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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 63

1867 - Rostock : Hirsch
63 eifrig und ungestört nach der wahren Religion zu forschen. Meh- rere Jahre vergingen in solcher Weise; da kehrte Muhammed eines Tages wieder und erklärte, daß er von dem Engel Gabriel die Offenbarung erhalten habe, er solle den alten Glauben des Erz- vaters Abraham wiederherstellen. Er predigte: „Es ist nur ein Gott, Allah, und Muhammed ist sein größter Prophet; Moses und Christus sind auch Propheten gewesen, aber kleiner, als ich; denn ich bin der Tröster, den Christus verheißen hat." So stellte sich der verblendete Mensch über den eingebornen Sohn Gottes. Von einer Taube ließ er sich Erbsen aus seinem Ohr fressen und sagte, sie bringe ihm Botschaft vom Himmel. Auch behauptete er, über Nacht reite er öfter aus einem weißen Rosse in den Himmel, um mit Gott zu reden. Wenn er Anfälle von der Fallsucht bekam, an der.er litt, so gab er vor, Gott rufe seine Seele in den Him- mel, um ihm etwas Neues zu offenbaren. Anfangs fand er wenig Glauben; denn außer seinen Haus- genossen wollte ihn fast niemand sür einen Propheten gelten lassen. Und als endlich die Zahl seiner Anhänger sich mehrte, erhoben sich seine eigenen Stammesgenossen gegen ihn und nöthigten ihn, aus Mekka zu fliehen, im Juli 622. Von dem Tage dieser Flucht (Hedschra) zählen die Muhammedaner ihre Jahre. Sie war auch der Ansang seines Sieges; denn nun mehrten sich seine Anhänger reißend schnell. Nach wenigen Jahren war Muhammed so stark, daß er zurückkehren und Mekka wieder erobern konnte. Von da an war er das anerkannte weltliche und geistliche Oberhaupt seiner Gemeinde. Abermals vergingen wenige Jahre, da war Muham- med Herr über ganz Arabien geworden. Was ihm so großen Zulaus verschaffte, war theils seine Lehre selbst, theils die Weise, wie er sie ausbreitete. Seine Lehre war ganz so, daß sie dem natürlichen Menschen Wohlgefallen konnte. Sie deckte das sündliche Verderben im Innern des Herzens nicht aus, sondern suchte nur durch eine schöne äußerliche Zucht das Le- den von offenbaren groben Sünden rein zu halten und behauptete, der Mensch müßte sich durch seine Tugenden die Seligkeit verdienen. Täglich sollte der Gläubige oder Moslem fünfmal beten, das Ge- sicht nach Mekka gekehrt. Schweinefleisch sollte er nicht essen. Wein nicht trinken; dagegen könne er mehrere Frauen nehmen, wie Muhammed selbst deren 22 gehabt hat. Wenigstens einmal in seinem Leben sollte jeder eine Wallfahrt nach der heiligen Stadt Mekka machen. Beten führte ans halbem Wege zu Gott, Fasten brächte an den Eingang des Himmels, Almosen eröffneten

2. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 97

1867 - Rostock : Hirsch
97 bin sündiger Lippen." Der verzehrenden Gerechtigkeit Gottes zu entfliehen, das war von nun an sein unablässiges Ringen. Nach dem damaligen Stande seiner Erkenntniß suchte er die Rettung darin, daß er die mönchischen Werke noch steigerte und sich weit größere Pein und Entsagung auferlegte, als selbst die Gesetze seines Ordens vorschrieben. Durch das fortgesetzte Kasteien und Selbstpeinigen kam er so herunter, daß er in eine schwere Krankheit siel. Aber Frieden der Seele fand er nicht. Darob kam eine so tiefe Schwer- muth über ihn, daß seine Vorgesetzten Schlimmes für ihn fürchteten. In einem Anfall von Schwermut!) hatte er sich einst eingeschlossen und anderthalb Tage lang nicht Speise oder Trank zu sich genom- men. Als man endlich mit Gewalt die Thür erbrach, fand man ihn wie einen Todten aus dem Bette liegen. Da trat ein alter Klosterbruder zu ihm hinan und betete ihm ans dem dritten Artikel die Worte vor: „Ich glaube eine Vergebung der Sünden." Dies war der erste Lichtstrahl, der in seine Seele siel. Von der Zeit an forschte er eifrigst nach den Tröstungen des göttlichen Wortes und kam immer mehr zu der Überzeugung, daß Gott Sünden vergebe, nicht um selbstgemachter Pein, sondern nach seinem Erbarmen um Christi willen. Aller zu unumstößlicher Gewißheit ist er damals noch nicht gekommen. Als er von der Krankheit wiederhergestellt war, wurde er zum Priester geweiht, wobei ihm der Bischof den Kelch in die Hand gab und sprach: „Nimm hin die Macht, zu opfern für Lebendige und Todte!" „Es war Gottes Geduld," sagte später Luther davon, „daß uns beide in dem Augenblick nicht die Erde verschlungen hat." Probiren gehl über Studiren. Luther in Wittenberg und in Rom. Um diese Zeit geschah es, das; der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen eine Hochschule in Wittenberg errichtete und Martin Luther als Professor dorthin berief. Hier fing er an, gewaltig zu lehren, so daß viele Studenten kamen, ihn zu hören. Zum Predigen konnte er sich lange nicht entschließen; „denn," sprach er, „ich tauge nicht zu predigen." Als er sich endlich einmal dazu bewegen ließ, wählte die Gemeinde ihn sogleich zu ihrem Prediger. Es war aber die Kraft seiner Lehre so groß, daß die Kirche bald die Hörer nicht mehr fassen konnte. Er hat Tausende aus dem Schlaf der Sünde geweckt, Tausende mit Licht und Trost und Zuversicht erfüllt; denn er predigte das reine Wort Gottes, wie es in den Schriften der Propheten und Apostel gelehrt wird. Also ist Luther aus einem armen Mönche ein großer Professor und Prediger geworden. Aber dabei hat er nicht hoch von sich selbst gehalten, sondern ist sein demüthig geblieben und hat dem die Ehre gegeben, der ihn berufen hatte von der Finsterniß zu seinem wunder- baren Licht. Fm Fahre 1510 wurde Luther nach Rom gesandt, um bei dem Papste etwas für das Kloster zu Wittenberg auszuwirken. Mit Freuden trat er die 7

3. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 98

1867 - Rostock : Hirsch
98 Reise an; denn er hoffte, daß er nun den letzten Rest von Zweifel überwin- den und vollen, gewissen Grund des Glaubens finden werde. Aber wie bit- ter wurde er enttäuscht! Je näher er Rom kam, desto leichtfertiger waren die Priester, desto versunkener die Gemeinden. Zn Rom selbst ging es am ärgsten her. Die Priester verrichteten hier die kirchlichen Geschäfte mit einer unwürdigen Hast und Eile, gleich als ob sie in Tagelohn beteten. Und als Luther selbst einmal Messe las, andächtig und feierlich, wie sichs gebührte, verspotteten sie ihn und riefen ihm unter rohen Späßen zu, er solle doch ei- ten, daß er zu Ende komme. Kurz vor seiner Abreise kroch er nach dem da- maligen Brauch die Stufen der Pilatustreppe auf den Knieen hinauf, um den Ablaß des Papstes zu empfangen. Da wars ihm, als ob jemand mit Macht in sein Ohr rufe: „Der Gerechte wird seines Glaubens leben." Dies Wort wurde ihm von nun an zur unumstößlichen Gewißheit. Somit ist seine Hoffnung erfüllt worden, daß er in Rom festen Grund seines Glaubens finden werde, wenn auch in anderer Weise, als er selbst gehofft hatte. Nach seiner Rückkehr wurde er zum Doktor der Theologie erhoben und erhielt den Auftrag, die Klöster des Landes zu visitiren. O, was für Jam- mer mußte er da sehen! Von Christi Verdienst war in Kirchen und Schulen keine Rede, aber desto mehr von dem Verdienst der Heiligen: die zehn Ge- bote wurden geringe geachtet, dagegen die selbsterwählte Geistlichkeit hoch gepriesen; die Vergebung der Sünden um Christi willen war eine unbekannte Sache, aber der Ablaßhandel war wohlbekannt in Stadt und Dorf. Wie tammerte ihn des armen Volkes, das verschmachten mußte und hatte nichts zu essen! Wer ein Meister werden will, muss früh anfangen, treu an- hangen, immer vorwärts langen. Anfang der Reformation. Papst Leo schrieb 1517 einen großen Ablaß aus, der allen denjenigen zu Theil werden sollte, welche zum Bau der Peters- kirche in Nom Geld beitragen würden. Die Größe des Erlasses richtete sich nach der Größe der Summe, die einer bezahlte. Für ganz Deutschland erhielt der Erzbischof von Mainz den Auftrag, Ablaß zu ertheilen. Um größern Absatz zu finden, hielt er sich eine Menge Kleinhändler, die umherzogen und ihre Ware feil boten. Da konnte man den Erlaß für Lüge und Betrug, Erlaß für Raub und Brand, Erlaß für alle möglichen Sünden, Erlaß selbst für Verstorbene von den Qualen des Fegefeuers erhalten. Am schamlosesten trieb es ein Mönch Tetzel, der geradezu er- klärte, es bedürfe der Buße nicht; wenn Ulan nur einen Ablaß- zettel kaufe, sei im Himmel alles in Richtigkeit! So frech hatte noch niemand gesprochen. Als Luther von dem Unwesen hörte, predigte er dagegen und belehrte das Volk gründlich über die Vergebung der Sünden aus Gottes Wort. Man hörte nicht auf ihn. Tetzel kam in die Nähe von Wittenberg und hatte die Freude zu sehen, daß die Leute in hellen Haufen zu ihm liefen.

4. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 172

1867 - Rostock : Hirsch
172 spiel, Wettrennen u. s. w. nicht fehlen dürfen, versteht sich von selbst. Betäubt und ermüdet geht endlich alles in die stille Fasten- zeit hinein. Tt Lissabon. Wenn man aus dem grossen atlantischen Ocean in die breite Mün- dung des Tajo einfährt, so erblickt man links die alte, berühmte Stadt Lissabon, die sich zwei Stunden lang vom Ufer des Flusses an die Berge hinanzieht und mit ihrem Gewirr von Häusern, Palästen, Kirchen und Ruinen einen gar prächtigen Anblick gewährt. Über die Stadt blicken die zackigen Höhen des Cintra - Gebirges weg. Das gegenüberliegende Uier ist mit Landhäusern und Gärten, mit Orangen- und Olivenhainen besetzt. Die Lage der Stadt an den Bergen macht es, dass viele Häuser nach der Flussseite hin ein oder zwei Stockwerke mehr haben, als nach der entgegengesetzten Seite. Es kommt vor, dass man zur ebenen Erde in ein Haus tritt und auf der andern Seite erst zwei Treppen hinabstei- gen muss, um die Ausgangsthür zu finden. Manche Strassen sind gar nicht gepflastert; in den meisten sieht es wenigstens nicht residenzmässig aus. Denn Reste von Speisen, Kehricht, Unrath — alles wird auf die Strasse geworfen und muss dort liegen, bis die Sonne es verzehrt oder ein tüch- tiger Regen es wegspült. Dazu wimmelt es von Bettlern und herren- losen Hunden, die beide gleich unverschämt sind, sich ihren Unterhalt zu verschaffen. Ob es der Schmutz der Strassen oder die Menge des um- herstreifenden zwei- und vierbeinigen Gesindels macht, genug, wer es irgend ermöglichen kann, geht nicht zu Fuss, sondern reitet oder fährt, wenn er auch nur einen kurzen Besuch bei einem benachbarten Freunde macht. Kann eres nicht bis zu einem Pferde oder Maulthier bringen, so spannt er Ziegen und selbst Hammel vor den Wagen und fährt wohlge- muth seines Weges dahin. Lissabon ist mehrere Male von Erdbeben stark heimgesucht worden, zuletzt am Feste Allerheiligen, den 1. November 1755. Es war Morgens kurz vor zehn Uhr, während die Kirchen gedrängt voll waren, als ein heftiger Erdstoss gespürt wurde, von dem Kirchen und Schlösser und Häuser zusammenstürzten. Bald folgten noch mehrere Stösse. Zwei Stunden darauf brach eine Feuersbrunst aus, die sich bei dem heftigen Sturm rasend schnell verbreitete und Tage lang wüthete, bevor ihr ein Ziel gesetzt ward. Die Menschen waren in das Freie hinaus geflohen und schauten mit Entsetzen die brennende Stadt an, während ringsumher die Erde sich bewegte, wie Wellen im Meere, oder hie und da sich auf- that und Schwefel und Feuer aus ihrem Munde warf. Plötzlich, als wollten sich alle Elemente zum Untergange der Stadt vereinigen, stieg der Tajo vierzig Fuss über seine gewöhnliche Höhe, warf grosse Schifte über Mauern und Häuser weg und brachte vielen Menschen, die am Ufer Schutz gesucht hatten, den Tod. An 30,000 Menschen sind bei jenem Erdbeben umgekommen. Dasselbe ist im ganzen westlichen Europa und dem nörd- lichen Amerika gespürt worden. Auch bei Waren und Malchow will man es beobachtet haben. 23. Die Stiergcfecbte in Spanien. Die großartigsten Volksbelustigungen in Spanien sind die Stiergefechte, die auf der ganzen Halbinsel vorkommen, am glänzendsten aber in Madrid gegeben werden. Die Stiere werden in den Gebirgen eingefangen. Der Ort

5. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 175

1867 - Rostock : Hirsch
175 gen oder ein anderes Glied des Leibes verletzt wird. Der Kampf hört nicht auf, bevor nicht der eine sich für besiegt erklärt hat. Die Polizei paßt den Boxern eifrig auf, hat aber die alte Sitte noch nicht ausrotten können. Es geschieht auch wohl, daß auf der Straße zwei Menschen sich begegnen und einig werden, in aller Geschwindigkeit einen Gang im Boxen zu machen. Bald sammelt sich eine Menge Menschen um sie. Aber die Polizei kommt. Im Nu stiebt alles aus einander, um — — einige Straßen weiter das Spiel ruhig fortzusetzen. Ein anderes Vergnügen, das auch bei uns Eingang gesunden hat, ist das Pferderennen. England hat eine Art Pferde, die von arabischen Hengsten und englischen Stuten abstammen und un- ter dem Namen „Vollblutpferde" sehr geschätzt sind. Die Thiere sind zierlich gebaut und schnell, wie der Wind, aber zu schwerer Arbeit nicht zu gebrauchen. Aus diesen zieht man sich die zu den Wettrennen zu verwendenden Pferde. Sie werden mit der größ- ten Sorgfalt gepflegt, bei rauher Luft in wollene Decken gehüllt, erhalten ihr Futter zugewogeu und wohnen in Ställen, die so sauber und prächtig sind, daß man schwerlich Wohnungen für'das unvernünftige Vieh in ihnen vermuthen würde. Sie müssen jeden Tag ihre vorgeschriebene Bewegung haben. Durch die sorgfältige Behandlung und tägliche Übung erlangen sie eine Schnelligkeit, die unbeschreiblich ist: wenn sie vorüberstürmen, sollte man glauben, sie flögen durch die Luft, ohne auch nur den Erdboden zu berühren. Bei dem Nennen kommt es nicht blos auf die Pferde, sondern auch auf die Reiter an. Letztere, Jockeys genannt, werden eben- falls höchst sorgfältig gehalten und müssen sich oftmals durch ver- zweifelte Kuren auf die Rennen vorbereiten. Es ist bestimmt, daß die Pferde von gleichem Alter auch gleiches Gewicht tragen sollen. Ist ein Jockey — was selten der Fall ist — zu leicht, so steckt man ihm Blei in Taschen oder Gurt; ist er zu schwer, so muß er Wochen lang hungern und dursten und schwitzen, bis er hinlänglich von seinem Gewicht verloren hat. Ein Jockey und ein Boxer —- welche Verschiedenheit! Die Jockeys haben eine eigene Weise zu reiten. Mit dünnen Taffetjacken, leichten Hosen und kurzen Stiefeln bekleidet, sitzen sie nicht auf dem Sattel, sondern stehen vorübergeneigt in den Steig- bügeln und halten sich mit den Knieen fest. Wenn Roß und Reiter dahinfliegen, das Thier mit Kopf und Bauch fast den Erd- boden berührend, während der Reiter zusammengekauert darauf hockt, so mag man die Schnelligkeit des einen und die Behendig- keit des andern mit Recht bewundern; im übrigen aber hat man nicht einen schönen, sondern einen recht häßlichen Anblick vor Augen. Kurz vor dem Beginn des Rennens stehen die Pferde in einer

6. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 101

1867 - Rostock : Hirsch
101 des Reichs erschienen war. Luther wurde vargefordert, nur sich vor Kaiser und Reich wegen seiner Lehre zu verantworten, und erhielt dazu einen sichern Geleitsbrief ans den Weg. Seine Freunde baten flehent- lich, er möge von der Reise abstehen; denn sie gedachten an Huß, bcu der kaiserliche Geleitsbrief auch nicht gerettet hatte. Gr aber sprach mit Zuversicht: „Wenn sie gleich ein Feuer machten zwischen Wit- tenberg und Worms bis an den Himmel hinan, so wollte ich doch im Namen des Herrn erscheinen, Christum bekennen und- denselbigen walten lassen. Und wenn so viel Teufel iit Worms wären, als Zie- gel auf den Dächern, so werde ich dennoch gehen!" Am 4. April trat er die Reise an, uiib am Ig. fuhr er in Worms ein. Cs'ine große Menge von Menschen begleitete ihn in fein Quartier: ein Theil be- wnnderte den mnthigen Zeugen, der andere Theil gaffte neugierig den seltsamen Fremden an. Die Nacht brachte er in: brünstigen Ge- bet zu. Als er am folgenden Tage nach dem Rath Hause abgeholt wurde, war das Gedränge auf beit Straßen so groß, daß man ihn ans Nebenwegen durch eine kleine Pforte in den Saal führen mußte, ^ln der Saalthür stand der kaiserliche Feldhanptmann von Frnnds- b erg. Der klopfte Luther auf die Schulter und sprach: „Mönchlein, Mönchlein, du gehst einen Gang, desgleichen ich in der heißesten Schlacht nicht gethan habe. Bist du aber auf rechter Meinung, so sei getrost; Gott wird dich nicht verlassen." Dann wurde die Thur geöffnet, und der Geladene trat ein: L u t h e r stand vor Kaiser und Reich! Da saßen in großer Pracht und Majestät Kaiser Karl V und alle die Kurfürsten, Herzoge, Fürsten, Bischöfe, Grafen und Herrn und schauten den geringen Mönch an, der es wagte, den Kampf wi- der die gewaltige Macht des Papstes zu unternehmen. Nach wenigen Vorfragen erhielt Luther das Wort. In Demuth und höchster Ghr- erbietung, aber mit Kraft und Freudigkeit hielt er seine Rede an Kaiserliche Majestät und vertheidigte sich so wacker gegen die vor- gebrachten Beschuldigungen, daß mehrere der Anwesenden an diesem Tage für das Evangelium gewonnen wurden und Friedrich von Sach- sen hoch erfreut ausrief: „Pater Martin hat wohl geredet!" Als aber der Erzbischof von Trier ausrief, man wolle nicht mit thm dis- putiren, sondern eine runde Antwort haben, ob er widerrufen wolle oder nicht, erklärte Luther mit männlicher Festigkeit, er werde nicht widerrufen, es sei denn, daß er durch die Schrift überwunden sei, und schloß mit den Worten:' „Hier stehe ich, ich kann nicht anders; Gott helfe mir! Amen." Darauf wurde Luther entlassen Die Pa- piften wollten ivoht den Kaiser bereden, daß er dem Ketzer das sichere Geleit nicht zu halten brauche; allein Karl erklärte: wenn in der ganzen Welt kein Treu und Glaube mehr gefunden werde, so müsse

7. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 112

1867 - Rostock : Hirsch
112 er schwerlich etwas Sonderliches ausgerichtet haben, weil seine Gegner wacker gerüstet und stärker an Zahl waren, als er: aber ihm kam Hülfe von einer Seite, von der man es am allerwenigsten erwartet hatte. Herzog Moritz von Sachsen, Better des Kurfürsten Johann und Schwiegersohn des Land- grafen Philipp vön Hessen, verbündete sich mit dem Kaiser und half ihm seine eignen Verwandten und Glaubensgenossen bekriegen. Mit seiner Hülfe wurden die Protestanten geschlagen. Der Kurfürst ward gefangen und mußte sein Land an seinen Vetter Moritz geben; später wurde auch der Landgraf gefangen und blieb in strenger Haft in der Nähe des Kaisers. Die Römi- schen waren wieder oben auf und freuten sich der Zeit, da es mit den Evan- gelischen rein zu Ende sein würde. Moritz hatte jetzt alles, was er sich nur wünschen konnte; er besaß ein schönes Kurfürstenthum und wurde geliebt und geehrt von seinem Kaiser. Ob er auch Frieden im Herzen gehabt hat? Schwerlich! Er mußte täglich merken, daß er bei allen Evangelischen als Verräther am Glauben galt; sein Gewissen mußte ihm sagen, daß er im Grunde seinen Vetter um sein Land betrogen hatte. Dazu mußte er sehen, daß sein Schwiegervater fortwährend gegen den Vertrag vom Kaiser in Haft gehalten ward, und daß der Kaiser- größe Lust bezeigte, die Macht der Kurfürsten zu brechen, um willkürlich über Deutschland herrschen zu können. Genug, als er einst vom Kaiser den Auf- trag erhielt, ein Heer zu sammeln, um das widerspenstige Magdeburg zu züchtigen, überfiel er unerwartet seinen eigenen Herrn und erzwang 1552 den Passauer Vertrag, der auf dem Reichstage zu Augsburg 1555 zum „Religi- onsfrieden" ward, wonach den Evangelischen gleiche Rechte mit den Katholi- schen in Deutschland zugestanden wurden. Fetzt hatten die Protestanten eine Zeit lang Ruhe, aber nicht auf die Dauer. Im Jahre 1018 brach ein fürchterlicher Krieg aus, der dreißig Jahre lang durch Deutschland tobte und Mecklenburg insonderheit arg verwüstete. Schweden und Franzosen, Spanier und Italiener kämpften auf deutschem Boden und wetteiferten mit den Deutschen, unser Vaterland zu verderben. Im Frieden 1648 wurden noch einmal den Protestanten gleiche Rechte mit den Katholiken zuerkannt. Seit jener Zeit ist die Spaltung in Deutschland festgestellt und dauert bis in unsre Tage. Die Jesuiten. Ein Feind, gefährlicher, als alle übrigen, entstand der evangelischen Kirche in dem neuen katholischen Orden der Jesuiten. Der Stifter des- selben rvar ein spanischer Ritter, Loyola, ein Plann von brennendem Ehr- geiz und eisernem Willen. Ohne Unterricht aufgewachsen , war er in den Krieg gezogen, um Ruhm zu erwerben, und hatte sich durch seine Tapferkeit Achtung bei Freund und Feind verschafft. Bei der Eroberung einer Festung wurde er am Fuß verwundet und mußte lange das Bett hüten. Als er end- lich wieder genas, war er ein Krüppel geworden. In seiner Krankheit wollte er sich die Beit mit Lesen vertreiben, konnte aber nur eines Buches habhaft werden, worin das Leben der Heiligen beschrieben und gepriesen war. Lo- yola las das Buch mit täglich wachseudem Eifer. Seine Einbildungskraft erglühte. Kriegsruhm zu erwerben, dazu war er als Krüppel nicht im Stande; aber als römischer Heiliger durch die Grüße der Entsagung zu glänzen, das war nröglich. Mit demselben unbeugsamen Muthe, womit er früher das Schwert gegen den Feind gezogen hatte, sing er jetzt an, gegen sich selbst zu

8. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 192

1867 - Rostock : Hirsch
192 Umsehen bekleidet sie die Gegend mit märchenhafter Herrlichkeit: der Wald strahlt wie ein Feenschloss, das auf zahllosen Säulen ruht; die Luft flimmert von Eissplittern, die in allen Farben spiegeln; die Schneefläche glänzt wie feurige Edelsteine. Aber die Herrlichkeit ist nicht von Dauer. Um zwei Uhr geht die Sonne unter und rings- umher liegt wieder eine schweigende Wüste. Endlich trifft man die Stelle des Nachtlagers, die daran kenntlich ist, dass die Bäume um- her schwarz angebrannt sind. Hier lagern sich die Karawanen, weil nach der Erfahrung der Wind dort keine hohen Schanzen von Schnee zusammenzutreiben pflegt. Einige von den Reisenden suchen Weide- plätze, auf denen die Pferde sich das Moos unter dem Schnee her- vorscharren: andere suchen Reiser und machen schnell ein Feuer, um das Essen zu bereiten. Um das Feuer werden Decken auf den Schnee gelegt; darauf lagert sich die Gesellschaft. Nachdem alles für die Nacht vorbereitet und die Pelze gewechselt sind — denn die getragenen sind nass und müssen am Feuer trocknen —, legt man sich nieder und schläft zwischen Schnee und Feuer unter freiem Himmel, wenn man sonst wohl ist, ruhig bis zum andern Morgen. Also geht es, wenn nicht ein Schneetreiben eine gefähr- liche Unterbrechung macht, Wochen lang ungestört fort, bis man endlich bei den Hütten anlangt, die man die Stadt Kolymsk nennt. Ebendahin kommen nun die Händler aus der Umgegend auf Rennthier- oder Hundeschlitten, um Kessel, Messer, Beile, Nähna- deln, Glasperlen gegen Pelzwerk einzutauschen. Sie schlagen ihre Hütten auf, indem sie Stangen in die Erde stecken und Felle dar- über decken. In dem Zelte brennt ein Topf mit Walfischthran, in welchem statt des Dochtes ein Büschel dürren Mooses liegt. Dies Feuer verbreitet einen widerlichen Gestank, aber so grosse Hitze, dass die Einwohner ,,zu Hause“ grösstenteils nackt gehen. Wenn die Marktgeschäfte beendigt sind, eilen alle ihrer Heimath zu. Kolymsk ist wieder öde und verlassen. Aber in den zwei Som- mermonaten bringt die Natur wieder Leben, freilich ein anderes. Die Sonne scheint warm und bringt Blumen und Gras, Fische und Vögel in grosser Zahl, dass die Menschen Vorrath für den ganzen Winter einsammeln können. 33. Die Cliinesen. Hinten in Asien in einem ausgedehnten Gebiet wohnt das zahlreiche Volk der Chinesen, das sich durch seltsame Sitten und Gebräuche von allen Völkern der Erde unterscheidet. Die Chinesen gehören zum mongolischen Stamme, haben ein breites Gesicht, hervorstehende Backen- knochen und kleine gegen die Nase hin abwärts lautende geschlitzte

9. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 193

1867 - Rostock : Hirsch
193 Augen. Hände und Füsse sind klein; je kleiner sie sind, desto schöner gilt der Mensch. In vornehmen Häusern werden dem neugebornen Mädchen die Zehen unter die Fusssohle gebogen und dann der Fuss durch Binden scharf zusammengepresst, so dass der Fuss eines erwach- senen Mädchens zuweilen nicht über vier Zoll lang ist. Aber er ist ein unförmlicher Klumpen und zu keinem Dienste zu gebrauchen. Eine vor- nehme Chinesin kann höchstens im Zimmer einige Schritte allein gehen; will sie nur den Garten hinter dem Hause betreten , so muss sie sich auf eine Dienerin stützen. Über die Strasse zu gehen , wäre selbst mit fremder Unterstützung nicht möglich. Das gilt dort als schön und als ein Zeichen der Vornehmheit! Die Chinesen sind von Alters her ein kluges und geschicktes Volk. Den Gebrauch des Kompasses, die Bereitung von Papier und Porzellan und viele andere Künste haben sie lange vor Christi Geburt gekannt. Aber wo sie damals standen, da stehen sie noch heute und wollen es nicht wissen , dass andere Völker ihnen längst vorgekommen sind. Sie zweifeln keinen Augenblick daran , dass ihnen die Herrschaft über die Erde gebührt, und dass alle Könige der Welt nur durch die Gnade ihres Kaisers ihr Bestehen haben. Sie sind arbeitsam und ausdauernd in unbegreiflichem Grade; aber ihr Fleiss ist kleinlich und ängstlich. Man erzählt, dass ein König von England zwei wunderschöne Porzellan- vasen aus China erhielt, von denen die eine unterwegs einen Riss be- kam. Er sendet die gesprungene zurück und bestellt eine ganz gleiche neue. Was geschieht? Die neue Vase kommt an und stimmt ganz ge- nau mit der als Muster gesandten; selbst der Riss ist so sorgfältig nach- gemacht, dass durch nichts zu erkennen ist, welche Vase als Modell ge- dient hat, und welche die nachgemachte ist. Ein hervorstehender Zug des Chinesen ist , dass er Lug und Trug ohne jegliche Scham übt. »Mancher Kaufmann hat über seinen Laden mit goldenen Buchstaben die Inschrift gesetzt: „Hier wird nicht betro- gen“, und betrügt wie alle andern. Wird ein Chinese auf einem Betrüge ertappt, so antwortet er ruhig: „Du bist gescheiter, als ich“, und nimmt sich vor, in Zukunft es schlauer anzufangen. Dazu ist er gefühllos hart gegen fremdes Leid und feige im höchsten Grade. Eine Handvoll Eng- länder und Franzosen hat 1860 die Hauptstadt des Reiches eingenommen, dessen Flächeninhalt li- mal so gross ist , als ganz Europa. Weil sie feige und lügenhaft sind, so beweisen sie gegen Vornehmere eine ekel- hafte, kriechende Höflichkeit, gegen Niedere einen masslosen, unver- schämten Hochmuth. Im Hause ist der Mann unumschränkter Herr über Frau und Kin- der. Letztere kann er als Sklaven verkaufen oder todten , wenn er sie nicht glaubt ernähren zu können. Im Essen sind die Chinesen nicht wählerisch: Hunde , Ratten und Regenwürmer sind beliebte Gerichte. Ein Leckerbissen für Feinschmecker ist das „gebratene Eis“ , ein Eis- stück, welches mit einem Teig von Eiern, Zucker und Gewürzen umge- hen ist. Es wird in siedendes Schweinefett getaucht und schnell ver- schluckt. Löffel und Gabel kennen die Chinesen nicht. Sie nehmen zwei hölzerne Stäbchen, bringen die untern etwas breiten Enden an ein- ander und werfen vermittelst derselben mit unglaublicher Geschicklich- keit die Speisen in den Mund. 13

10. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 196

1867 - Rostock : Hirsch
196 unbeschreibliches Elend über die Menschen herein. Der Leib wird mit brennender Gluth erfüllt; die Glieder ermatten, als wäre alles Mark aus den Knochen gezogen; die Stimme wird klanglos; die Augen fließen nicht mehr von Thränen; Fieberträume verscheuchen den Schlaf und rauben dem Körper die letzte Erquickung. Dazu kommt die Eigenschaft der heißen Wüstenluft, daß sie dem Auge mancherlei Trugbilder und Täuschungen vorspiegelt, als ob sich in der Nähe ein großer Wald, ein klarer See, ein schattiges Dorf befände. Und wenn der Mensch die letzte Kraft zusammenrafft, um sich dahin zu schleppen, wo Rettung geboten wird, so schwindet plötzlich das Luftbild, und der heiße Wüstensand liegt da mit all seinem Grauen. In solcher Lage hat nicht selten das Kamel Ret- tung aus sicherm Tode gebracht. Aus einer Entfernung, in welcher noch kein Mensch eine Ahnung davon hat, wittert es eine Quelle und eilt unaufhaltsam darauf zu, wenn man ihn: nur freien Lauf läßt. Es ist begreiflich, daß der Anblick einer Oase dem Wüstenwan- derer viel erquicklicher ist, als dem Schiffer der Anblick einer freund- lichen Insel in dem weiten Meere. Wer über See reist, muß viel Ungemach ertragen und viele Gefahren bestehen; wer aber durch die Wüste reist, hat so entsetzliche Schrecken zu dulden und so na- menlose Entbehrungen auszuhalten, daß Heimkehr in das bewohnte Land als Wiederkehr aus dem Tode ins Leben erscheint. 33. Die Sklaverei der Neger. Die Neger sind die Urbewohner von Afrika. Sie haben einen kräftigen, gedrungenen Bau, schwarzes, krauses Haar, eine platte Nase, hervorstehende Backenknochen und aufgeworfene Lippen und wechseln in der Farbe vom glän- zendsten Schwarz bis zum lichten Braun. Bei der Geburt sind die Negerkin- der ziemlich hell, werden aber bald dunkler. Damit dies recht schnell geschehe, werden sie mit Palmöl eingerieben und in die Sonne gelegt. Das Leben der Neger ist sehr einfach: ihre Häuser oder Hütten bestehen aus Flechtwerk von Sträuchen; ihre Speisen sind Reis, Hirse und andere Früchte, die das Land von selbst bringt. Zubrot liefert ihnen Jagd und Fischerei. Die Neger stehen in jeder Hinsicht sehr tief: sie sind träge, roh, leidenschaftlich und so leichtsinnig, daß sie nicht das Geringste für die Zukunft sparen. Auch treulos und ver- schlagen sind sie, namentlich diejenigen, welche mit Europäern in Verbindung gekommen sind. Nicht ganz so tief sind die im Innern wohnenden Neger gesunken. Diese haben bessere Häuser und größere Städte, treiben Ackerbau und sind milder von Art und Sitten. Die Religion der Neger steht auf der niedrigsten Stufe. Denn der Gottesdienst ist zum großen Theil Teufelsdienst: die Priester sind Zauberer, und die Gegenstände der Anbetung sind Zauberdinge oder Fetische, d. h. Dinge, welche gegen böse Geister Schutz verleihen sollen. Alan wählt dazu Thiere und Steine, Holz und Gräten, Eierschalen und Bäume, und was sonst gerade passend erscheint. Nur selten versteigt sich einer so weit, daß er aus Holz oder Lehm sich ein plumpes Götzenbild verfertigt. Bei Krankheiten,
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