gelegenstes Kohlengebiet zur vollen Geltung. Handelsbeziehungen zwischen Österreich-Ungarn und dem Reiche. Österreich-Ungarn steht auch mit keinem andern Lande der Welt in so regem Handelsverkehr wie mit unserm Vaterlande. Von den 4,2 Milliarden Mark des österreich- ungarischen Gesamthandels im Jahre 1907 entfielen nicht weniger als 1,555 Milliarden Mark auf das Deutsche Reich. Für unsere Ausfuhr fpielt nur noch England eine wichtigere Rolle als Österreich-Ungarn. 1908 lieferten wir an England für 997 Millionen Mark Waren, an Österreich-Ungarn sür 737 Millionen Mark. Erst in viel weiterem Abstände kommen die Union (507 Millionen Mark), die Niederlande (453 Millionen Mark, Durchfuhr), Rußland (450) Frankreich (437). In der Reihe unserer Lieferanten nimmt Österreich-Ungarn mit 751 Millionen Mark den dritten Platz ein. (Union 1282, Rußland 945 Millionen Mark.) An der Spitze der Ausfuhrwaren unseres Nachbarlandes steht .föolz, und die Hauptmasse desselben geht nach Deutschland. Eine Fläche, die mehr als ein Drittel des Bodens unseres Vaterlandes bedecken würde, ist mit Wald bedeckt. Äauptwaldgebiete sind die Alpen, die Karpaten, die böhmisch-mährischen Grenz- gebirge. In den letzten Iahren wurde unsere Äolzeinfuhr noch über- Hauptmann, Nationale Erdkunde. 7

2. Nationale Erdkunde - S. 101

1911 - Straßburg i.E. : Bull
5. Oesterreich-Ungarn. 101 Aus den angrenzenden deutschen Ländern wurden im 12. und 13. Jahrhundert deutsche Bauern von den böhmischen Fürsten ins Land gerufen, die als „königliche" Bauern, befreit von allen Fron- diensten, die Ränder Böhmens besiedelten. Daher kommt es, daß noch heute ein bald breiterer, bald schmälerer Streifen Land längs der böhmischen Grenzgebirge fast ganz oder ganz deutsch ist, daß im urdeutschen Egerlande z. B. die Bewohner noch heute von ihren weiter östlich wohnenden Nachbarn als von denen „drüben in Böhmen" reden. Im 13. Jahrhundert, unter Ottokar, dem Gegner Rudolfs von Äabsburg, wurden auch Städte in Böhmen gegründet (u. a. Bud- weis). Bis dahin gab es nur eine große Stadt im Lande, Prag, das eine alte Niederlassung deutscher Kaufleute war und einst die erste deutsche Universität besaß. Die Bürger jener Städte standen nur unter dem König. Viele dieser Städte sind leider nachher wieder tschechisch geworden. Auch Mähren verdankt seinen Wohlstand deutscher Kolonisten- arbeit. „Der schwere deutsche Pflug, (die Tschechen kannten nur den schlechten, leichten), und das deutsche Weinmesser schufen hier den blühenden Acker- und Weinbau." Aus der Geschichte der übrigen Staaten nur noch zwei Beispiele. Slawonien, das Gebiet zwischen Drau, Save und Donau, war einst eine überaus sumpfige Gegend. Die nichtdeutschen Besitzer derselben verkauften ihren Boden zu Spottpreisen an die einwandernden Deutschen und wanderten selber in Scharen aus. Die deutschen Einwanderer, „Schwaben" genannt, (sie kamen aus Elsaß-Lothringen, der Pfalz und aus Vorder-Österreich), haben das sumpfige Land in fruchtbaren Ackerboden umgeschaffen und sind selber wohlhabend dabei geworden. Ähnlich war es in Angarn. Ödenburg, Preßburg, Ra-ab sind deutsche Gründungen; Ofen-Pest haben Deutsche an Stelle alter römischer Niederlassungen gebaut. „Es war kein ruhiges, behagliches Dasein, das die Deutschen in Angarn zu führen hatten; die Stürme der Mongolenzüge brausten über sie hinweg, sie waren ihnen zuerst ausgesetzt und hatten am meisten zu verlieren."*) In eine versumpfte, fieberhauchende Wüstenei hat man einst die Banater „Schwaben" berufen. Die Donau hatte Dünen gebildet, ähnlich denen an der Ostsee. Wandernd brachten diese allem Pflanzenwuchs Tod und Verderben. Da gab man deutschen Bauern in der Nähe ') Einhart, Deutsche Geschichte, 11. bis 20. Tausend. S. 337.

3. Nationale Erdkunde - S. 102

1911 - Straßburg i.E. : Bull
102 Ii. Europa. von Weißkirchen die Erlaubnis, auf diesem Sandboden den — Weinbau zu versuchen. Für jeden andern als einen deutschen Bauern war das geradezu ein lächerliches Unternehmen. Natürlich schlugen anfangs alle Versuche fehl. Da verfielen die deutschen Bauern auf ein sinnreiches Mittel. Sie bestreuten die ganze Fläche mit Sttoh, das gab dem unsteten Sande 5>alt. So sind weite Strecken des öden Sandlandes in geduldiger, zäher Arbeit zu prächtigem Weinlande umgeschaffen worden, und auf diesem Boden sind vorher die madjarischen Bauern (Madjaren heißen die Ungarn) elend zugrunde gegangen. Ähnlich hat deutsche Arbeit die ungarische Äeide umgewandelt. Meilenweit erstrecken sich nun auf der ehemaligen „.Joeide" Ungarns berühmte Weizenfelder. Noch heute sind großartige deutsche Bauerngüter in Ungarn die Zeugen deutschen Fleißes und deutscher Tüchtigkeit. Von dieser Tüchtigkeit bekommt der einen starken Eindruck, der z. B. einmal einem ungarischen Schwabendorfe einen Besuch abstattet. Den Wanderer empfängt zunächst die breite Dorfstraße des Schwabendorfes, die, bis 40 m breit, beiderseits noch einen Fußweg aufweist, der mit Akazien oder Maulbeerbäumen be- pflanzt ist. Jeder Baum ist sorglich mit einem Lattenverschlage umgeben worden. Die Ääuser machen alle durch sorgfältige Tünchung und blaue oder rote Bemalung einen äußerst günstigen Eindruck. Das Innere des Äauses ist sehr behaglich eingerichtet und lädt durch peinliche Reinlichkeit zum Verweilen ein. Im Stalle zeugen 15—25 Pserde von der Wohlhabenheit des Besitzers; dieser Eindruck wird verstärkt, wenn man 4—6 Pferde vor einen Pflug gespannt und die breiten, von Gesundheit strotzenden Besitzer dahinter sieht. Meilenweit muß der Banater Schwabe fahren, um die Grenzen seiner Felder zu umgehen, denn alle Ersparnisse werden in Ländereien angelegt. Einen seiner zahlreichen Söhne läßt der „dumme Schwöb" immer studieren. Den deutschen Dörfern gegenüber machen die madjarischen einen geradezu kläglichen Eindruck. Alles starrt von Schmutz, alles redet von der Unordentlichkeit und Armut der Bewohner. Auf den ersten Blick erkennt man, ob man eine deutsche oder eine madjarische Stadt vor sich hat. In rein madjarischen Städten wie Szegedin, Debreczen usw. ist ein Straßenpflaster, um nur eines zu erwähnen, eine sehr seltene Kulturerrungenschaft. Temesvar dagegen, das viele deutsche Einwohner zählt und auch

4. Nationale Erdkunde - S. 104

1911 - Straßburg i.E. : Bull
104 Ii. Europa. finden sich starke geschlossene deutsche Siedelungen; dazu sitzen Deutsche besonders in den Städten, in Olmütz, Brünn u. a. O. In Österreichisch-Schlesien kommen auf 1000 Einwohner 447 Deutsche, 220 Tschechen, 332 Polen. Diese drei Kronländer haben sich die Tschechen sür ihr Ziel: Schaffung eines selbständigen Königreichs im Verbände des Äabs- burgischen Staates mit-dem Kaiser von Österreich als König, zunächst ausersehen. In diesem Tschechenstaate würden etwa 6 Millionen Tschechen und 3 Millionen Deutsche wohnen. Die Tschechen verlangen aber die unbedingte Oberherrschaft. Tschechisch soll die Sprache des Äeeres, der Gerichte, der Schulen, der Verwaltung sein. Die deutsche Sprache soll unterdrückt werden. And doch hat die tschechische Sprache keine Schätze der Literatur aufzuweisen, und doch ist der Deutsche der vorzüglichste Steuerzahler. Die tschechischen Pläne richten sich aber nicht nur gegen die Deutschen in den drei Kronländern, sondern auch gegen das Deutsche Reich. Der Tschechenstaat soll die Verbindung der Reichsdeutschen mit den Deutschen in Angarn, an der Donau und in den Alpenländern unterbrechen. Nach dem benachbarten Königreich Sachsen sind viele Tschechen um des besseren Lohnes willen hinüber gewandert, es leben heute wohl 70000 dort. Sollte da der Tscheche nicht schon von der Eroberung des Königreichs und seinerneuen, tschechischen Hauptstadt Budissin (Bautzen) träumen dürfen? And dann der Spreewald, die Lausitz, Preußifch-Schlesien, die ebenfalls eingesessene wendische Bevölkerung haben oder tschechische Zuwanderung aufweisen! Der Reichs deutsch e mag ob solchen Wahns höhnisch die Achseln zucken. Dem Deutschen in Österreich ist das Tschechentum eine dräuende Gefahr, deren er sich kaum erwehren kann, wie wir noch sehen werden. In Galizien und der Bukowina ist das ehemals starke Deutschtum — Krakau war im 15. und 16. Jahrhundert eine deutsche Stadt, in Lemberg war das Deutschtum in der Äbermacht, die Städte und Dörfer in der Tatra waren beinahe durchgehends deutsch, — auf einzelne Sprachinseln beschränkt, die in Galizien nur mit Mühe sich gegen die sie umbrandende polnische und ruthenische Flut erhalten. In Galizien macht das Deutschtum 2,9, in der Bukowina immer noch 22% der Bevölkerung aus. Nur Ober- und Niederösterreich, die beiden Stammländer der Monarchie, und Salzburg und Voralberg bewahren ihren
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