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Inhalt: Zeit: Geographie
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4. Deutscher Boden und deutsche Volksernährung.
11
Erzeugnissen der Landwirtschaft der Wein. Zwar können wir uns
mit den eigentlichen Weinländern nicht messen. Immerhin liefern
unsere Rebflächen (dem Ertrage nach geordnet: Elsaß-Lothringen,
Rheinland, Baden, Bayern, Hessen, Württemberg) einen jährlichen
Mostertrag im Werte von etwa 100 Millionen Mark. And doch
führen wir auch hier noch große Mengen ein (aus Frankreich, Spanien,
Italien, Österreich-Angarn).
Genug an diesen Zahlen. Wir sehen: Für den Bedarf an
Brotgetreide, an Fleisch, an anderen von der Land-
Wirtschaft zu liefernden Nahrungsmitteln sind wir aufs
Ausland angewiesen. Wir müssen Welthandel treiben.
Nun verbrauchen wir noch eine Reihe anderer Nahrungs- und
Genußmittel, die wir aus heimischem Boden garnicht erzeugen können.
Wer möchte den Kaffee entbehren? In welcher Weise macht sein
Verbrauch uns aber vom Auslande abhängig! 1907 führten wir
nicht weniger als rund 190000 t ein im Werte von 162 Millionen
Mark (vergl. Brasilien, Guatemala, Java). Daneben haben wir
einen starken Kakao bedarf, den zweitstärksten unter den Ländern der
Welt. Kakao wird bei uns eben immer mehr als das, was er
wirklich ist, als Nahrungs-, nicht nur als Genußmittel betrachtet.
Doch auch durch dieses Nahrungsmittel werden wir dem Auslande
tributpflichtig. 1907 zahlten wir sür rund 35000 t Kakaobohnen
62 Millionen Mark ans Ausland. — Reis können wir in unserer
Äeimat auch nicht bauen und können und wollen ihn doch nicht mehr
entbehren, wenn wir auch annähernd 97,8 Millionen Mark dafür
ausgeben müssen. (Vergl. Siam, China, Japan, Britisch-Äinterindien.)
Wir sühren davon wieder aus für 29,3 Millionen Mark; es bleiben
also rund 70 Millionen Mark zu zahlen. — Ein weiteres Genuß-
mittel ist der Tee, für den ebenfalls Millionen aus unseren Taschen
ins Ausland wandern. (China, Japan, Ceylon.) Endlich erwähnen
wir noch Tabak, von dem wir 1907 etwa 70000 t im Werte von
132 Millionen Mark aus fremden Ländern bezogen.
Es wäre noch manches anzuführen, was wir für unsere Nahrung
oder unsern Genuß ausgeben müssen, z. B. sür Eier 150 Millionen
Mark. Auch das Obst müssen wir hier nennen. Der Wert der ge-
samten deutschen Obsternte stellt sich pro Jahr auf 250 Millionen
Mark. Daneben haben wir aber noch eine Einfuhr von 50—60 Mil-
lionen Mark. 25—30 Millionen Obstbäume müßten noch gepflanzt
werden, um diese Einsuhr zu decken. Platz genug wäre vorhanden.
Alle diese Genußmittel bedingen, wie wir sehen.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Ortsnamen: Elsaß-Lothringen Rheinland Baden Bayern Hessen Württemberg Frankreich Spanien Italien Brasilien Guatemala China Japan Britisch-Äinterindien China Japan Ceylon
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48
Ii. Europa.
in Schottland und Nordengland reichen die Kohlenlager von
Küste zu Küste (Ausfuhrhafen Newcastle).
Für Mamburg sind daher englische Kohlen oft billiger als deutsche.
Allerdings sind unsere Kohlenlager bei weitem reicher als die eng-
lischen. Unser Vorrat ist auf 280, nach anderen sogar auf 400
Milliarden Tonnen geschätzt; Vorrat für reichlich 1% Jahrtausende,
unsere Braunkohlenlager ungerechnet. In England rechnet man schon
mit der Erschöpfung der Kohlenfelder.
Vorerst und sicherlich noch auf lange Zeit hinaus haben aber
die englischen Kohlenlager für Englands Stellung als Äandelsmacht
viel größere Bedeutung als die unfern für den deutschen Kandel.
Das geht aus folgenden Zahlen hervor: Im Jahre 1906 führte das
Inselreich 58 Millionen Tonnen Kohlen im Werte von 630 Millionen
Mark aus, Deutschland nur 19,6 Millionen Tonnen.
Der Unterschied in diesen Zahlen sagt jedoch noch nicht genug.
Englische Kohlen gehen ausschließlich auf Seeschiffen weiter und
dienen zugleich der Entwickelung der englischen Schiffahrt. (Vergl.
S. 15, 37.) Man darf ruhig sagen, daß die Äälfte aller von eng-
lischen Ääsen abfahrenden Frachtschiffe mit Kohlen be-
laden sind. Welche Gewinne bringt diese Kohlenladung? Man
hat berechnet, daß die Frachtkosten für die Kohlenausfuhr auf 400
Millionen Mark zu stehen kommen. Wer zahlt sie? Die Empfänger
der Kohlen, d. h. die Nichtengländer. Die 400 Millionen wandern
als weiterer Gewinn in Englands Tasche.
Unsere Kohlen gehen nach Frankreich, nach der Schweiz, nach
Österreich-Ungarn und Rußland. Sie geben also keine Fracht ab
sür unsere Seeschiffe und können nicht in gleichem Maße für die Ent-
wicklung unserer Seeschiffahrt wirken, wie wir dies bei den englischen
sahen.
Die heutige Blüte der englischen Schiffahrt wäre ohne die
Kohlenausfuhr überhaupt nicht denkbar. Von 55,5 Millionen Re-
gistertonnen, die im Jahre 1900 aus englischen Ääsen zur Verschiffung
kamen, entfielen nur 7,7 Millionen Tonnen auf Industriewaren, alle
andern auf Kohle. Wenn die Schiffe, die Getreide, Baumwolle,
Wolle, Äolz, Erze usw. hereinbringen, leer ausfahren müßten, würden
Nahrungsmittel und Rohstoffe in England bedeutend teurer werden,
denn die Fracht müßte sich erhöhen.
Ähnliche Vorteile wie die Kohlen bringen England seine Eisen-
gruben. Sie liegen ebenfalls in unmittelbarer Nähe der Küste,
in der Nähe von Birmingham, Sheffield (dem englischen
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Schottland Nordengland Mamburg England Englands Deutschland Englands Frankreich England England Birmingham
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58
Ii. Europa.
gewinnbringend werden. Da aber die fremden Länder zugleich
infolge ihres Zollschutzes ihre eigene Industrie entwickeln, muß der
englische Warenabsatz auch von Jahr zu Jahr geringer werden.
Während also Englands Einfuhr mit jedem Jahr steigt, infolge
der Bevölkerungsvermehrung, sinkt die Ausfuhr, fodaß zuletzt
das britische Reich den Unterschied mit seinen Kapitalzinsen und
Schiffahrtsgewinnen nicht mehr decken kann.
Es müßte denn sein, daß beide, Kapitalzinsen und Schiffahrts-
gewinne, wüchsen und größer würden. Das trifft nun nicht zu.
Es ist sogar zu befürchten, daß die englischen Kapitalzinsen zurück-
gehen. Viele Staaten, die früher die Schuldner Englands waren,
zahlen ihre Darlehen zurück; vor allem die amerikanische Anion. So
ergibt sich: Ein Wachstum der Verschuldung ans Ausland infolge
eines Rückganges der Ausfuhr und eine Verminderung der Geld-
einnahmen aus dem Auslande infolge.der Verminderung des im Aus-
lande angelegten Kapitals.
Wie ist da zu helfen? So fragen diese Männer. — England
muß seinen Bezug aus den fremden Staaten einschränken, muß seine
Rohstoffe und Nahrungsmittel aus den eigenen Kolonien be-
ziehen und seine Waren vorzugsweise an diese abgeben. Dazu
ist ein Zollverein nötig. Alle Waren aus britischen Kolonien sollen im
Mutterlande zu einem geringen Zoll oder gar zollfrei eingelassen
werden, alle Waren aus fremden Staaten sollen beim Eingang nach
dem Inselreiche einen hohen Zoll bezahlen. Desgleichen müssen alle
britischen Kolonien die englischen Waren zollfrei oder zu einem ganz
geringen Zollsatze einlassen, alle fremden Waren mit hohen Zöllen
belegen. Dann wird sich England mit seinen Kolonien langsam vor
der übrigen Welt verschließen, wird sich selbst genügen.
Ob dieser Plan ausführbar ist oder nicht, kann hier nicht
erörtert werden. Seine Durchführbarkeit läßt sich auch nur durch
den Versuch erweisen. Zudem ist dies englische Angelegenheit.
Welche Folgen hätte aber die Ausführung für uns?
Der Zollverein müßte unserem Äandel mit England einen un-
heilbaren Schlag versetzen, er verschlösse uns viele Gebiete, mit denen
wir jetzt im Verkehr stehen. Daß Englands Ausfuhr nach Deutsch-
land dann auch Schaden leiden müßte, liegt auf der Äand.
Lind so wäre die Gründung des Zollvereins für England selbst
nicht ohne Gesahr. Das stärkt die Äoffnung auf die Möglichkeit
einer friedlichen Arbeit der beiden großen Reiche nebeneinander, die
nicht zu kriegerischer Auseinandersetzung führen muß.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Englands Englands England England England Englands England
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2. Die nordischen Länder.
61
rechnen unsere Eisenerzlager zu den reichsten der Welt, aber sie
liegen, wie z. B. das lothringische, meist sehr weit ab vom Mittel-
punkte unserer Eisenindustrie, vom rheinisch-westfälischen Gebiet.
Die Schiffsfracht von Schweden her ist immer noch billiger als die
Bahnfracht von Lothringen nach Westfalen. Erst wenn die Mosel
einmal für größere Schiffe fahrbar gemacht werden sollte, könnten
die lothringischen Erze den Wettbewerb mit den schwedischen auf-
nehmen.
Neben diesen Äaupteinfuhrwaren fallen die andern. Steine
aller Art, besonders Pflastersteine, Seefische (Geringe) und Preistet-
beeren, weniger ins Gewicht.
Größer aber noch als unsere Einsuhr aus Schweden
ist unsere Ausfuhr dorthin. Äierin haben wir in letzter
Zeit den englischen Mitbewerber überholt, was von den
Engländern begreiflicherweise nicht gerade mit günstigen Blicken be-
trachtet wird.
And doch! Je eingehender wir uns mit Schweden beschäftigen,
um so vernehmlicher tönt uns von dorther eine Warnung vor
trügerischer Sicherheit entgegen. Wie wir streben auch andere
Staaten, strebt auch Schweden danach, die Gewinne seiner Volks-
wirtschaft möglichst zu steigern, so wenig als tunlich davon dem
Auslande zugute kommen zu lasten. Am gewinnbringendsten ist
nicht der Verkauf von Rohstoffen, sondern deren Veredelung. Die
Verarbeitung schwedischen Eisenerzes ist bisher zum Nutzen fremder
waschen erfolgt. Schweden besitzt eben keine Kohle, und der
Mangel an Kohle ist, so sahen wir Seite 13, noch schlimmer als
der an Eisenerz. Soll das Erz mit Äilfe eingeführter Kohlen ver-
arbeitet werden, fo verteuert sich immerhin die entstehende Ware.
Am hier einen Ausgleich zu schaffen, sagen sich die Schweden,
bleibt uns nichts anderes übrig, als den fremden Erzbeziehern auch
ihren Rohstoff zu verteuern. Legen wir auf das ausgeführte Erz
einen Zoll, so erhöhen sich auch bei ihnen die Kosten der Eisen-
gewinnung.
Was ein solcher Ausfuhrzoll auf schwedisches Erz für
uns bedeutet, läßt sich leicht ausdenken: Erhöhung der Herstellungs-
kosten in unsern Eisenhütten, geringeren Gewinn und vielleicht auch
geringeren Absatz an Waren, Herabsetzung der Arbeitslöhne.
Auch die Waren einfuhr nach Schweden würde die dortige
Regierung gern mit höheren Zöllen belegen, um die Unternehmung-
tust im eigenen Lande zu reizen, um die Anlage von Fabriken und
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
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30 I. Des Deutschen Reiches Wirtschaft und seine Stellung in der Weltwirtschaft.
mag an Gütern, die das eigene Land nicht hervorbringt.
Die Ausfuhr läßt erkennen, wieviel ein Volk über
seinen eigenen Bedarf hinaus erzeugt. Beide reden also
vom Reichtum eines Volkes. Demnach erhält man aus dem Werte
des Gesamthandels Aufschluß darüber, welche Stellung die Wirt-
schaft jedes Staates in der Weltwirtschaft einnimmt. Welchen
Platz in der Welt das Deutsche Reich nach seinem Gesamthandel
zu beanspruchen hat, geht aus folgender Aufstellung hervor.
Einfuhr in Mil- Ausfuhr in Mit- Gesamthandel in
Länder lionen Mark lionen Mark Millionen Mark
1907 1908 1907 1908 1907 1908
Deutsches Reich 9569,7 8301,9 7441,4 7018,6 17011,1 15320,5
Großbritannien 13174,5 12100,1 10566,7 9320,5 23741,12 21420,6
Frankreich . . . 6299,7 5804,9 12104,6 ca 9090,3
Rußland .... 1515,2 1614,2 2142,7 2026,1 3657,9 3640,3
Verein. Staaten 6024,6 5016,2 7899,6 7815,2 13924,2 12831,4
Somit nehmen wir, was den Gesamtaußenhandel betrifft, die
zweite Stelle in der Welt ein.
Betrachtet man die oben gegebenen Zahlen genauer, so ergibt
sich ein ziemlich auffallender Unterschied. Einzelne der aufgeführten
Staaten haben eine viel stärkere Einfuhr als Ausfuhr. Zu diesen
Staaten gehören England und Deutschland. Bei anderen stehen
sich Einfuhr und Ausfuhr beinahe gleich. Das trifft vorzugsweise
für die Vereinigten Staaten von Amerika zu. Mehr Waren ein-
führen, als man ausführt, heißt beim Auslande Schulden machen.
Wie wir diese Schulden bezahlen, werden wir weiter unten sehen.
Vorläufig ergibt sich nur eins daraus: Wir müssen unsere
Ausfuhr ständig steigern, um unsere Schulden bezahlen
zu können. Denn diese Schulden müssen fortwährend wachsen,
weil wir für unsere rasch sich mehrende Bevölkerung immer mehr
Nahrungsmittel aus dem Auslande zu beziehen genötigt sind. Jedes
Land ist daher für uns wichtig, das Waren von uns
kauft. And betrage der Wert dieser Waren auch nur wenige
Millionen. Es ist nichts gering, wenn es sich um unsere
Ausfuhr handelt. Ebenso müssen wir peinlich darauf
bedacht sein, nirgends in der Welt uns die „offene
Tür" zufchlagen, d. h. die Möglichkeit nehmen zu lassen,
frei und ungehindert verkaufen zu können. Ländern,
die heute im Welthandel keine Rolle spielen, die aber
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutsche_Reich Frankreich England Deutschland Amerika
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8. Deutsches Kapital im Auslande.
33
Man lernt auch hierin die Bedeutung seines Vaterlandes nur dann
richtig erkennen, wenn man es mit fremden Ländern vergleicht. Nach
Steinmann-Bucher haben in fremden Ländern angelegt:
Frankreich......37 Milliarden Mark
England.......36 „ „
Deutsches Reich .... 30 „ „
Doch muß hier ausdrücklich bemerkt werden, daß derartige Kapital-
anlagen sich nicht alle berechnen, oft nur schätzen lassen. Deshalb
kommen andere Forscher oft zu anderen Ergebnissen. So würde nach
einer anderen Aufstellung die Reihe folgendermaßen lauten:
England.....rund 60 Milliarden Mark
Deutsches Reich . . „30 „ „
Frankreich . . . . „ 24
Nebenbei bemerkt ergibt sich auch aus diesen Tabellen, daß
das Deutsche Reich nicht mehr als ein armes Land angesprochen
werden darf.
Die Zinsen des im Auslande angelegten Kapitals kommen meist
nach Deutschland zurück.
Oft sind es auch nicht einfach Zinsen. Wenn z. B. ein
Staat von uns Geld leiht, sagen wir einmal, um Bahnen an-
zulegen, so geht diese Anleihe so vor sich, daß deutsche Fabriken
das notwendige Bau- und Betriebsmaterial liefern, nicht aber
blankes Geld oder Papiergeld. Einem fremden Staat Geld leihen,
heißt also meist soviel als: ihm mehr Waren liesern. Hieraus er-
sehen wir auch, welche Bedeutung das im Auslande angelegte
Kapital hat. Es vergrößert unsern Warenabsatz, gibt unseren Fabriken
neue Aufträge, unsern Arbeitern lohnende Beschäftigung, es belebt
unsere ganze Wirtschaft. Man darf ja nicht glauben, die deutschen
Kapitalanlagen gingen nur die reichen Geldleute, die Banken usw.
an; nein, ihre Wirkung erstreckt sich aufs ganze Volk. Es bleibt nur
zu wünschen, daß die deutschen Geldleiher auch immer dafür sorgen,
daß dem deutschen Äandel ein Gewinn aus der Anleihe erwächst.
Engländer, Franzosen, Nordamerikaner verstehen sich hierin sehr gut
auf ihren Vorteil.
Wie wichtig diese Kapitalanlagen im Auslande sind, ersieht
man aus dem heftigen Kampfe, der unter den Gläubigerstaaten ent-
brennt, sobald ein Schuldnerstaat eine Anleihe aufnehmen will.
Einzelne Staaten schrecken sogar vor Drohungen nicht zurück, um ihr
Kapital im geldsuchenden Lande anzubringen.
Äauptmann, Nationale Erdkunde. 3
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England England Frankreich Deutschland
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9. Anser Verkehrswesen mit Berücksichtigung der Schiffahrtslinien. 37
sich auf rund 400 Millionen Mark. Bremen verfügt über eine
Dampferflotte im Werte von 250 Millionen Mark. Der Durch-
schnittswert der gesamten deutschen Handelsflotte beträgt nahezu
1 Milliarde Mark. Innerhalb dieser Wertzahlen behaupten Ä.a.l.
und N.l. den ersten Rang; Ä.a.l. mit einem Werte von über
200 Millionen Mark, der N.l. mit etwa 170 Millionen Mark.
Welches Interesse haben nun, außer den Besitzern
der Reedereien, andere Leute an all diesen Schiffen?
Ein mehrfaches. Wieder müssen wir daran denken, daß wir für
unsere Einfuhr viel mehr Geld ins Ausland bezahlen, als wir von
dort für ausgeführte Waren erhalten. Den Unterschied müssen unsere
Schiffahrtsgesellschaften einbringen helfen. Die größeren Reedereien
verdienen jährlich an der Verfrachtung der Waren nahezu 300 Millionen
Mark. Sie bringen diese 300 Millionen dem deutschen Volksver-
mögen zu; ein Teil des Einfuhrüberschusses kann damit bezahlt werden.
(Die englischen Schiffahrtslinien verdienen jährlich 1400 Millionen
Mark).
Aber den kleinen Mann, den Arbeiter, kann doch dieser Gewinn
sehr kalt lassen. Er hat ja nichts davon?
Gerade er zieht großen Nutzen davon. Die deutschen Schiff-
fahrtslinien geben einer ganzen Reihe von Berufszweigen Arbeit:
Es sei erinnert an die Erzgruben und an die Kohlenbergwerke, die
die Schiffe mit Reizstoff versorgen; (ein einziges der großen Schiffe
braucht täglich 500 t Kohlen), da sind die Eisenhütten und Maschinen-
fabriken. Wieviel tausend Äände müssen sich regen, bis die Innen-
ausrüstung der Schiffe vollkommen ist! And es handelt sich dabei
durchaus nicht um Gelegenheitsarbeiter. Fortwährend liegen Schiffe
im Bau auf den Werften, fortwährend auch sind von den vorhandenen
einige der Ausbesserung bedürftig.
Wieviele Menschen beschäftigt nicht eine einzige Schiffahrt-
gesellschaft! Die Angestellten des Lloyd mit ihren Familien er-
geben die stattliche Zahl von 30000 Personen. Wieviele Gewerbe
leben von der Verpflegung der Mannschaften und Reisenden, wie-
viele Versandgesellschaften sind am Äeranfchaffen der gewaltigen
Gütermassen beteiligt! Die Ladung eines mittleren Dampfers von
80001 Tragfähigkeit, der für Viehbeförderung eingerichtet ist, beträgt:
18000 Ballen Baumwolle (1 Ballen 50 kg), 15000 Sack Baum-
wollensaatmehl, 1000 t Weizen, 150 Blöcke Eschenholz; dazu werden
auf Deck untergebracht: 800 Ochsen und 3000 Schafe. — Eine
andere Dampferklasse der Ä.a.l. schleppt pro Schiff 142 600 dz
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
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4. Frankreich.
91
die Eisenerzlager in Französisch-Lothringen, in der Cham-
pagne, in der Franch e-C omt6. Seinen Bedarf an Kohlen
deckt Frankreich hauptsächlich in England, Belgien und Deutschland,
einen Teil seiner Eisenerze sührt es nach Deutschland aus, teilweise
gehören sie auch deutschen Hüttenwerken. (Vergl. S. 17.)
So bestätigen auch die Bodenschätze das Lied vom „armen"
Deutschland nicht.
Aber Frankreich besitzt Kapital. Es ist das Land
der fleißigen Sparer, so sagt man, und Wunderdinge weiß
man zu erzählen von den Geheimnissen des französischen Spar-
strumpfes.
Auch hierin wird übertrieben. 1906 waren in den französischen
Sparkassen 4,772 Millionen Franken angelegt, 1905 in den deutschen
12,675 Millionen Mark. In Frankreich betrug die Zunahme in
16 Iahren (1891—1906) 1213 Millionen Franken, in Deutschland
in 6 Iahren (1900—1906) aber 3837 Millionen Mark.*)
Allerdings, der französische Sparer legt sein Geld mehr in
ausländischen, der deutsche mehr in inländischen Werten an. And
so übertrifft uns Frankreich in der Äöhe des im Auslande ange-
legten Kapitals. (Vergl. S. 32.)
Zieht man aber das gesamte Volksvermögen und
seine wahrscheinliche Entwickelung für die Zukunft in Be-
tracht, so ergibt sich wieder eine Überlegenheit Deutschlands. (Vergl.
S. 28.)
Ja, aber das Deutsche Reich hat viele Schulden!
Das ist gewöhnlich der letzte Trumpf.
Gewiß unsere Schuldenlast ist groß. Sie betrug 1908 in Reich
und Einzelstaaten zusammen rund 19 Milliarden Mark, doch die
französische 24,5 Milliarden Mark (englische 15,5 Milliarden Mark).
Was wollen aber diese Schulden besagen, wenn man weiß, daß
die deutschen Staatseisenbahnen allein dieser Schuld von 19 Mil-
liarden Mark ein Vermögen in derselben Werthöhe gegenüberstellen?
And zwar befinden sich diese Staatseisenbahnen, wie ihr Name schon
besagt, in den Äänden des Staates, während in Frankreich
Privatgesellschaften die Besitzer der Bahnen sind, während die Re-
publik eben jetzt erst daran geht, einen Teil ihrer Bahnen als
Staatseigentum zu erwerben. Vorläufig kann das Anlagekapital
den Schulden also noch nicht oder nur zu einem ganz kleinen Teile
als Vermögen gegenübergestellt werden.
*) Steinmann-Bucher: 350 Milliarden deutsches Volksvermögen S. 61.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Französisch-Lothringen Frankreich England Belgien Deutschland Deutschland Deutschland Frankreich Frankreich Deutschland Frankreich Deutschlands Frankreich
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94
Ii. Europa.
In Frankreich ist man kein Freund des Kaufmannsberufes.
Viel begehrter als bei uns sind die Beamtenstellen, man strebt eben
nach einem ruhigen Leben. Frankreich ist ein reiches Land; aber
seine Geldbesitzer wollen ihr Kapital nicht wagen, sie ziehen lieber
weniger Zinsen und leben bequem, linsern deutschen Kapitalbesitzern
haben wir es zu danken, daß unsere Industrie blüht, daß die vielen
Arbeiter Brot haben. Sie setzen oft ihr Geld aufs Spiel durch
Anlegen von Fabriken, arbeiten selbst mit und verdienen vielleicht
nicht viel mehr, als ihnen das Kapital Zinsen gebracht hätte. Sie
ziehen deutsche Gelehrte in ihren Dienst und helfen so unserer Industrie
zur weiteren Vervollkommnung.
Eben weil er weniger wagemutig ist, fehlt dem Franzosen auch
die Reiselust. Dadurch lernt er viel weniger kennen, wird weniger
willenskräftig. Der Franzose besitzt wenig Geduld und Ausdauer; er
arbeitet stoßweise. Leicht begeistert er sich für eine Sache, bald ist
sie ihm gleichgültig. Der kältere und ruhigere Deutsche erscheint
dem lebhaften Franzosen eben seiner Ruhe wegen als dümmer, er
kommt aber sicherer zum Ziele.
Deutsch-französischer Handel. Als der Friede zu Frankfurt
geschlossen wurde, gewährten sich Frankreich und Deutschland das
Recht der „Meistbegünstigung", d. h. die Vorteile, die Frankreich
z. B. den Waren eines andern Landes einräumte, sollte auch Deutsch-
land genießen, und umgekehrt. Trotzdem war lange Zeit unsere Ein-
fuhr aus Frankreich viel größer als unsere Ausfuhr dorthin. Deutsche
Waren wurden in Frankreich ungern gekauft. Erst allmählich ist das
Verhältnis besser geworden. 1908 bezogen wir für 420 Millionen
Mark Waren aus Frankreich und lieferten ihm für 437 Millionen
Mark. Sofort sprach man in Frankreich von einer Überflutung mit
deutschen Waren. Allein schon das Jahr 1909 brachte wieder das
Übergewicht der Einfuhr über die Ausfuhr. Seit Beginn des Jahres
1910 arbeitet Frankreich an einem neuen Zollgesetze, dessen Zollsätze
namentlich unsere Ausfuhr an Spiel- und Metallwaren zu unter-
binden geeignet erscheinen.
Am regsten ist der französische Handelsverkehr mit England und
Belgien. Erst an dritter Stelle folgt Deutschland.
So wirken die Ereignisse von 1870 noch heute auch in unserm
Handel mit Frankreich nach, nur weil die Republik nicht vergessen kann.
In den drei Staaten England, Frankreich und infolge eines
unnatürlichen Bündnisses, in Rußland, steht die Hauptmasse der
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Frankreich Frankreich Frankfurt Frankreich Deutschland Frankreich Frankreich Frankreich Frankreich Frankreich Frankreich England Belgien Deutschland Frankreich England Frankreich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
5. Oesterreich-Angarn.
97
ungarisches Getreide von Ofen-Pest bis Berlin nicht mehr
wie heute 2,70 Mark, sondern nur noch 0,80 Mark zahlen. Dann
ist wirklich eine Verbindung zwischen der Nordsee und dem
Schwarzen Meer geschaffen, die der Ludwigskanal nur mangelhast
herstellen konnte.
Wir dürfen ruhig jede Verkehrsverbesserung in Österreich-
Ungarn ganz so ansehen, als würde sie bei uns selber geschehen,
denn sie hat für beide Staaten die gleiche Wirkung. So eng ver-
flechten sich die Interessen der beiden Reiche.
Dafür noch ein weiteres Beispiel: In Österreich plant man
eine Kanalverbindung der Donau mit Fiume, um den eigenen
Waren den billigen Wasserweg zum Meere zu eröffnen. Für unsere
oberschlesische Kohle würde die Verwirklichung dieses Planes sicherlich
der Anbruch einer glückverheißenden Zukunft sein. Zusammen mit
dem Donau- March- Oder- Kanal würde der D o n a u - F i u m e -
Kanal unfern Kohlen gestatten, den Wettbewerb mit der englischen
und amerikanischen Kohle mit größerem Erfolge im Mittelmeer auf-
zunehmen. Dann käme doch endlich unser reichstes, aber auch ab-
gelegenstes Kohlengebiet zur vollen Geltung.
Handelsbeziehungen zwischen Österreich-Ungarn und dem
Reiche. Österreich-Ungarn steht auch mit keinem andern
Lande der Welt in so regem Handelsverkehr wie mit
unserm Vaterlande. Von den 4,2 Milliarden Mark des österreich-
ungarischen Gesamthandels im Jahre 1907 entfielen nicht weniger als
1,555 Milliarden Mark auf das Deutsche Reich. Für unsere Ausfuhr
fpielt nur noch England eine wichtigere Rolle als Österreich-Ungarn.
1908 lieferten wir an England für 997 Millionen Mark Waren, an
Österreich-Ungarn sür 737 Millionen Mark. Erst in viel weiterem
Abstände kommen die Union (507 Millionen Mark), die Niederlande
(453 Millionen Mark, Durchfuhr), Rußland (450) Frankreich (437).
In der Reihe unserer Lieferanten nimmt Österreich-Ungarn mit
751 Millionen Mark den dritten Platz ein. (Union 1282, Rußland
945 Millionen Mark.)
An der Spitze der Ausfuhrwaren unseres Nachbarlandes steht
.föolz, und die Hauptmasse desselben geht nach Deutschland. Eine
Fläche, die mehr als ein Drittel des Bodens unseres Vaterlandes
bedecken würde, ist mit Wald bedeckt. Äauptwaldgebiete sind die
Alpen, die Karpaten, die böhmisch-mährischen Grenz-
gebirge.
In den letzten Iahren wurde unsere Äolzeinfuhr noch über-
Hauptmann, Nationale Erdkunde. 7
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Nordsee Ungarn Donau Donau-_March-_Oder- Deutsche_Reich England England Niederlande Frankreich Deutschland