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1. Geschichte des Altertums - S. 16

1889 - Wiesbaden : Kunze
16 Erster Abschnitt. finden sich besonders auf den Inseln Salsette und Elephante im Meerbusen von Bombay, vorzüglich aber weiter östlich bei El-lora. Es sind Bauwerke, welche von der Macht der Priester zeugen, die tausende von Händen zu ihren Diensten zwangen, und mehr durch ihre Massenhastigkeit Staunen, als durch ihre Schönheit und Ebenmäßigkeit der Formen Bewunderung einflößen. Überhaupt geben alle diese Denkmäler einer uralten hohen Kultur, die der Litteratur wie die der Baukunst, das Bild eines Volkes^ das, mit den edelsten Anlagen ausgestattet, zwar früh zu einer hohen Stufe der Bildung gelangte, dann aber auf derselben stehen blieb und eine Beute geistiger und sittlicher Erstarrung wurde. §. 5. du ägtjpfec. 1. Land und Volk. Das Land. Ägypten, von seinen Bewohnern Chemit d. H. Land der schwarzen Erde genannt, liegt im Nordosten Afrikas. Es ist ein heißes, regenloses, trockenes Land, das nur dem Nil seine Fruchtbarkeit und hohe Bedeutung verdankt. Dieser Strom, welcher weit aus dem Innern Afrikas dem mittelländischen Meere zufließt, entsteht durch die Vereinigung zweier Quellströme, von denen der westliche der weiße Nil, der östliche der blaue Nil genannt wird. Er fließt in einem bald engeren, bald weiteren Thale bis an die Südgrenze Ägyptens, wo er ein Granitgebirge durchbricht und in zehn Stromfällen (Katarakten) in ein tieferes Stromthal stürzt. Hier, bei der Stadt Assuan (Syene), beginnt er seinen Lauf durch Ägypten und durchströmt nun als mächtiger, schiffbarer Fluß in vorherrschend nördlicher Richtung einen einzigen, etwa 1000 km langen und 15—30 km breiten Thalgrund zwischen der libyschen und arabischen Bergkette, wovon ihn die erstere gegen den Flugsand der libyschen Wüste schützt, die letztere Granit, verschiedenfarbigen Sandstein und Kalk als Baumaterial lieferte. Das zwischen diese Bergketten eingeschlossene Land wird alljährlich von dem Nil überschwemmt und dadurch befruchtet. Im Juni, zur Zeit der Sommersonnenwende, beginnt das Wasser infolge tropischer Regengüsse im mittleren Afrika zu wachsen und überschwemmt im Juli, August und September ganz Ägypten, sodaß man mit Kähnen umherfährt und Städte und Dörfer wie Inseln aus dem Wasser heraussehen. Diese Überschwemmungen führen dem Lande fruchtbaren Boden zu. Sobald sich Ende September das Wasser verlaufen hat, wird der schwarze Schlammboden ohne weitere

2. Praktisches Lehrbuch des erziehenden Geschichtsunterrichts - S. 56

1899 - Wiesbaden : Behrend
so zwang er auch die Edelleute zur Entrichtung von Abgaben in Form von Grundsteuern. x) Als die Adeligen sich beschwerten und klagten, dadurch werde das ganze Land ruiniert, gab er zur Antwort: „Niemand glaubt das; aber das glaube ich, daß die Autorität (die übermäßige Macht) der Junker wird ruiniert werden.2) Um die Erträge der Domänen zu erhöhen, übergab man sie einer Anzahl zahlungsfähiger Generalpächter. Diese Generalpächter, welche meistens als Edelleute gute Schulbildung genossen hatten, verpachteten sie dann an kleine Bauern und Ansiedler und suchte« die Güter durch wohlüberlegte Bewirtschaftung zu ihrem eigenen Nutzen möglichst in Ordnung zu halten.3) Auf diese Weise konnten die vorhandenen Schulden rasch getilgt und bedeutende Summen für das Heer ausgegeben werden. Auch gewarnt der König noch viele Millionen, die er zum Wohle feiner Unterthanen verwandte. Da zeigte es sich, daß seine Sparsamkeit von Geiz weit entfernt war. 4. Thätigkeit als Landesvater. Hebung der Landwirtschaft. Große Fürforge wandte der König dem Ackerbau zu. Den Domänenpächtern gab er fleißig Ermahnungen und Belehrungen zur Führung einer guten Wirtschaft; alle von ihm angeregten Verbesserungen in der Bodenbearbeitung bewiesen, daß er ein vorzüglicher Landwirt war. Diese Musterwirtschaft wirkte sehr vorteilhaft auf den Anbau des ganzen Landes. Ausgedehnte Sümpfe wurden entwässert und urbar gemacht. Sieben Jahre lang arbeiteten Tausende von Arbeitern an der Trockenlegung eines großen Havelbruches, des Rhin- und Havelländischen Luchs, in der Nähe von Fehrbellin. Das Luch bestand aus Sümpfen und Moor. Den Anwohnern gewährte es fast keinen Nutzen, sondern diente Sumpf-und Wasservögeln zum Aufenthalt. Über 200000 Mark hat der König aufgewandt, uw dort eine fruchtbare Bodenfläche zu schaffen. An dieser Stelle legte er dann eine Musterwirtschaft an für die Banern- ]) Im Jahr 1717 erklärte der König alle Lehnsgüter für freies Eigentum ihrer Besitzer, verlangte jedoch anstatt der dadurch in Fortfall kommenden Lehnsverbindlichkeiten eine jährliche Steuer von 120 M. für jedes Rittergut; das waren die Lehn- und Ritlerpferdegelder. — Auch aus dem Gebiete der städtischen Verwaltung traf Friedrich Wilhelm „einschneidende Neuerungen. Die schlechte Haushaltung und die daraus entstandene Überschuldung der meisten Städte veranlaßte ihn zu energischem Eingreifen, um auch hier ein geregeltes Finanzwesen zu schaffen. Eine der segensreichsten neuen Einrichtungen bestand darin, daß er den Gevatterschaften in den Magistraten, die zunächst ihre eigenen Interessen und dann erst die der Städte wahrten, ein Ende machte. 2) Denselben Sinn hat das spätere Wort Friedrich Wilhelms bei der Regelung der Hufensteuer in Ostpreußen: „Ich komme zu meinem Zwecke und ftnbiliere die Souveränität und setze die Krone fest wie einen rocher von bronze." 3) Einen Beweis feiner Hochherzigkeit gab der König durch das Edikt vom 13. August 1713, das den Unterschied zwischen Domänen und königlichen Schatullegütern aufhob und letztere als Staatseigentum erklärte.

3. Vaterländische Geschichte - S. 83

1902 - Wiesbaden : Behrend
pferde; eine große Anzahl von Soldaten wurde entlasten um die brachliegenden Äcker zu bewirtschaften. Verarmte Gegenden genoffen jahrelange Abgabenfrei hett, auch floffen ihnen sofort reichliche Geld Unterstützungen zu. Bald erhoben sich abgebrannte und zerstörte Ortschaften wieder. In emrgen Zähren entstanden in Schlesien, Pommern und der Neumark über 15 000 neue Häuser. .Ich habe ein großes Vergnügen daran sagte der König, „wenn ich einem armen Manne ein neues Haus bauen kann." Dank beanspruchte er nicht. Westpreußen. Seit langer Zeit hatte im Königreiche Polen fortwährend Unordnung und Verwirrung geherrscht. Well das unruhlye Land beständig eine Kriegsgefahr war, vereinigten sich Rußland, Österreich und Preußen zur Verkleinerung des machtlosen Reiches — zur ersten ^etlung Polens (1772). Friedrich erwarb Westpreutzeu nutzer Danzig und Thorn nebst dem Lande an der Netze; das war das ehemalige ©einet des deutschen Ordens. Westpreußen segnet den Tag, da es wieder deut ch geworden ist; denn in großartiger Weise begann Friedrich sofort die Kultur dieses Landes. Die tüchtigsten Beamten schickte er dorthin, um Ordnung und Besserung zu schaffen. Kirchen und Schulen entstanden, 187 Lehrer kamen ins Land, und 1400 deutsche Fanuüeu ließ er sich ansiedeln. Ans halbwilden Geschöpfen schuf der König auf solche Weise allmählich nützliche Burger *eme®ieta@umme, welche Friedrich den Notleidenden seines Landes nach und nach schenkte, wird auf 72 Millionen Mark berechnet. Da Preußen arm ist/ fagte er, „muß der Regent dtefes Landes sparsam fein." Von den 1 200 000 Thalern, die für seinen eigenen Gebrauch jährlich bestimmt waren, verwandte er die Million zur Verbesserung des Landes. , 7. Sorge für Ansiedelung und Urbarmachung. Um den großen Verlust an Menschen zu decken, ergingen Einladungen zur Einwanderung. 300 000 Ansiedler aus fast allen Teilen Europas hat Friedrich in fein Land aufgenommen. — Keine Handbreit Landes sollte unbebaut und ohne Ertrag bleiben. Die Sümpfe des Landes auszutrocknen und zu nutzbarem Acker zu machen, war des Königs größte Freude. In 7 jähriger, mühevoller Arbeit ließ er das Oderbruch an der unteren Oder entwässern, gegen die Oder durch Dämme schützen und urbar machen. Für 1200 Fannlien entstanden hier Niederlassungen mit 225 000 Morgen ertragreichen Ackerbodens. Als der König das vollendete Werk besichtigte, rief er hocherfreut aus: „Hier habe ich eine Provinz im Frieden erobert!" Auch das Warthebruch wurde in fruchtbare Ländereien umgewandelt. 8. Hebung von Ackerbau und Viehzucht. Die Kartoffel wollte sich noch immer nicht einbürgern, weil die Bauern sie für gesundheitsschädlich hielten Friedrich ruhte nicht, bis er die Landleute von diesem Vorurteil geheilt hatte. Wiederholt befahl er, noch mehr Ob st bäume anzupflanzen und außer Getreide auch Flachs, Klee und andere Feldfrüchte anzubauen. Besondere Vorliebe wandte er dem Seidenbau zu. Zur Verbesserung der Schafzucht führte er ein spanisches Edelschaf ein, das Merinoschaf. 9. Förderung von Handel und Gewerbe. In allen Teilen des Landes entstanden auf Staatskosten eine Menge Fabriken. Hohe Steuern legte der König aus die ausländischen Erzeugnisse,

4. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 9

1883 - Wiesbaden : Kunze
Gebirge. 9 b) in der Mitte erscheinen als vorherrschende Bodenform die Mittelgebirge, deren Gebiet umgekehrt im W breit ist und nach 0 zu schmaler wird, mit kleinen Hochebenen da- zwischen und vielfach in Stufen teils zum großen norddeutschen Tieflande, teils zu kleinen Tiefebenen an den Seiten der Flüsse übergehend; c) der S des mitteleuropäischen Bodens enthält, neben Mittelgebirgen, hauptsächlich das Hochgebirgsland der Alpen mit der demselben vorgelagerten Schweizerischen und der aus- gedehnteren Schwäbisch-bayerischen Hochebene. § 3. Die Mittelgebirgslaudschasten von Mitteleuropa lassen sich bequem in 4 Gruppen zusammenstellen, nämlich in solche die in der Mitte, solche die im 0, solche die im W und solche die im N liegen. Da iu der Mitte die meisten deutschen Stromgebiete sich berühren, so betrachten wir zunächst die Mittelgebirge und Landschaften des mittleren Deutschlands. § ä. Mittelgebirge in der Mitte. 1) Fichtelgebirg, eine Gruppe von Bergen und Berg- ketten zwischen Bayreuth und Eger, die in der Form eines nach 0 offenen Hufeisens die kleine Hochebene von Wun- siedel umlagert. Der Schnecbcrg hat 1100 m absolute Höhe; der stattliche Ochsen köpf ist etwas niedriger. Beide liegen in der Hauptmasse des Gebirges, d. i. im w Teile, von welchem in 5 Richtung zwei Gebirgsflügel auslaufen, welche die innere Hochebene umschließen. Quellen der 4 Flüsse: Main, Saale, Eger und Nab, die nach verschiedenen Richtungen abfließen und den 3 Hauptstromgebieten Mittel- europas angehören. 2) Böhmerwald, von geringer mittlerer Breite (30 km), doch mit eigentlichem Gebirgscharakter, streicht, vom Fichtel- gebirg durch das Thal der Wondreb geschieden, 250 km weit gegen So bis an die Donau bei Linz. Durch die Ein- senkung zwischen Taus und Cham (seit alter Zeit die böhmische Pforte zwischen Regensburg und Prag) wird das Hauptgebirg in einen n und einen s Teil geschieden; im letzteren, dem höheren und unzugänglicheren, liegen u. a.: der Arber

5. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 89

1883 - Wiesbaden : Kunze
Veränderungen an der Erdoberfläche. 89 calabrische 1783, wo die Felsen an der Südspitze Italiens hüpften, auch Messina fast ganz in Trümmer fiel. Unterliegt solchen Erdstößen natürlich das zerbrechliche Meuscheuwerk eher als die Hügel und Berge, auf denen es errichtet war, so können heftige Stöße doch auch den Anblick einer Gegend dauernd verändern, indem sie Berge zerreißen, Thäler ver- schütten, den Boden emportreiben, Quellen fließen oder ver- siegen machen n. f. w. — In Verwandtschaft mit solchen Er- schütteruugen stehen die Ausbrüche der Vulkane, deren sehr viele erloschen sind oder erloschen scheinen, einige hundert aber noch thätig sind. Im I. 1772 wütete auf Java die Hohe Schmiede so gewaltig, daß einige hundert qkm Land mit 40 Dörfern versanken, und 1822 auf derselben Insel der Galunguug, der 114 Dörfer vertilgte. Die Vulkane haben die Gestalt eines mehr oder minder ab- gestutzten Kegels, dessen Böschungswinkel vom Fuß bis zum Gipfel allmählich bis zu 30" und 35° anwächst-, am Gipfel ist eine trichter- förmige Vertiefung, der Krater, von welchem eine Öffnung abwärts in das Erdinnere führt. Sehr lavareiche, erst in der Bildung begriffene Vulkane, wie z. B. der Mauna Loa und Mauna Kea auf der Sand- wichinfel Hawai, erscheinen noch wie flache, schildförmige Erhebungen des Bodens. Bei erloschenen Vulkanen ist der Gipfel häufig vollständig geschlossen. Zur Zeit eines Ausbruches werden aus dem Krater un- geheure Mengen heißen Wasserdampfes, glühender Schlacken- und zer- kleinerter grauer Gesteiusmasfeu (Steiuafche), mitunter auch Brocken und Blöcke mit außerordentlicher Gewalt hoch in die Luft empor- geschleudert; die in der kältern Atmosphäre schnell zu Wasser verdichteten Mengen Wasserdampfes fallen in verheerenden Regengüssen herab, welche, mit der vulkanischen Asche sich mischend, letztere in eine breiartige Masse verwandeln; Blitze, vom heftigsten Donner begleitet, schießen aus den Dampfwolken und zähflüssig geschmolzene Gesteinsmassen (Lava), aus dem Innern der Erde heraufgestiegen, quellen über den Rand der Offmmg oder aus plötzlich ausreißenden Seitenspalten hervor und fließen in oft 8 —10 in hohen Strömen den Abhang des Berges hinab. Die meisten thätigen Vulkane sind auf Inseln oder nahe an den Küsten der Kontinente gelegen; sie stehen ferner selten einzeln, sondern entweder in Gruppen beisammen um einen Mittelpunkt geschart oder in Reihen hintereinander. Die größte Zahl von Vulkanen findet sich teils auf den Inseln, die einen Kranz um das ö Asien bilden, teils nahe der langen Westküste Amerikas: in der Andeskette Südamerikas

6. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 93

1883 - Wiesbaden : Kunze
Von der Erdrinde. 93 Tafelschiefer, quarzhaltügem Sandstein und schie- ferigem Kalkstein. Die Grauwackenformation, zu welcher z. B. das rheinische Schiefer- gebirg gehört, enthält Erze und Steinsalz; auch kommen Petrefakte von Seetang, Farnkraut, Korallen und einigen Fischen darin bor. b) Die Karbon-(Steinkohlen-)Formation, worin Vorzugs- weise die Steinkohlenflötze sich finden; sie besteht meistens aus Kohlen kalk, der die Unterlage bildet und wozu der weißgeäderte schwarze Marmor gehört, und aus grauem Sandstein und Schieferthon (verschieden von Thon- schiefer). Gewöhnlich wechseln jene Flötze mit Schichten be- sonders der letzteren Gesteinsarten ab. Wie unser Torf aus kleinen Pflanzen, so scheint die Steinkohle ans einer sumpfliebenden üppigen Vegetation riesiger Schachtelhalme, Farn-, Schuppe«- und Siegelbäume entstanden, bei hoher Temperatur chemisch verändert und später von mächtigen Überlagerungen zusammen- gepreßt zu sein. Reste jener Bäume finden sich auch dariu, und mehr noch Abdrücke derselben in dem anliegenden Schieferthon. Von ver- steinerten Tieren finden sich darin besonders Korallen, Krebse, Süßwasser- mnscheln und Fische. c) Die Dias- oder Permformation *); man versteht darunter zwei Bildungen; das Rotlieg ende**), die Decke der Steinkohlenformation, ein durch ein braunrotes Binde- mittel verbundenes Konglomerat von Sand- und Thonstein, und den erzhaltigen Zechstein, besonders Kupfer- und Mergelfchiefer; beide kommen in der russischen Provinz Perm verbunden vor, daher der gemeinschaftliche Name. An Petresakten zeigt diese Formation zweischalige Muscheln, einige Fischarten und Saurier. 3. Die Sekundärgebirge: Trias — Jura — Kreide. a) Man pflegt den bunten Sandstein, den Muschelkalk und oben den Keup er (der aus Mergel und Sandstein besteht) zusammen die Triasbildung, auch wohl Steiusalzgebirg (denn es kommt viel Gips und Salz darin vor) zu nennen. *) In neuester Zeit auch häufig der Karbonformation eingeordnet. **) Auch To tliegendes genannt, weil seine Schichtendem Berg- manne keine Ausbeute gewähren.

7. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 97

1883 - Wiesbaden : Kunze
Rassen und Völker. 97 Gegenüber diesen 3 Menschenrassen ist die Kopfzahl der übrigen gering und überdies in einer raschen Abnahme be- griffen, nämlich die Angehörigen 4) der kupferig-roten oder amerikanischen Rasse, deren Haut bei den Südamerikanern ziemlich ins Düstergraue über- geht, mit buschigen Brauen, kleinen Augen, scharsrückiger, meist gebogener Nase und langen schwarzen Kopfhaaren, und 5) der braunen oder malayischeu Rasse auf der Halb- iusel Malakka, auf hinterindifchen und vielen australischen Inseln — mit hoher Stirn, hervortretenden Kiefern, aber wenig wulstigen Lippen und mit weichen schwarzen Bart- und Kopf- haaren. Die Farben sind übrigens ihre geringsten Kennzeichen; und wer die einzelnen Völker der Rassen betrachtet, findet noch eine Menge Ver- schiedenheiten. Außer dem Klima hat nämlich die Bodenbeschaffenheit der Länder (z. B. ob anbaufähig oder Steppe, ob gebirgig oder tief und flach), ferner die Getrenntheit durch Hochgebirge oder Wüsteneien, das Leben an Küsten und Strömen oder im Innern großer Kontinente, ferner auch Unterjochung und Vermischung stark auf die körperliche und geistige Entwickelung der Völker eingewirkt; die einzelnen Völker haben dadurch ein besonderes Gepräge erhalten. b) Noch heutzutage gibt es Völker, die auf der untersten Stufe der Bildung stehen, wie die Pescherähs, die eingeborenen Neuholländer, die Eskimos, die Indianer am Orinoco und Ma- rannon. Schon nicht mehr so tief stehen die j a g d l i e b e n d e n Stämme Nordamerikas und die Hirtenvölker (Nomaden), die noch jetzt wie vor alters auf den Steppen Hochasiens und auf mehreren Landstrecken Afrikas mit gezähmten Tieren, deren Milch und Fleisch sie genießen, hin und her wandern. Die Nomaden besitzen zwar Eigentum, aber sie haben keine festen Wohnsitze, während den von Jagd und Fischfang lebenden Völkern auch das Eigentum fehlt. Sie allzumal sind Wandervölker. Den Gegensatz zu ihnen bilden die ansässigen Völker, die mit dem Anbau des Bodens, als ihrer Haupt- uahrungsqnelle, zugleich die Beschäftigungen der Wandervölker: Fischfang, Jagd, Viehzucht, insofern es die Beschaffenheit ihres Landes gestattet, verbinden. Erst der Ackerbau, „der den Schachts Schulgeographie, 16. Anfl. 7

8. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 90

1883 - Wiesbaden : Kunze
90 Veränderungen an der Erdoberfläche. zählt man 68 (worunter der Sahama, der höchste aller, 6900 in), in Zentralamerika 29; die Knrilischen Inseln haben 28, Kamtschatka 38, unter denen die Kljntschewskaja Sopka sich unmittelbar am Meere 4900 m erhebt; nirgends sind so viele Vulkane in kleinerem Räume so nahe beisammen als auf Java (fpr, Dschkiwa), wo ihrer etwa 40 ge- zählt werden. Auf der ganzen Erde zählt man 672 Vulkane, darunter 270 gegenwärtig noch thätige. Vulkane sind alt; zuweilen erscheinen aber noch neue. Man zeigt in Japan einen See von 20—30 km Länge und Breite, der im I. 285 n. Chr. zugleich mit dem 3700 m hohen Vulkan Fnsi-Jama entstand. So erhob sich ferner 1759 in Mexiko unter 90tägiger Erd- erschütterung der Vulkan Jorullo ^spr. Choruljo), welcher große Syenitfelsen mit emporriß und über der Umgegend eine Höhe von 513 m erreichte. In der Reihe der Aleuten entstand neben Unalaschka 1796 eine neue Insel mit Vulkan, und 1847 stieg iu Chili (spr. Tschili) aus schönem Weidelande eine gewaltige Felsmasse auf, die geraume Zeit uoch dampfte. 3) Sehr bedeutend ist ferner der Anteil, welchen gewisse Wassertiere und Wasserpflanzen an der Umgestaltung der Erdoberfläche nehmen; sie wetteifern darin mit den Geschieben und Sandmassen der Flüsse, ja überbieten sie noch. So ent- stehen z. B. durch die Thätigkeit der Korallenpolypen (be- sonders in Westindien, ferner im Großen und im Indischen Ozean) mächtige, für die Schiffahrt gefährliche Riffe und kleine flache Inseln, indem jene kleinen Tierchen, die kaum die Größe eines Nadelknopfes haben, in ungeheurer Menge unablässig thütig sind, auf Klippen unterm Wasser ihre Stein- gebilde aufzuführen und bis an die Oberfläche zu erhöhen. Der Meersand an vielen Stellen Westindiens besteht fast nur aus den Kalkschalen einer so kleinen Art von Tierchen (Wurzelfüßlern), daß ihrer 1000 Millionen auf einen Kubik- meter gehen. Und wie diese Tierchen, so tragen auch viele Seepflanzen zur Erhöhung des Bodens bei. 4) Aber auch ohne sichtbare Ursachen steigen, wenn- gleich langfam und unmerklich, große Strecken Landes auf- wärts, z. B. die Ostküste Schwedens, die Uferlande von Palermo, die sich 30, und die Ebenen s des La Plata, die sich 90 m erhöht haben sollen; während man an anderen

9. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 92

1883 - Wiesbaden : Kunze
92 Von der Erdrinde. Die Ausbrüche der heutigen Vulkane sind klein gegen das ehe- malige Emporquellen der Basalt berge (Vogelsberg. Westerwald, Eisel u. a.) und gegen das noch srühere Erscheinen der Porphyr- und Granitmassen, wodurch geschichtete Erdlagen gehoben oder durch- Krochen, schräg aufgerichtet, auch wohl seitwärts in Falten zusammen- gedrückt und stellenweise, soweit die gewaltige Glut hinwirkte, zu halb krystallinischem Gesteiu umgewandelt worden sind. Da nicht jeder Landstrich gleich oft nnter Wasser gestanden, so sind auch die Schichten nicht alle an demselben Orte vorhanden; die vor- handenen aber trifft man stets in derselben Reihenfolge: die Kreide kann nicht unterm Zechstein, die Steinkohle nicht über der Braunkohle liegen. Im Nachfolgenden geben wir eine Übersicht der Schichten der Erdrinde in deren Reihenfolge von unten nach oben: 1. Die Produkte der ersten Erstarrungsperiode und die krystallinischen Schiefer Zusammen sonst auch Urgebirge ge- uauut) gelten als älteste Bildungen und Unterlagen der übrigen Formationen, nämlich: a) der Granit, aus Quarz, Glimmer und Feldspat innig gemengt, und der Syenit, der hauptsächlich Feldspat und Hornblende, wenig Quarz und selten Glimmer enthält; beide sind krystallinisch; b) der Gneis, gleich dem Granit, auch wohl mit Horn- blende gemischt, aber schieferig geschichtet und krystallinisch zu- gleich; e) der Glimmerschiefer (Urschiefer), worin der Glimmer vorherrscht und gewöhnlich dem Gneis aufgelagert, ebenfalls halb krystallinisch. Unter krystallinischem Kalk begreift man besonders den Statuenmarmor. Diese Gebirgsarten sind weit verbreitet in allen Erdteilen; die Zentralkette in den Alpen, sowie das hercynische Gebirgssystem (das Ringgebirge Böhmens mit seinen Wen) z. B- sind größtenteils aus diesen ältesten Steingebilden aufgebaut. — Im Granit, mehr noch im Gneis und Urschiefer, gibt es Erze in Gängen; älteste Versteinerungen. 2. Die primären (ältesten) Ablagerungen; man rech- net dazu: a) Die Devon-(Grauwacken-)Formation, nämlich mächtige Ablagerungen von Granwacke (einer thonigen, festen Ver- bindnng aus Quarzkörnern und Kieselschiefer), von Dach- und

10. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 173

1883 - Wiesbaden : Kunze
Frankreich. 173 vorliegende Felseninseln erschwert und im Innern fehlen die Flußstraßen. Oberflächengeftaltung. Frankreich hat vortreffliche Natur- grenzen; von Spanien trennt das passagearme Hochgebirg der Pyrenäen, und auf der ganzen Ost- und Nordostlinie liegt ein fast ununterbrochener Gebirgswall: Alpen, Jura, Wasgen- wald, Argouneu und Ardennen. Die Pyrenäen fallen auf der franz. Seite nicht so steil ab, als auf der spanischen. — Die Alpen, deren mächtigste Gruppe (Berge von Oisans zwischen Durauce und Jsöre: Ollan 4200, Pelvonx 4000 m n. a.) in der Dauphins liegt, verüsten sich gegen den Rhone hin; mit Savoyen ist auch der Montblanc ein Hochgipfel Frank- reichs geworden (f. pag. 21). — Der w Jura tritt ins Ge- biet der Saone. Der s Teil des Wasgenwaldes als Grenz- gebirg zwischen Elsaß und dem hügeligen Plateau von Lothringen. Die Argonnen an der linken Seite der Maas und andere Teile der Ardennen. — Die Sichelberge, das Pla- teau von Langres, Cöte d'or und Sevennen als Wasserscheiden zwischen dem Rhonegebiete und den ozeanischen Stromgebieten der Seine, Loire und Garonne (s. Absch. I, §§ 6, 14 und 16). Vom Kerne der Sevennen, nämlich dem Hochlande von Gevaudau (spr. Schewohdan«) und Vivarais (spr. Wiwaräh) erstrecken sich nach Nw 2 weitere Arme: das Forez- (spr. Foräh-)Gebirge zwischen Loire und ihrem Neben- flnsse Allier (spr. Alje), und die Kette der Margueride, die das Vivarais mit dem Hochlande der Auvergne (spr. Owernj) in Verbindung setzt. Letzteres, w des Allier, ist ein bedeutendes Gebirgslaud und gleich dem Kern des vorigen Granit und Gneis, aber voll isolierter erloschener Vnlkane (Dome), wo- von große Massen Trachyt, Basalt :c., sowie eine Menge alter Krater auf kegelförmigen Gipfeln Zeugnis geben. — Die Berge auf der Halbinsel Bretagne (Arreegebirge) sind durch den Tieflandsstreifen längs der Vilaine von den nächstliegenden Bodenanschwellungen Tieffrankreichs geschieden. Die Gebirge Jnnerfrankreichs — Hochfrankreich — zwischen Toulouse und Epinal (in Lothringen) fallen steil
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