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1. Geschichte der Neuzeit - S. 211

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 13, 4. Die fernere Regierung Friedrichs des Großen. 211 wo Klopstock und Leffing glänzten, wo feine Ruhmesthaten, bte nach Göthes Aussage „den ersten wahren und höheren Lebensgehalt in die deutsche Poesie" brachten, von Kleist, Ramler, Gleim u. a. besungen wurden, und Herder und Göthe auftraten. In der äußeren Politik wußte der König dem Staate die gebührende Stellung als Großmacht zu verschaffen. Bei der ersten Teilung Polens 1772 (§. 14) wurde Preußen abermals vergrößert. Als Östreich nach dem Aussterben der jüngeren Linie des Hauses Wittelsbach Bayern (§. 14) zu erwerben suchte, trat Friedrich dagegen auf und schloß 1785 mit den bedeutendsten deutschen Fürsten zur Aufrechterhaltung der Reichsverfafsung den deutschen Fürstenbund. Bis an sein Ende blieb Friedrich ein Muster treuer Pflichterfüllung, „der erste Diener des Staates". „Mein Stand", schrieb er, „verlangt Arbeit und Thätigkeit; mein Leib und mein Geist beugen sich unter ihrer Pflicht. Daß ich lebe, ist nicht notwendig, wohl aber, daß ich thätig bin." Die Mühseligkeiten des langen Krieges hatten seine Gesundheit früh zerrüttet. Die großen Anstrengungen, die er Geist und Körper zumutete, zehrten so an seiner Lebenskraft, daß er vor der Zeit alterte. Aber feine Energie hielt seinen Lebensmut trotz Gichtleidens ausrecht, und sein großer Geist wahrte sich die Ruhe des Philosophen. Lebensweise und Kleidung zeigten stets die alte Einfachheit. Er erschien meist in abgetragener Kleidung, ein dreieckiges Hütchen bedeckte das lockige, weiße Haar; an der linken Seite hing der kleine Degen. Von der Gicht gebeugt, schritt er daher, die Rechte aus einen Krückstock gestützt, den er auch zu Pserde nicht ablegte. Aus seinen großen, lebhaften Augen leuchtete ein feuriger Geist, und seltener Witz stand ihm zu Gebote; aus seinem Wesen sprach eine Leutseligkeit, die auch des Geringsten im Volke sich freundlich annahm und die Liebe seines Volkes in seltenem Maße gewann. Als er am 17. August 1786 kinderlos starb, erbte sein Nesse Friedrichwilhelmll. einen blühenden Staat von fast 3600 Q.-M. mit 6 Mill. Einwohnern, der, bewundert von seinen Freunden, gefürchtet von feinen Feinden, allerwegen die untilgbaren Geistesspuren des großen Friedrich erkennen ließ. §. 14. Maria Tlieresia uiitf Mepfi Ii. Die Kaiserin Maria Theresia hatte beim Ableben ihres Vaters, des Kaisers Karl Vi. (1740), die Erfüllung der pragmatischen Sanktion durchgesetzt und ihrem Gemahl Franz I. (1745 bis

2. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 222

1899 - Wiesbaden : Behrend
König Friedrich Wilhelm Iv. ernannte ihn im Mai 1851 znm preußischen Gesandten beim deutschen Bundestage in Frankfurt. Mit allem Eifer bemühte er sich hier, die Gleichstellung Preußens mit Österreich herbeizuführen; aber seine Anstrengungen blieben vergeblich. Prophetische Worte schrieb er in dieser Zeit: „Ich habe die Überzeugung, daß wir in nicht zu langer Zeit für unsere Existenz gegen Österreich werden fechten müssen. Es liegt nicht in unserer Macht, dem vorzubeugen, weil der Gang der Dinge in Deutschland keinen anderen Ausweg hat." Von 1859—1862 war er darauf Botschafter an den Höfen in Petersburg und Paris. Im Jahre 1862 berief König Wilhelm ihn zum ersten Minister, und von dieser Zeit war er der treueste Berater des Königs. Bismarck sollte die schwierige Aufgabe lösen, den Widerstand der Abgeordneten des Volkes gegen die vom König angestrebte Neuordnung des Heeres zu brechen. „Nicht dnrch Reden und Mehrheitsbeschlüsse," rief er ihnen zu, „werden die großen Fragen der Zeit entschieden, sondern durch Blut und Eisen!" Da die Abgeordneten bei ihrer Weigerung beharrten, leitete er 4 Jahre lang die Staatsangelegenheiten ohne Volksvertretung. Als nun aber die unvergleichlichen Kriege folgten, schwand der Widerstand, und sein Name war bald in aller Munde. Nach dem dänischen Kriege verlieh sein dankbarer König ihm den Grafentitel. Sein Scharfblick in der Leitung der Regierungsgeschäfte hat dem deutschen Volke vornehmlich die gewonnene Unabhängigkeit und Einheit gebracht; nach dem letzten Kriege wurde er darum zum deutschen Reichskanzler ernannt und in den Fürstenstand erhoben. Der bewunderungswürdigen Geschicklichkeit und der großen Umsicht Bismarcks ist. es ferner nicht zum wenigsten zu verdanken, daß zwischen Deutschland, Österreich und Italien ein starkes Bündnis zustande gekommen ist. So hat er zur Sicherung des Friedens hervorragend beigetragen; denn dieses Bündnis ist wohl stark genug, um mutwilligen Ruhestörern in Europa ihr Handwerk zu legen. — Auch für den Arbeiter zeigte Fürst Bismarck ein warm fühlendes Herz. An den Gesetzen zur Besserung der Lage des arbeitenden Standes hat er besonderen Anteil. „Geben Sie," so sprach er zu den Abgeordneten, „dem Arbeiter, so lange er gesund ist, Arbeit, wenn er krank ist, Pflege, wenn er alt ist, Versorgung!" Fürst Bismarck blieb bis in sein hohes Alter körperlich und geistig rüstig. Herrlich und großartig zeigte sich die Verehrung des Kaisers und des deutschen Volkes bei der Feier seines 70. Geburtstages. Mit bewegten Worten dankte ihm der greise Herrscher für feine vielen und großen Verdienste und bat ihn, auch ferner auszuharren. Ties gerührt antwortete Fürst Bismarck: „Ich habe nie ein höheres Glück gekannt, als Euer Majestät und dem Lande zu dienen, und so wird es auch für den Rest meines Lebens sein." Auch unserem Kaiser Wilhelm Ii. konnte er noch mit seinem erfahrenen Rate zur Seite stehen. Erst im Jahre 1890 trat er in den wohlverdienten Ruhestand und lebte seitdem meistens auf feinem Gute Friedrichsruh bei Hamburg. Aus Anlaß feines Dienstaustrittes er-

3. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 234

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 234 — gesunden Landaufenthalt gewährten. Zu seiner silbernen Hochzeit schenkte das deutsche Volk dem geliebten Kronprinzen die Summe von 800000 M., die Kronprinzen spende genannt. Große Freude erfüllte sein Herz, als er dieses Geld ganz zu wohlthätigen Zwecken verwenden konnte. Die Krankheit des Kronprinzen. Mit Stolz und freudiger Hoffnung blickte das deutsche Volk auf den in voller Manneskraft stehenden Kronprinzen. Bei dem hohen Alter seines kaiserlichen Paters mußte er denselben wiederholt vertreten. Mehrmals finden wir ihn an fremden Fürsteuhöfen, um alte Freundschaft zu kräftigeu oder neue anzubahnen. Nach dem schändlichen Attentat auf Kaifer Wilhelm I. im Jahre 1878 führte er 6 Monate lang die Regentschaft zur höchsten Zufriedenheit seines Kaisers und Vaters. Dann trat er wieder in sein bescheidenes Stillleben znrück. Auch bei dieser traurigen Veranlassung der Vertretung des Jahres 1878 läßt der Kronprinz uns einen tiefen Einblick in sein edles Herz thun; er meinte, es müsse gelingen, die Irregeleiteten zurückzuführen. „Seien Sie überzeugt, meine Herren," sprach er damals zu Vertretern Berlins, „daß ich den Ernst des Augenblicks in seiner ganzen Bedeutung zu würdigen weiß und mir der Höhe der an mich herangetretenen Verpflichtungen gegen das Land voll bewußt bin. Seien Sie aber versichert, daß mein Glauben an den guten Geist unseres Volkes nicht erschüttert ist und durch feine Macht zum Wanken gebracht werden kann. Ich weiß, daß die überwältigende Mehrheit der Nation wie in Preußen treu zu ihrem Könige, so auch über die Grenzen des engeren Vaterlandes hinaus bis in die fernsten Marken des Reiches treu zu ihrem Kaiser steht und in Meinem festen Vertrauen zu dem Kern des Volkes werde ich Kraft und Mut finden zur Ausübung der Pflichten, welche mir auferlegt sind." Da befiel ihn im Januar des Jahres 1887 ein bösartiges Halsleiden. Anfangs äußerte es sich in andauernder Heiserkeit; vergeblich suchte er Heilung bei den vorzüglichsten Ärzten und an den berühmtesten Kurorten. Im April 1887 gebrauchte „er ohne Erfolg eine Kur m dem Badeorte Ems. Die behandelnden Ärzte waren über die Natur seines Leidens nicht einig. Der engliche Arzt Morell Mackenzie, welcher die Krankheit für nicht bösartig hielt, schlug nun einen Aufenthalt im schottischen Hochlande vor. In dieser Zeit zeigte der Kronprinz sich bei Gelegenheit der „Jubiläumsfeier der Königin von England zum letzten Male in der Öffentlichkeit, indem er dem Galawagen der Königin voranritt und durch seine Heldengestalt die bewundernden Blicke aller auf sich zog. Von dort reiste der Kranke nach Toblach in Tyrol, um in der reinen Luft der Alpenwelt die erhoffte Genesung zu finden. Bei Beginn der rauhen Jahreszeit suchte er das sonnige Italien auf. Obwohl er den Herbst und Winter über in San Nemo die milde Luft des Südens genoß, wurde sein Leiden immer schlimmer. Es war kein Zweifel mehr, daß eine unheimliche Krankheit an der Lebenskraft des Heißgeliebten zehre. Ganz Deutschland war von Trauer erfüllt und flehte zu dem Allmächtigen um Genesung seines Lieblings. Profeffor Schrötter aus Wien übernahm die schmerzliche Aufgabe,' den Kronprinzen über seine hoffnungslose Lage aufzuklären. „Sagen Sie, lieber Professor," fragte der hohe Kranke,

4. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 251

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 251 — als Abgabe an den Staat auf manche Verbrauchsgegenstände (Kaffee, Zucker, Salz, geistige Getränke) gelegt sind. Diese bezahlt der Händler, bekomnit sie aber wieder von den Abnehmern, da er den Verkaufspreis der Waren um so viel höher ansetzt. Aber mögen die deutschen Arbeiter anch nie vergessen, daß nur in einem großen, mächtigen Staate und unter dem Schutze eines sorgenden Laudesvaters, wie Wilhelm Ii. es ist, solche Einrichtungen möglich sind. Mögeu alle sich einmütig scharen um den Arbeiter-Kaiser Wilhelm Ii., der ihnen Tag nm Tag in seiner eigenen Person das herrlichste Vorbild treuer Pflichterfüllung bietet. Sehr früh, gegen 5 Uhr, pflegt der Kaiser aufzustehen; um 7 Uhr beginnt sein Tagewerk, das auf die Minute genau eingeteilt ist und erst in später Abenbstunbe seinen Abschluß finbet. Selbst auf Reisen gehen die Regierungsgeschäfte ihren Gang. — Unsummen von Arbeit hat bet Kaiser allein in Regierungsangelegenheiten zu bewältigen. Das auswärtige Amt legte ihm im Jahre 1897 1026 Berichte vor, bazn traf er 751 Entscheibungen und vollzog 802 Unterschriften für Kabinettsorbres, Ernennungen, Beglaubigungsschreiben rc. Im Civilkabinett des Kaisers wurden 50 000 Sachen bearbeitet; Post und Telegraph brachten täglich 100 Eingänge, die sich bei festlichen Gelegenheiten bis zu 300 steigerten. Das Militärkabinett erledigte durch den Kaiser jährlich durchschnittlich 5114 Allerhöchste Kabinettsordres, 1540 Patente der Generalorbenskommission, 1726 Patente der geheimen Kriegskanzlei. Daneben hört der Kaiser alljährlich 150 Vorträge des Chefs des Militärkabinetts, 50 Vorträge des Kriegsministers und ebenso viele des Chefs des großen Generalstabes und 185 Marinevorträge; auch trifft er jährlich etwa 770 Entscheidungen in Marineangelegenheiten. Ziehen wir dazu in Betracht, daß der Kaiser eine bedeutende Zahl der ihm zur Unterschrift vorgelegten Schriftstücke mit teilweilfe recht ausführlichen Randbemerkungen versteht und rechnen dazu die Erledigung der zahlreichen privaten Angelegenheiten, so müssen wir staunend bekennen, daß auch der Enkel Wilhelms I. keine Zeit hat, müde zu sein. Unser Kaiser weiß jedoch auch, daß durch Gesetze allein alle Un-znsriedenheit nicht gehoben werden kann. Darum will er durch Kirche und Schule ein echt christliches Geschlecht in deutscher Zucht und Sitte erziehen; denn nur ein fromm-gläubiges Volk ist zufrieden und glücklich. Der gläubige Christ weiß, daß es niemals gelingen wird, alles Elend und Leid aus der Welt zu schaffen. Seit der Zeit, da Gott der Herr zu Adam sprach: „Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot essen!" ist das Paradies entschwunden, und niemand kann dasselbe wieder aus die Erde herabzaubern. Der Christ weiß ferner, daß Gottes Vaterauge über ihn wacht, und daß ohne Gottes Willen kein Haar Don seinem Haupte fällt; er weiß endlich, daß die Leiden dieser Zeitlichkeit, wenn er sie geduldig trägt, ihm eine Leiter zu den Freuden der ewigen Seligkeit des Himmels werden; denn: Trifft dich ein Leid, so halte still Und frage, was es von dir will. Gott schickt es nicht, um dich zu plagen, Es soll dein Herz zum Himmel tragen.

5. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 51

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 51 — trauten, Minister und Generale, um sich. Ausnahmsweise wurden auch berühmte Gelehrte und Künstler mit einer Einladung beehrt. Der König wollte in dieser Gesellschaft nicht höher geachtet sein, als jeder andere; darum herrschte vollständige Redefreiheit. Auch die Schwächen und Fehler des Königs wurden wohl hergenommen, und es fehlte daun nicht an schlagenden Antworten Friedrich Wilhelms. Alle erdenklichen Schnurren tischte man auf, so daß oft die ausgelassenste Heiterkeit zum Durchbruche kam. Der König saß mit den Gästen an einem langen Tische von Eichenholz, alle rauchten aus kurzen, holländischen Thonpfeifen. Nichtraucher, wie der alte Dessauer, mußten zum Schein die Pfeife im Munde halten und thun, als ob sie rauchten. In tiefen Zügen trank man Bier aus großen Krügen, von denen jeder einen vor sich stehen hatte. Auf einem Nebentische fand man Butter, Brot, Käse, Braten und Schinken. Jeder bediente sich selbst; denn Bediente wurden wegen der zwanglosen Unterhaltung im Zimmer nicht geduldet. — Aber auch ernste und wichtige Sachen kamen zur Beratung. Im Tabakskollegium ist mancher folgenschwere Entschluß zum Segen für das Land gefaßt worden. Große Sparsamkeit war dem Könige schon in der Jugend eigen. In feinem Ausgabebuch „Rechnung über meine Dukaten" vermerkte er die kleinste Ausgabe. Regierungsantritt. Diese Tugend brachte Friedrich Wilhelm mit auf den Thron, den er im jugendlichen Alter von 24 Jahren bestieg. Sparsamkeit hieß die Losung. Beim Leichenbegängnisse seines Vaters entfaltete er zum letzten Male die ganze Pracht des königlichen Hofes. Dann erhielten die meisten Diener und Hofbeamten sofort ihre Entlassung. Er ließ sich die lange Liste derselben vorlegen und strich alle, die nicht unbedingt nötig waren, mit dem Bemerken: „Ist zu nichts nütze, kann sich scheren!" Sämtliche Gehälter der Beamten setzte er herab. Viele, die früher in der Kutsche gefahren waren, gingen jetzt zu Fuß; das Volk sagte, der König habe den Lahmen die Beine wiedergegeben. Über hundert Luxuspferde, viele prachtvolle Wagen und Sänften, kostbare Weine, teure Möbel, Edelsteine und Perlen wurden verkauft, mehrere königliche Gebäude, Gärten und Parks verpachtet. Mit einem Schlage hatte der ganze königliche Hof sein Aussehen vollständig verändert; alles zeugte von Einfachheit und Sparsamkeit. Zwar muß man zugeben, daß durch diese Maßregeln manche Familien für den Augenblick brotlos waren, auch manche Industriezweige zurückgingen; aber unzählige Summen wurden andererseits dadurch gespart und vom Könige, wie wir noch näher sehen werden, zum Wohle des Landes verwandt. 2. Das Heer Friedrich Wilhelms I. Der König erkannte klar, daß es zwei Mittel gab, um fein Reich zu schützen und zu höherem Ansehen zu bringen. Diese Mittel waren Heer und Geld; deshalb erklärte er, er wolle sein eigener Feldmarschall und sein eigener Finanzminister sein. Mehrung des Heeres. Friedrich Wilhelm I. verwandte große Sorgfalt auf Mehrung und Verbesserung des Heeres. Schon in früher 4*

6. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 63

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 63 — d) Er war in 27jähriger, segensreicher Thätigkeit bemüht, den Wohlstand des Landes zu heben durch unablässige Sorge für die schwer darniederliegende Landwirtschaft, für Industrie und Rechtspflege. e) Er rettete eine ganze Provinz (Ostpreußen) vor dem sicheren Untergange und sorgte als wahrer Landesvater vornehmlich für die Unterdrückten seines Volkes. f) Als weitblickender Herrscher führte er znr Hebung der Volksbildung den allgemeinen Schulzwang ein und legte so den Gruud zu dem preußischen Volksschulwesen, das einzig dasteht unter allen Nationen der Erde. C. Vergleich zwischen den beiden ersten Königen in Preußen. Preußens erste Könige Friedrich I. und Friedrich Wilhelm I. zeigen in ihren hervorstechenden Eigenschaften schroffe Gegensätze. a) Friedrich I. neigte zu deu leichtfertigen französischen Sitten; Friedrich Wilhelm I. war ein echt deutscher Biedermaun. b) Ersterer liebte über alles Prunk und Glanz; letzterer haßte Pracht und äußeren Schein. c) Während der erstere eine verschwenderische Hofhaltung führte, war der Hof des letzteren ein Vorbild der Einfachheit und Genügsamkeit; der Sohn tilgte nicht nur die Schulden des Vaters, sondern erwarb noch einen Schatz von vielen Millionen sür seinen Nachfolger. d) Während der Regierung des ersten Königs seufzte das Land unter dem Drucke betrügerischer Beamten; der zweite König stellte die Beamten unter strengste Zucht und Aufsicht. e) Unter Friedrich I. mußte wiederholt eine empfindliche Kopfsteuer erhoben werden; sein Sohn zwang alle Unterthanen ohne Ausnahme zur Entrichtung von Steuern und erleichterte dadurch dem einzelnen die Steuerlast. f) So freigebig der erste gegen die Gelehrten war, so wenig mochte der zweite mit ihnen zu thun haben; desto mehr Gewicht legte er auf die Volksbildung. g) Friedrich I. erwarb die königliche Krone; Friedrich Wilhelm I. gewann dem Staate das königliche Ansehen.

7. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 113

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 113 — von mir gefordert; Opfer zu bringen, bin ich gewohnt." Unzart fragte Napoleon die schwer geprüfte Königin: „Wie konnten Sie es wagen, mit mir Krieg anzufangen!" Luise antwortete mit den einfachen, stolzen Worten: „Dem Ruhme Friedrichs des Großen war es wohl vergönnt, uns über unsere Kräfte zu täuschen. Wir haben uns getäuscht, so war es beschlossen." Zwar machte die Würde und Anmut der schönen Fürstin gewaltigen Eindruck auf Napoleon, aber sie vermochten nicht, das harte Herz des Eroberers zu erweichen. Der Friede von Tilsit besiegelte die tiefe Erniedrigung des Landes. Rückkehr nach Berlin. Bis zu Eude des Jahres 1809 blieb die königliche Familie in Memel und Königsberg. All' die Schicksalsschläge konnten die Königin Luise nicht verzagt machen; sie wurde zur Heldin. Luise wußte genau, wo es anders werden mußte, wenn eine bessere Zukunft anbrechen sollte. Sie war es nun, die bei allen Unternehmungen zur Rettung des Vaterlandes, von denen wir bald Näheres hören werden, an der Spitze stand. Leider war es ihr nicht vergönnt, den Tag der Freiheit zu erleben; denn die Krankheiten, Entbehrungen und Gefahren hatten ihre Gesundheit zerrüttet. Im Jahre 1808 machte das Königspaar einen Besuch in Petersburg und wurde mit rührendster Herzlichkeit und beispiellosem Glanze empfangen. Aber Luise fühlte, daß ihr Reich nicht mehr von dieser Welt sei: darum vermochten alle Huldigungen ihr keine unbefangene Freude mehr zu bereiten. Den ganzen Sommer 1809 hindurch fühlte sie sich leidend. Als sie endlich nach Berlin zurückkehren konnte, umwogte eine jubelnde Volksmenge das heimkehrende Königspaar; aber Luisens einst so blühende Rosenwangen waren bleich geworden, in das liebliche Antlitz hatte der innere Gram schmerzkündende Linien gegraben, und ihr Perlengeschmeide war ganz mit Thränen betaut. Luisens Tod. Im folgenden Jahre (1810) wurde ihr noch der Herzenswunsch erfüllt, ihren geliebten Vater in Strelitz und Hohenzieritz zu besuchen. Dort erkrankte sie ernstlich. Zu Husten und großer Mattigkeit trat ein heftiger Brustkrampf. Der König, durch Eilboten von Berlin herbeigerufen und auf das Schlimmste vorbereitet, weilte an ihrem Lager. Er war wie zermalmt vor Schmerz und konnte vor Traurigkeit nicht sprechen. Man wollte ihm Hoffnung geben. „Ach," sagte er, „wenn sie nicht mein wäre, würde sie leben; aber da sie meine Frau ist, stirbt sie gewiß." „Du bist ja so traurig, lieber Freund," sagte Luise, „ist es denn so gefährlich mit mir?" „Das nicht," erwiderte der König gefaßt, „ich sehe Dich nur leiden, das ist mein Schmerz." „Wer ist mit Dir gekommen?" fragte sie weiter. Er antwortete: „Fritz und Wilhelm." „Ach Gott, welche Freude!" rief sie innig gerührt. Als die beiden Söhne hereintraten, brach die Königin wiederholt in die Worte aus: „Mein Fritz, mein Wilhelm!" Beide knieten cm ihrem Bette nieder und empfingen ihren letzten Segen. Als die Brustkrämpfe heftiger wurden, entfernten sich die beiden Prinzen ans einen Wink des Vaters aus dem Zimmer der sterbenden Mutter. Unverweilt saß nun der König an ihrem Bett und hatte ihre Hände ergriffen. Es nahte die neunte Stunde des Tages — es war der 19 Juli —, als Luise noch einmal ihre schönen, großen Augen öffnete 8

8. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 115

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 115 — Die göttliche Vorsehung leitet unverkennbar neue Weltzustände ein, und es soll eine andere Ordnung der Dinge werden, weil die alte sich überlebt hat und als abgelebt in sich zusammenstürzt. Wir sind eingeschlafen auf den Lorbeeren Friedrichs des Großen, welcher, der Herr seines Jahrhunderts, eine neue Zeit schuf. Wir sind mit derselben nicht fortgeschritten, und deshalb überflügelt sie uns. Das sieht niemand klarer ein als der König. Noch soeben hatte ich mit ihm darüber eine lange Unterredung; wiederholt sagte er: „Das muß bei uns anders werden!" Bon Napoleon können wir oieles lernen, und es wird nicht verloren sein, was er gethan und ausgerichtet hat. Es wäre eine Lästerung, zu sagen, Gott sei mit ihm; aber offenbar ist er ein Werkzeug in des Allmächtigen Hand, um das Alte, welches kein Leben mehr hat, das aber mit den Außendingen fest verwachsen ist, zu begrabeu. Gewiß wird es besser werden; das verbürgt der Glaube an das vollkommenste Wesen. Aber es kann nur gut werden in der Welt durch die Guten/' So hatten die Tage des Unglücks gezeigt, daß es nur besser werden könne, wenn man selbst besser werde. Darum sollten nun alle Kräfte angespannt werden, um die Wiedererhebung Preußens vorzubereiten und endlich eine glücklichere Zeit anbrechen zu sehen. Tilgung der Kriegsschuld. Zunächst galt es, Geld zu schaffen, um durch Zahlung der Kriegskosten die Franzosen aus dem Lande zu bekommen. 150000 Mann mit drei Marschällen mußten unterhalten werden. Diese sogen das Land so aus, daß es auf die Dauer in gänzliche Armut verfallen mußte. Die königliche Familie gab das schönste und hingebendste Beispiel. Viele kostbare Sachen, auch ein wertvolles, goldenes Tafelgeschirr — das Erbstück der Ahnen — und die Juwelen und Diamanten der Königin, wurden verkauft. An der königlichen Tafel ging es so einfach zu wie bei einem gewöhnlichen Bürger. Ans irdenen Schüsseln aßen diejenigen, welche an goldstrotzenden Tafeln zu sitzen gewohnt waren. Als der König eines Tages gefragt wurde, ob man nicht bald feinere Weine aufsetzen dürfe, antwortete er: „Nicht eher, als der Geringste meiner Unterthanen wieder Bier trinken kann." Überhaupt lebten Friedrich Wilhelm und Luise in Memel und darauf in Königsberg wie schlichte Bürgersleute. Der König ließ sogar mehrere königliche Güter verkaufen. Durch die große Sparsamkeit am Hose, die im Lande nachgeahmt wurde, gelang es bald, die ungeheure Summe zu decken. Zur unbeschreiblichen Freude aller rückten im Dezember 1808 wieder preußische Truppen in Berlin ein. Aufhebung der Gutsuuterthäuigkeit. An die Spitze der Verwaltung des zusammengebrochenen Staates hatte der König bald nach dem Tilsiter Frieden den Freiherrn von Stein berufen. Der Freiherr vom und zum Stein war 1757 zu Nassau an der Lahn aus einem alten reichsritterlichen Geschlechte geboren und trat im Jahre 1780 noch unter Friedrich dem Großen in preußische Dienste. Durch seinen Eifer und sein seltenes Talent brachte er es zum Oberpräsidenten von Westfalen. Nachdem er 1804 zum Minister der Finanzen, des Handels und Gewerbes ernannt war, konnte er sich in noch höherem Maße als tüchtigen Mann bewähren. Schon vor den Unglücksjahren hatte sein klarer Verstand die Schwächen und Mängel des Staates erkannt; 8*

9. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 211

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 211 — deutschen Reiche war im Innern ein gefährlicher Feind erwachsen. Die Verworfensten scheuten nicht davor zurück. Hand zu legen an die geheiligte Person unseres Herrschers; im Jahre 1878 erfolgten rwei Mordversuche auf Kaiser Wilhelm. Am 11. Mai 1878 feuerte der verkommene Klempnergeselle Höbet unter den Linden zu Berliu zwei glücklicherweise fehlgehende Äevolverkugeln auf ihn ab. Am 2. Juni verwundete Nobiling, ein heruntergekommener Student der Landwirtschaft, den Kaiser fast an derselben Stelle durch Schrotschüsse aus einem Gewehre; aus 30 Wunden blutend, sank der edle Greis zusammen und trug mit Ergebung ein langes, schmerzensvolles Krankenlager, das ihm die frevelnde Hand eines seiner Unterthanen bereitet hatte. Ein Schrei der Entrüstung giug durch gauz Deutschland. Der Mordgeselle Hödel büßte seine unselige That mit dem Leben; Nobiling entzog sich der irdischen Gerechtigkeit, indem er bald nach dem Attentat Selbstmord verübte. Der Reichstag genehmigte ein Gesetz, das Sozialistengesetz, um den Ausschreitungen dieser Menschen mit größter Strenge entgegenzutretend) Aber das Gesetz allein konnte nicht helfen. Es galt, die Mißstände zu beseitigen, welche die Arbeiter aus eigener Kraft nicht hinwegzuräumen vermochten. Manche Klagen der Arbeiter (besonders der Arbeiterinnen) waren berechtigt. Der Lohn entsprach häufig nicht der Arbeit; es gab große Fabriken, welche die Kraft ihrer Arbeiter ausnutzten, um für sich höheren Gewinn zu erzielen. In gesundheitsschädlichen Räumen mußte der Arbeiter oft sein tägliches Brot verdienen. Bei schmalem Lohne konnte er für die Zukunft nicht sorgen; traf ihn Krankheit, ein Unfall, oder kamen die Tage des Alters, so standen Sorge und Not vor feiner Thür?) Allerdings vergaß der 4. Stand bei seinen Klagen gewöhnlich den sehr wichtigen Punkt, daß seine Lage sich in den letzten 50 Jahren außerordentlich gebessert hatte. Verglich man, wie die Handarbeiter heute aßen, tranken, wohnten, sich kleideten und vergnügten mit der Lebenshaltung ihrer Vorgänger von 1850 oder sogar 1800, so sprang der Unterschied deutlich genug in die Augen. Allgemeine Fürsorge. Kaiser Wilhelm nahm sich nun der Annen und Bedrängten seines Volkes kräftig an. Dem Reichstage rief er zu; „Wir haben es jederzeit als eine der ersten von Uns übernommenen Pflichten ersannt, der Lage der arbeitenden Klassen im ganzen Reiche Fürsorge und Pflege zuzuwenden." Und an einer anderen Stelle: „Unsere kaiserlichen Pflichten gebieten Uns, kein in Unserer Macht stehendes Mittel zu versäumen, um die Besserung der Lage der Ar- !) Am 19. Oktober 1878 erließ der Reichstag das Sozialistengesetz, durch welches die Vereine der Sozialisten aufgelöst, ihre Presse verboten und ihre ganze äußere Organisation zerstört wurde. Am 1. Oktober 1890 ist dasselbe wieder aufgehoben worden; mit den Waffen des Geistes muß der Kampf gegen die Umsturzpartei jetzt ausgefochten werden. 2)_ Schon in der Botschaft, womit Kaiser Wilhelm am 17. November 1881 den Reichstag eröffnete, verkündete er dem Volke die Pläne, durch welche er die Lage der großen Masse des Volkes zu verbessern gedachte. 14*

10. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 258

1899 - Wiesbaden : Behrend
— 258 — (S. 16. 19). Der 30jährige Krieg wirkte auch auf diesem Gebiete verheerend. Schon der große Kurfürst wandte der geistigen Bildung und der Kunst seine Aufmerksamkeit zu (S. 37); sein Nachfolger Friedrich I. erwarb sich hervorragende Verdienste besonders durch die Gründung der Akademieen der Künste und der Wissenschaften (S. 47). Beide Anstalten wurden gefördert durch Friedrich Wilhelm Ii., der deutschen Künstlern große Beachtung schenkte (S. 96). Der kunstsinnige Friedrich Wilhelm Iv. widmete sich seine ganze Regierung hindurch der Pflege vou Kunst und Wissenschaft und brachte alle ihre Zweige zur hohen Entwickelung (S. 160). Auch feine Nachfolger auf Preußens Throne bringen ihnen reges Interesse entgegen (S. 216, 233). 13) Das Steuern»esen. Die Lehnsmänner hatten an die Lehnsherren Abgaben zu leisten. Da es noch wenig gemünztes Geld gab, so mußten dieselben in Natur entrichtet werden, vielfach in Form des 10. Teiles der Ernte, des Fleisches, der Eier zc. Später legten die Fürsten, wenn sie in Geldverlegenheit waren, eine Steuer auf Grundstücke und Häuser der Bürger und Baueru (S. 38); auch eine allgemeine Kopfsteuer, welche nach Zahl der Köpfe einer Familie erhoben wurde und deshalb die ärmeren Klassen schwer drückte, kam wohl zur Erhebung (S. 48). Der Adel, der vornehmlich den Kriegsdienst leistete, hielt sich steuerfrei. Der große Kurfürst führte dieaccise ein, und wiederum wußte der Adel sich derselben zu entziehen (S. 38). Friedrich Wilhelm I. brachte Ordnung in die Steuerverteilung und zog auch die Adeligen zu einzelnen laufenden Abgaben heran (S. 55). Bei der Erneuerung des Staates unter Friedrich Wilhelm Iii. wurden alle Steuerbefreiungen und alle noch bestehenden Naturallieferuugen aufgehoben (S. 118) und eine gerechtere Verteilung angestrebt (S. 148). In unseren Tagen ist bei der Steuerverteilung aus die wirtschaftlich Schwachen des Volkes die größte Rückficht genommen (S. 250).
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